TBC -englische Bezeichnungen fallen?

Sorry… ich weiß nicht in wie weit du mit Star Wars aufgewachsen bist aber ich würde mich im Leben nicht mehr an „Lukas Himmelsgänger“ gewöhnen und wenn du auch nur im Ansatz irgendwas mit Star Wars am Hut hast oder hattest, kauf ich dir auch nicht ab das du das würdest.

Ich stelle halt in Frage, dass es überhaupt nötig ist sich an sowas gewöhnen zu müssen. Skywalker funktioniert… genau so wie es Stormwind, Ironforge, Proudmoore, Goldshire, Ashenvale, Stranglethorn […] getan haben. Genau so hätten natürlich auch die deutschen Bezeichnungen funktioniert, wenn sie denn von Anfang an da gewesen wären.

Sicherlich könnte da ein findiger Übersetzer was besseres finden und wie gesagt: das würde für mich auch funktionieren wenn es von Anfang an so etabliert worden wäre. Gerade in dem Alter wo ich Star Wars kennen gelernt habe, hätte er auch Bernd Lichtnudel heißen können. Das hätte ich so hingenommen und es hätte sich für mich etabliert.

Allerdings kann auch bei freieren Übersetzungen ne ganze Menge Unfug passieren. Der Originale „Ocean’s 11“ aus den 60ern wurde damals mit „Frankie und seine Spießgesellen“ übersetzt… das klingt fast wie ein Film à la „Herkules und die Sandlot-Kids“. Bei „Alien“ fühlte man sich genötigt „Alien - das Wesen aus einer fremden Welt“ draus zu machen… warum auch immer. Bei anderen Filmen „übersetzt“ man sogar so frei, dass ein Englischer Titel mit einem Englischen Titel ersetzt wird… „96 Hours“ ist beispielsweise nicht der Originaltitel von „Taken“.

Aber wie gesagt. Mit sowas bin ich auch in Ordnung. Ich raff nur nicht wieso man einfach mitten drin diesen Unfug anfängt.

Bei dem Beispiel was ich in meinem ersten Post nannte versteh ich es ja noch: Serie fängt an, Synchronsprecher sind unbekannt und verdienen vergleichsweise wenig. Serie boomt volles Nüsschen, Synchronsprecher halten sich für Stars und wollen mehr Geld als der Verleih zahlen will. Dann ersetzt man die eben. Aber bei einem Jahrzehnte alten Franchise einfach mitten drin (sorry wenn ich mich dauernd wiederhole)… weil man meint, dass dadurch irgendwas besser werden würde? Was denn genau? Verständnis der Geschichte? Ein Eigenname erzählt noch keine Geschichte. „Lokalisierter krempel ist besser für regionale Märkte“? Das stimmt schon, wenn man die Erzählungen, das Interface an sich und vor allem eben auch Vertonungen übersetzt… aber das alles hatte Warcraft seit jeher. Dass jetzt ein paar letzte Eigennamen auch noch übersetzt werden müssen für eine bessere Verbreitung auf den regionalen Märkten hat denen vermutlich die gleiche Person verklickert, die auch jahrelang gesagt hat, dass die Leute Classic doof finden würden und es sich nicht lohnen würde das nochmal zu bringen.

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Habe ich tatsächlich nicht, komme an SciFi überhaupt nicht heran.

Da sind schon Beispiele dabei, die für einige Deutsche bestimmt nicht auf den ersten Blick direkt Sinn ergeben. Nicht jeder weiß, was ein „Shire“ ist. Oder was Ashenvale bedeuten soll. Es klingt halt erstmal gut und man kann es aussprechen. Mit dem Aussprechen können bin ich mir bei Leuten aus anderen Regionen mit anderen Muttersprachen schon nicht mehr so sicher. Ich selbst hab damals zu Vanillazeiten eine ganze Weile gedacht, dass das Gebiet „Stranglet-Horn“ heißen würde. Und ich war damals auch schon Volljährig und hab ne gewisse Englischbildung genossen.

