Nachtelfische Hexenmeister? Ja, Nein, Vielleicht?

Aber die Lizenz!

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Diese ominöse „Lizenz“ war immer schon nur eine Krücke, weil da unterschiedliche Headcanons aufeinandertrafen. Wenn die dritte Pala-Truppe vor dir steht und dich umholzen will, weil sie dich wie durch Zauberhand in deinem Wohnzimmer gefunden hat, sagst du irgendwann nur noch gelangweilt „Multipass!“. :slight_smile:

Und was das „Willkommene“ angeht: Da stimme ich dir zu. Charaktere können gute Gründe haben, den Char dann nicht zu mögen. Ich fänd’s nur nett, wenn man als Spieler:in bedenken würde, dass hinter dem Charakter auch nur eine andere Spieler:in sitzt, die auch nur Spaß haben möchte. Dementsprechend entspannt sollte man einfach an die Sache herangehen.

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Die konzeptuelle Entfernung zwischen Hexenmeistern und Dämonenjägern ist die Entfernung von caster- zu melee-range (und das minimale Machtniveau wohl…). Und betrachtet man die Rückblick-Quests zu Illidan, ging sein Weg dahin auch über Dinge, die klar ins Hexenmeistertum fallen (erinnert ihr euch an die Quest, bei der er seine Magierkollegen stetig aussaugt, um gegen Dämonen vorzugehen?). Noch besser, Shen’dralar wurde über Jahrtausende von frisch gepresstem Dämonensaft betrieben. Ich sehe herzlich wenig Grund, warum sich das nicht in kleinerem Maßstab wiederholen kann. Die Lore ist nicht das Problem und ich hätte überhaupt keine Skrupel Nachtelfen-Hexer als Plot-NPCs zu haben, ob ich sie nun selber spielen mag oder nicht.

Ob du da unter Nachtelfen Mitspieler findest, die darauf nicht mit fataler Konsequenz reagieren oder den Char in ein Loch stecken, aus dem man nicht mehr raus gelassen wird, ist eine andere Frage. „Ach keine Sorge, es ist nicht deine Seele, die wir hier verbrennen und nicht dein Leben, das wir hier opfern, um Monster aus der Weltraumhölle zu füttern und es wird locker noch Monate dauern, bis die chaotische Korruption mich dazu treibt zu weit zu gehen“ ist vielleicht nicht unbedingt etwas, das die moralischen Bedenken jedes Charakters beruhigen kann.
Da vielleicht doch lieber der Hexer-Vielvölkerkult… der nur im RP wie Runenhammer beschreibt auch seine Einschränkungen hat.

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Individuelle Werdegänge wird es immer geben und haben und werden solche Konzepte auch unabhängig der Engine immer möglich machen. Das ist auch erstmal eine Freiheit die man wertschätzen kann.
Gerade die hier schon erwähnten Kultgruppen - und im Grunde fallen die Shen’dralar da auch drunter - bieten jeden Raum. Sei es für den Hintergrund oder aktives Spiel.

Normalerweise würde ich jetzt zum gesellschaftlichen Bild der „Normakzeptanz“, gerade bei Randerscheinungskonzepten, kommen.
Was aber in den einzelnen Kulturen Norm, was Randerscheinung oder Akzeptanzlevel angeht, sind die Grenzen stetig so verwischt worden, dass man längst sagen müsste „Alles kann, nichts muss“. Die Darstellung der Gesellschaftsnorm eines Volkes/Ortes bestimmt längst die Bubble, in der man auftaucht.

Würde ich persönlich dem TE insofern recht geben, als dass Hexenmeister und Nethermanten in der Kaldorei Gemeinschaft nach wie vor einen schlechten oder sogar keinen Stand haben? Absolut.
Ist das relevant? Nein.
RP funktioniert schon seit ein paar Jahren zunehmend nach den Regeln der Sozialen Medien und immer weniger nach denen des Settings.

