Grundsätzlich wäre das eine sinnvollere Vorgehensweise in meinen Augen. Allerdings läuft das in den Unternehmen bzw. im Vertrieb doch anders ab. Vertriebsmitarbeiter bekommen entsprechende Provisionen für Neuakquise bzw. müssen diese Zahlen auch liefern, ansonsten bye bye. Das ist oft relativ kurzfistige (ergo 1 Jahr) Denkweise, sprich möglichst viele Neuverträge/„neue“ Kunden (obwohl das evtl. Leute waren, welche vor bereits vor 2-3 Jahren dort Kunde waren) zu generieren. Es geht einfach um die Zahlen, sprich neue Kunden/Accounts/Gelder o.ä. zu generieren. Der Mitarbeiter ist happy mit seinen Zahlen bzw. bekommt Provision, der Vorgesetze vom Bereich auch und das Controlling sagt auch: Job well done. Die Geschäftsführer/CEOs können ihren Aktionären/Großinvestoren schön präsentieren, hey, schau mal, wie haben xx Neukunden aquiriert, ihr bekommt auch dieses Jahr eine nette Dividende, unterstützt mich weiterhin und zahlt bitte meine Boni (welche gerne mit solche Zahlen korrelieren) aus. Ein Jahr später geht´s wieder von vorne los mit einer neuen Aktion.
Gutes Beispiel im Bankensektor bei der „Neukunden“-Aquise. Zu gewissen Zeiten gibt es richtig schön Angebote (z.B. Zinssatz x für eine Anlage für Neukunden), Bestandskunden bekommen einen deutlich niedrigeren Zinssatz angeboten. Siehe aber auch Handyverträge wie bei O2. Neukunden bekommen öfters deutlich bessere Konditionen oder gleich noch ein gammliges Tablet hinterhergeworfen. Als Bestandskunde bei deiner Vertragsverlängerung bekommt man teils schlechtere Konditionen als Neukunden angeboten, vom Tablet als Präsent wollen wir gar nicht erst anfangen. Das ist leider einfach das „System“.
Man mag ja gerne von „Planbarkeit“ sprechen aus Unternehmenssicht, aber oft ist das einfach eine kurzfristige und sehr ambivalente Sichtweise und da geht es einfach simpel nach Zahlen, sprich Neukundenakquise und um nichts mehr, denn anhand solcher Zahlen wird oft der Erfolg der Unternehmsführung bewertet und die Investoren als externes Controlling sind damit nach einer Periode happy, solang entsprechende Renditen erwischtaftet werden. „Unternehmerische Planbarkeit“ ist da einfach nur eine Floskel und imho billige Ausrede, welche dem Vertrieb dann „von oben“ aufgebürdert wird. Was denkst du, aus welche Komponenten die Boni der Vorstände von manchen AGs bestehen?
Entsprechend wie du schon geschrieben hast, konsequent vor Ende der Laufzeit kündigen und verhandeln und ggf. eiskalt wechseln. Bei O2 bzw. früher Viag Interkom darf ich das alle 2 Jahre machen (ich bin dort seit Anfang 2000 Kunde mit meinem Privathandy) und mit etwas Charme, Geduld und Verhandlungsgeschick bekommt man auch die Konditionen (bzw. teils Bessere) und die Goodies wie ein Tablet, obwohl ich mein privates Handy gar nicht mehr so stark nutze.
Es ist halt Aufwand bzw, Aktivität, welche man eingehen muss. Wenn man das nicht macht, wird man halt einfach mittelfristig über den Tisch gezogen und das ist natürlich auch im Interesse des jeweiligen Unternehmens. Im Falle von Wow ist das nicht unähnlich, entweder bleibt bei der 1-Monatszahlung ohne Goodies oder bindet sich für 6 Monate mit Goodies, das ist halt leider so. Schade, aber wie ich weiter oben ausgeführt habe, wird das bei der aktuellen Unternehmenskultur sich nicht ändern.