TBC -englische Bezeichnungen fallen?

Natürlich, absolut. Korrekt übersetzt sind diese Dinge auch. Die Frage ist halt ob man sowas dann im Nachhinein überhaupt noch übersetzen sollte. Wenn man es als Eigenname in einer bestimmten Sprache etabliert, dann sollte man auch dabei bleiben und nicht irgendwann mitten drin doch noch übersetzen.

Wenn Jon „Schnee“ in der deutschen Synchro erstmal als Jon „Snow“ etabliert worden wäre und dann erst irgendwo in der Mitte zu Jon „Schnee“ geworden wäre, würde sich das ebenfalls merkwürdig anfühlen.

Das Ding ist auch: es bietet halt keinerlei Mehrwert. Das einzige was das bewirkt ist, dass es fortan für jeden merkwürdig ist, der die ursprünglich etablierte Variante kennen gelernt hat.

Und falls das nicht rüber gekommen ist: mir ist es völlig Hupe welche Sprache da am Ende verwendet wird. Was mich daran stört ist die Tatsache, dass es eben auf die eine Weise etabliert wurde und dann mitten drin geändert wurde… ohne Grund.

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Der Grund ist die Stimmigkeit für den lokalen Markt. Ich gebe dir Recht, dass es unschön ist, wenn man die Begriffe mittendrin ändert. Aber wie gesagt, früher hat man an sowas weniger gedacht, heute weiß man, dass die Lokalisierung für die jeweiligen Märkte sinnvoll ist.
Man kann da auch nicht immer nur von Deutsch - Englisch ausgehen. In Deutschland sprechen sicherlich viele Leute Englisch. Aber wie ist es mit anderen Ländern? Da ist die Bedeutung von Ironforge vielleicht nicht gleich klar.
Oder stellt dir vor du spielst ein JRPG und plötzlich hast du nur noch mit japanischen Begriffen zu tun. Wäre jetzt auch nicht so geil für den deutschen Markt.

Wenn ich einen Film gucke der in LA spielt muss mir auch niemand erklären, dass Los Angeles von einem spanischen Gouverneur mit einem Namen gegründet wurde, der irgendwas in die Richtung „Dorf der Königin der Engel“ bedeutet hat, wovon heute nur noch etwas übrig ist, was irgendwie „Von Engeln“ oder „die Engel“ bedeutet. Das spielt halt einfach keine Rolle. Die Stadt könnte auch „Gnörpilumpus“ heißen vOv…

Das Argument der Immersion zieht da meiner Meinung nach auch nicht zwingend. Vanilla war eines der immersivsten Spiele, die ich je gespielt habe. Auch damals mit den teils englischen Eigennamen hat das für mich und sicherlich viele andere auch sehr gut funktioniert.

Ich würde sogar sagen, dass sogar in dem Punkt so eine Übersetzung schaden kann denn gerade bei Eigennamen ist der „Klang“ des Namens auch nicht unwichtig (für mich sogar wichtiger als eine Bedeutung, „Darnassus“ klingt einfach besser und elfischer als irgendwas bedeutungsgeschwollenes) und da klingt vieles auf Englisch meinem Empfinden nach auch einfach besser (natürlich rein subjektiv). Wer wirklich eintauchen will beschäftigt sich am Ende eh damit und versucht Bedeutungen herauszufinden oder lernt sogar Elbisch oder Klingonisch.

Ich könnte allerdings definitiv damit leben, wenn diese Dinge von Anfang an so eingedeutscht gewesen wären. Wie gesagt: am Ende ist mir die Sprache bei Eigennamen völlig egal… der Punkt der mich wirklich stört ist nach wie vor ein anderer.

Englische Eigennamen sind dem lokalen Markt zumutbar. Wäre dem nicht so würde Kirk von Chefingenieur „Schottländer“ zu seinen Aussenmissionen „gestrahlt“ werden, mit einer „Hitzepistole“ schiessen, und die „Unternehmung“ auf ihrem „Sternen Viehtrieb“ befehligen.

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Ein so altes Franchise wie Enterprise ist jetzt auch nicht gerade ein Beispiel dafür, was aktuell am Markt benötigt wird. Das schlägt in etwa in die selbe Kerbe wie das Warcraft-Universum, bei dem man sich vor 20 Jahren noch nicht bewusst war, in welche Richtung man damit gehen will.
Ich sage auch nicht, dass man generell alles übersetzen muss. Das liegt am Ende am Erfinder/Schreiber/Hersteller. Aber ich kann es nachvollziehen, warum übersetzt wird und erachte es nicht grundsätzlich als falsch.

