[N-RP] Die lange Nacht der Helden (30.11.24)

Navarn erhebt sich etwas mühsam und schwerfällig, um vor die Feuer zu treten, um die alle geschart sind. Ein großer Sin’dorei, sogar ungewöhnlich groß für seine Rasse, mit steißlangem glutrotem Haar und einem ebenso gefärbten Vollbart. Ein halbes Ohr fehlt ihm, auch ein Auge ist erblindet und die schwarze Rüstung der Blutritter wirkt durchaus mitgenommen. Ein Kreuz wie der Kleiderschrank eines Fürsten und stämmige Beine wie die ältesten Eichen im Immersang. Ein alter Haudegen, mochte man meinen, nur noch zusammengehalten von seinem Waffengurt und dem Licht, an das er zutiefst glaubte. Die Stimme tief, fast dröhnend, als er zu sprechen beginnt, sich am Lichtkreis in Position bringt und seinen Schild vor sich auf den Boden stellt, um sich etwas darauf zu stützen.

„Ich bin Navarn Flammenschwur. Blutritter. Und meine Geschichte möchte ich einem Jungen widmen. Keinem dieser großen Männer, denen wir Paladine in unseren heiligen Hallen ebenso große Statuen erbaut haben. Nein … ihre Geschichte ist uns allen wohlbekannt. Meine gilt einem, den nur wenige kennen. Und der viel kleiner ist.“

Navarn dreht sich kurz seitlich zu einem anderen, deutlich jüngeren Blutelfen mit blondem Haar, der dort sitzt, wo auch er eben noch gesessen hat.

„Nun, heute ist er natürlich kein kleiner Junge mehr. Aber damals, vor so vielen Jahren, als wir uns kennenlernten … da war er noch einer. Ein aufstrebender kleiner Kerl, gerade ins Knappenalter hineingewachsen und etwa so groß wie das Schwert, das er für seinen damaligen Herrn ständig mit sich herumschleppte.“

Navarn hält eine Hand auf Hüfthöhe und zwinkert.

„Um es zu ölen, die Juwelen auf dem Griff und das edle Wappen auf der Parierstange auf Hochglanz zu polieren. Es schien sich damals alles für ihn um dieses Schwert zu drehen – weil sich auch für den edlen Mann, dem es gehörte, alles um dieses Schwert drehte. Ihr alle wisst, wie wichtig Symbole sind. Trügen wir sonst mit soviel Stolz unsere Wappenröcke und die Insignien darauf auf Brust und … in manchen Fällen wie dem meinem … auch Bauch vor uns her?“

Navarn sieht in die Runde der Versammelten, macht eine kleine Pause.

„Vermutlich nicht. Unser Wappen bedeutet für uns Zugehörigkeit, Bruderschaft. Auszeichnung. Leider gibt es jedoch auch solche, für die es etwas anderes bedeutet. Herrschaft. Macht. Und Anspruch auf Herrschaft und Macht. Durch Erbschaft oder Kauf, nicht durch Verdienst und Berufung. Und der Junge, von dem ich erzähle, ist genau an so einen geraten. Er war Offizier der Waldläufer – jedoch wohl mehr der Abstammung wegen ein gemachter als wirklich ein verdienter. Darum trug auch der kleine Arovin dieses Schwert viel öfter als der Mann, dem es gegeben worden war. Er liebte dieses Schwert und wie manch einer von uns auch in seinem Alter, träumte er davon, eines Tages selbst so eines zu besitzen und im Kampf zu führen. Der Moment, in dem das passieren sollte, kam jedoch viel eher, als es hätte sein sollen. Es war in jener Nacht, in der die Geißel ihr schrecklichstes Antlitz offenbarte und in unsere Länder einfiel, um sie zu verwüsten. Jene, die damals im Immersang oder auch in anderen Teilen Azeroths zu den Waffen gerufen wurden, wissen vielleicht noch, wie diese Nacht war. Wie sie sich anfühlte …“

Navarn hält inne, als die Erinnerungen zurückkehren.

"Trotz eines fast vollen Mondes und eines klaren Sternenhimmels war die Nacht dunkel. Es war, als hing ein seltsamer Schleier in der Luft, dicht und kalt, der das Licht der Gestirne verschluckte. Sie waren da und doch seltsam verhangen, ihr Funkeln nur trüb. Auch war es eigentlich eine laue Nacht, dennoch fröstelte man und die Herdfeuer wollten einfach nicht wärmen. Der Schrecken, der uns alle heimsuchen sollte, in einer Stunde … vielleicht auch schon in einer halben … kündigte sich durch diese Kälte an. Kroch die Beine hinauf, wie nebelwabernde Hände, die sich unter jedem Türschlitz hindurch wanden und nach dem griffen, was sie gerade fanden.

