[N-RP] Die lange Nacht der Helden (30.11.24)

In allen Völkern und Kulturen kennt man die Kunst des Erzählens von Geschichten.
In früheren Zeiten, als die Flamme der Kultur noch klein war und man wenig von all dem wusste, was wir heute über diese Welt wissen, hatten diese Geschichten eine tiefe Bedeutung: Eine bedrohliche Welt greifbar zu machen und ihr eine Form zu geben. Eine Form, die man fürchten konnte. Eine Form, die man bekämpfen konnte. Sie hatten auch die Funktion zu warnen, zu mahnen und zu lehren, auf dass nichts in Vergessenheit geraten würde, was von Wichtigkeit war.
Am Lagerfeuer traf sich die Sippe und lauschte dem, was die Alten zu erzählen hatten. Von den Schrecken der Nacht. Von den Gefahren der Wildnis. Von den Dämonen, die in uns allen lauern.
Doch viel wichtiger: sie erzählten auch von den Helden, die sich all dem trotzig entgegen stellten. Von tapferen Frauen und Männern, die bereit waren ihr Blut, ihren Schweiß und ihre Tränen zu vergießen, um die Gefahren zu bezwingen und das zu schützen, was sie liebten.
Und wann immer diese Geschichten erzählt wurden, fanden sie ihr Ziel in den Köpfen der Kinder, die mit leuchtenden Augen von großen Taten hörten und in ihren ein Vorbild fanden, zu dem sie selbst werden konnten, wenn ihre Zeit gekommen war.
Die Gefahren waren nicht geringer durch die Geschichten und die Nächte waren nicht weniger dunkel. Doch die, die Teil hatten an dem Mut und der Willensstärke ihrer Helden, konnten sich voller Entschlossenheit allem stellen, was ihre Welt bedrohte.
Wann immer die Stunde am dunkelsten war, fanden sich auch Helden um der Finsternis entgegen zu treten. Und wann immer eine neue Heldin bereit war ihr Leben zu geben, fand sie Einzug in die Geschichten um mit ihrer Legende eine neue Generation zu inspirieren.

Und das, mein Freund, musst du erkennen, wenn du den Paladin verstehen möchtest:
Die Erkenntnis, dass mutige Taten zu mehr mutigen Taten führen.
Die Erkenntnis, dass Hoffnung alleine ausreicht damit Grund zum hoffen besteht.
Die Erkenntnis, dass die Furcht der Gegner ist, dem du dich stellen musst, ganz gleich in welchem Kampf.

Aus einem unvollendeten Manuskript, irgendwo in Meister Herzbluts Schreibtisch verschollen

Kommt und stellt euch der Finsternis!
Kommt zu der verdammten Stadt Stratholme!

Kommt an unser Feuer!
Kommt und lauscht den Geschichten!

Kommt und lasst euch die Dunkelheit vertreiben!
Kommt und werdet ebenfalls ein Licht!

Wir laden jede Frau und jeden Mann ein um unter dem Argentumbanner die „lange Nacht der Helden“ zu verbringen.
Wir laden die Kundigen, die Weisen und die Erzähler ein, ihre Geschichten von Heldenmut mit uns zu teilen.
Wir laden die Starken und Zaubermächtigen ein, uns vor den Gefahren zu schützen, die in der Finsternis lauern.
Wir laden jeden ein, in unserem Kreis Mut, Hoffnung und Zuversicht zu suchen und zu finden.

Aber ist das nicht gefährlich?
Es ist gefährlich und das soll jeder wissen, der der Einladung folgt.

Aber ist das nicht der falsche Ort?
Wo könnte ein Licht heller brennen, als dort wo es am dunkelsten ist?

Noch so eine Idee von mir…

Um was genau geht es?
Einen Lagerfeuerabend um Geschichten von Helden und ihren Taten zu erzählen.
Der Ort macht es etwas besonders: Mitten in den Pestländern zwischen Riesenpilzen und Dunkelheit.

Wo und wann wird es denn stattfinden?
Am 15.10.22 um 20:00 auf der Brücke vor Stratholme. Ende ist dann, wenn keiner mehr da ist.
Um 19:00 wird sich ein Zug bilden am Nordpassturm, für alle, die es sinniger finden in der Gruppe anzureisen. Es ist aber auch kein Problem später dazu zu stoßen.

