[ICU]Die Schleieroffensive/ Expedition Schattenland [N-RP]

Auch wenn meine gilde in nordend lebt und auf den plot kontakte geschlossen haben. Werden sich danach unsere wege trennen und man sich nie wieder sehen.

Na ich hoffe doch nicht. Aber sollte dem so sein, dann, nun, ist es.
Emeraude hat was das angeht aber eigentlich auch schon alles in meinen Augen wichtige gesagt.

Ich habe nicht für uns vor die Offizielle Gilde für die Heldenhafte Rettung der Schattenlande ™ zu sein. So mag man sich in Momenten des Größenwahnes evtl mal IC sehen, aber nun, auch Größenwahn ist heilbar :wink:

Wir haben momentan unter den Interessenten einen DK und einen DH.
Da ich den von Em bereits erwähnten Charakter der Gilde halten will, war es dass mit dieser Art Konzepte fürs erste sogar mal.

Konzeptdiversität and all that.

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Hm…etwas patzige Antwort. Aber gut dann hat sich trotz der Erklärung von Seitens Emeraude erledigt mit dem Interesse.

„Schmerz ist dein Freund, Alyssera. Schmerz ist die Stimme die sagt: du lebst noch. Mach weiter.“
Sie kann die Worte des alten Waffenmeisters hören und beim Licht der Sonne, selten hatte sie in einer so kurzen Zeit soviel Erinnerungen an diese Weisheit bekommen wie in den letzten Tagen.
Nun, Tagen des Bewusstsein. Tagen der Erinnerung. Tage für die Welt um sie herum.

Ihr geschundener Körper hatte mehr Zeit erfahren, während Emeraude ihre Herrschaft über den Fluss der Zeit verwendet hatte um Wochen der Erholung vergehen zu lassen, wo der Rest der Welt nur den Verlauf von Tagen gesehen hatte. Mehr heilende Magie war verwendet worden. Mehr beschleunigte Zeit vergangen.

Dennoch zeigt ihr Körper nach wie vor die Spuren der überstandenen Tortur. Ein langsam verblassendes Veilchen um das linken Auge, unzählige blaue Flecke und Hämatome am ganzen Körper. Schweiß glitzert auf der Haut der Hochelfe.
„Schmerz ist dein Freund“ presst sie hervor während sie die protestierenden Muskeln dazu zwingt den Körper ein weiteres Mal zu heben. Eine weitere Liegestütze.
Einmal mehr.
Noch einmal mehr.
Schmerz treibt einen voran, hilft stärker zu werden als man gewesen ist.
Noch einmal mehr.

Sie hatte den finalen Kampf gegen die Lich verpasst, die letzte Schlacht der Winteratemoffensive. Im Lazarett liegend, nach dem Sturz, als ihr Pferd unter ihr vorwarnungslos getötet worden war.
Als sie aus ihrem Angriffsritt heraus zu Boden geschickt worden war, das ganze Gewicht von Tier und Rüstung gegen sich arbeitend.

Sie weiß, dass sie beinahe gestorben war. Sie weiß, dass niemand ihr jemals einen Vorwurf machen wird nicht an der finalen Auseinandersetzung teilgenommen zu haben. Aber dennoch kann sie sich nicht vergeben nicht dabei gewesen zu sein.
Einmal mehr.
Die Muskeln schreien.
Der Körper hebt sich vom Boden.
Schmerz.
Einmal mehr.
Sie lässt den Körper wieder sinken, schickt sich an die Übung zu wiederholen.
Macht sich bereit für einmal mehr.

„Du weißt, wir hätten bleiben können. Für ihre Siegesfeier, oder Ansprache, oder zumindest um sich zu verabschieden, Chérie.“ Alyssera blickt auf, in Richtung der Nachtgeborenen, die sie vom Silberlicht des Mondes umspielt beobachtet. „du weißt auch, wenn du es übertreibst sperre ich dich in Stasis.“

Schmerz. Schreiende Muskeln. Sie lächelt. Das Gesicht zeigt die Spuren der Tortur, aber sie lächelt. „Wir waren dort um eine Mission zu erfüllen, Em. Und in diesem Moment war sie abgeschlossen.“
Die Chronomantin blickt skeptisch.
„Sicher, dass es nicht war, weil du dich wie eine Betrügerin gefühlt hättest, wenn du bei ihnen gestanden hättest? Die Frau die nicht gekämpft hat?“

Alyssera blickt zur Seite. Ertappt. „Ich weiß, daß ist dumm.“ gesteht sie und Emeraude tritt näher und legt sacht eine Hand an ihre Schulter.
„ist es, Chérie. Aber es ist die Art Dummheit an die ich mich bei dir gewöhnt habe…“ Es ist nicht klar, ob sie das Trainingsregime meint, durch das sie sich gerade gezwungen hat oder ihr Eingeständnis eben. Ems warmes Lächeln nimmt den Worten den Stich. „…aber jetzt wirst du dich ausruhen oder ich lasse Themysra dich an dein Bett ketten.“

Sie mochte eine Vizekommandatin in Nordend gewesen sein, doch im Haus ihrer Freundin ist es nun wohl an ihr sich zu fügen.
Schmerz.
Sie weiß außerdem, Em hat recht.
Schmerz.
Heute nicht noch einmal mehr.


