Trollgilden

Epictetus, Discourses 2.15, To those who hold stubbornly to certain decisions that they have reached, 1-3
Some people, when they hear such arguments as these, that one should be steadfast, that choice is free by nature and not subject to constraint, whereas everything else is subject to hindrance and constraint, and in bondage and subject to others, imagine that they must always adhere unswervingly to every judgement that they have formed. But it is necessary first of all that the judgement should be a sound one. Yes, I want the body to be strong, but with a vigour of the kind that is found in a healthy man, an athlete; but if you show me that you have the vigour of a madman and boast about that, I’ll tell you ‚Find someone to cure you, man, this isn’t vigour but just another kind of enervation.‘

Es gab zwar mit Sicherheit schon andre Leute, welche eine helfende Hand reichen wollten, und ich gehe nicht davon aus, dass dieser Versuch Blüte trägt, aber es ist besser, recht zu handeln und zu scheitern, statt etwas unversucht zu lassen.
In diesem Sinne:
Erevien, ich denke, dass du noch etwas Zeit brauchst, um zu emotionaler und seelischer Reife zu gelangen. Ich komme zu dieser Einsicht durch einige deiner Aussagen, und ich werde mich bemühen, deren Problematik aufzuzeigen.
Du bist von der Überzeugung, dass du die Horde ‚lieben‘ würdest; allerdings scheinen dich Geschichte jener Fraktion, sowie das Verständnis des Textes, nicht zu interessieren. Du möchtest gerne einen gewaltvollen Kriegshäuptling, welcher anderes zerstört und ‚Schwäche‘ beseitigt. Dies ist das Bild der Horde, welches von der Legion stammt, inklusive des Postens des Kriegshäuptlings überhaupt: Es sind Reste der einstigen Sklaverei, in welche die Orcs, auf Lügen hereingefallen, fielen. Die Geschichte der Horde ist geprägt von der Aufarbeitung alter Verfehlungen und dem Hineinfallen in alte Strukturen, welche von der dämonischen Vergangenheit geprägt sind.
Du sprichst oft von ‚Stärke‘ und ‚Schwäche‘. ‚Stärke‘ siehst du offenbar nur darin, etwas zu zerstören; dies ist nicht Stärke: Ein Baum wächst in Jahren, wird in Stunden gefällt; die Mauer eines Hauses wird mit Sorgfalt errichtet, ein Hammer kann sie in kürzester Zeit wieder einreißen. Dein Verständnis von ‚Stärke‘ ist von Schwäche geprägt: Der Selbstversklaung unter den niederen Geistern der Seele, wie Wut und Hass und Zerstörungslust; was du als ‚Schwäche‘ ansiehst, wie (unter anderem) Kooperation, Besonnenheit und Freundschaft, offenbart sich hier als tatsächliche Stärke: Andere Ansichten einzubeziehen, sich auch mal zurückzunehmen, und nicht, wie jemand, der infantil blieb, direkt zur Waffengewalt zu greifen. Oder, wie ich an andrer Stelle schonmal schrieb: In einer hässlichen Welt gibt es nichts radikaleres, als sich eine gute moralische Haltung zu bewahren.
Stärke ist es, sich selbst entfalten zu können, trotz widriger Umstände, und andre ebenso zu einer gesunden Selbstentfaltung zu führen: Andern ein gutes Beispiel zu sein, und nur dann zu den Waffen zu greifen, wenn es wirklich notwendig ist. Waffen bewahren und beschützen nichts, sie zerstören nur, und jeder Streit, auch die wenigen, die wirklich notwendig sind, hinterlassen eine Spur der Zerstörung, des Leids, und des Verlustes.
Das, was du als Schwäche empfindest, möchtest du entfernen; dies ist eine Ideologie, welche auf einer empfundenen Reinheit basiert, sowie auf einer mythischen Vergangenheit, welche so nie existierte, und die du wieder erreichen möchtest; anders formuliert: ‚Make the Horde great again‘. Jede Ideologie, welche auf solchen Gedanken von „Reinheit“ basiert, entwickelt sich früher oder später zu einer Autophage: Es gibt immer jemanden, der nicht „rein“ ist, welcher ausgegrenzt oder vernichtet werden muss, um einen höheren „Reinheitsstatus“ für die Gesellschaft zu erreichen. Züge davon sahen wir bereits ingame mit Garroshs Horde; jene führte dann ebenso zu einer Versklavung unter einem Alten Gott, sowie einen erneuten Verrat an den Geistern über die Verwendung von Dunkelschamanismus - Echos des ersten Verrates an den Geistern, welche die Orcs auch auf dem Weg nach Karabor strafen wollten und den Firelord Cyrukh entsendeten.
Das, was du als ‚Liebe‘ bezeichnest, würde dazu führen, dass die Horde erneut der Sklaverei anheim fällt; es führt zu emotionaler Unterentwicklung und Abgestumpftheit, da deine Gedanken ausschließlich auf Hass und Wut basieren; es führt zu Tod und Leid:
Wenn das die Früchte deiner Liebe sein sollen, so will ich nicht wissen, welche jene deines Hasses sein mögen.

Deine fehlerbehaftete Weltsicht ist von fraktaler Natur: Jeder einzelne Aspekt offenbart dieselben Probleme, die auch im Gesamtbild zu erkennen sind.

Ich wünsche dir Gesundung und Einsicht.

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