Vorwort
Hallo, na?
Gut Ding will Weile haben, so auch dieser Guide, der fast in meinem Archiv verstaubt wäre. Es sind alle Informationen, die ich über einige Jahre hinweg angesammelt habe – zusammengefasst, geordnet und hoffentlich so kompakt, dass es einen guten Überblick über den Orden der Wächterinnen geben soll.Disclaimer: Ich werde mich auf unterschiedliche Quellen beziehen, da es denkbar wenige Informationen über diese Gruppierung gibt. Dieser Guide erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit und kann gerne noch von Lesern ergänzt werden – ich füge gerne noch Angaben hinzu. Auch Fragen bezüglich Wächterinnen können hier gerne gestellt und natürlich von jedem beantwortet werden.
Da ich meine Wächterin seit vielen Jahren spiele und es schon diverse Fragen im Rollenspiel gab, die ich mit Grauzonen-Wissen irgendwie abdecken musste, werde ich entsprechende Stellen mit [Klammern] kennzeichnen. Diese Anmerkungen sind also logische Schlüsse aus dem, was uns gegeben wird und wie man daraus etwas für das Rollenspiel ableiten kann.
Inhaltsverzeichnis
1. Allgemein
Beschreibung - Geschichte - Hierarchie - Ruf
2. Azsuna und das Verlies
Beschreibung - Aktueller Status - Verwahrung - Bestrafung
3. Die Wächterinnen
Aufgaben - Rüstung - Arsenal - Fähigkeiten
4. Wächterinnen im Rollenspiel
Stärken & Schwächen - Charakteristiken - Stereotype Konzepte - Zitate
1. Allgemein
Beschreibung
„Möge die Nacht dich in Schatten kleiden und das Licht des Mondes deine Feinde aufdecken.“ -Drelanim Whisperwind
Der Orden der Wächterinnen (seltener: Beobachterinnen, Behüterinnen) sind eine Spezialeinheit der Nachtelfen. (1) Sie sind die Exekutive des Volkes und somit die vollziehende oder ausübende Gewalt des Matriarchats. (2)
Ihre Einsatzgebiete sind recht divers: Gefängniswärter, Assassinen oder Kopfgeldjäger des Volkes. (3)
[In einigen Quellen werden sie oft mit der Polizei verglichen, obwohl sich dann viele Einsatzbereiche mit den Schildwachen decken würden. Während Schildwachen tendenziell in Gruppen unter Kommandanten agieren, sind Wächterinnen eher einzeln ausgesandte Einheiten, die sich um ein Problem kümmern. Die Schildwachen sind die Armee der Elfen – die Wächterinnen dagegen sozusagen eine Spezialeinheit.]
Geschichte – Ursprung (4)
Maiev Schattensang – damals noch eine Mondpriesterin – hat die Wächterinnen zum Krieg der Ahnen ins Leben gerufen. Ursprünglich war sie es, die auf den Verräter Illidan Sturmgrimm aufpassen sollte – und da selbst Malfurion seinen Bruder nicht unbewacht lassen wollte, hat er ihr mehrere Schwestern der Elune zur Verfügung gestellt, um über ihn zu wachen. Dabei ist zu erwähnen, dass die Priesterinnen, die sich Maiev angeschlossen haben, Freiwillige aus den Reihen der Schwesternschaft waren. Zu diesem Zeitpunkt sind die Wächterinnen entstanden – denn diese erste Gruppierung war der Ursprung des Ordens.
Über die Zeit haben sich die Aufgaben der Wächterinnen ausgeweitet: Nicht nur die Bewachung, sondern auch die Gefangennahme und Tötung von ausgerufenen Zielen gehörte zu ihren Tätigkeiten.
[Man kann davon ausgehen, dass nur wenige Mondpriesterinnen der „ersten Generation“ von Wächterinnen angehört haben – also den erwählten Mondpriesterinnen, die mit Maiev den Orden gegründet haben. Nach dem Krieg der Ahnen wird die Ausbildung weiterer Wächterinnen eingesetzt haben und auch die Etablierung der Insel in Azsuna als Zentrale.]
[Der Rest der älteren Geschichte würde den Beitrag etwas überlasten. Der wowpedia-Artikel zu Maiev Schattensang gibt jedoch einen recht guten Überblick darüber.]
