LFR und LFG stinkt und sollte zusammen mit M+ abgeschafft werden!
So, das war jetzt der trigger für die Aufmerksamkeit ;D
Ich will das nicht so provokant wie oben in den Raum werfen, aber mal kurz das Progress-System in WoW analysieren und mit früher vergleichen und Vor- und Nachteile herausarbeiten. Mit Progress meine ich jetzt aber nicht die Charakterentwicklung mit Items, Azerit und Titanforged, sondern den Weg des Spielers durch das Spiel.
Moderner Progress
Die modernen Progress-Systeme sind wie ein Stapel aufgebaut. Beim Raiden haben wir etwa ganz unten LFR, dann Normal, Hero und schließlich Mythic. Ähnlich bei Dungeons: Normal - Hero - Mythic - Mythic+.
Ein “Stapel” besteht (fast) immer nur aus dem aktuellen Content. Ein Mythic-Raider aus Uldir bekommt bereits im Normal-Modus von Dazar’alor Items mit dem gleichen ilvl. Hero stellt bereits eine Verbesserung von 15 ilvl dar. Mit erscheinen eines neuen Raids wird der alte nahezu obsolet.
Man kann an dieser Stelle kurz bemerken, dass Blizzard bei M+ und Raids eigentlich sehr unterschiedliche Konzepte verfolgt. Die Dungeons sollen durch M+ eine ganzen Expansion lang relevant bleiben, während man jeden Raid fast sofort mit erscheinen eines neuen Raids aufgibt.
Alter Progress
Früher waren die Progress-Systeme eher wie ein Tunnel aufgebaut.
MC -> BWL -> AQ -> Naxx
Gruul -> SC/The Eye -> Hyal/BT -> Sonnenbrunnen
Um das eine Tier schaffen zu können musste/sollte man Items aus dem vorherigen Tier besitzen.
Dieses alte System hat für viele Probleme gesorgt.
- Man musste Nachzügler und neue Gildenmember oft in alten Raid ausrüsten
- Man konnte nicht direkt den neusten Content spielen
- Die letzten Tiers einer Erweiterung haben oft nur wenige Spieler gesehen
Daher hat sich Blizzard irgendwann entschieden dieses alte System zum aktuellen umzubauen.
Aber
war dieses alte System wirklich schlechter?
Das neue System führt ebenfalls zu vielen Problemen. Der Anreiz, Content XY zu spielen besteht nun (zumindest) weniger darin diesen Content zu sehen und zu erleben, sondern nur noch aus Items mit höheren Zahlen. Jeder Mythic-Raider wird den Content schon mehrmals oder zumindest einmal auf Hero komplett durchgespielt haben, bevor er den ersten “richtigen” Raid sieht.
Das führt zu einigen sehr seltsamen Situationen. Der Spieler muss sich quasi selbst spoilern, wenn er seinen eigentlichen Wunsch-Content spielen möchte. Eine Belohnung besteht nicht nur aus Items, sondern auch aus dem Erleben des Contents und in der jüngeren WoW-Geschichte auch immer mehr aus Cinematics. Doch durch das “Stapel-System” wird dieser Teil der Belohnung bereits vor der “Arbeit” ausgeschüttet. Übrig bleiben nur noch die Items.
Ist das nicht irgendwie eine perverse Situation, aus Sicht des Progress- und Belohnungssystems? Kein anderes Spiel fängt mit dem Abspann an.
Aber sind diese Items überhaupt noch eine Belohnung? Ein weiterer Nachteil dieses Stapel-Systems ist die extreme Item-Inflation. Wie oben geschrieben: den gleichen ilvl wie in Mythic Uldir gibt es dann bereits in Normal Dazar’alor. Das Sammeln von Mythic-Raid-Gear bringt also auch nur noch eingeschränkt einen Vorteil im nächsten Raid-Tier. Ja, es ist natürlich noch ein Vorteil, aber eben weniger stark.
Auch schrumpft die Spielwelt ganz erheblich durch das Stapel-System. Es gibt nicht mehr das weit entfernte Ziel, für das man erst durch alle Raids muss. Ja, für viele fühlt sich das Spiel sogar schon “durchgespielt” an, sobald sie den aktuellen Endgegner im LFR besiegt haben.
Wie könnte ein alternatives System aussehen?
Tz ja, gute Frage Ich hab jetzt schon eine Wall-Of-Text geschrieben. Also frage ich vll jetzt einfach mal: welches System findet ihr besser? Oder wie würdet ihr ein Progress-System aufbauen wollen?