Navarns Stimme war nur noch zu einem Flüstern geworden, einem Hauch – doch nun holt der alte Blutritter tief Luft und lässt sie wieder voll und laut ertönen.

"„Sie kommen, sie kommen!“, rief jemand. Gehört von den Gerüchten, das etwas umging, das uns alle vernichten könnte, hatten wir. Aber hatten wir sie geglaubt? Vielleicht einige, aber nicht alle. Und ja, dann kamen sie. Aus Dunkelheit wurde Finsternis, aus Kälte wurde eisiger Frost. Stille legte sich auf die Wälder … bis der Sturm losbrach. Ein Flüstern zuerst, das Tappen und Schlurfen unzähliger widerwärtiger Knochenfüße, die unseren Boden besudelten. Dann das Schleifen gezogener Klingen in untoten Krallenhänden. Das Wummern von Keulen, die irgendwo am Wegesrand aufgelesen worden waren. Und das Brüllen aus verzerrten Kehlen, das uns den Tod ankündigen sollte. Wir erwiderten den Ruf zur Verteidigung: „Krieger, zu den Waffen! Schützen, spannt Eure Bögen! Ihr Magier, wirkt Eure Schilde!“

Navarns Stimme ist laut, dann erstirbt sie fast.

„Und dann … zum Schluss … „Ihr Priester, spendet Euren Segen für die Gefallenen. Wenn Ihr noch könnt.““

Navarn fügt diesen Satz leise und traurig an. Erst nach einer kleinen Pause richtet er sich wieder hoch auf.

„So viele Seelen hatte diese Nacht gekostet. So viele waren der Verzweiflung erlegen. Fast alle waren wir getötet worden. Die Schlacht war verloren. Der König … tot. Und jenes goldene Schwert, das man dem jungen Arovin anvertraut hatte? Was war damit geschehen? Lag es irgendwo begraben unter einem Haufen toter Körper? Lag es an der Seite seines Herrn, den man noch im Sattel sitzend unter seinem erschlagenen Pferd fand? Fernab des Schlachtfeldes … der Stadt Silbermond den Rücken zugewandt und offenbar auf der Flucht vor dem Feind? Nein … man sah es immer noch in Arovins Hand.“

Navarn deutet kurz auf den sitzenden Arovin.

„Hoch erhoben in der dünnen Hand an diesem dünnen Arm, der es kaum halten konnte. Der Helm, der ihm viel zu groß war, vom Kopf gerutscht und blondes Haar entblößend, das ebenso schimmerte in der Dunkelheit wie das Gold auf dem Griff jener Klinge, hielt er sein Schwert fest. Arovin war nicht geflohen wie sein Herr. Er versuchte viel mehr zu Fuß die kämpfende Armee einzuholen, deren Bestreben die Heimat zu schützen doch beinahe gänzlich zerschmettert war. Er lief dennoch unermüdlich weiter vorbei an denen, die ihn aus leblosen Augen ansahen zu seinen Füßen. Oder die ihm die Hinterköpfe zuwandten, gefallen bei dem Wunsch lieber zu entkommen und sich selbst zu retten, als wenigstens den Versuch zu unternehmen, jene zu beschützen, die in hinter den Mauern unserer Hauptstadt hilflos bangten.“

Navarn spricht etwas schneller, um das Rennen des Jungen darzustellen.

„Ja, einer war da eben noch, der das Wappen der Rechtschaffenheit hochhielt, obgleich es nicht einmal sein eigenes war. Es war dieser Junge, der die Kraft und die Hoffnung des Lichts fühlte. Die Berufung, die Pflicht, füreinander einzustehen - bis zuletzt. Das möchte ich für immer festhalten. Denn dieser Gedanke bestärkt mich in jedem Kampf, in den ich zog und in den ich vielleicht noch ziehen muss.“

Navarn hatte es bedächtig gesprochen, den Kopf dabei leicht gesenkt, den er nun wieder hebt. Er atmet sehr tief durch und nach einem Moment ist auf einmal ein kleines, väterliches Schmunzeln auf dem Gesicht des Elfen zu sehen.

„Als die Hörner in dieser Nacht das letzte Mal zum Sammeln vor dem Tor erschallten, sah ich Arovin über das Schlachtfeld stolpern. Asche im Gesicht, das Wams halb zerrissen. Ich packte diesen Dreikäsehoch am Arm und zog ihn zu mir in den Sattel auf mein Pferd, weil er kurz davor war, doch noch auf sein Hin-ter-teil zu fallen.“

Navarn sieht Arovin, der mittlerweile hochrot geworden ist, mit einem kurzen Zwinkern an. Die Stimme ruhig.

