[H-RP] Bluthaut đŸ©ž

:bear: Bukaras erste Aufgabe :evergreen_tree:

Es war soweit. Endlich konnte sich die junge JĂ€gerin in ihrer ersten auferlegten Aufgabe, dem Klan vom Nutzen zu sein, beweisen. Um Thrag als ihren FĂŒrsprecher zu gewinnen sollte sie etwas Großes erlegen, dass dem gesamten Klan zugutekam. Das dies nicht innerhalb eines Tages vollbracht werden konnte war klar. So saß sie nach der letzten Zusammenkunft mit ihrer tierischen Begleitung KoshÂŽka noch eine Zeit lang am Wasser um zu grĂŒbeln. Sie ließ die vergangene Zeit zunĂ€chst etwas Revue passieren. Als sie mit ihrer BĂ€rin noch allein durch die Gegend streifte und jeden Morgen ungebunden in den Tag hineinverlebte, ohne klarem Ziel vor Augen, so genoss sie nun die VorzĂŒge des Klanlebens; die Gemeinschaft und den Zusammenhalt. Bukara lebte sich gut ein und hatte viel Freude daran sich aktiv einzubringen. FĂŒr keine schweißtreibende Arbeit war sie sich zu schade.

Gerade als sich ihre BĂ€rin zurechtrĂŒcken wollte, wurde die JĂ€gerin eher unfreiwillig aus ihren Gedanken gerissen. Sie lauschte einer flĂŒchtigen Unterhaltung zweier Wachen der Feste. Es wurde von einem großen BĂ€ren in einer Höhle, nicht unweit der Feste, gesprochen. Neugierig interessiert erhaschte sie weitere Informationen.

Bukara ĂŒberlegte nicht lang, schließlich kannte sie die Eigenarten von BĂ€ren sehr gut. Entweder war der BĂ€r auf Durchreise, oder er suchte sich zu dieser Zeit einen geeigneten Fortpflanzungspartner. Egal aus welchem Grund, der BĂ€r stellte zudem noch eine gewisse Nahrungskonkurrenz dar. Letzterer Gedanke wurde mit einem schnaufenden KopfschĂŒtteln verworfen. Ein erlegter BĂ€r, mit hoffentlich stattlicher GrĂ¶ĂŸe, bot dem Klan allerlei. Da wĂ€re zunĂ€chst das Fleisch des BĂ€ren, um Nahrung zu schaffen, das Fell fĂŒr Kleidung oder Decken, Krallen und ZĂ€hne zur Schmuckherstellung und letztendlich das kostbare Blut, zu Ehren des Klans der Feste.

Die JĂ€gerin beschloss sich vorzubereiten, um in den kommenden Tagen auf ihre persönliche Jagd zu gehen. Sie wollte sich den BĂ€ren zunĂ€chst genauer ansehen, um dann zu entscheiden, ob das Tier in erlegter Form dienlich sein wĂŒrde. KoshÂŽka selbst wĂŒrde sie nicht mitnehmen. Ihre Seelenschwester musste beim Klan bleiben, jedoch sollte auch sie fĂŒr eine List sehr hilfreich sein. Bukara schnitt behutsam einige BĂŒschel Fell von ihrer tierischen Begleitung, da BĂ€ren sehr gute, ausgeprĂ€gte Riecher hatten. Augen und Ohren waren eher unterdurchschnittlich, aber mit der Nase ließ sich sehr gut arbeiten. Die Schnupperstoffe wurden gut am GĂŒrtel verstaut und keine weitere Zeit vergeudet.

Euphorisch begab sie sich zur Schmiede und kĂŒmmerte sich um einen Langspeer. Ein sogenannter BĂ€renspieß, der eine wesentlich breitere scharfe Klinge hatte als handelsĂŒblich. Da das Feuer noch etwas mehr erhitzt werden musste, um solch eine Waffe herzustellen, nutzte Bukara die Zeit um sich VorrĂ€te fĂŒr ein paar Tage zu organisieren. Sie freute sich auf ihre Aufgabe und noch viel mehr Erfreute sie sich mit den Gedanken daran nĂŒtzlich zu sein. Sie wusste das eine zeitliche Trennung von KoshÂŽka nicht angenehm sein wĂŒrde, doch tröstete sie sich mit den Gedanken, dass ihre BĂ€renschwester im Klan gut aufgehoben und sicher war.

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Blut fĂŒr die Geister

Seitdem der Klan zurĂŒck in Feralas war wurden Vorbereitungen fĂŒr ein wichtiges Ritual getroffen. Die Orcs zogen in den Wald zur Vogeljagd fĂŒr bunte Federn, schlugen gerade wachsende BĂ€ume fĂŒr simple Speere und gruben Kalk fĂŒr weiße Farbe ab.
Speere wurden vom großen Feuer geschnitzt, mit den erbeuteten Federn geschmĂŒckt und gebĂŒndelt gesammelt. Das Vogelfleisch galt ihren „speziellen“ GĂ€sten, die in eisernen KĂ€figen eingezogen waren und von den Ogern der Feste argwöhnisch beĂ€ugt wurden.
An einem Abend machte sich der HÀuptling daran dass gesammelte Kalk zu Farbe zu verarbeiten. Am nÀchsten Tag standen die Schalen bereit. Der Klan bemalte seine Gesichter im Feuerschein und auch den lÀngeren GÀsten des Klans war es erlaubt dieses Mal mit ihnen zu ziehen. Ihre Bemalungen glichen SchÀdelmasken, dass man meine könnte mit dem Klan der lachenden SchÀdel zu wandeln.
Neben den orcischen GĂ€sten des Klans wurden auch die drei Stacheleber schließlich mitgefĂŒhrt. Ein Marsch in den Wald hinaus und schließlich hinauf und dessen Gebirge stand ihnen bevor. Viel wurde nicht gesprochen, höchstens rituell gesungen, bis sie schließlich ein grĂŒnes Plateau erreichten.
FĂŒr die Unwissenden und Nicht-BluthĂ€uten war folgendes Ereignis vielleicht ungewohnt oder gar barbarisch. Die Stacheleber wurden ganz klar als Opfergabe aus dem Brachland nach Feralas gebracht. Vom Klan gejagt und mit Speeren wie simples Wild erlegt, wurden ihre leblosen Leiber schließlich zu einem mondbeschienen Felsen geschleppt.
Speere wurden hier schon vor einiger Zeit in den Grund gerammt und befestigt. Auf ihren Spitzen thronten Köpfe
 Das Wetter und die Zeit setzt ihnen bereits zu, lĂ€sst sie rotten und faulen. Fell hĂ€ngt ĂŒber eingefallenen Gesichtern wie gespannte TĂŒcher hinab. Vögel haben sich hier bedient. Insekten vielleicht eingenistet

