Gildentyp: Rotte / Nomadisch Schwerpunkte: Orc-RP, Alltagsleben, Kampf & Kultur, Aktuelles,
Handel & Aufträge Völker: Überwiegends Orcs, andere Völker möglich Ansprechpartner: Jedes Gildenmitglied, Argom, Khagra Spielorte: Überall in der Welt Discord-Server: Auf Anfrage
EINLEITUNG
IC Einleitung
Zurück in die zerbrochene Welt? Nein, das war es nicht was sie wollten. Einige kannten diese Welt, wussten wie zerbrechlich und schwer das Leben dort war, auch ohne Krieg. Wie die Saat einfach zerfiel, berührte man sie… andere wollten nie sehen, was aus ihrer Welt geworden wäre, hätte niemand eingegriffen. Die Gruppe von Orcs entschied sich dazu in Azeroth zu bleiben, nach allem was sie gemeinsam durchgestanden hatten. Heimat, das war es was sie gesucht haben und welche sie untereinander gefunden hatten. Alles fing mit einem einfachen Auftrag an, ein schmieriger Goblin trat an die Gruppe Orcs heran und bat sie darum einen Brief ins Wegekreuz zu bringen…
OOC Einleitung
Mit dieser Gilde möchten wir das RP und den Spaß daran in den Vordergrund stellen. Wir möchten hier ein gutes miteinander, nicht nur IC sondern auch OOC. Daher wird bei uns auch Voice für Besprechungen und Ähnliches hin und wieder genutzt.
Zum RP ist so ziemlich alles möglich, ob Hirte, Handwerker, Jäger, Händler, Krieger oder mächtiger Schamane. Der Schwerpunkt sollte weiterhin auf Orcs liegen, allerdings haben wir gemeinsam beschlossen, dass in wenigen Fällen auch Tauren, Trolle, Goblins & Co. die Chance haben, der Rotte beizutreten als Ausnahme von der Regel. Hexer haben es grundsätzlich schwer, aber eine Unterwanderung wäre möglich. Hierbei möchten wir aber auf evtl. Konsequenzen hinweisen, die entstehen können, wenn die Tarnung auffliegt. Todesritter und Dämonenjäger werden von der Rotte IC ausgeschlossen.
Was machen wir nun eigentlich? Wir sind eine Rotte und reisen im Auftrag der Horde oder anderer Verbündeter (hier nehmen wir gern auch IC Aufträge an) durch die Welt. Kurier- und Kundschafterdienste sind unsere Spezialität, gerne halten wir aber auch mal Wache bei einem Markt oder veranstalten diesen gleich selbst. Da wir etwas mehr als Söldner sind, behalten wir es uns auch vor, mal einen Auftrag aus IC Gründen abzulehnen. Nur weil die Münzen klimpern, springen wir nicht. Natürlich hoffen wir auf Kontakt mit anderen Gilden, um das RP kulturübergreifend erleben zu können.
WAS WIR SUCHEN
Spieler, die sich aktiv an der Gestaltung der Gilde beteiligen möchten (dies findet in Form von Abstimmungen z.B. statt)
Spieler, die an mindestens zwei festen Spieltagen Zeit für RP haben. (montags & donnerstags)
Etwas Humor, Ausgeglichenheit und Verständnis schaden nie.
Voice ab und zu (nicht während des RPs) sollte kein Problem sein.
WAS WIR BIETEN
Eine Gilde die noch im Aufbau ist und somit frisch ans Werk geht.
Rollenspiel mit Hintergrund, Plots und Besuch von Events
eine familiäre Atmosphäre IC wie OOC
natürlich auch gemeinsames RP, PvE und PvP
BESPIELTE ORTE
Da die Rotte viel unterwegs sein wird, wird es nie einen festen Ort geben, an dem wir uns ständig herumtreiben werden. Kalimdor, östliche Königreiche, Nordend, Pandaria, Zandalar etc. die Möglichkeiten sind unendlich. Die Rotte wird in regelmäßigen Abständen in die größeren Städte der Horde (Orgrimmar, Wegekreuz etc.) zurückkehren um dort Vorräte aufzufüllen oder zu handeln. Ansonsten sind sie durch einen Boten oder durch zufällige Begegnungen am besten zu erreichen.
KONTAKT
Jeder in der Gilde kann angesprochen werden. Ein Link zum Gildendiscord wird gern ausgegeben, sobald man gemeinsam spielt. Der Gildenbeitritt findet nach einem kurzen Gespräch und einiger Zeit des IC Zusammenspiels statt.
ABSCHLUSS
Danke für deine Aufmerksamkeit und dein Interesse. Vielleicht treffen wir uns irgendwo und werden bald gemeinsames RP erleben. Wir freuen uns auf euch und sind offen für Neues!
