Betrachten wir es soch so: es ist ein bislang ungekannstes Mittel von Blizzard zur Imersion!
Wir Spieler sind unsere Chars im Spiel und Blizz die Titanen… Sie haben uns nur die Infos gegeben die wir hören sollten und jetzt zerbröselt der Schwindel.
Somit gibt es dann keine RetCons mehr. Wir erfahren einfach nur immer ein Stückchen mehr der Wahrheit.
Hm? Der war doch schon weg als Danuser das sagte? Oder hab ich da was nicht mitbekommen?
Nein, es ist ein wenig tiefgreifender. Bis zu den Chronicles (bzw. dem Ultimate Visual Guide) war die Warcraft-Lore ein großer Haufen Storyfetzen, die irgendwie inkohärent nebeneinander her existierten. Vieles war unklar, schien sich zu widersprechen, andere Lücken musste man selbst füllen. Die Chronicles wurden dann als „Hausputz“ vermarktet, man habe die Absicht, die lange und reichhaltige Warcraftlore zu ordnen. Kurz davor kündigte Chris Metzen auch an, Blizzard verlassen zu wollen, also schien es, als wolle er, bevor er geht, nochmal für Klarheit sorgen. Besonders von den Rollenspielern gab das sehr positives Feedback, denn jeder noch so kleine Loreschnipsel kann hilfreich für’s Rollenspiel sein. Die Chronicles würden die Story nach über einem Jahrzehnt Spekulationsgewirr also endlich „ordnen“.
Bis Danuser kam und sagte „Jo Leude, is’ alles relativ, ne? xD Titan bias!“
Es ist nur ein weiteres Symptom für das wirre Storykonstrukt und die fehlende Planung seitens Blizzards. Auch dass sich die großen Lore-Youtuber mittlerweile mehrheitlich komplett aus dem Game verabschiedet haben oder sich anderen Spielen zuwenden, sag mMn einiges aus.
Ich finde, man kann das Ganze gut mit Star Wars vergleichen. Du hast die alten Filme, die eine ganze Filmgeneration geprägt haben und die überall beliebt sind. Die Prequels haben schon gespalten, weil sie versucht haben, etwas zu zeigen, was vor der Original Trilogie passierte (Warlords of Draenor, nur mit durchdachter Story) - einige fanden’s gut, andere nicht.
Dann kam die Disney-Trilogie (aka Shadowlands); plötzlich stand ein neuer Charakter im Mittelpunkt, von dem vorher noch nie jemand was gehört hat, der aber allen überlegen war. Die Story eierte sinnbefreit vor sich hin, alte Figuren wurden irgendwie involviert und ad absurdum geführt und am Ende musste man noch einen beliebten Fanfavoriten ruinieren, um eine der „neuen“ Hauptfiguren gut aussehen zu lassen. Dabei hat man nebenbei Story zerstört, die bis zum Anfang des Franchises zurückreichte und nur noch mehr Fragen aufgeworfen.
So wie Disney für die Story von Rey Palpatine die ganze Skywalker-Story zerstört und den Imperator gedemütigt hat, so hat Shadowlands den gesamten Lich-König Mythos demystifiziert und Arthas auf den Misthaufen der Geschichte geworfen.
Wenn man als Fan mit der Story etwas verbindet - vor allem die Nostalgie von Warcraft 1-3 - dann kann einen das schon anfressen und einem das Spiel madig machen.
Von Danuser kam das zweimal.
Einmal zur Ankündigung des Grimoires auf der BlizzConline zu SL und davor bei der BfA-BlizzCon 2018. Da hat Danuser das auf dem Book oder Lorepanel gedroppt. Kam die Frage auf ob neue Expansions ebenfalls in Chronicals aufgearbeitet werden und er meinte nur wird man sehen die Chronicles sind nur die Sicht der Titanen.
Nobbel überlegt aktuell ob er sich Dragonflight genauer anschauen soll in der Hinsicht und macht aktuell auch wieder einiges, ist sich aber noch nicht ganz so sicher.