Fazit: Eine mehrheitlich einheitliche „Regelung“ zu Fragen der Plausibilität wird man über das Forum und ingame nicht finden.
Man muss sich - und daran hat sich nichts geändert - in jede Situation offen reinspielen wenn man nicht reines bubble-RP machen will, und dann ausloten ob man eine Wellenlänge bespielt oder nicht. Dazu gehört die Begegnung mit Hexer-Kaldorei. Ob man die als anerkannt, beäugt oder verhasst bespielt kann man nur noch für den eigenen Char entscheiden, nicht mehr für „die Kaldorei Gesellschaft“.
Vielleicht geht sich das ja aus, wenn alle Beteiligten eines solchen Treffens das so mitnehmen.
Mir fehlt da gerade der Horizont, abzuschätzen ob das Ausblenden der Allgemeinmeinung langfristig rplich funktioniert. Für den Spaß aller.

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Für mich einfach zu beantworten, ob oder ob nicht: Nein.

E und damit was ausholend…:

Es gibt immer Außnahmen, die die Regel bestätigen.
Aber angesichts dessen, wie schwer die Shen’dralar es hatten wieder in die Kaldorei-Gesellschaft aufgenommen zu werden und Magier ausbilden zu dürfen… Ich bezweifle, dass ein Hexenmeister in der „gefestigten“ Struktur aus (überwiegend, aber nicht nur) Schildwachen, Mondpriester, Druiden und Wächter Fuß fassen kann.
Dämonenjäger und Dark Ranger (ja, die auch) sind zwar auch wieder „Teil“ der Kaldorei, aber die werden sich wohl auch weniger einen Wohnort mit jenen der anderen Struktur teilen. Vielleicht sieht das auf Andrassil mal anders aus, wer weiß… Aber pers. bezweifle ich es was.
Geschweige, wie es moralisch aufgenommen wird. Liest man sich hier und da ein paar Texte auf Teldrassil zu Kata (Quests um die Mondbrunnen) durch, klingt es durchaus noch so, dass alleine arkane Magie nach wie vor einfach auf Ablehnung in der Gesellschaft trifft (aktuellere Texte sind mir nicht bekannt).

Die Shen’dralar mögen noch am ehesten von der damaligen Gesinnung an einen Hexer kommen. Aber jene, die sich jetzt so lala integriert haben, werden den Teufel tun (haha) um sich wieder da raus zu buxieren.

Und Dämonenjäger tragen nen ganzen Dämon in sich, Hexer nicht… so als weiterer Unterschied. Für mich pers. also mehr als „sind halt Meeles oder Caster“.

Wieso sollte das keine Relevanz haben? Besonders aus RP-Sicht. Wenn du in irg nem Keller oder Hexerzirkel spielst, nein, da ist das wohl egal. Spielst du damit in SW oder einer Kaldo-Gesellschaft… ja dann gute Nacht. Sobald man das weiß sehe ich da Probleme.
Und ich spreche da einfach aus Erfahrung, bei einer Comm, die schon mit kleineren Dingen echte Probleme hatte. Das Umfeld spielt besonders da eine so große Rolle.

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Ah, ich habe mich schlecht ausgedrückt, entschuldige. Ich meinte, meine persönliche Meinung bzw. allgemein eine Einzelmeinung zu Fragen „Wie sieht ‚man‘ Punkt xy auf Azeroth“ ist für das allgemeine RP nicht von Belang. Es entscheidet eh jeder selbst. Es gibt diesen Gemeinschaftssinn der Spielerschaft für das Kulturengerüst nicht mehr. Ist zumindest mein Gefühl.

In meinem Post steckte eigentlich viel desillusionierter Frust. Ich finde halt, man macht mit dem krampfhaften Übertragen der Firmen-Policy in die Lore-Kulturen mehr kaputt als richtig. Ich hatte bis zuletzt gehofft, sie bringen die neuen Rassen/Klassen-Kombis einfach ohne Lore. Für mehr Spielfreiheit, ohne ic rumbiegen zu müssen. Diese Policy kann man auch anders tragen. Aber das würde jetzt zu sehr abschweifen.

