Verfolgt
Zwei Tage war es nun her das sie am frühen Vormittag den Goblinfrachter betreten haben und in See gestochen sind. Mittlerweile hatte sich jeder der Mag’har der bis dahin noch nicht Seefest war, an das schaukeln gewöhnt und musste nicht mehr stetig an die Reling rennen um hinüber zu reihern.
Ein Stetiger Westwind war der Begleiter der ‚Unsinkbar II‘ und hätten sie ein Segel gehabt so hätte das Schiff, seine Mannschaft und die Einheit davon profitieren können. Der Dampfer schippert, angetrieben von seinen großen Schaufelrädern, weiter im Schneckentempo über die Wasseroberfläche.
Die Sonne stand im Zenit über ihnen, als Rakja das Schiff bemerkte das ihnen einige Meilen entfernt folgte. Ein Großer Dreimaster, mit Tiefgrünen Segeln und einem Goldenen Kraken der sich um den Bug des Schiffes legte. Eine Sirene diente dem Schiff als Galleonsfigur und über dem Krähennest wehte eine Blutrote Flagge.
Seit wann wurden sie bereits verfolgt? Wer waren diese Fremden? Würden sie einfach vorbeisegeln, oder waren es Feinde?
Trakath stand an der Reling. Nachdenklicher als sonst. Sie waren erst wenige Monate in Azeroth, hatten sich kaum gezeigt, und doch gibt es bereits ein Kopfgeld auf Grimmfang. Er blickte auf das Wasser, auf die Spiegelungen des Himmels, die lauten Motoren blendete er aus. Neben ihm saß seine Frostwölfin Ahko, seine loyale Freundin, und fiepte leise, als sie ihren Freund und Partner so nachdenklich sah.
“Es ist nichts, Ahko. Ich frage mich nur in was für einer Welt wir gelandet sind. Wir folgen einer Untoten, deren Motive fragwürdig sind. Wir führen einen Krieg gegen jemanden, der einst geholfen hatte Draenor zu retten. Und nun werden wir noch von Piraten angegriffen, die auf Grimmfang und sein Weib auswaren. Wer ist daran interessiert Grimmfang aus dem Weg zu räumen?”, brummte er leise zu Ahko. Er versteht es nicht. Das Eisenbanner war existent, aber es hatte noch nichts geleistet was Grund genug wäre für ein Kopfgeld. Und diese Piraten waren so knapp davor seinen Freund und Bruder mitzunehmen, nebst einer guten Freundin, der er immer alles anvertrauen konnte. Je mehr Fragen er sich stellte, desto verwirrender schien ihm die Situation. Er seufzte lautlos und versuchte sich wieder auf die Mission zu konzentrieren - es gab immerhin nichts was er tun konnte, außer Gedanken und Lebenszeit zu verschwenden.
Die Beutebucht
Das Geschrei von Möwen zog die besatzung der Unsinkbar II sowie des Eisenbanners an Deck des Schiffes. Die Sonne strahlte auf die Küstenstadt Beutebucht herab, als das Schiff langsam in den Hafen einfuhr, und kurze Zeit später von kräftigen Männern und Frauen mit Tauen ans Dock gezogen wurde. Die Goblins schleppten die Kisten des Eisenbanners vom Schiff ins nächstbeste Gasthaus.
Die Salzige Seeluft, gepaart mit dem Gestank von Fisch und betrunkenen Schlägern lag in der Luft während Seefahrer, Piraten und Verbrecher ihrem Tagwerk in der Stadt nachgingen.
Lautlos legte sie den präparierten Bolzen auf und nahm das Tier ins Visier.
Die Sonne war grade erst im Begriff aufzugehen, das schwarze Fell wirkte im Halbdunkel der Dschungelbäume fast stumpf.
Sie freute sich darauf die Finger über diesen Pelz gleiten zu lassen, das Muskelspiel der Katze unter der Haut zu spüren.
Mit einem leisen Zischen durchschnitt der Bolzen die noch angenehm kühle Luft ehe er mit einem dumpfen Schlag in den Oberschenkel des rechten Hinterbeins einschlug. Fauchend und spuckend fuhr der fast ausgewachsene Panther herum, drehte sich im Versuch den Bolzen mit den Zähnen zu packen einige Male um sich selber ehe er losstürmte.
