Sollte DF nicht gut werden, wars das für mich halt auch, dann wars eine Enttäuschung zu viel.
Immer wieder krass, wie unterschiedlich doch Geschmäcker sind.
Ich fan die Storys zu BFA und SL richtig gut und wollte immer wissen wies weitergeht. Klar sind immer mal lose Enden da, aber ist in Büchern oder anderen Medien auch so.
Ich anfangs auch, aber ab den X.1 Patches wurde es weird.
Und in BfA mochte ich nicht, dass Uldir der Allianz nur so in nem Nebensatz vorbereitet wurde, während die Horde da eine ganze Questreihe inklusive der Sichtung des ersten Bosses hatte.
BFA war von Anfang an schlecht gewesen. Einziger Lichtblick war die Questline um jaina gewesen, mehr aber auch nicht.
SL, ja ist halt SL. Die ging von Anfang an schon weird los und hat dann mit jedem Patch noch eines drauf gesetzt. Da hat es gepasst wenn man gesagt hat „Schlimmer geht immer“.
Ja das verstehe ich bis heute noch nicht, wieso sie Uldir für die Allianz so abgehandelt haben. Hätten sie da keinen Raid reingebaut, wäre Uldir bei der Allianz nie zur Sprache gekommen.
Mhmm… Zeit, den Finger in die Wunde zu legen.
Wenn ich mal zum Thread zurückkehre, scheint die Leere verantwortlich zu sein, für eigenen, freien Willen, der sich zu Egoismus und Wahnsinn entwickeln kann.
Wir hatten mit Arthas Jahre des Diskutierens, was seinen Charakter betrifft und von was er sich selbst erlöst, wünschte: "Ist es endlich vorbei?“ Es gab immer unterschiedliche Sichtweisen, von einer gequälten, dominierten Seele unter dem Helm, jemand, der sich langsam zum Bösen entwickelte, obwohl er nur das Gute im Sinn hatte… bis hin zu einem der einfach nur irre ist. Letztlich konnte Zovaal Arthas und Ner’zhul nicht brechen, letztlich war es wie im Buch „immer nur Arthas“. Aber warum und wieso, warum fragte er: „Ist es endlich vorbei.“ Tja die Leere. Wie auch immer sie schon vor der Thronbesteigung Arthas half (die Neruber?), inmitten seiner Zitadelle aus Yogg’Sarons Blut, gefiel sich Arthas dank der Leere in den Wahnsinn, Befehlshaber einer untoten Armee und Gottkönig von Azeroth zu sein. Natürlich, um Azeroth vor einem größeren Übel, der Legion, beschützen zu können. Wahrscheinlich war einfach nur der Wahnsinn, resultierend aus leerengestärktem Willen vorbei.
Es gab schon in WotLK Hinweise auf die OG, die nur keiner verstand. Auch wurde seitens Blizzards bedauert, diesen Zusammenhang nicht besser dargestellt zu haben. Das lässt vermuten, dass es so schon früh im Skript von Blizzard stand, nur wurde es uns nie richtig erzählt. Selbst mit DF ist es mehr eine Randnotiz in Ingamebüchern, die nicht jeder lesen wird. Das Storytelling ist einfach grauenhaft. Den Ablauf, den Blizzard wohl auf dem Papier stehen hatte, den lernten wir eher durch Randnotizen und Aussagen irgendwelcher Panels (wenn ein Lore-Nerd mal die richtige Frage stellte) kennen und nicht durch eine runde Geschichte. Da lernen die Spieler Arthas 2002 kennen, warten 5 Jahre, lesen sein Buch, bis sie ihn ab 2009 schlagen dürfen. Das Ende einer Ära. Viele Spieler sahen WotLK als Ende von WoW und gingen; ihr glücklichen. Und nun, sage und schreibe 14 Jahre, 6 Addons voller Abenteuer später, sagt Blizzard, dass Zovaal Arthas nicht beeinflussen konnte und pupst Arthas auf den Müllhaufen, nur um irgendeinen Möchtegern-Psycho-Seelenteilungs- Freier Wille-Schwachsinn zu erzählen. Konfrontiert uns in einem noch späteren Addon mit dem freien Willen und der Leere, damit wir vielleicht irgendwann in einem zukünftigen Leerenaddon den Durchblick erhalten.