Sachen gepackt, den Schmiedehammer sorgsam verstaut. Die letzte Glut in der Esse erloschen.
Etwas wehmütig blickte der graue alte Wolf auf das ehemalige Lager zurück. Wieviele Klingen und Äxte er hier fertigte. Und natürlich sein für ihn persönliches Meisterstück Frostklaue. Diese Großaxt bestand noch aus den Resten des Echtstahls aus seiner ursprünglichen Heimat.
Argom nahm sie in die schwieligen Hände und liess den Daumen über die von Reif bedeckte Schneide fahren. Nachdenklich brummend starrte er eine Weile ins Nichts hinein.
*„Na los brummiger Wolf“*kam es von Hinten. „Die Rotte wartet auf Dich alter Mann“. Argom blickte über die Schulter und nickte Zu´laga schlicht zu ehe er sich erhob.
Ein letzter Blick zum verlassenen Lager, dann schulterte er die Axt und marschierte an der Seite seiner Kameraden Richtung Tal der Ehre.
Dies würde gemischte Gefühle bedeuten, aber wie immer verharrte sein Gesichtsausdruck zu einer steinernen Maske der man nichts entlocken könnte.
*„Niemand…ausser meiner Familie“*murmelte der alte Wolf in den Bart und blickte auf Kha´gra, Zu´laga und die Anderen.
Heißer trockener Wind durchsetzt mit Staub umwehte den alten Wolf als er auf einem großen Felsen stand um in die Ferne zu spähen. Vor ihm breitete sich das Land aus, so unterschiedlich wie man es sich nie beim Begriff Brachland vorstellen könnte wenn man ihn zum ersten Mal hören mag.
Tafelberge von Oasen gesäumt deren kristallklares Wasser vielerlei Wild und zu allem Übel auch Zentauren und Stacheleber anlockt.
Savane die von unzähligen Herdentieren durchstreift wird, gefolgt von den Jägern die im Unterholz der Dornenhecken lauerten.
Verteilt einige Höfe der dort ansässigen Orcs. Einige von ihnen kannte Argom schon etwas.
Und dann noch der Berg in der Nähe des Wegekreuzes auf dessen Spitze ein einsamer Späher sahs.
Argom blickte in genau diese Richtung, aber er war zu weit weg um Jemand wirklich erkennen zu können der da vielleicht Wache hält. Er wusste aber das der stoische Tharjo Windpfeil dort oben mit scharfen Augen das Land ringsherum absucht.
Argom schnaufte aus und klettete vom Felsen um den Anderen Mitgliedern der Rotte das Zeichen zum Aufbruch zu geben. Mit ihnen zogen nun auch zwei neue Gesichter mit. Rulkon und Falya die Orcs aus dem Tanaan.
Sie wirkten etwas reserviert, doch so langsam fügten sie sich ein in die Gemeinschaft, in das Leben auf Azeroth und der Horde.
Nächster Halt, Wegekreuz. So versprach dieser Aufenthalt recht einträglich zu werden da eben besagter Späher auch essen musste. Die Rotte bekam den Auftrag die Fischreusen in der südlichen Oase einzuholen und gegebenenfalls Zentauren zu bekämpfen die dort herumstreunten.
Eine gute Aufgabe für die Rotte dachte sich der alte Wolf. Abgesehen davon wollte er die Gelegenheit beim Schopfe packen um seine neuen Angelhaken zu testen. Ja Angeln, das war seine heimliche Leidenschaft geworden. Sie erfordert Geduld und Ruhe, genau das was Argom so schätze um mit seinen Gedanken alleine zu sein. Ein epischer Zweikampf zwischen ihm und dem Fisch.
Zuvor allerdings galt es noch Vorbereitungen zu treffen, die Waffen zu prüfen und einen Trupp auszuwählen der die Gegend sicherte während Argom die Reusen einholt. Zur allgemeinen Stärkung gab es einige Abende vor dem Aufbruch Richtung Oase ein regelrechtes Festmahl von Durgrek dem Versorger der Rotte.
Dieser Orc verstand es aus den verschiedensten Zutaten und exotischen Gewürzen immer wieder einen Gaumenschmaus zu zaubern. Was waren alle froh, wirklich! Die meisten kannten nur Fleisch gebraten, ohne jeglichen Geschmack, manchmal sogar roh wenn es nicht anders ging.
Ja das Leben würde nun etwas anders verlaufen. Das merkte Jeder von ihnen die im Wegekreuz hockten und Durgreks Speißen genossen.
So starrte der graue Wolf erneut in die Weite hinaus. Es wart dunkel geworden und der Sternenhimmel verlieh dem Land eine fast schon mystische Atmosphäre.