Geschichte – Jüngere Geschichte (4)
Nach der Gefangennahme Illidans zu Burning Crusade durch Maiev und ihre Wächterinnen, schloss sich Maiev wieder ihrem Volk an. Als Tyrande und Malfurion den Aufenethalt von Shen’dralar in Darnassus zuließen, war Maiev blind vor Rage. Einige Wächterinnen – inklusive ihr selbst – haben auf ihren Befehl hin mehrere Hochgeborene getötet. Dieses Verbrechen wurde jedoch von ihrem Bruder, Jarod Schattensang, aufgedeckt. Maiev verschwand ins Exil und Jarod übernahm zeitweise die Führung der Wächterinnen.
Als Maiev zu Legion von der Brennenden Legion gefangen genommen wurde, hat Sira Mondhüterin die Führung über die Wächterinnen übernommen, während Jarod Schattensang nach seiner Schwester suchte und sie auch in der Rabenwehr (Val’sharah) auffinden konnte.
[Von Jarod Schattensang fehlt jede Spur und Sira Mondhüterin ist nun eine dunkle Wächterin – das markiert die Wächterinnen als führerlos. Da Maiev sowohl zum Ende von Legion den Leitungen der Klassenhallen Befehle gegeben hat, als auch beim Krieg der Dornen an der Seite von Tyrande Wisperwind gesehen wurde, kann man davon ausgehen, dass sie wieder die Führung über die Wächterinnen übernommen hat.]
Hierarchie
[Da Maiev auch zu Battle for Azeroth wieder Befehle von Tyrande erhalten hat, kann man davon ausgehen, dass Wächterinnen der Schwesternschaft von Elune unterstellt sind und jene als Führung anerkennen. Zu Legion hat Cordana einen „Hohen Rat der Wächterinnen“ erwähnt, dazu wurde jedoch nichts ausgeführt. Eventuell besitzen die Wächterinnen somit einen Rat unter Maiev Schattensang, der geringe Entscheidungen trifft und/oder beratend an Maievs Seite steht.
Die Wächterinnen genießen hinsichtlich der Rechtssprechung innerhalb des Volkes jedoch viele Freiheiten und existieren teilweise „neben“ der Schwesternschaft, ihnen nicht „direkt“ unterstellt. Das beste Zitat dazu: „Ich bin die eiserne Hand der Gerechtigkeit.“ (Zitat einer Wächterin aus Warcraft III)]
Ruf
„Wenn die Wächter unter den Nachtelfen ohnehin schon berüchtigt sind, dann ist Maiev Schattensang eine Legende.“ (5)
[Dieses Zitat beweist: Die Wächterinnen haben einen gewissen Ruf. Sie sind der Schatten des Volkes – selten gesehen, doch ihre Präsenz ist spürbar und ihre gelieferten Ergebnisse eindeutig. Sie genießen einen fragwürdigen Ruf – unter ihresgleichen, aber auch für Außenstehende. Besonders andere Völker können sich auf ominöse Gerüchte und dubiose Geschichten beziehen. Denn: Die Wächterinnen sind alles andere als Helden in strahlender Rüstung. Sie bedienen sich an den unterschiedlichsten Taktiken, von denen nicht alle ganz koscher sind und vor allem kümmern sie sich nicht um das Anliegen anderer Völker.]
[Es ist nicht viel über das Zusammenspiel gewöhnlicher Kaldorei und den Wächterinnen bekannt. Nachfolgend also eine Vermutung, wie sich die Präsenz einer Wächterin auf unterschiedliche Gesellschaftsgruppen auswirken kann.]
Dämonenjäger hegen einen besonderen Groll gegen die Wächterinnen. Kaum haben sie siegreich einen Fuß in die Scherbenwelt gesetzt, so wurden sie mit der Gefangennahme von Illidan überrascht. Ihre Rache konnten sie in diesem Moment nicht nehmen – Maiev Schattensang erkannte die Korruption Illidans in den Illidari und kristallisierte sie, um sie in das Verlies der Wächterinnen zu stecken. Als der Verrat Cordanas das Verlies der Wächterinnen bedrohte, wurden sie kurzerhand befreit – doch das mindert den Hass und Abscheu gegen die Wächterinnen wahrscheinlich kaum.
Magier, Todesritter und andere elfische Exilanten dürften die Wächterinnen für ihre radikalen Ansichten gleichsam meiden wie fürchten. Sie sind als Prestige-Klasse ein Gegner auf Augenhöhe und bestens gewappnet, sich derlei Bedrohungen zu stellen.