„In dieser Nacht fand ich den, der später mein Adept wurde und den ich dieser Tage mit Ehre und Stolz für den Orden der Blutritter ausgebildet habe. Der mir immer ein Freund war und eine Inspiration. Arovin ist heute jedoch leider immer noch nicht der Größte …“

Navarn lacht leise auf diesen Scherz hin, denn natürlich war Arovin sehr stattlich anzusehen und ziemlich hochgeschossen.

„Aber was ich sagen will ist ja auch, dass es darauf eben nicht ankommt. Sondern nur darauf, wie hell das Licht in uns brennt, unsere Zuversicht und unsere Hoffnung. Selbst in der finstersten Nacht, wenn alles verloren scheint und wir denken, wir sind allein. Wir sind es nicht. Einer unserer Brüder wird immer für uns aufstehen. Und oftmals dort, wo wir es am wenigsten erwarten würden.“

Navarn verneigt sich, das ihm das lange Haar nach vorn auf die Brust fällt. So verharrt er ehrfürchtig einige Augenblicke, bevor er sich wieder aufrichtet.

„Vielen Dank. Ich danke Euch für’s zuhören. Trinken wir nun einen. Auf den Mut der Verteidiger und die Tapferkeit der Gefallenen. Mögen wir sie niemals vergessen.“

Er nimmt den Schild vom Boden hoch und kehrt zu Arovin und seiner Begleitung zurück. Der einstige Knappe wirkt so verlegen, das man wohl meint, er müsse gleich im Boden versinken. Navarn legt ihm freundschaftlich und mit einem tiefen, warmen Lachen die Hand auf die Schulter. Und so denn man will, kann man für einige Augenblicke jenes Schwert an Arovins Seite hängen sehen …

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Auch ich bedanke mich herzlich für diesen tollen und stimmungsvollen Abend.

Die bedrückende Kulisse vor Stratholme hat wirklich dazu beigetragen, dass man enger zusammenrutschte - auch im übertragenen Sinne - und die Heldengeschichten umso besser zur Geltung kamen.

Mir hat es sehr gut gefallen - schön organisiert, tolle Geschichten in angemessener Länge und Präsentation… mein Lob an die Orga, Zuhörer und anderen Erzähler.
Ich hoffe sehr, dass wir dieses event im nächsten Jahr wieder sehen!


Die Geschichte von Grimaldus Lichtfaust

Ich möchte euch heute die Geschichte von Grimaldus Lichtfaust erzählen. Ein Paladin und ein Held wie er im Buche steht und doch haben erst wenige von ihm gehört… das möchte ich heute ändern.
Mit meiner kurzen Erzählung möchte ich sein Andenken ehren und ihm auch danken – denn sein Licht hat dort geschienen, wo es ansonsten nur Schatten gab und seine Hoffnung hat er gespendet, wo ansonsten nur Verzweiflung herrschte.

Die Aufzeichnungen die ich über ihn finden konnte, waren teils unleserlich… doch ich versuche wieder zu geben, was mir daraus bekannt ist.
Grimaldus Lichtfaust fiel im dritten Krieg, als er einer Gruppe von Nekromanten, angeführt von einem garstigen Lich auf der Spur war.

Es war ein langer Kampf, den er gegen den Lich führte und sie schienen gleich auf – doch der Lich obsiegte in dem Moment als er erschlagen wurde durch eine garstige List und Lichtfaust hauchte seine letzten Atemzüge unter unvorstellbaren Qualen aus.

Es ist ja bekannt, dass ein Lich erst stirbt, wenn man sein Phylakterium, das seine Seele hält vernichtet… doch war jenes noch intakt und so überdauerte der Lich.
Er und seine Diener hatten eine … nun ich weiß bis heute nicht genau was es war… eine Art Seelenstein? Eine Taschendimension?

Jedenfalls zogen sie sich dort hin zurück und sperrten da alle unglückseligen Seelen ein, von jenen, die sie getötet hatten. Eine Art Vorratslager, wenn man so will…

Nur mit einem hatten sie nicht gerechnet – dass die Seele von Grimaldus Lichtfaust ihnen dort hin folgen würde.
Nicht weil er gezwungen war, sondern weil sein Geist keine Ruhe fand – er hatte sein Leben dem Schutz der Unschuldigen und Hiflosen verschworen und der Schwur diesen üblen Lich zu besiegen hielt ihn auch nach seinem Tod noch hier.

