Das ist eine großartige Gelegenheit für ein bisschen eigenes Game-of-Thrones-RP!
Einfach mit einer Gnomin anwatscheln, mit dunklen Augenringen, und sich ganz offiziell IC dort mit einschleusen. Sich alle Details ins Gesicht sagen lassen, weil nach 10 Minuten IC-bohren meist eh schon die größten Geheimnisse verraten werden, und dann einen ausführlichen Report zufällig bei der Wache abgeben. hust
Ich mag Gnomen-RP in Sturmwind. Besonders, weil man von vorne herein ja eh schon nicht wirklich ernst genommen wird, bzw. nicht als Bedrohung gesehen wird.
Da sind schon die schönsten, auch ernstgenommenen RP-Abende entstanden daraus.
… was dann zu OOC-Geflame und Gemotze und Lästereien führt. Weil man entgegen der Ankündigung im OOC-Teil des Flags eben doch nicht IC und OOC trennen kann.
Rollenspieler sind ein sehr besonderes Völkchen, und Die Aldor ist noch ein Stück besondererer.
Ich glaube, die Sache/Stolperfalle ist, dass wenn solche Konzepte gespielt werden, man sie ja auch gerne irgendwo anerkannt wissen will.
Wenn man beispielsweise einen Bösewicht spielt, der seine Tätigkeiten geheimhält, dann kannst du es gleich bleiben lassen, weil einfach niemand dahinterkommt - der Anschein des Normalen wird zum Charakter und verdrängt die ursprüngliche Idee.
Das lästigste an FF-RPlern ist weniger das FF RP, sondern die Person hinter den Konzept, was sich dazu entscheidet FF zu spielen. In den meisten Fällen ist es jemand der extrem gerne absolut im Mittelpunkt steht und geradezu Süchtig nach Aufmerksamkeit ist.
(Gibts bei der Lore natürlich auch, dann meistens auch hier irgendwelche Special Snowflakes)
Und ganz ehrlich, warum sollte man etwas gegen einen FF-Konzept im Vertrauten Spielerumfeld machen. Die Chars haben keine lange Halbwertszeit, ne bisschen Beziehungsdrama oder sie jammern herum, dass die Gruppe nicht das richtig RP macht oder zu wenig RP macht. Dann sind die eh meistens weg.
Warum da einen Fingerkrumm machen? Ist halt nur für alle beteiligten dezent nervig und lästig.
Game of Thrones hab ich nie gesehen, kann das entsprechende RP also auch nicht einordnen bzw. beurteilen.
Aber ich spiele inzwischen wirklich nicht umsonst Gnome. Mit dem Volk - und meinen Charakteren im speziellen - fällt es einfach auch sehr leicht, über Seltsamkeiten hinwegzusehen oder auf RP zu reagieren, in das ich mit beispielsweise meinem Paladin vorzugsweise niemals geraten wollte.
Dann kann man immer noch ic darüber diskutieren warum man den anderen für einen Deppen hält. Damit hab ich überhaupt kein Problem!
Es ist eine Gradwanderung. Wenn wirklich so gar niemand dahinterkommt, dann gibt man eventuell nicht genug Hinweise.
Nur ist mit „Hinweise“ eben nicht gemeint, gleich hausieren zu gehen. Was aber die meisten dann machen und dadurch zu schnell erwischt werden und dann heulen.
Einen Bösewicht intelligent bespielen bekommt nur ein verschwindend geringer Teil der Rollenspieler hin. Bisher habe ich nur einen einzigen Spieler erlebt, der das göttlichst hinbekommen hatte. Und das war nicht auf der Aldor.
Die Stolperfalle gibts definitiv, aber die Reaktionen - und Erlebnisse - fallen wirklich sehr unterschiedlich aus. Manchmal trifft man da auf klischeehafte Reaktionen, manchmal wird man mit sehr fundiertem RP überrascht, wo man es gar nicht erwartet hatte.
Mir macht das unglaublich viel Spaß, auch weil gerade ein Char wie Yulie hier perfekt dafür geeignet ist. Ich glaube, mit anderen meiner Chars könnte ich das nicht so gut, aber mit Yulie sind solche dynamischen RP-Abende einfach herrlich. Natürlich ist das aber auch Geschmackssache, und ich kann auch verstehen wenn einem das nicht taugt.
Was Mexa auch schreibt: Das Volk bietet eine herrliche Grundlage dafür, gerade weil man Seltsamkeiten so wunderbar aufgreifen kann.
Die richtige Subtilität dafür zu finden ist schwer, das stimmt.
Das ist aber auch von Person zu Person unterschiedlich, was gerade im OpenRP dann schnell zu einem Tanz auf rohen Eiern wird, denn selten weiß man vorher, wie die Gegenübers so ticken, wo sie etwas herausinterpretieren, und ab wann aus Hinweisen Geschmacklosigkeiten werden.