Besonders Shen’dralar dürften eine Abneigung gegen Wächterinnen haben, da Maiev selbst den Gedanken nicht ertrug, jene in Darnassus aufzunehmen. Sie richtete ein Massaker unter den Hochgeborenen an und verschwand daraufhin ins Exil. (6)
Militärische Streitkräfte wie Jägerinnen und Schildwachen werden den Rat und den Beistand der Wächterinnen schätzen, dennoch ist ihre Präsenz eher wie ein lauernder Schatten, der jeden Schritt zu beobachten weiß. Durch ihre Stellung können sie sich wahrscheinlich gegenüber derlei Einheiten hinwegsetzen, doch sie können jene nicht kommandieren. (Was nicht bedeutet, dass sie es nicht versuchen können.) Es kann jedoch sein, dass Wächterinnen – je nach Relevanz des Anliegens – zeitweise das Kommando einfordern – es wäre jedenfalls stimmig.
Zivilisten werden von den Wächterinnen bloß ominöse Gerüchte gehört haben. Eine verschworene Einheit von rachsüchtigen Schwestern, die sich dem Volk verschrieben hat und dabei keine Grenzen kennt. Sie werden heldenhafte Geschichten von Volksrettern hören, doch sicherlich auch grausame Details von Verhören, Gefangennahmen und Exekutionen. In den Augen von Bürgern sind die Wächterinnen wahrscheinlich aus dem Schauermärchen entsprungene Gestalten, denen man lieber aus dem Weg gehen sollte.
2. Azsuna und das Verlies der Wächterinnen
Beschreibung
„Diese geheime Anlage der Wächterinnen wurde tief in Azsuna in einen Berghang geschlagen und mit Zauberschutzen verschlossen, um gleichermaßen Eindringlinge fernzuhalten und zu gewährleisten ,dass die dort eingesperrten Schrecken niemals entkommen. Viele der gefährlichsten Feinde der Wächterinnen wurden tief in dem Verlies eingeschlossen, doch nach Cordanas Verrat und dem Angriff der Legion streifen diese Kreaturen nun frei in seinen Hallen herum.“ (7)
Aus: Abenteurerführer
[Das Verlies kann – neben der violetten Zitadelle in Dalaran – wohl als eine der sichersten Verwahrungsstellen als Azeroth durchgehen. Es liegt isoliert auf einer Insel, welche die Wächterinnen ihr zu Hause nennen. Ein Wächterturm und mehrere Eulenspiegel dienen zur permanenten Bewachung der unmittelbaren Umgebung. Lehrlinge der Wächterinnen lernen hier ihr tödliches Handwerk und ausgelernte Wächterinnen sind hier sowohl zur Außen-, als auch zur Innensicherung positioniert. Die Insel selbst ist ein Labyrinth aus Felsen, das Eindringlinge leicht aus dem Konzept werfen kann, sollten sie den Weg nicht wissen. Der Eingang zum Verlies der Wächterinnen ist durch ein magisches Tor mit Runenzeichnung gesichert.]
Im Spiel Heroes of the Storm bekommen wir folgende Information von Maiev: „Natürlich weiß ich um die Geheimnisse der Eulenstatuen auf der Insel der Wächterinnen. Alle Wächterinnen tun das. Wir teilen das Geheimnis nur nicht.“
[Wir als Spieler wissen es auch nicht. Wir können jedoch aufgrund der von ihnen getragenen Spiegel davon ausgehen, dass sie eine überwachende Funktion innehalten, bei der man vielleicht von Spiegel auf Spiegel zugreifen kann.]
Aktueller Status: Verlies der Wächterinnen
[Der letzte Satz des Abenteurerführers geht vom Stand Legion (2016) aus. Mit dem Tod von Cordana kann man davon ausgehen, dass die Wächterinnen ihr Verlies nach und nach vollständig zurückerobert haben und dieses wieder als Zentrale für Ausbildung und Operationen benutzen.]
Verwahrung
Gefangene Feinde des Volkes fristen hier ihr restliches Dasein. Es gibt zwei Arten der Verwahrung von Wesen, die wir hier sehen:
1. Umbralkristalle
Hinter den grünlichen Kristallen lungert die Silhouette von den gefangenen Wesen. Man kann anhand der befreiten Illidari (8) davon ausgehen, dass Wesen darin eine gewisse Zeit überleben können und willkürlich aus dieser Stasis befreit werden können.
Anhand des Cinematics zum Dämonenjäger-Intro kann man davon ausgehen, dass diese Kristalle hauptsächlich bei Dämonenverderbnis eingesetzt werden. Wir wissen nämlich anhand des Intros, dass Dämonenjäger darin eingeschlossen waren und anhand der erkennbaren Silhouetten der Kristalle im Verlies, dass darin Dämonen ruhen.
