[H/A-RP] Ölkanne und Luke SA

  • Havre, 9. Februar 2019

Wer Wind sät wird Sturm ernten
Im Haus ist es still. Die Stimmen im Schankraum sind verstummt und die letzte Zimmertür ist vor vielen Minuten zugeschlagen worden. Kein Aufruhr, keine Hektik - nichts erinnert mehr an das Schmierentheater, das sich früher in dieser Nacht im Etablissement abgespielt hat. Havre ist sich sicher, dass sogar der verschüttete Wein schon aufgewischt worden ist. Er selbst hat sich nach der Folter gewaschen, so gut es eben geht, sich dabei im Zimmer eingeschlossen und das Wasser benutzt, das er eigentlich für seine Mixturen in einer Flasche auf dem Tisch aufbewahrt. Jeder seiner Handgriffe ist ruhig, bedacht. Mit der Geduld einer Spinne, die die letzte Lücke in ihrem Netz ausfüllt und auf unvorsichtige Beute wartet, arbeitet er an seinem Platz hinter dem Bett. Tropfen für Tropfen kristallklarer Flüssigkeit. Eine winzig kleine Menge violetten Pulvers. Ein hauchzartes Rührstäbchen, das sich geräuschlos in dem Fläschchen dreht. Zuletzt ein Korken, der langsam in die Öffnung gedrückt wird. Die grünen Augen ruhen auf dem Gefäß, seiner letzten Mixtur, die er jemals für die Ölkanne herstellen wird. Ein Abschiedsgeschenk.
Er lässt es auf dem Tisch stehen, wäscht die gebrauchten Werkzeuge mit dem verbliebenen Wasser ab und sortiert sie in seine Tasche zurück. Der Blick wandert aus dem Fenster, hinaus auf die offene See, die im silbrigen Mondlicht glitzert. Erstaunlich, wie ruhig er ist. Das Mittel, das er vor einigen Stunden eingenommen hatte um seine Nervosität ob des lauernden Waldläufers zu schmälern, wirkt schon lange nicht mehr. Und doch zittert er nicht. Kein Zweifel. Keine Unsicherheit. Rezzi muss sterben. Ein Jammer nur, dass er nicht früher zu dieser Erkenntnis gelangt ist. Auf sein Bauchgefühl war schon immer Verlass gewesen, und ausgerechnet an jenem Tag, als sie ihm das Jobangebot unterbreitet hatte, hat er nicht darauf gehört. Und zu was hat es geführt? Er schnalzt einmal mit der Zunge, wirft sich die Tasche über die Schulter und lässt einen letzten Blick durchs Zimmer schweifen. Seine Aufzeichnungen hat er eingesteckt. Die Ölkanne soll nicht mehr von seiner Arbeit profitieren, egal was sich hieraus ergibt. Nur das Gläschen mit der vorbereiteten Mixtur lässt er stehen, wo es ist - gut sichtbar auf dem Tisch. Sie sollen es finden.
Still wendet er sich ab, schließt die Türe auf und streckt den Kopf in den Flur. Keiner da. Und unten ist es noch immer still, keine Stimmen, keine Schritte. Er huscht nach draußen, verriegelt die Tür hinter sich und steuert den Schankraum an. Auf der Brücke bleibt er kurz stehen, späht und lauscht nach unten. Wie immer brennt in der Küche noch irgendwo eine Kerze, aber die Angestellten sind längst im Bett. Die Gäste sowieso. Lautlos steigt er nach unten, verschwindet hinter dem Tresen. Er kennt die Zutaten für Rezzis sogenanntes Spaßbier . Dunkles Starkbier, Beutebuchter Rum, Kaja’Cola Zitrone und Zitronensaft. Eine ekelerregende Mischung, aber was erwartet man von einem Goblin? Das Bier lässt er außen vor, hat keine Zeit und nicht genug Gift um sich eines der Fässer vorzunehmen. Rum und Cola hingegen werden in Flaschen gelagert. Er schnappt sich je eine von jeder Sorte, verschwindet in der Küche und schließt die Tür hinter sich. Drei Dinge gibt es, in denen Havre wirklich Talent hat. Weglaufen, Rechnen und Schätzen. Die letzten beiden kamen ihm schon immer gelegen, wenn er sich selbst oder anderen eine Dröhnung verpasst hat. Und auch im Umgang mit dem farb- und geruchlosen Kugelfischgift sind sie außerordentlich hilfreich. Die tödliche Dosis für einen ausgewachsenen Elfen liegt bei weniger als einem Krümel der tückischen Substanz. Für einen Goblin reicht schon die Hälfte. Und für einen kleinwüchsigen Goblin? Eine lächerlich geringe Menge.
Er lächelt matt. Die erste wirkliche Regung auf seinem Gesicht, seit er die sinnlose Folter hinter sich hat. Und dann öffnet er die Verschlüsse der Flaschen, fischt das Giftfläschchen aus seiner Hosentasche und kratzt mit dem Rührstäbchen eine ordentliche Menge in beide Getränke hinein. Bei weitem genug, um auch einen der Orcs umzuhauen und sowohl Tauren als auch Oger eine Weile gelähmt außer Gefecht zu setzen, wenn sie sich einen Schluck gönnen. Es sollte ihm leid tun, gewiss. Aber während Havre die Flaschen wieder ordentlich schließt und zusieht wie sich die Substanz nach und nach in den Getränken auflöst denkt er nur daran, dass er noch keine Lust hat selbst den Löffel abzugeben. Bei dem ein oder anderen fände er schade, wenn es sie erwischt - aber das Risiko ist er gewillt in Kauf zu nehmen. Hauptsache das kleine Monster Rezzi stirbt. Und dann auch noch ironischerweise an dem Zeug, das sie für einen ihrer Geschäftspartner vorgesehen hatte. So gern er bleiben würde um ihr beim qualvollen Ersticken zuzusehen, Havre ist ein Feigling. Er wirft sich die Tasche wieder über, nimmt die Flasche Cola und Rum mit zurück zum Tresen und verstaut sie wieder, sortiert sie weiter hinten ein. Das Haus ist noch immer ruhig. Keinen kümmert es, wenn sich ein Angestellter mitten in der Nacht noch Reste aus der Küche holt. Die Eingangstür wird entsperrt und er huscht nach draußen, wählt nicht den offenen Pfad zum Steg, sondern drückt sich hinter den krumm und schief gebauten Holzhäusern entlang. Jetzt heißt es noch ein paar falsche Spuren legen. Vielleicht ist er dann auch endlich den Waldläufer los…
Und so ist Havre verschwunden, nachdem er kürzlich sinn- und grundlos gefoltert wurde. Er hinterlässt nur die mit tödlichem Gift versetzten Getränke und das verkorkte Fläschchen auf seinem Zimmer, eine bitter riechende Mixtur, deren Bestandteile selbst einen anderen Alchemisten vor ein Rätsel stellt. Der Elf weiss was er tut.
Fragt man in Beutebucht nach seinem Verbleib erhält man unterschiedliche Antworten. Beim Hafenkontor soll er kurz gewesen sein und erwähnt haben, er müsse per Teleporter nach Ratschet reisen um ein paar Besorgungen zu machen. Beim Teleporter wiederum sagen sie, er habe mit einem Mietwyvern nach Grom’gol fliegen wollen. Der Wyvernführer erzählt, er habe Havre dazu geraten das nächste Schiff nach Orgrimmar zu nehmen, als der von seinen Reiseplänen in die Hauptstadt geschwafelt hat. Und die Wachen beim Eingang der Hafenstadt sagen, er habe um Geleitschutz gebeten, um im Dschungel nachtblühende Pflanzen zu sammeln.