„Ein gutes Leben“ Brummte Argom als er den Anblick in sich aufnahm während er still das Mahl mit der Rotte, der Familie einnahm.
*Mok´ra ihr Mitglieder der Horde. Die Rotte befindet sich momentan noch im Wegekreuz. Wer also dazustoßen möchte kann dies tun. Onlinezeiten sind meist ab 20 Uhr.
Eine ganze Weile war es nun her das der Waffenstillstand ausgerufen wurde und Argom nunwieder seinem normalen Leben nachgehen konnte. Wie immer begab er sich beim ersten Sonnenstrahl in die Schmiede und fachte die Esse an um zu arbeiten. Die Arbeit erfüllte den alternden Mag´har mit einer tiefen Zufriedenheit wenn er glühenden Stahl in Form hämmerte. Viele neue Aufträge hatte er bekommen seit er wieder in Orgrimmar ankam. Sein Ruf als Meisterschmied war wohl nun allseits bekannt unter den Bewohnern der Stadt und in anderen Teilen Kalimdors wie dem Brachland.
Während er zusah wie das Metall über dem Feuer erhitzte dachte er immer wieder an Zu´laga und Kha´gra. Die beiden Kriegerinnen wurden im Verlaufe der Zeit wie eine Ersatzfamilie für ihn. Die dunkle Vergangenheit die in auf Draenor alles nahm schien allmählich zu verblassen. So schaute Argom wieder nach Vorne, jedoch nie vergessend was er einst sein Eigen nannte. Ein Weib und eine Tochter.
Vielleicht kommt der Tag an dem er es wieder haben konnte…in Zeiten des „Friedens“.
Die Rotte rekrutiert wieder neue Orc´s und Mag´har. Ansprechpartner sind Kha´gra und meine Wenigkeit
Schon seit einer Weile verfolgte ich diesen gesattelten Reitwolf mit dem schwarzgrauen zotteligen Fell durch den dichten Dschungel. Eigentlich war ich auf der Jagd nach einem Tiger, doch ab dem Augenblick als dieser gesattelte Wolf mein Blickfeld querte, galt mein ungeteiltes Interesse ihm. Diese Dschungel sind nicht sein natürlicher Lebensraum und allein würde dieser Räuber bald selbst zur Beute der heimischen Jäger, die in den Schatten lauerten. Die Anspannung des Tieres lag förmlich in der Luft, es war unruhig und vorsichtig. Alle Wildheit war einer gesunden Nervosität gewichen, es wurde Zeit, dass ich mich dem Tier zeigte. Ich trat hinaus auf die verwurzelte Lichtung und machte mich mit lauten Schritten bemerkbar. Der gesattelte Wolf fuhr erschrocken herum und knurrte mich geifernd und fletschend an. Langsam und sehr vorsichtig näherte ich mich dem kampfbereiten Tier Schritt für Schritt und blieb immer wieder stehen, um ihm Gelegenheit zu geben mich zu wittern. Auf halber Strecke hockte ich mich hin und hielt dem majestätischen Wolf meine Hand und etwas Trockenfleisch entgegen. Es dauerte eine Weile, bis der Wolf sich unter abwechselndem Fletschen und Knurren vorsichtig heranwagte. Er tat gut daran vorsichtig und wachsam zu sein, doch der Hunger schien stärker zu sein. Eine Ewigkeit schien verstrichen zu sein, in der ich regungslos kniend verharrte und dem Wolf das Fleisch in meiner Hand darbot. Als er endlich vorsichtig danach schnappte und sich damit wieder etwas zurückzog, richtete ich mich auf und holte das nächste Stück hervor.
Erneut bewegte ich mich auf ihn zu und hielt es ihm entgegen. Weniger verhalten schnappte er sich auch dieses Stück und danach noch ein weiteres und noch eines, bis ich ihm das erste Mal mit der Hand durch sein Fell fahren konnte, um ihm zu signalisieren, dass er vor mir nichts zu befürchten hat. Mein Vorrat an Trockenfleisch war fast erschöpft, als der Wolf sich endlich vor mir niederlegte und mir seine Bauchdecke präsentierte. Ich kraulte ihm zufrieden durch das struppige Fell und richtete mich schlussendlich auf. Der Wolf war nur eines von zwei Zielen und anhand Sattelmaße und des Inhalts der Satteltaschen wurde mir schnell klar, dass mein zweites Ziel eine orcische Frau sein musste. Der Wolf hatte ihre Fährte bereits aufgenommen, doch die Bewohner des Dschungels hatten ihn vermutlich verschreckt und davon abgebracht. Ich machte mich auf zu der Stelle, wo ich ihn erstmals sah und dort nahm er die Fährte auch wieder auf. Als wir ein kleines Lager mit einem fast abgebrannten Feuer erreichten, war schon einige Schritte vor dem Lager ein lautes Schnarchen zu vernehmen. Der Wolf an meiner Seite winselte leise, wir haben seine Gefährtin wohl gefunden, doch ich gebot ihm wenige Schritte vor dem Lager zu bleiben und belohnte ihn mit meinem letzten Streifen Trockenfleisch. Nahezu lautlos schlich ich zum Lager, um mir ein genaues Bild von der Situation zu machen.