Wie gesagt, ich sehe ein dass ein Wechsel der Begriffe mittendrin unschön ist. Im Falle von WoW betrifft es aber auch nur die Leute die in den ersten 2-3 Jahren mit WoW begonnen haben. Alle die danach eingestiegen sind und auch die alten Warcraft Spiele nicht kennen, für die ist Sturmwind halt Sturmwind.

Wie gesagt: das muss man auch nicht zwingend. Das hier reicht erstmal:

Bei völlig „sinnfreien“ Namen wie „Darnassus“ tut es auch nichts zur Sache, ob da jemand eine Bedeutung zu kennt. Zugegeben: gerade Stranglethorn ist was die Aussprache angeht wirklich etwas Problematisch und auch ich habe es lange für „Stranglet-Horn“ gehalten, weil es auch damals oft im Teamspeak von anderen so ausgesprochen wurde. Aber auch das tut meiner Meinung nach eigentlich nicht viel zur Sache. Trotzdem wusste immer jeder was gemeint ist und selbst das falsche Stranglet-Horn funktioniert Phonetisch für mich irgendwie. Dass es in einigen dieser Fälle tatsächlich sinnvoll gewesen wäre es zu übersetzen will ich auch gar nicht in Frage stellen. Nur eben den Zeitpunkt zu dem es übersetzt wurde.

Und natürlich betrifft das „nur“ die Leute, die das Franchise eben schon vor dieser Übersetzung kannten… das ist ziemlich offensichtlich. Da überwiegt meiner Ansicht nach aber dennoch, eben weil das Franchise schon damals einige Jahre auf dem Buckel hatte, dass es eben etablierte Dinge waren.

Edith wollte noch sagen: Star Wars wird eher als Märchen/Fantasy eingestuft, als als SciFi :wink:

Aber ja, dann ist das Beispiel Skywalker für dich vermutlich wenig nachvollziehbar.

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Wobei Munich eigentlich schon so zu ihrer Gründung hieß aber die Anwohner es schlecht aussprechen konnten. Warum Nippon im Deutschen und Englischen Japan heißt, ist auf eine einzige Bezeichnung Marco Polos zurückzuführen.

Es wurde so von blizzard kommuniziert das es kommt

Also zu erst einmal vielen Dank an die rege Beteiligung - habe ich zwar gehofft, aber nicht damit gerechnet.

Und dann die wirklichen guten Beiträge, haben mich doch auch zum Nachdenken gebracht.

Zum einen - ja den Client auf Englisch umzustellen ist eine Idee, mit der ich selbst immer wieder gespielt habe - aber irgendwie nie umgesetzt - ist jedenfalls ein Versuch wert.

Ganz ehrlich, gewisse Übersetzungen haben sich zwar irgendwie - sagen wir mal so - irgendwie komisch angefühlt, aber haben dann doch gepasst: eben z.B. Donnerfels. Aber doch auch einige wurden für mich irgendwie falsch übersetzt. Also warum Warsong zu Kriegshymne wird - versteh ich einfach nicht - also dann schon eher (etwas freier) zu Schlachtruf.

Proudmoore zu Prachtmeer war - vor allem mit dem Versuch hier phonetisch etwas ähnliches zu kreieren - kann man durchwegs OK finden (zumindest als Hordler :wink: ).

Was mich damals am meisten gestört hat, war Stranglethorn zu Schlingendorntal (wobei das ja schon während Vanilla passiert ist - 1.11 glaub’ ich). Vor allem deshalb weil es phonetisch seltsam war - Schlingdornental hätte mir - wenn schon - besser gefallen. Und das war damals für mich irgendwie der Hauptpunkt, ich hatte oft das Gefühl, dass hier keine Muttersprachler am Werk waren bzw. gute Germanisten/Übersetzer.

