[RP] Biergeschichten

Angenehm frisch war es. Ok, vielleicht ein wenig zu frisch. Aber was kann man auch erwarten, wenn man in solche Fetzen gekleidet wird. Rekrutenoutfit nannten sie es. Nur, weil sie einen aus dem tiefen Schnee gezogen und einem einen warmen Schlafplatz gegeben hatte, sollte man sich nun in ihre Dienste stellen. Gebirgsjäger. Pah!

Nur langsam kehren die Erinnerungen zu Dolkin zurück. Ritte auf Greifen hoch über einem Gipfel. Patrouillen, Eskorten, Schlachten. Und natürlich Trinkgelage, mehr als nur ein paar. Dolkin muss grinsen bei diesem Gedanken. Genüsslich nimmt er einen Schluck Donnerbier und der Geschmack bringt weitere Erinnerungen mit sich. Veränderungen, die kamen. Wie ehemalige Kameraden in Kriege zogen mit grossen Schiffen, zu denen er keinen Zutritt hatte. Sein Rückzug, wieder in die alte Mine, in die weisse Ruhe von Dun Morogh.

Und dann das Aufwachen in diesen Stoffresten. Aber er hat seine Schuld abbezahlt und nebenbei noch ein paar Silberstücke verdient, die für genug Bier reichen. Kupfer gefunden, aus welchem er eine neue Rüstung schmieden konnte. Nun, zugegeben, nichts für die Ewigkeit. Aber es wird halten, bis er sein altes Wissen und seine Erfahrung im Umgang mit Erzen wieder erlangt hat und sich etwas besseres herstellen kann.

Bis es soweit ist, wird er noch ein wenig durch die Lande ziehen. Hilfe wird offensichtlich immer noch gebraucht und es muss ja nicht immer eine grosse Schlacht sein, in der man sich beweist. Ausserdem gibt es in Schlachten keine Silberstücke und Bier kostet nunmal Geld. Taschen auch. Ein neuer Rucksack wäre mal ganz nett.

Und dann ist da noch dieser Jahrmarkt. Rumgeschrien hat der Zwerg in der Eisenschmiede, Bier gäbe es dort, das Beste überhaupt. Stimmt wahrscheinlich nicht, aber man hätte es ja mal darauf ankommen lassen können. Also hatte Dolkin diese schrecklich quietschende und kreischende Konstruktion der Gnome benutzt. Unter Protest, versteht sich. Aber wer kein Geld für den Greifen hat…

Durch die ganze Menschenstadt marschiert, die im Vergleich zur Eisenschmiede überquellte von anderen Wesen. Nachtelfen, Menschen. Alle standen sie an der Strasse aufgereiht als Dolkin versuchte, den richtigen Weg zu diesem Jahrmarkt zu finden. Er blieb kurz stehen, winkte ihnen zu. Aber sie schienen anderweitig beschäftigt. Und am Ende des langen Weges, was war da? Nichts! Der Markt noch im Aufbau und das schlimmste: kein Bier! So viel Geschrei und dann das!

Also nocheinmal den ganzen Weg zurück. Wieder mit diesem Gnomdreck. Aber diesmal mit einem Ziel von dem Dolkin wusste es würde da sein, wenn er es erreichte. Mitten in Dun Morogh: ein kleines, gemütliches Wirtshaus umgeben von Schnee. Und darin Donnerbier. Endlich!

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Die Elfe Stampft mit dem Fuß auf.
Da haben wir uns wohl knapp verpasst, ich verteile öfters mal Bier in Sturmwind.

mfg Florelle

Die Sonne wirft ihre letzten Strahlen über Dun Morogh, während sich Dolkin in seiner Stammtaverne ein kühles Donnerbier genehmigt. Es war ein anstrengender Tag, voller mühseliger Bergbauarbeiten gepaart mit dem vertreiben von ein paar Troggs aus einer Ausgrabungsstätte. Genug jedenfalls, um sich nun ruhigeren Dingen zu widmen.