2. Spezifische Räume
Einige, gefährliche Gegner, die sich nicht in Kristalle einsperren lassen können, scheinen besondere Räumlichkeiten zu bekommen, die ihren Fähigkeiten entsprechen. So ist der Feuergolem Ash’golm durch magische Kühlung bewegungsunfähig und der dämonische Beobachter wird mittels aufgestellten Spiegeln daran gehindert, seinen Augenstrahl zu verwenden. (9) Man kann davon ausgehen, dass es auf den vielen Ebenen des Verlieses weitere, solche Räume gibt.
[Durch die weitreichende Tätigkeit der Wächterinnen im Namen des Volkes kann man davon ausgehen, dass sie auch mächtige Artefakte verwahren, die sie in einem Einsatz erbeutet haben und auf die kein Anspruch erhoben wird. Diese werden ebenso zur Sicherheitsverwahrung im Verlies aufbewahrt.]
Bestrafung
[Da Nachtelfen eine außerordentlich hohe Lebensspanne besitzen, wäre die Beraubung ihrer Freiheit für eine geringe Zeit nahezu als lachhaft zu bezeichnen. Eine lebenslange Verwahrung jedoch ist für jeden Nachtelfen das Schlimmste, was er sich vorstellen kann. Selbst der Tod wäre eine Erlösung gegen eine Freiheitsstrafe ohne absehbares Ende. Diese Methode dürfte volkseigenen Feinden also als ordentliche Abschreckung dienen, sich an Gesetze zu halten und keinen Unfug anzustellen.]
Verhör und Folter scheint ebenso zum Zuständigkeitsbereich von Wächterinnen zu gehören. In der Quest „Böse Omen“ von WoD wird gesegnetes Wasser und die Schriften von Elune benutzt, um einen Dämon dazu zu bringen, Informationen zu offenbaren.
In der Kurzgeschichte „Elegy“ (Christie Golden) erfahren wir, dass Nachtelfen einen großen Respekt vor dem Leben haben und keine Gefangenen foltern.
[Durch die Quest können wir jedoch davon ausgehen, dass es Verhör und Folter durchaus zum Repertoire einer Wächterin gehört, wenn es um das Wohl des Volkes geht. Dazu gehören sicherlich auch Soft Skills wie Diplomatie, Manipulation und eine hohe psychische sowie physische Willenskraft, derlei Dingen selbst zu widerstehen und Situationen anders zu regeln.]
3. Die Wächterinnen
Aufgaben
[Als Wächterin hat man die Nase so ziemlich in allen Angelegenheiten des Volkes, von denen man Wind bekommen kann. Es erschließen sich folgende Aufgabengebiete aus dem, was wir wissen:]
- Verfolgung und Gefangennahme von gesetzeswidrigen Kaldorei [Sofern sie nicht der Schildwache in die Hände laufen, es zu gefährliche Feinde sind oder sie nicht mehr in den heimischen Wäldern ansässig sind.]
- Jagd oder Exekution von gefährlichen Gegnern [Siehe tägliche Quests in dem Addon Legion – dort ist die Kopfgeldjagd/Assassinierung von Zielen die Hauptaufgabe.]
- Verhör und evtl. Folter von verdächtigen Kreaturen
- Personenschutz [Siehe Quest in Warlords of Draenor – zwei Wächterinnen verbleiben an Khadgars Seite]
- Informationsbeschaffung [zB durch Spähen, Lauschen oder Befragung für weiterführendes Vorgehen]
- Bewachung von Artefakten und Kreaturen [Im Verlies der Wächterinnen]
[Man kann daraus die Schlussfolgerung ziehen, dass Wächterinnen sowas wie einen Innendienst (Bewachung im Verlies) und Außendienst (Verfolgung, Exekution etc.) haben. Ob man sich entweder auf das eine oder andere spezialisiert, oder ob sich das mal in irgendeinem Rhythmus tauscht, lässt sich allerdings nicht mit Sicherheit sagen. Was man jedoch daraus ableiten kann, ist, dass Wächterinnen auf ganz Azeroth aktiv sein können – je nachdem, wo sich das Ziel befindet.]
Rüstung
Die Rüstung der Wächterinnen hat über die Jahre mehrere Anpassungen bekommen.
