🐺 [Orc-RP/PVE] Schattenwolf Clan

Die Geste, die mit den grünlich, dicken Fingern vollzogen wurde, war für den orcischen Wirt bestimmt, der für so etwas wohl auch Augen am Hinterkopf hatte. Zügig ging er zu dem eingehüllten Orc, der an der Theke stand. Ohne ein weiteres Wort zu verlieren griff der Wirt brummig nach den leeren Krug, verschwand kurz von der Bildfläche und tauchte nach wenigen Augenblicken gefüllt mit einer Schaumkrone wieder auf. Der alte Orc, dessen Gesicht unter einer Kapuze in verschworener Dunkelheit gehüllt war, grunzte kurz mit einem nickenden Schädel als Geste der Dankbarkeit. Der etwas jüngere Orc blieb hinter seiner Theke bei dem Fremden stehen. Als der Alte merkte, dass der Wirt ihn diesmal nicht allein lassen wollte, hob er kurz sein Blick an, um diesen argwöhnisch zu mustern. Als sich beide Augenpaare schließlich trafen, bekam der Schankmeister einen feurig, festen Blick zugeworfen.

Da der Wirt nun die Aufmerksamkeit des alten Orcs hatte, nutzte er diese gleich, um abzuschätzen, welche Feststellung ihm unter den dreckigen Nägeln brannte. „Du bist Schamane.“ Der Fremde brummte ihn kurz mürrisch an, als er seine tiefe Stimme erhob: „Und was spielt das für eine Rolle?“ Der alte Schamane nahm den Krug in die Pranke und versteckte sein Gesicht hinter diesem, als er einen großen Schluck von dem feinen Gebräu sich in den Rachen hinunter kippte. Der jüngere Orc zog kurz die Stirn in Falten und dachte über diese nicht zielführende Antwort nach, ehe er einen erneuten Versuch startete. „Hab´ dich hier noch nie gesehen, wo ist dein Clan?“

Der fremdwirkende Schamane stellte den Krug wieder auf den Tresen ab und starrte zunächst schweigsam einfach vor sich hin, als würde diese Frage ihm alte Geschichten ins Gedächtnis rufen. Er ließ sich Zeit, bis er schließlich dem neugierigen Wirt antwortete: „Bei den Wölfen.“ Die Augenbrauen des Schankmeisters schoben sich engstirnig zusammen. "Bei den Wölfen? Und wo sind diese Wölfe?“ Dieses Mal musste der wissbegierige Wirt nicht so lange auf eine Antwort warten. „In den Schatten der Berge, sie beklagen den Verlust unseres Häuptlings.“

Der alte Schamane erhob wieder den Krug, um ihn weiter zu leeren. Der jüngere Orc verzog verwirrt seine Hauer, zu einer grotesken Maske. „Wie heißt der gefallender Häuptling?“ Der Schamane blickte nach links, der Theke entlang, bis seine Augen wieder auf dem Schankmeister verweilten. Mit einem dumpfen Laut krachte seine flache Pranke neben dem geleerten Krug, auf die Holztheke. Der Wirt zuckte für einen Wimpernschlag zusammen. Als der alte Orc mürrisch schnaufend seine Pranke wegnahm, kam unter dieser ein Silberstück zum Vorschein. „Gur’gol." Erwiderte der Schamane knapp mit tiefgrollender Stimmlage und verließ daraufhin mit hinkenden, langsamen Schritten die Taverne.

:wolf:

Lausch den Klängen in der Nacht,
so wild und frei mit viel Bedacht,
Dir wird klar es sind nicht die Eulen,
die dort in die Wildnis heulen.

Der Wind er trägt den Ruf weit fort,
bis dorthin zu jenen Ort,
wo Freundschaft sich vermischt im Strudel,
bis dorthin, zu seinem Rudel.

Folge diesem Ruf auf leisen Schritten,
mit deinem Seelentier beritten,
such´ das Rudel in der Nacht,
doch sei dabei stets bedacht:

Ein treuer Wolf wird von Seiten niemals weichen,
von denen die sind seinesgleichen.

:wolf:

2 Likes

Warum hast du jetzt zu deinem Clan einen weiteren Beitrag gemacht? Reichte der alte Thread nicht mehr?

