[Der kleine Unterschied]
Keine Ahnung, wie er es geschafft hatte, die Rüstung unfallfrei abzulegen, aber die elende Sch.eiß Band mit viel zu lauten Pauken und Trompeten in seinem Kopf musste endlich aufhören zu spielen! Gedanken, die für Serathis Phönixklinge in diesem Moment durchaus Sinn ergaben. Oder auch nicht. Mit einem Ächzen drehte er sich herum und schlug dabei gegen den filigranen Körper der Magierin, die ebenfalls noch halbbekleidet und selig schlummernd ihren Rausch ausschlief. Die Band in seinem Kopf legte jetzt erst richtig los, Schlagzeug-Solo hinter seinen Schläfen. Unwillig sich zu rühren, packte sein Arm um Nuianna herum und schob sie in Position. Schon besser.
Als sie sich damenhaft herumdrehte, stieß sie einen spitzen, sehr schrillen, sehr trillernden und sehr lauten Schrei aus. „DU“, kreischte sie. Mehr brachte sie nicht heraus. Sie musste nach Luft schnappen.
Die Sängerin der Band war auf jeden Fall die Beschissenste der ganzen Truppe. Mit diesem elenden Gejaule könnte man ja ganze Schlachtzüge in die Flucht treiben. „S‘Maul“, brummte Serathis und packte die personifizierte akustische Vergewaltigung nur noch fester.
Empört versuchte sie sich wieder freizumachen doch sehr plötzlich schoss ihre Augenbraue in die die Höhe und sie legte sich sehr still und verdächtig unbeweglich wieder ab. In einer zuckersüßen und ätzend durchdringenden Stimme erzählte sie ihrem Rucksack: „Herr, bitte, Ihr tut mir ja weh! So lasst ab von mir!“
„Washastduuuu…“, flüsterte er langgezogen und stechend, „an Halt das Maul nicht verstanden?!“ Er ließ die quälende Stimme aus seinen Armen frei und drehte sich auf den Rücken, hob die Hand auf sein Gesicht und atmete tief durch. Nach wenigen Sekunden flirrte Licht über seine Stirn und das erstickte Stöhnen verriet, dass Besserung eingetreten war.
Nuianna pustete aus und robbte practically elegant in any way zum Bettrand, um die langen Beine hinauszuschwingen. Auf Zehenspitzen tippte sie um das Bett herum, suchte ihre Sandalen … verdammte Hacke. Wo… waren… die Schuhe bloß. Lange Kleider waren ebenfalls unpraktisch - WENN MAN SEINE ABSÄTZE NICHT HATTE. Sie sah so missmutig aus wie eine Gewitterhexe. Exakt wie die, als die sie sich gerade fühlte.
Serathis blieb einfach liegen, während der Kopfschmerz langsam nachließ. Wem das Zimmer gehörte, hatte der rothaarige König der Lage und sowieso aller Lagen immer noch nicht herausgefunden, aber es war ein ähnliches, wie das letzte. Schwere Vorhänge, alles ziemlich nobel, wenn auch nicht das Feinste vom Feinsten. Die Betten jedenfalls waren von herausragender Qualität. „Kopfschmerzen, Teuerste?“, fragte er in den Raum hinein ohne dass es ihn großartig interessierte, wo und wie sie gerade herumsuchte. Die Sandalen waren irgendwo im Raum verteilt.
Sie blieb stehen. Der ertappte Gesichtsausdruck hielt nicht lange, bevor sie ihn mit stechenden Blicken bedachte, von denen ein jeder Kopfschmerz hätte noch lernen können. Sie warf ihren Zopf mit einem Kopfschnicken herum und marschierte Fersenlastig und keineswegs mehr so leise auf die Bettseite, auf der er lag. Und ihr linker Schuh. Schwungvoll hob sie ihn auf. „Dass DU nichts verträgst war mir klar“, kommentierte sie schnippisch und setzte ihre nicht mehr so leise Suche geräuschvoll fort.