  • Rezzi, 12. Februar 2019

Der Boss
Sie hatte es verbockt. Das wusste sie. Stunden um Stunden wartete sie in ihrer Bürowohnung. Vielleicht waren dies gar die letzten Stunden, die sie in diesen prachtvollen vier Wänden verbleiben durfte. Das einzige Zimmer der Ölkanne mit einem eigenen Kamin! Mit diesen Mosaikfenstern und ihrer erlesenen Gestaltung! Und das nur wegen eines blöden Spaßbiers. Ihres Spaßbiers. Das Gebräu hätte sie trinken sollen. Nicht dieser vermaledeite Blutelf, der Stunden später an der Dosis des Giftes verreckte. Ein qualvoller und langsamer Erstickungstod. Ganz wie sie es für diesen dämlichen Zwerg vorgesehen hatte. Sie drehte sich im Bett und starrte geradewegs die hölzerne Decke an. Havre. Ihre Gedanken waren von diesem Namen besessen. Von seinem Träger, der ihr seit der Tat keine ruhige Minute ließ. Ihre Gedanken rasten, überschlugen sich - doch sie konnte sich einfach keine Ruhe gönnen. Zu groß war die Gefahr, dass noch weitere Produkte vergiftet waren. Zu groß war die Gefahr für einen weiteren Toten - aus ihren eigenen Reihen. Dies schmälerte aber den Tod des Kunden nicht. Und dann auch noch bei einem vollen Betriebstag. Röchelnd und keuchend hatte er auf sich aufmerksam gemacht, ehe ihm der Krug ihres selbst kredenzten Gebräus aus der Hand glitt und der Humpen laut auf dem Boden zerschellte, den Inhalt über die Dielen verteilte.
So ein verdammter Mist. Autark hatte sie sich gefühlt. Und doch lag sie hier, zitternd, wie ein unbedeutender, kleiner Wurm, der es nicht einmal Wert war, zerquetscht zu werden. Aber sie wusste, dass er auf dem Weg war. Er, dessen Name niemand kannte - wohlmöglich nicht einmal er selbst. Er, der immer direkt über alles Bescheid wusste, weil er sich mit seinem Gespür und der finanziellen Leichtigkeit, über die er verfügte, über die Jahre hinweg ein riesiges und beinahe schon undurchdringliches Netzwerk an Spionen aufgebaut hatte. Er, der sich nur selten selbst die Hände schmutzig machte und wirklich nur dann auf den Plan trat, wenn Dinge sehr schief aus dem Ruder gelaufen waren. Dinge wie der Tod eines Kunden, das wusste sie. Und sie betete, dass er nur seinen Henker schickte und nicht selbst kam. Er, der Boss.
Der Boss. Ein älterer, grimmiger Goblin, von dem alle sagten, seine Augen seien so rot wie die Glut, die Todesschwinge vor etlichen Jahren zur Zeit des Kataklysmus aus seinem Mund spie. Er trug die teuersten Anzüge Azeroths, die maßgeschneiderter nicht sein, deren Manschettenknöpfe nicht goldener und deren Perfektion nicht perfekter sein konnte. Der Boss. Ein Goblin, der seinem Namen in nichts nachstand. Böse Zungen munkelten, dass er durch den Handelsprinzen Dampfdruck, dem reichsten Goblin Azeroths, eine Unmenge an Gold durch eine List verlor und somit selbst die Chance, selbst einmal ein Handelsprinz zu werden. Die größte Ehre in der Goblinzivilisation. Nein. Keine Ehre. Luxus. Rezzi hatte den Boss schon ein paar Mal gesehen. Das erste Mal, als sie Model stand, für seinen liebsten Maler, Lando Leuchtschraube, in Gadgetzan. Und Gerüchten zufolge, war er so angetan von dem Bild, dass er gleich zwei Stück davon orderte. Sie fühlte sich damals geschmeichelt. Nun hoffte sie, dass er sie nicht selbst aus dem Verkehr zog für ihren Fehler. Dabei wollte sie diesem Elfen doch nur eine Lektion erteilen! Havre. Er, der sie töten wollte.
Es war ruhig in der Ölkanne. Vermutlich würde sie heute endlich eine ruhige Nacht haben. Endlich, nach all dem Stress, den Mordversuchen und dem Chaos der letzten Wochen. Nur selten hatte sie wirklich ein Auge zutun können. Aber heute, das spürte sie, heute Nacht war es anders. Und sie war in der Tat müde. Ein wenig Schlaf würde ihr gut tun. Ihre Augen wurden schwer und sie glitt mit dem Kopf zurück in das weiche Ebenenschreiterfederkissen. Kaum war sie dabei zu entspannen, klopfte es plötzlich markant an der schwarzen Eschenholztür. Das war doch ein schlechter Scherz… Inmitten in der Nacht, jetzt, als sie endlich Ruhe findet? Sicherlich war das Nathanjael, der nach einer Woche Abstinenz seinen Weg nachhause fand. Ihm konnte sie nicht böse sein. Nur die Zeit… die Zeit. Sie schwang sich leise meckernd aus dem Bett und suchte nach ihren Yakfell-Pantoffeln. Niemals würde sie mit bloßen Füßen den Dielenboden berühren! In der Nacht war ihr immer verflucht kalt und ein Feuer im Kamin prasselte gerade schließlich nicht. Nur die unangenehme Dunkelheit umhüllte sie, wie eine kalte, verräterische Aura. Sie tapste an die Tür.
„Ich komme ja schon…“, murmelte sie klagend, als sie sich den Schlaf aus den Augen rieb und nach der Klinke griff. Die Tür schwang auf und auch dahinter war nur die gähnende Schwärze präsent. Sie runzelte die Stirn. Es hatte doch jemand geklopft? War sie wahnsinnig geworden? Sie versuchte, den Kopf nach draußen zu stecken und knallte schmerzhaft mit etwas warmen, mittelweichen zusammen. „Das kitzeln“, *begrüßte sie eine tiefe, brummige Stimme, die der eines Ogers glich. Und im nächsten Augenblick erkannte sie, warum sie dahinter nichts wahrnehmen konnte – Der Türrahmen war gänzlich vom Oger eingenommen. Schlimmer noch, er ragte noch darüber hinaus. Und dieser Oger versuchte sich gerade, in ihr Büro zu quetschen. „Hey!“, stieß sie aus und wich zurück, „Was soll das denn?!“ *Doch es half nichts. Der Oger hatte sich bereits hindurchgezwängt und stellte sich brav neben der Tür als lebendiger, unbeweglicher Schrank ab, als eine schlaksige, deutlich kleinere Gestalt mit einem weiten Hut erschien, die in aller Seelenruhe an einer Zigarre paffte und das Zimmer betrat. „Aber, aber, Miss Jelin Gozzlevex. Begrüßt man denn so einen alten Vertragspartner?“ ,ertönte die süffisante Stimme des Goblins, der sich an ihr vorbeischob und sich prüfend in der Dunkelheit im Zimmer umsah, „Ja… ich denke das wird es für diese Nacht tun."
„Was zum…Wer bei Gallywix‘ verflucht vielem Zaster bist du?“, keifte sie ihn an, als sie sich breitbeinig vor ihm aufbaute und ihn aus verengten Augen betrachtete, „Das ist das Zimmer der Geschäftsleitung! Mein Zimmer!“ „Ab heute ist es das nicht mehr.“ Sie hielt inne und runzelte die Stirn. „Und wer bitte bist du, dass du es wagst, mit deiner Halben Portion da hinten hier hereinzuplatzen und mich bei meinem Schönheitsschlaf zu stören?“, sagte sie, als sie die Hände vor der Brust verschränkte und wartete. Der Goblin lachte auf. Das Lachen klang alt und rau. Verbraucht und beinahe monoton. Als er sich fing, breitete sich ein gehässiges Goblingrinsen auf seinen Lippen aus, und mit der Zigarre noch im Mund, tippte er sich an die Hutkrempe, um den Blick auf sein Gesicht freizugeben. Glutrote, angriffslustige Augen funkelten sie an. Sie trat gelähmt einen Schritt zurück und schüttelte den Kopf. Sie versuchte noch ihren Gedankengang zu Ende zu führen, als er schon die Stimme erhob. „Ich bin Jasper Bumm. Der Name einer meiner vielen Alter Egos und der Name, den ich für mein Ankündigungsschreiben benutzte. Ich bin der Boss. Und, Miss Jelin Gozzlevex, ich verkünde, dass Sie in ernsten Schwierigkeiten stecken. Brogak. Sei doch so gut und schließ die Tür hinter dir. Ich will doch die ganze Belegschaft hier nicht aufwecken, bei dem Spaß, denn ich gleich mit Miss Gozzlevex haben werde.“
In der Nacht dürfte der eine oder andere Bewohner der Ölkanne hin und wieder gedämpfte Schreie und das eine oder andere wehleidige Schluchzen vernehmen, welche wohl aus Rezzis Büro stammen. Vor ihrer Tür ist ein unbekannter, in einem riesigen, maßgeschneiderten Anzug steckender, beleibter und bullig aussehender Oger zu sehen, der wohl Wache hält. Man sollte ihm besser nicht zu nahe kommen.

