Plaudersofa 714 - Chuck Norris und Buddy Holly’s Muttern

Ich empfinde mich als Feministin und mag Männer, einige habe ich geliebt, andere (Brüder, Söhne, Vater, Freunde) liebe ich heute noch.
Das ist m.M.n. ein Totschlagargument.

Beispiel: Nur weil ich manche Verhaltensweisen unserer Zugewanderten abartig finde (Kinderehe etc.) , bin ich in keiner politischen Ecke.

Das ist genau der Punkt, nämlich zu differenzieren.

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Eher nicht. Wobei, wenn ich mir vorstelle…
…was hier im Forum nichts zu suchen hat, dann vielleicht doch. Schon.
Kommt auf den anderen Menschen an.

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Wenn Du in einer Umgebung aufwächst, die dir völlig andere Rollenbilder vermittelt, nützt es meiner Meinung auch wenig, wenn die Sprache gegendert ist. Haupteinflußfaktor für Verhalten ist und bleibt nun mal das Umfeld, in dem man aufwächst.

Meine Eltern waren mir zu Schulzeiten z.B. fürchterlich peinlich. Weil alle anderen „normale“ Familien hatten, in denen die Frau bei Schulfesten schön Waffeln verkauft hat und der Mann mit den anderen Männern Bier getrunken hat. Meine Eltern waren laut und immer die ersten auf der Hüpfburg. Die anderen Kinder fanden sie super, ich wäre am liebsten im Boden versunken. Heute bin ich dankbar, dass ich Kind einer gleichberechtigten Beziehung war, in der jeder das gemacht hat, was er wollte und das so auch an die Kinder weitergegeben hat.

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Nur raus mit der Liste!
Literatur ist nie schlecht.

Zum Sprachzwang allerdings gibt es einen gekrönten Favoriten - nä? Orwell.

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Ich gendere nicht.
Nie.
Ich gendere nur doofes Zeug wie Radioempfangsgeräte*innen (und aussen)

schnippt mit dem Finger woraufhin man in strahlendem Scheinwerferlicht steht und zeigt dann auf sich selbst
Meeeeee!!!

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Also:
Zu 1.

  • Bist du hier jederzeit Herzlich Willkommen :slight_smile:
  • Mehr Zwerge sind immer gut :slight_smile:

Zu 2.:
Das Sprache ein wichtiges Instrument ist, sollte spätestens seit der Zeit des National Sozialismus klar sein, in der die Sprache gezielt zur Entmenschlichung der verfolgten Minderheiten genutzt wurde.
Das mich das ganze Thema emotional sehr berührt, eben weil ich Vater einer Tochter bin und eben weil ich angefeindet wurde (im Jahr 2015!), dass ich freiwillig auf Geld und Karriere verzichte um bei meinem Kind zu sein, ist mir bewusst und sollte sich jemand angegriffen gefühlt haben, dann bitte ich um Verzeihung.

Dann tut es mir Leid, weil es keineswegs meine Absicht war ein Todschlagargument gegen den Feminismus zu bringen.

Das empfinde ich (und Gefühle sind meistens nicht rational) als sehr schwer in der letzten Zeit, gerade in öffentlichen Diskursen.

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War das jetzt ein Heiratsantrag?
Originell. Wenn auch ein bisschen dürftig, so ohne Ring.

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Genau das. Ich bin auch ziemlich liberal aufgewachsen, meinen Eltern war immer sch…egal wer wen und welches Geschlecht liebt. Als meine Schwester eine Selbstentdeckungsphase hatte und eröffnete, sie sei bi, haben sie nur mit den Schultern gezuckt etc.
Und dazu hat es auch kein *innen an jedem möglichen und unmöglichen Wort gebraucht und schon gar nicht an Worten, die bereits gegendert oder grammatisches Neutrum sind.

Ja, auf Neusprech steuern wir leider stark zu… bewertet den Beitrag mit einem Doppelplusgut

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Du wärst überrascht, wie sehr sich diese Rollenbilder auch in dem Sprachgebrauch niederschlagen, beziehungsweise von diesem gestützt werden.
Die allgemeine Umwelt, bzw. das soziale Umfeld, ist natürlich ein ausgesprochen wichtiger Faktor, aber die Sprache gehört auch mit dazu. Im Grunde spreche ich mich auch lediglich für eine Sensibilisierung mit dem Thema aus. Liegt vielleicht auch an meiner Lehramtsausbildung, aber ich hole da mal aus der Kiste: Das soziale Umfeld kann ein Kind beispielsweise eben nicht beeinflussen, aber die Lehrkräfte an der Schule sehe ich dann in der Verantwortung solche sozialen Umfelder und Rollenbilder aufzubrechen, indem sie beispielsweise eine genderneutrale Sprache verwenden. Es gibt auch eine wundervolle Studie, die aufzeigt, welchen Einfluss das Geschlecht von Protagonisten in Kindergeschichten bereits auf die Kinder hat.

