Moin!
Wie findet ihr das aktuelle System, das wir seit WoD im Raid haben? Wir haben zweimal flexible Raidgrößen: einmal LFR, bei dem man sich zufällig anmeldet, und dann den Mythic-Raid, der auf genau 20 Spieler ausgelegt ist. Natürlich weiß ich, wieso das so ist – ich selbst habe in den meisten Addons auch Mythic mitgeraidet, mal nur die ersten Bosse, mal bis zum Endboss (ohne CE). Ich kenne die Probleme der Gilden, die von HC zu Mythic aufsteigen wollen.
Sind die Gilden zu klein, brauchen sie viele neue Leute. Sind sie zu groß, werden Spieler permanent auf die Bank gesetzt. Auch wir wollten mit der Gilde in TWW auf Mythic umsteigen. Warum? Weil der HC-Raid zu einfach ist – nicht für den Loot, den er gibt, aber als Herausforderung. Den HC-Raid cleart man als Gilde in 3–5 IDs ohne große Probleme, selbst bei nur 2–3 Stunden Raidzeit pro Woche. Danach hat man dann mehrere Monate lang keinen neuen Content – außer M+. Ich liebe M+ und spiele das auch gerne, aber irgendwie fehlt dann doch etwas. Gut, wir spielen dann sonntags meist Among Us oder andere Spiele und sind trotzdem im Discord, aber man hätte doch lieber ein Ziel vor Augen. Ich erwarte sicher kein CE, aber ein paar Bosse sind immer drin.
Die Rekrutierung hat jedoch gezeigt, dass die wahre Schwierigkeit beim Mythic-Raiden darin liegt, genug Spieler in den Kader zu holen. Plötzlich überdeckt Konkurrenzdenken bei manchen den Spaß (natürlich nicht bei allen – eigentlich nur bei einem kleinen Teil). Aber das sind Probleme, die offenbar mehrere Gilden haben, und einige sind genau daran zerbrochen. (Ich war in ein paar Gilden, denen es so ging, und bin mit vielen Spielern noch gut vernetzt, die immer wieder dasselbe durchmachen.)
Aber muss das wirklich so sein? Wir haben 2025, nächstes Jahr kommt Housing, wir haben M+ als großen Teil des Endgames etabliert und gut integriert, und selbst mit Random-Gruppen gehen NHC- und HC-Raids ohne Probleme. Aber „schwereren“ Content gibt es nur für einige wenige Gruppen, die genau diese Spieleranzahl haben. Es gibt ja auch viele Spieler, die gar nicht in große Raidgruppen wollen (zu viele Menschen) oder Angst davor haben, um ihren Stammplatz zu kämpfen.
Daher denke ich, es ist langsam Zeit, den Mythic-Raid für Flexgruppen (10–20 oder zumindest 15–20 Spieler) verfügbar zu machen. Blizzard hat dafür bereits alle Wege vorbereitet. Die wenigsten Bosse benötigen noch bestimmte Klassen-Stacks, viele Klassen bringen inzwischen deutlich mehr Utility mit als früher, und der Raid selbst ist durch weniger Trashmobs kürzer.
Ich höre die Community schon murmeln – natürlich sollte der Schwierigkeitsgrad mindestens genauso hoch sein wie im aktuellen festen 20-Mann-Mythic. Von mir aus kann das Scaling die Bosse sogar etwas schwerer machen, aber immer noch gut machbar (nach einigen IDs). Titel, Mounts und Ruhmeshalle können dabei gerne weiterhin an 20 Spieler gebunden bleiben. Vielleicht als „Challenger“-Modus oder etwas Ähnliches. Auch wäre es möglich, den Flex-Mythic-Modus erst freizuschalten, wenn die Ruhmeshalle voll ist. So nimmt man niemandem den „Ruhm“ – und jeder kann so raiden, wie er möchte.
Wie gesagt: Die Schwierigkeit der Bosse sollte auf keinen Fall reduziert werden. Es soll kein „Easy Mode“ werden. Die Frage ist ohnehin, wie „ruhmreich“ ein Mythic-Raid ist, nachdem die Bosse 4–8 Mal generft wurden – nachdem andere Gilden sie schon in ID 1–2 gelegt haben. Aber das ist wieder ein anderes Thema.
WoW soll zugänglicher werden – das sagt Blizzard überall. Während ich Itemlevel auf Mythic-Track-Niveau in M+ sehr schnell und einfach bekomme (einmal pro Woche oder über Crafting), werden Raids immer noch durch Spielerlimits erschwert – nicht durch den Schwierigkeitsgrad, wohlgemerkt. Wenn man Spieler hat, die +14–16 Keys laufen, aber in der Gilde kein Mythic raiden können, weil Spieler fehlen, dann ist das nicht zugänglich.
Was meint ihr dazu?