Rückblick auf dem OP-Tisch
Da liegt der Schütze, schon wieder.
Verletzt, schon wieder.
Die Apothekerzwillinge über ihn gebeugt, schon wieder.
War Ellerey vielleicht doch nicht der geübte Jäger und Pirscher für den er sich selbst immer hielt? Nein, das wäre Blödsinn, ganz offensichtlich liegt es am listigen Verhalten seiner Feinde und deren personeller Übermacht. Selbstverständlich ist er das non plus ultra. Dementsprechend wurde der Gedanke des Selbstzweifels rasch verworfen, und der der Jäger hatte Zeit nachzudenken, während die Apotheker versuchten eine passende Hand für seine fehlende zu finden und beinahe fachmännisch anzunähen.
Seit nun fünf Jahren folgte er dem Klerus.
Vom Adept wurde er zur Todeswache.
In Sturmwind durfte er spionieren und wurde gefangen genommen und gefoltert.
Sein Geist wurde nachhaltig geschädigt, und konnte erst Jahre später wieder in geregelte Bahnen gebracht werden.
Die Hand wurde ihm zur Strafe abgehackt, und wieder angenäht.
Der „Dolch“ stach ihm die Dolche in den Rücken.
Der Kommandant verlor den Verstand, und letztendlich verlor sich der Kommandant selbst. Der Kommandant ist tot, es lebe die Kommandantin.
Gefährten kamen und gingen.
Und nun wurde ihm durch diese hinterlistigen Scharlachroten wieder eine Hand gestohlen.
Da lag er also.
Geschunden, geprüft und verlassen… aber nicht allein.
Denn über all die Jahre des Schmerzes, Verlustes und der Niederlagen gab es eine Konstante, ein dunkler Leuchtturm im Angesicht der Übermacht, ein Vorposten im Niemandsland, eine Gruppe von Verlassenen.
Die Schatten wachten schon immer, die Schatten wachen immer, und die Schatten werden immer wachen.
Und wenn die Welt selbst vom Licht verschluckt würde, würde er bestehen, der Dunkle Klerus.
Für die Kommandantin!
Für den Dunklen Klerus!
Für die Verlassenen!