Der Lich und die Nekromanten merkten schon bald, dass etwas nicht stimmte… dass in ihrer Welt voll Dunkelheit ein Licht flackerte.
So wie der Lich nicht getötet werden konnte, konnte umgekehrt also auch Grimaldus nicht wirklich getötet werden – nicht für den Lich, jedenfalls.

Und während die Schergen des Nekromanten weiter arme Opfer herankarrten, deren Seelen sie in dieser abartigen ‚Spiegelwelt‘ einsperrten… überdauerte Grimaldus Licht im tiefsten Inneren dieser Dunkelheit, zog alle armen Seelen an, die er finden konnte und spendete ihnen Trost und Hoffnung und entzog sie dem Zugriff des Lichs.
Solange sein lichterfüllter Geist dort ebenfalls pflichtergeben gefangen war… so lange konnte der Lich keine fleischliche Gestalt mehr annehmen.

Es ist ein stummer Dienst, den dieser Paladin uns und den Opfern dieser Monster da erwiesen hat. In den Augen seiner Gefährten war er einfach verstorben wie einer von vielen auf den Schlachtfeldern… doch in Wahrheit ist er – jedenfalls in meinen Augen – ein großer Held. Vielleicht nicht für die breiten Massen, doch gewiss für all jene, die der Lich gefangen hatte.
Und er ist… mein Held, irgendwo. Als einer von zwei Paladinen die meine Meinung über… ihresgleichen zum Guten wenden konnten.

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Dank @Shandra-die-aldor kann ich den Text nun auch posten (also bedankt euch auch bei ihr!):

Ich freue mich, etwas erzahlen zu durfen. Ich bin Mystikerin Tenaar, Schamanin der Exodar. Ich werde etwas uber den Fanal der Naaru erzahlen; eine Geschichte, die unter unsereins beliebt ist.

Vor langer, langer Zeit lebte ein Volk auf dem Planeten Argus, genannt die Eredar. Die Naaru erwahlten jenen Planeten und jenes Volk, um einen Teil der Splitter des Naaru T’uure, welcher sich selbst aufgab, um die Schopfung zu schutzen, weiterzugeben.

So fiel eines Tages ein Stern vom Himmel und auf Argus herab; und er war so hell, dass die Nacht zum Tage wurde, und so blieb der Himmel fur sieben Tage golden erleuchtet; und die Eredar brachten diesen Stern vor ihre Weisen, welche ihn als heilig erkannten und als Relikt aufbewahrten.

Es kam dann eine Zeit, in der eine Seuche auf Argus ausbrach; und die Erkrankten wurden eingepfercht, und niemand wusste Rat und konnte ihnen helfen. So waren sie, von ihren eigenen Landsleuten getrennt, der Krankheit und dem Tod ausgesetzt, bis schließlich einer der Weisen der Eredar das Relikt, den Fanal der Naaru, aufnahm und aller Sorgen zum Trotz unter jene ging. Sein Name war Velen, auch der Prophet genannt, und mit der Kraft des Reliktes schaffte er es, die Kranken zu heilen, und stillte auch die Angst seines eigenen Volkes.

Es fiel, wesentlich spater, aber eine weitere Dunkelheit auf Argus. Der gefallene Titan Sargeras schaffte es, zwei der drei Anfuhrer des Volkes zu den Wegen der Legion und Felmagie zu bekehren: Archimonde und Kil’jaeden. Velen betete um Hilfe, und ein Naaru erhorte ihn und sagte ihm, er solle seine Getreuen um sich scharen, und sie wurden von Argus gerettet werden. Der Prophet tat dies; doch seine Getreuen hatten Angst und Sorge, ob diese Flucht wirklich geschehen konne.

Wieder nahm Velen den Fanal der Naaru auf und ging unter die Seinen, und er gab ihnen Hoffnung, und befreite sie von der Angst, und starkte ihren Glauben. So konnten die Plane der Flucht mithilfe der Naaru tatsachlich umgesetzt werden. So kamen jene, die Velen folgten,
auf die Genedar, und dort ubergab der Prophet den Fanal der Naaru seiner Schulerin Askara, welche ihre gesamte Familie in den Wirren der Flucht verloren hatte.

Wahrend Askara den Fanal der Naaru studierte, erhielt sie eine Vision: Die Eredar, welche Velen folgten, und sich nun Draenei nannten, wurden eine neue Heimat finden, eine neue Zukunft; aber sie wandelte nicht unter ihnen.
Und die Reise mit der Genedar war lang: Immer wenn die Draenei dachten, sie hatten eine neue Heimat gefunden, war die Legion bereits dort.

