Spielspaß oder Sucht?

Guten Abend zusammen,

in letzter Zeit habe ich mal mein eigenes Spielverhalten „analysiert“ und habe mir dabei die o.g. Frage gestellt. Spiele ich wirklich weil ich spielen will oder ist es ein Suchtverhalten?

Sicherlich ein bisschen reißerisch formuliert, klar aber ich ertappe mich selbst immer häufiger dabei, gewisse Inhalte zu grinden nur um mit anderen „mithalten zu können“. Versteht mich jetzt nicht falsch, dies ist kein „Alles Mist man muss ja grinden Thread“. Es gibt Abende da mache ich nur schnell die Wqs, nicht weil sie mir Spaß machen oder weil ich die Geschichte dahinter erfahren will, nein, nur damit ich genauso viel Ruf habe wie meine Mitspieler (um nicht das Anhängsel zu sein). Das Problem ist in meinem Kopf, so denke ich, aber die eigentliche Frage ist, fördert die aktuelle Spielgestaltung vielleicht sogar ein Suchtverhalten?
Es gibt auch Abende da habe ich eigentlich überhaupt keine Lust m+ zu gehen, im Hinterkopf denke ich mir allerdings „Wenn du jetzt nicht mit deinen Jungs mitläufst dann fehlt dir dort wieder die Rio von den Dungeons und der eventuelle Loot“. Habe wirklich nur ich dieses Gefühl dauerhaft Kontent bespielen zu „müssen“ oder ergeht es auch anderen so?

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Die einzigen WQ die ich in dem Gebiet mache sind die, bei der man nur die Kiste aufmachen muss und die ein oder andere, die ich mir grad geben will. Ich verpasse rein gar nichts, wenn ich nicht sofort Respektvollen Ruf habe. Also nein, da verspür ich kein Meter deinen Zwang.

M+ mache ich, weil ich Bock drauf habe. Arena cappen wir jedes Wochenende, sehe hier auch keinen Zwang. Klar, wir „müssen“ cappen, wenn wir mithalten wollen, aber so ist das halt? Wenn man kB hat, lässt man halt eine Woche aus, oft genug gemacht. Das hat am Ende nicht über den Ausgang eines gesamten Patches entschieden. Also ich sehe eher bei dir das „Problem“ - selbst wenn das toxisch klingen mag.

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Das ist Fomo und ja, moderne Spiele sind darauf ausgerichtet genau diese Angst zu triggern.

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Spielspaß oder Sucht?

Ich denke, bei mir könnte Beides zutreffen - mal mehr und mal weniger -
oder gar Beides zusammen.

Sobald sich ein Spiel nicht länger wie ein Hobby anfühlt, sondern wie ein unbezahlter Job solltest du dein Abo beenden.

Ob Blizzard Taktiken hat, die das Gefühl von einem „Ich muss das und das machen“ fördert? Ich würde behaupten auf jeden Fall, ja und wie es hier u.a. schon genannt wurde spielt FOMO dabei eine entscheidende Rolle.

Ich habe meine eigenen Gründe warum ich kaum noch spiele, lore (seit bfa), strikte Fraktions- und Rassentrennung, zum Teil auch das Ungleichgewicht der Klassen, borrowed power systems etc. Ist ja auch eigentlich für dich egal. Jedenfall kann ich für mich entscheiden, so, ich spiele jetzt für einen Monat zu Beginn eines neuen Patches und lasse das Abo dann auslaufen, wenn es mir weiterhin nicht gefällt.

Ich denke einfach wenn du kein Spaß dran hast, aber trotzdem das Bedürfnis hast deine „Pflichten“ im Spiel zu erledigen… dann ist es richtig dir Gedanken darüber zu machen.

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Stundenlang Aufschläge beim Tennis zu trainieren macht nicht zwangsweise Spaß, 100x eine Treppe hochzusprinten bis die ersten sich übergeben weil der Trainer sagt „mach weiter“ macht keinen Spaß…Manchmal macht man Sachen, die nicht unbedingt Spaß machen, weil man weiß, das man dadurch später um so mehr Spaß hat.
Manchmal hilft man Kollegen dabei, einen paar Möbel zu schleppen (wo witzigerweise immer viel zu viele Leute kommen) oder fährt jemanden zum Arzt oder holt gar Nachts jemanden irgendwo in fragwürdigen Zuständen ab und fährt sie nach Hause. Das macht auch keinen Spaß, die Möbel hätte man auch zu zweit oder dritt geschafft und 20 min auf einen Bus zu warten oder 20€ fürs Taxi auszugeben bringt niemanden um.