Die SchĂ€del der Stacheleber wurde von ihren HĂ€lsen getrennt und auf mitgebrachte Speere gesteckt. Sie gesellten sich zu den Köpfen, die hier bereits verweilten. Der Rest ihrer Körper wurde dem Wald und dessen Bewohner ĂŒbergeben. Nur das Blut nahm der Klan in KrĂŒgen mit sich und zog weiter zu einer erhöhten, offenen FlĂ€che, um im Licht des Mondes ihr eigentliches Ritual abzuhalten


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Es war Mittag, als Erakha sich am Flussufer nieder liess, um Kurnack zu baden. Einen Flechtkorb neben sich auf den Grund gestellt, bepackt mit neutraler Seife und TĂŒchern, sass das Weib in einem Schneidersitz im kĂŒhlen Nass und bettet den Sohn sitzend darin. Mit einer kleinen Holzschale begann man in der „Ruhe“ des niemals schlafenden Waldes Wasser ĂŒber den kleinen, braunen Leib zu schöpfen. Der JĂŒngste war ein genĂŒgsamer Welpe. Beobachtend und von Neugierde geprĂ€gt, zeichnete sich eine durchaus ruhige Art ab. Das Pendant zu seiner Ă€lteren Schwester, dem Wirbelwind des Lagers.

Es mochte nicht lange dauern, da tauchte der schwarzhaarige Lockenkopf neben ihr auf, begrĂŒsste sie und ihren kleinen Bruder und zog sich in einer SelbstverstĂ€ndlichkeit aus, um Kurnack Gesellschaft zu leisten.
„Wie war dein Training?“, erkundigte sich die Mutter. „Hast du Granmak gefordert?“. Ein breit grinsendes, schmutziges Gesicht wandte sich ihr zu. „Klar! Ich bin viel schneller, als er immer denkt!“. Orhan wirkte durchaus erschöpft, aber man wusste, dass sie nach dem Bad, einem Mahl und etwas Mittagsruhe wieder fĂŒr Trubel sorgen wĂŒrde. Schmunzelnd reichte man ihr die Seife, sodass sich das Weiblein waschen konnte.
„Wieso waschen sich JĂ€ger?“, wurde ruhig gen Orhan gefragt, wĂ€hrend das Weib Kurnack die dunkelbraunen Haare sĂ€uberte. „Damit man nicht zu sehr stinkt. Sonst wittert die Beute den JĂ€ger!“. Das Weib nickte zufrieden.
„Wieso können fliessende GewĂ€sser gefĂ€hrlich sein?“. Orhan sieht zu Erakha, die Haare gerade durchgerubbelt mit der Seife. „Hm
 Das Wasser kann trĂŒb sein, dass man nicht alles darin sieht
 und die Strömung kann stark sein!“. Erakha nickte sacht, doch der Blick mochte verraten, dass sie auf mehr Details wartete. „Wenn ein Unwetter war, kann Schwemmholz mit getrieben werden, was man vielleicht nicht sieht! Und
 die Strömung kann dich auch umreissen. Es kann auch Strudel geben
 oder das Bett verengt sich unten ungesehen so dass da mehr Wasser durch gedrĂŒckt wird
 Und am Ufer ist es langsamer wie in der Flussmitte!“.
Viele Informationen auf einmal, etwas ungeordnet, aber wieder nickte die Mutter. Die Denkweise der Tochter war bekannt und das Wissen war genau so wichtig wie das Training. Vor allem fĂŒr die JĂŒngsten unter ihnen, denen es noch an Kraft und Grösse mangelte.
WĂ€hrend Kurnack nun platschend und lachend in der Beinkuhle hockte, winkt Erakha das kleine Weiblein heran, um mit der Schale Wasser ĂŒber ihre Haare zu schöpfen. „Morgen frĂŒh gehen wir in den Wald, um Spuren zu deuten.“, sprach man ruhig dabei. „Ha! Sollen wir Urzog mit nehmen? Ich glaube, der kennt auch noch nicht so viel!“, wurde vom Weiblein erwidert, wĂ€hrend es sich mit den Fingern ĂŒber die Kopfhaut kratzte.

Irgendwann mochte doch jedes Bad beendet sein und es ging vorerst zurĂŒck zum heimischen Zelt. Bewaffnet mit Teig, Fleisch und FrĂŒchten, zog man sich an das grosse Feuer zurĂŒck, um etwas zu essen und wer sich dazu gesellen mochte, war willkommen.

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Blutige Federn

In der Steinbrecherfestung tat sich Etwas

Vor allem unter den BluthĂ€uten. Der HĂ€uptling hatte angeordnet den Wald auszukundschaften. NatĂŒrlich kannte man dass nahe Umland um die Festung herum besonders gut - es war nun schon seit mehr als drei Jahren ihr tĂ€gliches Jagdrevier. Überwacht, mit Knochenketten behangen und tĂ€glich auf SammelgĂ€ngen, Patrouillen oder dass simple Ablaufen der aufgestellten Fallen durchquerte Gebiet. Das wollte er nicht ausgekundschaftet haben

Granmak hatte die Orcs ĂŒberwacht und stellenweise begleitet, um ihren Fortschritt begutachten zu können. Ohnehin gab es fĂŒr die AnwĂ€rter somit noch Aufgaben, die sie erfĂŒllen konnten. Das hielt den Klan beschĂ€ftigt und ließ ihn nicht mĂŒde werden. Aber auch dass war nicht der Grund

Schließlich kehrte Granmak mit einer erfreulichen Nachricht zu seinem HĂ€uptling zurĂŒck. Ein Platz wurde gefunden, genauso so, wie es der EinĂ€ugige verlangt hatte. GeschĂŒtzt von den BerghĂ€ngen und weit abseits der normalen Wege. Nahe dem Meer und nicht all zu entfernt von der Steinbrecherfestung.

Noch am nĂ€chsten Morgen brachen Ramkash und Granmak zu jenem Ort auf. Vorsicht war geboten - das Gebiet selbst war von gefĂ€hrlichen Getier bewohnt. Nicht nur ihre SchnĂ€bel waren todbringend - auch ihre Krallen waren so scharf, wie Klingen. Ihre bunten Federn und sonderbaren Geweihe waren begehrt und ihr Fleisch war auch nicht zu verachten! Aber auf eine gezielte Jagd hatte es der EinĂ€ugige hier nicht abgesehen. Man ĂŒberblickte wachsam den Ort. Seine Beschaffenheit, seine Lage. Junge BĂ€ume, die hier neben niedriger und wilder Vegetation regierten. Er hörte dass nahe Rauschen der KĂŒste und schmeckte das Salz in der Luft, neben den tropischen GerĂŒchen. Die Berge im RĂŒcken wissend sah man einen natĂŒrlich, geschĂŒtzten Platz vor sich. „Sichert diesen Platz. Er ist ideal
“,sprach er zur Klinge des Klans. Granmak nickte wohlwollend und ein ruhiges LĂ€cheln breitet sich auf seinen braunen ZĂŒgen aus. „Ihr werdet sie nicht einfach vertreiben können. Tötet sie.“.