Aber mit vielen Erklärungen hier, habe ich doch neue Erkenntnisse gewonnen und sehe es jetzt auch etwas enspannter (bin ja auch ein Stück weit älter - aber nur ein bisserl).

Und zu den Übersetzungen außerhalb von WoW - sind echt gute Beispiele. Hier stört mich auch am meisten, wenn die Titel und Serien oft so seltsam übersetzt werden. Am besten ist es immer, wenn ein englischer Originaltitel durch ein anderes englischen Wort ausgetauscht wird. Oder wenn man bei Harry Potter zB. Harry, Ron etc. alle gleichbelässt aber aus Hermione (ja, ist im Deutschen schwer auszusprechen) macht man Hermine - das ist für mich dann irgendwie ein Bruch. Mister bleibt Mister und wird nicht zu Herr usw.
Da waren damals die Übersetzer in den 30er bis in die 50er „kreativer“.

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Und „Köln“ ist nicht „Cologne“ und „Aristoteles“ ist nicht „Aristotle“…„Birgit“ nicht „Bridget“.
so viel zum Thema Eigennamen werden nicht übersetzt.

Gerade bei den englischen Muttersprachlern wird vieles in deren Sprache übersetzt.

Besser ist „Skywalker“ als „Himmelsgänger“ auch nicht. Die Bedeutung des Wortes in ihrer Sach-Aussage ist die gleiche.

„Etwas, das über den Himmel läuft“…real ist das eine unsinnige Wortkonstruktion…nur symbolisch lässt sich hier ein Sinn erkennen, der aufgrund der nahezu gleichen religiösen Kultur im deutschen Raum und englischsprachigen Raum auch gleich ist.
Tatsächlich kann hier „Skywalker“ auch ohne Probleme mit „Himmelsläufer“ übersetzt werden.

Wo wir dann zur Thematik richtiger Übersetzung kommen:
Was heißt nun „to walk“…Laufen, oder gehen?

„Stern“ kann hier nicht eingesetzt werden. In keiner möglichen Übersetzung entspricht das Wort „Sky“ dem deutschen Wort „Stern“. Das wäre eine Abwandlung der originalen Bedeutung.

„Starwalker“ müsste es dafür im Original heißen.

Also nein, die Übersetzung bzw. der Übersetzer hat keine Freiheit, um außerhalb der Original-Bedeutung zu übersetzen.
Wenn ein Übersetzer dies dennoch macht, so verfälscht er die Bedeutung des Originals und da bin ich dann auch vollkommen bei denen, die Übersetzungen kritisieren.

Das ist übrigens auch mein Problem mit Buchverfilmungen…diese sehe ich ähnlich wie Sprach-Übersetzungen an.
Im Wesentlichen ist eine Buchverfilmung auch nur eine „Übersetzung“ von „Text“ in „Bild/Ton“.
Sobald im Film Dinge anders gemacht werden als im Buch, ist die „Übersetzung“ de facto falsch.

Das liegt aber meines Erachtens nach darin, dass sich Regisseure weniger als Handwerker verstehen, die selbst nur mit einem Kunstwerk (einer Romanvorlage) arbeiten sollen…sondern sich die Regisseure selber als „Künstler“ verstehen. Natürlich gibt es Dinge, die im Buch nicht erwähnt werden und die man dann interpretieren kann, weil man halt irgendetwas zeigen muss. Niemals jedoch dürfen Kontexte, Sachverhalten, Chronologien aus dem Originalwerk in der filmischen „Übersetzung“ verfälscht werden.
Dies geschieht jedoch regelmäßig.
Das halte ich für eine enorme Anmaßung der Regisseure. Die Behauptung „Das Buch X wurde verfilmt“ ist dann auch falsch…es wurde nicht verfilmt. Es wurde ein Film gedreht, der in gewisser Hinsicht den Handlungen eines Buches entspricht…am Ende haben wir aber 2 inhaltlich verschiedene Werke…die dann leider noch mit dem selben Namen tituliert werden.