Achso, gut, ja, beim Grimoire war das ja schon unstrittig, die Äußerung bezügl. der Chronicles war ja die große Bombe.
Accolonn spekuliert auch wieder mehr, obgleich der mit FF und Warhammer beschäftigt war / ist.
Ich bin da mittlerweile völlig leidenschaftslos, weil ich einfach nicht mehr glaube, dass Blizzard mehr als nur ein sehr grobes Storygerüst hat, dem einfach alles andere dann angepasst wird.
Mich nervt das nach wie vor, da mir das Zugpferd fehlt um einen AddOn-Kauf zu „legitimieren“. Und wie üblich kann man anhand der Beta die Geschichte nicht so richtig einschätzen wie sich das entwickeln wird. Für jemanden die Geschichte zum Spiel wichtig ist, ganz schlechte Voraussetzungen.
Das ist an sich auch schön, wie bei den Pamphleten der Scharlachroten oder erheiternd bei den Schmökerroman. Ich fand auch die Volksmärchen und Sagen von Azeroth gelungen, wobei ich Vereesas Geschichte dort fehlplaziert fand. Aber man weiß, worauf man sich einlässt. Die Chroniken wurden als der Maßstab angepriesen. Klar kann sich eine Geschichte verändern und passt nicht mehr zu bereits bestehenden. Für manche Dinge (Belore) würde ich auch Retcons in Kauf nehmen. Es bleiben aber Retcons. Ein Ändern der Fakten. Das kann man klar kommunizieren. Ich muss nicht mit halbwahren Sichtweisegeschwafel verarscht und belogen werden. Und fasse ich mal jenes auf:
„Anbruch der Nacht“ und „Sylvanas„ wurden beide aus der Erzählperspektive Sylvanas geschrieben. Wenn du nun ergründen möchtest, warum Sylvanas das Treffen mit Zovaal ganz cool und kaltschnäutzig verschwieg, die Sylvanas, welche im neuen Buch, ob lebend oder als Banshee, erst rumschreit bevor sie nachdenkt, bitte sehr. Ich muss mir das nicht geben, für mich endet das Buch „Sylvanas“ mit Kapitel 22!
SL hat so viel Porzellan zerschlagen: Der blaue Pups Arthas, das Einzige, was vom erfolgreichsten Addon Wow’s übrigblieb. Balnazzar, der Renault übernimmt, zum obersten Kreuzfahrer wird, den Scharlachroten Kreuzzug gründet, ist ein Agent des Todes, der aus einem Reich kommt, dass auf Licht allergisch reagiert… alles klar.
Geschichten aus Sichtweisen zu erzählen, kann ein interessantes Stilmittel sein, keine Frage, aber bezüglich Blizzard drängt sich einfach der Gedanke auf, dass es nur eine billige Ausrede ist, für schlampiges Arbeiten und spätere Änderungen. Das kann Blizzard gerne in Online-Kurzgeschichten oder Ingame machen, aber in realen Büchern, die ich kaufe, deren Geschichte ich erstmal so hinnehme? Wenn mir dann nach Jahren erzählt wird, ach ja übrigens, das war damals nicht so richtig, weil Banane, dann fühl ich mich einfach verarscht. Was glaubst du, warum es immer jemanden gibt, der sich bei einem Retcon aufregt? Weil es klar kommuniziert wurde, warum es für die Geschichte besser ist, nachträglich etwas zu ändern? Nein, die Leute fühlen sich verarscht, sind ja bloß der doofe Hannes, der eh alles kauft und frisst. Wie groß ist denn die Motivation oder die Freude ein Buch nochmal zu lesen, wenn man weiß, ach da stimmen einige Sachen nicht mehr? Es soll Firmen geben, die würden abgeänderte Neuauflagen anbieten oder weingstens einen Änderungsdienst, eine simple PDF, mit einer Übersicht von Änderungen, warum, weshalb, wieso.
Und dazu. Ich hab sie nie gelesen, daher kann ich nicht sagen, wie widersprüchlich sie sind, aber Rowling war eine von Sozialhilfe lebende alleinerziehende Mutter. Sie ist kein Blizzard-Autorenteam.