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Ich auch nicht… nur dann, wenn es schon etabliert ist. Wenn Luke in der nächsten Mandalorian Staffel dann „Himmelsgänger“ heißt, fress ich nen Besen.

Edit: Ernst gemeinte Frage nur aus Neugier: wie würdest du es empfinden wenn er dann demnächst Luke Himmelsgänger heißen würde? Und kannst du einschätzen wie du das empfunden hättest, wenn er von Anfang an im deutschen diesen Namen so eingedeutscht gehabt hätte?

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Durch so einen Thread fühle ich mich gleich wieder 15 Jahre jünger.
Ich zahl 13 Euro, wie könnt ihr es wagen Jaina Proudmoore in Prachtmeer umzubenennen?
Ich kündige mein Abo, War is coming!

Grüße gehen raus an Baumkopf Holzfaust

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Oder wie „Niedersachsen“ im Englischen „Lower Saxony“ bleibt oder München „Munich“. Oh, Moment! Na hoffentlich sagen wenigstens die Japaner zu Ihrem Land auch „Japan“. Oder vielleicht werden ja Ortsbezeichnungen typischerweise doch in die eigene Sprache übersetzt.

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Naja ging mir nicht darum, dass ich immer Englisch bevorzuge ne. Es war nur krass ungewohnt und hat mich aus der Immersion gerissen. Aber ich gönne es jedem…ich hätte nur gerne die aktuelle deutsche und denglische gehabt xD mittlerweile hab ich es eh schon allein wegen der, meiner Meinung nach, genialen englischen Sprecher umgestellt.

Das stimmt nicht. Eigennamen können und werden sehr wohl übersetzt oder an die eigene Sprachmelodie angepaßt, ggf. auch eine Kombination von beiden. Ein allgemein gültige Konvention dazu gibt es nicht und der Übersetzer ist da relativ frei.

Speziell in Romanen muß zum Verständnis sogar übersetzt werden, oder wenn eine bestimmte Atmosphäre erzeugt werden soll. Die wörtliche Übersetzung Stormwind-Sturmwind übermittelt die Botschaft hervorragend, Thunderbluff-Donnerfels genauso. Problematischer wird es bei Sorrowmurk-Sorgendunkel in dem wiederum gelungenen Swamps of Sorrow-Sümpfe des Elends. Sorgendunkel klingt schlicht ungelenk.

Ich habe von von Engländern gehört, Charles Dickens sei ein Meister der Namensgebung und es leuchtet ja ein, daß bspw. der Name Ernst Eisenfresser einen anderen Eindruck beim Leser erzeugen soll als Freddi Federleicht. Der Verfasser will uns damit etwas sagen. Wird es nicht übersetzt, geht etwas verloren. Der Übersetzer muß entscheiden wie weit er geht: wörtlich, phonetisch, eine Mischung. Proudmore-Prachtmeer ist eine phonetische Richtung, die stimmig ist.

Eine feste Grenze gibt es nicht. Jon Snow-Jon Schnee ist durchaus folgerichtig. Der Bastardname Flowers zu Blumen hingegen wirkt schlampig: Das „s“ in Flowers erscheint mir eher von einem Genitivkonstrukt zu kommen. In der Tat lächerlich sind Lannister-Lennister und Mance Rayder-Manke Rayder. Über das „Rayder“ ließe sich ggf. auch lange fachsimplen, zumal das Rayder phonetisch vermutlich an „raider“ erinnern, ergo beschreibend wirken soll.

Lange Rede kurzer Sinn: Die immer gerne wiederholte Behauptung, es würde kategorisch nicht übersetzt oder adaptiert, ist nicht korrekt.

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Luke Himmelsgänger wäre irgendwie komisch. Gegen Lukas Himmelsgänger hätte ich nichts! :smiley:
Aber ernste Antwort: Auch hier, man würde sich dran gewöhnen. Der Nachname orientiert sich in beiden Sprachen am Setting des Universums in dem es spielt.

Charles Dickens, du meinst Karl Herrscher?

Hier wird eine Problematik m. E. gut verdeutlicht. Zum einen bin ich mit Skywalker aufgewachsen, so daß ich es als schädigend für die Atmosphäre empfinden würde. Genau so ist es mit Königsmund…

Aber worauf ich hinaus will: Du hast Skywalker übersetzt mit Himmelsgänger. Im Deutschen klingt das wenig atmosphärisch. Erinnert zu sehr an den Spaziergänger. Es wäre also weiser Himmelsläufer zu sagen. Klingt aktiver, unternehmenslustiger.

