Vorwort
Horrido, ihr lieben Goldigen! Nachdem es vor einiger Zeit mal um einen Guide zum Thema Jagd ging, habe ich mich hingesetzt und einen solchen geschrieben. Insbesondere in Anbetracht der Tatsache, dass es eine Engine-Klasse mit dem gleichen Namen gibt, deren Low-Power Auslegungen (bspw. Trapper oder Jäger in einem Lehen) dem ganz gewöhnlichen Waidmann der echten Welt nicht völlig fremd sind, erscheint mir so ein Guide durchaus hilfreich. Gleichzeitig stolpert man iC hin und wieder über eher fragwürdige Aussagen eigentlich fachkundiger Personen, denen ich hiermit etwas unter die Arme greifen möchte. Leider fokussieren sich die meisten Darstellung von Jägern, bzw. der Jagd in Azeroth darauf, wie geil es doch ist, möglichst viele Tiere über den Haufen zu schießen (looking at you, Nesingwary). Dass zu dem Thema aber noch wesentlich mehr gehört, möchte ich im Folgenden erläutern.
Sehr viele Inhalte dieses Guides basieren auf meinem Wissen und meinen jagdlichen Erfahrungen im Real Life, sowie meinem geliebten Ratgeber „Vor und nach der Jägerprüfung“ (siehe Quellen unten).
Nach Referenzen und Pendants, von zum Beispiel Wildtieren in Azeroth, habe ich aktiv gesucht. Ich bin allerdings keine Person, die extrem gut in der WoW-Lore bewandert ist. Viele von euch Lesern werden, verschiedene Themen betreffend, wesentlich mehr Ahnung haben. Daher an dieser Stelle der ausdrückliche Aufruf: Wenn DU ein Detail kennst, das diesen Guide ergänzen könnte, dann kontaktiere mich bitte unter Angabe der Quelle, via Discord an Fang from the Nunakin#0001.
Weiterhin muss erwähnt werden, dass viele Dinge in diesem Guide wohl am ehesten auf die Jagd und Jagdausübung in den menschlichen Kulturen schließen lassen. Das liegt vor allem daran, dass Flora und Fauna in den Menschenreichen am ehesten mit unserer RL-Umwelt vergleichbar sind (Königreich Sturmwind, Kul Tiras, Alterac etc.). Natürlich steht es auch Spielern anderer Rassen frei, sich geeignet erscheinender Inhalte dieses Guides zu bedienen.
Um nicht in Konflikt mit den Forenregeln zu geraten, werde ich gewisse Themen wie Fortpflanzung und die Nennung einiger Körperregionen aussparen, auch wenn diese, im Hinblick auf Wildbiologie und -krankheiten, natürlich eigentlich sehr wichtig sind. Den letzten Teil dieses Guides werde ich für Fragen reservieren, die möglicherweise in weiteren Posts dieses Threads gestellt werden.
Eines ist dabei mir ganz wichtig: Ich liefere hier ein Angebot an euch, Dinge in euer Rollenspiel einzubinden. Was ihr davon tatsächlich umsetzt, ist natürlich absolut eure Sache. Wenn ihr etwas anders bespielen wollt, sei es aufgrund der allgemeinen Andersartigkeit Azeroths gegenüber unserer Welt, weil es nicht zu eurer (Plot-)Narrative passt oder schlicht „Weil Magie“, dann ist das natürlich vollkommen legitim. Viele der Inhalte hier werden im allgemeinen Rollenspiel kaum einen Platz finden. Vielleicht gibt es aber doch dann und wann Momente, in denen ihr auch auf eher spezielle Inhalte dieses Guides zurückgreifen möchtet oder sie eignen sich, um den Hintergrund eures Charakters oder den Aufbau und die Organisation eures Lehens o.ä. etwas mehr auszuschmücken.
Ich behalte mir vor, diesen Guide zwischendurch zu editieren; also Dinge hinzuzufügen, zu entfernen oder umzuformulieren. Ferner erhebe ich keinen Anspruch auf Vollständigkeit und behalte mir ebenso vor, irgendwo auch mal Flüchtigkeitsfehler untergebracht zu haben.
Und wenn mir Jemand sagen kann, warum die Abstände zwischen den einzelnen Aufklapptexten manchmal unterschiedlich groß sind, wäre ich für Hilfe sehr dankebar >:(
Ah, und: 99.000 Zeichen sind das Maximum für einen Beitrag im neuen Forum. Daher aufgeteilt auf mehrere Posts.