Burning Crusade
Zu Burning Crusade haben wir zum ersten Mal ein Modell von Maiev Schattensang bekommen: Eine Plattenrüstung mit ausladenden Klingenschultern, eulenhaftem Helm, aus dem die Haare in einem streng gebundenen Zopf herausschauen und ein körperverhüllender Mantel, gesäumt von Klingen.(Quelle: Maiev Schattensang, Modell Burning Crusade & Wächterinnen am Grabhügel im Hyjal, Cataclysm)*
Legion
Zu Legion sehen wir erstmals eine Variation des Sets, dass sich drastisch vom Original unterscheidet. Es gibt keine Klingenschultern und der Umhang fällt nicht mehr von den Schultern, sondern von der Hüfte. Nun befinden sich auch Klauen an den Handschuhen, die man sonst nur bei Maiev in Heroes of the Storm sehen konnte.(Quelle: Sira Mondhüter, Modell Legion)
Dragonflight
Mit Dragonflight dann die Erlösung: Spieler werden auch die Möglichkeit haben, diese Rüstung zu tragen! Wenn 12 Belohnungen des Handelspostens erhalten sind, bekommt man das Set als Transmog. Dieses unterscheidet sich nur unerheblich vom Legion-Model: Es hat jedoch mehr Panzerung an Händen und Schienbeinen.(Quelle: Dragonflight, Handelsposten)
Eines haben sie alle gemeinsam: Die Färbung. Sie alle haben das typische, grün-goldene Farbschema des Ordens der Wächterinnen und eine eindeutige Symbolik, in dem die Eule – das Wappentier der Wächterinnen – oft verwendet wird. Abweichungen von dem Farbschema sind nicht bekannt. [Das macht die weiße Wächterrüstung höchstwahrscheinlich zu etwas, was eine Wächterin im Rollenspiel nicht unbedingt tragen würde.]
[Wir sehen einen Großteil der Wächterinnen nur mit ihren Helmen – allerdings sehen wir sie auch oft nur auf Schlachtfeldern. Man kann davon ausgehen, dass sie aus zweierlei Sicherheitsgründen den Helm in ungesicherten Gebieten aufbehalten. Erstens: Ein gerüsteter Kopf kann nicht vom Pfeil getroffen werden, macht Sinn. Zweitens: Identitätsschutz und taktische Verwirrung. Hat der Späher nun ein und dieselbe Wächterin im Lager gesehen? Oder doch mehr? Bei einheitlicher Rüstung mit Helm kaum zu unterscheiden.]
[Wir stoßen hier auf einen Widerspruch: Wächterinnen werden als agile Kämpferinnen mit Tendenz zu Attentätern und Assassinen beschrieben, ihre Fähigkeiten passen auch zu diesem Bild. Die Rüstung jedoch ist eindeutig als Platte zu klassifizieren und hat somit ein entsprechendes Kampfgewicht. Im Hörspiel "The Tomb of Sargeras“ kommt selbst Khadgar jedoch nicht umhin, die Schnelligkeit, Wendigkeit und Präzision zu bewundern, mit der Maiev sich in dieser schweren Rüstung bewegt. Man kann also davon ausgehen, dass Wächterinnen Jahre des Trainings darauf verwenden, das Verwenden einer solchen Rüstung als mühe- und nahezu schwerelos darzustellen.]
Arsenal
Umbralsichel (Umbra Crescent)
Mit Abstand die berüchtigtste Waffe der Wächterinnen ist die Umbralsichel. Sie werden als Gleven klassifiziert und sind somit klingenbewehrte Nahkampfwaffen. In Wolfsherz wird beschrieben, dass dies keine Fernkampfwaffen sind: Sie können nicht geworfen werden.Angeblich können Wächterinnen den Namen in die Klinge gravieren, um die Richtung anzuzeigen, in dem sich die gejagte Beute befindet. Diese Fähigkeit soll auch Verkleidungen und Illusionen durchschauen können. Wenn die Beute stirbt, soll die Wächterin dies auch durch diese Gravur mitbekommen. Der Name kann nicht geändert werden, solange die Beute noch lebt oder sich nicht in direkter Nähe der Wächterin befindet. (10)
Andere Waffen
Die Umbralsichel scheint jedoch nicht die einzige, zugelassene Waffenart der Wächterinnen zu sein. Im Verlies der Wächterinnen (11) sehen wir diverse, verstorbene Wächterinnen, die andere Waffen zu tragen scheinen. Auch in Bashal’Aran (12) sehen wir eine Rotte von Wächterinnen, die andere Waffen tragen – darunter eine Stangenwaffe, ein Bogen, Faustwaffen und mehr. Nennenswert ist auch die Wächterin der Questline für die Traditionsrüstung der Nachtelfen; sie trägt das Zweihandschwert eines verstorbenen Kameraden eines anderen Volkes mit sich. [Es scheint Wächterinnen also selbst überlassen, welche Art von Bewaffnung sie mit sich führen.]Fähigkeiten
[Der Ursprung der Fähigkeiten der Wächterinnen ist ein ziemliches Chaos. Man möchte meinen, Zauber wie „Blinzeln“ seien eindeutig Arkanmagie und „Schattenschlag“ eindeutig Schattenmagie. Im Buch Illidan bekommen wir jedoch die Erklärung, dass Maievs Fähigkeiten auf dem Glauben an Elune basieren. Somit ist davon auszugehen, dass sämtliche Zauber im Repertoire der Wächterinnen auf den Glauben zurückgehen. Arkane Magie als Basis macht meiner Meinung nach wenig Sinn – gerade für sehr konservative, alte und traditionalistische Konzepte – da Magie zum Zeitpunkt der Gründung der Wächterinnen ein Feindbild war und es teilweise heute noch darstellt.]