Denn eigentlich gehe ich zum Thema ganz mit dir mit. Es gibt eine Historie zu Kaldorei und Magie in der Lore, zu Netherwirken im Besonderen. Auch waren die Kaldorei mal eisern bis stoisch, nicht selten benutzte Attribute von langlebigen Kriegervölkern, Blizzard hat sich da an gewohnten Stereotyp-Aspekten bedient.
Das nur oberflächlich, wir kennen die Details. Aber das, wie du auch schon umschrieben hast, macht ein breites Willkommen von HM-Kaldorei für mich unglaubwürdig, egal wie Blizzard uns das auf die Schnelle verkaufen (werden) will.

Nur wie gesagt denke ich, sie werden uns dennoch begegnen und gehandhabt werden wie alle neuen Kombis, wie alte Feinde zu Freunden bestimmt. :woman_shrugging:
Und dann, wie du selbst sagst, kommt es auf das Umfeld an. Es fördert nur wieder dieses elende Bubble-Spiel.

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Was meiner Meinung nach oft vergessen wird bei diesem Thema, ist dass Nachtelfen (oder auch Draenei, die dahingehend auch häufig thematisiert werden) nicht nur in ihrer kleinen Bubble in der ursprünglichen Heimat leben. Reisen, Migration und unfreiwillige Zwangsumsiedlung durch Krieg sind schon immer ein vorhandener Hook gewesen für derartige Konzepte.

Den Gedanken, dass sich in einem Keller von Astranaar ein feuriger Hexerclub herausbildet, der dort verborgen Partys mit Succubi feiert, finde ich abwegig. Ebenso, dass jemand am Hyjal wohnt, sein ganzes Leben lang super in der Gesellschaft zurechtkam, und sich irgendwann aus reiner Individualität heraus denkt „Eigentlich wäre es doch ganz nice, ein bisschen mehr Macht zu bekommen. Grünes Feuer ist ziemlich lit und Elune eh doof. Ich bastel da mal was.“.
Aber… es gibt soviel mehr Erklärungen und mögliche Konzepte in diese Richtung, die sich mit der Lore vereinbaren lassen und stimmig sein können, sogar ohne dazugehörige Engine-Kombinationen.

Ich nehme als Beispiel mein eigenes Charakterkonzept her, das seit Cata/MoP bis zuletzt Bestand hatte und meiner Meinung nach auch immer recht offen von Mitspielern aufgenommen wurde.
Meine Nachtelfe war eine weit fortgeschrittene Mondpriesternovizin, die eher durchschnittlich war und speziell in Katastrophen- und Kriegssituationen nur schwer dem Druck und Leid standhalten konnte. Sie war schlichtweg ein bisschen zu zart und hat zu wenig Selbstvertrauen gehabt, vor allem im Schatten ihrer Schwester, die extrovertiert, leidenschaftlich und knallhart wie ein Stein war.
Die Katastrophe von Auberdine und die härteren folgenden Konflikte im Eschental zu Cataclysm haben ihr den Rest gegeben, weil sie sich auch fragte, weshalb Elune all das zulässt und nicht eingreift (auch schon in den Jahren zuvor). Sie hat dem Druck, mit ihrer Schwäche eine angehende Führungspersönlichkeit sein zu müssen, nicht mehr standgehalten und hat sich erstmal weit weg nach Sturmwind verkrümelt, wo sie gehofft hat, als Unbekannte erstmal wieder ganz kleine priesterliche Aufgaben übernehmen zu können und Luft zum Atmen zu haben.
Im laufenden RP hat sie durch fragwürdige Kontakte und leichte Beeinflussbarkeit den Weg der Schatten kennengelernt und sich Hoffnungen gemacht, dass ihr das besser liegt und sie mit solch zerstörerischer Kraft in den Händen eines Tages nach Hause zurückkehren könnte, um ihr Dorf zu beschützen mit echter Macht, bei der sie sich nicht auf eine meistens abwesende Göttin verlassen muss. Dass sie sich damit mehr Respekt verschaffen kann. Der Strudel aus Corruption und tatsächlichem Machtgewinn hat das Konzept immer weiter gefestigt und am Ende kam eine schlichtweg tragische Figur dabei heraus, die gar nicht so recht weiß, wo heute eigentlich ihr Platz ist.

