Ja, das Ding ist einfach: Von der Leere erwartet man solche Aktionen. Ich mag’s hingegen, hin und wieder auch mal überrascht zu werden und wenn die eigenen Erwartungen in einem Plot Twist untergraben werden.
Nicht im Ruin Johnson Style, aber… Argus war da schon nicht übel. Am Anfang hatte mir der Heelturn Xe’ras zur radikalen Fanatikerin nicht geschmeckt, weil das Licht in meinem Headcanon eben das personifizierte „Gute“ war. Rückblickend finde ich die Storywendung aber doch ziemlich geil, genau weil sie mit dem Schwarz-Weiß-Schema gebrochen hat und Xe’ra ja schon früh erste Anzeichen des Realitätsverlusts gezeigt hat („Ihr habt es gewagt, das Kind der Prophezeiung in der Scherbenwelt zu bekämpfen - aber Euch sei verziehen“). Solche „Es ist nicht, wie es scheint“-Momente würde ich mir häufiger wünschen.
Ist das dann aber bei Wesen wie den Titanen nicht ein wenig out of Charakter? Ich meine nehmen wir mal den Unfug mit dem randalierenden Baine. Nach deiner Definition war genau das ein Plot Twist den niemand auf dem Schirm hatte. Wer hatte damit gerechnet, dass Baine bei seinem ersten Aufeinandertreffen mit den friedlichen Zentauren der Dracheninseln anfängt am Rad zu drehen und sich wie die offene Hose zu benehmen? Es war ein überraschender Plot Twist, ja. War er gut? Definitiv nicht, weil er komplett gegen die bisherige, besonnene Natur von Baine schoss.
Plot Twists sind gut, aber nicht wenn sie lediglich um des Plot Twists an den Haaren herbeigezogen werden werden müssen. Die Titanen sehe ich da einfach nicht in der passende Rolle. Die sind für mich in ihrer Art viel zu eindimensional bis Inkompetent aufgebaut worden um sie für mich als glaubwürdige Widersacher erscheinen zu lassen.
Um dir dagegen mal ein Beispiel aus FF14 zu geben, wie ein guter Plot Twist vollzogen wurde, der dennoch nicht gegen die Natur der darin beteiligten Figuren schießt empfehle ich dir mal die Geschichte um den Putschversuch gegen die Sultana von Ul´dah, welcher zwischen ARR und Heavensward spielt.
Spoiler
In der Geschichte werden zunächst die idealistisch motivierten Ziele eines deiner Begleiter vom Oligarchen Teledji Adeledji missbraucht, welcher dich, deine Gruppe, sowie den loyalen General der Sultana über eine lange Questreihe unterwandert und so in die Falle führt um euch als offizielle Attentäter der Sultana zu präsentieren. Er selbst hatte den Plan im Zuge dessen die Monarchie in Ul´dah abzuschaffen und sich selbst an die neue Führungsspitze zu putschen. Doch am Ende ist es sein ärgster Konkurrent Lolorito, der die Pläne Adeledjis geschickt für sich selbst nutzt um dich und dein Grüppchen die Drecksarbeit erledigen zu lassen, seinen Konkurrenten auszuschalten und ihn am Ende als gescheiterten Putschisten zu präsentieren, während er selbst das Gift welches die Sultana töten sollte durch ein starkes Schlafmittel ersetzte und sich so als der loyale und nun einzige Großhändler Ul´dahs feiern lassen kann. Als Belohnung für deine Arbeit wäscht er zum Schluss den Ruf von General Rauhbann, dir und den wenigen loyalen Anhängern deiner Gruppierung rein, während du mit dem blöden Gefühl zurück bleibst lediglich als eine Marionette innerhalb der Intrigen unter den Oligarchen Ul´dahs gedient zu haben. Als ich mit der Story durch war kamen mir WoW „Strategen“ wie Galliwix plötzlich nur noch wie komplett einfallslose Dilettanten vor.
Offen gesagt: Ein Plot Twist nur des Plot Twistes wegen ist auch nicht gut.
Ein Plot Twist funktioniert halt nur wenn man zurück blickt und die Hinweise schon vorher erkennbar waren.
Heck, ein guter Plot Twist ist nicht mal unvorhersehbar. Wenn es gut geschrieben ist dann kann es sich wie eine Belohnung anfühlen wenn man die Hinweise vorher bemerkt und interpretiert hat.
