Scharlachrote Faust & Verbündete
Expedition Dunkelküste
Endlich war es soweit. Die beschwerlichen Wege waren bereitet. Man hatte sich durch die Unterlagen der Apotheker gearbeitet und ein Gegenmittel für die Infizierten gefunden. Man hatte dabei einen Kristall ausgemacht, der den Verlassenen offenbar als Kommunikationsmittel diente, und man hatte den erbosten und jähzornigen Verlassenen auf der anderen Seite gut verstehen können.
Er suchte nach seinem Apotheker – verlangte nach neuen Lieferungen. Und vor allem wusste er, dass irgendetwas nicht stimmte.
Auch von der anderen Seite wurden die Nachrichten wohl übertragen und so ersann man eine List, um endlich den entscheidenden Schlag gegen die Verlassenen bringen zu können. Man hatte sich diesen Vorteil teuer erkauft und nun würde man ihn auskosten.
Der Plan stand bald fest: Man wollte dem Kommandanten eine Falle stellen. Da man davon ausging, dass er weder unvorbereitet noch allein zu einem Treffpunkt kommen würde und schon gar nicht auf offizielle Einladung, baute man das Vorgehen weiter aus. Sie würden in zwei Gruppen agieren. Eine, die als Köder den Ruf an den Kommandanten herausgibt und eine, die Fallen präpariert und dem untoten Tross schließlich in den Rücken fällt.
Die Gruppe des Köders würde demnach wohl Peerus Leidsänger stellen müssen, während der andere Trupp das Gefolge in Schach halten würde.
Man fand den idealen Ort dafür: Schmale Wege, Dickicht, eine Höhle schließlich oben in den Bergen. Viel Potential für Fallen und taktische Kämpfe. Und die Möglichkeit für einen Stellungskrieg zum Schluss.
Unter Alynias Führung folgten Piers, Thomas, Yliriel, Aeris, Katherina, Feodor, Tilon und Arianne in die Höhle am obersten Ende. Piers setzte den Hilferuf ab – die Verlassenen seien überrannt worden, man habe Todeshymne gefasst und musste fliehen. Doch gelang es den Flüchtigen, Simanthy gefangenzunehmen und sie wollte man nun in die Hände Leidsängers übergeben.
Soweit sollte der Plan gelingen. Yliriel stellte eine Dunkle Waldläuferin dar, die dem Kommandanten den Weg weisen und ihn in trügerischer Sicherheit wiegen sollte.
Er kam, in Begleitung einer Person – alle anderen wurden also schon wie im Optimalfall geplant auf dem Weg abgefangen. Kaum waren sie tief in der Höhle, stellten die Köder die Verlassenen während Arianne den Weg hinaus blockierte.
Die ersten Schläge der Verbündeten trafen ihr Ziel, Peerus Leidsänger, zwar, bewirkten jedoch keinerlei Schaden. Die Rüstung, in der der Untote steckte, zeigte nicht einmal Kratzer und mit Leichtigkeit schlug er seine Feinde davon.
Grunar, der zweite Verlassene, zerfiel gleich in eine leerenartige Wolke, mit der er jeglichen eingehenden Schlag durch sich durchgleiten ließ. Der erste Zugriff war nicht geglückt. Doch der Kampfeswille war ungebrochen.
Im weiteren Verlauf des Kampfes zeigten Lichtmagie und Weihwasser große Wirkung – vor allem, um Grunar in seiner Gestalt zu halten oder den unerschöpflichen Kampfeswillen, den Peerus Leidsänger an den Tag legte, zumindest begegnen zu können. Er nannte sich selbst den Herold des Krieges und schrie seinen Hass und seine Überzeugung mit jedem Hieb wieder hinaus.
Gebete schließlich aber brachen seinen Willen und das Zusammenspiel der Verbündeten konnte nach einigen schweren Treffern dann doch den mächtigen Krieger in die Knie zwingen und die schlimmsten Verletzungen verhindern. Seine letzten Worte waren, der Krieg ende nie – und die Sieger in dieser Höhle seien würdige Nachfolger für den Herold selbst. Unter dem erstaunten Blick aller Anwesenden erstach er sich mit seiner eigenen Klinge und verharrte in dieser reglosen Position.
Eine kalte Welle ging von ihm aus und traf die Umstehenden noch, doch als auch sein Gefolgsmann, wieder in seine körperliche Form gezwungen, endlich niedergestochen wurde, kehrte Stille ein.
Noch war sich niemand sicher, ob die Untoten nun besiegt waren, man sah jedoch gleich nach den Verletzten und einige eilten hinaus, um nach den Verbündeten Fallenstellern zu sehen. Man traf bald schon auf Nyhaadon, der schwer verletzt im Eingang der Höhle lag. Doch der Druide Silberdorn war bald zur Stelle und half, unterstützt durch Avalora dem Sterbenden einen Anker in der Welt zu finden.
Yliriel, die untote Kriegerin der Nachtelfen, die sich während des Kampfes dem Licht und gesegneten Wasser stellen musste, verlangte nach Ruhe und Abstand, um ihre Wunden allein zu regenerieren und auch Alynia wurde versorgt, um sie transportfähig zu machen. Schließlich kehrte man nach beschwerlicher Arbeit zum Hain zurück.
Hier fanden die geschröpften aber siegreichen Truppen zusammen, erholten sich und wurden noch einmal gründlicher versorgt.
Man sprach miteinander, noch lange in die Nacht hinein, bald in flüsterndem Ton, um die Schlafenden nicht zu wecken. Doch es lag ein Lächeln auf den müden Gesichtern. Und Dankbarkeit im Blick.
Es hatte keine Verluste auf ihren Seiten gegeben, wenn auch nur knapp.
Aber sie hatten gesiegt – und für den Moment konnte sich die Welt ohne diese Bedrohung ein kleines Bisschen besser anfühlen.
Zirkel der schwarzen Sonne
Geflüster hinter den Mauern der Darrowehr. Einerseits führte die Schattenpriesterin Dimiona Galbert eine Unterredung mit der neuen Vize-Direktorin der Scholomance Malica. Deren beider Plan bei der jüngsten Wahl zum Dunkelmeister war nicht aufgegangen und Schuldzuweisungen waren die Folge. Dennoch bemühten sich Beide um einen Konsens um weiterhin Einfluss auf die Entwicklungen an Darrowehr und Scholomance nehmen zu können. Andererseits wurde die Nekromantin Khelperetocs Durand bei Dunkelmeisterin Shiar Khan vorstellig. Erstere lehnte es rigoros ab ihr Wissen über das untote Gezücht weiter zu geben. Khelperetocs war sich der Tatsache bewusst, dass sie so ihre unverzichtbare Stellung an der Darrowehr verlieren könnte. Intrigen werden gesponnen und Ränke geschmiedet, so der Alltag an der Darrowehr.
Schattenreich Neu-Alterac
Die Schiffe der Exilregierung setzten Kurs auf Luntenband-am-Meer an der Küste des Ödlandes. Im Auftrag von Ignaz Waldemar Zimmerer führte seine gräfliche Hand Vialena Selina Thal`daron dort Verhandlungen mit Vertretern des Dampfdruckkartells. Nun, da man am Schwarzmarkt von Madame Goya genug Kriegsbeute lukrativ verkaufen konnte, will man mit dem Aufbau des Schattenreichs beginnen. Vom Dampfdruckkartell sollen Arbeiter angeheuert werden, die man nach Nordend schifft. Die Schiffsmagierin Samira Alabin unterstütze Vialena bei den Verhandlungen, während die Dunkeleisenzwergin Gunhild die Lage vor Ort im Auge behielt.