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Liest und guckt verdutzt-ungläubig.

Und ich war gestern nur kurz da um die Affenpopulation aufzufrischen.

Seufzt

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Du verpasst immer die Besten Sachen!

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  • Khala, 13. Februar 2019

Das ist keine Kurzgeschichte. Das ist ein Zeichen der Resignation! Die Bude ist morgens blitzblank geputzt. Der Schankraum gekehrt, gewischt, aufgeräumt, alle Stühle und Tische fein säuberlich zurechtgerückt, die festliche Dekoration noch mal in Form gezupft. Die Theke und Küche aufgeräumt, alle Gläser und das Geschirr fein säuberlich gereinigt und auftrappiert, wo es hingehört. Als hätte hier eine fleißige Fee die Nacht lang alles zurechtgezaubert! Oder hässliche kleine Heinzelmännchen ihre schmierigen kleinen Fettfinger überall dorthingeklebt, wo man sie nicht gebeten waren, wer weiß das schon! Jedenfalls sieht es ordentlich aus. So ordentlich und sauber, wie selten! Macht übrigens Dreifuffzisch für die illegal beschäftigten Heinzelmännchenhelfer. Zu den verbliebenen Getränken hatten sich sogar nun weitere Flaschen gesellt: Zwei Weinflaschen, zwei Flaschen Mondbeerensaft -RIP Dalaran-, und ein kleines Fäßchen Bier. Alles fest verschlossen- sozusagen originalverpackt, wie es sich gehört. Auf dem Thresen steht eine frische, rosige Erdbeertorte (in der übrigens auch andere rote Früchte ihren Platz geufnden haben, denn Erdbeeren waren wohl sehr knapp gerade!). Ein Zettel liegt daneben: „HAbe etwAs zu Trinken für di GÄste beforgt. Hoffe, ees hilft für den nÄhschsten TAg. BesorGe noch mer.“ Was für eine unschöne Sauklaue, und schreiben kann der Verfasser allgemein auch nicht richtig. Rezzi findet außerdem unter ihrer Tür einen Zettel durchgeschoben, aber das war endgültig unlesbar und die Tinte verschmiert. Dreht sie den Zettel um, ist auf der Rückseite eine Zeichnung zu erkennen. Sieht aus, wie die abgerissene Ecke einer Blaupause, aber bei dem kleinen Stück lässt sich kaum erkennen, was das hätte sein sollen. War wohl auch egal…
Der liebe Oger -nein, nicht Gorthok!-, darf übrigens, als letztes Schmankerl für heute, in seinem feinen Zylinder den einzigen Makel im ganzen Hause vorfinden: EINE DICKE, FETTE, DUNKELBRAUNE SPINNE. Mit Beinen, dick und behaart wie Katzenschwänze! Die großen, zahlreichen Facettenäuglein waren von tomatenroter Farbe, mit winzigen schwarzen Pünktchen darin. Ein ganz ekelhaftes, seltsames Ding war das… und es saß direkt im Zylinder des Ogers, als er ihn nach dem „Schlafen“ aufsetzen möchte! So’n blödes Vieh kann nur aus dem Dschungel kommen. Richtig…? Bestimmt. Sollte dem armen, zauberhaft niedlichen Tierchen nun bei Entdeckung der Tod durch Dicke-Ogerfaust geschehen sein, knirscht es als würden tatsächlich kleine Knochen brechen und bersten. So klingt eben Chitin, wenn er zerschlagen wird, richtig? Naja… und aus dem kurz noch aufzuckenden Wust aus Chitinmatch und Haaren, quillt eine dunkelrote Flüssigkeit hervor, in der schwarze Schlieren herumschwimmen. Ekliger Besuch. Aber damit bleibt es bei allen Seltsamkeiten nun wirklich endgültig. Khalli lässt sich heute übrigens den Tag über nicht blicken. Zimmer is’ verschlossen. Is auch gar keiner drin. Vielleicht bleibt sie auch den ganzen Tach lang weg. Zum Glück scheint hier aber alles repariert zu sein, das nicht mehr in Ordnung war.