Die Draenei fingen an, ihren Mut zu verlieren, und stellten sich die Frage, ob es wirklich Hoffnung auf eine neue Heimat gabe. Und jedes Mal ging Askara unter sie, den Fanal der Naaru in der Hand, und gab ihnen wieder Mut; und sie sagte: „Die Legion ist groß und machtig, aber sie wandelt nicht im Licht, wie wir es tun; es ist egal, wie stark der Feind ist: Wandeln sie in Dunkelheit, werden sie straucheln und fallen.“

Schließlich kamen die Draenei an einen Planeten, welchen sie Shar’gel nannten, und es schien, als hatte sie die Legion diesmal nicht verfolgen konnen. Sie wollten sich ein neues Heim bauen; doch dann offneten sich um die frischen Lager unzahlige Portale der Legion, und Damonen stromten heraus.

Sie versuchten, den Weg der Draenei zur Genedar abzuschneiden, doch dann kam Askara und hob den Fanal der Naaru; und ein Sturm aus Licht umgab sie, ein Schild, welches die Damonen zuruckdrangte, und immer heller strahlte. Siebzig Verteidiger standen ihr bei, und sie konnten die anderen fliehen; und der Fanal der Naaru strahlte immer heller, und die einundsiebzig kampften wie eintausend, um anderen die Flucht zu ermoglichen.

Askara verstand nun ihre Vision: die ihren wurden eine neue Heimat finden, aber ohne sie; denn sie muss ihnen diese Zukunft ermoglichen, und so verblieb sie mit jenen, die zu ihrer Seite kamen - und wahrend die Genedar sich immer weiter von Shar’gel entfernte, strahlte auch der Stab immer heller, gleich einer zweiten Sonne - und so entkamen die Draenei dem sicheren Ende, dank der Aufopferungsbereitschaft von Askara und ihren siebzig Verteidigern, und der Kraft des Fanals der Naaru.

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Für mich war das gestern ein sehr gelungener Abend. Die Geschichten haben mir wirklich gut gefallen und der respektvolle und umsichtige Umgang OOC sowie der spannende und tiefgründige Austausch IC waren für mich als Gelegenheitsspielerin eine große Bereicherung. Ich hatte viel Spaß und versuche auch beim nächsten Mal wieder dabei zu sein. Liebe Grüße!

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Kommt und stellt euch der Finsternis!
Kommt zu den verfallenen Ruinen der Darrowehr!

Kommt an unser Feuer!
Kommt und lauscht den Geschichten!

Kommt und lasst euch die Dunkelheit vertreiben!
Kommt und werdet ebenfalls ein Licht!

Wir laden jede Frau und jeden Mann ein um unter dem Argentumbanner die „lange Nacht der Helden“ zu verbringen.
Wir laden die Kundigen, die Weisen und die Erzähler ein, ihre Geschichten von Heldenmut mit uns zu teilen.
Wir laden die Starken und Zaubermächtigen ein, uns vor den Gefahren zu schützen, die in der Finsternis lauern.
Wir laden jeden ein, in unserem Kreis Mut, Hoffnung und Zuversicht zu suchen und zu finden.

Aber ist das nicht gefährlich?
Es ist gefährlich und das soll jeder wissen, der der Einladung folgt.

Aber ist das nicht der falsche Ort?
Wo könnte ein Licht heller brennen, als dort wo es am dunkelsten ist?

Ein Jahr ist um und wieder werden die Tage kürzer und die Nächte kälter. Zeit für eine weitere lange Nacht der Helden!

Um was genau geht es?
Einen Lagerfeuerabend um Geschichten von Helden und ihren Taten zu erzählen.
Der Ort macht es etwas besonders: Vor der Scholomance, zwischen zerfallenen Häusern und den Geistern der Bewohner.

Wo und wann wird es denn stattfinden?
Am 18.11.23 um 20:00 am Brunnen der Darrowehr. Ende ist dann, wenn keiner mehr da ist.
Um 19:00 wird sich ein Zug bilden an Uthers Grabmal, für alle, die es sinniger finden in der Gruppe anzureisen. Es ist aber auch kein Problem später dazu zu stoßen.

Wer kann denn mitkommen?
Jeder der Interesse hat und es vor sich rechtfertigen kann, den eigenen Charakter in die Pestländer zu schicken.
Insbesondere brauchen wir aber natürlich Leute, die Geschichten erzählen, die zum Thema des Abends passen. Ich hoffe es finden sich ein paar und wenn möglich wäre es super, sich vorher mit mir in Verbindung zu setzen, damit ich ein wenig planen kann.
Außerdem sind Leute gerne gesehen, die sich für die Sicherheit verantwortlich fühlen (besonders passend wenn es sich im Mitglieder des Kreuzzuges handelt). Diese können natürlich trotzdem den Geschichten lauschen und auch gerne selbst welche erzählen.