Wer kann denn mitkommen?
Jeder der Interesse hat und es vor sich rechtfertigen kann, den eigenen Charakter in die Pestländer zu schicken.
Insbesondere brauchen wir aber natürlich Leute, die Geschichten erzählen, die zum Thema des Abends passen. Ich hoffe es finden sich ein paar und wenn möglich wäre es super, sich vorher mit mir in Verbindung zu setzen, damit ich ein wenig planen kann.
Außerdem sind Leute gerne gesehen, die sich für die Sicherheit verantwortlich fühlen. Die können natürlich trotzdem den Geschichten lauschen und auch gerne selbst welche erzählen.

Für den Fall dass Geschichten in rot und in blau erzählt werden, vergesst nicht das Elixier der Sprachen.
Und für noch mehr gruselige Awesomeness bringt euch auch Tintenschwarze Tränke mit!

Fragen werden gerne beantwortet und Anmerkungen und Vorschläge aufgegriffen.
Ich hoffe es kommt gut an. Wenn ja, dann wird es auch gerne wiederholt.

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Ich würde tatsächlich gerne mit Uthenia, ihrem Knappen und einem weiteren Kreuzfahrer kommen. Ich kenne da noch jemanden vom Argentum und frage ihn auch. :slight_smile:
Eine tolle Idee, die RP generiert und einen netten Abend verspricht.
Danke dafür!

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Die Vorfreude steigt, auch wenn es noch ein Weilchen hin ist.
Bis dahin ist es auch draußen dann schon deutlich dunkler um diese Zeit. Es verspricht also ein toller Abend zu werden bei spannenden Geschichten am knisternden Feuer, wo Schatten zu tanzen beginnen :ghost: :crescent_moon:

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Feuerholz… Check!
Starker Kaffee… Check!
Anti-Geißel-Spray… Check!

Was noch fehlt sind mehr Leute, die Geschichten beitragen möchten.
Meldet euch!

/push

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Ich würde gern mit Elsta Goldregen, meiner Goblin-Priesterin kommen. :blush: :sparkles:

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Oooh, ich wäre so gern mit meiner Verlassenen dabei, aber an dem Abend hab ich einen Termin D: Ich wünsche allen Teilnehmern ganz viel Spaß und gruselt euch schön!

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Es rückt näher und näher!

Meldet euch, wenn ihr etwas beitragen wollt!

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Mal ein kleiner Push, damit es nicht in Vergessenheit gerät.
Und vielleicht finden sich ja noch ein paar mutige Helden, ihre Geschichten mit uns zu teilen!

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Und wieder ist es näher gerückt und von mir gibt es ein paar Worte zum Ablauf:

Die zeitlichen Daten nochmal auf den Punkt:
19:00 Treffen am Nordpassturm (es ist kein Problem später nachzukommen)
20:00 Offizieller Beginn
Grundsätzlich ist es open end, aber ich werde versuchen die Geschichten bis ca 23:00 durch zu haben, damit nicht jemand länger bleiben muss als sie oder er kann.

Allgemeines:
Es wird einen oder mehrere Raids geben um den Hintergrund und Ereignisse dort zu beschreiben. Ich würde das auch gerne darauf beschränkt lassen. Hallo sagen wenn man herein kommt ist zwar höflich, aber lasst es bitte trotzdem, zumindest wenn es erstmal begonnen hat.
Ich werde jedem aus meiner Gilde die Möglichkeit zum einladen geben. Gerade wenn ich gerade dabei bin irgendwas zu erzählen, bitte ich darum sich bei den anderen dafür zu melden!
Die jeweiligen Geschichtenerzähler werden den /y nutzen zum erzählen. Nicht weil sie wirklich rumschreien, sondern weil es so klarer zu verfolgen bleibt, auch wenn andere nebenher emoten oder reden.
Noch einmal zur Erinnerung: Nehmt euch Sprachtränke und Tintenschwarze Tränke mit! Für den Notfall werden aber auch einige auf Vorrat da sein.
Und noch eine bitte an alle: Es wird mehrere Lagerfeuer geben. Wäre super wenn sich immer jemand findet um das eigene zu erneuern.

Geschichtenerzähler:
Sollte es da Wünsche geben wann ihr dran sein wollt oder bis wann ihr könnt, dann sollten wir das nochmal abklären. Ich schreibe euch wohl nochmal dafür an.

Argentumleute:
Wer im Dienste des Kreuzzuges teilnehmen möchte und sich damit auch für die Sicherheit verantwortlich zeigen möchte, kann das gerne tun. Wäre nur super, wenn ihr euch da vorher auch nochmal bei mir melden könntet.