Ich glaube auch nicht, dass derartige Kombinationen im RP darauf ausgelegt sind, flächendeckend in der Gesellschaft innerhalb der Lore willkommen und akzeptiert zu sein. Die kommende Engine-Existenz von Nachtelfen-WL sind für mich keine Entwicklung, die zeigen soll, dass diese ein fester und akzeptierter Bestandteil der nachtelfischen Gesellschaft sind. Sondern einfach nur ein weiterer Ansatz, seit jeher bestehenden Möglichkeiten auch im PvE-Bereich Ausdruck zu verleihen. Alles ist möglich, es ist nur eine Frage der Authentizität und des Backgrounds.

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Nachtelfen werden auch nicht von einer Schwarmintelligenz gelenkt und sind daher Individuen.
Ich müsste müsste jetzt nicht lang darüber nachdenken, um einen nachvollziehbaren Grund zu finden, dass ein Nachtelf zu Hexerei greift.
Es kann gut sein, dass das Volk der Nachtelfen nur eine geringe Zahl an Magiern und Hexern hervorbringt aber auszuschließen ist das nun wirklich nicht.

Es gibt eine Quest in der Scherbenwelt, in der ein Draenei einen Blutelfen den (mir fällt der Name nicht ein. Die degenerierten Draenei) übergibt damit sie ihm mit Folter Informationen entlocken und er macht im Questtext deutlich klar, dass er genau weiss was die degenerierten Draenei ihm antun könnten.

Jedes Volk hat so seine Tendenzen aber es wird auch immer Mitglieder der Gesellschaft geben, die einen gänzlich unüblichen und gegensätzlichen Weg einschlagen.

Hier geht es keinem um eine Art „Schwarmintelligenz“ oder um ein einzelnes Individuum. Sondern um einen Kaldorei im Bezug auf die jetzige Struktur und die kaldoreische Gesellschaft.

Denn:

Bitte klar unterscheiden.

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Ich glaube, die Prämisse, dass es zu jedem Fall Einzelindividuen geben kann, die die Lücke ausfüllen, steht solchen Fragen eh immer voran. Dass es die geben kann ist unbestritten.
Im Grunde kann man das ja schon fast als Disclaimer voran stellen, wenn man nach Mehrheitstendenzen fragt.

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Wenn es genügend „generische“ Vertreter eines Volkes im Rollenspiel hat ist es gar nicht so schwer eine Ausnahme zu integrieren und zu bespielen, auch eine Akzeptanz lässt sich dann durchaus herstellen. Oder im kleinsten Nenner, ein dulden.

Bloss ist das nicht die Realität unter Rollenspielern.

Edith: Und bloss weil mir Gründe einfallen warum und wie ich etwas spielen kann, und die Engine das hergibt, bedeutet nicht das es eine Bereicherung für das Rollenspiel meiner Mitspieler ist. In die Falle bin ich auch schon getappt.

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Hexenmeister unter den Nachtelfen sind nicht nur plausibel, sondern schon lange ein Bestandteil von Azeroth…

Kaldorei können Felwirker sein. Das bedarf keiner großen Diskussion oder Analyse.
Es gibt Illidari; die artverwandten Nachtgeborenen, von denen einige sogar gänzlich zu Felvarianten ihrer Art wurden; und unzählige Beispiele für korrumpierte Magiewirker unter Nachtelfen, die die Pfade von Kultisten gewählt haben und versuchen, die Studien weitaus chaotischerer und instabiler Kräfte aufzunehmen.