Am nĂ€chsten Tag wurde eine Gruppe unter Granmak zusammengestellt. Eine Handvoll Oger begleiteten sie - bewaffnet mit simplen Äxten, die eigentlich fĂŒr HolzfĂ€llerarbeiten eingesetzt wurden. Sie wĂŒrden ihren Zweck erfĂŒllen - nicht nur, um die Kreaturen zu töten.

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:bear: Auf BĂ€renjagd :bow_and_arrow:

Es war schon ein wenig paradox, dass sich Bukara dazu entschloss ausgerechnet einen BĂ€ren erlegen zu wollen, zumal sie selbst von einigen des Klans als „BĂ€renweib“ betitelt wurde. Vielleicht war es aber auch gerade genau dieser Grund, eine Art der SchicksalsfĂŒgung, die sie zu dieser gestellten Aufgabe fĂŒhrte. Sie sollte schließlich ein großes Tier erlegen, welches dem ganzen Klan zugutekommen sollte.

Nachdem Bukara ihre Vorbereitungen getroffen hatte, konnte die Jagd im Dschungel beginnen. Gut ausgerĂŒstet begab sie sich auf ihre erste, persönliche Herausforderung. Vom Hörensagen konnte die Orc die ungefĂ€hre Marschroute rasch ausfindig machen. Leise waren die Schritte, um kein GerĂ€usch im Unterholz zu verpassen. Es verging einige Zeit, als sie sich dazu entschloss vom Pfad abzukommen, um auf den modrigen Untergrund hoffentlich irgendwann Spuren zu erkennen. Der Weg fĂŒhrte Bukara immer tiefer in den hitzigen Dschungel.

Stunden vergingen, als es schließlich dunkel wurde und kaum die eigene Pranke vor den Augen noch zu erkennen war. Die JĂ€gerin wusste wie sie sich zu verhalten hatte: unauffĂ€llig. Kein Feuerschein durfte die Nacht erhellen, sie musste in der Dunkelheit verweilen. Die JĂ€gerin kletterte auf einen der BĂ€ume und gönnte sich einige Momente der Ruhe. Als der Mond hoch am Firmament stand ein wenig mageres Licht durch die Wipfel auf den Boden schien, wurde Bukara von einem lauten Knacken im Unterholz wach. Sie öffnete die Augen, ohne sich weiter zu bewegen. Auch ihr Atmen war ganz ruhig, um sich nicht zu verraten.

TatsĂ€chlich bewegte sich eine große Gestalt im Schutze des Schattens sein Unwesen. Da die GerĂ€usche, welche es von sich gab, vertraut klangen, wagte sich die Orc einen genaueren Blick. Es war der gesuchte BĂ€r. Die Wachen hatten also recht. Mit einem zahnigen Grinsen in der Fratze wartete Bukara geduldig ab, ehe das Tier seinen schwerfĂ€lligen Weg fortsetzte. Mit einem kurzen Blick in die Baumkronen konnte sie die Riechrichtung erkennen. Wichtig fĂŒr ihre Jagd war nun, nicht in Reichweite der Witterung zu gelangen. Rasch kletterte sie leise vom Baum, doch anstatt den BĂ€ren zu folgen entschied sie sich fĂŒr eine andere Strategie. Der BĂ€r war OrtsansĂ€ssig und der Mond stand in voller Pracht im Zenit. Dies bedeutete fĂŒr Bukara, dass das Tier schon lĂ€nger seinen nĂ€chtlichen Streifzug machte.

Sie musste schnell sein, um die Spuren des BĂ€ren zurĂŒck zu verfolgen, dorthin wo er seinen RĂŒckzugsplatz hatte. Zum GlĂŒck war der Boden modrig und auch im Moos konnte die JĂ€gerin gut die AbdrĂŒcke der Tatzen und Hinterlassenschaften erkennen und deuten. Wie lang der Streifzug dauerte konnte sie nicht wissen, aber sie hoffte, dass sie schneller war als das schwerfĂ€llige Tier, das offenbar noch fressen musste, denn es gab keine Anzeichen von erlegter Beute auf ihrem Weg.

Der Schlafplatz des BĂ€ren befand sich gut versteckt unter einen Felssprung. Zwischen großen BĂŒschen und StrĂ€uchern wĂ€re Bukara der Eingang fast nicht aufgefallen. Kurz machte sie sich einen Überblick. Nach der Tiefe der AbdrĂŒcke zufolge handelte es sich um ein krĂ€ftiges MĂ€nnchen. Nachwuchs oder weitere Spuren von anderen waren nicht zu finden. Mit einem entschlossenen Nicken war die Entscheidung gefallen; es sollte genau dieser BĂ€r sein.

Um ihren eigenen Geruch zu verdecken, öffnete die JĂ€gerin ein kleines GefĂ€ĂŸ. Darin befand sich der Urin von ihrer BĂ€renschwester. Bukara verteilte den Geruchsstoff großzĂŒgig und versteckte sich selbst in unmittelbarer NĂ€he auf einen Baum. Von dort hatte sie einen guten Überblick und war zudem noch sichtgeschĂŒtzt. Schlaf fand sie natĂŒrlich keinen mehr und auch der BĂ€r kehrte nach seinem nĂ€chtlichen Streifzug und erlegter Beute zu seinem Platz zurĂŒck. Noch bevor dieser durch die BĂŒsche ging schnupperte er. Interessiert und neugierig blickte er sich umher; ihm schien der Geruch von der BĂ€rin zu gefallen.

Jedoch war zunĂ€chst einmal der Hunger wichtiger. So zog sich der BĂ€r in seinen Unterschlupf zurĂŒck und verspeiste seine erlegte Beute.

Am Tage schlief der BĂ€r tatsĂ€chlich, so hatte Bukara genug Zeit um in der NĂ€he ihren Plan vorzubereiten. Die JĂ€gerin beobachtete zwei Tage das Verhaltensmuster des Tieres. Der PelztrĂ€ger startete immer mit derselben Route. Etwas Abseits hob die Orc ein tiefes Loch aus, das zwar nicht ĂŒbergroß breit, aber dafĂŒr tief war. Da der BĂ€r tagsĂŒber seinen Verdauungsschlaf hielt, konnte sie ungestört arbeiten. Selbst fĂŒr sie war es nicht leicht aus der Grube zu gelangen, zum Schluss musste sie immer wieder aus GeĂ€st und Lianen eine Art Leiter erweitern, sonst wĂ€re sie wohl selbst Opfer ihrer eigenen Falle geworden.

