Schattenreich Neu-Alterac
Die Leerenelfe Vialena und die Dunkeleisenzwergin Gunhild reisten nach Jederhafen an der Westküste von Drustvar. Als Vertreterinnen des Herzogtums Neu-Alterac suchten sie dort den Kontaktmann eines einstigen Söldnerverbundes auf. Gunhild kämpfte mit diesen einst in Nordend gegen die Geißel und sie erhofft sich, die alte Truppe nun für das Herzogtum gewinnen zu können. Tatsächlich traf sie in der hiesigen Taverne Norbert Blum, den sie davon überzeugen konnte, die alten Zeiten wieder aufleben zu lassen.
Zirkel der schwarzen Sonne
In der Enklave der Finsternis hielten die Schattenpriesterin Dimiona Galbert, die Elfe Alstedalis Dunkelblatt und die Schattenhammer Kultistin Tavina Schattenschön eine Besprechung ab. Die Tochter der Nacht Dimiona nutzte dies als Möglichkeit um mehr über die Vergangenheit der Beiden in Erfahrung zu bringen, aber auch ihre Beweggründe zu eruieren. Derweil richtet der neue Meister des Zirkels der schwarzen Sonne die Gemeinschaft aus und hat beschlossen, über den Rand Astralurs, des Sitz des Zirkels im Nether, zu blicken.
Scharlachrote Faust & Verbündete
Expedition Dunkelküste
Eine Boteneule versuchte, das Lager der Streiter zu erreichen. Doch ihr Weg war nicht frei von Gefahr und so wurde sie von Fledermäusen der Verlassenen angegriffen und abgefangen. Der tote Körper des Vogels stürzte in den Fluss. Sogleich rückte ein Trupp aus, um dem Tier nachzusetzen. Leider war es nicht mehr zu retten und auch die Nachricht hatte schwere Schäden erlitten. Ein letzter Fetzen verriet noch, dass die Nachricht an Avalora Sternenstaub gerichtet war.
In der Hoffnung, die Nachricht noch finden zu könnten, begab der Trupp sich in die dichten Wälder, um ein paar Papierfetzen aufzulesen, die der Wind nicht ganz verweht hatte. Neben vielen anderen Schriftstücken, die die Krieger der Front hier wohl verloren hatten, fanden sie Stücke der Nachricht, die auf Hirsche an Säulen hinwiesen. Offenbar eine neue Erkenntnis, die der Zirkel des Cenarius zu teilen gedachte. Nun suchte der Trupp alle Säulen auf besagte Hirsche ab - und ließ sich von den Markierungen auf den Säulen schließlich bis zu einem nahen Pavillon leiten, der unweit des Hains ein Geheimnis hütete.
Vier Säulen standen und eine altargleiche Wasserschale. Jede Säule zeigte das gleiche Bild: Eien Frau, umgeben von fünf Gestalten, die etwas in der Hand hielten und von denen aus Strahlen zu der Frau in der Mitte führten und sie, wie es schien, in einem Oval einschlossen. Die Gestalten zeigten eine Mondpriesterin, einen Bären, eine Krähe, eine Katze und eine Frau mit verbundenen Augen.
Darüber stand jeweils der Satz:
“Gebunden ist es, doch nicht bezwungen.
Sucht nicht, denn es könnte Euer Verderben sein.”
Der Altar mittig zeigte verschiedene Abbildungen von Druidengestalten, auf dem Sockel, weit unten aber prangte schließlich Malorne in imposanter und aufgerichteter Gestalt, als wolle er etwas beschützen.
Es brauchte eine Nacht des Grübelns, bis die Streiter das Schloss knacken konnten. Aus Respekt vor dem heiligen Ort hatten sie den Altar nicht zerschlagen wollen, sondern mit Mondbrunnenwasser auf jeder der Säulen eine Gestalt benetzt und ihre Hand daraufgedrückt. Der Alte Mechanismus gab ein Buch und eine Nachbildung eines Gebäudes frei, das weit im Süden der Dunkelküste lag. Heutzutage völlig zerfallen, war es damals wohl prachtvoll. Das Buch sprach davon, wie vor langer Zeit etwas durch die verschiedenen Kräfte der Wildgötter mittels der abgebildeten Steine versiegelt wurde. Die Bannenden aber nannten ihre Namen nicht. Zum Schutze der Nachwelt wollten sie ihre Geheimnisse mit ins Grab nehmen. Sie warnten erneut, sie nicht zu suchen.