Ein recht einfaches Beispiel dafür habe ich hier:
https://wowpedia.fandom.com/wiki/Zamael_Lunthistle

Zamael Lunthistle ist ein NPC, den man in der Sengenden Schlucht finden kann (zumindest mal in Classic). Er ist der Geist eines Nachtelfen, der von den Schattenhammerkultisten in einem Käfig eingesperrt wurde. Die Quest ist jene mit der Steintafel, die ein Gebet an Elune birgt - für alle, die vielleicht damit vertraut sind.

Am Anfang der Quest erzählt Zamael davon, dass er ein Einwohner Auberdines war. Eines Tages kam ein Schiff des Schattenhammerkultes zum Hafen (um zu handeln?). Er ist in ein Gespräch mit den Kultisten gekommen, die charismatisch genug waren, ihn als Freund zu gewinnen und haben ihm so viel von den Vorteilen und Verheißungen von Macht, die der Kult aufbringen kann, erzählt, dass seine Treue zu Elune schon ins Wanken geriet.

Und mehr hat es nicht gebraucht.

Nur ein naiver, junger Bewohner Auberdines, für den die Vorzüge des Kultes so schön klangen, dass er in Überlegung geriet, seinen alten Wegen abzuschwören und etwas Neues zu wagen. Das war alles, was nötig war, um ihn zu einem Kultisten zu machen.

Nachtelfen sind nicht perfekt, weit davon gefehlt.
Sie unterscheiden sich in vielen Dingen von Menschen und anderen Völkern, kommen aber mit ihren eigenen Naivitäten, Grenzen ihres Horizonts und eben Schwächen.

Ein starker und sogar bewiesener Glaube und selbst eine gute, friedliche Erziehung allein können nicht garantieren, dass sich unter hunderten gesellschaftstreuer Nachtelfen nicht doch ein „schwarzes Schaf“ herausbildet.

Ein Nachtelf oder eine Nachtelfe, der die Dinge anders sieht. Der beispielsweise in den letzten Jahren nur Niederlagen und frustrierende Schwächen innerhalb seines Volkes erspäht und sich nicht mit dem zufriedengibt, was die Gesellschaft der Hohepriesterin bietet.

Einer, der zwar in einer Gesellschaft aufgewachsen ist, die symbiotisch mit der Natur verbunden ist; bei der das Hüten der Wälder, der Balance und das Leben im Einklang nicht nur das Überleben für ihn und die Leute um sich herum bedeutet, sondern auch den Erhalt der Welt - der aber trotzdem bemerkt, dass es mehr als das gibt.
Jemand mit einem Durst oder Hunger für Macht, der sich selbst - wie schon mal erwähnt - einbildet und die Arroganz besitzt, Dinge zu meistern, die nur wenige meistern können und das Verbotene erforschen will.

Ein zweites Beispiel: Hochgeborene

Magie ist mächtig
Magie korrumpiert
Magie macht süchtig

[…]

Das waren mal die vier (hier drei) Gesetze zu arkaner Magie. Zum Teil gelten sie immer noch, auch wenn sich viel in der Lore verändert hat.

Unter den Hochgeborenen findet sich die größte Dichte an Kaldorei, die der Verlockung von Macht und Dominanz nachgeben würden.
Hochgeborene als solche sind ein seltener Anblick, aber es gibt sie noch.
Es gibt einzelne Abtrünnige und vielleicht sogar noch Loyalisten der Königin und dazu einzelne Sekten wie beispielsweise die Shen’dralar.

Abgesehen davon haben Hochgeborene auch Nachwuchs und Erben, die sich ebenso noch fortpflanzen.
Und nicht nur das: Es passiert immer mal wieder (wenn auch selten), dass ein Nachtelf oder eine Nachtelfe mit einer Begabung für (arkane) Magie geboren wird.
Diese Individuen fühlen sich oft von anderen Hochgeborenen angezogen und viele von ihnen werden wohl entweder von Einzelnen, oder von Gruppierungen wie den Shen’dralar ausgebildet.
Und sie alle sind nicht immun gegen Korruption. Tatsächlich ist es vermutlich sogar sehr schwer, Verlockungen zu entsagen, wenn man jemand ist, der häufig Gebrauch von Magie macht und zum Teil sogar die wichtige Substanz für das Leben daraus zieht.