Die Aufregung kommt langsam aber ich freue mich sehr!

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Ja Ich denke meiner Magierin wird das ganz gut gefallen. ^^ Es klingt auf jeden Fall alles seeehr interessant! :smiley:

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Um den Thread hier mal oben zu halten und aktiv zu halten, Nevex wird es wohl auch zu dem Abend schaffen.

(Und hier ein kleiner ic-Beitrag zu Nevex' Reise)

Es war eine sinnlose Geste. Das Risiko nicht wert. Er wusste gar nicht, was er wirklich hier wollte. Aber hier war er nun. Meister Gidoin hatte ihn herausgefordert, die Reise anzutreten, und er hatte nicht einmal versucht, dafür zu argumentieren, dass sie sinnvoll sein würde. Aber trotzdem hatte es Nevex über die Tage zunehmend schwerer gefunden auszuschlagen.

Es war nun gut drei Jahre her, dass er die verseuchten Pestländer zum ersten Mal betreten hatte und der Eindruck war ihm auch über die Jahre geblieben und war immer wieder in seine Gespräche gerutscht. Es war nicht so, als hätte er besonders schreckliche Erfahrungen gemacht. Er war nicht mal lange dort gewesen. Und nur am Rand. Aber der Eindruck… der war bleibend. Er erinnerte sich an das Gefühl, dass ihn schon der Kontakt mit der Luft dort beschmutzte. An die Schwierigkeiten zu atmen, den Geruch von Fäulnis und Tod, den Brechreiz…

Und er erinnerte sich an seinen Trotz. Er hatte sich nicht zurückgezogen, er war geblieben weil es falsch war. Er hatte sich auf einen Impuls hin gesetzt, meditiert und nach dem Licht in ihm gesucht. Er hatte nie den Eindruck gehabt, dass es etwas bewirkt hätte, aber es fühlte sich gut… oder vielleicht eher “richtig” an, der Korruption des Landes Widerstand zu leisten. Und er hatte sich eingebildet, dadurch etwas über das Wesen von Krankheit und Verfall zu lernen, aber das war vielleicht nur die Rationalisierung nachher gewesen. Es hatte sich in jedem Fall nicht in beeindruckenden Heilkräften ausgedrückt.

Vielleicht hatte diese Erfahrung so lange vorgehalten, weil es so untypisch für ihn war. Es war ungeplant, schwer auswertbar und rational betrachtet ein unnötiges Risiko. Niemand hatte ihm gesagt, dass er das machen sollte, dass es seinem Weg zum Licht helfen würde und die Rechtfertigungen, warum es helfen könnte, waren eher nachträglicher Natur gewesen. Es war nicht wirklich spontan gewesen, denn er und Elizabeth hatten dafür extra einen mehrstündigen Umweg gemacht, aber er hatte die Idee grundlos beibehalten. Weil sie sich richtig anfühlte. Und über die Jahre hatte er das wohl mit dem Gefühl assoziiert, das ihn leiten sollte, wenn er dem Licht wirklich näher kommen wollte.

Und seitdem hatte er so etwas nicht mehr wirklich gehabt. Und nun… war er wieder hier. Er hatte seinem neuen potentiellen Lehrer von der Erfahrung erzählt, und dem Gefühl, dass er irgendwann nochmal zu den verseuchten Pestländern zurückkehren sollte und Meister Gidoin hatte einfach erwidert, worauf er warten würde. Wenn er so überzeugt wäre, dass ihm das Licht dort etwas zeigen wollte, warum zögerte er das dann Jahre hinaus? Es war keine Forderung gewesen, kein direkter Befehl. Und Nevex hatte sofort so einige gute Antworten auf der Zunge gehabt. Immerhin fehlte es wirklich nicht an Argumenten gegen unnötige Risiken. Aber keines davon schien wirklich zu treffen, worum es bei dem Gefühl ging, also hatte er geschwiegen.

Und Schritt für Schritt hatte er mit den Reisevorbereitungen begonnen, die die Idee zur Möglichkeit und schließlich zur Realität machten. Er hatte sich über die Lage im Norden und über aufbrechende Karawanen in die Richtung informiert und er hatte einen Posten des Argentum aufgesucht, um mehr zu den Pestländern zu hören. Er hatte sich Karten abgezeichnet und Verteidigungs- und Tarnmaßnahmen für die Reise vorbereitet. Und er hatte von der “langen Nacht der Helden” erfahren, die terminlich wohl irritierend passend lag.