Dazu noch ein Nachtrag: Leider sieht es so aus, als würden meine fleißigen Helferinnen vom letzten Jahr, die die Verköstigung übernommen haben, dieses mal nicht dabei sein. Daher suche ich auch ein oder zwei Leute die bereit wären sich für Essen und Trinken verantwortlich zu zeigen, es bei Bedarf an die Leute zu verteilen und vielleicht ab und an mal eine Runde machen zu diesem Zweck. Kein Tavernendienst, kein Umgang mit Geld, nur den Leuten was gutes tun. Gerne aber auch auf der Basis IC schlicht dafür eingestellt und bezahlt zu werden! Auch in diesem Fall steht natürlich der Spaß an dem Abend im Vordergrund.

Für den Fall dass Geschichten in rot und in blau erzählt werden, vergesst nicht das Elixier der Sprachen.
Und für noch mehr gruselige Awesomeness bringt euch auch Tintenschwarze Tränke mit!

Fragen werden gerne beantwortet und Anmerkungen und Vorschläge aufgegriffen.
Ich hoffe es kommt gut an. Wenn ja, dann wird es auch gerne wieder wiederholt!

(Ja, ich habe mein eigenes Format einfach geklaut.)

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Freut sich auf viele tolle Geschichten

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Yes!
Die frohe Kunde wurde mir zugetragen
(war auch kein weiter Luftweg :p)

Dafür lös ich mich doch gern aus Baldurs Gate. :smiley:

Ist im Kalender vermerkt.

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Melde mich für Sicherheit und das Erzählen einer Geschichte! :slight_smile:

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„‚Die lange Nacht der Helden‘ … darüber wurde im letzten Jahr viel gesprochen und noch lange waren die Geschichten zum Gedenken jener, die vor uns und für uns alles zum Wohl Azeroths gaben, im Gedächtnis.“, spricht die goldblonde Elfe für sich, Anteilnahme in der klaren Stimme und den Blick in die Ferne der Vergangenheit gerichtet - bis er in die Gegenwart zurückkehrt. Das Wort wird nun lauter erhoben: „Doch noch ist nicht alles gesprochen, noch ist nicht alles gesagt. Für eine neue Geschichte, die erzählt werden will, melde auch ich mich an!“



Ich freue mich schon riesig darauf, dass dieser Abend wieder stattfindet! 🥰
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Eine junge Frau tritt an den rühmlich gealterten Kreuzfahrer heran, den einstigen Leutnant des Argentumkreuzzuges, der das Schwert nun gegen die Feder getauscht hat.

„Die lange Nacht der Helden? Was für eine Art Veranstaltung ist das?“

„Ein … Austausch. Eine Zusammenkunft der Hoffnung.“
Er schmunzelt.
„Veteranen und Lichtgläubige finden sich vor den Toren der Scholomance ein, entzünden in der Stille der Finsternis Feuer, um die Gräuel der Vergangenheit zu verjagen und … erzählen einander Geschichten. Geschichten über Helden, derer sie habhaft wurden. Helden, die neben ihnen stritten. Oder wie sie selbst - in einer bestimmten Situation - zu Helden wurden.“
Der Kreuzfahrer nickt.
„Sodass für diesen einen Moment das Düstere, das sich an diesen Ort niedergelassen hat von den strahlenden Erzählungen gebannt wird.“
Er blickt über die Schulter, lächelt. Ja, daran glaubt er fest!

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Geschichten von einst uiuiui gleich mal im kalender fett markieren

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Da werden sicherlich ein paar von uns vorbei kommen :slight_smile:

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Stille war es die Gyldor umfing, Stille und die Kälte des Nebels, der sich wie ein Leichentuch über diesen Ort legte. Eine äußerst passende Analogie, war der Boden, den er betrat doch vom Tod durchdrungen.

Die kleine Schar aus Streitern des Kreuzzugs, die ihn bislang begleiteten, hatte er vor den Toren der Darrowehr zurück gelassen. So wenig wie ihn dieser Gedanke behagte, so entschlossen war er doch gewesen diese letzten Schritte alleine zu gehen. Ihre Stimmen, auch vorher schon gedämpft, wurden leiser und schließlich wurde jedes Geräusch vom Nebel verschluckt. Nur ab und zu knackte und knarzte es in den Ruinen oder ein einsamer Rabe durchbrach das allgegenwärtige Schweigen mit seinem Krächzen.