Seine Bewegung war nun deutlich schwungvoller, als er in den Stand federte und sie ansah. „Oooh, tut das Köpfchen weh? Ist es schlimm?“, spottete er und stellte sich hinter sie, so dass sie seinen Körper deutlich spüren konnte. „Sag bitte und ich helf dir vielleicht damit.“ Wanderte da bereits etwa seine Hand unter eine Schnalle ihres Kleides?
Sie hielt nur kurz inne, dann richtete sie sich langsam auf, als ob sie ihn gewähren lassen wolle, holte unauffällig weit aus und ließ ihren durchaus spitzen Ellenbogen nach hinten krachen. Es war ihr vollkommen gleich was sie erwischte. Hauptsache es war nicht nur für sie schmerzhaft. Sie stand recht sicher.
Sie erwischte seine Rippe und Sch.eiße tat das weh! Brummend kassierte er und ließ von der Schnalle ab. So oder so. Blöde alte Schachtel.
Au, verflucht! Der war wirklich nicht von schlechten Eltern gewesen. Sie fuhr herum und warf den Schuh nach ihm für den Schmerz, den ihr seine Rippen zugefügt hatten. Was bildete der sich auch ein! Au, au, au… „Rüpel!“ fuhr sie ihn an. Und konnte nicht verhehlen, dass sich die Augen kurz verirrten. Wie jung war der wohl? Alt genug jedenfalls, um zu wissen was er tat. Unbewusst befeuchtete sie sich die Lippen und ihre Brüste hoben und senkten sich in ihrem ganz beabsichtigt hochgeschnürten Dekolleté. Aufgebracht, ja. Himmel, ja, er war appetitlich, wenn er nicht gerade rotzbesoffen war.
Serathis lachte lauthals auf, schallend so dass es in ihrem Kopf dröhnte. „Gib Ruhe und komm her“, entgegnete er und packte sie dann doch, das gepflegte rothaarige Köpfchen und legte die Hände flach an ihre Schläfen. Die Hitze darunter war nahm zu, floss durch ihre Papierhaut in den Schmerz und löschte ihn aus, als wäre er nie dagewesen. Doch da hörte es nicht auf, es tropfte weiter, wie heiße Tropfen auf ihrer Haut die gar nicht da waren.
Ihre Augen verdrehten sich nach hinten, bevor ihre Lider zuklappten. Mehr entgleiste ihr nicht, sie stand kerzengerade, die Züge gefasst und eingeprägte Linien des Leidens zuckten nur kurz unter dem festen Griff. Steif wie ein Brett und selbst die Hände waren in Pose erstarrt, wie sie ein Bildhauer nicht hübscher hätte meißeln können. Gerade sagte sie keinen Ton. Es tat gut - und dafür hätte sie Gift und Galle speien mögen. Sie wollte diesen ungehobelten Klotz nicht mögen. Sie wollte gar niemanden mögen. Ihre Gesichtszüge gewannen an Zitronigkeit.
Wohlgefühl, heißes, süßes Wohlgefühl flutete sie und ihren armen Kopf, den zitternden Leib der Dame, schwoll an - und war sofort verschwunden, als er seine Finger von ihr nahm. „Sag noch einmal Lichtbengel, hm?“, grinste er erneut und legte die Hände flach auf ihre Schultern, um den Duft ihres Haars einzuatmen.
Sie presste die Lippen zu einem schmalen Strich zusammen und versteifte sich noch mehr. Ihre Miene war ein seltsames Durcheinander. Dann stieß sie ihn weg (roll dice pls) schlüpfte an ihm vorbei und suchte nach dem zweiten Schuh. (62) Das Glitzern das sie sich aus den Augen gewischt hatte, war keine Einbildung gewesen.
Serathis überging das Glitzern, vielleicht war es ihm egal, vielleicht war er innerlich blond im Kopf oder vielleicht, ganz vielleicht wollte er ihr die Würde lassen und sie nicht drauf ansprechen. „Suchst du den hier?“, er beugte sich nach einer Sandale und hielt sie ihr hin.
Jetzt, wo der Kopfschmerz aufhörte, war er vielleicht gar nicht mehr so ätzend?
