[ICU]Die Schleieroffensive/ Expedition Schattenland [N-RP]

Die Augen der Mag’har wandern über das Spielfeld. Schwarze und weiße Spielsteine, positioniert auf einem Brett auf dem sich schwarze und weiße Felder abwechseln. Die in kaum verarbeitete Felle gehüllte Orc grinst hauerlastig. „Etwas beschäftigt dich.“ sagt sie . „Du bist schrecklich in diesem Spiel, aber normalerweise nicht dermaßen schlecht.“ Die eisblauen Augen der Hochelfe wandern hektisch über das Brett. Ein Spiel in dem es darum ging Felder und das Gitter auf dem sie sich befinden zu beherrschen. Die Elfe nickt langsam. „Ich habe schon verloren, oder?“ fragt sie und Narkasha lacht. Es ist kein bösartiges Lachen, eher beinahe sanft.

„Ja. Hast du.“ sie schüttelt den Kopf. „Wir können weiter spielen, ich weiß, dass du nie aufgibst. Es gehört zu den Dingen an dir, die mir am besten gefallen aber… ja. Du hast schon verloren.“ Die braunhäutige Orc tippt mit einem Finger auf einen ihrer pechschwarzen Spielsteine. „Sollen wir dennoch weiter machen und sehen wie weit du noch kommen kannst oder willst du mir sagen was dich ablenkt?“ Sie hebt eine kohleschwarze Augenbraue. Die rituellen Zeichnungen auf ihrer Stirn bewegen sich mit nach oben.

Die Hochelfe brummt ungehalten. „Du weißt ich war auf einer Versammlung… ein Treffen von Lichtgläubigen auf Azeroth.“ Alyssera schüttelt den Kopf und das rabenschwarze Haar wogt für einen Moment hin und her. Narkasha stützt das Kinn auf eine Hand während die Orc ihre Freundin betrachtet. „Es verlief nicht wie du erwartet hast.“ stellt sie fest. Keine Frage. Wenn es um solcherlei ging schien die Frau die vor langer Zeit eine Stammeskriegerin auf Draenor gewesen war ohnehin stets zu wissen was wichtig war, ohne, dass sie danach fragen musste. Alyssera schüttelt den Kopf. Ein schiefes Lächeln legt sich auf ihre Lippen. „Nein. Nein, ganz und gar nicht.“ gesteht die Elfe während sie die Spielsteine einzusammeln beginnt. Ihre Gegenüber schweigt für den Moment schlicht. Abwartend.

„Nun, ich hatte nicht gedacht, dass ich die Konklave im Zorn verlassen würde.“ brummelt sie während sie die Spielsteine in einen ledernen Beutel fallen lässt. „Zuerst wurde Ewigkeiten darüber abgestimmt wer als Moderator fungiert. Dann wurde noch einmal abgestimmt weil irgendjemand meinte, dass es einen Formfehler bei der Abstimmung gegeben hat. Nicht, dass es etwas wichtigeres zu tun geben könnte.“ Ein Schnauben folgt. „Nicht, dass die Banshee auf freiem Fuß ist oder die Geißel gerade erst durch die Welt marodiert. Nicht, dass ein unmöglich zu übersehendes Loch mitten im Himmel über Eiskrone ist, hinter der ein Feind lauert der alles, wofür das Licht steht verachtet. Nein. Was wichtig ist, ist Formsache.“

Ein Schnauben während sie den Beutel zuzieht. „Danach eine weitere stundenlange Debatte darüber, ob Frieden mit der Horde zu halten ist;- wenn sich doch ohnehin alle einig sind und beide Fraktionen ohnehin zu ausgezehrt um direkt wieder zu beginnen.“ Ein Kopfschütteln. „Dann;- dann kommen wir zum Loch im Himmel und schon verschwinden die ersten, weil sie Angst haben zu hören, was sie herausfordern könnte. Lieber endlos weiter theologische Debatten und Formsache.“ Sie schnaubt und ja, es klingt verächtlich. „Sicherlich habe ich mir… provokanter geäußert als es hätte sein müssen. Aber unter sovielen zu stehen die behaupten dem Licht zu dienen, aber dann ist eine Äußerung darüber, dass sie nutzlos sind, wenn sie der Wahrheit nicht ins Auge sehen können schlimmer als diese scheinheilige… Untätigkeit. Während ich mir, nur wenige Jahre nach Argus, in der Lebzeit der Veteranen von Draenor, anhören darf, dass die Kämpfe anderer Welten die Kirche nicht zu interessieren braucht.“

Wieder schüttelt sie den Kopf, doch der Zorn hinter den eisblauen Augen scheint nachgelassen zu haben. Sie wirkt eher müde.