Soeben hat er drei Briefe verfasst. Danksagungen an jene gerichtet, deren Briefe er heute Morgen vor der Zimmertür gefunden hatte. Scheinbar verbreiten sich Neuigkeiten ausserhalb des Coldridgetals sehr schnell, denn jeder Brief handelte von seinem Aufbruch in Richtung Eisenschmiede und darüber hinaus. Einer enthielt sogar das Angebot, sich einer Gruppe von Wesen anzuschliessen. Das weckt Erinnerungen…

Einst, daran erinnert er sich nun, war er Teil eines grösseren Zwergenklans. Die Wildhammer. Stolz auf ihre Verbundenheit zur Natur und zu den Greifen, ablehnend gegenüber jedweder Magie. Es war ein gutes Leben, die Wildhammer halfen wo sie konnten und waren sogar Teil eines grösseren Ganzen: des Greifenpakts.

Ob er sich wirklich wieder so einer Gemeinschaft anschliessen soll? Nun, er wird es sich überlegen. Für den Moment ist es kein schlechtes Leben: hier und da jemandem helfen und dafür in Dun Morogh herumziehen, umgeben von der schönsten und reinsten Landschaft die es gibt. Und am Abend ein Donnerbier.

Allemal besser als das letzte Erlebnis, als Dolkin durch Eisenschmiede maschierte. Da ritt doch glatt ein Elf auf einer wildgewordenen Katze über ihn drüber und schwafelte davon, dass sein Viech sein Revier markieren müsste. In den grossen Städten hat sich eindeutig einiges geändert. Aber sich aufregen bringt nicht viel.

So schaut Dolkin weiter aus dem Fenster seines Zimmers und sieht die letzten Sonnenstrahlen im Schnee der Berggipfel reflektieren. Hätte er dabei nicht den letzten Schluck seines Bieres getrunken, er würde sitzen bleiben.

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Da steht sie schon wieder vor dem Briefkasten, die Gnomin. Und schaut hinein. Und mal wieder… ist der Briefkasten leer! Empört schauft sie auf… entweder, sie hatte wirklich komische Träume - das kann aber garnicht sein, denn das Paket wurde angeblich zugestellt! - , oder… diese Zwerge sind unhöflicher als gedacht!

Da beschimpft er schon unser Meisterwerk, die Tiefenbahn, obwohl er sie nutzt, und dann schickt sie ihm Pakete, um ihm zu beweisen, dass Gnome einfach nur toll sind… und dann antwortet er nichtmal!

Frustriert lehnt sie sich neben dem Briefkasten an die Wand - vielleicht antwortet er doch noch? Einen Tag gibt sie ihm noch. Einen einzigen. Und wenn er solange nicht antwortet wird sie nie, nie wieder Zwerge willkommen heissen!

Müde lässt sie den Kopf auf die Knie sinken, auf Dauer ist diese Zwergenstadt einfach nicht gut… zu warm, zu trocken, die Augen brennen. Es wird mal wieder Zeit für einen Ausflug. Aber vorher möchte sie… noch einen Tag. Vielleicht gibt es doch noch eine Reaktion, vielleicht ist der Zwerg nur vielbeschäftigt. Er soll doch einsehen, dass Gnome die liebenswertesten Wesen überhaupt sind!

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Die Sonne hat ihren höchsten Punkt bereits erreicht und ihre Strahlen reflektieren vom Schnee direkt in das Zimmer des Zwerges. Dolkin dreht sich noch ein paar Mal, aber er weiss, dass er langsam aufstehen muss. Immerhin hat er sich viel vorgenommen.

Gemächlich packt er seine Taschen zusammen, welche sich noch zu neu anfühlen für seinen Geschmack. Aber wenigstens passt dort mehr rein. Spitzhacke und Schmiedehammer steckt er sich an den Gürtel, bevor er zu seiner frisch geschliffenen Axt (nur für alle Fälle) und seinem Schild greift. Aye, auf gehts.

Auf dem Weg nach Eisenschmiede, wo er das ihm zugesandte Gold in etwas Sinnvolles investieren möchte, wirft er noch einen Blick auf den Briefkasten vor der Taverne. Er scheint noch nicht geleert worden zu sein und der Anblick des vor Briefen überquellenden Kastens lässt ein Grinsen durch Dolkins Bart huschen. Er weiss, dass der Brieftransport wahrlich keine Priorität bei den Zwergen geniesst. Selbst die Gesandten des ach so grossen Königs haben schon lieber ihn, einen ihnen unbekannten Zwerg, zur Überbringung von Nachrichten beauftragt bevor sie es der Post überlassen wollten.