Was z.B. nicht funktioniert dagegen wenn man einen Agatha Christie Krimi hat, mit verschiedenen Charakteren, Motiven und Hinweisen und aus dem Nichts wird kommt plötzlich Dio und erklärt:
Ähnlich ist es auch mit den Titanen. Wir haben mit ihnen interagiert. Wir haben ihre Einstellungen, Motive etc. gesehen. Ihre Fehler und ihre Limits.
Und ja, unsere und deren moralische Agenda sind mehr als einmal aneinander geraten aber die Titanen haben auch gezeigt dass sie durchaus darauf vorbereitet sind dass nicht alles nach ihren Plan läuft und akzeptieren Änderungen.
Sie jetzt also auf Teufel komm raus zu evil McDevil zu machen widerspricht einfach was bisher gezeigt wurde. Nicht dass wir nicht Beef mit ihnen haben können wenn sie Mist bauen aber dann bitte mehr logisch.
Aber hier ist halt der Punkt: Es war von Anfang an recht ersichtlich dass Xe’ra einen an der Waffel hatte. Der Twist war also vorhersehbar und offen gesagt nicht so deep oder überraschend wie du es gerade dar stellen willst.
Es war sogar recht straight forward.
Es war „What aTwist!“ Moment sondern eine logische Konsequenz von dem was schon vorher zu sehen war.
Jain. Was ich bei Baine kritisiert habe, war dieser plötzliche Bruch mit allem; es gab nicht mal im Ansatz einen Hinweis auf seine Sichtweise zu den Zentauren oder seine Bindung zu dem Tauren, der da getötet wurde. Selbst wenn er einen Hass auf und Vorurteile zu Zentauren hatte, war es völlig untypisch für diesen ruhigen, besonnenen und bodenständigen Tauren, plötzlich derart aus der Haut zu fahren. Da ging es mir weniger um das „Was“, als um das „Wie“. Die Art, wie er als Charakter gehandelt hat.
Von den Titanen haben wir im Vergleich noch nicht allzu viel in Person gesehen, die einzige wirkliche Begegnung gab es im Legion-Endgame und da waren alle darauf konzentriert, Sargeras aufzuhalten. Abgesehen davon basiert alles, was wir über sie wissen auf Hörensagen und (zum Teil) geschönten und zensierten Quellen. Dass sie in den fünf Minuten nicht schurkisch ihren Schnurrbart zwirbeln, ist klar. Wir haben es bei Xe’ra gesehen - ein gut geschriebener Gegenspieler sieht sich selbst als Held seiner eigenen Geschichte an, so wie Xe’ra glaubte, dass sie das einzig wahre Schicksal vorantrieb, in dem sie das Kind der Prophezeiung selbigem zuführte. Genau so, wie die Lichtgebundenen in AU-Draenor glauben, dass sie den Orcs etwas Gutes tun.
Es ist absolut möglich, dass die Titanen in den besten Absichten handeln, weil nach ihrer Maxime Ordnung und Struktur das höchste Gebot ist. Die Frage ist, wo sich die moralischen Grenzen befinden und ob diese im Zweifelsfall mehr Priorität erhalten als ihre Mission. Anzunehmen, dass die Titanen unter Umständen ebenso eine radikale „Der Zweck heiligt die Mittel!“-Haltung einnehmen könnten, ist jetzt auch keine absurde Fantasie, zumal wir diese Haltung zum einen bei ihrem Prime Designate sehen, zum anderen auch sehr deutlich bei Sargeras. Der eine sagt sich, dass er und seinesgleichen in der Hierarchie der Ordnung höher stehen und will sie erbarmungslos durchboxen, der andere sagte sich „Wenn es einen universalen Genozid durch eine Dämonenarmee unter meiner Führung erfordert, um die Leere aufzuhalten, dann ist das eben so!“
Es gibt ja, wie ich erwähnte, erste Indizien, die darauf hinweisen könnten. Nach dem Licht-Twist, der im Prinzip auch einzig und allein durch Xe’ras Verhalten foreshadowed wurde, rechne ich halt damit, dass sowas wieder kommen könnte, insbesondere nach einer unfassbar vorhersehbaren und spannungsarmen Shadowlands-Storyline.
