WoW, insbesondere Classic macht mir sehr viel Spaß und finde es eine tolle Erfahrung durch jede Phase den content neu erleben zu können.
Leider stelle ich in der Gilde aber auch im Chat immer wieder fest, dass einige sehr oft online sind und sich ein gewisses Muster abzeichnet. Ich möchte mir nicht anmaßen zu unterteilen, habe nur den Eindruck dass manche regelrecht im Spiel gefangen sind.
Mir ist bewusst, dass Sucht gerne klein dargestellt wird und Vergleiche mit Hobbies herangeführt werden. Auch wird oft gesagt dass es nur eine Phase, eine Jahreszeit etc ist. Fakt ist aber, dass es genug Spieler gibt die seit release gefühlt mehr Zeit online als in den realen Welt verbringen. Nochmal - es steht jedem frei - nur wundert es mich dass Leite aus den Gilden nie dazu was sagen? Vllt weil sie davon profitieren?
Ich finde man sollte mit den Leuten reden und sie zumindest darauf ansprechen. Wie sehr ihr das? Jeden sich selbst überlassen oder es ansprechen?
Hab mal eine Definition von der WHO angefügt.
What is gaming disorder?
Gaming disorder is defined in the 11th Revision of the International Classification of Diseases (ICD-11) as a pattern of gaming behavior (“digital-gaming” or “video-gaming”) characterized by impaired control over gaming, increasing priority given to gaming over other activities to the extent that gaming takes precedence over other interests and daily activities, and continuation or escalation of gaming despite the occurrence of negative consequences.
Das Thema wird seit 16 Jahren immer wieder angesprochen ^^
Zwar seit Wotlk weniger weil der Suchtfaktor immer geringer wurde, aber gerade vor dem aktuellen Hintergrund mit Homeoffice, vielen Kündigungen und generell sehr eingeschränkten Möglichkeiten was anderes zu unternehmen sollte es nicht wundern dass viele Leute mehr on sind.
Ansprechen tu ich da aber keinen, ist nicht mein Bier und ich steck meine Nase nicht in anderer Leute Angelegenheiten. Wenn einem WoW soviel Spaß macht, bitte. Billigeres Vergnügen gibts kaum.
Natürlich gibt es Menschen, die sehr viel Zeit mit einem Computerspiel verbringen.
Es gibt auch Menschen, die einen Großteil ihrer Freizeit damit verbringen, Eisenbahnen zu fotografieren.
Ist das auch eine Sucht?
Solange es einen nicht ruiniert, also Spielsucht oder andere Dinge, wo man viel Geld versenken kann, halte ich das eher für unbedenklich.
Es gibt die, für Außenstehende, kuriosesten zeitintensiven Hobbys. Ein Arbeitskollege von mir kartografiert und fotografiert Orchideen und reist dafür durch die ganze Republik.
Wie würde der Lateiner sagen: Suum cuique
Ich verbringe im Sommer neben der Arbeit jede mir mögliche Freie Minute auf dem Golfplatz. Bin ich deswegen golf süchtig? Vielleicht, aber es macht mir Spaß.
Warum meinen andere Menschen immer, sie könnten einschätzen was schlecht für manche ist und was nicht?
Sehr merkwürdige Vergleiche hier. Dieses Thema gab es hier schon mal… Wenn du morgens aufwachst und der erste Gedanke WoW ist und du abends im Bett nur an WoW denkst und du vor allem deine Pflichten (Rechnungen etc) vernachlässigst, dann geh mal davon aus, dass du süchtig bist. Das hat rein gar nichts mit Querverweise auf andere Hobbies zu tun, sondern wie sehr deine Gedankengänge und dein Alltag von einem Spiel bestimmt werden. Denk mal drüber nach.
Eine Sucht muss ja nichts schlechtes sein, solange derjenige sein Leben im griff hat, seine Rechnungen bezahlen kann und weiß, was RL ist und was nicht.
Würdest du Streamer, die 10 Stunden am Tag zocken als Süchtig bezeichnen?
Edit:
Du kannst in deiner Erkältung oben das Wort „Gaming“ durch alles andere ersetzen. „Sport“, „Drinking“, „Sex“ etc.
Ich würde mich davor hüten überhaupt irgendjemandem ein Suchtproblem im Bezug auf Spiele zu unterstellen.
Wenn jemand einfach nur, aus welchen Gründen auch immer, super viel Zeit hat, dann soll er doch von mir aus die Zeit in einem Computerspiel verbringen. Das ist doch nicht mein Bier. Ich würde auch nie irgendjemanden so mit sehr persönlichen Fragen über seinen Alltagsablauf löchern, dass ich irgendwas handfesteres als „der ist oft online“ erfahren könnte. Nur weil jemand viel online ist, ist er nämlich noch lange nicht zwingend auch süchtig.
Und selbst wenn jemand der Sucht verfallen ist und andere, wichtige Dinge schleifen lässt, bin ich nicht die Moralpolizei. Wenn sich jemand jeden Tag die Birne zu kippt, wird der auch wissen, dass das nicht gut ist.
Wenn jemand von sich aus auf mich zu kommt und nach Hilfe fragt, wie auch immer die aussehen mag, würde ich sicherlich nicht nein sagen. Der Wille muss bei den Leuten sowieso vorhanden sein, damit ihnen geholfen werden kann. Ich geh aber nicht her und versuch unaufgefordert Leute zu reparieren, deren Probleme womöglich nur in meinem Kopf existieren.
solange die Person keine Einschränkungen in ihrem Alltag aufweißt, keine Gesundheitlichen Probleme sich abbilden usw… würde ich nicht von einer Sucht sprechen.