Ich sah zwei laut schlafende Menschen und eine gefesselte Kriegerin die versuchte, sich möglichst leise von ihren Fesseln zu lösen. Auch wenn diese Menschen nicht allzu weit ab vom Weg lagerten, war es überaus leichtsinnig in einer so gefährlichen Gegend ohne Nachtwache zu campieren. Ich richtete mich nun auf und ging behutsam in das Lager und nickte der gefesselten Kriegerin grüßend zu. Als ich die große Axt sah, die nahe der beiden Männer auf einem groben Lederrucksack lag, ging ich hinüber und sah mich genau um. Ich ging zwischen den beiden Schlafstätten der Männer in die Hocke, nahm vorsichtig die Axt und die erkalteten Reste ihres wohl letzten Mahls an mich. Dann erhob ich mich, ging hinüber zur gefesselten Kriegerin und schnitt mit der Streitaxt ihre Fesseln durch. Schweigend hielt ich ihr die schwere Klinge entgegen.
Kha’gra staunte den Orc, der sich fast lautlos im Lager bewegte fassungslos an. Das mussten die Ahnen sein, die diesen Orc hier her geschickt hatten. Er löste die Fesseln an Händen und Füßen, reichte ihr die Axt. Sie nahm ihre Waffe, wog sie in ihren Händen. Sie nickte ihm zu und wäre nun zu gerne in dieses Zelt gestampft, um die zwei Menschen zu richten. Da der Morgen jedoch schon graute, entschied sich Khagra dazu, das Lager leise zu verlassen. Der Orc folgte ihr, deutete ihr die Richtung und es dauerte nicht lange bis Ruk vor der Kriegerin stand. Sie freute sich sichtlich ihren Wolf zu sehen, dem Tier ging es ebenso, er winselte leise und wedelte mit seiner Rute. Sie kraulte Ruk einen Moment hinter den Ohren und wandte sich dann dem Orc zu. „Danke, dich schicken die Ahnen. Ohne dich, hätte ich es vermutlich nicht geschafft bis zum Morgen. Wir sollten verschwinden, bevor die Menschen erwachen.“
Geschrieben von Rhul
Ich sah die Kriegerin lange an und betrachtete sie zum ersten Mal genauer. Sie war wohl im besten Alter und von den Ahnen mit Stärke und Schönheit reich beschenkt. Ob ihre gebrochenen Hauer Auszeichnung oder Makel waren, vermochte ich nicht zu sagen, doch sie passten zu ihrer Erscheinung. Trotz der Niederlage einer Gefangennahme, trat sie lieber den Rückzug an, anstatt die schlafenden Menschen einfach abzuschlachten. Ich vermutete im Stillen, sie zollte dem Feind so ihren Respekt. Vielleicht würden die Ahnen dafür sorgen, dass sich die Wege der Kriegerin und der Menschen wieder kreuzen. Bevor meine Gedanken in eine ferne Zukunft die vielleicht gar nicht stattfinden sollte abschweiften, dankte mir das Weib für ihre Befreiung. Stolz und aufrecht stand sie neben ihrem Wolf und sah mich an. Ihren Namen hatte sie mir nicht gesagt. Sie sprach davon, gemeinsam zu verschwinden, bevor die Menschen erwachten. Das war wohl die beste Idee für den Moment und ich nickte ihr zu. Noch immer hielt ich den Proviant der Menschen in meiner Hand. Fast ein ganzer Brotlaib und etwas gebratenes Fleisch das bereits kalt geworden war. Ich brach mir ein Stück vom Brot ab und hielt der Kriegerin den Rest vom Proviant entgegen. „Gehen wir“ sagte ich leise.
