Wilde Ritte und rasselnde Klingen
- Erzählung von Dabu'ka
Der reitende Orc machte keine schlechte Figur auf dem Wildschwein; langsam wurde es sogar müde. Die anderen versuchten ihr Glück mit den Seilen. Anstatt den Kopf zu treffen dienten die Schlingen als geschickte Tretfallen. Ein Hinterlauf, ein Vorderlauf, schnelle Reaktion und schon wurde dem energischen Keiler regelrecht den Boden unter den Hufen weggezogen. Ächzend landete das Tier auf den Bauch und brauchte eine Verschnaufpause.
Noch an Ort und Stelle wurde auch von den Donneräxten etwas verspeist; schließlich mussten sie auf ihren Erfolg anstoßen. Das Ungute Gefühl jedoch blieb bei Dabu´ka, immer wieder drehte sie sich um, weil sie etwas zu sehen glaubte. Als auch die anderen etwas Unklares vernahmen packte das ganze Rudel lieber fluchs zusammen und die junge Orcin gab den Befehl des Abzuges an. Sie hatten was sie wollten und brauchten, mehr musste in dieser Nacht nicht geschehen.
Auf dem Rückweg ließ keinem dieses Gefühl los und als auf dem selbigen Pfad plötzlich ein dunkles Banner mit einem grünen Baum als Symbol den Weg versperrte wuchs das Misstrauen. Sie kannten das Zeichen nicht, argwöhnisch wurde es umschlichen und daran gerochen. Klar war, keines der Menschen; ein anderes und das verhieß wahrlich nichts Gutes. Der erschöpfte Keiler musste in den Sumpf gebracht werden, das hatte oberste Priorität. Dabu´ka entschloss sich weiter zu ziehen und das schleunigst. Um jedoch ein Zeichen zu setzen wurde kurzerhand das im Weg stehende Banner angezündet, ehe das Rudel sich davon stahl.
Hinter einem Hügel allerdings kam es letztendlich doch zu einer Begegnung der dritten Art; Orcs und hochgewachsene Nachtelfen, auch Kaldorei genannt, standen sich am Fuße gegenüber. Froh sahen die beiden nicht gerade aus, ob es an dem brennenden Banner oder an der Situation generell gelegen hatte wusste wahrscheinlich keiner; der Überraschungseffekt war auf beiden Seiten gegeben. Nun musste das Rudel eine schnelle Entscheidung treffen; Dabu´ka hielt zunächst noch inne und musterte die Nachtelfenmänner eindringlich. Anspannung machte sich breit und war deutlich zugegen. Doch merkwürdigerweise erhob keine der beiden Seite ihre Klingen und setzten zum niedermetzeln des Gegenübers an. Vielleicht war es das fremde Territorium; die Orcs waren hier ebenso wenig ansässig wie die Waldverliebten Nachtelfen.
Fortsetzung folgt . . .