Nach getaner Arbeit wurde dieses Konstrukt wieder aufgelöst und diente zum Verstecken der kleinen Grube. In jener Nacht sollte es soweit sein. Bukara legte mit ihrem flĂŒssigen Lockmittel und BĂŒscheln von KoshÂŽkas Fell eine interessante Geruchsspur, abseits des regulĂ€ren Pfades des BĂ€ren. Sie war gespannt, ob sich die feine Nase des Tieres austricksen ließ. Um dem ganzen eine Gestalt zu geben rieb sich die JĂ€gerin selbst ebenfalls mit den Resten der gelben Tinktur ein und versteckte sich hinter einem GebĂŒsch. Als sie ein Knacken vernahm begann die Orc einige GerĂ€usche und Laute ihrer BĂ€renschwester zu imitieren.

Durch das GeĂ€st konnte sie zunĂ€chst die schattigen Umrisse erkennen, die immer nĂ€her und nĂ€her kamen. Wo genau die Grube lag konnte sie selbst nicht erkennen und hoffte innerlich, dass sie nicht scheitern wĂŒrde, denn mit einem ausgewachsenen, verĂ€rgerten BĂ€ren mochte sie sich nicht mit bloßen HĂ€nden anlegen. Ihr Blick ging zu den geschmiedeten Speeren und ehe sie sich versah, hörte Bukara ein lautes Krachen und Poltern. Die Falle hatte funktioniert.

Ohne zu zögern schnappte sie sich ihre Speere, huschte aus dem GebĂŒsch und trat zu den BĂ€ren voran. Er hatte die perfekte Position. Trotz lautem Zetern und BrĂŒllen kam das Tier nicht mehr heraus. Er steckte mit den breiten Schultern fest, nicht in der Lage seine Vorderpfoten zur benötigten Hilfe zu benutzen. Der BĂ€r war nicht panisch vor Angst, sondern stink sauer und erbost. Beruhigende Worte hĂ€tten nichts gebracht und je lĂ€nger er Bukara anschaute, desto mehr geriet er in Rage, willens die Orc selbst zum Mitternachtsmahl zu verspeisen.

Dennoch nahm sich Bukara kurz die Zeit, um sich fĂŒr die Jagdbeute zu bedanken. Auch wenn sie den BĂ€ren nun erlegen wĂŒrde, sie empfand großen Respekt und Dankbarkeit fĂŒr das Tier. Mit zwei gezielten und schwungvollen Speerhieben hatte der BĂ€r auch kein langes Leiden erfahren mĂŒssen.

Ihre erlegte Beute ins Lager zu bringen war eine ganz andere Aufgabe, denn der BĂ€r war nicht gerade ein Leichtgewicht. Aber auch dies schaffte die Orc unter grĂ¶ĂŸten Anstrengungen, schweißtreibendem Körpereinsatz, blutigen, aufgerissenen HandflĂ€chen und zittrigen Leib. An der großen Flamme konnte Bukara neue Kraft schöpfen und auch die GesprĂ€che mit den Klanmitgliedern , die fast schon wie eine Familie fĂŒr sie waren; und des HĂ€uptlings taten ihr sehr gut. SelbstverstĂ€ndlich freute sie sich auch ihre BĂ€renschwester wieder nach stĂŒrmischer BegrĂŒĂŸung in die Arme schließen zu können.

Auf Nachfrage des HĂ€uptlings, ob sie Hilfe bei der Verarbeitung der Beute brĂ€uchte schĂŒttelte sie energisch, schnaufend den SchĂ€del. Es war ihre Aufgabe das Tier komplett und im Sinne des gesamten Klans zu verwerten und das wollte sie sich nicht nehmen lassen. Bukara war stolz nach dieser ersten bestandenen PrĂŒfung und es sollten noch weitere folgen; denn je mehr Aufgaben sie von den anderen erhielt, desto sinnbildlicher schweißte sie das mit jeden einzelnen enger zusammen.

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Die eigenen Mauern

Das Schlagen von Holz und das Krachen der BĂ€ume. Das Bröckeln des Grunde und das Bersten von Stein. Die GerĂ€usche, die die kleine Lichtung erfĂŒllten waren so zahlreich und unterschiedlich und erzĂ€hlten doch eine gemeinsame Geschichte: die Errichtung eines Heims.
Mit Argusaugen bewachte die Klinge des Klans den Bauplatz und mit Hilfe der Oger konnten sie die nötigen Rohstoffe schneller als sonst her holen. Und wenn die Oger nicht waren, dann erhielt der Klan großzĂŒgige UnterstĂŒtzung von Wolfsauge. Auch wenn der Orc dem Klan nicht angehörte
 war er oft bei ihnen, half ihnen aus und zeigte sich erkenntlich. Es war nun mehr als zwei Monde her, dass der Orc verletzt sich bei den Orcs in der Steinbrecherfestung ausgeruht hatte. Seither wollte er sich erkenntlich zeigen. Die Schuld war doch lĂ€ngst beglichen!
„Er wird ein Freund des Klans sein. Immer willkommen in unserem Lager.“,verkĂŒndete Ramkash und schenkte Granmak ein Nicken. „Außerdem
 will ich, dass die AnwĂ€rter nach der Errichtung aufgenommen werden. Sie haben es sich verdient.“. Sein einĂ€ugiger Blick glitt dabei ĂŒber den Platz. Alles nahm Form und Gestalt an. Nicht mehr lange

Das ĂŒberschaubare Lager besaß ein Gemeinschaftshaus, eine Schmiede war im Bau, eine Stallung fĂŒr die Schweinezucht und natĂŒrlich Lagerhaus und orceigene HĂŒtten.
„Die Bauweise erinnert mich an die Anfangszeiten der Horde.“,hatte Wolfsauge schwelgerisch kommentiert, nachdem er ihnen geholfen hatte das Dach des Gemeinschaftshauses hoch zu ziehen.
Eigentlich war mein kein Freund von zu viel Stein. Man lebte schon sein ganzes Leben lang in Zelten und einfachen HĂŒtten, aus Holz und Leder. Aber die festen Bauten hier zu sehen, gab ihm trotzallem ein GefĂŒhl von Heimat
 Ihre Heimat.

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Mehr Infos zu Bluthaut und die Entwicklung des Klans findet ihr auf: :evergreen_tree: https://bluthaut.weebly.com/ :evergreen_tree:

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Keine störfreie Besprechung

Man ist kein Freund von Orgrimmar. Der Boden ist trocken und staubig. Die Luft heiß und stichig. AngefĂŒllt mit Rauch, den Geruch der unterschiedlichen Völker. Dazu der ganze LĂ€rm.
Man hatte genug GrĂŒnde weit von der Stadt gen SĂŒden zu wandern, wo das Land tief grĂŒn ist und einen zu verschlingen droht.

