Sprache entwickelt sich, richtig, Ideologie ist hierbei jedoch weniger fördernd, denn nichts anderes ist „gegendere“. Das ist nun einmal keine „Sprachentwicklung“, sondern Quark, der Texte unleserlich macht und wenn ich an manche TV-Werbung denke… „Unsere Expert-uärg-Inenn“ - da denk ich immer „Kotzt der zwischendrin…?“
Ich bin nebenher auch ein unheimlicher Freund von Forensik und Anthropologie und deshalb geht mir bei dem Thema wohl auch „das Messer in der Dasch uff“.
Aber nja. Das generische Maskulinum ist vollkommen ausreichend um alles abzudecken. Wir könnten sonst auch auf englisch umstellen und einfach nur einen Artikel haben und für alles ein und dieselbe Bezeichnung. Dann hätt sich der Quatsch ganz schnell.
Das ist ja auch grundsätzlich absolut richtig - aber dennoch braucht auch jede Sprache eben einen gesellschaftlichen Konsens zur Verständigung.
So ist das generische Maskulinum nun einmal - gleich was man davon jetzt auch halten mag - wie nicht zu leugnen ist fest etabliert. Dein generisches Femininum hingegen ist dies nicht - selbst das Gendern ist da weitaus üblicher. Wo ist da der Unterschied zu… Keine Ahnung, wenn ich morgen beschlösse, ich würde ab sofort Rot Grün nennen und Grün Rot? Für mich würde das alles Sinn machen - aber eben für niemanden sonst…
Ich würde ja behaupten: Praktisch jede Sprachentwicklung entsteht durch Ideologien. Darüber hinaus gibt es eigentlich nur noch „Faulheit“ (führt zum Verschmelzen oder Weglassen von Silben und ähnliches) und die Einführung komplett neuer Begriffe, welche zuvor schlicht fehlten…
Ich sag’s dir ja nur ungern, aber gendern ist sehr wohl auch im Englischen ein Thema… Sollte man „he and/or she“ oder doch eher „they“ sagen, so als Klassiker
Ideologie hast du überall. Alle zivilisatorischen Strukturen sind im Kern aus irgendeiner Weltanschauung entsanden und Weltanschauungen prägen folglich auch alle weiteren zivilisatorischen Entwicklungen.
Aus meiner Sicht verwenden Leute zunehmend den Begriff Ideologie als negativ besetzten Kampfbegriff, was eig. verwunderlich ist. Eine Weltanschauung ist an und für sich zunächst neutral. D.h. es gibt solche Ansichten und solche Ansichten.
Ja, man sagt zwar, dort dahinter steckt jene und diese „Ideologie“, aber das ist etwas Universelles. Auch du folgst irgendeiner Ideologie, selbst wenn die lediglich darin besteht eine andere zu verhindern.
Richtig und hier würden wir uns quasi einem sozusagen „Kern“ dieser Debatte nähern, nämlich ob diese etablierten Strukturen „männlich geprägt“ sind, ob das so ist, ob das „gut“ oder „schlecht“ ist, wieso es so ist (wenn es so ist) und was für psychologische Auswirkungen dies hat, z.B. auf Rollenvorstellungen.
Da hängt also ein riesiges komplexes Themengebilde daran. Hier werden also die Dinge bis auf den Grund hinterfragt, wobei die Frage gestellt wird, wieso sind die Strukturen so wie sie sind und was bewirkt das.
Aus der Forschung weiß man ja so mittlerweile z.B. im Hinblick auf systematische Benachteiligungen das solche Fragen eben sehr relevant werden können. Strukturelle, gesellschaftliche Umstände zu untersuchen ist besonders herausfordernd und noch herausfordernder dies an die Öffentlichkeit zu kommunizieren. Denn gerade weil es „strukturelle Gegebenheiten“ sind, stoßen gerade diese oft brutal mit dem als „normal“ Empfundenen der durchschnittlichen Person zusammen wo dies dann wie eben erwähnt oft direkt als Angriff auf das eigene Selbstverständnis empfunden wird, also das man quasi ein „böser Mensch“ sei, weil X strukturelle Benachteiligung entdeckt wurde.