  • Nathanjael, 13. Februar 2019

Klamottendiebstahl
Sollte Ellan mal in seinen Schrank schauen, kann es sein das ihm auffällt, das Klamotten fehlen! Schuhe, Hose, Unterwäsche, Hemd… Und sollte der Kerl sowas nicht besitzen, wird es Felyn nach seiner Rückreise auffallen, dass ihm das genommen wurde! Dafür scheint ein neuer, belfischer Bewohner mit weißblondem Haar eben diese Klamotten zu haben. Aber woher hat ein Fremder denn die Schlüssel? Gewaltsam eingebrochen wurde wohl nicht.

  • Oona, 13. Februar 2019

Während das Zimmer des Dämonenjägers auffallend ruhig blieb und offenbar lediglich die Frau namens Linndriel und die Magierin, die Idonir versorgt hatte, dort gastierten - es war ausreichend gezahlt worden und die beiden Frauen fielen weder auf noch machten sie Ärger - gab es noch zwei neue Dauer?gäste, die wohl vor allen Dingen durch ihren Alkoholkonsum und ihr rotes Haar aufgefallen waren. Und den erheblichen Altersunterschied. Vielleicht war sie seine Mutter? Oder eine Tante. Nunja. Derlei „Verwandschaften“ kannte man ja… oder? Oder nicht?

  • Iridaya, 14. Februar 2019

Seit fast zwei Tagen ist die depressive Ren’dorei nicht zum Dienst erschienen. Was … ungewöhnlich ist, denn sie ist normalerweise überpünktlich und erledigt ihre Arbeit penibel. Diese Arbeit bleibt nun aber zur Gänze an ihren Kollegen hängen, denn Neru ist einfach sang- und klanglos verschwunden. Kein Wort des Abschieds, kein Brief, ihr Zimmer ist unversperrt und aufgeräumt, das schmale Bett ist mit fast militärischer Präzision und faltenfrei bezogen. Ein paar Münzen sind in ihrem Nachttisch zu finden, ebenso wie drei Teile einer Schatzkarte. Eine halb heruntergebrannte parfümierte Bienenwachskerze am Fensterbrett ist das Einzige, das darauf hinweist, dass sie überhaupt hier wohnt, und ihre Dienstkleidung hängt ordentlich in ihrem Schrank. All ihre persönlichen Besitztümer fehlen… oder sie besaß keine.
Das letzte, das irgendjemand von ihr wissen könnte, ist, dass sie vor zwei Tagen die flüssigen Bestände der Ölkanne aufstocken gehen wollte, und sich zu diesem Zweck mit ein paar Schmugglern treffen wollte, bei denen das Etablissement öfter mal spezielle Erwerbungen tätigte.
Etwaige Nachforschungen ergeben, dass diese Schmugglerbande - die „Strandfalken“ mittlerweile nicht mehr existiert - sie wurde ausgelöscht, bis auf den letzten Mann. Jemand hat ein regelrechtes Schlachtfest in deren Lager angerichtet.
In der Kassa der Ölkanne fehlt genau der Betrag, mit dem die bestellte Ware bezahlt werden sollte, was ein handgeschriebener Bestellschein beweist, der zwischen den Seiten des Kassabuchs zu finden ist. Bei dem Fehlbetrag handelt es sich zwar um keine kleine Summe, aber die Kassa ist bei Weitem nicht leer. Es könnte sich dennoch einfach um einen simplen Diebstahl mit anschliessender Flucht handeln.

  • Ilathios, 14. Februar 2019

Nächtlicher Radau
Wenn es im Schankraum und dem Etablissement allgemein zur Ruhe kommt konnte man feststellen dass es wohl doch nicht so ruhig war, wie es Anfangs den Anschein hat. Aus Zimmer 7 waren Nachts immer wieder seltsame Geräusche zu hören, eine Mischung aus militärischen Antworten, kurz und knapp, doch scheint der aufmerksame Lauscher ebenso etwas von einer „Mission“ vernehmen zu können doch nichts genaues weis man nicht. Jedoch dürfte nun so ziemlich jeder wissen wieso der junge Elf so zugerichtet war, wiederholten sich die Alpträume in dieser Nacht drei bis vier mal und er lies anscheinend jeden daran teil haben. ACHTUNG! ALLIANZABSCHAUM! Holt die Segel ein! Bildet einen Schutzwall! LOS LOS LOS! AAAAAAHHH! ~ Ruhe. Ja, er durchlebte diesen verdammten Abschnitt immer und immer wieder und würde sich morgens an nichts erinnern können. In den Mittagsstunden schleicht er wieder leicht desorientiert und verschlafen nur in einer sauberen Hose durch den Schankraum und suchte irgendwas Essbares bevor er sich wieder in sein Zimmer verkriecht. Wenn man ihn anspricht würde er denjenigen wohl nur komisch anschauen, ungläubig und misstrauisch, bevor er weiter geht.

  • Nathanjael, 14. Februar 2019

Nathan hat die ganze Nacht Wache vor dem Zimmer des Jungen gehalten und wird wohl kaum schlafen, da man dauernd was ans Ohr geschrien bekommt! Kinder…

  • Zaazel, 14. Februar 2019

Klimpern von Münzen. Das Schieben derselben über die glattpolierte Tischplatte, Stapel um Stapel.
Die kleine Flamme der einsamen Kerze spiegelte sich sowohl im Glas mit der nachtschwarzen Flüssigkeit darin, die doch unangetastet blieb, und in den Haufen von Gold- und Silbermünzen.
Es würde reichen, um die Schuld abzubezahlen, die Zaazel bei Ikwat angehäuft hatte. Gerade so. Und der neue Boss hatte ihr ja auch das Angebot des Freikaufs offengelassen. Aber was dann? Dann wäre sie wieder frei, aber mittellos, in Beutebucht.
Mit einem unterdrückten Schrei, geboren aus Frust, Enttäuschung und auch Angst, schleuderte die Blutelfe das in helles Leder gebundene Kontenheft aufs Bett und stand auf, die Hände vor’s Gesicht geschlagen. Wie aus der Ferne blickte sie zwischen den Fingern hindurch auf den Stapel Münzen. Es war einfach nicht genug … und das hatte der Boss gewusst, als er ihr gestern das Angebot unterbreitet hatte. Nicht genug, um zu überleben. Nicht genug, um eine Freundin zurückzulassen.
Er sollte seinen Willen bekommen, wie er es erwartet hatte, denn die Wahl, die sie hatte, war nie eine gewesen.