Der Plot „im Schatten der Nekropole“, wo ich IC wie OOC überraschend tatsächlich die Stabsführung bekleiden durfte, hat für das „Schlachtbanner Geißelbrand“ geendet.

Wie man aus der obigen IC-Geschichte herauslesen können mag durchaus recht schmerzhaft für meine Ally und doch auch ein auf und ab für uns alle.

Jetzt gilt es für uns die Ereignisse von Plot (und den tatsächlichen Stand der Welt mit dem Prepatch) für uns sinnvoll einzubinden und dann weiter zu machen.

Stay tuned for more.

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Ein Stupser , oder ehr ein freundlicher Push

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Unter dem gebrochenen Himmel

Die Sicht, die sich ihr am Himmel über dem Kreuzfahrerlager an Eiskrones Fuß bietet raubt ihr den Atem, ihr Verstand weigert sich schlicht zu akzeptieren, was ihre Augen sehen.
Der Himmel selbst ist zerbrochen, hinter den Splittern der Wirklichkeit zeigt sich ein endloser Abgrund, in ominösem, anderweltlichem Licht.
Ihre Augen sehen die Szenerie, doch einige lange Sekunden weigert sich ihr Verstand weiterhin als real zu akzeptieren was sie sieht.
Der untote Orc an ihrer Seite erklärt ihr, was sie sieht. Einen Riss im Schleier zwischen den Welten, zwischen dem diesseits und, wie er behauptet, dem Jenseits.
Das Werk der Banshee, nachdem sie den zweiten Lichkönig, etwas von dem sie bisher nicht einmal etwas gewusst hat, bezwungen hatte und die Krone der Geißel zerstört hatte.

Sie sprechen weiter, über das wenige was Knochenmalmer über das Geschehene weiß, über das Mysterium auf das sie, Holt und Jemba in den Totenwinden gestoßen waren, als sie einen Agenten der Banshee getötet hatten.
Einen Agenten der von einem Schlund sprach, in den Sylvanas sie alle hineinschleudern würde und von großen Plänen, die in Gang waren.

An einem Abend an dem der Himmel selbst zerbrochen ist, die Geißel dabei ist ihre Ketten abzuschütteln und die Pläne der Banshee Form annehmen…

Ein Blick auf das Banner. Schwarz und Silbern.
Es mag seinen letzten Zweck noch nicht erfüllt haben.
Der Kampf im Winteratemtal war wohl kaum mehr als ein Vorspiel gewesen und egal wo die Banshee oder ihre Agenten auftreten würden, sie würde sie jagen.

Es war Zeit die Welt von dieser Geißel zu befreien. Und welchen besseren Ort als Dalaran konnte es dafür geben?


OOC-Part

Ich sagte „stay tuned“ und nun geht es in der Tat schon weiter.
Nach etwas Überlegung sind wir zu einem Schluss gekommen wie wir mit dem Prepatch (dem Teil zumindest der da ist) und dem Stand der Welt umgehen wollen.

In Anlehnung an den Interpretationsvorschlag der im Zuge von „Im Schatten der Nekropole“ vorgeschlagen wurde halten wir es wie folgt:
1.) Die Krone der Dominanz ist zerstört und das Loch im Himmel ist da.
2.) Die Geißel als ganzes marodiert noch nicht um die ganze Welt, weil dieser Teil des Events leider noch nicht live ist.
Meine ganz persönliche Erklärung dafür ist schlicht, dass die Kontrolle des LKs ohne die Krone zwar gebrochen ist, aber die „Standardeinstellung“ auf der die Geißel unter Bolvar stand eben noch besteht, bis jemand die Untoten aus dieser „herausschüttelt“ oder mit eigener Kontrolle übernimmt.

Mit diesem Zustand kann sich praktisch jeder Nekromant, Mitglied des Kultes der Verdammten oder Agent von Sylvanas beginnen Teile der Geißel zu mobilisieren, sich Untertan zu machen oder tatsächlich die ganze Meute „aufzuwecken“. Es kann als Ansatz auch wegerklären warum mancherorts, wie manche Spieler das nun schon tun wollen, durchaus schon größere Aktionen von Untoten anstehen während anderswo noch (stand der Engine entsprechend) Ruhe ist.

Was heißt das nun genau für das Spiel das wir als Gilde geplant haben?
Nun wir wollen natürlich verhindern, dass die Geißel ausbricht, sich jemand seine eigene Geißel baut oder Sylvanas und ihre Agenten ganz allgemein Erfolg haben.
Dafür ist der Plan daher auch weniger einfach X Monate in Eiskrone klatschen sondern proaktiv Nekromanten und Agenten jagen, Pläne durchkreuzen und Nachforschungen an verschiedenen Orten durchführen, in der Hoffnung, so vielleicht herausfinden zu können was vorgeht.

Daher haben wir uns auch für Dalaran als Basis entschieden, denn zum einen hat wohl niemand einen größeren Informationsschatz als die Kirin Tor (zu denen wir durchaus auch eine IC Verbindung haben) zum anderen bietet Dalaran als Hub die Möglichkeit tatsächlich auf der ganzen Welt zu agieren.

Wo sind wir da untergekommen…? Na im Kanal, natürlich. Zimmer in der Oberstadt sind in der Preisklasse doch nicht drin :wink:

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Annalen des Knochenmalmers. Seite eins.
Jahr 33 nach der Öffnung des dunklen Portals. Dritter Tag des Elften Monats. Ca. zwei Wochen nach dem brechen des Himmels.