Ich finde das bringst du unheimlich gut auf den Punkt. Vor allem da es für ein Franchise meiner unmaßgeblichen Meinung nach unglaublich schwer ist eine einmal durchtrennte, seelische Verbindung zwischen Spieler und Story zu reparieren. Wenn ich nun Dr. Who und Star Wars hinzu addiert, so ist es mit WoW inzwischen das dritte mal, dass es ein Franchise geschafft hat bei mir diesen seelischen Faden durchzuschneiden. Das tut als Fan halt wirklich weh.
Ich habe die Nachwehen von dem BfA und SL Desaster in den letzten Wochen und Monaten jedenfalls deutlich gemerkt. Zwar habe ich immer mal wieder bei Accolonn, oder Andi auf dem youtubekanal, oder hier im Forum reingeschaut wenn etwas neues zu DF kam, doch das Feuer was mal bei mir für WoW Lore brannte kam dabei noch nicht wieder auf. Während viele Leute bei mir in der Gilde bereits damit angefangen haben sich auf die neuen Dungeons/Raids und die nächste Lootspirale zu freuen, kann ich nach wie vor nur emotionslos mit den Schultern zucken. Schließlich waren loot und Charakterprogression für mich stets nur ein Mittel zum Zweck.
Kann ja auch nicht, da DF an sich zwar durchaus ganz nett ist, auch schöne Storys hat, nur die große Story Primalisten gegen Titanen-beeinflusste Drachen ist halt nicht wirklich etwas, was vom Hocker reißt.
Fragen wir doch mal anders herum: Welche Storys und Charaktere haben die Leute wirklich begeistert? Da landen wir ja ganz schnell bei Arthas und Legion und mit Abstrichen bei Illidan/Kael’Thas/Lady Vajsh sowie durchaus auch Sylvannas vor ihrer merkwürdigen Entwicklung in Richtung Jailer.
Was fällt da auf? Das sind alles Gegner, die durch die Warcraft-Reihe sorgfältig eingeführt, erzählt und aufgebaut waren. Die hat man alle selbst mal gespielt. Man hat Arthas begleitet auf seinem Weg zum Bösen im Glauben, etwas Gutes zu tun. Man hat Sylvannas auf ihrem Weg zur Unabhängigkeit vom Lichking begleitet und direkt gespielt.
All das kann oder will WoW nicht leisten. Bis SL hat WoW einfach alle Warcraft-Prominenten verheizt. SL war dann der Versuch, etwas völlig Neues zu etablieren, was schon mal total in die Hose ging.
In DF wird jetzt halt wieder zurückgerudert und wieder alte Warcraft-Prominenz mit den Drachen aufgetischt. Die haben halt nur nicht das Standing eines Arthas, einer Legion oder einer Sylvannas. Wenn da Jemand sagt, das hyped ihn/sie nicht, bin ich nicht grad erstaunt und verwundert.
Dabei kann auch WoW sorgfältig Charaktere einführen und aufbauen, siehe König Wrynn und sein Sohn Anduin. Wenn sie das nur mal auch bei den Gegnern machen würden… stattdessen sind die neuen Gegner genauso generisch böse wie der Jailer. Obwohl sie genauso wie der Jailer nachvollziehbare Beweggründe haben, die aber nicht näher dargestellt werden, eine böse Stimme ist viel wichtiger, damit auch Karlheinz erkennt, dass das auf jeden Fall die Böse sein muss, die redet ja schließlich so komisch.
Eigentlich garnicht. Mists of Pandaria zum beispiel wird von vielen als beste Erweiterung von wow angesehen und da hatte man so garkeinen wc3 bezug, während warlords of draenor als ziemlich schlecht empfunden wurde und vollgestopft mit alten Orchelden war. Vielleicht konnte man in burning crusade noch story mit nostalgiepunkten aufbessern, inzwischen erwarten die Spieler einfach mehr. Auch primalists vs Drachen ist etwas, das sich ein großteil der Community gewünscht hat, zurück zu lokalen, nicht apokalyptischen Feinden.