Schließlich hatte Gyldor sein Ziel erreicht: ein verfallenes Haus, vom dem kaum mehr als die Grundmauern übrig geblieben waren. Auch dieses Haus sah auf den ersten Blick nicht anders aus, als der Rest, mit seinen eingestürzten Wänden und verfaulten Balken. Doch der Paladin erinnerte sich an eine andere Zeit, gefühlte Ewigkeiten entfernt, als er hier zu Gast war und er wusste, hier waren einst Wärme und Fröhlichkeit zu finden. Diese Erinnerung nahm dieser Ruine etwas von dem Schrecken, nährte aber gleichzeitig seinen Schwermut ob des Verfalls.

Auf einem einigermaßen stabil wirkenden Haufen Schutt setzte er sich nieder und atmete einen Moment durch. Das Schwert wurde gezogen und behutsam neben sich gelegt und der Schild fand seinen Platz auf dem Boden, an den Haufen gelehnt. Das heilige Buch zog er aus der Gürtelschlaufe und hielt es einen Moment in den Händen, dann wurde auch dieses gleich neben dem Schwert abgelegt. Als letztes griff Gyldor in seine Tasche und holte etwas hervor, das er nur für diesen Moment erbeten und aufbewahrt hatte: Eine Kugel spektraler Essenz, gebunden an diesen Ort und an all das Leid, das er ertragen musste.

Er konzentrierte sich, umschloss die Essenz fest mit seiner Faust und senkte die Augenlider. Der Atem wurde flach und das Fühlen übernahm, als das Sehen durch die geschlossenen Augen zwecklos wurde.

Es dauerte einen Moment… und noch einen… und noch einen. Dann spürte er sie. Er spürte das, was von den ermordeten, geschändeten und gebrochenen Menschen übrig geblieben war, die einst diesen Ort mit Leben erfüllten. Er spürte Schrecken, Schmerz und das Ende der Hoffnung. Er spürte die Eiseskälte des Todes, die den kühlen Nebel warm wie eine Umarmung wirken ließ.

Er öffnete die Augen und sah sie: Die Geister die diesen Ort heimsuchten, ohne Hoffnung auf Erlösung und Frieden. Zumindest solange ihnen niemand Hoffnung brachte.

So wie er sie sah, sahen sie nun auch ihn. Frauen und Männer, Greise und Kinder. Sie schauten ihn aus leeren Augen an, wohl merkend, dass der Paladin nicht an diesen Ort gehörte und doch an ihn gekommen war.

„Vergebt mir…“ begann Gyldor flüsternd zu sprechen. „Ich kann euch nicht die Erlösung bringen, die ihr verdient habt.“ Wenn seine Worte ihnen etwas bedeuteten, dann zeigten sie es nicht. Ihr Schweigen hielt an. Doch sein Gefühl sagte ihm, dass sie die Worte sehr wohl gehört und auch verstanden hatten. „Ihr musstet so viel ertragen… und müsst es noch. Und doch… ich will versuchen eure Dunkelheit zu erhellen und euer Leid zu lindern. Erlaubt mir hier zu verweilen und noch andere mitzubringen, um diesen Ort mit Hoffnung und Leben zu füllen. Erlaubt es mir und wir werden die Stille durchbrechen und die Einsamkeit vertreiben und sei es nur für eine Nacht. Auf dass die Hoffnung zurück kehre an diesen Ort… und Wurzeln treibe.“

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Ich hoffe einfach das bis dahin wieder alles läuft

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Caerlinn saß allein in der Schreibstube der Ordenshalle. Normalerweise war man hier nie alleine, immer kam ein wissbegieriger Akolyth herein, ein anderer Priester, der noch aus einem der Bücher der Lehren eine passende Stelle für die Predigt am Morgen heraussuchen wollte. Vor allem an diesem Morgen (und fern war er sicher nicht mehr, sah man aus dem Fenster hinaus in die Nacht) sollte es wieder eine Weihe geben. Ein feierlicher Moment jedesmal und allein bei dem Gedanken setzte sich ein feines, wenngleich wehmütiges Lächeln auf das Gesicht der Elfe. Zu lange mochte ihre eigene her sein. Doch dann verblasste es wieder, denn ernsthafte Gedanken kehrten zurück. Und dabei ging es nicht um sie selbst, sondern eine andere Feierlichkeit, die in wenigen Wochen stattfinden würde: „Die lange Nacht der Helden“, für deren Teilnahme sie nun anfing, eine Geschichte niederzuschreiben, um sie an jenem Abend vortragen zu können. Caerlinn ließ wieder den Federkiel über das Pergament streichen, das leise Kratzen war außer dem Knacken der Holzscheite im Kamin das einzige Geräusch in der Halle. Hier und da mochte noch eins der alten Bücherregale in der Kühle der Nacht knarzen, wenn das Holz sich etwas zusammenzog. Doch davon abgesehen, war es vollkommen still im Skriptorium.