Nach einer kurzen Besprechung, wie nun weiter zu verfahren sei, traf ein Druide des Zirkels ein, der die Nachricht überbrachte, dass der Zirkel des Cenarius ein rasches Handeln fordert. Die Steine, von denen der Trupp gerade noch erfahren hatte, mussten gefunden werden und so zog er los gen Süden.
Die zerfallene Ruine bot allerdings nicht viel, das auf das uralte Ritual hinwies. Als die Streiter aber das Moos vom Stein abkratzten, sahen sie einen Weltenbaum, der in eine große Fläche eingraviert war. Noch während Avalora sich auf die druidischen Kräfte konzentrierte, die hier ein gewirkt worden waren, trat eine schemenhafte Gestalt eines Druiden auf, die sich als Wächter bezeichnete. Mit schroffen Worten befahl sie dem Trupp, wieder abzureisen. Doch Avalora bestand darauf, wie wichtig ihr Unterfangen ist und forderte den Wächter auf, sie auf ihre lauteren Absichten zu prüfen.
Tatsächlich nahm der Wächter an und forderte, dass die Elfe sowie die Menschen sich beweisen sollten und zeigen, dass sie bereit waren, das Land mit ihrem Blut zu verteidigen. Während einige die Forderung wörtlich nahmen, bewiesen sich andere mit feurigen Worten und Argumenten.
Was genau der Wächter forderte, sprach er nicht aus, aber schließlich war er wohl davon überzeugt, dass der Ehrgeiz und das Ansinnen der Truppe würdig waren. Er führte sie zu einem alten Versteck, das er offenbarte: Hinter eine Dornenhecke, durch die man lediglich unverzagt hindurchgreifen musste, fand sich ein ledernes Buch, das nach all den Jahren noch immer unverwüstet war. Neben einer Karte, die die Positionen dreier Symbole angab, war auch gleich einer der fünf Gesichten Steine darin verborgen: Der Stein Elunes.
Aber auch der Bär, der Säbler und die Krähe waren auf der Karte zu sehen. Unweit von den Ruinen in der Meistergleve sollten diese Steine zu finden sein - oder wohl zumindest ein Hinweis darauf. Nach einer kurzen Pause der Erholung brachen sie also wieder auf, ein Stück weiter bis zur Meistergleve, der alten Ausgrabungsstätte. Cirdan warnte noch davor, dass dort der Schattenhammer wirkte, aber was sich dem Trupp vor Ort offenbarte, war noch etwas ganz Anderes:
Viele der Kultisten hatten sich zu kleinen Gruppen zusammengefasst. Während sie auf leuchtenden Runenkreisen standen, vollzogen sie Rituale, die ganz offenbar ein großes Monstrum aus der Leere rufen sollten. Die ersten Stimmen der Leere fraßen sich in die Geister der Streiter.
Der Beginn war noch recht leicht zu bewerkstelligen: Die erste Gruppe stand weit außerhalb auf einer Anhöhe, vertieft in ihre Trance bemerkten sie den Angriff des Trupps erst, als ihre Gegenwehr kaum mehr fruchten konnte. Für ihr Ritual hatten sie einen der Runensteine verwendet: Den Säbler, dessen alte Macht wohl auch den Kultisten nicht verborgen geblieben war.
Nun aber kam der schwierige Teil: Die nächste Gruppe stand gleich vor der alptraumhaften Kreatur, die noch nicht ganz bei Kräften war und daher zum Glück die Ankommenden nicht bemerkte. Auch die Kultisten hier nahmen die nahende Gefahr kaum war, doch sie schienen in ihrem Ritual eine Statue zu nutzen, die der Druide als seine Schwester Aimenel wiedererkennen konnte. Hatte er vor Monaten bei der Besprechung noch gesagt, sie stünde weit im Norden an der Küste, hatte er sie nun endlich wiedergefunden: Bei Kultisten, die in ihr wohl eine alte, gebannte Gefahr gesehen hatten. Doch weder sie noch das große Ungetüm sollte der Schattenhammer heute beschwören können, denn der Einsatztrupp rückte, trotz der wilden Worte, die die Leere in ihre Gedanken flüsterte, näher, um ihr unheiliges Unterfangen zu beenden.