Aber seis drum, werden die Briefe, die er am vorigen Abend geschrieben hat, halt ein wenig später eintreffen. Das Wichtige ist, dass er alle beantwortet hat. Selbst wenn ein ziemlich verschmierter davon von einem Gnom kam (den sogar als Erstes, damit er es hinter sich hatte). Soll niemand sagen können, Dolkin Kohlebart würde sich unehrenhaft verhalten. Niemand. Aye.

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Ein weiss gekleideter Kaldorei huscht vorbei…

Terizza steht vor dem Briefkasten und zieht einen Bogen mit einer Danksagung heraus.
„Wie schön, dass die Gaben angekommen sind“, murmelt sie halblaut und bewundert den grünen Edelstein, der auf dem Bogen festgeklebt war.
Wie es dem Zwerg wohl gehen mochte?
„Er denkt ich wäre ein Zwerg…“ Sie lacht leise und überlegt, ob sie den Irrtum richtig stellen sollte. Ein Bauchgefühl sagte ihr, dass sie sich seines Wohlwollens vielleicht nicht mehr so sicher sein konnte, wenn er wusste, dass sie eine Gnomin war.
„Was solls!“ Entschlossen marschiert sie in das nächste Gasthaus und zückt eine Briefbogen, Feder und Tinte. „Wenn ich ihn für die Lilien gewinnen will, weiß er am besten gleich vorweg, woran er ist…“

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„Ahhh“. Der kühle Schluck zwergischen Starkbieres erfrischt Dolkin. Er lässt die Beine baumeln und geniesst die Aussicht vom Staudamm am Loch Modan. Es ist schön hier, auch wenn er zugeben muss, dass ihm die schneebedeckten Berge Dun Moroghs ein wenig fehlen. Aber dort gab es einfach nicht mehr genug zu tun. Keine Aufträge mehr, kein Geld. Und ohne Geld kein Bier.

So hat es Dolkin nun nach Thelsamar und Loch Modan verschlagen, wo er seine Waffenfertigkeiten an Tunnelratten und Troggs trainiert. Und auch die Post ist ihm hierher gefolgt. Er muss schmunzeln, als er an den Brief zurückdenkt. Eine Gnomin. Ein weiterer Schluck des Starkbieres hilft ihm, den Gedanken zu ertragen.
Nun gut, wenigstens eine Gnomin die etwas von Zwergen versteht. Und scheinbar auch Respekt besitzt. Nicht zu vergessen: die gratis Bier verspricht! Aber sich dafür einer Gruppe anschliessen?

Dolkins Erinnerungen kehren zu den Wildhammern zurück. Lord Uri, Haurin, Helma. Gute, ehrenvolle Zwerge. Die Erinnerungen werden stärker anstatt schwächer und er weiss, dass er sie nie vergessen wird. Auch nicht den Greifenpakt, eine Allianz mit den Schwarzbärten hier aus Thelsamar und einigen anderen Fraktionen. Die langohrigen Waldbewohner waren wahrscheinlich auch dabei gewesen.

Dolkin weiss, dass er der Gnomin eine Antwort schuldet, aber sie wird sich gedulden müssen. Zumindest so lange, bis er selbst seine Antwort kennt. Und die Begegnung mit diesem Langohr mit Fischnamen hat dabei nicht gerade geholfen…

Dolkin grinst wieder und nimmt noch einen grossen Schluck aus dem Schlauch. Na gut, so schlimm war die Begegnung auch nicht gewesen. Nur ein wenig viel geredet hat die Forelle. Und wollte nichtmal mittrinken. Aber das hat er der Elfe gleich mal ausgetrieben. In einer Taverne und trinkt nichts. Pah! Auf diesen Erfolg hin leert Dolkin den Rest des Bieres in einem Zug runter, wischt sich den Schaum aus dem Bart und versinkt wieder, den Blick in die Tiefe hinter dem Staudamm gerichtet, in Gedanken.

Prost dem Zwerg!

„Ein Bierlieferant ruft hinaus“ An alle Zwerge Khaz Modans, ich mache mich jetzt mich leckerem Zwergen Bier auf nach Stormwind um den Süßen Traum zu beliefern der morgen außerplanlich seine Pforten um 18:00 öffnet. Nehmt die Tiefenbahn und besucht das Zwergenviertel für Bier und Kuchen!

