Ich höre mit WoW auf! Erfahrungen:

Lok’tar und Servus Andrej,

In vielen Punkten kann ich Dich sehr gut verstehen. Es war mal was anderes, so ein Thema – in dieser Form – hier mal zu lesen, aber auch anregend.

Auch ich bin mit dem Game nicht wirklich happy. Möchte hierbei aber nicht Blizz die Schuld dafür geben, dazu komm ich aber später wieder zurück. Andrej, in Deinem Alter habe ich als Urog erst (beim EU-Start Feb. 2005) mit WoW angefangen.

Hier habe ich vor einiger Zeit einen Beitrag zu Classic 2.0 verfasst, wo Anfangs deutlich hervorgeht in was für einem Gaming-Rausch wir uns damals mit WoW befanden.

Und wir waren ja da schon Erwachsen und standen mit beiden Beinen im Leben. Aber dennoch nicht mit der Verantwortung ausgestattet, welcher manche von uns heute mit sich führt.

Kurz Andrej, auch ich habe all die WoW-Addons und Eindrücke mit- und durchgemacht. Eine tolle Zeit, und viel Zeit. Viele Jahre des Fütterns.

Auch wenn mir die bunte Toy-Story-Grafik, besonders zur Classic-Zeit, überhaupt nicht gefiel. Mit BC verbinde ich nur 30%-verkleinerte Schultern bei Orc-Chars. Das war damals einfach nur lächerlich und ne optische Pein, über Wochen und Monate hinweg. Habe bei BC jedes Mal würgen müssen, nach dem Einloggen. Aber egal.

Game-Play hat mich nie besonders interessiert, oder Dungeons etc. Mein Fokus lag immer auf der Optik, meine Gilde und das daraus resultierende Rollenspiel, dass wir vor allem im Open-PvP gerne ausspielten. Das RPG also, welches Du zu vermissen scheinst. RP(G) hatte ich jede Menge, das ich WoW gar nicht mehr anders kenne. Im nachfolgenden Link hast Du einen kleinen Einblick bis ins Jahr 2005 zurück, was wir alles so gemacht haben:
https://www.iphpbb.com/board/f-66263009nx23927-13.html

Erst mit WoD und den neuen Char.-Modellen, vor allem für Orcs, hat mein Interesse in Puncto Design und Grafik neu entfachen lassen. Danke dafür Blizzard. 2010 mit Einführung des Transmog hat WoW schon „Spielenswerter“ gemacht. Und heute haben wir noch mehr Transmog-Features mit BfA, dass die Optik des Charakters keine Wünsche mehr offen lässt. Endlich auch braune Hautfarbe für Orcs. Da war die Investition von 20€ keine lange Überlegung. :wink:

Doch, das einzige was mich an WoW gebunden hat, all die Jahre, war weniger das Gameplay oder die Optik. Sondern mein Clan, die Spielgemeinschaft, welche man knapp 15 Jahre gedeihen hat lassen. Heute noch Donneräxte dabei sind, die einst 14 Jahre jung waren, und heute 25 und älter sind. Also in Deinem Alter.

Um einen Satz vom Anfang hier wieder aufzugreifen: „Nicht wirklich happy mit WoW!“

Liegt das nun an WoW und Blizzard? Oder liegt das doch an mir selber?

Ich versuche es immer objektiv zu betrachten ohne Schuldzuweisungen.

RL-Freunde mit denen ich 2005 anfing, habe ich in WoW keine mehr. Sie fragen mich immer wieder mal: „Gott, warum zockst Du immer noch dieses grottenschlechte Game?“ Meine Antwort hab ich oben eh geschrieben.

Natürlich, von der Optik gefallen mir „TESO“ und vor allem „Skyrim“ (zocke es heute noch seit 2011) und „Witcher 3“, „God of War 5“ bei weitem viel besser. Vor allem, wenn man es bequem zu jeder Zeit auf dem Sofa oder im TV-Sessel via Controller und Konsole zocken kann. Fantastisch! Derzeit haben RL-Freunde und ich unsren Fun in diversen Survival-Games, wie DayZ etc. Alles via Konsole und bequem. Also von WoW keine Spur, da es für mich derzeit als Vater und schon bald zweifacher Vater einfach auch unpraktisch ist, und aufwendig. Kinder brauchen dich immer wieder, und ein Raid, ne Ini oder ne RP-Runde hat vielleicht Verständnis, auf Dauer ist es aber dennoch eine Spiel-„Belastung“, da der Fokus nun ein anderer ist. Das ist jetzt mein Bsp.!

Aber hat WoW und Blizzard nun daran schuld, dass ich das Game nicht mehr in den Zügen und in dem Ausmaß genießen und konsumieren kann, wie vor zbsp. 10–15 Jahren? „Nicht mehr ganz so Happy mit WoW“!

Ich hab Dir oben meine Kritikpunkte an WoW verfasst, und die bleiben so stehen und werden sie mit diesem Gaming-Format nie ändern.

WoW trägt an der Unzufriedenheit nicht alleine die Schuld. Sondern die Zeit, und wie sie uns und unser Leben verändert. Und darüber bin ich natürlich Happy. Der Fokus und der Verantwortungsgrad ist nun ein vollkommen anderer, als nur ClanPapa zu sein. Man hat auf einmal auch viel weniger Zeit. Auch für Konsolen! Und dieser Umstanden und viele andere von etlichen Spielern, können auch ein ordentliches Gewicht in die Waagschale legen, dass sie kippt und wir an WoW eben nicht mehr das finden und sehen, wie vor vielen, vielen Jahren. Als Du zbsp. noch 11, 15 oder 17 warst.

Trotz all unserer Raid-Erfahrungen ist die „Zeit“ ein Gegner, den wir nie aufhalten oder gar bezwingen werden können.

Vielen Danke für Deine anregenden Gedanken Andrej. Hat Spaß gemacht sie zu lesen. Hoffe der alte Urog kann Dir mit seinem Text etwas zurückgeben!

Urog :fire:

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