Scharlachrote Faust & Verbündete
Expedition Dunkelküste
Auch nach einiger Zeit des Wartens kehrte der Goblin nicht zurück zum Lager der Alliierten. Hephaestion aber konnte zumindest den Ort ausmachen, zu dem er gelaufen war: Eine Höhle am Südlichen Strand. Der Eingang war eine alte Ruine, die tief in die Erde hinab reichte.
Während die Menschen gleich vorstürmen wollten, um dem unheimlichen Treiben in der Tiefe ein Ende zu bereiten, sprachen die Nachtelfen ihre Zweifel aus und merkten an, dass ein Lager aufzuschlagen und mit Ruhe Zeit in die Ausspähung zu investieren zu weniger Gefahren führen würde.
So zog man sich für den Moment zurück und schlug in der Nähe ein Lager auf. Von hier entsandte man eine Spähtruppe zum Eingang.
Mit Kelyndea, Zianth, Cirdan, Feodor, Tilon und Hephaestion war der Trupp schon um einiges größer, aber man hatte entsprechend mehr Möglichkeiten. So näherte man sich den Eingang. Schon die Spuren hierher verrieten, dass viele Transporte hinein und auch wieder hinausgingen. Einen der Transporte konnten sie auch gerade ausmachen, kaum waren sie in der Nähe. Die Verlassenen brachten Fässer von dem beschatteten Ort fort.
Cirdan folgte dem Karren.
Der Rest wollte mehr in Erfahrung bringen und näherte sich weiter. Sie konnten schnell ausmachen, dass die nahen Bäume erkrankt waren und ein rotes Sekret absonderten, das vermutlich das Gift war, das sie erst hergelockt hatte. Auch die Tierwelt, so zeigte sich bald, war aggressiver und wilder als sie sein sollten. Man hatte die Natur verseucht.
Während Hephaestion und Kelyndea in die Dunkelheit über glatte und nasse Wege hinabstiegen, verblieben die anderen drei auf ihrem Wachposten.
Unten konnte man bald sehen, dass der Weg ins Wasser endete. Keine Fässer oder Hinweise verrieten, wohin es hier weitergehen sollte. Ein Vogelruf, den die Wachen nach unten gaben, warnte vor einer eintreffenden Karawane und ließ Tion und Kelyndea gerade noch rechtzeitig zurückkehren, um nicht entdeckt zu werden. Kaum war diese Bedrohung gebannt, traten sie noch einmal zum Wasser herunter, um dort eine Probe zu entnehmen. Oben wurde ebenso ein Tannenzapfen des kranken Baumes mitgenommen, um ihn später zu untersuchen.
Derweil folgte Cirdan dem Tross und alarmierte das Lager, dass eine Karawane südlich die Straße entlang zog. Da der Spähtrupp nicht noch mehr Personen entbehren konnte, sammelte Kiralia die anderen Lagernden um sich, um mit ihnen diesen Verlassenen nachzugehen.
Was sie dabei erfuhren, war ebenso grausam wie bitter: Die Untoten zogen in Furbolglager, trieben die Wesen dort zur Weißglut, dann töteten sie sie, schnitten ihre Körper und Köpfe auf und extrahierten Blut und Gehirne, um sie zu verladen. Dazu hatten sie sogar die alten Artefakte der Nachtelfen mit dem unheiligen Spuk entweiht. Als auch Yeshar einer solchen Kugel näherkam, spürte er selbst den Zorn und ließ ihn an einem der Verlassenen aus, dem er die Knochen brach, der aber festgesetzt und zum Verhör ins Lager zurückgebracht werden konnte.
Das Verhör ergab, dass sie den Zorn der Furbolgs als Zutat für die „Serenade des Krieges“ benötigen. Weiter, dass es dazu kein Gegenmittel gebe und dass der Gefangene auch die Rezeptur nicht kannte. Allerdings gehörte wohl auch er zu dieser Gruppe der Verlassenen, die sich den Namen Angizia gegeben hatte. Er machte eine Andeutung, dass ihr Apothekarium in der Höhle am Strand untergebracht war und man die Angreifer bereits erwartete.
Tags nach der Befragung wollte man eben das prüfen. Man hatte nun die Informationen gefunden, erforscht, dass das Wasser in der Höhle nur abgestanden war jedoch nicht giftig. Ein Kampf würde wohl nicht ausbleiben. Also zog man in großer Gruppe los, um den Apothekern den Garaus zu machen. Als sie zur Höhle kamen, hatte die Krankheit die Bäume schon viel mehr gebeutelt.
Kaum getaucht kamen sie auf der anderen Seite in enge Höhlengänge, die durch Kristalle, die aus der Wand hingen, beleuchtet waren. Man konnte Fäulnis, Moder und Tod riechen – und vor allem sah man schnell, dass die Wurzeln der Bäume, die bis hier herunterreichten, mit dem roten Gebräu getränkt wurden, das sie hier entwickelt hatten.
Doch keine Verteidiger hielten sie auf. Fast unbehelligt konnten sie durch die Höhle gehen und dabei die Beete an Pflanzen sehen, die die Untoten angelegt hatten, um sich einen Vorrat für die Tränke zu schaffen.