Der Schlangentroll hat seine Hände wieder - Wirken aber viel zu klein. Die Trolle vermehren sich wie Ratten Alyssera hat noch einen Troll angeschleppt der wohl zu der Vierergruppe gehört und eine Kultiranerin hat sich uns angeschlossen. Alyssera gab mir einen Kristall den der Banshee-Agent bei sich trug. Nach einer kurzen Untersuchung mithilfe des Knochenweibs steht fest das es sich dabei definitiv um einen Gegenstand von der anderen Seite handelt. Das Buch das die alte Troll zu einem Großteil übersetzt hat, gab Aufschluss über die Runen im inneren des Objektes. Es handelt sich um einen Kommunikationskristall. Als ich den Kristall später noch weiter untersuchte stellte ich fest das der Kristall seine Position zu übermitteln scheint. Außerdem gab er mir ein Signal das ich - vermutlich ist aber der Agent gemeint - woanders sein soll, woraufhin ich ein Bild eines Tosenden Mahlstroms aus schwarzem Wolken sah, in dessen inneren es verheißungsvoll zu brennen scheint. Ob dies der besagte Schlund ist?

"Wir werden so viele Verbündete brauchen, wie wir nur finden können. Und dann stoßen wir in das finstere Herz des Todes selbst vor.“

Ich lasse dieses Zitat von Bolvar himself einmal hier. Küsschen.

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Na, das klingt doch vielversprechend hier. Bisschen viele Elfen, aber in der modernen Horde kann man sich das nicht immer aussuchen.

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Na, im Moment gibt es tatsächlich nur zwei Horden-Elfen :wink:

Ach, wieso nicht. War seit 7.2 nicht aktiv im RP. Wir hören uns :wink:

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Ein Versprechen

“Shen! Shen, bist Du da?”

Die Trollfrau hörte ihren Namen, bereits aus der Ferne, von dem kleinen Draeneimädchen gerufen. Sie saß an dem kleinen Friedhof Dalarans. Nicht mehr als fünf Grabsteine, aber dennoch ein Ort des Friedens und der Ruhe. Vor allem für jene Seelen, die hier einst begraben wurden. Seit sie in Dalaran lebte, war sie oft hier, vor allem um Kraft zu schöpfen und zu versuchen nicht daran zu denken, was auf der anderen Seite wohl geschehen mochte. Und auch, wenn sie gern Zeit mit den anderen verbrachte, so konnte sie sich immer noch nicht so recht an die Gesellschaft gewöhnen, war es im Schlingendorntal doch um einiges einfacher für sie gewesen.

Eines ihrer Ohren zuckte, als die kleinen Hufe des Mädchens über das Kopfsteinpflaster eilten, um schließlich dumpf auf dem Rasen aufzukommen und zu der Troll zu gelangen.

“Shen! Da bist Du ja! Wo warst Du gestern nur? Die Matrone hat uns Kuchen mitgebracht und ich hatte dir ein Stück aufgehoben. Jetzt hat Finn es mir geklaut… “ , beschwerte sich das Kind, mit dem wilden schwarzen Zopf und den großen Augen.

Beim Verstecken spielen entdeckte sie die Troll, wie sie vor den Grabsteinen saß, und war seitdem eine treue kleine Besucherin, mit sehr vielen Fragen.

“Ich war in Nazmir, mit meinen Freund’n. Wir haben ein’n Loa besucht.” “Einen Loa? Du meinst, einen eurer Troll-Naaru!”
Die Troll grinste breit und nickte.
“Einen unserer Troll-Naaru, auch wenn sie nich’ aussehen, wie eure Naaru. Erinnerst Du dich noch, was ich dir erzählt hatte?”
Die kleine Draenei nickte eifrig und holte Luft.
“Die Loa sind wilde Götter, die viele Formen annehmen. Es gibt eine Fledermaus, eine Spinne, eine Schildkröte, einen Schmetterling… “
Rasch wurde sie mit einem Kopfschütteln der Trollfrau unterbrochen.
“Nein, den gibt es nich’.”
“Aber es sollte einen geben!” , protestierte das Kind und wurde rasch von ihrer älteren Freundin in die Seite gepiekst, was mit einem Lachen belohnt wurde.
“Du hast Recht, es sollte einen geb’n und wer weiss, vielleicht wird es irgendwann einen Loa der Schmetterlinge geb’n, wenn wir nur fest genug daran glauben.”
“Meinst Du echt?”
Die kleine Draenei setzte sich neben die Troll und umschlang ihre Beine, das Kinn auf ihren Knien platzierend.
“Mhmm, manche Dinge gescheh’n, wenn man fest an sie glaubt.”
Shens Stimme wurde milder, sah sie dem Mädchen an, welche Gedanken ihr durch den Kopf gingen, und legte ihr eine Hand auf die Schulter. Sofort lehnte sich das Kind bei ihr an, schniefte leise.
“Aber nur manche. Dein Loa kann sie nicht zurück bringen.”
“Nein, das kann er nich’, aber er sorgt dafür, dass jeder gute Geist seinen recht’n Weg und auf der anderen Seite Frieden findet. Du hast mir erzählt, dass deine Eltern gut waren, also musst Du dir keine Sorgen mach’n.”
Sanft nahm sie das Mädchen in den Arm, drückte sacht die Wange an den Schopf. Es vergingen einige stille Momente.