Es gehört irgendwie zu einem MMO dazu, sich hin und wieder vor der Arbeit noch schnell eingeloggt zu haben, um eine Daylie zu erledigen oder 10 Minuten an einem morgens um 6 leeren Spot zu farmen. In keinem Single Player Spiel oder Multiplayer Shooter oder so würde man so etwas machen. Genauso wie Millionen mal sterben in einem Souls Spiel dazu gehört. Weder macht sterben in Souls Spaß, noch macht die Daylie vor der Arbeit Spaß, aber irgendwie gehört es zum Erlebnis dazu.
Ich halte es nicht für grundsätzlich verkehrt, augenscheinlich „unspaßige“ Dinge in ein Videospiel einzubauen.

Das man das Gefühl bekommt, unbedingt etwas machen zu müssen, was eigentlich gar nicht sein müsste, ist aber gefühlt tatsächlich immer mehr gewachsen, auch wenn objektiv sehr vieles sehr schnell machbar ist oder eigentlich keinen Bezug zur Playerpower hat.
Ich weiß nicht sicher, ob es die Community ist, die einem vorrechnet, wieviele Wochen, Tage und Stunden man wieviel Ruf farmen muss, bis man irgendein Ziel frühestens erreichen kann, und dadurch Druck aufbaut (aktuell Double Leggo).
Vielleicht ist es auch die absolute Abstinenz, Dinge ohne Cap farmen zu können. Ich weiß noch, das ich mir speziell in S1 viel Stress wegen Torghast gemacht habe. In S3 habe ich mir weder angeguckt, wieviel Flux ich für die Legendaries brauche, noch ob ich irgendwas an Flux für die Sets vorhalten muss. Ich weiß, dass ich es im Bedarfsfall einfach kurzfristig farmen kann.

Warum bekommt man nur ein Item in der Weekly Chest? Wäre es nicht besser, 2, 5 oder 10 Items zu bekommen? Würde das Spiel dann mehr Spaß machen? Es gibt irgendwo ein notwendiges Maß an Arbeit in einem Videospiel, ohne die sich das Spiel beliebig anfühlen würde. Und in MMOs benötigt es ein gewisses Maß an Timegate.

Aber aktuell würde ich mir auch wünschen, dass Blizzard die Spieler einfach mal von der Leine lässt.
Ich wünsche mir von 10.0, dass ich machen kann was ich will.
Ich will M+ grinden bis der Arzt kommt und in Woche eins jedes Item das droppt mit Valor vollpumpen können, weil es von vornerein uncapped ist (aber dafür vielleicht langsamer gefarmt werden kann oder so). Ich will mir ein Transmog einer Ruffraktion aussuchen, und 12345324523 Mobs grinden um sie an einem Wochenende auf Ehrfürchtig zu bringen, wenn ich es denn möchte.
Würde mir das mehr Spaß machen als jetzt? Ich weiß es nicht. Würde ich nach der 15 M+ Instanz von selbst sagen, es reicht für diese Woche, das Valor rennt nicht weg? Sehr wahrscheinlich. Würde ich nach 200 Mobs für die Fraktion erstmal aufhören und irgendwann anders weiter machen? Sehr wahrscheinlich.

Oft ist es nicht die Tätigkeit selbst, die so zermürbend ist, sondern das wissen, dass man es in regelmäßigen Abständen immer wieder machen muss, und jede ausgelassene Gelegenheit ein unnachholbarer Verlust ist.
Das kann man so auch nicht auf die schon immer vorhandenen Raid-IDs übertragen. Verpasst man aus oersönlichen Gründen früher mal eine Raid-ID, bekommen die anderen trotzdem Loot. Das erhöht die Chance, den verpassten Raidabend irgendwann wieder gut machen zu können, da man eher mal Items getradet bekommt. Verpasst man jetzt eine Weeklychest, ist ein Item gone for good, was gerade in M+ ein nicht nachholbarer Verlust ist, genau wie jede verpasste Weekly oder Dayliequest in Zereth Mortis.

TLDR; Zu gewissen Maß gehört stumpfe Arbeit dazu, wenn man in einem Hobby sehr gut sein möchte. Zum Teil ist aber auch Blizzard bewusst daran beteiligt, Suchtartiges Spielen zu fördern.