Der Grund, warum Dragonflight vorsichtig betrachtet wird ist wohl eher die absolut grauenhaftee shadowlands performance.
Pandaria war gar nicht so beliebt- zumindest hatten vor dem Start viele damit gefremdelt, aber dann kam es raus und es war wirklich gut. Nichtsdestotrotz sind die Pandaren an sich auch eine wenn auch kurze WC3 Story.
Das lag nicht an den Orc-Helden, sondern daran, dass es das 3. Addon in Folge war, wo Orcs eine Hauptrolle spielten. Ich erinnere mich, dass mich das mega genervt hat.
Erst Superheld Thrall überall im Todesschwinge-Addon, dann dauernd Garrosh inklusive Raid auf die Orc-Haupstadt, und in WoD dann noch viel mehr Orcs. Orcs, Orcs, Orcs, ich konnte einfach nicht mehr so viel brechen, wie ich wollte.
Hinzu kamen dann noch Sachen wie die Garnison, der schräge Background der alternativen Zeitlinie, und da war ich dann weg.
Na ja nicht wirklich.
An sich sind die nur ein Aprilscherz gewesen der dann als ewige Referenz weiter behandelt wurde und dann als spielbare Rasse übernommen wurde.
Und BfA davor.
2 schlechte Addons hintereinander lassen einen halt zweifeln, ob das dritte nun in dieselbe Kerbe schlägt oder nun wieder gut wird.
Ich bin guter Dinge, dass es nun wieder besser wird, aber die Sorge bleibt.
Um mal meine 2 Cent in den Hut zu werfen:
Das Problem ist nicht, dass wir immer größere Bedrohungen gegenüber stehen sondern dass wir dabei immer wieder uns von der Welt abschneiden.
Um es mal dar zu stellen:
Ich mochte die Levelphase von SL, wo wir die Gebiete und die Pakte kennen lernten wirklich.
Und auch die Paktkampagnen waren nicht unbedingt großartig aber durchaus okay, da man sich wirklich um die Pakte und deren Mitglieder drehte, wenn auch es gerusht war.
Aber danach? Es ging eigentlich nur noch darum den Jailer zu bekämpfen. Was man bei den Pakten erreichte wurde zweitrangig, wenn nicht sogar komplett bei Seite geschoben.
Der Endkampf gegen den Jailer fühlte sich einfach hohl an, weil alles andere darum zweitrangig behandelt wurde.
Zovaal war halt da, mehr nicht. Und auch wenn wir ihn bekämpft haben um die Realität zu retten, er fühlte sich nie wirklich wie ein Teil der Welt an.
Und er hätte nicht mal ein komplexer Charakter sein müssen.
Mal als Kontrast:
King Ghidorah von Godzilla ist absolut kein komplexer Charakter.
Es ist ein riesiger Drache der das Ziel hat die Welt zu zerstören. Mehr eine lebende Naturkatastrophe.
Er hat kein Dialog und keine philosophischen oder ideologischen Punkte.
Und doch, die Art wie man SIEHT, wie die Welt um ihn reagiert, wie er mit der Welt interagiert, gibt ihn Charakter.
Bei Zovaal musste man uns sagen, was für eine Bedrohung er ist.
Bei Ghidorah WUSSTE man es in dem Moment in dem man seine Silhouette im Eis eingeschlossen sah
Und was hat das mit dem zu tun, was ich geschrieben habe? Bevor Leute die Story kannten dachten sie, dass es schlecht werden würde? So wie du ironischerweise gerade mit Dragonflight?
Es ging auch nicht darum, dass das Addon wegen der Figuren schlecht war, sondern trotz der Figuren.