Jetzt hieß es den Anschluss behalten! Das Betäubungsmittel wirkte schnell aber sie wollte das Tier dennoch nicht aus den Augen verlieren.
Nach ein paar Minuten begann der Kater zu taumeln, er spürte daß etwas nicht mit ihm stimmte. Heiser grollend tat er seinen Unmut kund ehe er umkippte.
Sie wartete noch einen Moment um ganz sicher zu sein daß das Tier auch wirklich schlief ehe sie sich ihm näherte, das Maul zuband und die Pfoten fesselte.
Mit Hilfe ihres Reittieres und einer Schleppbahre brachte sie den Panther zurück in Lager, übergab ihn dort ihren Gastgebern die ihn in einen der Käfige verbrachten.
Nach einer kurzen Stärkung brach sie wieder auf.
Sie hatte dem Troll immerhin noch zwei Tiger versprochen.
Die Sümpfe des Elends
Nach einem langen Marsch durch die Nacht hatten sie den Dämmerwald, den Gebirgspass der Totenwinde und die Sümpfe des Elends durchquert und waren endlich an ihrem Ziel angekommen. Steinard.
Am Tor der alten Orcfestung wurden sie von kriegsmüden veteranen mit leeren Gesichtern freundlich begrüßt und man wies ihnen den Weg zu ihren unterkünften. Man hatte auf dem Weg erfahren das die Draenei ein Lager in diesen Sümpfen hatte, doch die Zeit… die Zeit spielte hier nicht für sie, sondern gegen sie. Sie würden schnellstmöglich die Verwüsteten Lande durchkämmen müssen um die Kanone von der Geya’rah sprach zu finden und nach Orgrimmar zurück zu bringen, koste es was es wolle.
Von schwülheißer Luft die so schwer einzuatmen ist zu trockener Hitze, endlich waren sie den Gestank und die lästigen Stechmücken los aber ob dies nun besser ist bleibt abzuwarten.
Die Tage in den Sümpfen waren hart und ungewohnt für ein Teil des Eisenbanners, waren einige der Orcs nicht solch eine Umgebung gewohnt aber ein jeder hielt durch.
Der Marsch in die Verwüstete Landen verlief zum Glück ohne zwischen fälle und doch war die Ankunft atemraubend, nicht nur wegen der trockenen Hitze.
Sie alle wussten was hier vor vielen Jahren geschah. Man hatte sich vorher in Orgrimmar mit den Bewohnern unterhalten und so ein teil der Geschichte erfahren.
Die Umgebung war unwirklich, Blitze zuckten am Himmel und schlugen auch irgendwo ein.
Je dichter der Trupp dem Tor kam, man sah es schon von weiten, umso verwirrter waren sie alle.
Sie wussten das das Tor beim letzten mal rot schimmerte, aber warum ist es nun grün?
Es hieß doch das es inaktiv ist und das ist es gerade definitiv nicht.
Der Trupp ging darauf zu, nun sah man wo die Blitze einschlugen, immer in der nähe vom Tor aber nie in der Senke worin es steht.
Zelte wurden durch sucht und alles was brauchbar erschien wird eingepackt, Waffen, Munition, Stoffe, Erze, Kräuter und deren Samen.
Alles wurde in Kisten verstaut und beiseite gestellt.
Tareza schwirrte die ganze zeit eine frage im Kopf herum und den anderen bestimmt auch, warum ist das Tor grün und wer hat es aktiviert?
War es der Hexer der das Eisenbanner schon vorher arg beschäftigt hatte?
Das muss unbedingt heraus gefunden werden und das Tor so wieder deaktivieren, keiner weiß woher die Energie kommt die benötigt wird.
Fragen über fragen die es zu klären gilt.
Nordend.
Kälte und Schnee.
Wundervoll…
Sie schnaubte unwillig während der alte Orc den nächsten speckigen Folianten auf den Tresen wuchtete.
“Das waren alle die ich habe. Aber ich könnt mir denken daß euch diese Reiseberichte weiterhelfen. Ich hab sie selber gelesen, sie sind sehr ausführlich.”