Aber dem Ruf folgend, wanderte der Klan bis nach Orgrimmar, um nun einem Bullen zu lauschen, der vor Orgrimmars Kaserne im Tal der Ehre eine Ansprache hielt.
Sein eindrĂŒckliches Erscheinungsbild passte zu seinen Worten, die die Masse fĂŒr diesen Feldzug motivieren sollte. Allein sein krĂ€ftiger Leib sprach vom Leben als Krieger - als wĂ€re er auf dem Schlachtfeld geboren worden, hörte man tuscheln. Vor allem aber die Knochen, die er als GĂŒrtel- und MĂ€hnenschmuck trug, verschafften Eindruck.
Der einĂ€ugige Blick ruhte lange auf dem erschreckend, frisch aussehenden OrcschĂ€del. Nicht aus Furcht, Kritik oder Ablehnung. WĂ€re dieser Bulle ein Orc, dann hĂ€tte man ihn bei den Knochenmalmern eingeordnet und allein dieser Gedanke ließ den Wilden wohlig lĂ€cheln.

Auch wenn der Tauren sich mit seiner donnernden Stimme Verhör schaffte und von dem Feldzug sprach, untermalt von Nargoks stÀndig Geplapper, streiften die Gedanken in eine andere Richtung ab.
Erst als sich klagende Aufforderungen an ihn richtete, dass man den quasselnden SchĂ€del zur Ruhe bringen sollte, kehrte seine Aufmerksamkeit zurĂŒck. Auch wenn man widerwillig sich nach dem Wort irgendwelcher Krieger richten wollte, kam man dem verzweifelten Wunsch nach. Mit der Hand im Nacken des SchĂ€del, kam man dem Klagen nach - lange hielt sein Vorhaben nicht und man startete auch keinen zweiten Versuch. Sehr zum Leidwesen der Versammelten, aber offenbar nicht zum eigentlichen Sprecher.

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Bluthaut ist mit von der Partie: [A/H/N – Großplot] SchlĂŒssel der Elemente (20.09 - 29.10) :evergreen_tree: :drop_of_blood: :evergreen_tree:

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Die Hasenjagd

Drei Mag’har, eine Orc und ein Troll gehen in ein Tal. Es beginnt wie ein Witz, den sich die Peons in Orgrimmar erzĂ€hlen wĂŒrden denkt sich Hosh’Pak, als er gemeinsam mit seinem kleinen Jagdtrupp durch die zerklĂŒffteten Landstriche der Dracheninseln wandert. Wer hĂ€tte gedacht, dass er ausgerechnet hier in dem von Feuer und FlugschlĂ€gen beherrschten Landstrich Thaldraszus eine solche Versammlung stattfinden wĂŒrde. Es war wohl den Ahnen zu verdanken, dass Hosh’Pak die BluthĂ€ute gefunden hatte. Doch nicht nur sie, nein eine halbe Armee bestehend aus StreitkrĂ€ften der Horde und gar der Allianz schien sich fĂŒr eine Expedition zusammengetan zu haben. Die GrĂŒnde blieben dem Orc bis heute verschleiert, doch waren sie ihm auch herzlich egal. Was er gefunden hatte hingegen, dass hat sein Interesse geweckt. Ein Klan. Die BluthĂ€ute. Tradition. Er beschloss, dass er einige Zeit mit dem Klan reisen wĂŒrde
 vielleicht wĂŒrde er hier eine Heimat finden. Vielleicht war es auch nur ein loses BĂŒndnis von Vertrautheit hiet inmitten der unbĂ€ndigen Fremde. Doch dies wĂŒrde die trommelnde Musik der Zukunft entscheiden. FĂŒr den Moment waren sie auf der Jagd nach Hasen. Ein Gefallen, den der HĂ€uptling der BluthĂ€ute zu entrichten hatte fĂŒr dieses Sammelsurium an StreitkrĂ€ften. Hosh wusste, dass seine FĂ€higkeiten hier zum Einsatz kommen wĂŒrden und er den BluthĂ€uten seinen Wert zu beweisen hatte. So also betraten sie gemeinsam das vernebelte Tal in den frĂŒhen Morgenstunden und machten sich auf die Pirsch. Es dauerte einige Momente bis der JĂ€ger sich mit dem Land vertraut gemacht hatte. Zwar war er bereits einige Zeit dem Ruf der Horde gefolgt und zog durch die LĂ€ndereien der Drachen, doch war es ihm noch immer fremd. War es doch ganz anders als Draenor und selbst als die restlichen Gegenden Azeroths. Doch was man als Welpe gelernt hat, das vergisst man nicht und die Jagd wurde Hosh’Pak in die Wiege gelegt. Sein Klan das Blutende Auge, er lebte von der Jagd.

Das kleine Tal, was sich zwischen den zerklĂŒfftenden HĂ€ngen der Berge schmiegte schien ein wahres Paradies fĂŒr die Tiere von Thaldraszus zu sein. Der steinige harte Boden war von zahlreichen Wildwechseln geprĂ€gt und im Zentrum dieses Wiege der Wildnis befand sich ein Wasserloch. Sicherlich der Grund dafĂŒr, dass sich hier wortwörtlich Fuchs und Hase gute Nacht sagten. Schon bald hatte der Jagdtrupp eine Spur und neben Hosh’Pak machte auch der Troll Jaz’ku eine Spur aus. Zuvor hatten sie einfache als Holz und Seilen gefertigte Schlingfallen hergestellt, die sie nun auslegten. So die Geister der Natur ihnen hold waren, wĂŒrden sie am Ende ihrer Jagd hier ihre Beute einsammeln können. Doch wĂ€hrend die JĂ€ger ihrer Kunst nachgingen blieb der Rest des Jagdtrupps nicht untĂ€tig. Den wachsamen Augen der Klinge der BluthĂ€ute, Granmak, entgingen die schattenhaften Bewegungen nicht. Sie waren in diesem Tal nicht allein. Aus der Ferne hatten sie bereits einige der katzenhaften Gestalten gesehen, die hier von Klippe zu Klippe sprangen. Großwild. Fette Beute. So zog der Trupp weiter und passierte das Wasserloch hin zum gegenĂŒberliegenden Hang, der aus dem Tal hin zu einer weiteren kleinen Ebene fĂŒhrte. Zu ihrem GlĂŒck schienen die heimischen Raubkatzen weniger interessiert an frischen Fleisch auf zwei Beinen und eher daran ihre Kehlen zu befeuchten. Kein neues Fell fĂŒr Hosh’Pak - leider. Doch ihr Weg war nicht umsonst, die kleine höher gelegene Eben nĂ€mlich schien eine wahre Siedlung an Hasen zu besitzen. Zahlreiche kleinere und grĂ¶ĂŸere Baue erstreckten sich zwischen BĂ€umen, StrĂ€uchern und Felsen. Der Trupp teilte sich auf und ging den Spuren nach - Hosh’Pak warf sich ins GebĂŒbsch und fand sogleich einen Bau. Ebenso wie der Rest der Gruppe mehrere Verstecke der hoppelnden Schrecken ausmachen konnte. Da sie die Tiere lebend fangen sollten folgten sie kurzer Hand dem Vorschlag von HĂ€uptling Ramkash und beschlossen einen Bau auszurĂ€uchern.

