So, nachdem ich nun das Hörbuch durch habe, ein paar Antworten.
Ja, wie erwartet. Es war eine einfache Gelegenheit für Sylvanas, möglichst viele Seelen in den Maw zu schicken. Das war die Hauptaufgabe, die Zovaal ihr übermittelt hatte, nachdem sie Warchief wurde. Anima für den Maw.
Bekanntermaßen die Seele von Argus, die unbemerkterweise von den Nathrezim korrumpiert worden war.
Nein, wann genau die sich lösten, wird auch im Buch nicht 100%ig ersichtlich. Allerdings spricht Sylvanas die Ironie an, dass er als Kerkermeister Ketten trägt.
Diese drei lassen sich gemeinsam beantworten:
Sylvanas landete nach ihrem Suizid im Maw. Dort erblickte sie, wie in der Kurzgeschichte erwähnt, absolute Verdammnis, einsame Dunkelheit und spürte auch den gequälten Rest von Arthas.
Der Jailer offenbarte ihr, dass er der einstige Arbiter war und sich gegen eine Ungerechtigkeit auflehnen wollte- und noch immer will. Die große Ungerechtigkeit läge darin, dass die Sterblichen ihr Leben größtenteils fremdbestimmt verbringen, sich oft damit trösten, irgendwann ruhen zu können, nur um dann, in den Shadowlands und erneut fremdbestimmt, weiter dienen zu müssen, während dabei teils völlige Selbstaufgabe gefordert wird. Der Entscheidungsprozess der Arbiter wird dabei nicht von menschlichen bzw. sterblichen Wünschen, Maßstäben oder Abwägungen bestimmt, sondern einzig von der Programmierung der Richterin. Als Beispiel zeigt Zovaal Sylvanas ein wurmartiges Wesen in einem Lavastrom. Für das Wesen, das in seiner Heimatwelt im Feuer lebt, ist der Lavastrom gewissermaßen ein Paradies, im Maw gelandet ist es, weil es seinen Partner aufgefressen hat. Während das Fressen des Partners auf der Welt des Wesens als ultimativer Liebesbeweis angesehen wird, hat die Arbiter den Partner aber in ein anderes Nachleben geschickt. Sylvanas ist lange Zeit sehr skeptisch und glaubt Zovaal nicht, woraufhin er ihr anbietet, sich von den Val’kyr quasi eine heimliche Rundreise durch die Shadowlands geben zu lassen und sich selbst alles anzuschauen. Sylvanas tut dies für lange Zeit (laut Zovaal ist „Zeit“ in den Shadowlands nicht linear - man könnte bei der Rückkehr in die Realität sowohl nur ein paar Sekunden weg gewesen sein oder aber seinen eigenen Kadaver vorfinden) und sieht, dass der Jailer nicht ganz unrecht hat und auch die Nachleben fremdbestimmt sind. Sylvanas ist aber immernoch nicht überzeugt, immerhin war er der Typ, der den Lichkönig ins Leben gerufen hat. Er sagt ihr, dass sie einfach auch in der Welt der Sterblichen die Augen nach Ungerechtigkeit offen halten soll und gibt ihr fünf Prophezeiungen mit.
Eine feurige Finsternis werde zurückkehren. Sie müsse aus den Schatten treten und anführen. Eine Klinge wird sich ins Herz der Welt bohren und sie wird ihr Blut an ihren Händen haben und dessen Macht spüren. Und Sylvanas würde einen König stürzen und den Himmel zerbrechen.
Wenn sie ihn irgendwann verstehe und unterstützen wolle, solle sie ihn durch die Val’kyr kontaktieren, was sie dann einige Jahre später auch tut.
Weil sie sich in einer Mischung aus fehlgeleiteter Hoffnung und Arroganz darin verlor, dass der Jailer das ungerechte System der Schattenlande neu formen würde. Quasi ein „Es ist eigentlich egal, was ich hier tue, wir starten eh bald alles neu, das versteht nur außer mir keiner. Insofern heiligt der Zweck die Mittel.“
Auch das ist mittlerweile klar. Sie alle hatten in Azeroth selbstlos gehandelt und wären potenzielle Kandidaten gewesen, um Bastion anzugreifen.
Offensichtlich, nein. Allerdings erzählt Sylvanas Anduin ihre Lebensgeschichte, versucht ihn zu überzeugen und ist jedes Mal gedemütigt, wenn er argumentativ entgegen hält oder sie gar durchschaut. Sylvanas’ seelischer Anker ist im ganzen Buch die Erinnerung an ihren Bruder Lirath, der anders als seine Schwestern nicht zum Jäger- bzw. Kriegerdasein geboren war, zu dem sie aber die engste Bindung hatte und den sie beschützen wollte.
Als Anduin ihr gegen Ende schmerzlich bewusst macht, dass sie in ihm (Anduin) wohl nur einen Ersatz für ihren Bruder sucht und ihr eigentlicher Antrieb Angst vor der ungerechten Einsamkeit in einer ewigen Verdammnis ist, will sie’s nicht wahrhaben.
Insbesondere, als er ihr diese Annahme damit beweist, dass der die einzige Person neben ihrem Bruder ist, dem sie mit „Little Lion“ einen Spitznamen gegeben hat (der von Lirath war „Little Lord Sun“).
Wissen ja wir mittlerweile auch, ist aber im Buch nicht Thema.
Ist irgendwo im Maw und wird wohl irgendwann von Sylvanas befreit werden.
Nicht direkt, da er einen (wie er es nennt) Partner in der Realität brauchte, der ihm Seelen sandte.
Eine Kurz-Rezension zu dem Hörbuch schreib ich noch im Buchthread.