  • Aelielle, 14. Februar 2019

Es war ein zugegeben - grauer Tag in der Bucht. Vereinzelt konnte man die windigen Böen der nahen See an das wieder intakte Fenster der Taverne schlagen hören. Mitlerweile war es später Abend geworden. Der Tag war schon so grau und trostlos, aber nicht so trostlos, wie die eine blonde Elfe, die an der Bar stand. Tatsächlich war es Aelielle, wie die Abende zuvor auch schon, die zu dieser späten Zeit noch kellnerte, und Sachen aufräumte, denen keine allzu hohe Bedeutung zugemessen wurde. Zum Beispiel das Rosengefäß, welches sie doch einen Tag davor noch auf die linke Seite der Tischplatte stellte, stand heute wieder auf der rechten Seite der Bar. Plötzlich hörte man es etwas weiter entfernt etwas gewittern. Aels Ohren zuckten leicht auf, da sie es ja durch ihre Fernempfänger besser hören konnte als der gemeine Mensch oder Orc. Für den Hauch einer Sekunde dachte sie, dass wirklich etwas passieren würde, was die ganze, träge Stimmung in der Taverne kippen konnte. Nun, da war aber nunmal nichts weiter als die fernen Blitze am Horizont der See, die man studieren konnte, wenn man sich nach draußen begäbe, und dem stürmischen Regen, der an das Fenster schlug, entgegenstehen würde. Darauf hatte sie keine Lust, soviel war klar. Die Haare hatte sie sich ja gerade erst gemacht. Wozu sollte es also gut sein, sie sich gleich wieder zu zerstören?
Weiterhin gelangweilt drehte sie Däumchen, ehe sie sich in dem Raum etwas umschaute. Da waren die Schränke, die an der Wand hingen, das Klapptor, das aufschlug, wenn man hindurch ging… die Gläser, die man aus Langeweile schon mal gestapelt und wieder abgeräumt hatte… und diese gewisse Unordnung, die ihr im Laufe des Tages auch schon so auffiel! Was würde also eine verantwortungsbewusste Kellnerin, wie sie es ja einigermaßen war, tun? Natürlich etwas Ordnung schaffen! Die Elfe krempelte die Ärmel hoch und machte sich daran, auch den kleinen Dingen in dieser trostlosen Fassade einer Bar eine gewisse Ordentlichkeit einzuhauchen. Das Besteck wurde neu sortiert, nach Häufigkeit, die man es benutzte… die Gläser wurden nach ihrer Größe sortiert, und Holzkrüge würden die linke Seite in dem Schrank hinten über ihr bekommen! Die Stellung der Rosen in der Vase wurde auf den Millimeter genau mit einem Lineal angepasst, und was es nicht noch alles gab… Gut für sie, denn… genau an dem Tag davor hatte sie ja noch alles drei Mal suchen müssen, um genau die Wünsche der Kunden zu erfüllen. Nun dürfte dies deutlich leichter von der Hand gehen.

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  • Ilathios, 18. Februar 2019

Ilathios Der junge Elf scheint sich recht schnell eingelebt zu haben. Nach dem Aufstehen scheint er jedoch erst mal ein sportliches Programm zu absolvieren, angefangen von Trainingsläufen, Liegestützen, Sit-Ups hat er sich wohl auch schon eine Attrappe gesucht an der er den Schwertkampf übt um sein Training mit Meditation klischeehaft unter einem Wasserfall zu beenden. Anschließend kommt er meist gut gelaunt und ordentlich angezogen in die Luke.

  • Ilathios, 19. Februar 2019

Aller anfang ist… flambiert?
Ilathios war in den frühen Morgenstunden bereits wach um sein morgentliches Training zu absolvieren, im Anschluss machte er sich daran das Spa sauber zu machen sofern er wusste was er dort tun muss. Direkt danach verkrümmelt er sich hinter die Theke, um genau zu sein zu dem Teil wo der Herd und alles zum Kochen stand. Er kramte irgendwo ein altes Buch heraus das wohl mehr Schmierflecken, verwischte Seiten und sonst was hatte, doch beginnt er damit sich das Kochen bei zu bringen. Angefangen bei den gegrillten Pfefferschoten die man nun wohl als schwarze Nägel in die Wand schlagen konnte, über Kartoffeln im Speckmantel, die aussahen wie etwas das einmal Urleben in einem Haufen Kodomist war, nur um danach barbarisch zertrampelt zu werden. Auch an den Gurkenröllchen mit Wasabi-Mayonaisenfüllung versuchte man sich… nun man sollte nicht alles essen was man nicht kennt, Nixx würde schwören der Junge hat Feuer gespuckt!!! Anschließend versuchte man sich an den Roastbeefröllchen was in einem totalen Desaster endete. Die Pfanne brannte, hinter dem Thresen qualmte es und in seiner Eile das ganze zu löschen verpasste Ilathios dem armen Nixx mit der heißen Pfanne eine Beule! Damit war der Kochunterricht katastrophal gescheitert. Man hörte den Goblin noch eine ganze Weile fluchen und schimpfen, vor allem wenn Ilath auch nur ansatzweise in Höhrweite war. Als „Dankeschön“ zwang Nixx ihn im Gegenzug sein eigenes Essen zu futtern, bis zum letzten Krümel!

  • Olong, 19. Februar 2019

Immer öfter kann man nicht nur des Nachts, sondern auch tagsüber, lange bevor das Establishment geöffnet hat, einen gehörten Adler über Beutebucht und Umgebung fliegen sehen. Entweder ist dieser auf der Jagt, oder er verfolgt eine ganz spezielle Route. Aufmerksame Beobachter können nämlich sehen, dass er gezielt in Küstennähe entlang fliegt und nicht selten einige zusätzliche Runden über die sonnigen Strände des Schlingendorns dreht.

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  • Nathanjael, 20. Februar 2019

Ein schweigsamer Abschied
Drei Tage vergingen.
Es war früh morgens, selbst die Sonne stand noch nicht am Himmel und es lag eine gewisse Morgenkühle in der Luft. Es war einiges passiert in den letzten Tagen. Ein neuer Boss, die Rückkehr von Idonir, das Gestehen Falindors, er seie Nathans bisher unbekannter Sohn und dann die Tatsache, dass Andross äußerst schwer verwundet wurde.
Es gab viele Sachen, die derzeit an Nathan nagten. Angefangen bei seiner untoten Schwester, bis hin über diverse, vergangene Problematiken mit Bengeln und anderen, widerspenstigen Themen. Er stand mit Kopfschmerzen auf und ging mit Kopfschmerzen zu Bett. Er konnte nicht mehr. So viel!
Bald würde er seine Wut und andere Gefühle nicht mehr unter Kontrolle halten können.
So entschloss man sich zu gehen.
Schweren Herzens, aber man ging. Man ließ Rezzi alleine, man ließ die Mitarbeiter alleine und auch den jungen Ilathios, den man gern gewonnen hatte in den letzten Tagen.
In der kurzen Zeit wurde er mehr Sohn für ihn, als es Falindor vermutlich je sein konnte.
Wenn man ihn aufsuchte, nach ihm rief, war er nicht auffindbar.
Er war verschwunden.
Sein Zimmer war leer, nichts mehr wies darauf hin, dass hier einst ein Sin’dorei gehaust hatte. Selbst sein treuer Begleiter, Telras der Wyvern, war spurlos verschwunden.
Lediglich Rezzi bekam einen Brief unter das Kopfkissen geschoben, in der Nacht, als sie schlief. Ein Abschiedsbrief mit dem Siegel der Morgensangs darauf, gedrückt in grünes Wachs.
Wenn sie dieses brach und den Brief aufklappen würde, fand sie nur einen mit Tinte gedruckten Pfotenabdruck des Wyverns darauf.