Ich verstehe durchaus das Gedeute zu einer gewissen Spielergruppe, doch einen Vorwurf jener gegenüber kann ich nicht machen. Oft sind es Leute, die neu eingestiegen sind und/oder viel von anderen Rollenspielen/Settings geprägt sind.
Was diese Seifenblasensache betrifft, entscheide ich für mich selbst, ob es zu Schwierigkeiten kommen könnte. Bin ich da selbst Teil einer solchen Blase, lasse ich meine Mitspieler weiter mit den anderen agieren, während ich mich selbst zurückziehe.
Das entschuldigt aber meist nicht das OOC-Verhalten. Und so häufig sind es keine Neulinge, sondern einfach solche, die schon seit Jahren in WoW ihr FF-RP betreiben und in den schlimmsten Fällen schon immer einfach nur für OOC-beef sorgen. Aber dann sind ja immer die anderen Schuld, denn Selbstreflexion ist selten vorhanden bei Rollenspielern allgemein.
Und oft genug sind Neulinge, die etwas möglichst abgefahrenes bespielen wollen auch lernresistent und haben eine „ich will aba!!“-Mentalität, die jeden noch so freundlichen Rat einfach abschmettert. Und natürlich sinds dann die anderen wieder Schuld, die dann die böse „Lorepolizei“, „RP-Elite“, „intolerant“, „engstirnig“ etc. sind in ihren Augen. Weil die Lore ja ein sooo böses Korsett ist und die Kreativität einschränkt… (Ja, der letzte Satz war Sarkasmus.)
Und irgendwann hat man einfach auch keinen Bock mehr, Neulinge in WoW oder im RP an die Hand zu nehmen, wenn einfach 8 von 10 Fällen OOC geistige „Ich will aba!!“-Kleinkinder sind.
Keine Ahnung, ob ich das nun richtig oder nicht aufgefasst habe.
Ich meine, ein Bösewicht wird erst dann zum Bösewicht, wenn andere davon Wind bekommen. Dem gegenüber steht, dass Bösewichte ihre (Un-)taten im Verborgenen zu halten haben. Wenn du nun als Spieler niemanden hast, der die verborgenen Taten mitbezeugt, kannst du noch so konsequent und dein Charakter noch so gefestigt sein, jener wird nie als Bösewicht entlarvt, und letzlich bleibt nur noch das ‚Ich bin kein Bösewicht‘-RP - was das Konzept hinfällig macht.
Nein, das Konzept wird dadurch nicht hinfällig. Das Ziel von Bösewicht-Konzepten ist idR nicht, möglichst bald erwischt zu werden. Eigentlich sollte mMn das Ziel sein, auf eine Art für Unruhe zu sorgen, die aber nicht gleich alle Hinweise zum tatsächlichen Drahtzieher laufen lässt. Sondern der Wache zB über einen längeren Zeitraum etwas zu tun und zu rätseln gibt. Vorausgesetzt, die Wache spielt bei sowas mit und mauert nicht gleich.
Da zieh ich mal das Beispiel heran, das ich oben schon angedeutet hatte. Der Char war völlig unscheinbar. Der Spieler hatte nicht einmal OOC irgendwem vom eigentlichen Konzept des Chars verraten, im Flag stand nicht der kleinste Hinweis darauf. Der Char war ein bemitleidenswerter Irrer (ja, der war tatsächlich geistig etwas krank nach außen), aber harmlos. Er wurde erst erwischt, als der Spieler den Fehler machte, einer einzigen Person OOC einen Hinweis zu geben und das führte dann zu Meta und zum Auffliegen durch Meta. Und erst da kam dann heraus, dass dieser Char seit über einem Jahr bereits erfolgreich IC Intrigen gesponnen, Leute gegeneinander ausgespielt etc. hatte und verantwortlich für diverse Vorfälle im IC war.
Bis dahin hatte absolut niemand diesem Char auch nur irgendwas in dieser Richtung, geschweige denn einen hohen Grad an Intelligenz zugetraut.
Ich schau zu wenig ins Forum. Wie konnte ich den hier übersehen?!
Also will ich auch noch Jahre verspätet was reinhauen.
Blasen-RP finde ich allgemein nicht das dramatische. Es soll jeder in seiner Blase spielen wie er möchte, nur muss ihm klar sein das er irgendwann dann damit einem Konflikt begegnet oder aber seine Blase kritisiert wird.