Unterm Strich:

Nachtelfen sind Individuen und fehlbar. Das oben sind nur zwei Wege, die dazu führen könnten, dass ein Nachtelf in den zerstörerischen „Genuss“ von Felmagie geraten könnte.
Natürlich könnte es auch pure Verzweiflung oder ein schreckliches Dilemma sein.
Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt, solange man die Integrität der Welt nicht zerstört.

Ich muss einigen Punkten natürlich zustimmen:

  • Ich halte es für ausgeschlossen, dass es unter Orten wie Astranaar einen geheimen Hexenzirkelkeller geben wird. Und wenn dem so wäre, wäre das wohl ein wohlbehütetes und absolut GRAUENHAFTES Geheimnis.
  • Kaldoreische Hexer werden es nicht leicht haben. Druiden werden deren Präsenz nicht aushalten können und eine große Schande in dieser Art der Abweichung sehen. Geschweige denn Mondpriesterinnen.
    Die Präsenz des Fels wird Pflanzen zum Welken bringen und Tiere in einen wütenden Wahnsinn bringen. Jeder normale Nachtelfenbürger wird spüren, dass etwas nicht stimmt.
  • Damit wäre der Charakter auf jeden Fall ein Außenseiter und in den Augen traditioneller Kaldorei auch definitiv ein Verbrecher. Man müsste so einen Charakter mit den entsprechenden Konsequenzen spielen.
    Und wenn er „gut“ gesinnt ist, müsste er einer Abenteurergruppe oder einer Streitkraft wirklich auf äußerst schwierige Art und Weise beweisen, dass man ihm trauen kann. Aber… kann so eine Person sich überhaupt selbst trauen?

Abgesehen davon:

  • Ich denke, es wäre völlig möglich, dass so ein Kaldoreihexer von einem älteren Magier, Hexer oder Vorgänger ausgebildet werden würde. Abseits, einsiedlerisch, weg von den der Gesellschaft. Das müsste auch kein anderer Nachtelf sein, sondern könnte ein Hexer eines fast jeden Volkes sein.
  • im alten Auberdine gab es einen Nachtelfen-NPC, der einen Paladin als seinen Meister bezeichnet hat und recht begeistert davon war, über das Licht zu erfahren - obwohl es eindeutig ein Schurke war.
  • Fun Fact: Der gute Zamael wendet sich gegen die Schattenhammerkultisten.
    Er erklärt das damit, dass ihm Visionen und die Stimme Elunes erschienen sind, um ihn wieder auf den rechten Pfad zu bringen.
    Man könnte also durchaus den Konflikt eines solchen Hexer-Kaldoreis spielen, der ständig einen „Sog“ spürt, in die Arme Elunes zurückzukehren. Vielleicht ist er auch gefangen zwischen beidem? Ein machtzerfressenes Wesen, das noch immer Liebe für die Göttin übrig hat. Edgy, klar. Aber nicht uninteressant.

Ein junger Nachtelfencharakter.
Ein verzweifelter Nachtelfencharakter.
Ein machtgieriger Nachtelfencharakter.
Ein abtrünniger Nachtelfencharakter.
Ein verwirrter Nachtelfencharakter.
Ein enttäuschter Nachtelfencharakter.

All das sind Beispiele für jemanden, der einem charismatischen Hexenmeister begegnen könnte und der Süßholzraspelei erliegt, es nicht doch mit den instabilen Mächten des Nethers zu probieren. Es müsste auch kein Lehrer sein - vielleicht ein verbotenes Buch, das von der Macht schwärmt? Ein Artefakt, das korrumpiert, aber immense Mächte gibt?
Wer weiß, wer weiß.