Sie schoss in den Stand, den Schuh den sie selbst geworfen hatte in der Hand und drehte sich nicht nach ihm um. Vielleicht hatte sie geschnieft, vielleicht auch nicht - als sie sich umdrehte, waren nicht einmal die Augen besonders gerötet. Das Gesicht maskenhaft und starr. Sie nahm ihm den Schuh ab, ohne ihn ihm aus der Hand zu reißen, was sie unendlich viel Kraft kostete und setzte sich stumm ohne mimische Regung um ganz manuell die vielen goldenen Riemchen zu schließen. Viele. Riemchen. Sie sah äußerst beschäftigt aus. Und sehr alterslos.
„Ich hol mal Frühstück“, fuhr Serathis fort und klaubte das Unterfutter seiner Rüstung vom Boden auf. Eine abgewetzte Lederhose diente wohl als Schutz gegen die Platten und ein Hemd, was schon bessere Tage gesehen hatte, bedeckte die definierte Brust und die schönen Bauchmuskeln. „Kaffee? Kakao?“, fragte er sie noch, bevor er sich barfuß zur Tür aufmachte.
Der Kopf ruckte hoch und sie starrte - nicht lange bevor sie blinzeln musste und das ein wenig zu häufig. Dann sagte sie mit einer Stimme, die so schneidend war wie ein stumpfes Messer am Bettpfosten: „Kaffee, Milch, vier Stück Zucker, stilles Wasser. Zwei Tassen.“ Dann fuhr sie stumpf mit den winzigen Schnallen an den Knöcheln fort. Befehlsgewohnt klang das sicherlich. Und auch so, als ob sie sehr genau wusste was sie wollte.
Der Lichtbengel verzog sich und atmete vor der Tür erst einmal durch. Elende Kratzbürste, aber für einen Kater sollte sie nicht leiden. Allgemein war es ihm lieber, wenn die Frauen in seiner Gegenwart entspannt waren, das machte die Begegnungen viel entspannter, erst recht für ihn. Mit federnden Schritten und ohne den Gedanken weiter zu verfolgen, nahm er die Treppen nach unten. Rauszufinden, wem das Zimmer gehörte, wäre vielleicht auch nicht schlecht. Denn dann könnte er die Rechnung für das Frühstück mit draufsetzen lassen.
Für Entspannung war es bei Weitem zu spät. Wie konnte er sich nur erdreisten Licht in ihren Kopf zu pflanzen. Sie hatte nichts davon bestellt! Und bezahlen würde sie dafür auch nicht. Nicht mit Gold, nicht mit Nettigkeiten und schon gleich gar nicht mit positiven Gefühlen. Sie brauchte doppelt so lange wie sonst für die Riemchen und nur ihrer jahrelangen Selbstverleugnung war es zu verdanken, dass sie nicht in Tränen ausbrach und die Schuhe in die Ecke feuerte. Und jetzt? Saß sie auf der Bettkante wie ein F.littchen? Nein! Sie erhob sich, straffte sich, strich das Kleid glatt und ließ es zudem magisch glätten und trat ans Fenster, um blind hinauszustarren. Was zum Teufel hatte sie nur geritten.
Sah man von ihm ab.
Es dauerte etwas, dann klapperte es vor der Tür und der breite Rücken, die starken Schultern schoben sich durch die Tür. Das rote Haar hing ihm immer noch wirr im Gesicht, doch der elende Kerl wirkte durch und durch zufrieden und balancierte ein anbetungswürdiges Frühstück auf dem Tablett. Die georderten Tassen Kaffee waren nur die Kirsche auf der Sahne. Frische Croissants, die noch dampfend warm waren. Orangensaft, 2 Gläser, frische Erdbeeren, Marmelade und Aufschnitt und sogar gekochte Eier. Es roch absolut verführerisch. „Nuianna, ich hoffe du hast Hunger.“ Der Kerl verlor anscheinend nie die gute Laune und stellte das Tablett auf dem Beistelltisch ab. Hatte er also doch zugehört, als sie sich gestern dem Portalbettler vorgestellt hatte.
