Meine Sicht der Dinge

" Hohe Damen & Herren aus dem Forum!

Sie erweisen mir die Ehre, mich aufzufordern, dem Forum einen Bericht über mein spielerisches Vorleben einzureichen."

So wollen wir weiter machen.
WotLK lief so dahin und 2009 neigte sich dem Ende. In meiner RL Arbeit fühlte ich mich Zusehens unwohler. Schichtdienst, Druck und zwei sehr, Wahnsinnige, Menschen machten mir dort das Leben zu Hölle. Solange bis ich einen Burnout entwickelte und ausgebrannt nicht mehr viel zu Stande brachte. WoW war auch hier ein gewisser Ankerpunkt in meinem Leben. Egal wie schlimm ein Arbeitstag war. Wie unprofessionell mit einem umgegangen wurde, der Arbeitgeber auf die Anfrage nach Hilfe nicht reagierte, im Spiel war alles soweit in Ordnung.
Im Januar 2010 stand ein Umzug an. Raus aus der Junggesellenbude, rein in die erste gemeinsame Wohnung mit meiner Jägerin. Trotz Burnout, hatte ich hier ein Ziel und das beste, ich war nicht in der Arbeit, sondern konnte Dinge tun die Spaß machen. Bis es wieder zur Arbeit ging und ich wieder von der grauen Decke der Verzweiflung heimgesucht wurde…
Im April war es soweit, mein Arzt nahm mich für 4 Wochen aus dem Spiel. Auch erhielt ich die Bescheinigung fürs Arbeitsamt, das ich gesundheitlich sofort ausscheiden müsste aus dem Job und direkt ALG1 bekommen sollte.
Ich kündigte auch so gleich und nach meinen 4 Wochen Krank und mit noch Resturlaub musste ich noch 2 Wochen in die Firma, was hart war. Da die „Wahnsinnigen“ nicht verstanden hatten das sie das Problem sind. Nun ja. Da war ich nun, Arbeitslos mitten in einer Belastungsdepression, was tun?
Das einzig richtige, Anfangen sich da rauszukämpfen!
Ich begann meine Tage täglich nach Stellen zu suchen und jeden morgen 10 Bewerbungen zu schreiben. Danach ging ich zum Sport und trainierte. Wenn ich keine Bewerbungsgespräche hatte, spielte ich weiter WotLK mit Begeisterung. Und das Tag aus Tag ein, Routine, Planbar, jeden Tag Ziele die man erreichen will.
Von wegen Spiel, nein die Bestätigung und das erfüllen von Aufgaben, hatte eine wirklich Therapeutische Wirkung auf mich. Dailys, die ich nie mochte, waren auf einmal meine Freunde.
Routine gibt Sicherheit, ein Mantra der Zeit.
Nebenbei jobbte ich dann nach ein paar Monaten im Gamestop. Spiele aufräumen, sortieren, leichte Arbeiten und dabei über Spiele Fachsimpeln, ein Traum!
Im August hatte ich dann eine neue Stelle gefunden und WoW rückte in den Hintergrund und schlich sich im Sommer auch aus „Sommerloch“ halt.
Der Raid meiner RL Freunde starb so langsam und auch sonst wurde es auf Gul’Dan immer leerer. Meine Freundesliste leerte sich und nur noch ein Reallife Kollege spielte in der Zeit.
So beschlossen wir dann etwas neues zu wagen und wechselten alle, also meine Freundin nun Frau und der RL Kollege von mir auf den Mithril Orden und wollten mal einen PvE-RP Server ausprobieren. Gründeten unsere erste Gilde und hatten wirklich genug Leute für ICC 10 zusammenbekommen, was wir dann auch noch raideten bis dann im Dezember Cataclysm erschien, was dann neue Ereignisse auslöste.
Aber das beim nächsten Mal.
Für heute soll es genug Seelenstriptese gewesen sein und aufarbeiten.

Torsten Sträter sagte mal, auf die Frage hin wie das zusammengeht Lustig und Depressiv:
„Ich stehe auf der Bühne und rede mir das vom Leib und Leute bezahlen dafür Eintritt, schöner kann Therapie nicht sein.“ Recht hat er.

Grüße.

11 Likes