Äh, und da Literatur gewünscht wurde, ich suche mal zusammen und reiche es gesammelt später nach, Valanna :slight_smile: Gib mir nur ein bissel Zeit, damit es auch ordentlich wird. Es kann gut sein, dass ich das erst morgen schaffe.

Edit: Die kleine Literatursammlung wird keinen Anspruch auf Vollständigkeit haben. Das wäre ein Ding der Unmöglichkeit, aber betrachte es als meine persönlichen Highlights, die ich empfehlen kann :slight_smile:

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Ich bin da voll bei dir, dass Schule die sozialen Extreme zuhause aufbrechen kann.
Wo du mich verlierst, ist die teilweise aus meiner Sicht umgesetzte ideologische Umerziehungsagenda zB. diese Sexualkunde / sexuelle Früherziehung im Kindergarten. Das hat da absolut nichts verloren. Ich möchte das bitte mit meinem Kind zuhause besprechen. Und ich möchte nicht, dass „fremde“ Erwachsene mit meinem Kleinkind darüber sprechen. Das macht mir ein ganz fieses Bauchgefühl.

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So sehr ich dich mag, aber das sehe ich anders.
Übrigens bin ich ehemaliger Waldorfschüler, ich kann bei diesem Thema also aus eigener Erfahrung mitreden.

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War es? kichert nervös
Ich wollt mich nur in ein gutes Licht rücken :smiley:

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Meinst du Sexualpädagogik?

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Nä ich glaube nicht.

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Das darfst du auch anders sehen, Borabur. Das nehme ich doch nicht übel :slight_smile:
Ganz im Gegenteil, ein ordentlich geführtes Diskurs ist für die Sache förderlich. Ich erkläre aber gerne, was ich damit meinte, damit keine Missverständnisse entstehen:
Ich persönlich sehe mich als angehende Lehrkraft in der Verantwortung meinen Schüler_innen später klar zu machen, dass sie unabhängig von Geschlecht, Religion, Identität oder Herkunft alle gleich wert sind und diese Faktoren keinen Unterschied machen (sollten), welchen Lebensweg sie für sich später finden möchten.

Edit: Sollte eine Selbstverständlichkeit sein, aber ist es leider nicht. Es gibt leider heute immer noch viel zu viele Lehrkräfte, die Stereotype verstärken. Beispiel: „Jungs sind halt so.“, „Mädchen sind ruhiger und sozial verträglicher.“, „Mädchen sind schlechter in MINT-Fächern, aber gut in geisteswissenschaftlichen Fächern.“

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Es gibt auch Frauen, die das traditionelle Familienbild von 1950 wollen. Dementsprechend lehne ich mich mal aus dem Fenster und behaupte, dass hier jeder für sich spricht und nicht für Gruppierungen. Und bevor das irgendwie missverstanden wird: Ich will hier niemandem Gendern aufzwingen. Evtl. daran bemerkbar, wie ich hier niemanden auf mangelndes Gendern anspreche.

Was mir aber furchtbar auf den keks geht, ist das schiefe sich drüber lustig machen. Entweder mache ich mich pber die realen Absurditäten von etwas lustig oder ich lasse es. Irgendetwas hinzuerfinden ist einfach nur schwach. Wie bspw. der Fall, wenn das Geschlecht bekannt ist, trotzdem das Gendersternchen „spaßeshalber“ anzubringen, obwohl das in dem Fall niemand fordern würde, weil das Geschlecht bekannt ist und entsprechend verwendet werden sollte. Das klassische „Übers Ziel hinaus schießen“.

Vermutlich nicht nur, aber für unsere Berufspolitiker durchaus. Die einen, die Symbolpolitik vor sich her tragen, die, die prinzipiell dagegen sind - nicht nur gegen Progressivität, sondern generell alles -, die es durchaus ernst meinen… tada, toxischer Diskurs. Zusätzlich dazu, dass keine brauchbare, weitere Legislatur in Angriff genommen wird. Das macht im Umkehrschluss die Debatte aber nicht hinfällig. Weil Einbrecher Brechstangen missbrauchen, schaffen wir auch keine Brechstangen ab.