Es war nicht so, als würde er an die direkte Führung durch den Willen des Lichtes glauben, aber manche Zufälle passten zu gut zusammen, um sie gänzlich auszuschlagen.Und in dem Zeitraum in dem er eine Reise plante von einer Veranstaltung zu hören, bei der Leute sich, um dem Bösen zu trotzen, in dem gefährlichen Land trafen und Heldengeschichten austauschen, gehörte wohl dazu. Also war er aufgebrochen.

Ob nun dank dem Licht oder nicht, die Reise war soweit erstaunlich gut gelaufen. Bis Stromgard war er mit einer Händlerkarawane mit gereist und nicht nur blieb man von Kriminellen, die die Verteidigungen austesten wollten, verschont, die Leute waren auch fast ausnahmslos lebhaft und freundlich gewesen und weder Wetter noch Wagen sorgten für zu viele Verzögerungen. Von da an war der Weg gefährlicher und einsamer gewesen, aber bis auf eine Trollpatrouille, die ihn im Hinterland fast bemerkt hatte und dem Regen, war auch hier nichts Schlimmeres passiert, bevor er in den Ländern des Argentum ankam.

Nun waren aber schon die toten Bäume in Sicht, die die Grenze zu den weiterhin verseuchten Gebieten markierten… und damit würde der wirklich gefährliche Teil für ihn erst anfangen. Zu Fuß hatte er nicht viel Zeit zu verschenken, wenn er an gesicherten Stützpunkten ankommen wollte, bevor die Sonne unterging, aber dennoch erwischte er sich dabei, das tote Land mehrere Minuten lang zu studieren.

Es war auch die letzte Chance umzudrehen. Er hatte niemandem versprochen, hierhin zu reisen und allein um die größeren Stützpunkte im gereinigten Teil Lordaerons zu besuchen, wäre es eine lohnende Reise gewesen. Merwyn sollte in gar nicht so ferner Zukunft hier ankommen, auch wenn er nicht dazu gekommen war, sich mit ihm abzusprechen. Und tatsächlich wären vermutlich die Wenigsten verwundert, wenn er sich für die Vernunft entschied und um verlorene Lande einen großen Bogen machte, vor allem ohne Beschützer um sich herum. Seine kleinen Verzerrungs- und Verwirrungszauber mochten ihn halbwegs gut auf der Straße tarnen, aber er gab nicht viel darauf, dass es ihn vor allem, was in den Pestländern rumlief, verstecken konnte.

Er hatte auf der Reise Zeit zum Nachdenken gehabt… Aber immer noch war ihm kein guter Grund eingefallen, warum er gehen sollte. Sicher musste er sich Prüfungen seines Willens und seines Glaubens stellen… Aber er musste nicht gerade diese Prüfung wählen. Er zuckte mit den Schultern und begann weiter zu trotten. Er würde wohl keinen guten Grund mehr finden. Aber er hatte auch keinen wirklichen Zweifel in sich gefunden. Es war eine sinnlose Geste. Eine sinnlose Geste, die er ausnahmsweise machen würde.

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Hallo ihr!

Ich bin eigentlich nicht oft im Forum unterwegs, naja, wem mache ich etwas vor - so gut wie nie :stuck_out_tongue: Aber ich wollte mich für dieses schöne Event ganz herzlich bei Gyldor und seiner kleinen, fleissigen Mannschaft bedanken! Es war ein gelungener, entspannter Abend ohne ‚Muss‘ und ‚Soll‘! Schön, dass solches RP möglich ist <3

Ich kann leider keine Links oder Bilder einfügen oder bin zu doof dafür - vielleicht kann ich die euch, Gyldor und Co. vielleicht auf anderem Wege irgendwie für die Allgemeinheit zukommen lassen x)

Nun wünsche ich Euch noch einen tollen Abend!

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Hallo zusammen!
Es war wirklich ein wunderbarer Abend! Vielen Dank dafür. Auch ein großer Dank an die Organisatoren. :slight_smile: <3
Es war alles einfach friedlich und enstpannt ohne Erwartungen oder Kritik.

Wäre es vielleicht möglich, dass die einzelnen Geschichten hier nochmal gepostet werden? Das wäre wirklich schön!

Kommt alle gut in den Sonntag und dann skippen wir den doofen Montag einfach. Den gibt es jetzt einfach mal nicht. Darauf können wir uns sicher alle einigen. Gute Nacht. :3

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Danke an alle die dabei waren und vor allem für die Geschichten.
Ein schöner Abend, der zum Nachdenken anregt. :sparkles:

Das Licht glänzt heller als Gold und
das Leben ist der größte Reichtum.