Letzter Punkt für alle Bösewicht-Rpler:
Es gibt im WoW-Universum durchaus Mittel, Artefakte und Zauber, die eine Fel-Präsenz verschleiern könnten, um wenigstens etwas „Gesellschaftstauglichkeit“ herzustellen.
Natürlich würden solche Mittel eine ständige Konzentration erfordern, die nicht gebrochen werden dürfte.
Das Artfakt müsste intakt bleiben; der Zauber ständig gesprochen werden.
Sind die Dinge weg, fliegt die Präsenz auf.

Und natürlich gibt es mächtige Charaktere, wie Illidari oder hohe Kleriker/Priester, die - wohl mit Erfolg - versuchen könnten, hinter den Schleier zu sehen.

Wie - wie auch bereits erwähnt - Todesritter, Illidari, etc. wäre es ein Leben des Risikos, ein Leben auf der Flucht, ein ständiger Kampf um Verständnis und Gnade; oder eines, in dem nur Manipulation, Lügen und Schachspiele ein Überleben in der Gesellschaft garantieren.

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Im Endeffekt fußt gefühlt der absolute Großteil der Nachtelfen-Lore darauf, dass dieses Volk vehement mit Füßen getreten wird und nach und nach dezimiert, zerrüttet und verspottet wird und immer wieder Heimatorte verliert. Wenn es ein Volk gibt, bei dem es absolut verständlich ist, wenn Individuen nicht mehr an das System glauben und Alternativen suchen, dann… dieses.

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Für die Hexenmeisterrolle finde ich ja untote Kaldorei hervorragend geeignet. Sie haben starkes Trauma durchlebt, und der Untod hat ihre Persönlichkeiten und Moralgefühl korrumpiert. In den vergangenen ~5 Jahren, die die meisten von ihnen unter den Verlassenen verbracht haben, hat sich der eine oder andere sicherlich etwas von den Verlassenen beibringen lassen oder auf anderem Wege zu Felmagie gefunden.

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Tbh; ich finde nachtelfische Hexenmeister bek.nackt. Nicht, weil sie nicht erklärbar oder nicht möglich wären, sondern weil all das, was eine solche Rolle mit sich bringen würde (Außenseiter etc. pp), von gefühlt 80% eh nicht beachtet werden würde. Dann spielt sich Nelfenhexer Hans in eine Dorfbubble rein, ignoriert sämtliche Npcs die da eigentlich was dagegen haben müssten (oder sollten) und schon ist der Kram im Alltag so akzeptiert, das dann Derjenige der Blöde ist, der seinen Charakter entsprechend in einer Anti-Hexer-Haltung spielt. Alles schon zu Hauf mit Dämonenjägern gehabt.

Ich weiß, ich weiß. Ist überall im RP auf andere Konzepte übertragbar und es gibt bestimmt auch ganz tolle Spieler irgendwo, die sich im Klaren darüber sind was sie da spielen, aber naja. Das Negative bleibt halt leider immer hängen und frustet schon, bevor überhaupt was passiert ist.

P.S
An den Hexer in seinem einsamen Turm fernab der heiligen Wälder: Brauchst du einen Lehrling? :stuck_out_tongue:

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Manchmal… nun gut… oft… habe ich das Gefühl, man kommuniziert gegen Windmühlen. Hm.

E: Btw Nilann, fand ich deine Geschichte zu der Nelfe sehr interessant! Mochte ich.
Pers. denke ich sogar fast, dass sich ein… „irregeführter“ Kaldorei eher der Leere zuwenden würde, als dem Fel. Aber das is nur meine Ansicht, ich denke da an die Schattenseite bzw. dunkle Seite von Elune, die sie definitiv hat. Und die auch teils schon mehrmals gezeigt wurde.

E2: Hab länger überlegt etwas zu schreiben, aber @Falk du solltest etwas aufpassen, wie du Dinge schreibst. Für mich lesen sich da ein paar Sachen in dem Beitrag wie Headcanon (zB wegen den Artefakten). Und die Shen’dralar würde ich pers. nicht als Sekte bezeichnen xD

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Ist das aber nicht mehr ein Problem von abtrünnigen Konzepten generell?
Da macht es keinen Unterschied, ob es nun ein Nachtelf, Mensch, Taure oder Zwerg ist.
Und letzten Endes ist die Klasse, welche man in der Engine auswählen kann, noch nie ein Hindernis gewesen ein Konzept auszuführen.