Hier geht es etwas ins Absurde. Da würde ich gerne wissen, ob das tatsächlich von irgendjemandem, der Gendern für gut erachtet, als Argument gebracht wurde, oder von jemandem, der es kritisiert. Würde mal davon ausgehen, dass die Perspektive durchaus relevant ist.
So wie die Schwachfug wie „Kinder und Kinderinnen“, den nie jemand gefordert hat, sich aber trotzdem auf Kritikerseite bis heute hartnäckig hält.

Ich kenne viele, die das Befürworten. shrug

Nicht im bezug auf Beherrschung, aber im Bezug auf Machtkonstellationen. Frauen (aber auch Männer - von Männern) werden in für ihr geschlecht untypischen Berufen diskriminiert. Nicht immer, aber als Faustregel. Man muss um Anerkennung kämpfen. Nicht (immer) weil man wegen seiner Fähigkeiten, sondern wegen des Geschlechts.
Frauen werden bei Anzeigen nachweislich weniger häufig ernst genommen, besonders bei Belästigung und Übergriffen (zusätzlich zum victim blaming). Männer werden weniger häufig für solche Verbrechen bestraft (u. a. aus denselben Gründen).
Ja, es gibt kein starres Patriarchat wie bspw. in Afghanistan oder Saudi-Arabien. Dennoch gibt es patriarchalische Strukturen, die bis heute überlebt haben. Die gilt es weiter abzubauen. Völlig unabhängig von der Debatte über Sprache.

Sprache ist da nur ein kleines Stellrad am Gesamtprozess.

Das sollte meiner Meinung nach am Ende des Weges auf der Flagge stehen. Bis dahin braucht es aber Prozesse, um zu schauen, wie sinnvoll etwas ist. Da kann man sich dann moppend mit verschränkten Armen hinstellen und „Find ich doof“ sagen, ist - meiner Meinung nach - aber ein Kinderargument. Umstellung braucht Zeit und ist nervig, nicht immer sinnvoll. Sich aber einfach dagegen zu stellen bringt uns exakt keinen Meter vorwärts. Stattdessen wird die Debatte toxisch und militant auf beiden Seiten ausgefochten.

Passiert auch. Manche Frauen die aus Rache matriarchaische Strukturen etablieren wollen. Ist genausowenig hilfreich.

Womit sie fairerweise auch nicht wirklich unrecht hat, bezogen auf die letzten 100 Jahre. Gewisse Übergriffe in der Ehe waren bis in die 90er jusristisch legal. In Deutschland. Nur mal so als Beispiel. Da finde ich Verbitterung als Reaktion weder gesund noch hilfreich, aber nachvollziehbar.

Unterschreib ich so und würde dir sogar deinen vermutlich mit Pervoll gewaschenen Bart für streicheln. Denn - zumindest denke ich das - haben wir eigentlich dasselbe Ziel, nur zum Punkt Gendern ne unterschiedliche Meinung - was auch okay ist.

Es ist nicht meine Aufgabe, mir Lösungen zu überlegen. Dafür werde ich nicht bezahlt. Andererseits stelle ich mich Experimenten auch nicht entgegen sondern mach sie erstmal mit und schaue, was bei herum kommt. So ganz neutral.

Wie das? Sobald das Geschlecht bekannt ist, kann jeder das entsprechende grammatikalische Geschlecht anwenden? Es geht einfach nur darum, den generischen Sprachgebrauch neutral zu halten.

Edit:
Die ganzen Fehler dürft ihr behalten! :v

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Wenn dann mach ich sowas richtig.
Ballon / Zeppelinflug oder sowas. (Und ich hab Höhenangst ein bisschen)

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Mag schon sein, dass mir der Fachbegriff dafür fehlt. Ich habe vor einiger Zeit mal Broschüren zum Lehrmaterial dazu gesehen / geblättert und fand das furchtbar, gruselig.

Auf dass du das vielen vermitteln kannst.

Aye. Stereotype kommen aber irgendwoher. Das schliesst da die Vielfalt der Ausnahmen nicht aus. Ich wäre ja gespannt, was du nach 20 Jahren Lehramt so berichtest.

Das sehe ich ebenfalls so, nur weiß ich nicht was in einer Lehrkraft vorgeht.
Die Werte die mir wichtig sind, möchte ich meinem Kind vermitteln und niemand anderes.

Da ich als Fachkraft für Arbeitssicherheit auch Schulden betreue, kann ich das leider nur bestätigen.

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So als Einwurf: Wie Sprache zur Manipulation missbraucht wird. Wie… bspw… Wahrheitsministerium, das nichts anderes als Propaganda schafft.

Das hat mit gendern erstmal nichts am Hut.