Die uralte Orcseele nickt schlicht. „Mein bester Verbündeter im Moment ist ein lichtverdammter Hexenmeister. Die, die am lautesten herausposaunen, dass sie meinen Glauben teilen sind nutzlos. Ich kämpfe seit Monaten hier, habe Kameraden verloren, in einem Krieg dessen bloße Existenz diese Narren ignorieren.“

Die Hochelfe atmet langgezogen aus. „Wie soll ich da beherrscht bleiben?“ Die Art, wie sie die Worte spricht legt nahe, dass sie die Antwort tatsächlich nicht kennt;- darum bittet, dass man sie nennt.

Ein Moment der Stille, während die braunhäutige, von rituellen Tätowierungen gezeichnete Stammeskriegerin einer lange toten Welt sie betrachtet. „Denk daran, warum du hier kämpfst, Aly.“ sagt sie schließlich, sacht, aber mit eindeutigem Nachdruck. „Du bist nicht hier, weil es der Kampf ist, den jeder bereit ist zu kämpfen. Wir brauchen euch, dich und die anderen, gerade weil sonst kaum jemand seinen Hintern hier rüber schwingt. Weil es zu leicht ist weg zu sehen. Was könnte auch ferner sein, als das Reich der Toten? So weit weg. Keine Relevanz.“ Narkasha lächelt. Schief und einseitig.

„Was du beschrieben hast ist exakt warum du hier bist. Es gibt die Schleieroffensive, weil kaum jemand sonst, abseits der Todesritter, sich dieses Kampfes annehmen will. Deshalb hast du sie geschaffen.“ Sie steht auf, geht um den Spieltisch herum und legt Alyssera eine Hand auf die Schulter. „Und wenn sie dir auf ihren Versammlungen nicht zuhören wollen, dann schaff auch da deine eigene.“ Sie grinst nun breiter, aber weiterhin schief und amüsiert. „Und such die, die nicht zu närrisch sind uns zuzuhören.“
Der Paladin hüllt sich für einen Moment in Schweigen, alles in ihr sträubt sich gegen die Worte, doch dann nickt sie, kaum merklich, aber sie nickt.

„Mein Fehler war sie überhaupt alle überzeugen zu wollen.“ meint die Elfe leise. „Die, die zu närrisch sind sich überzeugen zu lassen.“ Sie blickt auf, Trauer mischt sich in ihren Blick. Schmerz. „Ich hätte mich besser beherrschen sollen. Wer zu blind ist zu sehen;- kann immer noch ein Werkzeug sein, dass sich einsetzen lässt. Das ist was du mir als nächstes sagen willst.“

Narkasha lächelt. Es ist ein freudloses Lächeln. Sie weiß, dass ihre Freundin erkannt hat, was nötig ist, aber ein Teil ihres verbliebenen Idealismus ist heute;- oder vielleicht schon nach dem Konzil gestorben. Es war ihre Absicht gewesen ihren Glaubensbrüder und Schwestern die Wahrheit zu geben und sie für den Kampf zu gewinnen. Stattdessen hatte sie nun akzeptiert, dass es der Sache dienlicher sein mochte mit Lügen und Halbwahrheiten zu arbeiten, wo es anders nicht ging. Kasha wusste, dass die Hochelfe dazu fähig sein würde. Sie hatte sie schließlich nicht ohne Grund für das Haus der Augen gewinnen wollen.

„Denk an die Worte des Primus, Aly“ bietet sie ihr sacht einen Fetzen Trost an. „Nicht die Form oder das Material der Klinge sind entscheidend, sondern die Hand, die sie führt und die Absicht in der sie gezogen wurde.“

Alyssera strafft sich, richtet sich auf. „Es sind nicht die Methoden die ich gerne nutzen will aber… wir haben einen Krieg zu gewinnen.“ Das Lächeln auf den Lippen der Elfe ist schief und freudlos. Das Spiegelbild des Gesichtsausdruckes, den die Agentin des toten Hauses der Augen trägt.

„Immer noch ein Versuch mehr“ spricht die alte Seele fest und überzeugt.


Totgesagte leben länger und Leute in den Schattenlanden leben folglich besonders lang. Weiterhin gibt es jede Woche Gildenaktivität in Form von Miniplots und Missionen.
Diese Woche in Zusammenarbeit mit der Schattenkluftenklave!

13 Likes