Funfact: St. Petersburg wurde im ersten Weltkrieg zu Petrograd, weil es der Bevölkerung in Russland zu deutsch klang. Der Name „St. Petersburg“ ist tatsächlich das Original.

Aber die Thematik hier ist sowieso lustig…dann können wir eigentlich auch gleich über so Sachen wie Freges Begriffslehre reden.

„Der Morgenstern“ und „der Abendstern“ bedeuten beide dasselbe, aber haben einen unterschiedlichen Sinn.

Denn:
Sowohl „Der Morgenstern“ als auch „Der Abendstern“ verweisen (bedeuten) = „Der Planet Venus“
„Der Morgenstern“ hat aber einen anderen Sinn als „Der Abendstern“, da das eine auf eine morgendliche Erscheinung und der andere Begriff auf eine abendliche Erscheinung referiert.

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Doch, genau diese Freiheit hat der Übersetzer. (Es sei denn natürlich, der Kunde wünscht das explizit nicht.)
Er hat sie nicht nur, sie ist sogar Teil seiner Anforderung. Der Übersetzer übersetzt nicht 1:1 Wörter, sondern transportiert Inhalte. Passt die direkte Übersetzung nicht, so ist es sein Job neue Lösungen zu finden.

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Da das scheinbar noch immer nicht angekommen ist: die Bedeutung ist nicht nur die gleich, sondern auch gleich belanglos für mich und vor allem für meinen Punkt. Denn für mich ist Skywalker nicht in erster Linie besser weil es besser klingt (was es nämlich trotzdem tut), sondern einfach weil das etabliert ist und ich damit aufgewachsen bin. Für mich heißt diese Figur einfach Skywalker… und nicht Himmelsgänger, Sternenläufer oder Lichtnudel. Genau so wie Ironforge für mich Ironforge heißt und nicht Eisenschmiede oder Moria.

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Bestes Beispiel „Lichtschwert“ im englischen „Lightsaber“.

„Saber“ ist eigentlich ein Säbel. Säbel sind in der Klingenlehre klar als gekrümmte Schneidwaffen definiert…hier ist die Beschreibung „Lichtschwert“ physikalisch korrekt, da es sich um eine gerade „Klinge“ handelt (wobei man hier den Begriff „Klinge“ auch schon sehr weit fassen muss).

Die Bezeichnung „Lightsaber“ ist vice versa de facto falsch…denn es ist kein „Saber“, da die notwendige Eigenschaft, eine gekrümmte Klinge aufzuweisen, nicht vorhanden ist.

Nun kann man die Sache aus 2 Blickwinkeln betrachten:
Nennt man in der deutschen Fassung die Waffe „Lichtschwert“ (was von der Typologie der Waffe hergeleitet die richtigere Bezeichnung wäre), oder nennt man es „Lichtsäbel“ (was der exakten Übersetzung entsprechen aber typologisch falsch wäre).


Anderes Beispiel zu dem Thema:
Es gibt einen Aufsatz, den vielleicht einige in der Schule mal gelesen haben werden. Der Aufsatz heißt „Stop making sense“.

Denn nichts „macht“ Sinn. Sinn ist vorhanden oder nicht, aber Sinn wird nicht erschaffen (gemacht) und deshalb ist die Aussage: „X macht Sinn“ eine sinnlose Aussage.

Eigenartigerweise wird jedoch im selbigen Aufsatz angenommen, dass es im Englischen sehr wohl sinnvoll ist, obwohl „making sense“ an sich denselben Sinn hat und derselben Logik auch in anderen Sprachen unterworfen ist.
Wenn „Sinn“ immer da oder nicht da ist, keinesfalls jedoch geschaffen werden kann, dann ist es auch egal in welcher Sprache man diesen Gedanken ausdrückt.

Ist mir schon klar…aber das sind Bewertungen, die man nicht als „falsch“ oder „richtig“ bezeichnen kann.