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Ich hatte auch mal eine Phase, in der ich unbedingt jeden Tag alle Abgesandten-Quests, alle Quests des aktuellen Gebiets, bestimmte Dailys und mehr machen wollte und zusätzlich noch eine wöchentliche ToDo-Liste „abgearbeitet“ habe und auch wirklich geschaut habe, dass ich das immer schaffe.

Als es dann aber mal dazu gekommen ist, dass es zu viel wurde, hab ich es einfach gelassen und zumindest bei mir hat sich dann relativ schnell ein Gefühl der Gleichgültigkeit entwickelt und seither hab ich keine Probleme damit einfach nichts mehr zu machen.

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Ich hatte auch schon zeiten hinter mir wo ich stundenlang gezockt hatte um mitzuhalten. Aber spätestens mit BfA war mir klar diese ganze farmerei ist einfach zuviel. Ich spiel jetzt nur noch just for fun.

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Genau das ist es. Solch einen Vergleich wollte ich auch mit meinem Fußballtraining aufstellen. Ich trainiere täglich mir die Seele aus dem Leib, nicht, weil es unbedingt Spaß macht, sondern weil ich ein Ziel vor Augen habe. Die Pflichtspiele in denen ich gut dastehen möchte, in denen ich fit bin und das schaffe, was ich mir vorgenommen habe.

Dass, was Angurbodá da beschreibt ist ähnlich. Es ist nicht zwangsläufig etwas negatives, kann aber natürlich auch mal etwas negatives werden. Es ist ein schleichender Prozess und man muss sich selbst sehr gut wahrnehmen können um einschätzen zu können, wo man steht. Wenn es mir reicht, mache ich eine Trainingspause. Wenn es mir in WoW reicht, mache ich eine Spielpause. Ja, man verliert dadurch kurzfristig mal die Nähe zur „Konkurrenz“, weil die anderen fitter (im Fußball) und besser equipped (in WoW) sind. Aber das kann man mit neu geschaffener positiver Energie schnell wieder einholen.

Als ich noch Progress-Raider war, da war es für mich normal, alle ~2-3 Monate mal eine Woche Pause zu machen. Ich habe es einfach gebraucht um mich zu resetten. Dadurch war mein Gear grundsätzlich immer schlechter als das der anderen. Ich war dafür aber mit vollem Herzblut immer dabei und demnach auch ein Leistungsträger.

Also Angurbodá, wenn du es wirklich nur noch als Zwang siehst, keinen Spaß mehr hast und das über einen längeren Zeitraum, dann hilft dir vllt. mal eine Pause um Abstand zu gewinnen und neue Energie zu tanken, damit du wieder Lust auf das hast, was du so machst.

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Sehe ich auch so. Auch wenn erfahrungsgemäß manche schon von dem Begriff alleine getriggert werden, aber sich Dinge erarbeiten zu müssen gehört für mich in Spielen wie WoW dazu. Das ist werder schlechtes, noch gar negatives Spieledesign sondern für mich eine Selbstverständlichkeit.

Was aber nicht heißt, dass man nicht dennoch dabei in eine Gewohnheit oder gar eine Sucht abgleiten kann - letzteres ist mir selbst vor langer Zeit mal passiert und damals brauchte es auch einen harten Cut, um Abstand zu gewinnen. Wichtig ist, sich selbst reflektieren zu können. Macht mir das Spiel insgesamt noch Spaß? Wenn die Antwort nein lautet, sollte man sich fragen warum dem so ist - und ob nicht eine Pause besser sei.

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Kommt von :

https://de.wikipedia.org/wiki/Survival_of_the_Fittest

Nun, man kann zumindest sagen es begünstigt Sucht in mancher Hinsicht aber es ist kein Garantiefaktor dafür.

Geht jedem so der dieses oder jedes andere Spiel/Hobby halbwegs Ernst nimmt weil :

Aber um nochmal explizit auf das Thema „Sucht“ zurückzukommen ja, natürlich triggert das Spieldesign gewissermassen unseren evolutionären SotF Instinkt selbst wenn es nur in einem eigentlich irrelevaten Videospiel ist, aber die entscheidende Frage die ich mir an deiner Stelle stellen würde ist, kann ich auch einfach mal einen Abend aussetzen und Spass an was anderem haben ? Oder

ist auch ein ziemlich guter Indikator. Oder eine weitere Frage wäre gäbe es denn etwas wichtiges was du stattdessen wirklich lieber machen würdest/solltest und es nur wegen WoW vor dir herschiebst ? Und ich meine damit nicht irgendwelchen illusorischen Kram wie „ich wollte immer Astronaut werden“ sondern sowas in die Richtung wie, „ich komme ja zeitlich/lustmässig nichtmal dazu rauszufinden ob Hobby XY was für mich wäre wegen WoW“.

