Liebe Mitrollenspieler*innen,
zwei Wochen sind vergangen – zwei Wochen voll von Rollenspiel. An manchen Tagen mehr, an manchen weniger, gerade zum Ende hin aber in großer Dichte und Intensität.
Aber alles hat ein Ende – zumindest offiziell.
Das Mak’Gora hat stattgefunden. Sylvanas ist verschwunden. Die Tore geöffnet. Saurfang bestattet. Für mich, als Spielleitung, der Zeitpunkt, an dem ich einen Strich unter alles setze und die letzten zwei Wochen einmal Revue passieren lassen möchte.
- Danke
Mit dem Wichtigsten dabei möchte ich beginnen – mich zu bedanken. Bei euch. Die, die ihr teilgenommen habt, trotz einiger Unstimmigkeiten oder Schnitzereien geblieben seid, gespielt habt und diesen Plot mit Leben gefüllt habt. Denn ein Plot, eine Story, ein Konstrukt kann noch so gut geschrieben sein – wenn niemand da ist, um es zu thematisieren, dann ist gewiss kein Leben drin.
Ihr aber ward zahlreich und lebendig (oder unlebendig, im Falle der Verlassenen). Und vor allem ward ihr eigenständig und kreativ – und habt mir damit unheimlich viel Arbeit von selbst abgenommen. In erster Linie kann ich nur von der Seite der Loyalisten sprechen, aber gerade hier musste ich nicht groß animieren, musste ich nicht groß in Hintern treten oder die Leute ins Spiel schubsen – ihr habt euch den gegebenen Rahmen genommen und ihn gefüllt, habt Initiative gezeigt und die Geschichte somit umso mehr zu einer gemeinsamen Geschichte gemacht.
Selbes – auch wenn ich hier nicht aus erster Hand sagen kann, wie viel und stark genau – auf Seiten der Rebellen.
Danke also dafür – danke für eure Einflüsse, eure Kreativität, eure Initiative.
Danke dass ihr das Schicksal der Horde, die Geschichte der Horde, zu einem gemeinsamen Schicksal, einer gemeinsamen Geschichte gemacht habt.
- Zufrieden?
Im großen und ganzen bin ich zufrieden – Ja.
Ich bin zufrieden mit dem Gesamtbild.
Ich bin zufrieden mit der doch Kooperation untereinander, dem partnerschaftlichen Stil.
Ich bin zufrieden, dass dieser Plot, augenscheinlich, ganz ohne menschlichen Konflikt ausgekommen ist – oder zumindest keinem, der einen plotsprengenden oder dominierenden Auswuchs gehabt hätte.
Ich bin zufrieden mit vielen, einzelnen Szenen. Besonders im Kopf bleiben werden mir, abgesehen des Finales:
Der Angriff der Rebellen auf einen Spähposten, an denen alte Freunde sich das erste Mal gegenüber standen und der Konsequenz ins Auge sehen mussten, dass sie nun Feinde sind.
Dem darauffolgenden Austausch von Gefangenen und der abschließenden Szene des Lebe Wohls.
Der geplanten Flucht und dem inszenierten Hinterhalt der Fandu’Talah in Zusammenarbeit mit den Rebellen, um überzulaufen.
- Unzufrieden?
Leider auch das.
Ich bin unzufrieden mit mir selbst, als Spielleitung – das hier war, gerade im Hinblick auf vergangene Projekte, nicht meine beste Leistung.
Ich bin unzufrieden mit der Kommunikation an vielen Stellen.
Ich bin unzufrieden mit der ersten Woche des Plots, dem Schwerpunkt der Rebellen dort.
Ich bin unzufrieden mit unserer Umsetzung des "Aftermath".
Ich bin unzufrieden mit kleinen, einzelnen Momenten, die etwas überreizt haben, eine Note oder Würze zu viel waren.
- Konsequenz
Die erste Konsequenz, die ich aus dieser Unzufriedenheit für mich ziehe, ist folgende:
Ich entschuldige mich bei euch dafür – vor allem bei den Rebellen und bei der Allianz.
Bei diesem Plot – gerade zu Beginn – hing ein wenig etwas in der Luft. Und vor allem war ich bis zum 17.10, also nachdem die erste Woche quasi schon gelaufen war, im Prinzip einfach abwesend und habe alle "sich selbst" überlassen.
Das hatte seine Gründe – ich bin Vater geworden, meine Zeit entsprechend eingeschränkt bzw. Andere Dinge für mich in dem Moment wichtiger, deutlicher in meinem Fokus. Zum anderen hatte ich in der letzten Woche ein Blockseminar, welches abends lag. Und ich weiß auch, dass jeder dafür Verständnis hat und hatte – dennoch; ich wusste vorher, dass ich in diesem Monat Vater werde. Und ich hätte mich schon weit vorher um eine konkretere Planung und Struktur an der Stelle kümmern sollen, statt mich nur darauf zu verlassen, dass "man sich schon wissen wird zu beschäftigen."