Es kam ja oben die Frage auf, ob man mit einer Namensübersetzung etwas verfälschen würde und darauf wollte ich eingehen.
Wie sich Rezipienten beim Lesen eines übersetzten Namens fühlen war gar nicht Gegenstand meiner Aussage.

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Danke für diese weisen Worte.

Obacht! Das ist Deine Wahrnehmung und natürlich vollkommen legitim.

Es geistert hier im Forum aber die unzutreffende Behauptung, die als Tatsache hingestellte persönliche Meinung herum, Übersetzungen und Adaptionen von Eigennamen seien grundsätzlich unzulässig und diese Behauptung ist schlicht und ergreifend unzutreffend.

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War es nicht ursprünglich das Lasersword und wurde erst später zum Lightsaber?

Kann sein, hab die Filme nie mit Originalton gesehen^^

Natürlich… es sollte aus meinen Formulierungen auch eigentlich hervorgehen, dass ich natürlich nur meine subjektive Sichtweise auf diese Dinge wiedergebe. Das Ding ist nur: das eigentliche Thema des Threads war eigentlich nicht wirklich die Frage, ob sowas generell übersetzt werden darf oder soll. Da bin ich auch ganz deiner Meinung: natürlich darf man sowas übersetzen und hat da natürlich auch gewisse Freiheiten.

Eigentlich war das Thema, dass eben liebgewonnene Bezeichnungen ausgetauscht wurden. Ich versuche auch immer wieder zu betonen, dass eben genau das wiederum meiner Meinung nach nicht in Ordnung ist und erwidert wird eigentlich nur immer wieder mit Argumenten, die der Tatsache, dass das einfach „mittendrin“ mal gemacht wurde, völlig ausser Acht lassen.

Fühlt sich ein bisschen an als würde man hier permanent aneinander vorbei reden.

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Du hast recht.

Joah. Obwohl das mehr eine schlichte Fehlübersetzung ist. Da war jemand nicht zu kreativ, sondern es wurde „make“ falsch mit „machen“ übersetzt - obwohl die eigentliche Bedeutung, auch in der Quellsprache, in diesem Fall eindeutig „erkennen“/„ergeben“ ist. (False friends und so.)

Ein gutes Beispiel für zu platte 1:1-Übersetzungen ist für mich das häufige „love“. Beispielsweise im bekannten „Ich liebe es“ einer Fastfood-Kette. :slight_smile: Das führt für mich häufig zu sehr eigenartigen deutschen Konstruktionen.

„Learning Language and Loving It“

Der schlechte Übersetzer übersetzt 1:1 und schreibt:
„Sprache lernen und es lieben“

Der gute Übersetzer findet eine bessere Übersetzung. Zum Beispiel:
„Sprache lernen und es gerne tun“

[e] „es lieben“ mag sich heute gar nicht mehr so falsch anhören, weil es inzwischen schon so etabliert ist. Viel Sinn machen (* g *) tut es aber trotzdem nicht.

Das Problem ist hierbei: „etabliert“ zu sein ist nicht gleichbedeutend mit „korrekt“ zu sein. (Bestes Beispiel im Deutschen sind die falschen Anwendungen der Wörter „wie“ und „als“…)

Falsch: X ist besser wie Y (dennoch wird dieser Satz verstanden)
Richtig: X ist besser als Y

Deutlich wird der Unterschied bei Sätzen mit mehreren Vergleichen:
„Ein Auto ist schneller als ein Fußgänger, wie ein Flugzeug.“

Das „als“ zeigt eine Abwägung an, durch die ein Unterschied verdeutlicht werden soll.
Das „wie“ setzt das Auto mit dem Flugzeug in der Eigenschaft gleich „schneller als ein Fußgänger zu sein“.