“Shen?” , murmelte es von unten her.
“Rinaa?” , entgegnete die Priesterin von oben.
“Wenn Du mit deinen Freunden da hin gehst. Auf die andere Seite. Suchst Du meine Eltern und sagst ihnen, dass es mir gut geht?”
Einen Augenblick lang schwieg Shen’zae und verkniff sich ein Seufzen. Sie wusste, dass sie dem Kind nichts hätte erzählen sollen, aber der Verlust plagte sie. Langsam nickte sie, drückte Rinaa fester an sich.
“Wenn ich sie finde, werde ich es ihn’n sagen.”
“Versprochen?”
Die Trollfrau grinste sacht.

“Versproch’n.”

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Da Blizzard mich leider keine Bilder posten lässt und ich auch niemanden mehr kenne der Trustlevel 3 ist muss es wohl extern sein.
Leerzeichen vor .com entfernen damit der Link funktioniert.

i.imgur .com/wghXqo4.png

i.imgur .com/IcHQhzW.png

i.imgur .com/jarzcyD.png

< Verschiedene Aushänge finden sich in den Städten von Horde und Allianz wie auch in den Posten verschiedener neutraler Organisationen.

Unter einem bisher kaum bekannten Zeichen welches einen Schädel in mitten einer silbernen Sonne über zwei gekreuzten Sensen zeigt finden sich die folgenden Texte:


Völker Azeroths!

Die Banshee hat unsere Welt mit Krieg überzogen.
Und selbst nachdem sie aus dieser Ebene fliehen
musste überzieht sie unsere Welt
weiterhin mit Tod und Leid.

Unsere Anführer sind entführt, unser Himmel
zerbrochen, doch unser Wille besteht!

Ein Ende der Banshee!

Tragt den Krieg zum Feind!
Tragt den Kampf jenseits des Schleiers!

Die Offensive sucht euch!

Gezeichnet,
Alyssera S. Endra’thir
Kommandantin der Schleieroffensive


Streiter der Allianz!

Die Banshee legte die Fackel an Teldrassil
und überzog eure Reiche unprovoziert
mit Krieg und Tod;- und doch entzog sie sich
ihre gerechten Strafe!

Für Gilneas!
Für Teldrassil!
Für Brennadam!

Gerechtigkeit wartet jenseits des Schleiers!

Gezeichnet,
Alyssera S. Endra’thir
Kommandantin der Schleieroffensive


Krieger der Horde!

Die Banshee erschwindelte sich den Posten
eures Kriegshäuptlinges und machte euch
zu ihren Werkzeugen, suchte eure Ehre
für ihre eigenen Ziele zu opfern!

Zeigt ihr, dass sie gescheitert ist!

Durchbrecht den Schleier!

Ehre erwartet euch auf der anderen Seite!

Gezeichnet,

Alyssera S. Endra’thir
Kommandantin der Schleieroffensive >

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#Frustlevel-Support

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<3 Ewige Dankbarkeit!

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Wird mal Zeit für einen kleinen Push :wink:

Mittlerweile sind wir in den Schattenlanden angekommen und ab Januar stehen regelmäßige, an Tischmissionen und Quests in den Gebieten der Schattenlande angelehnte, Plotabende an.

Ich würde gerne eine kleine Geschichte zum Push anbieten, aber ich fürchte meine Muse ist noch im Feiertagskoma :smiley:

Das klingt nach langer Zeit mal nach einem RP-Konzept…korrigiere… geilem RP Konzept…und Hurra…es keine Taverne. PUSH!!!

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So gestern hatten wir die erste hier erwähnte Mission die sich in Ardenweald abspielte.

Die Muse ist auch aus dem Urlaub zurück und somit gibts auch einen kreativeren Push in Form einer kleinen Aufarbeitung:


Der Wald war wunderschön. Ein von Sternen gesprenkeltes und von schimmernden Mustern durchzogenes, tiefblaues Firmament, scheinbar getragen von den Kronen der höchsten Bäume Ardenwealds. Kronen, die auf eine merkwürdige und ein wenig unheimliche Art in den Himmel selbst überzugehen schienen.
Der ganze Ort strotzte nur so vor Leben. Leben nach dem Tod. Leben auf der anderen Seite des Schleiers. Surreal, aber doch, wunderschön.
Wunderschön und gefährlich.

Ihr linker Mundwinkel hob sich ein kleines Stück während sie den einfachen, silbernen Flachmann hin und her schwenkte, dann einen Schluck von seinem Inhalt nahm. Scharfer Alkohol und Aromen von Torf und Feuer.
Auch in dieser Welt schien es keinen Frieden zu geben. Nicht wirklich, zumindest.
Einige der Gefahren, die hinter der märchenhaften Fassade des Waldes lauerten hatten sie und ihre Gruppe nun direkt kennen gelernt.

Sie waren von Tirna Vaal aufgebrochen um etwas zu finden, was eine „Wildsaat“ genannt wurde. Sie verstand selbst nicht so wirklich was genau sie waren, aber durch die merkwürdige Magie der Schattenlande sollten durch sie die ‚Geister der Natur‘ wiedergeboren werden.
Am Ende spielte es nicht wirklich eine Rolle. Was eine Rolle spielte war, dass sie von ihrer Kontaktperson, Kontaktoffizier konnte man den vierbeinigen Vorkai. der sich nur Jäger Taerlach nannte nicht nennen, beauftragt worden war die Wildsaat wieder aufzuspüren. Sie und im Idealfall die kleine Karawane, die von Tirna Vall zum Herz des Waldes hatte bringen sollen.