Zugegeben, es wie in WotLk zu machen, wäre auch schlecht gewesen. Der war dauernd da, hat uns ja permanent „beobachtet“ und „getestet“ weil er uns am Ende halt zu seinen Dienern machen wollte. Das war zwar in sich schlüssig, stellenweise dann aber doch was nervig. Am meisten gestört hat mich vor allem, dass er uns während der Ulduar-Expedition scheinbar komplett in Ruhe gelassen hat, ich mein, ist auch logisch, gibt ja nichts mehr zu versklaven, wenn wir alle tot sind, aber trotzdem…
Trotzdem ist WotLk eines der besten Addons. Warum? Weil wir bereits eine Beziehung zu Arthas hatten. Diese wurde vor allem über die Quests in Eiskrone vertieft, aber sie war bereits da, denn Arthas war für uns kein Fremder, seine Geißel hatte uns schon zu Level-Zeiten in Classic zu schaffen gemacht, die spielbaren Untoten kamen ja auch nicht aus dem Nichts.
Der Jailer war bis SL einfach ein komplett Fremder, er hatte auch keine nennenswerten Auftritte außer zwischendurch mal in Thorgast und am Ende vom Sanktum und natürlich dem Mausoleum. Aber bis zu seinem Tod hat er nicht versucht, uns irgendwie davon zu überzeugen, dass er das für das Allgemeinwohl macht, er wirkte einfach nur böse um des Bösen willen. Erst am Ende hat er uns gewarnt, dass da was größeres kommt, was das war sollen wir aber auch weiterhin nicht wissen. Ja dann verreck halt und sei still.
Bei Arthas hat es sich ganz anders angefühlt, im den Garaus zu machen. Das war befriedigend, immerhin hatte man da schon seit WC3 drauf hingearbeitet.
mag für manche vielleicht so gewesen sein, ich habe mit wotlk angefangen und da ich ein Kind war hatte ich auch wc3 nie gespielt, die Lore von Arthas kannte ich überhaupt nicht. Trotzdem war wotlk ein gutes Addon, da der Lichkönig auch für Leute, die ihn nicht kannten gut aufgebaut worden ist durch die quests und die Zonen. Zovaal war einfach eine einzige Zugentgleisung.
Es gibt mehrere Wege die Präsenz eines Charakters spüren zu lassen ohne dass er aktiv mit einen agiert.
Über seine Freunde/Verbündeten/ Untergebenen . Die Umgebung oder Politik.
Indem er einfach das verhalten anderer Charaktere beeinflusst.
Siehe z.B. Sauron in den Herr der Ringe Büchern.
Er selber hatte kaum bis gar keine aktive Rolle aber seine bloße Existenz hat die Handlung von so vielen Charakteren beeinflusst, dass seine Präsenz klar zu fühlen war.
Das ist für mich einer der ausschlaggebenden Punkte. Ich hatte schon nach BFA keinen großen Bock mehr auf die WoW Lore und als es dann offiziell wurde, dass wir mit SL ins Jenseits reisen würden war ich mehr als nur skeptisch. Jenseits und Zeitreisen bleiben für mich die beiden Themengebiete die besser unberührt bleiben, weil sie das Potenzial haben mehr kaputt machen zu können als was anderes. Zumindest wenn das Schreiberteam nicht ganz genau weiß was es da veranstaltet. Und obwohl ich den Auftakt zu SL dann sogar überraschend gut fand (weil er eben viel mit der Nostalgie zu den verschiedenen Bezugspunkten der WoW Geschichte spielte) schmetterte man den Karren mit der ab 9.1 immer absurderen Storyentwicklung ein weiteres mal mit Anlauf an die Wand. Das löschte bei mir dann einfach das Feuer für die Lore und somit meinen Hauptantrieb für WoW.
Inzwischen bin ich wirklich an einem Punkt angelangt bei dem ich mir wünschte, dass WoW mit Legion geendet hätte.
Ganz ehrlich? Blizzard hat sich mein Vertrauen inzwischen komplett verspielt. Selbst wenn ich mich anstrenge kann ich da einfach keiner guten Dinge mehr sein. Es war einfach viel zu viel „wait and see“, „Das wird alles total supidupispitze“ und „wir haben auf das feedback gehört“. Irgendwann ist der Ofen einfach aus und bei mir ist es soweit.
Ich habe nach wie vor DF nicht vorbestellt, weil mir jedes Vertrauen in die Fähigkeiten von Blizzard fehlt und werde daran wohl auch vorerst nichts ändern. Auch meine Gilde weiß inzwischen, dass ich zumindest den ersten Raidcontent nicht dabei sein werde. Blizzard sollen mir erst mal beweisen, dass sie es überhaupt noch wert sind in Zukunft einen Vertrauensvorschuss zu rechtfertigen.