(OOC: Aus RL-Gründen werde ich WoW eine Weile den Rücken kehren. In der kurzen Zeit - oke, immerhin etwa 5 Monate! - mit der Ölkanne und Luke hat mir das RP seit langem mal wieder sooo viel Spaß gemacht! Ich danke allen, die dabei waren, ob Gildi oder Gast!)

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Viele Tage zuvor

Schwer fallen die letzten dicken Tropfen von dem Blätterdach auf den feuchten Boden. Die Regentropfen auf den Gräsern wirken fast wie morgendlicher Tau, stellen sich jedoch nur als letzter Beweis des inzwischen vergangenen Regens dar. Die Luft ist angenehm und wäre die Situation nicht so angespannt, würde Idonir sie wohl genießen. Im Moment gibt es jedoch nichts, das Idonir genießen kann. Er ist unruhig, zumindest innerlich. So viele Gedanken schirren in seinem Kopf umher und er weiß nicht einmal, ob er hier das richtige tat. Er bereute seine Wahl nach wie vor nicht, aber er wusste auch nicht, was die beste Lösung für das Problem war. Und ob es überhaupt eine Lösung gab, mit der er zufrieden sein würde. Idonir wusste nicht, wie es enden würde. Tatsächlich schloss er auch das Schlimmste nicht aus, aber eigentlich wollte er genau das verhindern. Und er hoffte, dass der Plan, den er hatte, aufging. Während Ameyru, an seine Schulter gelehnt, schlief, hatte er mit dem Dämonenjäger gesprochen, teilweise sogar diskutiert.
Nie in seinem Leben hätte er gedacht, dass er ausgerechnet einem Illidari so viel Vetrauen schenken würde, wie er es im Moment tat. Aber gewiss hatte er schon immer gewusst, dass es sehr klug war sich die Starken zu Verbündeten zu machen. Dummerweise klappte das nicht immer und Idonir befürchtete, dass er mit Pech bald einen sehr, sehr starken Feind hatte. Jemand, mit dem er es sich nicht verscherzen wollte. Und vor allem jemand, der die Finger von der Ölkanne lassen sollte. Wenn er Unheil abwenden konnte, dann wollte und würde er das tun. Dafür konnte er Rezzi, Nathanjael und seine Kollegen zu gut leiden. Wahrscheinlich würde er sie nicht als Familie beschreiben, aber als etwas, das ungefähr einen ähnlichen Wert hatte. Vehk und er warten darauf, dass Ameyru aus seinem Schlaf erwacht und kaum geschieht das, brechen sie auch schon auf.
Ihr erstes Ziel ist Grom’gol. Und den Weg dahin erleichtert Vehks dämonisches Reittier im Handumdrehen. Sicherlich hätte Idonir auf einen zweiten Ritt auf dem Monster verzichten können, aber im Moment ist es eine praktische und vor allem sichere Lösung. Er erinnert sich immerhin daran, dass Ameyru vor einigen Tagen von Spionen gesprochen hat. Auch wenn er sich in Vehks Gegenwart wenig Sorgen darum machen muss, der Hintergedanke bleibt in seinem Kopf. Sicher ist sicher. Mit zerzausten Haaren und einem flauen Magen landen sie in der Nähe des Hordestützpunktes. Idonir erklärt Ameyru, dass sie nach Orgrimmar mit dem Zeppelin fliegen würden. Und dann würden sie einen – hoffentlich – sicheren Ort in Kalimdor suchen. Idonir spricht von Bekannten und geschuldeten Gefallen.
Er bezahlt. Für sich und Ameyru – und je nachdem wie Vehk weiter reisen möchte wohl auch für ihn. Gold scheint wohl wirklich kein Problem zu sein. Das geizige Verhalten auf der Arbeit muss irgendwann ja seine Vorzüge beweisen.

Die Reise ist langwierig und langweilig. Die Goblins sind keine gute Gesellschaft und zwei anwesenden Orcs, die ebenfalls nach Orgrimmar reisen, sowieso nicht. Wenigstens bleibt es bei bösen Blicken und trockenen Worten. Ein Streit mitten über dem weiten Meer wäre unangenehm gewesen. Sie erreichen Orgrimmar irgendwann mittags, nach einem Flug, der ihm endlos vorkommt. Die Sonne sticht auf sie hinab und Idonir ist müde, er hat nicht gut geschlafen. Zu viele Gedanken und Sorgen plagen ihn. Wie ungewohnt, war er doch sonst ein so sorgenfreies Individuum. Probleme anderer hatten ihn eigentlich nie großartig interessiert. Zumindest, wenn es um dem Job ging. Idonir lässt die beiden kurz zurück, besorgt ihnen was zu trinken und essen und dann geht die Reise weiter. Erneut auf dem Rücken der gefährlichen Fledermaus Vehks. Diesmal fliegen sie jedoch nicht so weit und die rote Einöde Durotars wird nicht verlassen. Idonir weist Vehk an mit genug Sicherheitsabstand neben einer Farm mit Schweinen zu landen.
Wer würde hier schon nach dem Spross der Dämmerwiege suchen? Die Besitzerin der Farm, eine ältere Orc, die auf den Namen Kashka hört, wird blass, als sie den Illidari sieht, lässt sich nach ein paar Worten von Idonir aber weniger verunsichern. Sie kennen sich und Idonir erinnert sich an ihre Worte, dass sie ihm etwas schuldet. Solche Worte vergisst er nicht. Und auch wenn sie wenige Fragen stellt, spürt er, dass sie besorgt ist. Idonir kann nur raten wieso genau.
Er verspricht ihr, dass sie nur einen kurzen Stopp hier machen würden. Ein, zwei Nächte – sobald er aus Silbermond zurück kommen würde die Reise ins Unbekannte weiter gehen.
Am nächsten Morgen brechen Vehk und Idonir auf nach Silbermond.