Die Magierin ließ den Zopf fahren und drehte erst den Kopf und dann sich selbst herum. Erhaben, unterkühlt und mit so gut wie keinem Ausdruck im Gesicht. Mit leisem Klacken der Absätze und sehr kleinen Schritten legte sie den Weg zum Tablett zurück und bediente sich schweigend selbst. Prüfte Milch und Zuckergehalt durch einen Fingerschwenk, der die Zutaten in einer Art Zeitkrümmung visuell über der Tasse separierte und wieder zurückschwappen ließ und wies die Tasse an, sie schwebend zum Fenster zu begleiten. Ein kleiner Eiswirbel frostete die Luft um die Tasse und beförderte den Inhalt in perfekte Trinktemperatur. Sie griff danach, nippte daran und starrte stumm durch die ungeputzten Fensterscheiben.
Serathis wölbte eine Braue und strich sich mit den Fingern über seinen Kinnbart, nur um sich dann einen schwarzen Kaffee vom Tablett zu nehmen und die Tasse mit zwei Fingern balancierend an seinen Mund zu heben. „Was hast du denn heute noch so vor?“, fragte er in ihr Schweigen herein, gänzlich unbehelligt von der Eiseskälte der Zitronenjungfer.
„Zeit absitzen, bis der Schnösel sein Portal bezahlt hat“, antwortete sie in gänzlich neutralem Tonfall. Was auch immer vor dem Fenster geschah, war entweder unwahrscheinlich interessant, oder sie einfach nur nicht gesprächig - aber dafür beleidigte sie auch nicht weiter. „Noch Kopfschmerzen?“, fragte er weiter und schob sich ein halbes Croissant direkt in den Mund, biss ab und kaute mit offenem Mund. „Nein“, kam die knappe aber nicht gerade abweisende Antwort. Er konnte sehen, dass sie mindestens einen weiteren Schluck Kaffee trank. Sie sagte nicht, dass sie ohnehin keine gehabt hatte. Sie sagte auch nicht danke für die durchaus bedankenswerte Geste, die er ihr gegenüber gezeigt hatte. Ihre Schultern waren gerade, ihre Haltung tadellos.
„Hmhm“, machte Serathis amüsiert und stellte seine Tasse ab, trat immer noch kauend hinter sie und blickte über ihre Schulter aus dem Fenster. „Ich wüsste ziemlich gute Möglichkeiten, die Wartezeit zu überbrücken…“, schmeichelte er ihrem Ohr.
Ohne sofort zu antworten hob sie die Tasse erneut an die Lippen und ließ sich recht viel Zeit damit, Zeit mit einem fingierten Schluck zu schinden. Sehr langsam senkte sie sie auf halbe Höhe ab. „Und die wären…“, ließ sie den Satz ausklingen, ohne ihn fragend zu formulieren. Ihr Tonfall war nicht biestig. Er hatte gar keine Ausrichtung - außer eine reservierte.
Er schluckte den Rest des Croissants herunter und griff nach ihrem Zopf, hob die fedrig-feine Spitze an seine Nase und atmete den Mandelduft tief ein. „Ich könnte charmant zu dir sein.“ Als würde das alles sagen.
Schweigen. Sie hob die Tasse wieder an und leerte sie, ohne auch nur ein BISSCHEN den Kopf zu sehr nach hinten kippen zu lassen. Nur durch Winkel und Neigung. Als sie sie losließ, wechselte sie ihren Platz schwebend mit der zweiten Tasse. Der Frostzauber blieb aus, stattdessen flirrte ein Feuerzauber um die Tasse, um sie wieder zu erwärmen. Sie griff nicht danach. Ihre Hände sanken ineinander. „Definiere charmant, Serathis Phoenixklinge.“
„Ausschweifende, zwischenelfische Freuden“, bot er direkt an. „Ein bisschen Verwöhnen, eine gute Zeit, mh?“ Noch immer hielt er ihren Zopf, nur um ihn dann akkurat wieder zurück zu legen und auch das letzte Härchen wieder penibel in Position zu zupfen. „Oder Kartenspielen, wenn dir eher danach ist.“
War das ein Scherz?
Ihre schmalen Schultern hoben sich und senkten sich wieder ab und noch immer hatte sie sich nicht umgedreht. War es ihr egal? Sie griff nach der Tasse in der Luft und nahm einen Schluck vom warmen Kaffee.