-Prof. Elsta Goldregen

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Wir bedanken uns für den angenehmen und schönen Abend! Es waren schöne Geschichte erzählt worden. Sehr gerne wieder. :heart:

Rosige Grüße
Charlotte & Keira :rose:

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Ich bin immer noch total bezuckert vom Abend gestern.

Es war total super mit euch und durch euch und dafür schon einmal meinen aufrichtigen Dank!
Wenn man solche Pläne schmiedet, sie dann umsetzt und das Ergebnis jeden Tag näher rückt dann steigt auch die Aufregung, besonders wenn es der erste Versuch ist. Irgendwann melden sich dann auch die Gedanken um einen zu erinnern was alles schief laufen könnte und die Zweifel, ob man auch alles bedacht hat.
Am Ende waren alle Sorgen völlig unbegründet.
Alles hat ineinander gegriffen und ein wunderbares Gesamtbild ergeben. Ihr, die Besucher, habt mit tollen Charakteren tolles und lebendiges Rollenspiel gemacht, euch auf das Setting und die Geschichten eingelassen und seid über Stunden aufmerksam und diszipliniert geblieben, Hut ab. Soweit ich weiß gab es kein Drama, keine Diskussionen und niemanden der sich immer in den Vordergrund gespielt hat (also außer mir). Die Geschichten waren alle super spannend und überaus passend für den Anlass und auch der OOC-Kontakt zu den Vortragenden war ausnahmslos unkompliziert und super nett. Ich hatte auch das Gefühl, dass jeder sein oder ihr bestes gegeben hat um mich und den Ablauf zu unterstützen, wobei ich da natürlich besonders die beiden Damen vom Catering und den wachsamen Harlan hervorheben möchte.
Auch wenn ich mich wiederhole: Vielen Dank euch allen!

Es hat mir viel Spaß gemacht und es wurde super angenommen. Das klingt für mich, also würde es nicht bei einem mal bleiben. Ich hoffe wir sehen uns wieder im nächsten Herbst!

Die Rede zur Begrüßung:

Es gab Zeiten, da fanden die Steine unter uns niemals Ruhe. Tag für Tag und bis spät in die Nacht rollten die Fuhrwerke über diese Straße und brachten Korn, Erz und all die anderen Schätze des Umlands in die Stadt. Das, was die begnadeten Handwerker daraus machten, brachten andere Fuhrwerke wieder heraus und trugen es in die ganze bekannte Welt. Stratholme war die zweitgrößte Stadt Lordaerons und vielleicht die reichste und prächtigste.

Zeiten haben sich geändert. Die Geißel hat den Untergang der Stadt herbei geführt, genauso wie den Untergang ganz Lordaerons und der alten Zeiten. Zur Schlachtbank geführt wurde die Stadt vom eigenen Prinzen. Seitdem gibt es in den Mauern keine Handwerker mehr, keine Gasthäuser und keine Sänger, die die Schönheit Stratholmes preisen.

Und doch, Zeiten können sich wieder ändern. Die Wahrheit ist, dass jeder hier etwas verloren hat, als die Geißel wütete. Die Wahrheit ist aber auch, dass wir noch hier sind.

Die Wahrheit ist sogar, dass wir vor den Toren Stratholmes stehen, hier und jetzt. Die Lebenden sind zurück gekehrt an einen Ort, von dem sie vertrieben wurden. Wir sind zurück gekehrt und für diese Nacht werden wir bleiben.

Um uns herum lauern die Schatten, unwillig unsere Anwesenheit hier zu akzeptieren. Sie denken, dass ihnen das alles hier gehört, doch ich sage, sie haben es gestohlen. Sie denken, dass die Furcht uns niederringen wird, doch ich sage, wir müssen sie nicht fürchten. Sie denken, dass die Finsternis uns und unseren Geist erdrücken wird, doch ich sage, sie wird uns nicht erreichen.

Ich hoffe jedem hier ist klar, wie gefährlich dieser Ort hier ist. Die Geißel hat an Kraft verloren, in der Tat. Doch das ändert nichts an den Ghulen und Unholden, die diese Wälder durchstreifen. Ihr seid hier und habt damit einen Schritt getan, für den alleine es schon Mut brauchtet. Schaut nach links und nach rechts, dort seht ihr die Gesichter derer, die ebenfalls gekommen sind und bereit sind euch heute den Rücken zu schützen und für euch zu kämpfen, so wie ihr bereit seid es für sie zu tun. Heute sind wir alle Schwestern und Brüder, nur dadurch dass wir gemeinsam den Schatten trotzen. Gemeinsam werden wir nicht weichen.