Geschrieben von Kha’gra
Kha’gra war etwas verdutzt, als er ihr das Essen anbot. Sie nahm es jedoch dankend und stopfte es recht schnell ins Maul. Sie hatte seit der Entführung nichts mehr gegessen und ihr Magen rebellierte bereits. Die beiden Orcs und der Wolf entfernten sich langsam vom Lager, irgendwann fiel der Kriegerin ein, dass sie nicht mal wusste wer der grüne Orc überhaupt war. Sie betrachtete ihren Retter eine Weile genauer, während sie nebeneinander durch das Dickicht liefen. Sein Oberkörper war frei von Rüstung, mit unzähligen Tätowierungen bestückt und die Muskeln spannten unter der dunkelgrünen Haut, welche sich dem Dschungel perfekt anzupassen scheinte. Das dunkle Haar lag lang bis auf die Schultern, hier und dort konnte sie eine graue Strähne entdecken. Der Bart wuchs wild und wirkte nicht sonderlich gepflegt, auch hier waren graue Strähnen zu erkennen. Der Orc lief schweigend neben der Kriegerin her und Kha’gra schätzte ihn nicht viel älter als sich selbst ein. Seine Rüstung bestand überwiegend aus Fell und Leder, wirkte sehr robust aber praktisch. Er hatte einen Bogen geschultert, das Holz wirkte alt und die Machart war orcischer Natur. Außer dem Bogen trug er noch ein Beil sowie ein Messer am Gurt, ebenfalls orcischer Machart. Die Kriegerin entsann sich erneut, das sie den Orc nicht kannte, vielleicht hatte sie ihn mal auf einem Markt gesehen? Sie war sich nicht sicher. „Ich bin Kha’gra, danke für das Essen. Wie heißt du und wo führt dich dein Weg hin?“
Als wir außer Hörweite des Lagers waren, gingen wir in ein straffes Marschtempo über. Wir blieben auf den Wegen um weitere Gefahren zu vermeiden. Als die Kriegerin ihr Schweigen brach und nach meinem Namen fragte und wissen wollte wohin mein Weg mich führt, antwortete ich „Mein Name ist Rhul und mein Weg ist der Deine. Ich begleite Dich bis zu Deinen Verbündeten“. Dann schwieg ich wieder und hielt die Augen offen. Auch die Wege durch diesen Dschungel konnten gefährlich werden. Grom’gol war nur noch wenige Stunden entfernt und meine Tigerjagd würde ich wohl ein anderes Mal fortsetzen. Dieses mal waren die Ahnen mit dem Tiger und sandten mir stattdessen diese Kriegerin namens Kha’gra.
Geschrieben von Kha’gra
„Orgrimmar.“, antwortete die Kriegerin knapp bevor sie sich wieder auf den Weg konzentrierte. Der Dschungel war voller Tücken und noch eine Falle wollte sie keinesfalls übersehen. Die Beiden Orcs kletterten über den ein oder anderen gefallenen Baum, rutschten einige Schotterpisten herab und kletterten wieder hinauf. Die Stunden vergingen ohne weitere Konversation, dafür mit sehr viel Bedacht. Die beiden halfen sich gegenseitig wenn nötig und konnten Grom’gol unbeschadet erreichen. Der nächste Halt wäre Orgrimmar. Kha’gra wusste nicht, ob die Rotte in Orgrimmar war, aber sie würde sicher jemanden finden, der wusste wo sie momentan waren.
Auch wenn ich schon oft mit diesen Zeppelinen gereist war, traute ich ihnen noch immer nicht. Dieser Flickenballon voller Luft und dann noch die Besatzung ruheloser Goblins machten mich jedes Mal nervös. Ich stellte mich einfach wie bei jeder Zeppelinreise irgendwo an die Reling und sah hinaus in die Ferne. Mein Gedanken kreisten um die Begegnung mit der Kriegerin Kha’gra und versuchte zu ergründen, welches Schicksal die Ahnen wohl für mich bereithielten. Die Reise nach Orgrimmar verlief ohne Schwierigkeiten und die rote felsige Küste von Durotar kam bald in Sicht. Am späten Morgen, es war schon fast Mittag, kamen wir in der Festungsstadt an. Ich folgte der Kriegerin schweigend durch die breiten Straßen. Wir sprachen kaum miteinander und schoben uns durch das bunte Treiben im Tal der Stärke. Nahe der Feste Grommash verabschiedete sich Kha’gra von mir und bat mich für den Abend um ein Treffen im Tal der Ehre. Nachdem ich einwilligte, ging ich meiner Wege und suchte ein paar alte Bekannte auf. Überwiegend Pelz- und Fleischhändler mit denen ich in der Vergangenheit das eine oder andere Geschäft abgeschlossen hatte. Bei einem dünnen Schwarzbier erfuhr ich von Horthus, Olvia und Shan’ti die neuesten Gerüchte aus Übersee und das irgendwie doch imemr alles beim Alten blieb. Auf dem Weg durch die Gasse erkannten mich Marogg und Shazdar schon von weitem und riefen mich zu sich. Auch Arugi und Borstan und sogar Suja waren dort. Es war ein warmer und herzlicher Empfang. Wehrlos stand ich lachend