Kraktor: Nein, weil wir alles komplett neu auf die Beine stellen, der alte Beitrag komplett überarbeitet werden müsste und wir eigentlich einen neuen, sauberen Thread haben wollten, ohne viel Diskussion :wink:

1 Like

Ruf der Erde (Teil 1 von 3)

Langsam öffnete der alte Orc seine Augen, und betrachtete, wie die Flammen der Feuerschalen die Schatten von den Felskonturen wild tanzen ließen. Dieser banale Anblick war ihm, die Tage zuvor, noch nie aufgefallen. Dieser Morgen fühlte sich anders an. Aber der Morgen, war wie jeder Morgen, in den letzten Tagen, und Monaten. In der Höhle lebten immer noch die gleichen Orcs, seine Schlafstädte war auch genau da, wo sie immer war. Alles war so wie immer. Mit dem alten Orc selbst, war etwas passiert. Gal’rak atmete ruhig ein und aus, sein Geist war wie leer gefegt. Völlig verblüfft, dass sich nicht gleich wieder Sorgen die im Ungewissen lagen, sich in sein Bewusstsein drängten, betrachtete er weiter die Felsdecke. Nicht nur sein Geist war befreit, auch sein Leib selbst fühlte sich gut und belastbar an. Das harte Training der letzten Monate, machte sich bezahlt, der stechende Schmerz in seinem Bein, der normalerweise ihn behinderte, war so weit verschwunden. Die alte Haut strafte sich wieder über starke Muskeln, die alten Knochen wollten sich Bewegen, so wie die Schatten selbst, die er immer noch fasziniert Betrachtete. Nach einer Weile wischte Gal’rak mit einer Pranke, die Felle von sich, und stand auf. Er Streckte sich kurz, zu seiner vollen Größe, anschließend stapfte er durch die Höhle, in Richtung Freiem.

Der Schatten wich von seiner Haut, und die Sonne entblößte den grünen Schimmer. Der weiche staub unter seinen nackten Füßen, fühlte sich gut an. Gal’rak schaute zu ihnen runter, und zog seine Zehen zusammen, so dass sie sich in den roten Staub eingruben. Sein Geist nahm alles auf, was seine Sinne wahrnahmen. Dies alles war noch nicht denkbar, als er in dem Tal ankam, um die Ausbildung zum Schamanen zu vollenden. Doch nun fühlte er sich befreit, von allem. Zufrieden holte sich der alte Orc von Galgar einen Kaktusapfel, und stopfte sich ihn zwischen seinen vergilbten Hauern. Der frische Saft lief ihm zum Teil aus seinem Maul, als seine Beißer den Apfel zermalmten. Dieses Obst, glaubte der Alte, war das Beste was er jäh gegessen hatte, so gut fühlte er sich an diesen Morgen. Als es nix mehr zu kauen gab, fuhr er mit einen seiner Unterarme über seinen Mund, um die Reste des süßklebrigen Saftes zu entfernen.

Gelassen ging er zu Canaga Erdenrufer. Der Troll hatte die Veränderung an seinen schwierigen Schüler schon längst bemerkt. Bevor Gal’rak was sagen konnte, sprach er in seiner lässigen Art und Weise. „Die Zeit ist gekommen, junger Schamane.“ Vor diesen Morgen, hatte der alte Orc sich noch maßlos geärgert, dass dieser Troll ihn als Jung bezeichnete. Es wirkte stets, wie eine Respektlosigkeit, gegenüber dem Orc. Was konnte schon so ein Troll, über ihn wissen, was er alles in seinem langen Leben gesehen hatte. Der Troll stand nicht mal auf um mit ihm zu reden. Heute aber, hörte der Alte zum ersten Mal, diese Worte des Trolls wirklich. Zufrieden setzte er sich vor Canaga, und nickte ihn verstehend zu. Canaga Erdenrufer sprach darauf weiter. „Ihr seid stark geworden und euer Geist ist ausdauernd wie die Erde. Dass Ihr dem Pfad des Schamanen folgt, zeigt, dass Ihr Weisheit besitzt, sogar bevor Ihr Euch selbst beweist.“ Gal’rak setzte zu einer Erklärung an. „Erdenrufer ich fürchte ich habe mich in der letzten Zeit, nicht als zu weise verhalten, gegenüber eurer.“ Der Troll winkte ab, und gab gleichzeitig dem Alten zu verstehen jetzt genau zuzuhören. „Das Element der Erde wird über Euer Schicksal wachen und Teil von Euch werden, wenn Ihr bereit seid. Doch Ihr müsst vor der Erde selbst bestehen. Wenn Ihr bereit seid, werdet Ihr Dinge sehen, von denen nur Schamanen wissen.“ Gal’rak legte eine Pranke, flach auf seine Brust und sprach mit fester Stimme. „Ich fühle mich bereit, so bereit wie noch nie in meinem Leben.“ Canaga nickte seinem Schüler zu. „Sucht die Teufelspirscher im Norden und beschafft Euch zwei ihrer Hufe. Kehrt dann zu mir zurück und wir sprechen weiter über Eure Zukunft.“ Ohne weitere Worte zu verlieren, setzte sich der Orc in Bewegung. Gal’rak wusste genau das der Troll eine Höhle, im Norden des Tals, meinte. Er war schon so oft durch das Tal gewandert, dass es sich wie ein Zuhause anfühlte.