Mehr noch als das, gemeinsam werden wir diese Nacht mit Sinn erfüllen. Wir werden nun Geschichten lauschen, von anderen, die der Finsternis getrotzt haben und wie Mut und Hoffnung den Lauf der Welt verändert haben. Seid fröhlich dabei oder traurig, wie es für euch passt. Esst, wenn ihr Hunger habt und trinkt wenn ihr Durst habt. Wärmt euch am Feuer und findet hier das, weswegen ihr gekommen seid.

Willkommen zu der langen Nacht der Helden!

Die Geschichte von Tyr mit der silbernen Hand:

Einst waren es die Stämme der riesenhaften Vrykul, die sich hoch im Norden zusammen schlossen und eine Kultur errichteten. Grundfeste ihrer Gesellschaft war der allgegenwärtige Kampf gegen andere und untereinander, um sich ihren Göttern als würdig zu erweisen. Diese Götter waren titanische Wächter, die vor Urzeiten geschickt wurden, diese Welt zu bewahren und die wichtigsten waren Odyn, der die Krieger unablässig auf ihren Wert prüfte und der gewaltige Thorim, der sie zu wilden Schlachten anstachelte.

Doch dann kam eine Zeit, als die Frauen der Vrykul begannen kleine und schwächliche Kinder zu gebären. Kinder, die den Erwartungen der Götter an ihre Krieger nicht gerecht werden konnten. Die Gesellschaft der Vrykul kannte nur eine Antwort darauf: die Kinder mussten sterben um die Schande ihrer Existenz zu tilgen.

Nicht alle der Vrykul waren bereit das zu tun. Es gab die unter ihnen, die neben ihrem Kampfesmut auch ein Verständnis hatten von Gerechtigkeit und Ungerechtigkeit, von Gnade und Grausamkeit und von Gut und Böse. Erlangt hatten sie diese Einsicht von einem weiteren ihrer titanischen Götter und sein Name war Tyr.

Auch Tyr war ein gewaltiger Krieger. In Kraft, Mut und Entschlossenheit stand er seinen Brüdern in nichts nach, auch wenn ihm vielleicht deren Wildheit fehlte. Das machte er jedoch wett mit seiner Weisheit, seinem Weitblick und seinem Sinn für Gerechtigkeit. Ihm fühlten sich die Vrykul nah, die ihre schwächlichen Kinder fort brachten, einen Ort zu finden, an dem sie sicher leben und gedeihen konnten.

Sie mögen sich unzählige Geschichten über Tyr erzählt haben, doch die Jahrtausende überstanden nur wenige. Die vielleicht wichtigste davon handelt von einer gewaltigen Bestie: von Galakrond, dem Urvater aller Drachen. Galakrond war riesig wie ein Berg und so feist, dass keine gewöhnliche Beute seinen Hunger mehr stillen konnte. Er begann seine eigenen Kinder und Nachfahren zu fressen und mit jedem Drachen den er verschlang wurde er noch größer, noch feister und wahnsinniger.

Tyr erkannte die Gefahr, die von dieser Bestie ausging, die ihre eigenen Kinder verschlang und auch vor nichts anderem Halt machen würde. Er sprach zu seinen Schwestern und Brüdern und ersuchte die darum, dem Drachen gemeinsam Einhalt zu gebieten. Er wurde nicht erhört und war auf sich allein gestellt, wollte er die Welt von Galakrond befreien.

Doch wo seine Brüder einfach kopflos angegriffen hätten, begann Tyr zu planen und, was keiner seiner Familie je getan hatte, er begann Verbündete zu suchen, die nicht von seiner Art waren. Er fand sie in den klügsten und mächtigsten der Drachen, die den Hunger ihres Ahnen fürchten mussten. So hielt er also Rat mit ihnen und gemeinsam zogen sie in die Schlacht.

Und wie gewaltig dieser Kampf war! Tyr und die Drachen bestürmten gemeinsam die Bestie, die sich wehrte mit aller Macht, mit Drachenfeuer und Gifthauch. Ein Kampf der die Erde erbeben ließ und viele Tage andauerte. Am Ende blieben die Verbündeten siegreich und Galakrond, der Urvater der Drachen, sank geschlagen nieder und hauchte sein Leben aus. Doch war der Kampf nicht spurlos an Tyr vorbei gegangen, hatte der Feind doch in der Hitze des Gefechts seinen Arm zu packen bekommen und ihm die Hand abgebissen.

