Machen sie doch schon. Und ich sage nicht, dass man Raiden rauspatchen soll. Es gibt Leute, denen macht das Spaß und das sei ihnen auch gegönnt. Es kann aber nicht sein, dass das Spiel auf einmal nur noch für diese Spieler oder vorrangig für diese Spieler gemacht wird. Da gibt es eben auch andere Spieler und die hätten WoW vielleicht wieder mehr in eine andere Richtung.
Ich war noch nie ein so wirklich großer Fan von Dungeons und Raids. Früher habe ich sie dennoch hier und da besucht und Ende WotLk und während Cata hatte war ich sogar Mitglied eines 10er Stammraids. Aber es war nicht notwendig das zu machen. Es gab auch ohne das Beschäftigung. Frei einteilbar, wann und wie lange man das machen möchte.
Heute wird man dann mit „mach doch alte Erfolge“, „farm doch Transmog“ und „mach Haustierkämpfe“ abgespeist. Ich meine, ehrlich jetzt? Das ist als hätte ich voll Bock auf Erdbeerkuchen mit Sahne und jemand sagt „tja, iss doch einen fettfreien Naturjoghurt“.
Die Spieler laufen also schon davon, weil es zwar in der Theorie so unheimlich viel zu tun gibt, das aber Großteils Dinge sind, die entweder nicht wirklich was mit „WoW im aktuellen Addon spielen“ zu tun haben oder die man halt nur dann spielen kann, wenn Blizzard es einem gerade zeitlich erlaubt und dann auch nur für beschränkte Zeit. Man muss teilweise Wochen auf bestimmte Inhalte warten, kann sie dann nur während einer bestimmten Frist machen und hat da auch nur für sehr überschaubare Zeit was zu tun. Das beste Beispiel ist hier die Kriegsfront. Gute Idee, bescheiden umgesetzt.
Inselexpeditionen sind gelinde gesagt Mist. Warum? Noch ein instanzierter Bereich, noch ein Bereich, an dem die Uhr tickt, an dem man von den Launen der anderen Spieler abhängig ist und einfach nur durchgejagt wird, bis sie einem raus kicken, weil sie einfach grad Lust drauf haben, es witzig finden oder ihnen ein Pups quer im Darm steckt.
Es braucht mehr qualitativer Inhalt außerhalb von Instanzen in der freien Welt. Welcher, den man spielen kann, wann man will und solange man will. Nicht nur dann, wann Blizzard es erlaubt und wie lange Blizzard das für gut befindet.
Es kann nicht sein, dass Spieler in ihrem freien Spiel eingeschränkt werden, nur weil die „neue Generation“ und die „neue Zielgruppe“ und die „ich spiel am liebsten nur Raids und m+, alles andere bräucht ich nicht“ und die „ich hab doch keine Zeit“ Spieler sich sonst abgehängt fühlen und unter Zeitdruck fühlen könnten, wenn andere halt nicht nur 1-2 mal die Woche für jeweils 1-2 Stunden mal einloggen sondern am liebsten öfter die Woche und auch mal 4 Stunden am Stück, wenns gerade Spaß macht.
Diesem Spaß und der persönlichen Freiheit wird man mit den aktuellen Inhalten, den zeitlichen Beschränkungen und den zeitlichen Bevormundungen eben beraubt.
Die Leute quitten bei fehlender Progression aktuell auch schon. Aber nicht wegen fehlenden Raids, sondern weil einfach keine wirkliche Charakterprogression stattfindet. Der Skillbaum ist doof, leveln fühlt sich nicht nach Belohnung an. Man kriegt alle Schaltjahr einen Punkt, den man belegen darf. Die Mobs skalieren mit. Man merkt kaum, dass man stärker wird und im Level steigt. Diese Progression fehlt und auch deshalb quitten Leute.
Und bezüglich der Items: ja, es muss meiner Meinung nach auch außerhalb von Dungeons und Raids die Möglichkeit geben, sich auch auf Maxlvl noch bei der Ausrüstung verbessern zu können und ein Belohnungsgefühl zu erhalten. Aber es muss dennoch im Raid immer die beste Ausrüstung geben. Das hat Blizzard mit ihrem Loot an jeder Ecke und ihrem Kriegsgeschmiedet, Titangeschmiedet und von Gott persönlich geschmiedet einfach mal gepflegt in den Sand gesetzt.