Den zerstörten Karren und einen ersten, toten Sylvar hatten sie auf der Straße gefunden, irgendwo auf etwas weniger als der halben Wegstrecke. Ihn und Spuren eines Kampfes. Eines Hinterhaltes. Den scharfen Ohren von Miss West war es zu verdanken gewesen, dass sie nicht in eben solch einen Hinterhalt hineingeraten waren.
Die Hochelfe lachte leise und trank einen weiteren, kleinen Schluck aus dem Flachmann. Man hätte denken sollen sie, mit ihren längeren, spitzen Ohren hätte das bessere Hörvermögen. Einerlei.
Es waren Naturgeister gewesen, die sie überfallen hatten. Manche hatten in Gestalt kleiner, dürrer grellartiger Wesen gekämpft, zwei andere hatten sich in wilde Tiere verwandelt. Der Kampf war kurz, aber intensiv gewesen. Die gerüstete Nachtelfe Mondwind im Duell mit einem Bär zu sehen war etwas für sich gewesen.

Die Spur hatte tiefer in den Wald geführt wo sie die nächste Leiche gefunden hatten. Ein Vorkai über den sich eine Horde der kleinen Raupenwesen namens Gorm hergemacht hatte.
Nein, korrigierte sich die Hochelfe. Licht der Sonne, sie waren nicht alle klein, wie sie dort hatte selbst sehen können. Die Überreste eines gewaltigen Gorms hatten ebenfalls dort gelegen, schwer gepanzert und mit gewaltigen, messerscharfen Mundwerkzeugen. Tot, erfreulicherweise. Wohl im Zuge des Kampfes dem auch der Vorkai zum Opfer gefallen waren.

Auch hier hatte die Spur jedoch nicht geendet und schließlich hatten sie die letzten beiden Vermissten gefunden. Sie und einen hühnenhaften Drustkrieger und eines der bansheeartigen Geisterwesen, die ebenfalls in den Reihen der Drust zu finden waren.
Dort hatten sie die verlorene Wildsaat schließlich gefunden.

Sie schwenkte den Flachmann noch einmal, ein weiterer, kleiner Schluck. Sie hatte gehofft gehabt Überlebende retten zu können, doch das Schicksal der beiden Sylvar war besiegelt gewesen.
Miss West und Darius, ihr alter, zuverlässiger Kamerad, hatten sich beste Mühe gegeben sie nicht-tödlich auszuschalten, aber die mit Drustmagie verseuchten Masken auf ihren Gesichtern hatten sich als unmöglich zu entfernen erwiesen. Selbst auf dieser Seite des Schleiers galt wohl, was bereits in Drustvar gegolten hatte: Nur das Ende konnte die Opfer der Drust befreien.
Es war eine grimmige Pflicht ihnen diese Freiheit zu geben. Aber eine von der sie nicht zurückgeschreckt war. Eine die sie niemand anderem hatte anlasten wollen.

„Licht der Sonne“ murmelte die schwarhaarige Hochelfe zu sich selbst. „Wieder das selbe Lied wie in den verdammten Pestländern.“
So viel sich auch änderte, manches blieb wohl immer gleich. Ein weiterer Schluck. Diesmal etwas größer.

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Ein Rinnsal an Wasser ergoss sich aus dem Lappen, als die Jägerin ihn auswrang, gesellte sich zurück in den Bach, aus dem sie es zuvor genommen hatte und floss weiter seines Weges, als sei nichts gewesen. Einzig etwas Erde und Rückstände verschiedener Flüssigkeiten führte es mit sich, abgewischt von Waidblatt und Pfeilspitzen, die sich nun wieder materialschonender Sauberkeit erfreuten. Die weitere Pflege würde warten müssen, bis die Jägerin ihre überwältigende Neugier wenigstens ansatzweise gestillt und ein provisorisches Lager aufgeschlagen hätte. Der Ardenwald hatte sie voll und ganz in ihren Bann gezogen, eine an Obsession grenzende Begeisterung, die zuvor nur das mächtige Packeis und die Megafauna Nordends in ihr hatten erwecken können. Sie hatte mit einigen der Sylvar gesprochen, um eine grobe Idee von diesem gänzlich fremden, gänzlich neuen Wald zu bekommen. Was sie erfahren hatte, reichte der Abenteurerin aus, um ihrer Wege treu zu bleiben und die Erkundung auf eigene Faust der Reise in Begleitung vorzuziehen.

Die Gorm hatte sie zu Gesicht bekommen. Die Jungtiere boten einen possierlichen Anblick, obgleich die ausgewachsenen Exemplare zur Vorsicht mahnten. Kein Grund jedoch, ihretwegen den Aufenthalt abseits der Wege zu meiden. Ebenso die Hydren nahe der Wildsaat. Mit Sicherheit eine Gefahr, sollte sie ihnen unvorbereitet begegnen. Im gegenteiligen Fall jedoch Wesen von großem Interesse.