Frieden und Freude kehrten ein, als die Bedrohung überwunden war. Die Titanen ehrten die fünf Drachen, die bereitwillig an der Seite ihres Streiters gestanden haben und erhöhten sie mit ihrer Macht, auf dass sie zukünftig als Drachenaspekte helfen sollten, diese Welt zu bewahren. Und Tyr ließ sich eine neue Hand schmieden, eine Hand aus reinstem Silber, auf dass ein jeder für immer erkennen würde, dass ein Sieg der Gerechtigkeit nur möglich ist, wenn wir bereit sind Opfer dafür zu bringen.

Diese Geschichte und andere brachten die Vrykul mit sich, als sie mit ihren Kindern nach einem neuen Ort suchten. Und sie fanden ihn dort, wo der Titanenwächter Tyr ihren Mythen nach sein Ende fand und benannten ihn nach ihrem göttlichen Helden: Tyrs Fall… Tirisfal. Seine silberne Hand bewahrten und verehrten sie in einem Heiligtum. Auch diesem Ort gaben sie den passenden Namen: Tyrs Hand.

Und sie gaben ihre Legenden weiter an ihre Kinder und die gaben sie weiter an ihre Kinder, bis zum heutigen Tage. Die silberne Hand des Tyr ist heute verloren, niemand weiß was aus ihr geworden ist. Doch das Vermächtnis Tyrs blieb erhalten, in den Reichen der Menschen die daraus erwuchsen. Und auch das Symbol der silbernen Hand blieb bestehen, steht sie doch heute noch für Gerechtigkeit, Wahrhaftigkeit und Mut.

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Ich bedanke mich auch hier einmal erneut für die Möglichkeit und die Organisation! Es hat einige Freude bereitet. Ich wüsste für den Moment auch nicht, wo ich Kritik üben könnte, es war an sich so, wie angekündigt, und verbessern müsste man mMn nichts.

Hier muss ich leider negativ antworten - ich habe das, was Tenaar erzählte, tatsächlich frei geschrieben, basierend auf den Informationen, die wir über T’uure, Argus, und Askara haben. Es ließe sich aber auch hier finden (unter T’uure):
h ttps://wowpedia.fandom.com/wiki/Word_of_the_Conclave

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Vielen Dank für die Geschichten!

Und ich kann dir bei allem nur zustimmen. Bei Events dieser Art hat man sonst immer Leute, die künstlich Drama erzeugen oder sich in den Vordergrund drängen müssen. Da wird einfach gar nicht auf die Erzähler eingegangen und die Leute machen dann unter sich ihr eigenes Ding, was die gesamte Stimmung für alle dann irgendwie verdirbt.
Doch an diesem Abend war das ganz anders. Die Erzähler wurden respektiert und es wurde ihnen richtig zugehört. Es gab nur leise kurze Gespräche zwischen den Zuhörern, die aber schnell wieder ihren Fokus auf den Geschichtenerzähler legten. Sehr angenehm!

Und ein Wiedersehen macht immer Freude! :smiley:

Ach gut, hab vielen Dank. :smiling_face:

Ja Travald hat seine Geschichte zu Bridenbrad auch ganz spontan und frei geschrieben. Hat er im Übrigen auch hervorragend umgesetzt, wie ich finde.
Einige Screenhots habe ich ja, zum Glück, machen können, um diese tollen Geschichten und ihre Erzählweise im eigenen Archiv speichern zu können. Aber oft war ich einfach so gefesselt, das ich es völlig vergessen habe. :'D
Also vielen Dank für den Link!

Edit: Hab mal den zweiten Post gelöscht, da mir eben erklärt wurde, wie ich Zitate in den Post einbauen kann, um dann direkt auf diese zu antworten. Dann wird das hier nicht so voll gespamt. (Bin sonst nicht im Forum aktiv, hehe)

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Die Geschichte vom Kreuzfahrer Bridenbrad, erzählt von Sir Travald Presbyter