Zurück zu deinem Beispiel…

Die 1:1 Übersetzung ist an sich korrekt. Nun ist allerdings die Frage, wieso sollte die Formulierung des englischen Originals „Learning Language and Loving It“ als „gute Formulierung“ angesehen werden?

Wenn wir die Sache vom Satzbau her aufziehen ist das „it“ bzw. „es“ in beiden Fällen nicht auf das „Sprache lernen“ bindend bezogen. Es könnte auch ein anderes etwas als „it“ bzw. „es“ gemeint sein.

Eindeutiger wäre die Aussage: I love to learn language. Fraglich, ob eigentlich noch ein „do“ da rein müsste.

Sowieso fehlen im dem englischen Satz von dir sowohl das Pronomen als auch die Kopula.
Man kann den Satz „Learning Language and Loving It“ deshalb bereits als „schlechte Sprache“ bezeichnen…auch, wenn er im Sprachgebrauch verstanden wird.

Dann ist die Frage:
Ist die Übersetzung „Sprache lernen und es lieben“ schlecht? Nein, ist sie nicht…das Original ist schlecht formuliert.
Das „Niveau“ der Übersetzung entspricht dem Niveau des Originals. Damit ist die Übersetzung so „authentisch wie möglich“.

Da könnte man natürlich auch die Frage stellen wie sinnvoll es ist sich überhaupt derartig krampfhaft auf Korrektheit festlegen zu wollen. Sprache entwickelt sich und es gibt da so einige Beispiele. „Sinn machen“ ist da eigentlich ein sehr gutes, denn das ist afaik mittlerweile in den Duden aufgenommen worden. Genau wie „realisieren“ im Sinne von „etwas verstehen“ und nicht im Sinne von „etwas erschaffen“ … oder auch „Perso“ als Kurzform von Personalausweis. Aber auch da würde ich ehrlich gesagt in Frage stellen, ob der Duden das Maß aller Dinge ist. Meiner Tante rollen sich jedes mal die Nägel auf, wenn sie Perso hört, der ist es vermutlich reichlich egal, ob das im Duden steht oder nicht. Auf der anderen Seite gibt es die für alle völlig verständliche Formulierung „mit jemandem abhängen“, wo jeder weiß, was damit gemeint ist. Im Duden steht das allerdings afaik nicht drin.

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Du gehst die Sache aber auch vollkommen falsch an. Warum muss ich ein Spiel an den Deutschen richten und nicht eher an den Spieler. Den Nerd, den Gamer und bei einem Lorebasierten Game, an den Interessierten.
MMOs sind in erster Linie auch RPGs, sprich du lässt dich in eine Welt fallen und erforscht jene. Kommt dir ein Name falsch oder komisch vor, so versuchst du dahinter zu kommen warum dies der Fall ist. Bist du jedoch ein Reisender, welcher aus Stormwind auszog um in Sturmwind wieder aufzuschlagen ist dies alles nur eben nicht immersiv.
Ich als Gnomenspieler fühle theoretisch IC eine gewisse Fremde in Ironforge, warum sollte dies in Eisenschmiede besser werden? Ironforge ist ein Eigenname, welchen du durch komplett Vanille damals mit Geschehnissen verbunden hast. Jener Ort war einfach Ironforge, Eisenschmiede dagegen könnte überall sein und muss über Jahre ähnliche Verbundenheit wieder neu erlernen.
Vermutlich ist dies zb auch der Grund, warum ich 90% auf Englisch lese, höre und sehe. Änderungen der Änderung wegen und nicht weil dadurch etwas besseres entstehen kann sind leider meist negativ.

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Ja, das stimmt. Sprache wandelt sich. Man muss nicht immer überkorrekt sein. Ich selbst schreibe in ganz bestimmten Szenarien auch schon mal knallhart „Sinn machen“, wenn es die Zielgruppe hergibt. Das sehe ich durchaus nicht so eng. Und ich bin professioneller Übersetzer. :slight_smile:

[e] Der Übersetzer ist halt kein Erzieher. :smiley:

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