und mit erhobenen Armen da, während Suja mir ungefragt Brot und Fleisch in den Beutel stopfte noch bevor ich ihn ablegen und mich setzen konnte. Den halben Nachmittag verweilte ich bei den Köchen und Fleischern die ich nach all den Jahren in denen ich ihnen immer wieder Fleisch und Rezepte von meinen Reisen mitbrachte, zu meinen Freunden zählte. Sie erzählten mir Geschichten über die ausgefallenen Wünsche ihrer Kunden und ich erzählte ihnen von meinen letzten Reisen und was ich dort erlebte. Als ich ihnen von der Kriegerin Kha’gra erzählte, erinnerte ich mich an die Verabredung im Tal der Ehre. Mit vollgeschlagenem Wanst verabschiedete ich mich von meinen Freunden und stapfte schwerfällig die Gasse hinunter. Unterwegs steckte ich meinen Kopf noch kurz in die Schneiderhütte von Magar und begrüßte den grimmigen Nadelschwinger. Auch gegenüber am Waisenhaus machte ich halt und drückte der Matrone wie jedes Mal wenn ich in der Stadt war, ein Goldstück in die Hand. Durch die offene Tür erhaschte ich einen Blick auf Tosamina die so schön war wie eh und je. Mein Weg führte mich weiter, vorbei an Morgum und Felika die inmitten all der Leute auf der Straße ein Schwätzchen miteinander hielten. Eine kurze Begrüßung, ein Schulterklopfen, dann zog ich weiter. Im Tal angekommen sah ich gleich hinter dem Tor Kiro in ihrem Zelt mit einem Tauren feilschen. Ich wollte nicht stören und nahm mir vor, sie später aufzusuchen. Das Tal hatte sich kaum verändert, aber was sollte sich in einer Felsenfestung wie dieser auch groß verändern. Über die Brücke und an der Abordnung der Pandaren vorbei, erklomm ich die Anhöhe und begab mich zu den Ställen. Ormak Grimmschlag der alte Haudegen stand wie so oft diskutierend mit Korla und Guldor zusammen. Sie gestikulierten wild umher während ich mich an Ormak anschlich, ihm auf die rechte Schulter tippte und an seiner linken auftauchte. Natürlich fiel er nicht auf diesen Trick herein und starrte mich vorwurfsvoll an. „Für wen hälst Du mich? Mok’ra mein Junge.“ brummte er und umfasste mit seiner Pranke meinen Unterarm sowie ich den seinen. Auch Korla und Guldor begrüßten mich und grinsten diebisch ob meines misslungenen Streiches. Ich zog weiter in den Hof hinter den Ställen wo Ogunaro, Kildar, Murog und Drukma ihrer Arbeit nachgingen und all die Tiere der der Horde und der Gäste Orgrimmars versorgten. Sie bellten den Peons Befehle entgegen und packten auch selbst überall kräftig mit an. Ich begrüßte die Ausbilder und Stallmeister und begab mich zu meinen Gefährten. Kru und Tarak waren zwei stattliche Wölfe, die mich schon eine ganze Weile begleiteten und mich freudig empfingen. Ich blieb den restlichen Nachmittag bei ihnen, spielte und raufte mit ihnen, pflegte ihre Felle und döste in der an den Schatten spendenden Fels gelehnt bis der so langsam der Abend hereinbrach und eine sanfte Brise durch das Tal wehte. Es wurde langsam Zeit mich auf den Weg zu Kha’gra zu machen, sie wartete bestimmt schon. Ich ging den Hang hinab und zurück zum großen Platz vor der Kaserne. Die Kriegerin erkannte ich schon von weitem und hielt auf sie zu. Wir begrüßten einander und konnten kaum ein Wort wechseln, als ein weiterer Orc namens Argom auftauchte und sich unvermittelt zu uns gesellte. Er stellte sich mir vor und nach einem kurzen Plausch begaben wir drei uns in den Wyvernschweif. Ein Gasthaus mit rauen Sitten und einer durchsetzungsstarken Wirtin namens Nufa, die all die Soldaten die hier tranken mit Leichtigkeit in Angst und Schrecken versetzen konnte. Wie immer stand der hochgewachsene Troll Gravy hinter dem Tresen und versorgte die Gäste mit Speis und Trank. Wir setzten uns an einen freien Tisch und während Kha’gra von Argom über die Geschehnisse ausgefragt wurde, hielt ich mich schweigend zurück und genoss das herbe Schwarzbier welches Argom mir ausgab. Doch irgendwann wurde auch ich zur Rede gestellt wie es denn zu Kha’gra’s Befreiung kam, wer ich denn überhaupt war und woher ich kam. Es stellte sich bald heraus, dass mein Handel mit Fleisch und Fellen und das Übermitteln von Botschaften auf meinen Reisen, den Aufträgen von Argom und Kha’gra sehr ähnelten. Ihr Trupp nannte sich Reißzahnrotte und ich schloss mich ihnen kurzerhand an. Mein erster Auftrag lautete gemeinsam mit einem weiteren Anwärter namens Darghan Wasser, Fleisch und Felle für den nächsten Auftrag zu beschaffen.