- Blinzeln (14/15)
Die Wächterin kann sich durch dieses Talent an eine andere Stelle teleportieren. Dieser Zauber ist dafür gut geeignet, um unerwartet in Kämpfe einzutreten oder aus ihnen zu entkommen. Maiev Schattensang kann sich mehrere Meter ohne Sichtkontakt zu einem Ziel teleportieren (13).
[Ob das für gewöhnliche Wächterinnen gilt, ist fragwürdig. Ich halte es bisweilen so, dass nur Orte mit Sichtkontakt auch als Zielpunkt anvisiert werden können. Blinzeln ist an sich ein Zauber mit arkanmagischer Grundlage. Maiev jedoch kann ihn aufgrund ihrer Anbetung zu Elune wirken. (16)
In der Engine beherrschen Wächterinnen auch oft das Talent „Schattenschritt“. Inwiefern sich das jetzt im RP von der Blinzelei bei Wächterinnen unterscheidet, ist nicht wirklich klar.]
- Dolchfächer (14/15)
Die Wächterin wirft mit mehreren Dolchen um sich und attackiert somit alle umstehenden feindlichen Einheiten – es ist ein klassischer Flächenangriff.
[Ich gehe davon aus, dass die Wächterin dafür wahlweise die Klingen ihres Mantels dafür abwirft oder aber eine gewisse Anzahl an Wurfdolchen mit sich führt.]
- Schattenschlag (14/15)
Die Wächterin schießt mit einem Giftpfeil/Giftdolch auf einen Feind. Dieser nimmt im Laufe der Zeit Schaden. Die Bewegungsgeschwindigkeit des Ziels ist für diese Dauer beschränkt.
[Diese Fähigkeit gibt einen Hinweis darauf, dass Wächterinnen sich möglicherweise auf dem Gebiet der Alchemie und besonders in der Giftkunde auskennen.]
- Rache (14/15)
Die Wächterin beschwört einen Rachegeist, welcher aus den Leichen gefallener Krieger temporär unbesiegbare Einheiten hervorzaubert.
[Von dieser Fähigkeit habe ich bisher im Rollenspiel abgesehen. Es gibt keine logische Grundlage für den Ursprung dieses Zaubers und andere Elfen würden sicherlich die Nase bei angetäuschter Nekromantie rümpfen. Das Attribut „unbesiegbar“ macht es auch recht rp-untauglich.]
- Schattenmimik (14/15)
Die Wächterin schlüpft in einen nahen Schatten. Verringert die Chance von Gegnern, die Gegenwart der Wächterin zu entdecken. Hält bis zur nächsten Aktion oder Bewegung an.
[Auch diese Fähigkeit ist mit Vorsicht zu genießen. In der Engine benutzen Wächterinnen sogar Verstohlenheit in Bewegung, im Rollenspiel sollte man sich aber vielleicht auf die einfache Variante beschränken.]
- Kristallisation (15)
[Die Wächterin schließt das Ziel in einem Kristall ein. Das Ziel befindet sich daraufhin in einer Art Stasis, die von einer Wächterin wieder aufgehoben werden kann.
Das nicht nur Maiev Ziele kristallisieren kann ist dem Verlies der Wächterinnen abzulesen: Hunderte Kristalle, Reihe in Reihe. Wächterinnen sind also in der Lage, Ziele in Kristall zu verwandeln. Ich gehe davon aus, dass das Ziel dafür nicht mehr wehrhaft sein darf und das dies ein zu kanalisierender Zauber ist, der einiges an Kräften zehrt.]
