09.11.2018 03:54Beitrag von
Falsef Ich darf also niemals nie irgendwas kritisieren?
Ich darf also nicht hingehen und sagen, "Demokratie gute Sache, ABER ich finde dann doch 1-2 Sachen, die mir nicht gefallen"? Darf nicht sagen "das Spiel ist gut, Feature A ist aber doof", weil ich den Kram nicht mitentwickelt habe?
Niemand sagt das Kritik verboten ist. Kritik ist etwas sehr wichtiges und wir alle sollten, unabhängig davon, ob das nun in World of Warcraft oder im RL ist, darauf achten, dass wir eine Kultur aufrechterhalten in der Kritik ein Mittel ist um Dinge zu verbessern und in der diejenigen, die Kritik äußern nicht Gefahr laufen von einer breiten Masse diffamiert zu werden.
Allerdings muss man hier auch unterscheiden zwischen Kritik um des Kritisierens willen und konstruktiver Kritik.
Wenn jemand nur sagt
"XY ist wirklich blöd, macht das besser", dann mag das zwar Kritik sein, aber die Art wie diese Kritik geäußert wurde fördert keine sachliche Diskussion darüber, wie man die Situation verbessern könnte. Im Gegenteil: solche "Kritiken" fördern eher Streit und die Verhärtung der Positionen, da die eine Seite sagt
"ist blöd" und die andere Seite
"ne, ist gut" und keine der Seiten nachgeben will.
Das ist etwas, was man auch verstärkt hier im Forum beobachten kann, dass häufig einfach wild gegen alles gefeuert wird und diejenigen, die versuchen sachlich zu zeigen, dass nicht alles schlecht ist als "Blizz Fanboys" angegriffen werden.
Was anderes ist es, wenn jemand sagt
"XY ist nicht optimal, weil [hier Begründung], deswegen denke ich, dass wir [hier Lösungsvorschlag] machen sollten". Dann handelt es sich um wirklich konstruktive Kritik. Da wurde ein Problem erkannt, aber statt einfach nur darauf zu pochen, dass es schlecht ist hat man sich überlegt, wie man es besser machen könnte. So eine Form der Kritik fördert auch ein gutes Diskussionsklima, da man so eine Basis hat, auf der man arbeiten kann. So kann es zu Kompromissen kommen und nicht dazu, dass sich beide Seiten verbarrikadieren.
Wieso ich das erwähne? Weil ich hier ein "Argument" so oft lese, wie kaum ein anderes. Das geht ungefähr so: "Ich hab schon so viel Zeit in dieses Spiel gesteckt. Dann kann ich auch was dafür erwarten."
Dazu muss ich sagen: es gibt tatsächlich etwas, dass wir "erwarten" können:
Das Blizzard seine eigenen Qualitätsziele erfüllt.
Wenn uns diese aber nicht ausreichend sind, ist es an uns in einem Dialog mit den Zuständigen Mitarbeitern dafür zu sorgen, dass sich das Spiel immer weiter verbessert.
Die Leute, die hinter WoW stehen stecken da extrem viel ihrer Energie rein, aber es sind auch nur Menschen. Die können nicht an alles denken und nicht alles testen (bestes Beispiel: die Bänke in Dazar'Alor).
Daher sind die Entwickler auf uns als Spieler angewiesen, dass wir Vorschläge unterbreiten, wie man das Spiel verbessern könnte, während wir als Spieler auf die Entwickler angewiesen sind, die unsere Vorschläge umsetzen.
Aber WoW verbessert sich nicht nur dadurch, dass Bugs gefixt und Fehler behoben werden, sondern WoW verbessert sich auch dadurch, dass wir als Spieler aufhören uns wegen Kleinigkeiten sofort gegenseitig anzugreifen und uns wieder vor Augen führen, dass hinter dem Tank, der sich nicht so gut auskennt, oder dem DD, dessen Schaden nicht so überragend ist, keine Bots stecken, sondern echte Spieler, die genauso wie wir einfach ihren Spaß an diesem Spiel haben wollen.