Gemeinsam mit Jaz’ku lauerte Hosh vor dem Ausgang des Baus. Die großen krĂ€ftigen Pranken bereit haltend. Der masssive Körper des Orcs spannte sich an, ging leicht in die Hocke - verschmolz mit der Umgebung. Abwartend
 einem Raubtier gleich wartete der Pirscher auf nur die kleinste Bewegung im Bau - bereit zuzuschlagen. Seine Ohren zuckten und er vernahm das nur zu bekannte Klicken aneinanderschlagender Feuersteine. Seine NĂŒstern blĂ€hten sich auf und schon bald stieg der Geruch von Rauch in sie. Nun war es soweit. Schon bald wĂŒrde seine Beute in Panik durch Ramkashs Feuer aus ihrem trauten Heim stĂŒrzen. Genau in die lauernden Arme des Trolls und in die seinen. Zack! Zack! Zack! Ehe sie sich versahen schlugen sie zu, die völlig in Panik geratenen Tiere haten keine Chance und so hielten sie bald drei von ihnen in ihren HĂ€nden. Eine zufriedene Ausbeute. Hosh’Pak nickte in Richtung des Trolls und schließlich anerkennend zum HĂ€uptling, als dieser aus dem Dickicht trat und die letzten brennenden Zweige unter seinen Sohlen zertrat. Sie hatten wonach sie suchten. Unter Begleitung des restlichen Jagdtrupps verließen sie die höher gelegende Grasebene und passierten erneut das Wasserloch und somit auch ihre aufgelegten Fallen. Wie zu erwarten, waren ihnen zwei Tiere wĂ€hrend ihrer Suche nach Wasser in die Falle gegangen. FĂŒnf Hasen. Eine ausreichende Beute und genug um die Schuld des HĂ€uptlings zu begleichen. Zufrieden wandten sich die drei Mag’har, die Orc und der Troll in Richtung ihres Lagers. Ein verflucht langer Witz fĂŒr eine Taverne dachte sich Hosh, als sie durch die TĂ€ler streiften.

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Viel Zeit ist vergangen seit der Schamane sich den BluthÀuten auf ihrem Kreuzzug der Vergeltung durch die Reihen der Primalisten angeschlossen hatte. Waren es Wochen oder schon Monate?

Wenn er die BluthĂ€ute nicht durch Segnungen und dem Beistand der Ahnen unterstĂŒtzte war er im Lager und versorgte Wunden, beobachtete die Verletzten oder hielt Zwiesprache mit den Elementen und den Ahnen.

Die Vergeltung fĂŒr ihren frĂŒheren Feldherrn war nahe aber im selben Maß auch die Wahrscheinlichkeit sich um mehr und schwerere Verletzungen kĂŒmmern zu mĂŒssen

Die Jagd stand bevor, die Beute und der Ausgang wĂŒrden die Zukunft der BluthĂ€ute bestimmen, soviel stand fest.

Mögen die Ahnen sie schĂŒtzen.

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ZurĂŒckgekehrt

Das Kreischen der Vögel. Das Rufen der Primaten. Das schwere Surren von Insekten. Der Urwald dröhnte vor Leben. So vielfĂ€ltig und so artenreich. Und endlich war man wieder hier

Nackte FĂŒĂŸe trugen ihn mit schnellen Schritten ĂŒber feuchte Erde und durch nasses Gras. Laub klebte an den feucht gewordenen Waden. Äste zerrten neckisch an seiner restlichen Kleidung, so wie er sich durch das Unterholz arbeitete.
In der Hand ein Blasrohr, war man endlich wieder auf der Jagd. Schritte wurden langsamer. Er verharrt und lauscht in die GerĂ€usche des Dschungels hinein. Es raschelt hier und da - jedoch nicht verrĂ€terisch. Bewegungen waren ĂŒberall! Man musste nur wissen, wie man sie voneinander unterscheiden musste. Das verbliebene Auge zuckt zu einem Ast hinauf.
Langsam zĂŒckt er eine hölzerne Nadel an seinem GĂŒrtel hervor. Ein kleiner, breiter Holster wird getragen, worin die Nadeln ruhen. Auf der selben GĂŒrtelseite trĂ€gt er auch das Heft mit Baumwolle mit sich. Vorsichtig zupft er sich von der Faser Etwas ab und rollt es zu einem BĂ€llchen, um es auf den hinteren Teil der Nadel zu stecken. Dann legt er an


Endlich waren sie wieder in Feralas. Endlich wieder in Blutspeer. Die Zeit in der sie fort waren, war viel zu lange. Fraglich ob sie der Expedition wirklich so nĂŒtzlich waren. Aber irgendwann hatten sie sich zurĂŒckgezogen und den Rest ĂŒberheblichen Blauröcken ĂŒberlassen. Und wĂ€hrend man noch die letzten Ecken der KĂŒste erkundete, zog es sie schließlich wieder zurĂŒck nach Kalimdor. Ohne die Hilfe des Chronisten wĂ€ren sie niemals so schnell und weit gekommen. Ein regelrechter Wimpernschlag und man fand sich in Orgrimmar wieder und von dort aus kehrten sie nach Hause zurĂŒck.

Luft wird ins Blasrohr gedrĂŒckt und der kleine Giftpfeil zischt los. Nicht einmal Sekunden spĂ€ter trifft er sein Ziel und der kleine Primat stĂŒrzt aus den BĂ€umen zu Boden. Langsam schließt er auf und sammelt ihn aus dem Unterholz auf. PrĂŒfend wandert der Blick auf ihn. Der giftige Stich hat ihn schnell erledigt. So wie die kleine Kreatur hier in den „Schlaf“ gefallen ist - so ist Nargok immerhin endlich erwacht. Fast so, als ob er gespĂŒrt haben muss, dass sie sich der Heimat nĂ€hern!
So muss es einfach gewesen sein - man geht schlichtweg davon aus. Denn plötzlich erwachte er
 Nach so vielen Tagen und Wochen der Pflege. Nach all der Zeit, in der man ĂŒber ihn wachte und ihn mit flĂŒssiger Nahrung versorgt hatte in seinem Schlummer.
Plötzlich stand er da und es war endlich nicht mehr still um ihn.


Mehr Infos zu Bluthaut und die Entwicklung des Klans findet ihr auf: :evergreen_tree: https://bluthaut.weebly.com/ :evergreen_tree:

Weihnachten kommt und der Rutsch ins Neue Jahr steht bevor!
Bluthaut wĂŒnsch besinnliche Feiertage und einen sicheren Weg ins kommende Jahr! :christmas_tree: :sparkler: :tada:

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RĂŒckkehr des Alltags

Seit ĂŒber einem Mond waren die BluthĂ€ute endlich wieder in Blutspeer angekommen. Der Alltag kehrte schlagartig zurĂŒck. Aber nicht nur die Aufgaben im eigenen Dorf standen somit wieder an der Tagesordnung. Auch ihre beiden GĂ€ste haben sich als mögliche AnwĂ€rter herausgestellt.