Jetzt kann der Übersetzer weiter tüfteln. Himmel… Warum nicht eine Etage höher: Warum nicht Sternenläufer vielleicht. Das klingt deutlich ambitionierter als Himmelsgänger. Der Übersetzer hat also einen großen Rahmen an Möglichkeiten zum Feinschliff… Darin unterscheidet sich wohl der Gute vom Schlechten…

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Warum heisst die neue Enterprise dann nicht „unternehmung“? Die Filme sind zT. keine 5 Jahre alt.

Warum wird dann im neuen Dune Film im Deutschen Trailer von „Spice“ gesprochen statt von „Gewürz“?

:stuck_out_tongue:

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Jämmerlicher Versuch über mangelnde Substanz mit gekünstelter Ironie hinwegzutäuschen…

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Weil niemand diese Entscheidung getroffen hat, hier etwas zu übersetzen.
Im übrigen klingt im Englischen die Enterprise genau so langweilig wie auf Deutsch Unternehmung klingen würde. Viel Einfallsreichtum war da beim Erfinder wohl nicht vorhanden.
Genau so wie die reale Raumfähre Endeavour. Klingt für nen Deutschen vielleicht noch irgendwie cool, aber eigentlich ist der Name eher bemittleidenswürdig für ne Raumfähre. :wink:

„Regel“ im sinne von „festgeschriebene Regel“ gibts nicht.
Konventionen im Sinne von „wie Profis es in der Mehrzahl der Fälle handhaben“ gibt es sehr wohl.

Und Konventionell sollen Eigennamen nur in zwei Fällen geändert werden:

a) Wenn eine Transliteration unumgänglich ist weil ein Name im Original ein anderes Schriftsystem verwendet zB. Влади́мир == Vladimir

b) Wenn ein Name Phonetisch in der Zielsprache kaum auszusprechen ist, oder zB. per Zufall ein nicht akzeptables Wort (Schimpfwort, oä.) darstellt.

Keins von beiden ist bei zB. Stormwind/Sturmwind gegeben.

Und nur so am Rande:
Blizzard hat sich ursprünglich auch an diese Konventionen gehalten:

introvideo zu Warcraft II. Zitat:

Die einst mächtige Armee von Azeroth, musste mitansehen wie ihre Festung STORMWIND niederbrannte.

:sunglasses:

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Nicht nur Warcraft 2. Bis TFT haben sie es eigentlich so gehandhabt.
Mich stört eigentlich auch Lokalisierung nicht aber mitten drin ist grausam.

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Gab bisher kein Spiel, in dem ich wirklich so Tränen gelacht habe wie in D2. Beim Übergang in Akt3 war der Baumkopf immer zu finden! :wink:

Schonmal etwas von St. Petersburg gehört? Im Original Petrograd. Wenige wissen vom Huang Ho, aber viele vom Gelben Fluß. Der Jangtsekiang ist andererseits relativ bekannt, der Lange Fluß hingegen nicht. Stormwind-Sturmwind geht also auch. Der Spanier sagt Nueva York, der Franzose sagt Les Pas Bas, der Deutsche sagt Vereinigtes Königreich, Großbritannien und sagte einst sogar Felsengebirge.
Als Österreicher wird der der einst bedeutende Hafen der k. u. k. Monarchie Rijeka geläufig sein; die italienische Bezeichnung Fiume ist eine wörtliche Übersetzung, die deutsche Bezeichnung ist St. Veit am Flaum. Ehemalige Subjekte eurer Minarchie Kroate sagen zu eurer Hauptstadt übrigens Beć.

Die Behauptung

steht also auf wackeligen Beinen…

Mal abgesehen davon spielen andere Faktoren eine Rolle, wie die Zielgruppe der Leserschaft (z. B. Alter, Sprachkenntnis). Nehmen wir Kinderbücher: Struwelpeter, Suppenkasper und Hans-guck-in-die-Luft müssen übersetzt werden, wenn die Botschaft übermittelt werden soll.

Sprachpurismus kann eine Rolle spielen, die Art des Werkes (Sachbuch, Unterhaltungsbuch, Kochbuch, Fachbuch…) Es gibt offensichtlich eine Vielzahl von Einflußgrößen und es ist eine kompliziertes Problem. Sonnenklar ist, daß es nicht so einfach ist, wie es der ein oder andere hier im Forum darstellt oder gerne hätte…

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