Aye, die Welt von Azeroth ist nicht so ausgestorben wie mancher glauben mag. Auch Dolkin vernimmt immer wieder die Kunde von verschiedenen Zusammentreffen, ganz zu schweigen von den Lilien, die sich offensichtlich sehr um ihn als neuen Rekruten bemühen. Er wird sich sicher mal für ein Bier (oder auch zwei oder drei) bei solchen Geselligkeiten sehen lassen. Und auch den Lilien schuldet er noch eine Antwort, das hat er nicht vergessen.

Doch die Tage sind kurz in Dun Morogh und manchmal hat der Zwerg das Gefühl, die Stunden des Tages reichen einfach nicht aus. Aber wenn er eins gelernt hat, auch vor Jahren bei den Wildhammern, dann ist es das: für alles kommt eine Zeit.

Und so packt er seine Taschen, hängt sich Spitzhacke und Schmiedehammer an den Gürtel und beginnt, seine Axt zu schleifen. Es ist ein neuer Tag und es warten noch einige Troggs darauf, aus den Landen der Zwerge vertrieben zu werden. Aye.

brummt
Sach ma Kumpel, hast du eine Bratpfanne?

„Verzweifelt!“ Anders kann sich Dolkin nicht erklären, was da passiert ist. Er nimmt noch einen kräftigen Schluck Starkbier und versucht, seine Gedanken neu zu sortieren.

Offensichtlich haben ihm die Tage im Coldridgetal nicht allzu gut getan. Immer nur Wölfe jagen, das ist ja auch keine Herausforderung. Eingerostet ist er, der Umgang mit der Axt nicht mehr eines Zwerges würdig. Und das, obwohl er gerade erst für das Ausschalten der Trogganführer am Loch Modan seinen Zwergenschild verliehen bekommen hat. Das Wappen Ironforges glänzt prächtig in der Abendsonne und Dolkin betrachtet es wehmütig.

Hat er diesen Schild wirklich verdient? Natürlich ist er gewarnt worden, dass die Oger am nordöstlichen Rand Loch Modans nicht zu unterschätzen seien. Nicht umsonst ist ein Kopfgeld auf deren Anführer ausgesetzt. Aber die Vorstellung, die er da abgeliefert hat… Kopfschüttelnd nimmt Dolkin einige tiefe Schlücke aus dem Schlauch.

Und dann… Er kann es noch immer nicht ganz begreifen. Wahrscheinlich war es die Scham, die ihn hat schwach werden lassen. Die Erkenntnis, dass er noch nicht gut genug ist und der Stolz, es nicht eingestehen zu wollen. Aber Dolkin konnte einfach nicht widerstehen, als dann diese winzige Kreatur auftauchte. Ja, man muss es auch aussprechen: ein Gnom. Ein Gnom, der ihm half. Und dann noch mit dunklen Fähigkeiten.

Bei dem Gedanken daran, wie Feuerbälle aus den Händen dieses Winzlings herausgeschossen waren, schüttelt es Dolkin und er leert den Rest seines Schlauchs in einem Zug bevor er den nächsten öffnet. Dass die „Hilfe“ trotzdem vergebens war, muss man wohl kaum erwähnen. Wäre ja noch schöner gewesen wenn der Zwerg noch belohnt worden wäre, sich von so einem unnatürlichen Wesen helfen zu lassen. Bah.

Mit den nächsten Schlücken Bier stärkt sich Dolkin und fasst einen Entschluss. Er wird losziehen und alle Troggs in Loch Modan vernichten, die er finden kann. Er wird seine Kampffertigkeit an ihnen trainieren und wenn er bereit ist, wird er zu den Ogern zurückkehren. Alleine. Und er wird ihnen zeigen, wie ein echter Zwerg die Axt schwingt und dass er keine Hilfe dafür braucht, ihnen ordentlich den breiten Hintern zu versohlen. Aye!

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Prost, Herr Zwerg!