Denk mal zurück, was wir hier an Theorien gesponnen haben, was sich ereignet haben könnte, wie die Eternal Ones untereinander kooperiert haben könnten und wie das alles mit dem Angriff von Licht und Leere zusammenhing. Wie wir gedanklich die Geschichte von Shadowlands aufgewertet haben. Am Ende war die ganze Story dann so uninspiriert und vorhersehbar wie Zovaal generisch war.
Ja, ungefähr 5 Minuten. Und jetzt überleg mal, wie lange wir mit den Eternal Ones abgehangen haben, bis die uns auch nur erzählt haben, wer Zovaal eigentlich war.
Mache ich auch gar nicht.
Ich beurteile nur die oberste Leitungsebene anhand der Taten des mittleren Managements und frage mich, ob sie wirklich so gemeinnützig sind, wie sie tun.
Der eigentliche Twist war nicht Xe’ras Heelturn, sondern wie Illidan damit umgegangen ist und was daraus erwuchs. Dass sie einen an der Klatsche hatte wussten wir seit der Questline, bei der wir Illidans Weg folgten. Der Twist war für mich persönlich ihr Streit mit Illidan, der in ihrer Zerstörung endete. Insbesondere, weil da eben auch eine logische Konsequenz hätte sein können, dass Turyalon dafür Illidans Kopf fordert - von Velens Reaktion mal ganz abgesehen. Blizzard hat sich aber dazu entschieden, den Ball danach flach zu halten und Velen daraus sogar eine Einsicht gewinnen zu lassen und seinen Charakter weiterzuentwickeln. Was ja auch durchaus positiv ist.
Aber gut, wir werden ja sehen, wohin sie die Story lenken. Ich fänd’s jedenfalls vorhersehbar und enttäuschend, wenn die Ur-Inkarnationen wieder einfach umgeklatscht würden und die Titanen mit komplett weißer Weste aus dem Ganzen hervorgingen.
Scarlet Crusade: „Are we a joke to you?“
Ich meine sie sind es aber der wahre Twist scheint hier dass jeder zu vergessen scheint dass die Scarlet den „Licht ist nicht zwingend gut“ Trip schon lange vor Xe’ra gezeigt haben
Tun sie doch nicht. Wir wissen dass sie Fehler gemacht haben, lange bevor die Primal Incarnates praktisch aus dem Nichts in die Geschichte gepresst wurden (Man sollte meinen man hätte zumindest mal Ansatzweise was von gehört oder Hinweise gehabt, dass da ein Zivilkrieg unter den Drachen war, besonders weil ja moderne Primalisten scheinbar davon erfahren haben müssen, um Razegeth zu befreien)
Und hätte man darauf aufgebaut wär das alles weniger ein Problem.
Statt dessen wurden 4 übergroße Eidechsen aus dem Nichts raus gekramt, schmeißt eine vage Hintergrundgeschichte rein, die plötzlich sagt: Titanen bad und wir müssen irgendwie den ganzen Mist mit allem Anderen in Einklang bringen, wenn da noch riesen Löcher sind.
Ich sage es jetzt ganz offen:
Die Geschichte um die Primal Incarnates ist bisher der schwächste Teil von Dragonflights Storytelling und die Incarnates selbst sind bisher auch nicht wirklich interessant.
Vielleicht ändert es sich noch aber bisher war das Positivste das sie als Framework für die weit besseren Geschichten der Drachenschwärme her halten.
Die Scarlets werden aber auch nicht der kosmischen Domäne des Lichts zugeschrieben.
Wenn man sie als eigenständige Figuren betrachtet, stimme ich dir zu. Betrachtet man sie aber als „Anti-Aspekte“, als Gegenstücke zu Alexstrasza und Co., dann finde ich es vertretbar. In 10.2 wird’s sicher auch die ein oder andere Begegnung der Inkarnationen mit Ysera oder sogar Nozdormu geben, was diese Villains „interessant“ macht ist aus meiner Sicht ihre Beziehung zu den Aspekten und deren Rolle in der Story.
Ich will ehrlich sein, als sie Dragonflight ankündigten, war ich sehr skeptisch, da mein erster Gedanke war „Was wollen sie den bitte aus diesen ausgelutschten Drachen, von denen keiner so recht weiß, was ihre Daseinsberechtigung ist, noch machen?“, insbesondere nachdem sie „ihre Bestimmung erfüllt hatten“, indem sie eigenen durchgeknallten Bruder aufgehalten hatten.