3 Likes

Ruf der Erde (Teil 2 von 3)

Als der Schamane den Eingang der Höhle erreichte, nahm er seine einfache Steinkeule in die Pranke, und begann nach diesen Teufelspirschern zu suchen. Die Suche dauerte nicht lange, denn die Teufelspirscher machten selbst schon Jagt auf den alten Orc. Gal’rak bog um die erste Ecke, und schon versuchte einer dieser Wesen ihn anzuspringen. Der Schamane riss den kleinen Streitkolben hoch, und bevor die Bestie den Orc erreichen konnte, donnerte er die Keule nach unten. Der Teufelspirscher krachte mit einem zermatschden Schädel auf den Fels. Hinter Gal’rak tauchte schon der nächste auf. Aus der Drehung heraus, holte der Alte wieder aus, und schlug ihn gegen die Felswand. Der Teufelspirscher landete auf eine Felsspitze, die ihn durchbohrte. Hastig schaute der Schamane sich um, ob noch mehr von diesen Biestern, ihn auflauerten. Es blieb aber soweit erst mal alles ruhig. Ohne Zeit zu verlieren, nahm der Alte das was Canaga verlangte, und machte sich auf den Rückweg.

Auf dem Marsch durch das Tal, dachte der Orc nach, warum er diese Hufe holen sollte. Es wollte ihn aber so richtig nix einfallen, wozu man diese Dinger brauchen könnte. Im Gedanken ging er den Ablauf des, kurzen aber heftigen, Kampfes nochmals durch. Dabei stellte er fest, dass er seine Waffe nicht mit den Zorn der Wut führte. Eine scheinbare unendliche Willenskraft, seine Aufgabe zu erfüllen, ließ ihm seine Waffe mit klaren Verstand führen. Ihm viel auf, wie er fast schon bewusst darauf geachtet hatte, das seine Füße immer fest mit den Boden verankert waren. Die Worte, „die Erde wird ein Teil von dir werden“ schossen ihn ins Gedächtnis, und er war überzeugt, dass es nicht um die Hufe eigentlich ging. Sie sollten nur ein Symbol sein, das er begreifen sollte, immer darauf zu achten, einen festen Stand zu behalten.