4. Wächterinnen im Rollenspiel
[Achtung: Dieses Kapitel enthält Empfehlungen, an denen man sein Konzept orientieren kann – aber natürlich nicht muss.]
Stärken & Schwächen (17)
Wir haben schon etabliert: Wächterinnen sind agile Kämpfer mit den Fähigkeiten von Assassinen und Attentätern. Eine mögliche Abstufung kann so aussehen:
Stärken
- Kein Entkommen: Wächterinnen sind geübte Jäger. Sie können ihr Ziel langfristig verfolgen und aufspüren; Flucht und Tarnung ist nahezu vergebliche Liebesmüh.
- Meister der Flucht: Durch ihre eigene Agilität und Fähigkeiten wie Blinzeln sind Wächterinnen dazu in der Lage, einem Kampf schnell beizutreten oder ihn eben genauso rasch wieder zu verlassen.
- Prestige: Durch ihre Einstufung als Prestige-Klasse sind sie im Rollenspiel als High Power Konzept zu verordnen. Sie stehen somit mit Dämonenjägern, Todesrittern und Anderen auf einer Stufe und sind sogar recht präzise darauf ausgebildet, derartige Konsorten auszuschalten.
Schwächen
- Selbsterhalt: Wächterinnen sind per Definition Glaskanonen. Sie können viel Schaden in kurzer Zeit austeilen, dafür aber wenig einstecken, sollten sie einen Treffer kassieren.
- Der Ruf eilt voraus: In Sachen Diplomatie dürften die Wächterinnen mit ihrem fragwürdigen Ruf zu kämpfen haben, sollte ihre Gruppierung dem Gegenüber bekannt sein.
- Viel zu viel: Als Attentäter sind Wächterinnen meistens auf einzelne Ziele ausgelegt, die sie schnell ausschalten. Mehrere Gegner könnten also ein Problem darstellen.
- Formationsbrecher: Wächterinnen sind als Einzelgänger nicht wirklich daran gewohnt, sich an Befehle und Formationen zu halten. Sie könnten es daher schwer haben, im Verbund und in Formation zu kämpfen.
Charakteristiken
Hier einige Charakteristiken, die man im Rollenspiel beachten kann:
- Militarismus: Wächterinnen sind die ausgebildete Elite-Einheit des Volkes. Sie sind diszipliniert, entschlossen und vollkommen dem Wohl des Volkes verschrieben. Das macht sie zu gestählten Kriegern mit hoher Willenskraft auf körperlicher und geistiger Ebene. Es wird schwer sein, den Willen einer Wächterin zu brechen.
- Einzelgänger: Wächterinnen sind zumeist auf einem von zahlreichen Einsätzen. Sie besuchen Städte – ähnlich wie Dämonenjäger und Todesritter – höchstens, um ihre Vorräte aufzustocken und sich Informationen einzuholen. Man kann davon ausgehen, dass sie sich für komplexe Operationen auch kurzfristig anderen Unternehmungen anschließen, beispielsweise einer Schildwacheneinheit.
- Volksfanatiker: Eine Wächterin stellt das Wohl des Volkes und den Willen der Göttin über alles andere. In der Regel kann man sie auch als xenophob ausspielen – sie misstrauen fremden Einflüssen, also auch anderen Völkern.
- Wappentier: Die Eule gilt als Vorbild für Wächterinnen – lautlos, elegant, effektiv, präzise und vor allem tödlich. Den Kampfstil kann man also gerne daran angleichen.
- Radikalisten: Wächterinnen können ein verzerrtes Bild von Gerechtigkeit haben – Maiev ist dafür ein Vorzeigebeispiel. Sie hält sich für das Gesetz und entsprechend handelt sie auch. Sie sehen sich als Kläger, Richter und Henker des Volkes zugleich und das kann auch schon mal an Größenwahn grenzen, je nach Ausmaß.
- Autoritätsperson: Die Präsenz einer Wächterin ist bereits recht ehrfurchtgebietend – und davon kann man auch Gebrauch machen. Das Kommando ungefragt an sich reißen und Befehle bellen ist in der Tat auch ein wirksames Werkzeug für das Rollenspiel. Ausgenommen sind hierbei natürlich Verstöße gegen Mondpriesterinnen.