Mein Name ist Travald Presbyter, Ritter und Kreuzfahrer des Argentum. Ich diene dem Argentum seit … langer Zeit, verbrachte viele Jahre meines Lebens im hohen Norden, das Chaos der Geißel beseitigen wollend. Ich … trete heute vor euch, um die Geschichte des ‘Kreuzfahrers Bridenbrad‘ zu erzählen. Eine Erzählung, die jedem, der Dienst für den Kreuzzug geleistet hat, geläufig ist.
Bridenbrad. Ein Mann von unbedeutender Herkunft. Ein Streiter der Gerechtigkeit. Ein Kämpfer für das Gute, wie ich … wie ihr. Nicht größer oder besonderer, als ein jeder der hier Anwesenden. Bridenbrad war in der Eiskrone stationiert, zu Zeiten des Nordendfeldzuges, an vorderster Front. Er hat keine großen Bestien erschlagen, gegen keine unvorstellbar grausamen Lichs gekämpft, nein. Sein Verdient war es, dass er … das Leben anderer über sein Eigenes gestellt hat, viele Male. Und, dass er niemals aufgab!

Es geschah an der zerbrochenen Front, bei der die Geißel zahllose Leben auslöschte. Leben der Horde, Leben der Allianz … gleichermaßen. Es war ein Massaker! Und dementsprechend keine Überraschung, dass die wenigen Überlebenden dieser ‘Schlacht‘ zu fliehen gedachten.
In alle Himmelsrichtungen verstreuten sich die Überlebenden, vom Chaos der Geißel desillusioniert, hoffnungslos, führungslos. Bridenbrad, der tapfere Kreuzfahrer Bridenbrad war es, der zurück ins Schlachtgeschehen stapfte und nach Verletzten Ausschau hielt. Über ein Dutzend Todgeweihte zerrte er aus den Trümmern des Kampfes, eigenhändig. Über ein dutzend Mal kehrte Bridenbrad zurück, warf sich einen weiteren gefallenen Streiter, unabhängig seiner Fraktion, über die Schulter und trug sie in Sicherheit.

Als er gerettet hatte, was zu retten war, erkannte er … dass die Seuche, die Seuche, die diesen Teil der Lande noch immer gefangen hält, in seinem Herzen gärte. Bridenbrad wusste, dass es um ihn geschehen war. Er focht nicht gegen sein Schicksal, er hatte keine Angst vor dem Tod. Nein, selbst zu diesem Zeitpunkt ging es ihm nur um das Leben anderer: seiner Kameraden. So zog sich der Todgeweihte zurück, in eine verlassene Senke, tief in der Eiskrone begraben … und wollte vergessen werden, ehe der Untod ihn holen würde.

Ich weiß nicht, wie viel Wahres in den folgenden Worten liegt, doch weiß ich um die Ehre, die Hochlord Tirion Fordring besaß. Jener Hochlord, dem wir so bereitwillig bei der Erstürmung der Eiskronenzitadelle gefolgt sind. Ebenso wie Bridenbrad, so sagt man, ließ der Hochlord nichts unversucht den gefallenen Kreuzfahrer zu retten, sich seiner Seele anzunehmen!
Man sagt, er solle die Hilfe bei den Druiden gesucht haben, er solle die Drachen angefleht haben, sie mögen ihre heilende Magie anwenden, um den Kreuzfahrer vor einem Leben nach dem Tod zu bewahren!
Selbst an die Naaru soll der Hochlord getreten sein. Die Naaru, das Licht selbst, soll, so die Erzählungen an jedwedem Lagerfeuer des Kreuzzuges, so gerührt von der Opferbereitschaft Bridenbrads gewesen sein, dass sie seine Seele mit ins ‘Paradies nahmen, befreit von den Klauen der untoten Seuche.

Ich weiß nicht, wo dieses Paradies ist oder wie es aussehen mag, doch ich wünsche dem gefallenen Kameraden alles erdenklich Gute! Abschließende Worte?
Solange wir einander nicht aufgeben, solange hat die Dunkelheit keinen Platz in dieser Welt!
Auf die Kameraden, ob gefallen oder nicht! AUF DIE FREUNDSCHAFT!

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Von mir auch erst einmal ein unheimlich großes Danke! an die Organisation von Gyldor und dem Elfenbeinturm und auch an alle famosen Mitspieler, die sich versammelt haben. Der Abend war sensationell gut und ich möchte mich entschuldigen, wenn ich jemanden überlesen haben sollte, auch mein Trank der Sprachen zwischendurch mal unbemerkt abgelaufen war und Navarn genuschelt hat. Kann man ja vielleicht auf das ganze Bier schieben, das er getrunken hat. Ähem. Also … es war großartig und ich hoffe, die Veranstaltung wird nochmal wiederholt. Es steckte von allen Seiten so viel Mühe darin und so viel Spaß an der Sache, das war wirklich fantastisch.

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