Um eben jene unerwarteten Begegnungen zu vermeiden, trug sie die optischen Eindrücke ihrer Umgebung stetig auf ihrer Netzhaut. Hügel und Täler, Flüsse und Bäche, Teiche und Wasserfälle. Von Siedlungen und Wegen ganz zu schweigen, wenn auch nur, um diese möglichst weit umgehen zu können. Das Auge hoch oben im Baum, dicht unter der Blätterkrone, stierte geduldig zu ihr herab. So, wie es auf alles geduldig herabsah, während es in Zwiesprache mit der Jägerin stand.

Sie erhob sich, schob das Waidblatt zurück in seine Halterung und legte die Handschuhe wieder an. Mit genüsslicher, zeremonieller Ruhe führte sie die gereinigten Pfeile zurück in den Köcher. Sie teilte sich die Vorfreude des Aufbruchs mit dem großen Wolf an ihrer Seite. Das Tier näherte sich und bettete die Stirn gegen ihre Brust. Sie kraulte ihn hinter den Ohren, im rauen Nackenfell und unter dem Kinn, wo das Fell vom Wasserschöpfen noch nass war. In einigen Tagen würde sie woanders sein, ganz woanders. Maldraxxus. Das Reich, aus dem diese untoten Entartungen stammten. Ein Rümpfen der Nase, das den beginnenden Fältchen im wettergegerbten Gesicht für einen Moment Tiefe verlieh.

Die Jägerin hegte den Verdacht, dass auch Mondwind wieder dabei sein würde – die Kaldorei, die sie schon an diesem Tag begleitet hatte. Eine nützliche Begleiterin. Der ergraute Mann ebenfalls. Endra’thir sowieso. Und wer auch immer sonst noch.
Mit einem Klaps auf die Schulter des Wolfes schob sie den Gedanken beiseite. Für den Moment war es einerlei.

Gleich darauf beobachtete das Auge in den Bäumen, wie sie den schwer gerüsteten Körper mit augenscheinlicher Leichtigkeit über den Bachlauf katapultierte und auf der anderen Seite in einen ehrgeizigen, ausdauernden Lauf verfiel. Einige Male blinzelte das Falkenauge. Dann schlugen die Flügel, um ihr zu folgen.

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Oribos

Im Lager der Schleieroffensive, in der Hauptstadt der Schattenlande, scheint der ergraute Mann wohl neben seiner Ausrüstung auf dem Boden zu sitzen. Die Rüstung abgelegt, versucht man irgendwie zu entspannen. Nachdenklich ruht der Blick des Narbengesichts auf dem bläulichen Feuer auf etwas, was er als eine Art „Kamin“ zuordnen würde. Die eisblauen Iriden wenden den Blick vom Feuer und richten sich nun auf die schlafende Kommandantin. Ein sorgenvoller, gar schon väterlicher Blick wirft Darius der auf dem Stuhl schlafenden Alyssera zu und deckt diese ordentlich zu. Abstrus, wenn man bedenkt, dass die Elfe Jahrhunderte älter ist als der ergraute Mensch. So ruht er sitzend, nicht allzu weit von ihr entfernt, mit sämtlichen Verbänden, Salben, Kräutern und Tränken in Griffreichweite für den Fall der Fälle. Erneut schüttelt Darius sein Haupt. Es wird schon nichts passieren. Das waren nur ein paar blaue Flecken. Mit diesem Gedanken atmet er noch ein weiteres Mal durch. Die Pfeife wird aus dem Gürtel genommen und mit Tabak befüllt. Auch ohne zu brennen, umspielt das intensive Kirscharoma seine Nase. So schnappt er sich seine Schreibfeder, sein Tintenfässchen und ein Buch aus seinem Rucksack ehe er etwas auf Abstand geht und sich in Ruhe niederlässt. Der Tabak wird angezündet und eins, zwei kräftige Züge genommen, damit die Glut sich auf den restlichen Tabak überträgt. Schon bald hüllt das starke Kirscharoma seine Umgebung. Das Buch wirkt gepflegt, wenn auch man schon sehen kann, dass es in die Tage gekommen ist. Es wird eine neue Seite aufgeschlagen, das Tintenfässchen geöffnet und die Schreibfeder in jene eingetaucht. Nachdenklich vergehen einige Momente, ehe Darius zu schreiben beginnt:

„Ich weiß nicht, wie ich dieses Mal beginnen soll. Unsere Mission im Ardenwald ist gescheitert. Zwar haben wir, dank der Wilden Jagd, keine Verluste erlitten, jedoch kann von einem Sieg nicht die Rede sein. Dunkle Loa sind erwacht, um den Feind zu dienen und der Troll, den wir retten wollten, ist tot. Viel mehr Sorgen bereitet mir jedoch die Art wie er starb und die Tatsache, dass dies dazu gedient hat, ein uraltes Übel zu erwecken, dessen Diener, mit seiner Macht, meine Heimat belagerten und terrorisierten. Hakkar. Allein den Namen auszusprechen – oder in dem Falle zu schreiben – fühlt sich wie ein Fluch an. Eine recht paradoxe Situation, wenn man bedenkt, dass das Ziel des Trolls war, den Loa zu töten und er letztlich als zu seiner Erweckung geopfert wurde. Nun ist der Seelenschinder wiedererwacht und, beim Licht, ich sorge mich um Sturmwind, auch wenn die Gurubashi wohl mittlerweile mehr ein Schatten ihrer selbst sein dürften. Es erzürnt mich sehr, dass wir dieses Vorhaben nicht vereiteln konnten. Viel mehr muss ich darauf achten, mich selbst zu beherrschen. Die Gurubashi und ihr Gott… Das geht mir sehr nahe, fast schon zu nahe. Ich glaube, das Licht stellt mir eine Prüfung. Spätestens als sich herausgestellt hat, dass der gefallene Kamerad ebenfalls aus dem Schlingendorntal kam. Das wiegt schwer, auch wenn der Gurubashi-Krieg schon lange her ist.“

Kurz blickt Darius in die Ferne des Raumes. Ein prüfender Blick auf die schlafende Alyssera, als erneut ein Zug von der Pfeife genommen wird. Die Augen geschlossen, wird der Geschmack des aromatischen Tabaks genossen, ehe der Rauch aus der Nase hinausgleitet. So widmet er sich wieder dem Text.