Sollte die Person negative Erfahrungen, wegen seines Spielkonsums machen, z.B. verschläft öfters, wirkt mental abwesend auf der Arbeit usw… würde ich die Person freundlich drauf Ansprechen, was ich derzeit beobachte und ich mir Sorgen machen, wenn sie darüber sprechen will, ich gerne Zeit für sie nehme.
Zu 99% fassen das die Angesprochenen positiv auf, (Da ist ein Mensch, der auf dich achtet und gern hat, sonst würde er nichts sagen, du bist ihn nicht sch… egal). weil die Botschaft die jmd. aussendet nicht negativ ist.
Da hats du natürlich auch recht, es kommt nunmal drastisch auf das Stadium der Sucht an und Fall zu Fall.
Schlussendlich sind aber alle froh, wenn der Rettungsring ausgeworfen wurde. Jmd. dazu zu bringen, diesen anzunehmen, ja das kann die Kunst dabei sein.
Ich behaupte das ist nicht möglich, persönliche Erfahrung , das muss derjenige selber kapieren. Aber vielleicht habe ich schlicht nur schlechter Erfahrungen, was nicht sarkastisch gemeint ist, triffst ja nicht 1000 süchtige in deinem Leben wenn man es nicht beruflich macht.
Einer Suchterkrankung kann man nur Herr werden, wenn ein gewisser Leidensdruck entsteht, welcher die Einsicht auslöst, daß eine Änderung des Verhaltens Abhilfe schaffen kann.
Ohne diese Einsicht ist zwar eine „erzwungene“ Therapie möglich, allerdings mit Rückfallraten über den 90%.
Natürlich kann man jemanden auf sowas ansprechen, die realistische Reaktion, ist aber sicherlich keine Einsicht, sondern eher ein Meiden der Person, die dies unterstellt hat. Ein Herunterspielen der Situation ist nahezu vorprogrammiert.
Du wirst also mit einem direkten Ansprechen auf keinen Fall erreichen, was du bezwecken wolltest.
Natürlich kann man immer den einen von hunderten erwischen, der weil er angesprochen wurde, sein Problem erkennt.
Die Anderen Hundert werden dich aber eher danach meiden. Entweder weil wirklich ein Problem vorliegt, oder eben weil keines vorliegt und er/sie sich von dir bevormundet fühlt.
Ich sehe das so dass fast alle die hier spielen Erwachsene Menschen sind, die selbst wissen müssen wie sie ihr Leben gestalten.
Lustigerweise findet man diese „da muss man doch was machen/sagen“ - Haltung in unserer Gesellschaft fast IMMER wenn es um Videospiele gibt.
Aber wenn einer 5 Tage die Woche ohne Seil Steilwände hochklettert, und jeden Tag riskiert sich dabei den Hals zu brechen…das is Sport, und Sport ist gut.
Und wenn einer 5 Tage die Woche Abens im Wirtshaus seine 4-6 Bier trinkt…tja der Arbeitet ja hart, das hatter sich schon verdient.
Oder wenn sich junge Menschen mit all-in Verträgen 60-70h die Woche kaputtarbeiten bis sie mit nichtmal 40 Jahren so ausgebrannt sind dass sie nicht mehr weiterwissen…ja super, so fleissig und strebsam!
Das is alles normal, akzeptiert, und überhaupt, was geht das wen anderen an.
Aber wehe einer spielt begeistert Computerspiele! Dann stimmt was nicht, dann ist auf jeden fall was falsch, und man muss intervenieren! Das wird man doch wohl noch sagen dürfen!!
Ich kenne 2 leute die 24/7 online sind im rl und kann sagen, dass sie ein bescheidenes Leben führen. Kein job , keine frau , kein auto. Hartz4 auf 25qm Wohnfläche. Das ist absolut neutral gemeint. Die sind sofern ich es sehe zufrieden, nach außen zumindest, was in denen vorgeht weiß ich natürlich nicht.
Mein Leben wäre es nicht , aber kann ich mir deshalb ein Urteil erlauben? Nein leben und leben lassen.
Aber der eine hat r14 gemacht und der andere raidet mit 3 Chars alle ids ab. Auch ne Art Arbeit:)
Und wie viele Leute gibt es, die aus anderen Gründen viel on sind?
Allein in meiner Gilde sind:
-Hausmänner/-frauen (wie viel Zeit man sich fürs zocken nimmt bzw hat kann da natürlich variieren)
-Jemand der chronisch krank ist
-Frührentner
-und zur Zeit etliche mit Homeoffice
Dann gibt’s noch Leute, die einfach reich sind, oder zufrieden mit ihren Finanzen und dem Leben, und sich Zeit für das nehmen, was ihnen Freude bereitet. Wie Angstblase geschrieben hat.
Einfach weil jemand viel online ist, obligatorisch eine Sucht zu unterstellen, nur weil derjenige ein anderes Lebensmodell lebt als man selbst, finde ich arg selbstgerecht und arrogant.
Jeder Mensch ist mit unterschiedlichen Dingen glücklich, nur weil man selbst das nicht nachvollziehen kann, hat der Andere nicht notgedrungen ein Problem.
ich bin so gut wie immer am zocken in meiner freizeit. definitiv mehr als ich andere dinge im rl mache, wenn man den 40h job mal ausblendet. also nach der definition hier auf jeden fall süchtig.
jeder kann meine ausübung des hobbys nennen wie er mag aber ich finds absolut geil und würde am liebsten 2x so viel zocken wie ich es aktuell tue.
es is nix schlimmes dabei und die leute kommen immer mehr im digitalen zeitalter an und kapieren das auch.