WĂ€hrend sich die Beiden auf einer gemeinsamen Jagd dem HĂ€uptling bewiesen haben, traf der Klan die Vorbereitungen fĂŒr die beiden Aufnahmezeremonien die schon lĂ€ngst ĂŒberfĂ€llig waren. Bukara und Nar’Grok hatten sich ihre Aufnahme in den Klan schon lange verdient. Doch nachdem der Klan zu den Dracheninseln reiste, hatte sich diese Zeremonie lange verzögert.

Der Tag war gekommen und der Klan zog gesammelt am frĂŒhen Morgen in Richtung Zeremonienhöhle los. Wie es ĂŒblich fĂŒr diesen rituellen Tag war, wurde am Vormittag zusammen ein junger Hirsch erlegt. Jener fand seinen Platz im Ritualkreis innerhalb der Höhle.
Solange der HĂ€uptling und sein Weib die restlichen Vorbereitungen trafen, wartete der Klan vor der Höhle und stimmten sich in feierliche Laune fĂŒr Bukaras Aufnahme.
Dann als der Abend schließlich nĂ€her rĂŒckte, wurden die Orcs in die Höhle gerufen. Empfangen vom flackernden Licht der Feuerschalen und den krautigen GerĂŒchen von verbrennenden KrĂ€utern, fanden sie sich schließlich ein, um Bukara wĂ€hrend ihrer Aufnahme zu begleiten.

An diesem Abend erweiterte sich der Klan, um eine weitere Bluthaut.

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BÀrentöter

Nach Bukaras Aufnahme war wieder etwas Zeit vergangen. Zeit in der sich Crigg und Crernok weiter dem Klan beweisen konnten. Aber auch Zeit, die fĂŒr die nĂ€chste anstehende Aufnahme genutzt werden sollte.

In der Zeit zog es den Klan zwar bereits vor der Zeremonien in die Richtung des Blutsumpfes, aber man ging weiter und kehrte weder im Sumpf, noch in der Zeremonienhöhle ein.
Nahe der SilithidengrĂŒnde hielten Granmak, Ramkash und Crernok Wache ĂŒber den Chronisten und Erakha, die gemeinsam ein Ritual der Einsicht abhielten. Der kleine UnterstĂŒtzer, den der verhĂŒllte Wanderer oft mit sich trug schenkte ihnen die Informationen, die von Nöten waren und die den HĂ€uptling einen Tag spĂ€ter dem versammelten Klan mitteilte: Sie wĂŒrden nach Un’Goro aufbrechen.

Zu seiner Überraschung gab es eine allgemeine Zustimmung fĂŒr dieses Vorhaben. Neugier und hohe Erwartung an das Land zog sich durch die Runde. Aber einfacher Spaziergang sollte bestimmt nicht werden! Man hielt den Klan also dazu an sich vorzubereiten und weil dem so war und sie aktuell zwei Interessenten fĂŒr den Klan hatten, wurde noch am selben Abend Crigg geprĂŒft, ob seine FĂ€higkeiten fĂŒr die Reise nach Un’Goro taugen wĂŒrden!
Er stellt sich dem BĂ€rentöter, der bereits auf seine Aufnahme in den Klan wartete. Zu Ramkashs Überraschung schaffte es der Mag’har aus der zerschmetterten Welt Nar’Grok im Zweikampf zu besiegen. Also willigte man ein ihn mit nach Un’Goro zu kommen - dort wĂŒrde er seinen allgemeinen Wert dem Klan beweisen können.

Den Tag danach zog der Klan am frĂŒhen Morgen wieder los in die Richtung der Zeremonienhöhle, um wie bei jeder Aufnahmezeremonie den Morgen mit einer gemeinsamen Jagd zu gestalten. WĂ€hrend dann der Klan und ihr AnwĂ€rter sich vor der Höhle versammelten, bereiteten die Ritualisten in der Höhle Alles vor.
Als das Blut der Jagdbeute schließlich den Leib des AnwĂ€rters benetzte und sich heiß ĂŒber den Höhlenboden ergoss, hallten die Rufe der Mitglieder von den dunklen HöhlenwĂ€nden in Zustimmung wieder.

Nar’Grok BĂ€rentöter war eine Bluthaut geworden.

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:high_brightness: Ein unbeschwertes GefĂŒhl von Freiheit

Es vergingen einige Tage, bis die Orcin realisierte, dass sie nun ein festes Mitglied des Klans geworden war. NatĂŒrlich fĂŒhlte sie sich zuvor schon bei ihresgleichen sehr wohl, doch nach ihrer Zeremonie war das Pflicht- und GruppengefĂŒhl doch ein anderes. Bukara saß mit ihrer BĂ€rin an der KĂŒste. Die glutrote Sonne am Horizont schien vom Meer fast schon verschlungen. Sie besah sich ihre nackten FĂŒĂŸe, die sie in den warmen Sand vergrub und dabei breit grinste. Sie war zufrieden, einfach mit sich im Reinen. Gedankenfrei jeglicher Plagen, wem sie einst angehörte. Nun war sie eine Bluthaut, niemand konnte ihr dies mehr nehmen oder streitig machen; sie vergrub ihre ungewisse Vergangenheit wie ihre Quanten in das feine Kieselgemisch.

„Es werden noch viele Abenteuer auf uns warten.“ Sprach das BĂ€renweib zu ihrer tierischen Begleitung und legte schwesterlich einen Arm um den Pelz. „So viele Sorgen plagten noch vor Kurzem meinen SchĂ€del, aber jetzt ist er leer und 
 frei.“ Anders konnte die Orcin es nicht beschreiben, aber das musste sie auch nicht. Dieser eine Moment des inneren Friedens war wie die Reinigung ihrer Seele selbst und sie genoss einfach diesen kurzen Augenblick am Strand fĂŒr sich.

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Un’goro

Der Klan hatte also seine Reise zum entfernten Krater auf sich genommen. Über dass brache Gebirge von Tausend Nadeln hinweg und hindurch durch die elendige WĂŒste von Tanaris. Eine Reise, die an den Nerven der Orcs zehrte. Von Warm zu wĂ€rmer und schließlich wieder von einem dichten BlĂ€tterdach willkommen geheißen.

Der Krater besaß in seinem Erscheinungsbild etwas Vertrautes. Feralas war ihm gar nicht so unĂ€hnlich
 Hohe BĂ€ume, dichtes GrĂŒn, verschlingelnde Flora. Nur die GerĂ€usche waren unterschiedlich. WĂ€hrend sie in ihren wilden und primitiven KlĂ€ngen bereits in Feralas beeindrucken, mischen sich prĂ€historische Rufe im Krater unter bekannt vorkommenden DschungelgerĂ€uschen.
Man wusste bereits was fĂŒr Kreaturen sich hier tummeln mussten. Und man erinnerte sich an den Wunsch eines alten Mitgliedes fĂŒr einmal eine große Jagd in diesem Gebiet abzuhalten. Nun war der Tag gekommen - wenn auch ohne diesen Orc, aber mit dem Wissen ĂŒber die einheimische „Tier“-welt.