„Nun, es ist Vergangenheit und alte Wunden sollte man nicht aufreißen. Ich hoffe nur, dass meine Vorväter nicht allzu schlecht von mir denken, weil ich nun mit Trollen zusammen kämpfe, statt gegen sie. Aber dies ist nun einmal der Lauf der Dinge. Gut, dass meine Rasse so vielseitig und anpassungsfähig ist. Zumal ich zugeben muss, dass ich die sprechende Tikimaske recht sympathisch fand. Ich hoffe nur, dass Aly das hier nicht liest, sonst dreht sie wieder durch. Auch wenn ich nicht daran zweifle, dass der ‚Loa der Gräber‘ – wie er sich nannte – weniger als einen halben Gedanken benötigen würde, um uns auszulöschen, muss ich sagen, dass er auf mich von seinem Verhalten weniger wie ein Gott gewirkt hat, so wie man sich eigentlich einen Gott verstellen würde. Sarkasmus und Ironie scheinen einen großen Teil von ihm auszumachen. Auf der einen Seite stimmt es damit nicht überein, wie man sich eine Gottheit vorstellt. Auf der anderen Seite muss ich zugeben, dass ihn diese Art jedoch auch ‚näher‘ zu seinen Anhängern wirken lässt. Aber wer bin ich schon, dies beurteilen zu können? Dies ist lediglich mein persönlicher Eindruck.“

Erneut ruht der Blick prüfend auf den elfischen Paladin und Darius seufzt aus, ehe weitergeschrieben wird.

„Doch wo wir schon beim Tod sind, im Gegensatz zu ihr oder den anderen Elfen ist meine Zeit begrenzt und viel bleibt davon nicht mehr übrig. Ich frage mich, ob ich als Seele einfach neben meinem Körper auftauche, wenn ich hier sterben sollte. Die Priester und Paladine sprachen stets davon, dass wir nach dem Tode ins Licht übergehen. Bisher habe ich davon hier nicht viel gesehen. Eher ist das Gegenteil der Fall. Viele Bewohner der Schattenlande – allen voran diese sogenannten ‚Venthyr‘ – scheinen nicht gut auf das Heilige Licht zu sprechen zu sein. Lagen unsere spirituellen Führer vielleicht etwa falsch? Das Licht hat schon so vieles bekämpft und uns vor so vielem bewahrt. Warum nur wird dann hier so distanziert, gar ablehnend darauf reagiert?“

Erneut ruhen die eisblauen Iriden des ergrauten Narbengesichts auf der schlafenden Elfe und die Mundwinkel werden leicht gehoben. So wird leicht das Haupt geschüttelt und man nimmt einen weiteren Zug von der Pfeife. Es wird weitergeschrieben.

„Nein, ich darf nicht verzweifeln. Selbst hier, selbst nach all dem ist sie noch immer Eins mit dem Licht. Und solange sie das ist, ist es an mir die Hoffnung zu bewahren. Ich vertraue ihr blind, wie auch sie mir blind vertraut. Ich wäre nur gerne etwas nützlicher für die Offensive, denn im Gegensatz zum Rest, bin ich nur ein einfacher Krieger. Ein alter Krieger, dem das Schlachtfeld bisher den Tod verwehrte oder das Glück hatte, einen Heiler in der Nähe zu haben. Nichtsdestotrotz gebe ich mein Bestes. Allerdings glaube ich, dass die Verzauberungen auf meinem Schwert und Schild nicht wirklich etwas bringen. Vielleicht sollte ich einmal den Illidari bei Zeiten darauf ansprechen. Ich habe nämlich das Gefühl, dass man mich übers Ohr gehauen hat…“

So verschließt Darius das Tintenfässchen und lässt die Tinte auf den Seiten trocknen, ehe das Buch wieder geschlossen und jenes mit den Schreibutensilien wieder in den Rucksack gesteckt wird. Es wird der letzte Zug aus der Pfeife genommen, ehe man den aufgebrauchten Tabak aus dem Rauchwerk klopft und jenen wieder am Gurt heftet. Anschließend nimmt der alte Mann sein Werkzeug mit und begibt sich in die Richtung der Schmiede, wo er wieder die nächsten Stunden verbringen wird.

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Der Tod eines Mitstreiters war stets etwas surreales, selbst wenn man ihn kaum Freund genannt haben mochte.