In der kleinen Siedlung im Tal der Prüfungen angekommen, schaute sich Gal’rak nach den Erdenrufer um. Als er ihn mit flammenden Blick entdeckte, stapfte er zu dem Troll. Canaga wartete nicht, bis der alte Orc was sagen konnte, und holte gleich aus. „Die Erde ist geduldig und wird auf dich warten, bis du bereit bist, weil sie weiß, dass alle Dinge vergehen und wiedergeboren werden. Es ist der Kreislauf der Dinge. Berge werden zu Wüsten. Flüsse werden zu Schluchten. Die Erde ist das sturste und klügste aller Elemente.“
Der Orc ließ die Hufe von diesen Biestern demonstrativ fallen, und bemerkte. „Sie haben ihren festen Stand verloren, und das für immer,… ich nicht.“ Ein Lächeln zeichnete sich kurz, auf der Maske des Trolls ab. „Gut, Gal’rak. Deine Rückkehr hierher bedeutet, dass du tatsächlich für den nächsten Schritt vorbereitet bist.“
Das war es was der alte Orc hören wollte. Er setzte sich zügig hin, um die Ausführungen von Canaga Erdenrufer zu folgen. " Von allen Elementen repräsentiert, die Erde das Fundament aller Dinge. Sie ist deine Stärke, deine Ausdauer und deine Geduld. Die Erdmutter wird dich beschützen, aber nur, wenn du ihr den richtigen Respekt entgegenbringst. Sie ist die Grundlage für das Leben, und wenn du ihre Gesetze einhältst, gewinnst du mehr Weisheit. Vergiss niemals die Geheimnisse, die sie mit dir teilt."
Gal’rak nickte den Erdenrufer zu „Das werde ich nicht, ganz bestimmt nicht“ Der Troll erwiderte die Geste. „Ich werde jetzt dein Sapta für dich machen, und wenn du es einnehmst, wird sich ein neuer Weg vor dir öffnen.“
Schweigend schaute der alte Orc zu, wie der Troll diesen Trank zusammen braute. Da bei erklärte er. „Ein Sapta ist ein Getränk, mit dem unsere Seelen an die Elemente gebunden werden. Mit Magie gestärkt lässt dieser Trank die Willensstarken die Elemente sehen, wie es sonst niemand kann. Euer Geist wird mit dem Element verbunden, für das das Sapta geschaffen wurde. Nur wenige auserwählte Schamanen kennen das Rezept.“ Als Canaga fertig mit der Herstellung war, reichte er den Trank seinen Schüler. Gal’rak streckte eine Pranke aus, um den Sapta entgegen zu nehmen. Kurz bevor er zugreifen konnte, zog der Troll den Trank nochmals zu sich, bis er ihn den alten Orc überließ. " Das Sapta wird stets an einem heiligen Ort getrunken, niemals anderswo… vergesst das nicht." Waren die warnenden Worte von Canaga Erdenrufer. Gal’rak versicherte ihn mit ein Nicken, das er den Troll verstanden hatte. "Besucht den Geisterfelsen südwestlich von hier… er befindet sich am Ende des verborgenen Pfades. Trinkt Euer Sapta dort und… tja, Ihr werdet schon sehen. Es ist nur erforderlich, dass Ihr demütig vor der Erde steht, um dieses Ritual zu bestehen. Aber die anderen sind nicht so passiv. Sie können chaotisch und häufig brutal sein, doch das liegt in der Natur der Elemente. Gegensätzliche Elemente widerstreben einander, diese Dinge müsst Ihr gründlich verstehen. "
Gal’rak verstaute das Sapta sicher, in seinen kleinen Lederbeutel, und er hob sich. Bevor er sich auf den Weg machte, diesen Pfad zu finden, bedankte er sich aufrichtig, bei dem Troll, für seine Geduld mit ihm. Eine Geduld aufzubringen, was Gal’rak erst lernen musste.

2 Likes

Ruf der Erde (Teil 3 von 3)