Wer einen Eredun spielen wollte, hat dafür nie rote Haut beim Barbier gebraucht.
Wer einen Mensch-Schamanen spielen will, der geht mit seinem Char zu einem Schami, um sich ausbilden zu lassen.
Und wer einen Nachtelf-Hexenmeister spielen wollte, der hat dafür nun auch die Klasse dafür nie gebraucht.

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Und weil man es immer schon in der Theorie ohne Lorebelege durch sein Flag konnte und damit ein FF-Spieler mit Schrottkonzept war ist es okay wenn man es jetzt auch in der Lore kann und man kein FF-Spieler mit Schrottkonzept mehr ist, weil’s ja in der Lore steht. :slight_smile:

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Ja. Das sagte ich ja auch. Ist überall auf Konzepte übertragbar. Da es hier aber um Nachtelfenhexer geht und ich mich fast ausschließlich unter Nachtelfen bewege, habe ich mich auch darauf bezogen. Und weil ich finde, dass Hexenmeister unter Nachtelfen nochmal ne Schippe ätzender sind, als beispielsweise unter Menschen.

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Ich gebe dir bei: „Nicht alles, was man spielen kann, macht auch an jedem Ort Sinn“ erstmal recht. Wobei nur weil ich etwas nicht spielen oder nicht an einem bestimmten Ort spielen würde halt nicht heißt, dass das alle anderen genauso sehen müssen.

Natürlich gibt es Grenzen, wo es pauschal absurd wird, die haben aber selten mit spezifischen Konzepten zu tun, sondern meistens eher damit, dass die Leute einfach sozialunverträgliche Rollen entwerfen und erwarten damit immer alles tun zu können ohne Echo. (Egal ob das Chars sind, die stehlen, morden oder irgendwelche Kultisten etc. pp)

Was ich allerdings anders sehe ist, ab wann dieses Problem auftritt. Dinge wie Hexenmeister sind, meiner Ansicht nach, eben nicht per se „kill on sight“ oder genauso doof wie den murder-Hobo in einem netten Licht-Charaktere-Umfeld spielen zu wollen. Das Problem besteht erst, wenn der HExenmeistercharakter auch dauernd finsterdudelig Dämonenkram machen und andere Seelen einsacken will. Die gelebte Serverlore (jaja ich weiß, schlimmes Wort) zieht hier die „Dich grenzen wir aus!“-Grenze oft nur deutlich früher und härter, als das SPiel uns das zeigt und vorlebt. Nicht nur bei Hexenmeistern, auch bei anderen Sachen wie Leerenelfen.

Und ich persönlich bin auch der Meinung, dass man nicht erwarten oder verlangen kann, dass die SCs sich an die statistische Normverteilung der Welt halten. Dafür, dass in der Lebensrealität meines Charakters mehr Menschen in Sturmwind Handwerker als Adelige oder Stadtwachen sind benötigt es keiner Spielercharakterkontrolle. In der weltsimulatorischen Logik kann diese Verteilung vorhanden sein, selbst wenn 100% aller bespielten SCs in Sturmwind Stadtwachen wären (oder eben, wenn auf einmal 25% aller Kaldorei-SCs Hexenmeister sind). Die Welt, in der unsere Figuren leben, ist größer als das, was wir durch SCs sehen. Und ganz neben der Nicht-Notwendigkeit für die Weltlogik, finde ich ein: „Ne sorry, du bist der/die neue, alle Paladinrollen sind schon weg, spiel Bauer“ unfassbar elitistisch.

Wichtig: Das ist alles nicht an dich spezifisch gerichtet, Seuchenhuf. Dein Post war nur der Anstoß für meinen :slight_smile:

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