Das hättest du getrost unterlassen können, ohne dir nahe treten zu wollen.
Der Ersteller des von dir erwähnten Threads hatte nie die Absicht, eine ausgewogene Diskussion zu befördern. Ihm ging es allein um das Provozieren von ausufernden Streitgesprächen, an deren Ausmaß er sich ergötzen kann.
Auch hast du ihm mit diesem neu erstellten Thread die gewünschte Aufmerksamkeit zuteil werden lassen, wobei dieser Thread ebenfalls wieder unsachliche Beiträge zutage fordert.
Der Punkt dabei ist halt nur, dass es beim Gendern nicht darum geht, dass nur die weibliche und männliche Form mit eingeschlossen werden, sondern eben auch die nicht binären. Dementsprechend ist deine Art der Nutzung kein Stück richtiger oder sinnvoller, eher sogar einfach falsch.
Hier sehr gut erklärt:
Mir persönlich ist’s tatsächlich egal, ob jemand gendert. Ich mache es nicht und werde es auch nicht tun. Ich sehe das generische Maskulinum als vollkommen ausreichend an. Am Ende kann das aber jeder halten wie ein Dachdecker.
Genau so geht es mir immer, wenn es nicht in Textform ist, sondern zum Beispiel von einer Sprecherin oder einem Sprecher vorgelesen wird.
Das „Innen“ wird nicht genug betont und hört sich daher „nur weiblich“ an.
Dank Shalandanas Antwort weiss ich nun, woher das kommt.
Man muss es nicht gut heißen, aber man kann ihn „leben lassen“.
Achso.
Danke. Mit Satzzeichen kenne ich mich nicht besonders gut aus und wusste das tatsächlich nicht.
Das sehe ich anders.
Im Gegensatz zu der provokanten Diskussion (die ja trotz des offensichtlichen Trolls schnell auf über 200 Antworten gewachsen ist),
empfinde ich diese Diskussion hier als mehr sachlich und zielführend.
Hier möchte ich anmerken und zugeben, dass mein Titel absichtlich so gewählt war, dass das Thema auch ein WoW-bezogenes wird.
Dennoch, nochmal auf das Thema Quest Texte bezogen:
Mir fällt gerade ein, dass unsere Quest Texte ja eigentlich schon „intelligent“ programmiert sind, wie zum Beispiel, wenn der Charakter Name mit einbezogen wird.
Ist es nicht auch so, dass man mit korrektem Geschlecht angesprochen wird?
Setzt man dies dort, wäre gendern im Spiel ja ohnehin überflüssig, nicht wahr?
Einen schönen Start in den Mittwoch und weiterhin eine sachliche Diskussion, bitte.
Ich hoffe nicht, dass Blizzard bzw die Übersetzer ins Deutsche mit den Gender*/-/:/_ kommen.
Warum?
Ich diskutiere jetzt schon seit Monaten mit Redaktionen von Zeitungen und Zeitschriften darüber, dass sie mit dieser Art Menschen mit Legasthenie ausgrenzen.
Es gibt Legasthenie in unterschiedlichen „Schweregraden“, nicht jeder, der das hat, liest nicht.
Meine Erfahrung ist aber, und ich bin Legastheniker, dass ich mit Texten, in denen das Gender*/-/_/: auftaucht, einfach Probleme habe und diese Texte abbreche. Und so ergeht es vielen Legasthenikern, die ich kenne.
Da Blizzard selber sagt, dass Azeroth eine Welt sein soll, in der sich JEDER und JEDE wohlfühlen soll(te), erwarte ich einfach von der deutschen Übersetzung, dafür auch zu sorgen, dass es auch so ist.
Ich persönlich spiele WoW auf englisch und da gibt es diesen Quatsch nicht in der Form. Aber nicht jeder kann das wegen Sprachbarriere.