Wenn ich in der Zukunft wieder solch einen Plot mache, dann werde ich mir ein größeres Team an Sls nehmen, als dieses Mal – und vor allem solche Sls nehmen, die meinen Stil gewohnt sind, meine Spontanität an vielen Stellen kennen, selbst einen ähnlichen Stil haben, und wir beide einander mehr Sicherheit in dieser Partnerschaft verspüren. Statt, wie dieses Mal, jemandem mit ins Boot zu holen, der noch nie mit mir zusammen gearbeitet hat, und ihn dann sich selbst zu überlassen – mit 40 bis 100 Spielern.
An der Stelle also auch an Grimmfang: tut mir Leid.
Und an die Spieler, die darunter gelitten haben: tut mir Leid.
Außerdem, sollte ich zukünftig wieder eine Kooperation mit der Allianz anstreben bzw. Ermöglichen wollen, werde ich mir beim nächsten Mal konkrete Ansprechpartner / Spielleitungen suchen wollen, oder eine "aus meinem Kreis" durchgehend an ihre Seite stellen, im Vorfeld mehr miteinander sprechen, statt sie nur, wie dieses Mal, "mitlaufen zu lassen".
Gerade hier ist, so haben es meine Ohren erreicht, sehr viel auf der Strecke geblieben, teilweise herrschten unterschiedliche Informationsstände bzgl. Planung und Ablauf, oder wann man wo sein soll, oder wie man nun genau dazu stößt, usw usf.
Daher an dieser Stelle an die Spieler dort: tut mir Leid.
Abschließend ziehe ich für mich, zukünftig, die Konsequenz bei Szenen die mir wichtig sind, oder von denen ich eine konkrete Vorstellung habe, oder einen Plan, als SL unabhängig meiner Charakterposition oder bisherigen Hauptaufgabe stärker durchzugreifen und ggf. Auch durch Zuhilfenahme von NPCs zu steuern. Denn ich gebe zu, von dem, was im Vorfeld öffentlich zu einem möglichen "Aftermath" diskutiert wurde, hat es in der angedachten Form quasi nichts ins Spiel gefunden – das finde ich sehr schade, ist ein bisschen so, als hätte man bei seiner Kirsche auf dem Eisberg ungebremst auf den Kern gebissen.
Hier war ich nicht aktiv genug, rechtzeitig eine Steuerung vorzunehmen, oder im Vorfeld konkreter zu werden, wie man was nun tun soll, sondern einfach spielen und machen lassen, in Gedanken darüber, "dass man ja darüber gesprochen hat".
Einerseits finde ich es schön, wenn Dinge, Spiel, Charaktere sich selbst organisiert und greife gerne wenig ein, "lasse laufen", in diesem Falle finde ich allerdings, dass etwas verloren gegangen ist.
Daher an dieser Stelle an die Spieler (oder vll auch nur an mich selbst): tut mir Leid.
- Abschließend…
Bleibt nicht mehr viel zu sagen, außer, mich nochmals zu bedanken. Ich hatte unheimlich viel Spaß, habe mir gerne und bereitwillig Nächte um die Ohren geschlagen, teils bis 4 oder 5 Uhr morgens im Rollenspiel verbracht, als Spieler oder SL – etwas, was ich schon seit geraumer Zeit nicht mehr hatte, gerade und vor allem in BfA nicht, ist das Spiel doch in seiner Summe sehr ernüchternd.
Besonders bedanken will ich mich an der Stelle bei der Knochenbrecherkohorte, die alle an meiner Seite standen, mit mir gemeinsam, IC, diesen Leidensweg mit ihren Charakteren gegangen sind.
Bei den Anoduna Therosha und dem Aschensturm, dafür, auf der anderen Seite gestanden zu haben und durch die Verbindung mit dem Kriegerbund allem nochmal eine besondere, zusätzliche Intensität gegeben zu haben.
Bei jeder SL – Simon und Grimmfang als vorab Angesprochene – aber auch oder eher vor allem all jenen, die spontan etwas gemacht haben. Sei es das generelle Angebot des Truppenkasinos, oder Angriffe im Vorgeplänkel auf Außenposten, Stand-offs auf Brücken, oder Sabotage-Kriege in Canyons und dem Umland Durotars.
Danke.
Und bis zum nächsten Plot.
Gruß,
euer Kriegsherr
PS:
Es wird noch, so meine Informationen, ein Event seitens der "Siegermacht" geben, in welchem sie die Thematik der Schwurabnahme behandeln und für eben jene, die ihren Schwur erneuern wollen, dies entsprechend übernehmen. Am Dienstag, den 29.10.2019.Man kann sich hierbei an "Septentrio" / "Elegias" / "Isdiliun" wenden.