Im Kontext eines Threads, der im Titel die Worte „rechte Inhalte“ verwendet und dann explizit auf Namenswahlen abzielt, die historisch und / oder zeitgenössisch (scheinbar) direkt rechtsextreme Bezüge mit (angeblich) politischer Motivation oder alternativ „ungebildeter Dummheit“ / „mangelnder Empathie“ herstellen, wirkt es gleichermaßen „intellektuell unaufrichtig“, diese Form der Haarspalterei bezüglich der eigenen Wortwahl betreiben zu wollen. An der Stelle wirst Du leider zu dem, was Du anderen vorgeworfen hast: Ein Heuchler.
Richtig lustig wird das übrigens, da Du ja durchaus anderen die „Normalität“ ihres Denkens und Handelns kraft Deiner Moralvorstellungen absprichst.
~diesen Nebenschauplatz nun wieder verlassend~
Mir stellt sich gerade die Frage wie weit „wir“ als Gesellschaft es mit derartigen „Bereinigungsmaßnahmen“ wirklich treiben wollen bzw. sollen?!
Irgendwo in diesem Thread war die Rede davon, dass einerseits jeder von „uns“ mal „jung und dumm“ war und als solches dann auch das „Recht“ hatte Fehler zu machen, aber andererseits wurde als technische Lösung vorgeschlagen, „anstößige“ Namen, dann automatisch auf eine Sperrliste zu setzen. Letzteres bedeutet dann aber, dass anderen das „Recht auf Jugend und Dummheit“ explizit verwehrt werden soll … mehr noch: Eine solche Lösung verwehrt sowohl die gänzlich unpolitisch motivierte Nutzung (bei der man dem Nutzer dann sogar unterschiedliches Maß an Fähigkeit zur Transferleistung attestieren könnte) als auch die bewußte Nutzung als Satire.
Dann frage ich mich - auch auf die Gefahr hin, dass völlig unzutreffende Vorwürfe des „Whataboutism“ kommen werden - natürlich auch, wo „wir“ dann die Grenze ziehen sollen … ist da nur die jüngere deutsche Geschichte das Leitmotiv oder darf’s noch ein bisserl weiter gehen?
Ich werfe mal „beliebig“ folgende Namen in den Ring:
- Custer
- Senfgas / Mustardgas
- Enolagay
- Littleboy
- Fatman
- Agent Orange
- Bragg
- Guantanamo
- Gulag
- Cortés
- Ghengis
- Khmer
Im originären Threadkontext und ZyklonB dann noch rein interessenshalber folgende Namen [edit: Einen Namen ans Ende der Liste hinzugefügt]:
- Höss
- Tesch
- Kremer
- Degesch
- Zyanid / Cyanide
- Detia
- Uragan
- Zyklona
Ich finde es erstaunlich wie sehr „wir“ einzelnen Worten und Namen noch immer Macht durch Symbolcharakter verleihen, statt das zu tun, was eigentlich sinnvoller wäre: Das Symbol inhaltlich nachhaltig zu zerstören.