„Weißt du, es ist schwer jemanden zu finden, der mit einem mithalten kann. Vielleicht war meine Bewertung unfair“, schmunzelte er. „Tatsächlich habe ich unsere Begegnung genossen.“
„Wenn dein Schwanz genau so groß wäre wie dein Ego, könntest du ganze Taurenherden beglücken“, sagte sie und klang nicht glücklich dabei. Sie hielt sich an der Tasse fest. Und starrte geradeaus. Ihr Nacken sah verkrampft aus. Sie hatte unbewusst die Schultern gehoben. Und wirkte klein - obwohl sie noch immer kerzengerade stand.
„Mag sein, aber die will ich gar nicht. Ich würde mich mit dir schon ziemlich wohl fühlen.“ Kratzte ihn anscheinend nicht, die Kratzbürstigkeit. Seine Hände legten sich flach auf ihre Schultern und die Daumen strichen über die Ausläufer ihres Nackens, der sooooo verspannt wirkte.
Sie schnaubte leise und entspannte sich kein Stück. „Ich könnte dreimal deine Mutter sein.“ Erneut fand die Tasse ihren Weg zu ihrem Mund und ein weiteres Nippen den Weg in den Magen.
„Bist du aber nicht“, raunte er honigsüß in ihr Ohr und hauchte einen Kuss auf ihren Nacken. „Komm schon, so biestig wie du gestern noch warst, lässt du dich von ein paar Zahlen aus der Ruhe bringen?“
Sie seufzte und entließ den letzten Schluck Kaffee und die Tasse in die Luft, die dort einen Augenblick um sich selbst trudelte und dann zum Tablett zurückschwebte. Dann drehte sie sich um und hob den Kopf mit dem stechenden Blick in sein Gesicht. Es war ein Blick, der durch und durch ging, der Blick, der die Hand in der Keksdose ertappte, rügend, ohne ein Wort dazu sagen zu müssen. „Und du bemühst dich um mich weil ich grade verfügbar bin?“ wollte sie wissen, der Tonfall schnitt den Honig seiner Stimme, als sei er auf Glas gefallen.
„Ich bemühe mich um dich, weil du reizvoll bist“, sagte er ungerührt. „Langweilig kann ich unten im Raum haben. Entweder käuflich oder nicht, spielt ja auch keine Rolle. Zumindest nicht für mich. Aber jemand, der mir einen solchen Kampf liefert und mit mir mithalten kann…den findet man nicht alle Tage.“ Unverblümte Anerkennung, was seine Absichten jedoch nicht weniger schamlos machte, aber zumindest war er ehrlich. „Gerade verfügbar würde ich das gestern auch nicht nennen. Das war eine ziemliche Herausforderung. Ganz nach meinem Geschmack. Wie du.“ Sein Finger hob sich, tanzte kurz durch die Luft und deutete nach unten.
Sie hob die Hand und legte die kühlen, glatten Finger an seine Wange. Ihre Augen geisterten über sein Gesicht. „Ich habe nicht mal angefangen… Junge.“ Junge. Immerhin. Ein Fortschritt. Sie lächelte nicht. Und nahm die Hand wieder fort. Die unziemliche Nähe schien sie recht gut auszuhalten.
Die Haut in seinem Gesicht war warm und gebräunt, wie es bei jemandem der Fall war, der sich gerne die Sonne auf den Pelz scheinen ließ. „So?“, grinste er und ein Mundwinkel verblieb nach dem Grinsen einfach oben, er zeigte ein Halblächeln. „Vielleicht kann ich noch was lernen, Kratzbürst-chen?“
„Ich will dich grade nicht vögeln“, sagte sie und ihre exzellente Haltung passte zu der hochherrschaftlichen Ansage. Das ernste Gesicht hatte strenge Züge und spiegelte keine Spur des halben Lächelns. „Du stinkst nach dem ausgedünsteten Alkohol und ich auch.“ Sie bemerkte das recht nüchtern. „Ein Bad. Baden schadet nie. Waschen auch nicht… wenn du dich erinnerst.“ Eine fein gehobene Augenbraue schwang sich zu den Worten auf, ohne dass ihr übriger Gesichtsausdruck die Contenance verließ.
MAGIC! - Rude
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