Sie nickte, bezahlte die Bücher und trug sie zurück zur Kaserne.
Der Kriegerbund. Rag’thul stand mit Müdem Blick in den Himmel auf der oberen Etage der Kaserne. Unter ihm wehten noch immer die Banner die der Kriegerbund aufgestellt hatte. So der Kriegsrat des Kriegerbunds, und die eigene Truppe das Eisenbanner sich so entschieden, würden auch sie bald Teil dieses Verbundes sein.
Kleiner Push nach langer Zeit.
Leise vor sich hinfluchend stopft sie die Felle in der Fensteröffnung fest.
In gefütterte Kleidung und Decken gehüllt versucht sie ihr Quartier warm zu bekommen. Nicht allein für sich sondern vornehmlich für die Schlangen.
Nordend…wäh.
Und dann auch noch durch ein Portal!
Allein die Erinnerung daran dreht ihr erneut den Magen um.
Als das Fenster abgedichtet ist ist es im Raum beinahe stockfinster.
Aber besser die Zehen anstoßen als erfrieren!
Zufrieden schürt sie die Kohlenpfanne.
Temperaturen wie in den Spitzen oder Durotar würde sie zwar vermutlich nicht hinbekommen aber es war ein Anfang.
Das Eisenbanner wurde geteilt. Die Handwerker und Rekruten blieben in der Kriegshymnenfeste in der Boreanischen Tundra. Eine Handvoll der Soldaten, jene denen Grimmfang am meisten vertraute und vorallem am meisten zutraute.
Sie hatten die Aufstände der Zandalari bei Talanjis Krönung miterlebt und dabei geholfen abzuwehren, dabei sogar etwas geschlossen das man Freundschaft nennen mag. Vorallem aber würden sie nun von Zandalar aus gegen die Allianz vorgehen.
Nach längerer Zeit nochmal ein Push.
An den schwarzen Brettern Orgrimmars wurden Pergamente, gesiegelt mit dem Zeichen des Eisenbanners, befestigt:
Throm’ kar!
Das Eisenbanner verstärkt seine Reihen.
Du bist ein Mag’har, ein Orc oder ein Goblin und weißt eine Waffe zu führen?
Dann finde dich übermorgen abend/am zweiten Abend der kommenden Woche an der Kaserne ein und stell dich dem Kriegsherren des Banners vor!
OoC:
Samstag und Dienstag abend sind wir ab 20 Uhr im Tal der Ehre vor der Kaserne für Interessenten anzutreffen.
Wir freuen uns auf euch!
Die Gilde wird ein paar Veränderungen im Konzept durchlaufen und bekommt einen saubereren, schöneren, anstrich hier im Forum!
Hey, ich habe mir den Beitrag durchgelesen und muss sagen, dass ich diese Idee sehr interessant finde. (Das letzte Treffen von vorhin ist blöd gelaufen. Ich bin nämlich nicht gut in solchen Dingen.)
Danke für dein Interesse.
Leider können wir dir keinen Platz in unserer Gemeinschaft anbieten.
Alles Gute für die Zukunft.
In den Hallen der Kriegshymnenfeste hörte man Wochenlang das Klirren, Schneiden und Fallen einer Klinge. Trakath übte sich wochenlang mit seiner neuen Waffe. Nicht um ein Meister zu werden, das würde er sich niemals anmaßen, aber gut genug um sich verteidigen zu können.
Er war kein gewöhnlicher Frostwolf, einige Traditionen seines Klans legte er bereits ab.
War er nicht am Trainieren, schlafen oder seinen Pflichten gegenüber seines Weibs am nachgehen kümmerte er sich um die Pflichten im Eisenbanner, wenn auch eher im Hintergrund. Auf eigenen Wunsch hin bat er Grimmfang einen anderen Berater zu finden, der an Trakaths Stelle ihn beiseite steht. Trakath hatte andere Dinge im Kopf, Dinge mit denen er Grimmfang nicht im Weg stehen wollte.
Als Grimmfang und einige Soldaten des Eisenbanners die Feste verließen blieb Trakath bei der verbliebenen Garnison zurück. Als der Kriegsrat vor den Türen stand wurde er neugierig und unternahm einen kurzen Ausflug nach Orgrimmar um zu erfahren wie der Stand der Dinge ist - in der Tundra erfuhr man nicht allzu viel über den Krieg.