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Die Frage ist in der Tat äußerst wichtig. Ich glaube ja aber auch, dass es ganz unterschiedliche Menschen gibt und die Menschen sich auch verändern. Es mag also durchaus sein, dass OP Spaß an dem hatte und es sich mittlerweile gewandelt hat.

Diese Situation kenne ich auch, in Classic, TBC und WotLk wollte ich immer „alles“ haben und erreichen, das ging noch viele Jahre so weiter und irgendwann zu Legion hat es „Klick“ gemacht und seit dem ist es mir egal. Ich farme keine großen Erfolge mehr, nicht jedes Mount usw. und mache einfach das, worauf ich Lust habe, wie z.B. twinken und dabei gemütlich n Film gucken. Hey, das Leben ist ja stressig genug, man wird älter, hat mehr Verantwortung und muss auch einfach mal abschalten. :slight_smile:

Finde den Gedanken äußerst gut und dieser wird auch so in der Wissenschaft genutzt. Die Opportunität und deren „Kosten“ sind äußerst relevant.

Dein Beispiel geht nur in die eine Richtung: Klar geht es auch darum, Hobbies zu finden, die einem Spaß machen (ich für meinen Teil habe eine lange WoW Pause hinter mir und hatte einfach riesen Spaß mal andere Spiele auszuprobieren, wie Horizon Zero Dawn, was ich quasi die letzten 15+ Jahre nicht getan habe). Mir tat die verbrachte Zeit mit dem selben Hobby (Gaming) dadurch „mehr gut“, als hätte ich WoW gespielt. Es muss ja vllt. nicht einmal ein anderes Spiel sein, aber vllt. einfach mal … eine andere Klasse oder so und dann auch mal mit anderen Prioritäten (kein "immer on top sein und dafür grinden).

Eine andere Sache ist natürlich gar wichtiger in dieser Hinsicht: Geht die Spielsucht soweit, dass man relevante tägliche Aufgaben nicht mehr bewältigt? Wenn man sich nicht mehr duscht, das Haus nicht mehr ordentlich hält, länger wach bleibt als man sollte, stetig nur noch an den Grind denkt usw., dann hat man wirklich ein Problem (Sucht) und das ist natürlich um einiges schlimmer.

Ich weiß jetzt nicht, ob das bei Angurbodá auch schon soweit ist oder ob es einfach nur um Spaß geht. Sucht jedoch zeichnet sich auch so ab.

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Danke für die zahlreichen Antworten.
Ich sage mal so, ich spiele wow bereits mehrere Jahre mit gelegentlichen Pausen. Seit geraumer Zeit ist Wow aber wieder mein einziges Spiel. Bin von einem Shooter gewechselt weil es mir nach harten Tagen mit Arbeit und Familie (ja auch Kinder sind mal anstrengend :wink:) zu stressig war immer 100% Aufmerksam zu sein. Im Moment kommt mir wow aber stressiger vor als jeder Shooter weil man vom „eben schnell wqs machen zu eine m+ nach der anderen machen“

Ehrlich gesagt geht es bei mir im Moment so weit, dass ich pro Tag nur noch 4-4,5 Stunden schlafe. Jemand hat hier ganz passend gesagt, dass man unterbewusst weiß das man eine nicht nachholbare Chance verpasst wenn man Mal aussetzt. Glaube das trifft es ganz gut.

Muss dazu sagen daß ich im Schichtdienst arbeite und 2 Kinder habe. Dadurch verpasse ich eh schon einiges im Vergleich zu meinen Mates.

Also da ich erst letztes Jahr angefangen habe (nach fast 15 Jahren Überlegung xD )
Hält sich bei mir das speil noch in Grenzen, auch weil ich nach ner Weile einfach das Gefühl hab muss jetzt mal off gehen und was anderes machen :stuck_out_tongue:

Denke wenn jetzt im Sommer das Wetter sehr gut werden sollte, wird WoW kaum gespielt…

Sobald dein Leben unter einem „Hobby“ oder einer Gewohnheit leidet kann man von Sucht sprechen.
Schläfst du so wenig weil du das Gefühl hast Wow zocken zu müssen um nicht angehängt zu werden? Dann ist das klassisches Suchtverhalten.