Erste Begegnungen mit einem Raptor löste der Klan schnell und schmerzlos, aber zog dabei den Zorn eines Einheimischen auf sich. Ein Orc, der sich vor unbestimmter Zeit offenbar hier niedergelassen hat und nun die Tage, Wochen, Monate und gar Jahre nicht mehr benennen konnte in denen er bereits hier lebte. Ein seltsamer Geselle
 aber die bisher einzige Informationsquelle, die der Klan hatte.
Weil man sein GemĂŒt und seinen vereinsamten Verstand nicht einschĂ€tzen konnte, blieb man vorsichtig.


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Gnoll(e) im Krater

Das lodernde Tanzen, zuckender Flammen, fesseln seinen einĂ€ugigen Blick. WĂ€hrend seine Gedanken fortgetragen werden, gleiten die Finger der linken Hand, ĂŒber die verheilenden Bissspuren an seinem rechten Unterarm. Diese Verletzung hĂ€tte noch viel schlimmer ausfallen können


Es ist noch nicht lange her, als sich die ZĂ€hne eines Raptors in seinen Unterarm geschlagen haben. Das Parieren mit dem Speer hatte aber glĂŒcklicherweise Schlimmeres verhindert und das Einschreiten von Erakha und Thrag hatten ihm von dem Biest befreit, dass sich auf ihn geworfen hatte. Alles nur wegen diesem Gnoll
 Diesem Gnoll, der im Krater war.
Ein Gnoll im Krater. Er schiebt die Brauen leicht zusammen und furchtet die Stirn ernst. Ein Gnoll
im Krater
 Konnte ein Zufall wirklich so groß sein? Oder steckte dieser sabbernde Flohpelz mit Go’ra unter einer Decke?
Eigentlich hĂ€tte man nicht einen Atemzug an ihn verschwendet - nicht nur weil es ein Gnoll war, sondern auch nach der letzten Aktion und weshalb er ĂŒberhaupt von dem Raptor angefallen worden war. Gnolle bedeuten Ärger und dieser Gnoll hatte die Raptorenbrut genau zu ihnen gefĂŒhrt - man fragt sich immer noch ob auch das nur reiner Zufall war

Und doch hatte man nun mit ihm gesprochen. Doch ruhte er am selben Feuer, wie der HÀuptling der BluthÀute. Zusammengerollt, wie eine Hauskatze. Sein Blick hebt sich langsam und lauernd auf die pelzige Gestalt. Starrend


Das tiefe Brummen in seinem RĂŒcken holt ihn blinzelnd zurĂŒck. Trk hebt den klobigen SchĂ€del und dreht ihn zu seinem Herren herum. Der gewaltige Hauer berĂŒhrt die Flanke des Orcs und er umgreift den Spitz ruhig, um ihn zu halten. Die grĂ€ssliche Bestie dient ihm schon den ganzen Abend als RĂŒckenlehne und mag seine Anspannung regelrecht spĂŒren. Schwarze Augen sehen zu dem Wilden auf und begegnen seinen Blick lange. Der Daumen kreist ĂŒber den rauen Hauer der Kreatur und Ramkash blickt langsam wieder nach Vorn zu den Flammen.
Ihm war nicht nach Schlafen - sowieso hielten ihn seine Gedanken wach. Noch immer musste man entscheiden, ob man dem Gnoll helfen wĂŒrde - nur damit er mit jenen geheimen Informationen herausrĂŒcken wĂŒrde, die er vor den Orcs verbarg. Vielleicht hing er doch mit Go’ra zusammen und wollte es ihnen sagen? NatĂŒrlich nur, wenn man ihm dafĂŒr einen Gefallen tun wĂŒrde. Was auch sonst


Er schnauft und lehnt sich zurĂŒck, um auf das Erwachen des Gnolls zu warten.

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Wieder zu Hause in Blutspeer. Endlich. Granmaks Gedanken kehrten immer wieder zurĂŒck zur kurzen Reise in den Un’Goro Krater. Noch immer konnte es sich der Mag’har nicht erklĂ€ren, wieso die Oger gerade dort hin flohen. Ging es wirklich nur darum, den Klan fort von seinem Dorf zu locken? Sollten die Gnolle, welche wohl mit den Ogern paktierten, damit leichtes Spiel haben bei einer möglichen Eroberung des Dorfes? Zwar sprach Erakha davon, dass das Dorf wohl noch sicher sei, da eine Mutter fĂŒhlen könnte, wenn ihre Welpen in Gefahr waren, aber dennoch fiel dem Klingenmeisterauszubildenenden ein riesiger Stein vom Herzen, als man wieder hinter der eigenen Palisade war. Das Dorf war sicher. Zumindest fĂŒr den Moment. Und auch Granmaks Zögling, Ubog ging es gut. Das Ogerjunge wuchs schnell heran und freute sich zusammen mit den Welpen des Dorfes, als der Klan heim kehrte.
Und nun ging es daran, das Dorf fĂŒr einen möglichen Angriff der Gnolle vorzubereiten. Die Palisade und der Wachtturm sollten verstĂ€rkt werden und dem angeheuerten Schwarzfelsschmied wurde aufgetragen, die Waffen des Klans auszubessern.
Der Feldherr der BluthĂ€ute verbrachte die wenige freie Zeit damit zu meditieren, was auf der Reise viel zu kurz kam. Es beruhigte ihn. Schenkte ihm Weitsicht und er konnte in seiner Trance PlĂ€ne schmieden, KĂ€mpfe im Geiste durchgehen, bevor sie ĂŒberhaupt geschlagen wurden und einfach abschalten.
War die dem Klan erzĂ€hlte Geschichte wahr? Eine Matriarchin, welche alle Gnolle unter sich vereinte und scheinbar Rache an dem Orcklan plante? NatĂŒrlich, sie wĂ€re wohl verdient gewesen nach den Massakern, welche der Klan immer wieder unter den Hundewesen anrichtete. Doch wagte das besagte Weib wirklich, was noch kein Gnoll vor ihr tat? Die StĂ€mme vereinen und gar eine Allianz mit abtrĂŒnnigen Ogern schließen? Es waren in der Tat wilde Geschichten, erzĂ€hlt von einem ihrer eigenen Art. Granmak glaubte dem Gnoll aus dem Krater kaum ein Wort doch was, wenn er Recht hatte? Ja, eine Vorbereitung war richtig und wichtig. Und selbst wenn die Geschichte keine wahre Grundlage hatte, so musste der Klan dennoch wieder in die Spur gebracht werden. Denn die nĂ€chste Jagd auf die Gnolle war ohnehin nur eine Frage der Zeit.

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