Die Sonne hatte ihren Zenit schon überschritten, aber stand noch hoch über den Bergen am Himmel. Die Mischung aus langen Schatten, die die Felswende schmückten, und das hellrot angestrahlte Gestein, von den Felsvorsprüngen, machte es schwer diesen Pfad zu entdecken. Gal’rak stieg einfach an einer Stelle die Felswand herauf, an dem es nicht so beschwerlich war, in der Hoffnung, dass das der verborgene Pfad war. Er wurde nicht enttäuscht, der Weg führte hoch über den Bergkamm, schlängelte sich zwischen mehreren Bergspitzen hindurch, und endete in einer größeren Ebene, die hoch über dem Tal der Prüfung lag. Auf ihr stand ein großer Felsblock, der nicht das Rotbraun der Berge trug, sondern in einem dunklen Grau sich imposant präsentierte. Der Orc näherte sich diesem Fels, und sah die Rune, die in ihm eingearbeitet wurde. Die Frage ob der Schamane hier richtig war, stellte sich erst gar nicht. Dies war so eindeutig der Geisterfels, dass es nur noch eins zu tun gab. Gal’rak holte den Trank aus seinen Beutel, und machte sich bereit. Er hielt die Pfiole mit beiden Pranken fest, und kippte sich den gesamten Inhalt in den Rachen. Bevor er sagen konnte nach was dieser Sapta schmeckte, hatte der alte Orc ihn schon runter geschluckt. Unfassbares lautes Grollen breitete sich in seinen Schädel aus. So als wenn die Berge selbst über ihn zusammen brechen würden. Das Grollen begann mit einer Stimme zu sprechen. "Ah… Gal’rak… die Erde ist erfreut, Euch hier zu sehen. " Eine Erdmanifestation tauchte direkt vor den alten Orc auf, die aus dem gleichen dunklen Gestein, wie der Felsblock mit der Rune, bestand. " An Körper und Geist verbunden werdet Ihr vorwärts schreiten, wissend, dass die Berge Eure Kraft sind, die Ebenen Eure Geduld; die Welt selbst Eure Essenz ." Der Schamane war einfach so überwältigt, von der Präsenz der Erde, dass er einfach nur stehen blieb, ohne sich zu rühren. Die Erde begann zu beben, kleinere Erdelementare erschienen. Das Beben wurde immer stärker, so mehr von den Erdelementaren auftauchten. Gal’rak spannte seinen gesamten Körper an, um nicht den halt zu verlieren. Seine Füße wurden schwerer, so schwer, dass sie sich anfühlten, als würden sie im Boden versinken. Er brachte all seine Kraft auf. Seine Konzentration nahm stetig zu, und er spürte bei den heftigen Stößen, ein feines aber gleichmäßiges Pulsieren der Erde, unter seinen Füßen, so dass der Schamane dachte. „Das ist also der Herzschlag dieser Welt“ Nach und nach verschwanden die kleineren Erdelementare, und das Beben wurde schwächer. Die Stimme der Erdmanifestation war wieder in dem lauten Grollen zu hören. „Habt Geduld, Gal’rak. Bleibt stark und sucht Weisheit. Dies verlangt die Erde von Euch. Am Ende solltet Ihr eins mit der Erde werden…“ Das Grollen nahm nochmals an Lautstärke zu, aber der alte Orc hielt Stand. „Nehmt diesen Rohquarz von mir und bringt ihn als Beweis für unsere Begegnung zu Canaga Erdenrufer. Er wird ein Totem für Euch anfertigen, dessen Herzstück dieser Kiesel sein soll.“ Der Orc schaute in seine offene Handfläche, in der ein kleiner Stein erschien. „So winzig er scheinen mag, ihr werdet feststellen, dass es nicht auf die Größe ankommt und selbst die kleinsten Dinge viele anderen überdauern können.“ Als Gal’rak sein Kopf wieder hob, um wieder zu der Erdmanifestation zu blicken, verschwand auch sie. Das Beben und das ohrenbetäubende Grollen verstummten. Der Alte drehte kurz seinen Kopf, um sich zu orientieren, und dann betrachtete er nochmals, in aller Ruhe, den Kiesel, den er erhalten hatte. Wenn man nicht wusste, was es mit diesem Stein auf sich hatte, war es wirklich nur ein einfacher Quarzkiesel. Aber in der Pranke des Schamanen, war es die Versicherung, das die Kraft der Erde, steht’s ihm bei stehen würde, wenn er darum bittet. Gal’rak umschloss den kleinen Stein, mit seinen dicken Fingern, und passte auf, dass er ihn nicht verlieren würde. Mittlerweile näherte sich die Sonne dem Horizont. Der Orc blickte in die Wolken, die von dem Rot, des scheidenden Tageslicht, in Flammen standen. Der Schamane machte sich zügig auf den Weg, ins Tal, was schon im Schatten der Berge lag, der bald zu der Dunkelheit der Nacht heranwachsen würde.

Gal’rak überließ den Rohquarz den Erdenrufer Canaga, der ihn erklärte „Das Totem, das ich für dich herstellen werde, ist mehr als ein Symbol für den Status unter Schamanen, es verfügt über darüber hinausgehende Fähigkeiten. Eine Verwendung des Totems ist der Fokus von Zaubersprüchen. Diese Zaubersprüche sind an die Erde gebunden, und wenn du immer mehr Weisheit erlangen, werden Ihnen mehr Fähigkeiten der Erde zugänglich gemacht“

Die Schatten, die von den Flammen der Feuerschalen an den Felskonturen geworfen wurden, tanzten immer noch. Ab und zu war nur noch ein Knacken zu vernehmen, von dem was die Flammen verzerrten. Der alte Orc lag wieder unter den Fellen von seiner Schlafstätte, und atmete ruhig in seinem tiefen Schlaf

2 Likes