Ich bin in einer ähnlichen Situation, kenne auch die Seite des „Vielzockens“ und kann dir sagen, dass Wow wieder richtig Laune macht seit ich kaum noch Zeit habe es zu spielen und nicht mehr jeden Abend nach Aktivitäten suchen oder stundenlange Grindarbeit verrichten muss.

Desweiteren ist wow der Inbegriff der Catch-Up Mechaniken - du verpasst gar nichts wenn du mal ein paar Tage oder Wochen nicht spielst.

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Naja Catchup gear gibt es ja nicht wirklich. Und Ruf nachfarmen kann ich halt auch nicht beliebig oft und so viel ich will (leider)

Du kommst von 0 auf 226 ohne Probleme und dann entspannt bis 240+ also es gibt genug catch up gear.

Vielleicht hilft es dir über gamesucht zu lesen und über schlafmangel, was das mit dem körper und psyche macht und ob du dich darin wiederfindest. Gibt sicher genug gute onlineartikel darüber.
Zusätzlich mit schichtdienst ist zu wenig schlaf sicher nicht zu unterschätzen

Auch das halte ich per se nicht für etwas super schlechtes. Es darf nur kein Dauerzustand werden.
Push Week und du und deine vier Kollegen haben nur 3 Tage gemeinsam Zeit? Dann macht man halt mal so einen Quatsch (dann aber bitte mit Spaß an der Sache, und nicht weil man muss.

Nachts um 2 noch im Tool verzweifelt „iska“ „damaris“ auf dem dritten Alt eintippen, um ja keine 10 Ruf zu verpassen? Das klingt nicht so gesund.
Bei mir war das aber auch eine Folge der Kinder. Nachts um 10 endlich Ruhe, Kinder weg, Haushalt weg, Frau zu Bett…dann fühlt es sich unendlich befreiend an, endlich die Zeit für sich selbst zu haben. Adrenalin, Serotonin, Do-pamin (wtf Blizzard, das ist ein normales Wort) oder was auch immer kickt rein und man hat das Gefühl bis viel zu spät Nachts zu spielen müssen.
Und dummerweise gibt einem WoW auch genug Ziele, die man unbedingt noch gemacht haben muss, wenn man danach sucht. Ich habe plötzlich angefangen, Thunderfury zu farmen, und „musste“ unbedingt noch drölfzig Chars Dienstag nacht durch MC jagen. Die Daylies im Ardenweald für die extra Ruf Fraktion hat mich nie interessiert, als ich noch die „normale“ Zeit hatte. Plötzlich musste ich die noch ganz dringen nachts um 2 machen. Alles, Hauptsache ich muss nicht ins Bett. Als wäre ich selbst das Kleinkind. WoW bietet einem super tolle Fluchtmöglichkeiten aus der Realität, und wenn man sich da drin gefangen sieht, ist es wirklich Zeit, sein Spielverhalten zu überdenken.

Es hilft auf jeden Fall sich auch in WoW gesunde Ziele zu setzten, und ganz klar zu versuchen, hinter die „Zwänge“ zu gucken.

  • alle reden von Respektvoll nächsten Mittwoch. Aber was passiert eigentlich, wenn ich das nicht schaffe?
  • Rares bringen Ruf, aber wieviel Ruf bringen die eigentlich und wie viel brauche ich?
  • Rio ist geil, aber bin ich bei meinen Kollegen davon abhängig, ja keine 5 Punkte hinter denen zu sein (gerade jetzt zu Beginn super gefährlich, weil die Kollegen nächsten morgen plötzlich 180 Rio mehr als du haben, obwohl sie einfach nur einen Dungeon gespielt haben den du noch gar nicht hast. Da kräht kein Hahn nach)
  • Loot ist wichtig, aber alles nach der ersten oder vierten M+/Woche ist als M+ Spieler praktisch egal

Es gibt einem Punkt, an dem man die Notbremse in WoW ziehen muss.
Es gibt aber weit vorher auch einen Punkt, an dem man sich einfach klar machen muss, warum man eigentlich WoW spielt, und alles drumherum in WoW einfach mal verbannt. Gerade als kompetitiver Spieler in M+ oder Progress orientierten Raid gibt es praktisch zurzeit fast nichts, was man außerhalb der gemeinsamen Zeit in WoW machen muss.

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