Und da ist dann der Knackpunkt, denn dann ist die Frage „Akzeptiere ich die Kritik und öffne meine Blase ein wenig“ oder aber „Lasst meine Blase in ruhe!!!elf111!!!“
Natürlich gibt es dann auch Leute die das einfach versuchen wegzuignorieren, was eine Möglichkeit ist wenn man das Blasen-RP in seinem eigenen Umkreis behält. Wir hatten hier aber auch schon Beispiele wo ein Serverweites Event gemacht werden sollte und man versucht hat die Kritik an der eigenen Blase zu ignorieren.
Nun das Ende vom Lied, was eines dieser Beispiele angeht, kennen wir ja.
Im Grunde ist es relativ simpel.
Wenn du in einer Blase spielen möchtest, dann such dir Leute die diese Ansicht teilen.
Oder versuche deine Blase etwas durch die Ansichten anderer bzw. der Kritik zu erweitern.
Oder aber spiele allein in der Garnison fünf gegen Willy.
Jaja, immer diese Blasenprobleme hier. Zufällig ein Arzt hier?
Dass wir uns nicht falsch verstehen, ich mag Dinge, die sich langjährig behaupten.
Was du schilderst, so halte ich es auch. Meta als Entlarvung ist einfach nur falsch.
Nur fehlt dann (vermutlich von Person zu Person anders) irgendwann der Anreiz, einen bösen Charakter weiterhin auszuspielen, wenn er/sie/es einfach nicht als solcher wahrgenommen wird, weil die Taten IC nie aufgedeckt werden.
Hinweise sollte es nur dann geben, wenn nach solchen begründet gesucht wird - was in den seltensten Fällen geschieht, und oft vergeht dann soviel Zeit, dass die Hinweise vergessen werden.
Jedenfalls, um das Offtopic abzuschließen: Ja, es ist eine Gratwanderung, doch spielen da viele Faktoren mit hinein, die jegliche Subtilität zu effektiv machen.
Mir ging es in erster Linie nur darum zu ergründen, weswegen manche Leute da die Vorschlaghammermethode nutzen oder zumindest auf Subtilitäten pfeifen. Neben dem offensichtlichen „Schaut mal, wie evil mein Charakter ist“ kann es auch einfach nur darum gehen, dass man sich IC-Konflikt wünscht oder einen Abschluss der Sache.
Aber gerade das sollte doch eigentlich den Reiz an der Sache ausmachen. Außer man hat eine narzisstische Persönlichkeitsstörung. Dann wendet man sich mit kleinen Rätselspielchen an die Zeitung.
Also, ich verstehe sehr gut, was Du meinst und beobachte das selbst immer wieder an Leuten, die sich beschweren, dass „dunkle Konzepte“ so wenig Anerkennung finden. Aber wenn man sich mit so einem Konzept profilieren möchte, muss man sich auch mit dem Thema möglicher Konsequenzen beschäftigt haben. Das wiederum tun diese Leute natürlich sowieso nicht.
Ich glaube, da reden wir von verschiedenen Dingen (oder ich stehe mal wieder auf dem Schlauch).
Keine Ahnung, wie ich es anders formulieren soll. Ich probiere es mal so:
Du spielst einen Professor aus und hast eine gewisse Erwartungshaltung, dass dein Charakter als Professor oder zumindest als Gelehrter wahrgenommen wird. Er spricht gebildet, das reicht schon oft. Auf Events kann er mit seinem Wissen glänzen, sich mit Kollegen austauschen, Professor-RP.
Ein Schütze trägt seinen Bogen, sein gutes Gewehr oder wasauchimmer mit sich und wird IC als Schütze wahrgenommen. In Kampfsituationen schießt er und trifft relativ gut - er macht Schützen-RP.
Nun hast du beispielsweise einen Hexer. Der macht seinen Kram alleine im stillen Kämmerlein, zeigt sich nach außen als strunznormaler Bürger. Was bekommt er? Strunznormales RP, aber kein Hexer-RP (dessen Konsequenzen der Spieler liebend gerne bespielen möchte). Und das meine ich: Das Konzept ist hinfällig, da hätte der Spieler sich gleich einen strunznormalen Bürger erstellen können.
Nachtrag: Intrigen, wie von Kilreth beschrieben, sind eine Sache. Taten, die man verborgen halten muss, eine andere.
Da kommt es aber doch darauf an, was er da in seinem stillen Kämmerlein macht. Natürlich, wenn er da Dinge tut, die außerhalb seines Zimmers keine Auswirkungen haben, kann er sich das Hexer-RP wirklich sparen. Aber der Witz daran ist doch, die Auswirkungen nach außen - wie zum Beispiel fortschreitende Korruption, subtile Manipulation anderer Leute, mysteriöse Morde, was auch immer der Konzeptinhalt ist - langfristig so zu bespielen, dass der Charakter keine Eintagsfliege wird, der nach einem exponierten Auftritt auf dem Kathedralenplatz unweigerlich einen Kopf kürzer gemacht würde.