Viele Tage zuvor, nach Silbermond

Idonir hält sein Wort und sie brechen fast direkt nach seiner Rückkehr auf. Kashka beantwortet ihre Fragen und teilt ihre Weisheit mit ihnen. Idonir gefällt es nicht, aber einen anderen Anhaltspunkt hat er nicht. Und Ameyru möchte mit einem Schamanen sprechen.
Er fühlt sich, als hätte er seit Wochen nicht geschlafen. Die Furcht entdeckt zu werden ist so groß, dass er es gar nicht aussprechen möchte. Es fühlt sich an, als steht er ununterbrochen unter Stress. Je mehr sie laufen, desto unsicherer wird er sich.
Wie soll er es hinbekommen sie für noch zwei weitere Wochen zu verstecken, ohne jeden Herzschlag den Gedanken zu tragen, dass man dieser Flucht jeden Moment ein Ende setzen konnte? Idonir wusste nicht alles, aber er wusste, dass er es mit zu viel Magie und zu viel Macht aufnahm. Etwas, dem er nicht trotzen konnte. Nicht einmal mit Vehk an seiner Seite.
Sie erreichen das Brachland und vielleicht hat die untergehende Sonne Mitleid mit ihnen und spielt ihnen in die Karten.
Kashka hat ihm geraten den Häuptling der Aschtotem aufzusuchen und sie um Hilfe zu bitten. Und genau das tun sie.
Er hält nicht viel von Tauren und ihren primitiven Methoden zu leben und zu überleben. Und noch weniger glaubt er, dass ihre Magie ihnen in dieser Situation helfen kann. Aber er entscheidet nicht, Ameyru tut das. Immerhin geht es um ihn.
Nichts bei dieser Reise geht um ihn.
Im Nachhinein ist es seltsam, dass er der Tauren genug vertraut um sie mit dem kleineren Sin’dorei ziehen zu lassen. Wahrscheinlich ist es die Müdigkeit, die ihn langsam selbst verrückt werden lässt.
Das Zelt riecht nach Räucherwerk und Fell, es ist stickig und trotzdem schläft Idonir fast sofort ein.
Als der nächste Morgen anbricht, er neben Ameyru, der in der Nacht wieder zurück gekommen war aufwacht, und Vehk die Worte ausspricht, dass sie Besuch bekommen, hört sein Herz für einen kurzen, panischen Moment auf zu schlagen.
Dass es Cereborn ist, der sie aufgesucht hat, beruhigt ihn nicht im geringsten. Eher führt es dazu, dass er noch unruhiger wird.
Aber der Bruder hält sein Wort und schlägt eine Lösung vor, mit der Idonir einverstanden ist.
Die Reise geht weiter.


Wenige Tage zuvor

Er atmet hörbar und lange aus. Es klingt genervt, vielleicht auch ein wenig kraftlos.
Versteht er Nathanjaels Ärger? Sicherlich kann er es irgendwo nachvollziehen, aber die ‘Ich dachte wir sind Freunde’-Nummer hätte er sich sparen können. Das war das letzte, was er nach einer Rückkehr gebraucht hat.
Nach einer Rückkehr von einer viel zu langen Reise, die ihn nicht nur körperlich sondern auch psychisch viel Kraft gekostet hat. Idonir hat wenig gegessen, eindeutig abgenommen und eigentlich hat er gedacht, dass der Stress abnehmen, sobald er wieder in Beutebucht ankommen würde.
Er stand in seinem Zimmer, keine Kerze brannte und nur das Licht von draußen, der Mond und die anderen, brennenden Fenster der Stadt, erhellten seinen Raum dezent, sodass er die Silhouetten der Möbel erkennen konnte. Es roch wie immer und gab ihm das Gefühl, dass niemand das Zimmer in seiner Abwesenheit betreten hat.
War er wütend? Frustriert? Besorgt?
Idonir war sich selbst nicht sicher.
Er hatte nicht erwartet, dass man eine Willkommensparty für ihn schmeißen würde. Ein paar Worte der Freude hätten ihm sicherlich gefallen, aber er wäre auch ohne klar gekommen. Immerhin war es seine eigene Wahl gewesen zu gehen. Und Rezzi hätte ihn nicht aufhalten können, das hatte er ihr immerhin deutlich gemacht. Mit den drastischsten Maßnahmen die er zur Verfügung hatte. Dass Nathanjael sich jedoch so aufgeführt hatte, stört ihn.
Noch immer.
Aber die Lust sich weiter zu rechtfertigen hatte er nicht gehabt, hat er noch immer nicht. Er bereut nicht was er getan hat. Und Idonir hofft, dass es nicht umsonst gewesen ist. Aber auf eine thalassische Sondereinheit konnte man sich verlassen, oder?
Idonir traut Cereborn nicht. Ehrlich gesagt konnte er ihn kaum leiden. Vielleicht hatte das Gespräch dazu geführt, dass er ihn halbwegs dulden konnte, aber ihm entging nicht, dass der andere nichts von ihm hielt. Konnte man es Cereborn verübeln? Sicherlich nicht.
Der einzige Grund, wieso er das Mittelkind der jüngsten Dämmerwiege-Generation aufgesucht hatte war schlicht und einfach die Tatsache, dass Ameyru zu seinem Bruder gehalten hatte. Und es war ohne Frage, dass jemand wie Cereborn deutlich mehr Möglichkeiten hatte, als jemand wie er.
Der Sin’dorei löst sich aus seiner Starre und läuft langsam zu seinem Bett, auf das er sich setzt. Sein Blick wandert zum großen Spiegel, der in der Ecke des Raumes steht, und betrachtet sein dunkles Spiegelbild. Seine schöne Nase wirft einen langen Schatten über sein Gesicht und es sieht aus als hätte er große Augenringe. Würde ihn nicht wundern, denn er fühlte sich unsagbar müde. Er blinzelt langsam, betrachtet das felgrüne Leuchten seiner Augen, das über die Jahre an Intensität verloren hat.
Es ist still, das Fenster geschlossen, kein Laut dringt durch Türspalt oder die Wände hindurch. Auch weiterhin stellt sich sein Zimmer als stumm wie üblich heraus und Idonir bemerkt, dass er sich nicht entspannen kann.
Er verzieht die Lippen, unzufrieden mit seinen Gedanken und der gesamt Situation, und lässt sich zurück ins Bett fallen. Selbst jetzt kann er nicht aufhören sich zu fragen, was passiert war. War es die richtige Entscheidung gewesen hier her zurück zu kommen? Irgendwie fühlt es sich nicht an, als wäre es das. Idonir musste sich einreden, dass der Schutz der Einheit die Beste und einzige Möglichkeit war.
Und trotzdem fühlt es sich an, als hätte er noch viel mehr tun müssen.
Wenigstens ist Ameyru nun in Sicherheit und er kann aufhören sich Gedanken darüber zu machen.

Oder?

