Jetzt komme ich damit viel zu spät und auch ist die Diskussion während des Schreibens schon (ziemlich weit) fortgelaufen, doch hoffe ich trotzdem noch etwas Sinniges beitragen zu können.
Im Vorangegangenen geht es Euch vor Allem um Nethermagie nach früher Lore, so lese ich, doch sind einige der in diesem Zusammenhang angesprochenen Zauber, und die einem Hexenmeister spielseitig zur Verfügung stehen, namentlich schlimmerer Art - nicht arkane Magie, sondern Schatten- oder Teufels-/Felmagie. So finstere Magie soll mit einigen Beispielen bedacht werden, um das Extrem zu erspüren.
Klarerweise ist es möglich das Wirken von Magie, bzw. die Art ihrer Natur zu verbergen, sei sie auch finster. Sowohl vor Unwissenden als auch vor solchen, die auf dem Gebiet bewandert sind. Immerhin gelingt es den Agenten der Brennenden Legion oder auch einigen namenhaften Schwarzdrachen in Menschengestalt in Lordaerons Hauptstadt, in Dalaran oder in Sturmwind unerkannt zu bleiben.
Solche Magie weitgehend zu tarnen bedarf bestimmt eines gewissen Aufwands - je nach Kenntnissen, Ressourcen und magischem Vermögen der Zaubernden. Davon auszugehen, dass (irgend-) ein Zauber unverdächtig ist, weil er der Gemeinheit unbekannt ist, genügt nicht, denke ich. Insbesondere nicht, da Schatten- und Felmagie im Warcraft-Universum häufig all zu destruktiv und finster dargestellt werden (dies gilt nicht für allgemein Nethermagie). Die Zauber wirken so eindrücklich oder weisen eine derart verdorbene Aura auf, dass selbst ein Laie intuitv verstünde, dass es sich um dunkelste, vielleicht „verbotene“ Magie handelt, würde er ihrer angesicht.
Folgend seien hierzu ein paar Beispiele aus verschiedenen Warcraft-Romanen gelistet, die einen Eindruck von solcher Magie zu vermitteln sollen - auch wenn es sich weder explizit um jene Zauber handelt, die Hexenmeister wirken, noch dies in Situationen geschieht, in welchen die Zaubernden wert darauf legen die finstere Wirkung ihrer Magie zu verbergen. Auch sind die Beispiele weder erschöpfend (es mag Gegenbeispiel geben), noch allgemeingültig. Sie können in der heutigen Lore auch schon wiederrufen worden sein. *nickt die vielen Einschränkungen resigniert durch*
- In dem Roman Teufelkreis wird beschrieben welch schwefelartigen Gestank Felmagie verursachen kann. Dies wird, glaube ich, jedoch nur in dem Roman so beschrieben:
Circle of Hatred, p. 111
Then his entire face scrunched up in revulsion at the sudden stink of sulfur. On the face of it, sulfur should have been more pleasant, orat least less revolting, than the cesspool‟s overwhelming odor. But there was something wrong—something evil—about this smell. Margoz‟s words had sounded like an incantation, and now this. Not only was magic afoot, but Strov was willing to bet his sword that it was demonic magic.
- In Strom der Dunkelheit stehen die Orc-Krieger Rend und Maim vor dem Grabmal des Sargeras, in welchem Gul’dan zuvor verschollen ist. Maim möchte hinein, um nach dem Hexenmeister zu suchen. Rend hält seinen Bruder davon ab, er spürt die finstere Magie:
Tides of Darkness, p. 306
Though only a warrior, Rend had a tenuous feel for magic. And he could sense the magic within the strange old structure before them. It was powerful, immensely so, and evil beyond imagining. And it was filled with hatred, intense and directed toward anything living. Those creatures had only been the barest hint of its strength.
- Im letzten Wächter kommt es zur Konfrontation zwischen Medivh, Khadgar, Andiun Lothar und Garona. Ersterer saugt seinem jungen Schüler Lebensenergie und Mana ab, ihn unnatürlich alternd:
The Last Guardian, p. 294
Medivh raised his other hand, and pain shot through Khadgar’s body. The joints of his skeleton seemed to seethe with red-hot spikes that subsided quickly into dull, throbbing pains. His chest tightened, and his flesh felt like it dried out and crawled along his frame. He felt like the fluids were being pulled from his body, leaving a shriveled husk behind. And with it he felt his magic pulled away as well, his body drained of his ability to cast spells, to summon the requisite energies. He felt like a vessel being emptied.
- Im Krieg der Ahnen-Band „Brunnen der Ewigkeit“ wird eine Gruppe Nachtelfen von Teufelshunden überfallen. Zwei Zauberer werden von den Dämonen gänzlich ausgesaugt, ihr Todeskampf zeigt sich noch in ihren ausgezehrten Gestalten, als Illidan sie später findet:
The Well of Eternity, p. 177
At least half a dozen night elves, including two of the Moon Guard, lay dead before the newcomers, their bodies torn to shreds and, in the case of the two sorcerers, seemingly sucked dry by some vampiric force. The two Moon Guard resembled nothing more than shriveled fruit left in the sun too long. Their emaciated forms were stretched in positions of the utmost agony and clearly they had struggled throughout their horrible ordeals.
Dies lässt mich glauben, dass wenigstens Zauber wie Schattenblitze (ein fliegender Totenschädel, wie auch im Aschenbringer-Comic dargestellt), Lebens- und Manaentzug nicht schlicht einen Eindruck von mysteriöser oder unheimlicher Magie wecken, sondern spürbar finsterer, sogar grauenerregender Natur sind.
Im Gegensatz mag jemand, der von einem arkanmagischen Feuerball getroffen wird, nicht viel weniger furchtbar verbrennen - Zusehende werden jedoch ein intuitives, schlichtes Verständis von der Wirkung des Zaubers haben, da dies nah an Erfahrungen ist, die sie mit Feuer schon gemacht haben. Sichtbare Schatten- und Felmagie wirken hingegen anders - widernatürlich? Indes mögen sie einen offensiv zaubernden Magier natürlich auch sehr fürchten.
Nun können eines Hexenmeisters Zauber auf jeden Fall so ausgespielt werden, als handele es sich etwa um Arkanzauber, die ihre Energien aus dem wirbelden Nether beziehen statt Teufels- oder Schattenmagie. Dies sollte rollenspielend jedoch so beschrieben werden. Davon ab würde auch ein arkanmagischer Zauber, der einem Ziel sichtbar die Lebensenergie entzieht - ob nun aus Leylinien oder Nether gespeist - Schrecken und Argwohn bei unbedarften Zusehenden hervorrufen, stelle ich mir vor.
Träfe ich rollenspielend einen Charakter, der spielseitig Schattenmagie anwendet, würde ich aber ohnehin erst einmal dessen Darstellung des Zauberwerks abwarten, bevor mein Charakter im Guten, Schlechten oder irgendwo dazwischen reagiert. nickt unterstreichend