Wie ich, übrigens weiblich, zum Thema „gendern“ stehe… ich sags mal so:
„LordadmiralIN“ geht mir schon tierisch auf die Eierstöcke, weil es gleich doppelt und dreifach FALSCH ist. Wenn man diesen militärischen Titel, die übrigens immer männlich sind und was übrigens von einer Frau so bestimmt wurde vor tausenden von Jahren, unbedingt „ver-weiblichen“ muss, dann bitte auch richtig zur „Ladyadmiral“.
Lasst am besten die Texte wie sie sind.
Ich persönlich habe nur das Problem beim Gendern, das ich beim Lesen über die Sternchen stolpre und dran hängen bleibe.
Wenn da Leute so einen Wert drauflegen, schreibt alles weiblich, ohne Sternchen (meine einzige Bedingung), denn mich würde es nicht stören
Ich persönlich finde gendern gut und richtig. Vor allem, wenn es um offizielle Texte geht, in der Politik, Forschung, bei Stellenausschreibungen etc.
Privat vergesse ich es auch oft, es ist mir in Alltagssituationen egal ob jemand gendert oder nicht. Würde mir nicht einfallen, Texte zu boykottieren, weil nicht meine favorisierte Schreibweise genommen wurde.
Ich denke, das Gendern wird bleiben. Es braucht halt seine Zeit, bis sich die Leute daran gewöhnen und wir die beste Schreibweise gefunden haben. Die vielen Fremdwörter und Lehnwörter, die wir heute in der deutschen Sprache haben, kamen ja auch nicht von heut auf morgen. Ob Blizz jetzt die Texte ändert oder nicht wäre mir auch egal, mich würde weder ein Sternchen oder sonst was stören.
Stören würde es mich auch nicht so stark, nutze es beruflich ja selber aber ich bleibe dabei, dass ich es komisch finden würde, wenn Figuren wie lichking, malganis, zovaal jetzt anfangen zu gendern. Das macht die, zumindest für mich, total unglaubwürdig. Alle versklaven oder gar das Universum zerstören ist ihr Plan aber beim Gendern wollen sie keine Gefühle verletzen…falls man versteht, was ich meine bzw worauf ich hinaus will…Bösewichte sind halt böse und sollten sich um sowas gar nicht kümmern^^
Höchstens noch der Sire. Der war ja ein Gentleman
Aber wie oft kommt sowas vor? Man kann ja in Zukunft drauf achten bei den Videos usw. dass man die Texte so formuliert, dass man gar nicht gendern muss. Aber altes würde ich auch so lassen.
Dem schließe ich mich an. Ich vermute auch ganz stark, dass diese Form bleiben wird, ist nur die Frage in welcher Form. Die Varianten mit * oder _ oder dergleichen würde mir denke ich noch am Schwersten fallen. Einfach, weil ich mit dem Augen darüber stolpere und an der Stelle „hängenbleibe“ für die ein oder andere Sekunde. Einfach ein großes geschriebenes „I“ ist mir persönlich dabei immer noch am Liebsten.
Noch besser würde ich persönlich es jedoch finden, wenn man - stand derartig zu gendern eher neutralere (?) Begriffe nimmt.
Statt SpielerInnen dann eben Spielende
Statt LehrerInnen dann Lehrende
Statt StudentInnen schließlich Studierende
etc pp
haha sei dir gegönnt ich fürchte, irgendeinen kleinen Tod müssen wir ohnehin alle dann in irgendeiner Form sterben. Ist nur die Frage, welchen am Ende bzw wer.
Sehen die meisten aber eben auch nur so, weil man sich halt dran gewöhnt hat.
Was spräche denn dagegen, das generische Femininum zusätzlich einzuführen?
Die GfDS hat auch nur die Begründung gebracht, dass es ja ebenso exklusiv sei wie das generische Maskulinum.
Nenne mir bitte ein einziges Argument, das für das generische Maskulinum und gegen das generische Femininum spricht, das nicht einfach nur „das ist halt schon immer so“ ist.
ich fürchte, irgendeinen kleinen Tod müssen wir ohnehin alle dann in irgendeiner Form sterben. Ist nur die Frage, welchen am Ende bzw wer.