Die Primalistenstory und der Drachenkrieg haben da zumindest etwas frischen Wind reingebracht.
btw:
Ist euch auch aufgefallen, dass sich bei den Expansionsthematiken ein altes Muster wiederholt?
Burning Crusade, Wrath of the Lich King, Cataclysm
Legion, Shadowlands, Dragonflight
Eine Legionserweiterung, ein Todeserweiterung, eine Drachenerweiterung.
Da gibt’s für die kommende Expansion nur einen logischen Schluss:
Oger.
Und schon das ist es, was mich noch daran zweifeln lässt dass wir einen Plot Twist in der Form zu sehen bekommen, wie du ihn dir wünschst. Schau dir doch mal an was wir bisher geboten bekamen: Inkarnationen, die sich zurecht verarscht fühlten und alle Schuld den Titanen zuschrieben obwohl wir nicht einmal wissen, wie viel von all dem wirklich auf den Titanen und wie viel lediglich auf die Kappe der Hüter geht. Inkarnationen, die bei ihrem Racheversuch letzten Endes ausgerechnet von der Macht gestoppt wurden, mit der sie gerade händeschüttelnd paktieren. Ein Fyrakk der gerade etwas Spaß haben darf und die Drecksarbeit für Iridikron erledigen soll und nicht zu vergessen ein Dractyrkommandant der irgendwelche Stimmen hört, die ihm das Blaue vom Himmel versprechen und doch nichts davon einhalten, sondern ihn als Ablenkung und Bauernopfer missbrauchen.
Und da sollen denn nun die Titanen, welche bislang bereits Schwierigkeiten hatten Pläne in Größenordnung eines Ikearegales vernünftig auszuarbeiten und in die Tat umzusetzen die nächste Bedrohung werden? Dass passt einfach nicht zu diesen „treudoofen“ Freunden von Ordnung und Struktur. Viel mehr rechne ich damit, dass es am Ende nur heißt „Puh… jetzt wo ihrs sagt… ja, das mit Eiern war echt ne blöde Idee von uns und auch ganz schön respektlos. Aber wir haben unsere Lektion gelernt und erkennen an, dass auch ihr Protodrachen einen Platz in diesem System habt.“
Wobei ich hier eine nicht geringe Mitschuld unserem Trottel von Champion und seinen Verbündeten zuschreibe. Hat einer davon mal gefragt was es mit Zovaal auf sich hat? Woher der kommt? Warum er handelt wie er es eben tut und wieso Mächte wie die Kyrianer stumpf ihre Aufgabe fortsetzen und Seelen in den Schlund werfen, obwohl es das einfachste wäre Zovaal den Saft abzudrehen indem sie für eine Weile in den Streik treten? Nö, auf die Idee kamen weder Champion, noch Bolvaar oder sonst irgendwer von unseren Knalltüten.
Selbst dieser Twist kam nicht ganz unvorhergesehen. Illidan war bereits in WC3 dafür bekannt seine ganz eigenen, unkonventionellen Wege zu bestreiten um an seine Ziele zu gelangen. Um ehrlich zu sein hätte es mich da schon beinahe mehr gewundert, wenn er Xe´ras Geschenk bereitwillig angenommen hätte. Die Szene sah cool aus und brachte Velen einen Entwicklungsschub, aber so dermaßen überraschend fand ich Illidans Reaktion dann halt auch wieder nicht.
Im Vergleich zu Vorgängern wie Zovaal sind sie natürlich ein Segen der Storyschreibung. Das non plus Ultra sind sie für mich aber auch noch nicht. Razageth ist schon wieder weg, Fyrakk hatte bislang außer einem Hulk-ähnlichen Auftritt der Marke „Fyrakk alles kaputt machen!!“ auch nicht wirklich viel beizutragen und Vyranoth stand vor ihrem gemeinsamen Auftritt mit Alexstrasza bislang komplett nutzlos in der Gegend rum. Mich würde es inzwischen nicht einmal mehr wundern, wenn sie am Ende doch noch den faceturn hinlegt und uns im Kampf gegen Fyrakk oder spätestens gegen Iridikron zur Seite steht.
Da hast du jetzt aber mit BfA ein Kuddelmuddel aus Fraktionskonflikt und Leere unterschlagen.
Die sind ohnehin längst überfällig. Inzwischen fürchte ich aber, dass wie eher spielbare Murlocs bekommen als Oger
Sorry, kinda forgett about this here:
Problem ist aber dass wir sie nicht mal wirklich als solche.