Früh bezog ich mein Nachtlager, doch an ausgedehntes Schlafen war nicht zu denken. Nach wenigen Stunden stand ich schon wieder auf, wusch mich und machte mich auf zu meinen Wölfen Kru und Tarak. Die Orcs denen ich nun folgte brauchten Fleisch und so zog ich mit meinen beiden Gefährten durch das Tor nach Azshara aus um Hirsche zu jagen. Schon bald würde es dämmern und die Hirsche kommen aus dem Wald um das taunasse frische Gras zu fressen. Ich beeilte mich, denn ich wollte mir noch im Schutze der Dunkelheit einen guten Platz im hohen Gras suchen. Es mochte durchaus sein, dass die Goblins dieses Land mit ihren Maschinen verletzen und berauben, doch zu sehen wie die Natur weiterhin lebte und sich anpasste, erfreute mich sehr. Meine beiden Begleiter tollten und balgten ausgelassen herum, ich spielte mit ihnen und wir rauften. Soviel Zeit sollte noch sein, denn Kru und Tarak waren nun schon eine Weile bei den Ställen. Auch dort konnten sie sich bewegen, doch das war nichts im Vergleich zu diesen prächtigen weitläufigen Wiesen die nahtlos in lockere kleine Baumgruppen und schlussendlich in dichteren Wald übergingen. Ich erfreute mich an den Wölfen und wie sie sich endlich wieder im vollen Lauf verausgaben konnten. Ich rannte mit ihnen so gut ich konnte und merkte, wie pure Freude in mir aufstieg. Doch die Plicht rief mich bald wieder zur Ordnung und ich fand schnell eine geeignete Stelle auf einem kleinen Hügel nahe am Waldrand. Kru und Tarak schienen zu ahnen, dass es nun wieder ernst wurde. Sie lagen links und rechts lauernd neben mir, schauten und witterten in Richtung Wald.
Konzentriert verharrte ich mit meinen beiden Begleitern nahezu regungslos und vor Blicken gut geschützt im hohen Gras. Die Ahnen waren mit mir, denn sie schenkten mir einen sanften Gegenwind, sodass die Beute uns nicht wittern konnte und nur den Wald roch, aus dem sie herausschritt. Die Morgendämmerung setzte langsam ein und es begann hell zu werden, als der erste stattliche Hirsch zwischen den Baumreihen hervor schritt. Nicht ohne Grund galt der Hirsch als König des Waldes, denn die Erhabenheit mit der er sein prächtiges Geweih einer Krone gleich zur Schau trug, war für mich bei jeder Gelegenheit, wenn ich einen von ihnen sah, ein beeindruckendes Erlebnis. Diesen Fürst der Wälder und Wiesen wollte ich nicht erlegen. Nein, ich ließ ihm den Vortritt und hoffte, weitere würden ihm folgen. Vorsichtig sah er sich um, wagte sich Schritt für Schritt hinaus in die freie Landschaft und schlussendlich widmete er sich dem feuchten Gras. Ich wartete und wurde bald belohnt. Nach und nach traten weitere Hirschböcke und Kühe in mein Sichtfeld, ich betete zu Geistern dieser Wälder und versprach ihnen in aller Stille ein Opfer. Zwei junge Hirsche wagten sich immer näher vor zu den hohen Gräsern, in denen ich saß. Ich zog einen Pfeil aus dem Köcher an meinem Gürtel und legte ihn auf die Sehne meines Bogens. Während ich mich erhob, spannte ich den Bogen, zielte und schoss noch bevor die Tiere begreifen konnten, in welcher Gefahr sie sich befanden. Mein Pfeil fand seinen Weg durch die Flanke des Tieres, direkt ins Herz. Kein Aufbäumen, kein Schrei. Nur ein kurzes Wanken und das darauffolgende schmerzlose Zusammenbrechen. Blitzschnell legte ich einen weiteren Pfeil auf die Bogensehne und schoss auf den zweiten jungen Hirsch. Inzwischen waren er und auch die anderen Tiere gewarnt und im Begriff zu flüchten. Bevor mein Pfeil ihn erwischte, hatte er sich schon halb abgewandt und es wurde ein unsauberer Treffer. Auf meinen Pfiff hin erschrak nicht nur das weiter entfernte Hirschwild, sondern auch Kru und Tarak sprangen aus dem hohen Gras und nahmen die Verfolgung der verwundeten Beute auf. Der junge Bock