Es gab einige, welche bei Zovaal auf OG spekulierten, hätte es Blizzard mal gemacht. Arthas und Sylvanas würden dominiert, die Spieler hätten anhand Sylvanas aufgezwungenem Wahnsinn Parallelen zu Arthas ziehen können und am Ende hätten wir 2 tragische Helden ohne blauen Pups oder billiger Seelenteilungs-Redemption bekommen. Den freie Wille – Wahnsinn hätte man auch an Zovaal aufarbeiten können. Aber nein, wir bekamen einen Zovaal, der Jahrtausende im stillen Kämmerlein sitzt, die echte Zeitlinie sieht, alles genaustens plant und für die entscheidenden Momente keinen Plan B auf Lager hat. Lächerlich. Aber Hut ab, die größte Leistung Zovaals war es, die im Buch als störrisches Blag beschriebene Sylvanas, die sich an allem rächen wollte, was ihr und ihren Nächsten angetan wurde, auf seine Seite zu ziehen. Und das alles, nachdem er ihr erzählt hat, für ihr Leid verantwortlich zu sein. Aber freier Wille und so… darüber nachzudenken, bereitet nur Kopfschmerzen. Ich will gar nicht mehr wissen, ob die Leere für Sylvanas Idiotie verantwortlich ist, nachdem Sylvanas ihren Körper auf den Saronitspitzen parkte. Das ist alles so dumm, dass ich wette, dass selbst bei Blizzard Entwickler sitzen, die nichts, aber auch gar nichts von dieser Story verstanden haben.
Doch, es wurde mal erwähnt, so ganz nebenbei als man als Alli in das Gebiet kam und dort seinen Außenposten errichtet hat. Aber das ist mir erst beim zweiten Mal durchspielen der Questreihe aufgefallen, hab damals beide Seiten gespielt und hab beim ersten Mal noch gedacht „Hmm, jetzt bin ich Raidfertig, aber ich hab keinen Hinweis auf den Raid erhalten“ und beim zweiten Mal „Ach, DA wird das mal erwähnt?“
Brann Bronzebart erwähnt mal so ganz nebenbei, dass hier in der Nähe wohl Uldir sein soll. Dass es dort eine Bedrohung gibt, erfährt man aber mal so gar nicht, wobei man darauf natürlich auch selber kommen konnte, jede dieser Anlagen war bisher plöt.
Im Gegenzug hat man als Hordler übrigens NIE erfahren, dass die Horde mit den San’layn paktiert hat.
Das „die Story nicht verstanden haben“ würde aber voraussetzen, dass man beim Schreiberteam von Blizzard zumindest mal gelesen hat was die anderen (inklusive Vorgänger) so geschrieben haben. Aber nicht einmal den Eindruck habe ich noch.
Stattdessen habe ich da inzwischen eher so Ryan Johnson (Regisseur von Star Wars Episode 8) Bilder im Kopf: Wir fangen mit der Produktion des aktuellen Projektes an, ohne den Vorgänger überhaupt gespielt/gesehen/gelesen zu haben. Logiklücken? Plotholes? Egal… kann man retconen, oder man schiebt irgendwann ein Buch nach, das die gröbsten Schnitzer (vielleicht) wegerklärt. Siehe: Sylvanasroman.
Da Steve Danuser als aktueller Oberschreiberling von WoW bekanntermaßen ein großer Fan von medienübergreifender Vermarktung ist erwarte ich da leider auch keine Besserungen. Meine Befürchtungen… nein… eigentlich schon Erwartungen gehen in die Richtung, dass wir es künftig mit genauso vielen Widersprüchen und Plotholes zu tun bekommen werden wie schon in SL. Es nicht zu tun und bereits im Spiel alles sinnvoll zu erklären würde der medienübergreifenden Vermarktungsmöglichkeit der WoW Lore doch eher im Wege stehen.
Das hatte mich auch extrem verwundert. BfA war wirklich ein Addon wo man beide Seiten mal bespielt haben musste.
Und so gut ich das auch fand, dass es mal nicht für beide Seiten genau dasselbe war, so empfand ich es doch als sehr schlecht, dass essentielle Infos teils nur einer Seite vorbehalten waren…