Sie sind da, sie machen Sachen kaputt und suchen nach Macht.
Was durchaus okay wäre.
Die einfache Hintergrundstory von "Sie wollten die Geschenke der Titanen nicht annehmen, es kam zum Kampf, sie wurden eingesperrt und wollen nun Rache.
Aber gleichzeitig will Blizz uns auch erzählen dass sie eigentlich die Opfer sind und wir Sympathien für sie haben sollten.
Und wie? Man schmeißt halbherzig rein, dass irgendwas mit den Eiern der Primalisten geschah, dass auf die Kappe der Hüter/ Aspekte/ Titanen ging.
Und hier muss ich sagen: Wenn du willst dass ich für einen Charakter Sympathien hege, dann zeige es mir. Zeig mir deren Hintergrundgeschichte, oder wie sie etwas tun dass verdeutlicht dass sie mehr als der nächste Doomsdayvillain sind.
Lass Vyranoth z.B. eine Familie an Zentauren entkommen, weil sie es nicht über sich bringt Kinder zu töten. Lass Fyrakk einen Angriff abbrechen weil ein Drache der ihm folgt verletzt wurde. Hab Rückblenden was geschehen ist.
Geh nicht hin und sage mir: Ja aber die Aspekte haben dass und das gemacht, also sind sie wirklich die Bösen.
Erstens.: I don’t deal in whataboutism
Zweitens: Show! Don’t tell!
Oh da hat jmd die S3 von Witcher gesehen. Da wurde das Gegenteil zu oft gemacht.
Bin voll bei dir, das fehlt echt bei den Gegenspielern.
Naja das der Konflikt daraus entstanden ist wurde imo schon deutlich gezeigt in der Kampagne in der Küste des Erwachens und in den Dungeons zum Rubinlebensbecken und den Hallen der Infusion
Klar geht da noch vieeel mehr, eine wirkliche Backstory zu den Inkarnationen haben wir noch nicht. Ich betrachte Fyrakk und Vyranoth in dem Trio auch eher als Henchmen, eigentliche Charaktertiefe erhoffe ich mir hingegen von Iridikron. Deswegen überrascht es mich eben umso mehr, dass Vyranoth nochmal als Charakter ausgebaut wird.
Genau das wäre mir persönlich zu wenig, weil es kaum besser wäre als Zovaals „Ich bin mit der Gesamtsituation unzufrieden und starte deswegen eine Rebellion, um die Realität umzuschreiben!“. Zovaal hat nie wirklich erklärt, was genau ihn störte, was genau er sich von seinem Plan mit dem Lichkönig erhoffte und was die Schose mit Sylvanas überhaupt sollte.
Wenn sich bei den Primalisten jetzt also herausstellt, dass es für den Krieg unterschiedliche persönliche Gründe gab statt nur eine generellen Ablehnung der Titanenkräfte, dann ist das doch begrüßenswert, weil es implizieren könnte, dass die Ur-Inkarantionen aus unterschiedlichen Antrieben heraus handeln. So wie Blizzard es bislang gezeigt hat, ist Iridikron der Villain mit dem Masterplan, Fyrakk der Hitzkopf des Trios und Vyranoth die, die zumindest noch das Gespräch sucht, weil sie persönlich enttäuscht wurde und sich hintergangen fühlt. Zudem haben wir diesmal mit Alexstrasza und ihrem aufrichtigen Bedauern eine tatsächliche Beziehung zwischen den Charakteren, anders als bei dem emotionslosen und distanzierten Eternal Ones in Shadowlands, die zwar immer wieder Worte wie „Bruder“ und „Schwester“ in den Mund nahmen, einander aber wie Fremde behandelten und uns erst kurz vor dem Ende überhaupt über Zovaals Identität aufgeklärt haben.
Ich denke auch, dass es einen Grund dafür gibt, dass es drei Inkarnationen sind und nicht nur eine. Überleg mal, wenn alle drei das gleiche Schicksal ereilen soll (Tod durch Raid), warum nimmt man dann nicht wie bisher auch einen Villain, der einfach No-Name Offiziere einsetzt? Ich unterstelle Blizzard jetzt einfach mal, dass sie aus den Fehlern in Shadowlands gelernt haben und dass sie mit den Figuren noch mehr vorhaben.