Ein willkommener Ort der Ruhe, der in völligem Gegensatz zu dem Lärm der Welt vor den dicken Steinmauern dieses Ortes stattfand. Kampf, Streit, Wahnsinn. Nein, hier existierte nichts davon. Hier sollte man sich nur auf einen Text, ein Zitat oder eine Lehre konzentrieren können und die Welt für einige Zeit beim Nachsinnen ausschließen. Viele der Ordensschwestern und -brüder nutzten das Schreiben auch zum meditieren. Caerlinn selbst tat das oft. Und während die ersten Sätze ihrer Heldengeschichte dann auf das Pergament flossen, kam ihr noch etwas anderes in den Sinn. Ein kleines Gedicht, das sie einmal vernommen hatte:

„Mitternacht war längst vorüber,
als ich sinnend über einem Buche saß
und in lang vergess’nen Schriften las.
Traurig wurde mir im Kopfe,
als ich hörte, dass es klopfte,
als ob jemand leise pochte.
Pochte … an der Kammer Pforte.
Ich ging zu öffnen wem begehrte
Einlass zu dieser Geisterstund’.
Doch Nebel mir den Blick verwehrte,
auch keine Stimme tat einen Namen kund.
Nur ein Seufzen war zu hören,
und Erinnerungen gingen rund.
Gedanken an vergang’ne Tage,
Geschichten aus verzweifelter Lage,
die Heldenmut brachten hervor -
Und lange fanden kein Gehör.“

Ja, manchmal kamen die Gedanken an diesem stillen Ort einfach von ganz allein, als wären sie ein Teil davon und warteten nur darauf, sich in einem Kopf festzusetzen und wieder einen Klang zu haben. Gedanken in diesen Hunderten von Büchern. Gedanken aus Hunderten von Mündern, die beim Wandeln zwischen den Regalen ausgesprochen wurden und vielleicht noch als Echo an ihnen hafteten. Caerlinn holte tief Luft. Und dann kratzte die Feder sehr vernehmlich über das Pergament! Die Elfe strich nämlich durch, was sie bisher geschrieben hatte. Geschichten über Helden, sagenhafte Kämpfe, ruhmreiche Siege des Lichts über die Dunkelheit, aus der grauenvolle Feinde gekrochen waren. So eine Geschichte würde sie nicht erzählen. Oder jedenfalls … nicht ganz. Es würde eine Geschichte über eine Heldin werden. Caerlinn lächelte wieder. Und dann flog die Feder nur so über das Pergament. Viele, viele Seiten lang.

„…
Und lange fanden kein Gehör.
Zu ändern dies die Stunde war.
Und das werd’ ich bald. Fürwahr.



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Travald hob den Blick. Seit Stunden war er darin verstrickt Schreiben für Schreiben zu verfassen. Die Ernennung zum Botschafter brachte so viele neue, ungewohnte Aufgaben mit sich. Der ehemalige Kreuzfahrer seufzte resignierend. Konnte ein Mann des Krieges wirklich das Schwert gegen die Feder eintauschen?

Sein Blick fiel auf ein Schreibstück, verfasst von Gyldor.
Er schmunzelte.
Uthenia und ihm oblagen die Sicherheitsvorkehrungen bei der diesjährigen ‚Nacht der Helden‘. Sie würden sie erfüllen und dafür Sorge tragen, dass die gewünschte Neutralität gewahrt blieb und etwaige Störenfriede ihre Grenzen aufzeigen.

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Heute ein Push ohne Schnickschnack!

Wir haben noch Raum für weitere Geschichten. Wenn sich also jemand berufen fühlt: Bitte Melden!

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Ich würde mich anbieten, aber, weniger mit einer Geschichte denn mit einem oder zwei Liedern sofern du willst
Wären aber Heldenlieder, also Thematisch stimmig

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So schnell kann es gehen…

Wir haben nun genug Beiträge um den Abend zu füllen ohne ihn zu überladen! Ich nehme gerne noch Leute auf die Warteliste, die gerne etwas beitragen würden, allerdings nur mit der Perspektive einzuspringen, wenn jemand ausfällt.

Ansonsten greift das alte Argentum-Spruchwort: Nach dem Geißelangriff ist vor dem Geißelangriff! Nächstes Jahr werde ich vermutlich wieder suchen!

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Bald ist es so weit!

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