Erst, als sie viel tiefer in die Höhle kamen, sahen sie eine Gestalt, die sich der Leere hingegeben hatte. Sie kniete an einem unheiligen Altar und hieß die Eindringlinge willkommen, als auch schon ein Pfeil zu ihr jagte. Durch die Macht der Schatten konnte sie ausweichen und ein wenig mehr Zeit herausholen. Tatsächlich näherte sich ein Apotheker, der eine labile Kugel des Gifte gen der Gruppe schleuderte. Noch in der Luft platzte sie und versprühte ihre grausame Fracht über der Gruppe.
Diese aber wusste sich sehr wohl zu schützen: Rüstung, Wurzeln oder Schilde vermochten die Eindringlinge vor der bitteren Auswirkung zu bewahren. Nur Levan wurde getroffen und mit ihm Alynia, die sich in einem rettenden Reflex vor Feodor und Nyhaadon brachte, um ihnen das Leid zu ersparen.
Noch bevor sie fliehen konnten, wurden die beiden Verlassenen aber von der Truppe niedergeschossen und erlegt. Auch die beiden Infizierten wurden bewusstlos geschlagen und fixiert. Für den Moment war die Gefahr gebannt.
Im weiteren Verlauf des Abends fand die Truppe tiefer in der Höhle noch Ein Pilzlager – ebenso eine der Zutaten – sowie ein Lager der Fässer, die immer wieder an die Dunkelküste geliefert wurden.
Auch Gefangene konnten siefinden: Cavan und der Goblin Gluskin waren hier für wilde Experimente festgehalten und standen eindeutig unter dem Einfluss der Serenade des Krieges.
Weiter fand man das Labor der Verlassenen: Ein improvisiertes aber sehr vielseitiges Konstrukt aus Flaschen, Glas, Kristall, Destillen… man musste es hier mit versierten Apothekern zu tun haben – offenbar aber nicht mit Kämpfern.
Eine kurze Untersuchung brachte sogar ein paar Auszeichnungen hervor, denen man unter anderem das Rezept der Serenade des Krieges.
Yeshar bediente sich noch reich an dem, was er finden konnte.
Nun war die Gefahr dieses Giftes getilgt und der weitere Strom der Fässer an die Küste unterbrochen. Mit etwas Glück war sogar das Rezept für die Verlassenen verloren und die Verbündeten bald schon geheilt.
Die Bäume und Tiere in der Nähe würden eine ganze Zeit brauchen, bis sie sich erholen konnten, wenn es denn schließlich geschah. Doch für den Moment hatte die Truppe einen gemeinsamen Sieg erzielen können.
Schattenreich Neu-Alterac
Auf Befehl von Ignaz Waldemar Zimmerer setzten die Anhänger der Exilregierung mit ihren Schiffen zur Verheerten Küste über. In der Schattenseite zu Dalaran nahm man Kontakt Madame Goya auf, ihres Zeichens Kopf des wohl berüchtigtsten Schwarzmarktes Azeroths. Zimmerers rechte Hand, die Leerenelfe Vialena Selina Thal`deron, begleitet von der Magierin Samira Alabin und der Dunkeleisenzwergin Gunhild Aggram, führte die Geschäftsgespräche. Es gelang ihr die aus Nordend sichergestellte Kriegsbeute des Kults der Verdammten lukrativ an Madame Goya zu verkaufen. Derweil führte Ignaz Waldemar Zimmerer Gespräche mit der selbsternannten Magistra Mactana vom Dämmerwald. Sie repräsentiert die Überreste der Empyreumsgesellschaft in Azsuna. Ziel der Gespräche war ein gegenseitiges ausloten einer möglichen Zusammenarbeit.
Zirkel der schwarzen Sonne
Erneut lud Zirkelmeisterin Orelina Thanator die beiden Töchter der Nacht, Dimiona Galbert und Khelperetocs Durand, in das Fakultätsgebäude nach Astralur. Ziel des Gesprächs war eine Entspannung des momentanen Klimas zwischen den Dreien. Persönliche Beziehungsdifferenzen belasteten seit Wochen die Stimmung. Um sich künftigen Herausforderung stellen zu können, wie die Beschaffung eines Körpers für die Seelenessenz des Kormek Raft und die Rückholung des Sterns der Finsternis, einigte man sich den Konflikt beizulegen und wieder enger zusammen zu arbeiten. Derweil wurde an der Scholomance die Wahl des neuen Direktors abgehalten. Die bisherige Vize-Direktorin Shiar Khan konnte die Wahl (OOC: Die Wahl wurde ausgewürfelt) eindeutig für sich entscheiden. Ihre beiden Gegenkandidaten Hilarius Nepomuk von Mersingen, Lehrmeister zur Verteidigung gegen die lichten Künste und Instrukteurin Malicia, Gastdozentin, akzeptierten das Wahlergebnis. Weiteres fanden an der Darrowehr die Beisetzungszeremonien des verstorbenen Dunkelmeisters Ambrosius Firlar statt. Um nicht als „humanoides Arbeitsmaterial“ an der Scholomance zu enden, verfügte der einstige Direktor, dass sein Leib den Flammen übergeben werden soll.