hatte es lediglich bis kurz vor die Waldgrenze geschafft, als Kru ihn von der Seite ansprang und zu Boden riss. Der Bock war in Panik, versucht sich zu wehren, doch es war vergebens. Als ich nach einem kurzen Sprint zu den Wölfen und der Beute aufgeschlossen hatte, kniete ich mich neben das Tier, legte ihm meine linke Hand auf den Hals und erlöste es mit der Klinge in meiner Rechten. Mit bloßen Händen grub ich ein Loch in die Erde, um dem Wald den Tribut meiner Jagd zu errichten. Dann brach ich das Tier auf, weidete es aus und gab die Innereien unter stillen Gebeten zu den Geistern dieses Ortes in das Loch. Lediglich das Herz gestattete ich Kru, er sollte sich an der Kraft des Hirsches erstarken. Nach getaner Arbeit schulterte ich das erlegte Tier und begab mich zu dem anderen Bock den ich zuerst erlegt hatte. Ich zog den Pfeil aus seiner Flanke, säuberte ihn und steckte ihn zurück in meinen Köcher. Danach verfuhr ich mit der Beute ebenso wie mit der anderen. Das Herz bekam dieses mal Tarak. Als alles getan war, machte ich mich auf den Weg zurück nach Orgrimmar. In Orgrimmar angekommen, schickte ich Kru und Tarak zurück zu den Ställen. Meine reiche Beute brachte ich in die Gasse zu Borstan und Suja. Sie sollten das Fleisch für die Reisen der Reißzahnrotte vorbereiten und haltbar machen. Als Lohn für ihre Arbeit überließ ich ihnen das kleinere der beiden Tiere und die Felle von beiden. Das war ein gerechter Handel und ich konnte mich bis zur Abreise des Trupps um ein weiteres Anliegen kümmern. Die Kriegerin Kha’gra hatte Darghan und mir aufgetragen, Felle für unsere Nachtlager zu besorgen. Ich hatte nun also die Wahl eine weitere Jagd im Eschental abzuhalten oder einen Handel mit Morgum abzuschließen, der in seiner Hütte Felle und Leder zu Rüstungen verarbeitete. Ich entschied mich für Morgum, die Zeit war zu knapp für eine weitere Jagd und ich hatte bei dem alten Sturschädel noch etwas offen. Für zwei Felle würde es wohl nicht reichen, aber vielleicht für eines. Als ich bei ihm ankam, war alles wie immer. Morgum stand auf Kundschaft wartend vor seinem Geschäft und zählte die aufgestapelten Häute und Felle. Er erinnerte sich wohl an den Gefallen den er mir noch schuldete und dementsprechend ruppig fiel auch seine Begrüßung aus. Seine Laune verschlechterte sich weiter, als ich ein stattliches Bärenfell einforderte. Zähneknirschend gab er mir seinen zweitbesten Bärenpelz und wollte sich schon abwenden, als ich nach einem weiteren fragte. Nun grinste er über beide Hauer und sah offenbar seine Chance auf einen Gefallen bei mir. Ich hätte mit Münzen bezahlen können, doch wir machten schon so lange Geschäfte miteinander, dass freundschaftliche Dienste und Gefälligkeiten zu unserem Zahlungsmittel geworden waren. Er gab mir den zweiten Bärenpelz, schlug freudig auf den Handel ein und sagte mir, ich solle mich für die Bezahlung bereit halten. Schulden bei Morgum bedeuteten immer eine Herausforderung. Doch für diesen alten Haudegen nahm ich sie gerne in Kauf. Ich machte mich mit den Fellen auf den Weg zurück zur Reißzahnrotte.
Kha’gra suchte nicht lange nach einem neuen Auftrag. Ihr erster Anlaufpunkt waren die Goblins, denn die hatten immer irgendwas zu tun. So war es auch dieses mal. Sovik der Ingenieur erzählte ihr etwas von Kisten die verloren gegangen sind und bereits seit einer Woche auf Ankunft im behelfsmäßigen Lager in Aszhara warteten. Immerhin wurden der Orc 50 Silber versprochen und wenn die Kisten ausgeliefert werden würden, gäbe es 15 Silber extra. Sie schlug bei diesen Angebot ein, auf jedenfall war es ein Anfang. Am nächsten Abend saßen Rhul und Darghan bei ihnen am Feuer. Sie unterhielten sich über ihr neues Ziel und schmiedeten einen Plan.