Kurze Zeit später berichtete Grimmfang, dass die verbliebenen Truppen in Nordend getötet wurden. Von wem oder was erfuhr man nicht. Und während das Eisenbanner trauerte empfand Trakath nur eines…
… Schuld.
Sie würde sie nicht verraten.
Sie würde sie aber auch nicht schützen wenn die Jagd begann.
Hatte der Wirt ihre im Zorn gemurmelten Worte vielleicht schon weitergetragen?
Wohl kaum.
Sonst hätte die Truppe kaum lebend die Stadt verlassen.
Verräter. Eidbrecher.
Argumentierten mit der Zukunft der ungeborenen Welpen. Das diese nur sicher seinen wenn man den Kriegshäuptling verriet.
Grollend füllte sie ihren Köcher auf und zog die Sattelriemen des Rylaks fester.
Vielleicht waren Slyvanas Truppen noch nicht auf der Jagd.
Sie jedoch schon.
In einem hatte sie recht.
Es war Verrat. Sie brachen ihren Eid gegenüber Geya’rah, sie brachen ihren Eid gegenüber dem Kriegshäuptling und sie alle riskierten dabei ihr Leben.
Bisher hatten sie Glück das die Horde noch nicht hinter ihnen her war. Die einzigen die davon wussten waren die Mitglieder des Banners, Rakja sowie zwei außenstehende Orcs.
Rag’thul betrachtete das Feldherrenabzeichen in seiner Hand und mit einem Grunzen warf er es in die Flamme des Lagerfeuers. Er würde sein Leben nicht in einer Horde lassen das von einem Untoten Scheusal geführt wurde. Nein. Eher sucht er den Tod, wissend das er für die Sicherheit seines Volkes, seiner Famillie und dieser eigentlich Fremden Welt gestorben wäre.
Das Eisenbanner befindet sich auf einem neuen Pfad - Fern der Loyalität zu Sylvanas Windläufer.
Selbst die Nächte waren warm und trocken. Ein Klima das er verabscheute.
Trakath fand keine Ruhe in dieser Nacht. Es war zu viel passiert, eine Achterbahnfahrt der Emotionen. Er blickte in die in den Sternenhimmel, nachdenklich, wie er es immer war.Ja. Er wurde zum Eidbrecher. Aber er wusste, dass man manchmal einen hohen Preis zahlen muss für das größere Wohl. Er wollte sein Volk retten, seine neue Heimat Azeroth. Sylvanas Windläufer stand nicht für das Leben, sondern für den Tod. In einer sterbenden Welt. Für ihn lag Ehre nicht in einem Eid, sondern in der Loyalität zu seinem Volk. Das Verständnis von Ehre schien schon immer die Geister zu scheiden, aber Ehre fing nicht bei einem Eid an.
Egal wie lange er über das Thema nachgedacht hatte, egal wie lange er sich eingeredet hat seine Sache wäre ehrbar - für viele war er nun ein Verräter, ein Eidbrecher, ein Entehrter.
Aber das war ihm egal. Er verlor vielleicht den Schutz der Horde. Aber nicht den Schutz seiner Familie, die nun größer geworden ist. Er war nun Vater eines Mädchens, dass keine richtige Familie hatte, keine Eltern kannte. Das ihre Eltern vom Klan des lachenden Schädels war kümmerte weder ihn noch sein Weib. Er lernte sie zu mögen, gar zu lieben. Und nun wird er sie beschützen und zu einer starken Mag’har machen.
Obwohl dieser Tag mehr schlechtes als gutes brachte lächelte er. Und er blickte zu seiner Familie, mit dem Wissen für das Richtige zu kämpfen. Für das Leben. Für die Rettung seiner neuen Heimat. Und für die Horde.
Die neue Richtung, in die wir gehen, finde ich absolut genial, und ich freue mich auf zukünftige Stunden in dieser neuen Situation!
OoC: Eure Anführerin Geya’rah sieht das aber ganz anders. Zumindest aus der AU Draenor Perspektive.
Dessen sind wir uns bewusst.