Das Wissen, dass man die Person, an die man sich erinnerte, deren Stimme, Fähigkeiten und Eigenheiten man hätte blind erkennen und zuordnen können nicht mehr existierte, zumindest nicht auf dieser Ebene der Existenz war stets etwas unwirkliches. An diesem Ort, jedoch, war der Eindruck der Surrealität noch weitaus stärker, war es doch immerhin ein Land in das die Seelen der Toten gingen. Halb erwartete die Hochelfe, dass die Seele Un’Nays irgendwo auftauchen würde um sie auszulachen, auch wenn der rationale Teil ihres Verstandes wusste, dass das nicht geschehen würde. Auch die Schattenlande kannten den Tod. Das Ende der Existenz.

Ganz leicht hob sich ihr Mundwinkel während ihre Augen über die bleiche Einöde von Maldraxxus wandert. „Und selbst wenn würdest du kaum hier auftauchen, Schlangentroll“ murmelte die Hochelfe leise, mehr zu sich selbst als zu irgendjemandem sonst während ihre Hand zu ihrer Tasche wanderte und einen einfachen, silberigen Flachmann hervorholte. So sehr das Reich des Primus wie etwas anderes aussehen mochte, es war ein Ort für aufrechte Kämpfer, die ihr Leben in den Dienst einer höheren Sache stellten. Und das war der Doc, das Licht wusste es, wirklich nicht gewesen.

Ein Finger strich über das Metall. Suchte die alte, beinah abgewetzte Inschrift.

Am Ende war der Troll im Kampf gegen den Feind gefallen, der auch Azeroth bedrohte. Gab sein Leben im Dienst des Kampfes gegen den Kerkermeister, auch wenn sie den starken Verdacht hatte, dass es nichts mit diesen hehren idealen zu tun hatte, dass der Doc in den Ardenweald gezogen war. Er war nicht dort gewesen, weil er gewusst hatte, dass der wiedergeborene Hakkar sich auf die Seite des Schlundes stellen würde, denn dann hätte er kaum sie alle, selbst die Totenpriesterin Shen’zae getäuscht.

Nein, er war dort gewesen um den Loa, der sein Leben zerstört hatte;- oder in dessen Diensten der Schlangentroll sein eigenes Leben zerstört hatte zu vernichten. Rache zu nehmen. Und sie waren eigentlich dort hingezogen um es zu verhindern. Den früheren Hakkari davon abzuhalten eine Wildsaat zu vernichten und somit den Zorn der Herrin des Ardenwealds zu provozieren.

Den Hof der Winterkönigin und die Wilde Jagd gegen sie und ihre Gruppe aufzubringen. Sie hatte sich bereits vollständig mit dem Gedanken abgefunden gehabt, dass sie den Doc würde selbst töten müssen.

Und sie hätte es selbst getan. Wie auch bei ihrem ersten Kampf im Wald der Naturgeister hätte sie diese Pflicht nicht an jemand anderen abgegeben.

Ihre Finger wanderten weiter, öffnen den Verschluss der Flasche. Allein, es war nicht nötig gewesen. Das Licht hatte in seiner Gnade beschlossen, dass Un’Nay nicht ausgezogen war um ihre Mission zu gefährden. Nein, sein Ziel war eine Waffe des Feindes geworden. Und der Kampf, den sie am Ende gegen die Ritualisten geschlagen hatten, hatte an der Seite der Wilden Jagd stattgefunden, die ihrerseits und unabhängig von der Schleieroffensive einen Großangriff auf die Riualisten gestartet hatte. Selbst Angesichts der Tatsache, dass es ihnen misslungen war den Lich zu töten, bevor diesem die Erweckung der dunklen Loa erfolgen konnten änderte sich nicht, dass ihr Ansehen unter den Dienern der Winterkönigin wahrscheinlich eher gestiegen war als alles andere. Auch das Haus der Augen hatte sich mehr als erkenntlich über die Informationen aus Ardenweald gezeigt, mit der die Hochelfe unter anderem für das Wissen gezahlt hatte, das sie von den Spionen Maldraxxus erbeten hatte.

„Dafür schulde ich dir wohl Dank, alte Schlange.“ sie lächelte freudlos und hob den Flachmann, trank einen tiefen Schluck.

Aromen von Torf und Rauch. Whisky aus dem fernen Loch Modan. „Aber es wäre mir lieber gewesen, hätte ich dir das noch selbst sagen können.“

„Nur Narren vertrauen einer Schlange, Kriegsherr Spitzohr“ Das hatte er ihr selbst gesagt, nachdem sie ihn in ihre merkwürdige Truppe aufgenommen hatte. Sie hatte sich die Warnung zu Herzen genommen. Er war nie ein Freund oder Vertrauter geworden, aber doch, am Ende war er einer ihrer Kameraden gewesen. Irgendwo. Ein Mitstreiter im Krieg gegen den gemeinsamen Feind;- und im Kampf gegen diesen Feind war er gefallen. Es war eine merkwürdige Eigenheit des Krieges, dass er jene, die auf einer gemeinsamen Seite kämpften trotz aller Widrigkeiten miteinander verband.

„Leb wohl, alte Schlange“ raunte sie noch einmal. „Und das Licht leite deine Seele. Trotz allem.“

Und vielleicht würde es das. Wer konnte schon sicher sagen, dass der Tod in den Schattenlanden wirklich das Ende war? Vielleicht war auch diese Welt nur eine weitere, durch die man gehen musste, bevor man seinen Weg ins Licht finden konnte.

Sie glaubte daran. Sie mochte den Doc wiedersehen. Am Ende aller Tage.

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