- Rachsüchtig: Wächterinnen sind vor allem eines – nachtragend. Sie vergessen nicht, sie verzeihen noch seltener. Rache ist eines ihrer hauptsächlichen Motive und befeuert auch ihren gerechten Zorn.
Stereotype Wächterkonzepte
[Achtung, es folgen Vorschläge für eine grobe Ausrichtung des Charakters als erster Anhaltspunkt, was Gesinnung und Ideale angeht.]
Sterotyp: Traditionalist
Mit Maiev Schattensang haben wir die stereotype Wächterin: Engstirnig, stur, verbissen und radikal. Eine Elfe dieses Alters und mit dem Grad an Erfahrungen hat wenig Freude daran, sich an neue „Trends“ anzupassen oder gar ihre alten Ideale fallen zu lassen. Magie und Magier sind für sie laufende, rote Flaggen und Dämonenjäger sowie Todesritter sind für Wächterinnen diesen Typs eine Gefahr für das Volk. Elfen dieses Schlags sind konservative Traditionalisten, die sich nach wie vor an alten Kriegsverbrechen festhalten und sich voll und ganz der Jagd nach Übeltätern verschrieben haben. Sie stehen anderen Völkern mit Misstrauen gegenüber und verlassen sich nur auf sich selbst.Stereotyp: Unbeschriebenes Blatt
Gerade mit der neuen Questline (18), mit der sogar Maiev sich einem Magier angenähert hat, ist es nicht ganz ausgeschlossen, dass sich einiges im Orden der Wächterinnen getan hat. Junge und frische Lehrlinge des Ordens könnten dem Ganzen gegenüber weitaus aufgeschlossener gegenüberstehen. Hier kann man sich als Rollenspieler entscheiden: Hat mein Charakter die alten Werte in der Ausbildung übernommen und ist auch noch sehr grimmig und feindselig gegenüber allem, was der Norm widerspricht? Oder ist mein Charakter vom neuen Schlag, bringt frischen Wind und bricht allmählich mit alten Traditionen?Zitate
Hier noch einige Zitate aus Warcraft III und World of Warcraft, um die stereotype Charakteristik einer Wächterin zu unterstreichen und Eindruck von einer derartigen Persönlichkeit zu geben:
Zitate
- „Lasst die Jagd beginnen.“
- „Meine Beute ist nah.“
- „Ich bin die eiserne Hand der Gerechtigkeit.“
- „Der Gerechtigkeit soll Genüge getan werden.“
- „Ich bin das Gesetz.“
- „Nur die Schuldigen müssen mich fürchten.“
- „Diesmal wird es kein Gefängnis für Euch geben.“
- „Die Aufsicht einer Wächterin währt ewig.“
- „Die Rache wird unser sein.“
- „Nehmt diejenigen gefangen, die sich ergeben – tötet den Rest.“
- „Der einzige gute Magier ist… ein toter Magier.“
- „Nichts entgeht meinen Augen. Nicht einmal, wenn ich blinzle.“
- „Ich verurteile Euch zum Tod!“
- „Auf zum nächsten Ziel.“
Weitere Zitate von Maiev Schattensang aus dem Spiel Heroes of the Storm machen deutlich, dass sie sich durchaus am Leid ihrer Ziele erfreut und auch eine bissige, sarkastische Seite gegenüber unfreiwilligen Verbündeten hat. Die Zitate machen aber auch deutlich, dass das zentrale Motiv der Wächterinnen eigens vollstreckte Gerechtigkeit, Rache und die niemals endende Jagd ist.
Quellen
Klick mich an!
Achtung! Einige dieser Quellen werden mittlerweile als „non-canon“ klassifiziert. Da es jedoch nur wenige Informationen über Wächterinnen gibt, wurden sie hier einbezogen, sofern sie eine logische Grundlage besitzen.
(1) Alliance Player’s Guide (2006)
(2) Magic & Mayhem (2004)
(3) Warcraft III
(4) Wowpedia
(5) Wolfsherz (Buch)
(6) Wolfsherz (Buch)
(7) Abenteurerführer (Ingame)
(8) Ingame (Dämonenjäger Intro)
(9) Ingame (Dungeon – Verlies der Wächterinnen)
(10) Warcraft RPG
(11) Addon: Legion
(12) Addon: Battle for Azeroth
(13) Hörspiel „Tomb of Sargeras“
(14) Warcraft III
(15) World of Warcraft (Engine Fähigkeiten von NPCs)
(16) Illidan (Buch)
(17) Heroes of the Storm (Maiev – Charakterbeschreibung)
(18) Quest: Traditionsrüstung (Nachtelfen)