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Die Goblins haben wohl doch eine schnellere Wahrnehmung als wir Gnome grummelt

Ich wollte dem Zwerg auch gerade unter den Krug greifen, aber nein, der Goblin war vor mir da hmpf

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Dolkiins Hände schliessen sich fest um die Federn des Greifen, als sich das majestätische Tier in die Lüfte über Stormwind erhebt. Der frische Wind weht ihm ins Gesicht und lässt seinen Rausch langsam abklingen, während der Zwerg die Eindrücke des heutigen Tages Revue passieren lässt.

Er hatte sich mit Terizza von den Lilien getroffen und einiges über die Blümchen erfahren. Ein Haufen wilder Abenteurer, so scheint es. Spielen Piraten und gehen auf Schatzsuche. Reisen durch die Lande und helfen, zumindest nach eigener Aussage, auch gerne mal den Bedürftigen.

Dolkin schüttelt sich, um die letzten Nachwirkungen des Mets loszuwerden. Er ist sich noch nicht so ganz sicher, inwiefern die Gnomin Dinge beschönigt und er es doch nur mit einem wilden Haufen Plünderern zu tun hat. Sie scheinen es sich oft gut gehen zu lassen, die Piratenfeier war nicht die einzige grosse Party von der er gehört hat. Die Hilfestellungen gegenüber den Bedürftigen klingen auch eher wie Söldnerarbeit als wirklich einer grossen Sache zu dienen.

Dolkin streicht ein wenig durch seinen schwarzen Bart, während er weiter seine Gedanken sortiert. Der Greif gleitet bereits über die Ränder Dun Moroghs und er wird bald wieder zurück in Ironforge sein. Ist er denn so anders im Moment? Zieht von Ort zu Ort, immer auf der Suche nach ein wenig Arbeit. Troggs verkloppen hier, Botengänge da. Alles für ein paar Silbermünzen und ein schmackhaftes Bier am Abend.

Aber der Zwerg hat auch das grosse Ganze im Sinn. Er möchte diese Welt zu einem besseren Ort machen. Und das Gefühl, dass die Lilien dasselbe und nicht nur sich selbst im Sinn haben, das fehlt ihm noch. Er sehnt sich danach, wieder einer Gemeinschaft anzugehören, die einer grossen Sache dient. Einer guten Sache. So wie einst die Wildhammer. Natürlich hat er nicht vergessen, wie er vor ein paar Wochen sogar Geschenke der Lilien erhalten hat. Aber waren die so selbstlos? Und wenn ja, war das nicht schon fast leichtfertig, so grosszügig einem Fremden gegenüber zu sein? Ein gesundes Mass an Misstrauen ist nicht unbedingt verkehrt.

Aber so einfach gibt ein Zwerg nicht auf. Er hat Terizza sein Wort gegeben, dass er am nächsten Treffen der Lilien vorbei schauen werde sofern er es einrichten kann. Und dort wird er den anderen auf den Zahn fühlen, wird sich ein Bild von dieser Abenteurergruppe machen und vielleicht danach besser wissen, ob er sich als Teil der Lilien sehen könnte. Mit einem Blümchen auf der Brust.

Lachend steigt Dolkin von seinem Greif, der soeben in Ironforge gelandet ist und schlendert gemütlich in Richtung Tavere. Ein oder zwei Bierchen wird er sich heute noch gönnen.

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Nur so wenige? Ich bin empört, von einem Zwerg hätte ich so 11 oder 12 Bier erwartet - Zum Warmmachen kichert

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Gemütlich sitzt Dolkin in der Ecke des Wirtshauses in Menethil und stärkt sich bei einem Humpen Bier für den Tag.

Er war fleissig gestern, hat seine Kampfkunst gegen Gnolle, Troggs, Krokolisken und Orcs trainiert und gute Fortschritte erzielt, sich vom Loch Modan ins Sumpfland vorgekämpft und sein Nachtquartier hier in Menethil bezogen. Und dabei sogar einen neuen Schild gefunden, den er einem der Gnolle (oder besser gesagt, seiner Leiche) abgenommen hat.

Wer weiss: vielleicht, wenn Dolkin heute noch einmal so gut trainiert, kann er es endlich mit den Ogern am Loch Modan aufnehmen. Die offene Rechnung mit ihnen hat er nicht vergessen. Und inzwischen auch noch ein Ass im Ärmel.