Und wen man bedenken wie WoD und SL ausgefallen sind wird man in dem noch bestätigt.
So wie sylvie erstmal locker bolvar im 1vs 1 besiegt und dann die Geißel ein minimales Intermezzo hatte und bis auf eine quest für die kyrianet nie wieder thematisiert wurde
Nichtmal da, hätte man argus und später nicht noch Nazjatar und das schwarze Imperium verfeuert für content patches hätte man solide Inhalt für 3 Addons gehabt da jede Bedrohung das chon alt und in der warcraft lore aufgebaut wurde.
Ich denk mal bei den meisten, in meinem fall ebenso deshalb erwarte ich nicht das DF einen hype hat und die Spielerzahlen hoch gehen geschweige das addond nun stark gekauft wird.
Einfach weil da Bfa und SL nachhängen und die leute berechtigt da Skepsis haben, ob das nicht noch ein flop wird. (Den sich Blizzard nun nicht mehr erlauben darf weil sie sonst komplett die Marke Warcraft an die wand fahren und die leute es in zukunft endgültigen lassen)
Der Anime-Gedenkfight zwischen Bolvar und Sylvanas war albern, so wie im Grunde das ganze Cinematic. Aber den meinte ich gar nicht. Zumindest nicht im speziellen, da ich zu dieser Zeit noch davon ausging, dass Sylvie durch den Jailer gepusht wurde und deshalb Bolvaar haushoch überlegen war. Auch das der Schleier zerriss, nachdem die Krone kaputt ging fand ich fragwürdig, doch ging ich auch hier davon aus die Antwort würden wir noch geliefert bekommen.
Ich dachte beim Auftakt eher an die Afterlivevideos. Ursocs Seele, die in den Ardenwald kam und dann leider wegen der Animadürre geopfert werden musste. Und dann natürlich noch der Arthas-Teaser im Bastionvideo + die (inzwischen kann ich es gar nicht mehr anders formulieren) verlogenen Versprechungen bezüglich Arthas und seiner Geschichte. Das man da mit besonderem Fingerspitzengefühl rangehen wird und all dieses letzten Endes doch nur hohle Gefasel.
Deshalb auch mein „Inzwischen“ vorab.
Sicherlich hätte man mit Argus, Nazjatar und dem schwarzen Imperium sogar noch 3 Addons füllen können, aber die bekamen wir ja leider nicht. Stattdessen gab es die (nur meine Meinung) beiden schlechtesten Addons meiner kompletten WoW Zeit. Wenn ich also mit der jetzigen Erfahrung die Wahl gehabt hätte: Den BfA/SL Unfug oder ein Cut mit Legion, so würde nach der BfA/SL Erfahrung meine Wahl tatsächlich auf ein WoW-Ende zu Legion fallen. Von mir aus sogar um mit etwas Abstand, Zeit, einem besseren Setting, einer besseren Story, etc auf ein WoW 2 hinzuarbeiten.
Bleibt halt abzuwarten was Blizzard daraus machen wird. Zuversichtlich blicke ich jedenfalls nicht mehr in die Zukunft von WoW. Ich brauche auch keinen Riesenhype um ein Addon zu mögen, aber wenn mich das letzte Addon mit einem Gefühl von emotionaler Kälte und Leere gegenüber WoW zurück lässt, dann wird es natürlich umso schwieriger überhaupt irgend einen Anknüpfpunkt zu finden, der mich zum Kauf bewegt.
Und nein: Regenbogen speiende Drachen/Menschmischwesen, Entenmounts und sonstige Albernheiten reizen mich da noch nicht zum Kauf. Im Gegenteil: Da fühle ich mich dann höchstens noch viel weiter ins Fantasy-Parodiegenre versetzt. Nicht das ich diesen Eindruck aufgrund der letzten beiden Addons und den darin enthaltenen absurden Storyfäden nicht eh schon hatte.