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Beutebucht ist das Juwel des Schlingendornkaps und Heimat von Händlern und Piraten gleichermaßen.                                                                                                                                   Foto: Naxxle & Drump Foto AG


ALLEINE GEBLIEBEN ZUM FEST DER LIEBE?

…Ja, dann ist das eben so.

…oder auch nicht?! Richtig gelesen! Die Ölkanne und Luke SA lädt zum erneuten Schabernack nach Beutebucht ein! Die Redaktion durfte exklusiv Mister Brogok O., den Leibwächter des Firmenrepräsentanten, interviewen, der vor allem diese Antwort zum Besten gab: "Kommen oder nix kommen. Wir nur Geld wollen."

Lässt dies auf neue Angebote der Ölkanne und Luke schließen? Es bleibt zu hoffen. Nachdem es nun nach dem ersten Casino-, und Pokerabend des jungen und aufstrebenden Unternehmens ruhiger geworden ist, beteuerte Miss Rezzi Gozzlevex, ehemaliger Kopf des Unternehmens, die diesem nun als Kontakter tatkräftig zur Seite steht, dass mehr Themenabende geplant werden, um den Tourismus in Beutebucht wieder anzukurbeln und somit auch einen regen Goldfluss in die Taschen der Stadt!

Doch was erwartet nun die Besucherscharen an diesem Abend?
Anonyme Eingeweihte, die garantiert nicht bezahlt wurden*, berichten von einer „riesigen Ladung Feuerwerkskörper aus Pandaria, die wohl an einem bestimmten Abend dieser Woche noch angezündet werden, damit es schön knallt.“ Auch sollen die Mitarbeiter das Etablissement selbst bereits dementsprechend geschmückt, die Tische geputzt und Scharniere geölt haben, damit dem bunten Treiben nichts mehr im Wege steht. So munkeln auch unsere Kontakte, dass es wohl wieder ein nettes, nicht näher bekanntes Sümmchen Gold in diversen Spielen zu gewinnen gibt.
Ja, spinnen die, die Ölkannen? Gibt es denn sowas?!
Die Spielsüchtigen und Schaulustigen unter der verehrten, gut zahlenden Leserschaft möge sich, laut Unternehmen, am Zweiten Tage des Dritten Monats zur Zwanzigsten Abendstunde im hoch geschätzten Etablissement einfinden!

Auch hier verweist die Redaktion nochmals auf die Hausregeln, um prekäre Situationen mit den hiesigen Haudraufs direkt im Voraus zu vermeiden:

I. BOSS, GOZZLEVEX UND PARTNER HABEN IMMER RECHT.

II. DER KLIENT IST NICHT KÖNIG.

III. ERST DIE ARBEIT, DANN DAS VERGNÜGEN.

IV. DU BEKOMMST WAS DU BEZAHLST.

V. NEIN HEIßT NEIN.

VI. WAS HIER PASSIERT, BLEIBT AUCH HIER.

VII. LIEBE DEINE NÄCHSTE / DEINEN NÄCHSTEN.

VIII. BLEIBT SAUBER.

IX. FRAG NACH PFIRSICHBACKEN.

X. KEINE GARANTIE.

XI. DAS MITBRINGEN VON WAFFEN IST ERLAUBT; DAS MITFÜHREN IM ETABLISSEMENT STRENGSTENS UNTERSAGT.

XII. DAS MITBRINGEN VON SPEISEN UND GETRÄNKEN IST UNTERSAGT.

XIII. DAS LETZTE WORT HAT IMMER DER BOSS.

XIV. DER KUNDE IST DAZU VERPFLICHTET, BEI SACHBESCHÄDIGUNG SOFORT DAS PERSONAL DARÜBER ZU UNTERRICHTEN.

XV. WIR ÜBERNEHMEN KEINE HAFTUNG FÜR MAGISCHE HANDLUNGEN INNERHALB DES ETABLISSEMENTS.

XVI. ERBRACHTE DIENSLEITUNGEN SIND ZU BEZAHLEN UND VOM UMTAUSCH AUSGESCHLOSSEN. DIE ÖLKANNE UND LUKE SA BEHÄLT SICH VOR, BEI VERSCHULDUNG ODER EINEM UNENTGELTLICHEN VERHÄLTNIS DEN KUNDEN ZU BEHANDELN, WIE ES DER BOSS ANORDNET.


Die Ölkanne und Luke SA wünscht Ihren Gästen einen angenehmen, spiellustigen und kaufwütigen Abend!

*Es wurde garantiert niemand bezahlt. Wir lauerten den Eingeweihten lediglich auf.
Ölkanne und Luke SA (Societas Azeroth) ist ein eingetragenes Unternehmen des Dampfdruckkartells und wird unter der eigenen, freien Interpretation der Einhaltung der auferlegten Richtlinien zum Schutze der Völkerrechte, sowie der Gleichstellung der Geschlechter, im Sinne des Profits und der Prämisse der Neutralität des weltweiten Handelsabkommens und den Sicherheitsauflagen des Gesundheits-, sowie Seuchenschutzes geführt. Das Unternehmen weist jegliche vergangene, aktuelle, sowie in Zukunft auftretende Vorwürfe von sich und beruft sich auf die freie Unternehmenskultur der ‘ Profit ist Macht ’ -Verordnung im Rahmen der allgemeinen und öffentlichen Dienstleistungskultur im Umgang mit dem Arbeitgeberschutz.

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Hoch damit! In knapp einer Stunde geht es los. Das (auf)reizende Personal der Ölkanne und Luke SA freut sich auf Touristen und Besucher, die dem Stress des Alltags entfliehen möchten und der trauten und exquisiten Gesellschaft neben herrlicher Cocktails und kleinen Appetizern, leckeren Hauptgängen und Me(e)hr frönen möchten.

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Wir haben während unseres Plots einen Zwischenstop in der “Ölkanne und Luke” eingelegt und waren begeistert. Ich habe schon mit einigen Charakteren in diversen Tavernen RP gemacht und dieser wirre Haufen dort hat uns einen wirklich schönen Abend mit durchaus hochwertigem RP beschert!

Zufrieden und mit neuer Ware im Gepäck haben wir Beutebucht wieder verlassen und unsere Reise fortgesetzt.

Wir bedanken uns und hoffen auf weitere zukünftige Begegnungen.
Auf eine mögliche, zukünftige Handelspartnerschaft.

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Tag zusammen :slight_smile:
Wir leben noch! Und ich bin wieder offiziell da, ja.

Ich verkünde und mach nebenher einen kleinen Push:
Unsere festen Spieltage sind nach einer Abstimmung weiterhin Mittwoch und Freitag :smiley: Dennoch kann man uns auch so fast jeden Tag antreffen, meist ca ab 20 Uhr.

Nur heute… daaaa… sind wir nicht da, denn wir freuen uns, Gäste beim Kesselklunker-Casino zu sein :3

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