Vor ein paar Tagen nämlich, als er mal wieder seine Post durchsuchte, purzelte dem Zwerg ein kleines Päckchen entgegen. Darin befanden sich ein paar Phiolen (ein Wunder, dass sie den Transport überlebt hatten) mit farbiger Flüssigkeit. Nach der ersten Enttäuschung, dass es sich hierbei nicht um Schnäpse handelte, probierte Dolkin trotzdem einen kleinen Schluck und aye, wie stark er sich dadurch fühlte.

Der Absender des Päckchens war natürlich wieder eines der Blümchen. Eines, dass er bisher noch nicht getroffen hatte. Scheint wohl mehr von diesen verkleidefreudigen Wesen zu geben als er gedacht hatte.

Nunja, er wird die Tränke gut zu nutzen wissen und wer weiss, vielleicht kann er sich ja schon bald bei seiner Gönnerin bedanken. Vielleicht kauft er dem Blümchen ja einen neuen Hut?

Lachend nimmt er noch einen Schluck Bier zur Stärkung, bevor er aufbricht um die plündernden Murlocs an der Küste nahe Menethil zu dezimieren.

Wenigstens haust Du Murlocs, keine Gnome kichert

Wie immer steht die Sonne schon hoch über Dun Morogh, als sich Dolkin langsam aus seinem Bett quält. Wird er alt? Die letzten Tage waren auf jeden Fall sehr anstrengend für ihn gewesen, aber er hatte auch viel erlebt.

Noch schlaftrunken schaut er sich in seinem viel zu hellen Zimmer um. Wo einmal ein kleiner Tisch und ein Stuhl standen liegt nun ein Berg von Waffen, Steinen, Tränken und ähnlichem. Aye, bei seinen Abenteuern hat er gute Beute gemacht. Irgendwo unter diesem Berg liegen wahrscheinlich auch noch Briefe und ein oder zwei Pakete, die er in der Zwischenzeit erhalten hat. Er wird diese Unordnung heute mal ausmisten müssen.

Mit einem Grummeln steigt Dolkin aus seinem Bett und öffnet erstmal die Tür zu seinem Zimmer. Mit immer noch schweren Beinen stapft er die Treppe des Gasthauses hinab und verlässt es durch die Vordertür, um sich etwas abseits einen Baum zu suchen. Während er das Bier von letzter Nacht loswird, streift sein Blick über die schneebedeckten Berge Dun Moroghs. Es war eine gute Idee, nach all den Abenteuern wieder in die alte Heimat zurückzukehren. Hier fühlt er sich wohl, hier kann er frei durchatmen und zur Ruhe kommen.

Nachdem er das Notwendige erledigt hat, stapft der Zwerg zurück ins Gasthaus und bestellt sich erst einmal ein paar Eberrippchen an Biersauce um sich für den Tag zu stärken. Dabei muss er daran denken, wie der Berg auf seinem Zimmer angefangen hat zu wachsen. Mit einem Aufstand im Gefängnis Stormwinds.

Es war lange her gewesen, dass er in einer Gruppe gekämpft hatte und aye, war das chaotisch gewesen im Verlies. Sie waren gut durchgekommen und hatten schlussendlich den Aufstand niedergeschlagen, aber bis dahin war es ein anstrengender Weg. Doch trotzdem hatte Dolkin grossen Spass daran gehabt. Die Gruppe, hauptsächlich Zwerge, verstand ihr Handwerk und auch wenn er ab und an darauf achten musste, mit seiner Axt (oder seinem neuen Hammer, den er dort gefunden hatte) nicht einen seiner Mitstreiter zu treffen, war es eine Freude, den Verbrechern der Menschen gemeinsam eins auf die Rübe zu geben.

Gleich im Anschluss gab es dann ein paar gute Biere im Zwergendistrikt von Stormwind, wobei auch einige Langohren auftauchten. Allen voran natürlich wieder das Fischchen. Und da traf er auch einen Verwandten der Schwarzbärte, jene Truppe, die Dolkin noch zu gut aus seiner Zeit bei den Wildhammern kennt. Eine ehrenvolle Gemeinschaft von Zwergen, ansässig in Thelsamar und immer für ein Bier gut. Oder eine kleine Rauferei.