Ich habe lediglich unterstrichen, dass wir, wenn wir nach Vyranoth und Alexstrasza im Video gehen, diesmal einer Partei helfen, die zumindest nicht eindeutig im Recht ist und ebenso gut Opfer und Täter zugleich sein könnte.
Naja kommt ja demnächst das Buch wo es um die 4 geht.
Wenn wir die Oberschurken von Shadowlands und die von DF gegenüber stellen, dann gewinnen natürlich die Inkarnationen bei weitem, was Charaktertiefe und nachvollziehbar Motivationen angeht. Ich gebe Maguss und dir allerdings recht damit, dass ein „Ist besser als die Totalkatastrophe vom letzten mal“ noch keinem „Das ist super!“ gleichkommt. Der erste Schritt mag getan sein, doch der Weg zu einer runden Sache ist meiner unmaßgeblichen Meinung nach noch ein weiter. Nachdem Blizzard mich in SL regelrecht in die offenen Arme anderer Spiele getrieben hat bin ich nicht mehr ganz so milde gestimmt wie früher, was meine Beurteilungen angeht. Ich hoffe daher sehr, dass dies noch nicht das Maximum an erzählerischer Verbesserung bei WoW ist.
Solange es nicht wieder so läuft wie beim Sylvanasroman und damit einfach nur Plotholes innerhalb des Spiels wegerklärt werden: Von mir aus…
Soweit ich es verstanden hatte, geht es in dem demnächst erscheinenden Buch vor allem um Vyranoth und Alexstrasza
Edit: Ich fände es tatsächlich ziemlich interessant, wenn Vyranoth erkennt, in was für ein Monster Iridikron Fyrrak verwandelt hat und sie uns hilft ihn aufzuhalten, sobald er durch die Schattenflamme durchdreht. Sie könnte ihn mit ihren Eiskräften perfekt schwächen, damit wir ihn erledigen können.
Hat von euch einer den Kodex des Drachenschwarms? Gibts darin außer Bildern auch neue Infos?
Den kann noch keiner haben weil der aktuell noch nicht erschienen ist. Da ist es momentan auch etwas merkwürdig. Die deutsche Ausgabe soll an sich am 26.09 rauskommen und die englische Ausgabe am 21.11.
Wenn gäbe es maximal Bilder von Vorab-Exmplaren die an Influencer und Co gingen.
Nochmal ein Nachtrag hierzu. Doronsmovies ist auch ein YT-Kanal, der (ganz ohne sich festlegen) manchmal einfache Brainstorm-Spekulationen macht. Der Part über Algalon würde meine Vermutung auch noch mal untermauern:
Algalon the Observer yells: „I have seen worlds bathed in the Makers’ flames, their denizens fading without so much as a whimper. Entire planetary systems born and razed in the time that it takes your mortal hearts to beat once. Yet all throughout, my own heart devoid of emotion… of empathy. I. Have. Felt. Nothing. A million-million lives wasted. Had they all held within them your tenacity? Had they all loved life as you do?“
Algalon the Observer yells: „Perhaps it is your imperfections… that which grants you free will… that allows you to persevere against all cosmically calculated odds. You prevail where the Titan’s own perfect creations have failed.“
Nur auf Algalon bezogen:
Ja, die Titanen sind die größten Massenmörder der WoW-Welt. Da kann man schon froh sein, dass die Leere einem nur das Gehirn zermatscht und Tentakel spendet; dass Licht einen zwangskonvertiert oder als Kristallausstellungsstück bewahrt; dass Leben einen einem Schwarmbewusstsein unterwirft, als Animabatterie erschafft, sterblich macht, Futter für die Götter; der Tod das Anima erntet, einen in Einzelteile zerlegt und missbraucht; dass Chaos, nun ja, seltsamerweise die beste Option, einen immerhin die Möglichkeit gibt, sich durch Brutalität gegen alles zu wehren.
#Sargeras did nothing wrong!
Und klar, wir Spieler sind im Powerlevel die unangefochtene Nummer 1. Wir werden wohl nie verlieren WoW ist halt ab 12.
Ich muss gestehen dass ich Doronsmovies zwar irgendwie sympathisch finde, aber immer im Hinterkopf habe, dass er mit seinen Spekulationen in gefühlt 9 von 10 Fällen komplett daneben liegt. Von daher würde ich einen Turn von Alexstrasza gegen die Titanen aktuell noch nicht für all zu Wahrscheinlich ansehen.
Naja Tyrs Vision zeigt da was anderes.