In Aimenels Fingern lag der Stein des Bären. Doch kaum entnahmen sie diesen, wurden auch die unheimlichen Stimmen fortgewischt und durch die sanfte und weibliche Stimme einer Elfe ersetzt: “Danke, dass ihr mich gerettet habt. Nun aber müsst ihr verhindern, dass sie beenden, was sie begonnen haben. Elunes Kraft möge euch erfüllen.” Obwohl sie zu Stein erstarrt war, konnte der Geist der Nachtelfe die Krieger mit heiliger Macht erfüllen. Wie brennendes Feuer in ihren Adern fühlte sich der Segen an - wie lodernder Zorn übernahm er ihren Verstand. Mehr wie Werkzeuge der Vergeltung stellten sie sich der aufkommenden Gefahr und erschlugen sie.
Ein leises “Danke” Aimenels riss sie schließlich wieder aus ihrer Trance und rief sie zur Besinnung.
Erst jetzt bemerkten sie nach und nach, dass ihnen etwas gestohlen wurde. Murlocs, die zum Strand hin flohen, hatten ihnen ihre wertvollen Besitztümer gestohlen. Wie lange also waren sie wirklich weggetreten? Sie ließen nicht lang auf sich warten und setzten den fischigen Dieben nach, um bald schon zu sehen, wie die kleinen Lurche die glänzenden Besitztümer einem gigantischen humanoiden Abbild opfern wollten, das sie offenbar als Gott betrachteten. Vor den Füßen der Gestalt tat sich schon ein beachtlicher Berg an Opfergaben auf, der im Mondlicht nur so glänzte.
Nun ohne Elunes Segen wäre solch ein Kampf wohl aussichtslos gewesen, daher entschieden Avalora und Cirdan, das Wesen kurzzeitig mit Wurzeln festzuhalten, während die anderen sich voreilten, um ihre Besitztümer wieder an sich zu bringen. Unter anderem fanden sie in der Diebesbeute auch den Runenstein der Krähe. Doch lang blieb die Freude nicht bestehen, denn der Hüne riss sich aus der Umklammerung los. Die Streiter kamen noch rechtzeitig weg, doch Avalora, die mit nach unten gefolgt war, weigerte sich, zu gehen, bevor nicht alle entkommen waren. Auch Cirdan, der an einem erhöhten Platz stand, wollte nicht weichen, bis Avalora aus der direkten Gefahrenzone geflohen war - doch über die Diskussion, die aufgrund der Distanz nicht einmal mit Worten geführt werden konnte, befreite das Monstrum sich und setzte Avalora nach. Mit langen und schnellen schritten holte der Abgott sie ein und nicht einmal Cirdan, der ihr nachflog, konnte das Ende ihres Schicksals erkennen.
Als er zu den anderen aufschloss, äußerte er die schlimmste Vermutung: Avalora hatte im Bewusstsein ihrer Pflicht ihr Leben gelassen. Doch was hatten sie nicht alles erreicht? Den Hain hatten sie von den angreifenden Truppen der Horde befreit, einen Kommandanten der Verlassenen konnten sie vertreiben, ein neues, gefährliches Gift aufhalten, bevor es den ganzen Landstrich verseuchte, aberhunderten Seelen hatten sie die letzte Ruhe geschenkt, einen Trupp der Blutelfen vertrieben, ohne, dass es zu einer blutigen Auseinandersetzung kam, Tireas Schwester wiedergefunden, und zu guter Letzt auch noch das Aufkommen eines großen Übels verhindert.
Nun nahm sich Cirdan des Steines an, den sie gefunden hatten. Dieser Weg, den der Zirkel des Cenarius aufgegeben hatte, würde er zu Ende führen. Er würde nach Avaloras Überresten suchen, um auch die Steine zu bergen, die sie bei sich trug.
Die sturmwinder Streiter aber bat er darum, den versteinerten Körper seiner Schwester mit nach Sturmwind zu nehmen. Die Dunkelküste sei kein sicherer Ort mehr für sie.
Sie hatten gekämpft und ihr Blut für das Land gelassen – aber ihre Taten hatten ihr Wirkung nicht verfehlt: Zwar gab die Horde den Angriff nicht auf, aber die hatte schwere Verluste erleiden müssen, und für den Moment stand es gut für die Kal’dorei.
Es kam die Zeit der Abreise.
Während die Streiter die Statue aus der Meistergleve retteten, flog der Druide los, um die heilige Flamme zu erreichen. Das Schiff hatte in den letzten Wochen seine Runden vor der Küste gedreht und kehrte nun, da der Strand nicht mehr unter Beschuss stand, zurück, um die Streiter wieder an Bord zu nehmen.
Die Reise zurück war vergleichsweise ruhig und… endlich hatten sie für ein paar Tage wieder Ruhe.
Sturmwind hatte sie wieder.