Nachdem er den letzten Bissen hinuntergeschlungen und sich die Biersauce aus dem Bart gewischt hat, stapft Dolkin wieder hoch auf sein Zimmer, um endlich ein wenig Ordnung zu machen.

Oben angekommen flattert ihm auch schon ein bunter Vogel entgegen. Dolkin hatte ihn in den Todesminen gefunden, als er ein paar Tage später mit einer anderen Gruppe gegen Van Cleef und seine grünen Gnome gekämpft hatte. Tief in den Minen gab es doch tatsächlich ein riesiges Schiff mit Piraten drauf. Die Lilien hätten ihre helle Freude gehabt. Und einem dieser Seeräuber hatte er den Ara, welcher nun bei ihm im Zimmer herumflog, abgenommen. Naja, abgenommen konnte man so nicht sagen. Der Pirat hatte sich nunmal entschieden, anzugreifen und Dolkin tat was man dann so tut. Ihm ordentlich auf den Schädel geben. Hätte er den Papagei danach zurück lassen sollen, ohne jemandem der ihn füttert?

Eifrig kramt der Zwerg durch die ganzen Taschen und Rucksäcke, bis er endlich ein kleines Stück halbtrockenes Brot findet und hält es dem Ara hin. Während dieser genüsslich daran knabbert, muss Dolkin wieder an diese komischen Gnome in der Mine denken. Lange, spitze Ohren hatten sie und giftgrün waren sie gewesen. Naja, wahrscheinlich einfach nur seekrank. Aber wie bitte war das Schiff überhaupt in die Mine gekommen? Azeroth erstaunte ihn immer wieder.

So wie neulich im Park von Stormwind (er war in letzter Zeit definitiv zu oft in der Menschenstadt gewesen), als er einer für seinen Geschmack zu leicht bekleideten Dame (Puppe wurde sie später genannt) geholfen hatte, das richtige Gasthaus zu finden. Die Gesellschaft darin schien nur aus Menschen zu bestehen aber trotzdem hätte sich Dolkin zu einem Bier überreden lassen, wenn der Wirt nicht so ein sturer Kopf gewesen wäre. Verlangte doch glatt, dass der Zwerg seine Waffen am Eingang abgeben sollte! Als ob ein wahrer Zwerg jemals freiwillig seine Waffe hergibt. Schon gar nicht dafür, nur ein paar Bierchen zu trinken. Allgemein schien ihm die Gruppe in dem Gasthaus sehr suspekt und auch der Name der Schänke war seltsam gewesen. Wie lautete er noch gleich? Zum jammendern Esel? Er kann sich nicht mehr daran erinnern.

Zwischen einem alten Schild und ein paar Tränken sieht Dolkin eine kleine Kiste blitzen, welche er vorsichtig aus dem Stapel herauszieht. Doch trotz seiner Mühe fällt der Rest, der auf der Kiste gelegen hat, zusammen und der ganze Stapel kollabiert. Grummelnd stapft der Zwerg zu seinem Bett und öffnet die Kiste. Sie war mit der Post gekommen, schon vor einigen Tagen, und der Absender verrät ihm dass diese kleine Blümchen-Gnomin dahinter steckt. Terizza oder so hatte sie geheissen.

Vorsichtig (man weiss ja nie) öffnet der Zwerg die Kiste und betrachtet für einen Moment den Inhalt. Die Gnomin muss nebenbei einen Kleiderversand besitzen und sich in der Adresse geirrt haben! Doch der Brief, der beiliegt, ist eindeutig an Dolkin gerichtet. Er schaut noch ein paar mal von der Kiste zum Brief, vom Brief zur Kiste.

Natürlich hat er nicht vergessen, dass er der kleinen Gnomin sein Wort gegeben hatte beim nächsten Anlass der Lilien vorbeizuschauen. Aber ganz sicher hatte sie doch nicht damit gerechnet, dass er sich dafür auch noch verkleidet? Als Lachnummer des Abends oder was? Hatte sie etwa doch nicht so viel Ahnung von Zwergen? Trug sie etwa selbst zwischendurch so eine Menschenverkleidung? Na, er würde der Kleinen schon sagen, was er davon hielt. Spätestens am kommenden Freitag, wenn er sein Wort halten und auf das Fest der Lilien gehen würde!

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