Allgemeines
Was ist eigentlich Jagd?
Auch wenn die spontane Antwort auf diese Frage in vielen Fällen wohl „Tiere erlegen“ lautet, ist dies noch recht vage gefasst. Im deutschen Recht wird Jagd als das Aufspüren, Verfolgen, Fangen und Erlegen von Wild durch Jäger bezeichnet. Die Jagd umfasst also nicht nur das Erlegen, sondern auch das Beobachten von Wild und das Nachstellen dessen. Das lässt sich auf WoW sicherlich nur sehr bedingt übertragen, würden doch besonders naturnahe Völker wie Kaldorei oder Tauren einen friedvollen Umgang mit wilden Tieren in freier Natur kaum als Jagd bezeichnen.
Gleichzeitig gilt: „Mit dem Recht zur Jagd geht die Pflicht zur Hege einher“. Hierzu mehr im Kapitel „Hege“.
Weiterhin muss die Jagd von anderen Handwerken unterschieden werden. Einige Tätigkeiten, wie das Zerwirken (Zerlegen) erlegter Tiere und das Einschießen von Waffen, lassen sich mehreren Berufen (hier: Schlachter und Jäger, respektive Büchsenmacher und Jäger) zuordnen.
Völkern wie Worgen liegt die Jagd wortwörtlich „im Blut“, wobei auch diese animalisch getriebene Jagd wiederum von der regulierten Jagd abzugrenzen ist.
Zwecke der Jagd
In diesem Segment werden wir uns mit den ganz pragmatischen Zwecken der Jagd befassen. Ergänzungen zur kulturellen Bedeutung bei verschiedenen Rassen sind gern gesehen!
Jagd im archaischen Sinne ist ein ureigenes Phänomen der Natur. Räuber-Beute-Beziehungen sind eine der ältesten Interaktion zwischen Lebewesen und dienen seit jeher dem Nahrungserwerb und damit dem Überleben. Auch zum gegenwärtigen Zeitpunkt in Azeroth ist die Jagd häufig ein, mal mehr, mal weniger stark ausgeprägter Pfeiler der Nahrungsversorgung einer Gesellschaft oder von Einzelpersonen. Gleichzeitig liefert eine halbwegs vernünftig erlegte Beute weitere Ressourcen wie Leder und Felle, Knochen, Federn oder Horn, die wiederum für handwerkliche oder spirituelle Zwecke verwendet werden können.
Besonders durch die Kultivierung der Natur ist die Bestandregulierung ein wichtiger Sinn der Jagd geworden. So idyllisch der Anblick einiger Rehe, die durch den Wald und über die Weiden hüpfen, auch ist, möchten sich genau diese Tiere auch von irgendetwas ernähren. Grade Industrielle und Lehnsherren, die viel Holzanbau oder Ackerbau betreiben (lassen), ist in der Regel sehr daran gelegen, dass Wild keine Jungpflanzen verbeißt oder die Felder ausdünnt.
Die Jagd als Freizeitbeschäftigung ist vor allem aus dem BfA-Gebiet Tiragardesund in Kul Tiras bekannt. In der Nähe des Norwinsen-Anwesens sind eine Vielzahl von Jägern hoch zu Ross zu finden.
Wildtierkunde
Vorwort Wildtierkunde
Detaillierte Wildtierkunde könnte einen kompletten, eigenen Beitrag füllen. Stattdessen werden wir uns Wild hier nur grob anschauen und den Fokus auf die wichtigsten Eckdaten legen, die iC aufkommen könnten. Ich möchte dabei niemanden drängen, diese Tiere exakt genauso zu bespielen, wie sie IRL existieren. Viel mehr möchte ich euch grundlegendes Wissen über diese Tiere vermitteln, um dieses auf eine euch vorliegende Situation anwenden zu können.
Beispiele:
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Wer hat in einem Wolfsrudel wirklich das Sagen?
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Wie entsteht ein Geweih?
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Warum solltet ihr an einem Kadaver eher Milane und Geier, als Habichte und Adler emoten?
Wichtig ist hierbei, dass wir uns auf solche Tiere beschränken, die sowohl eine Entsprechung in WoW, als auch IRL haben.
Hoch- und Niederwild
Aus mittelalterlichen Zeiten sind die Bezeichnungen Hochwild und Niederwild entsprungen. Diese dienten dazu, zu unterscheiden, welche Tiere vom gemeinen Volk bejagt werden durften (Niederwild) und welche dem Adel oder sonstigen Herrschern vorbehalten waren (Hochwild). Eine solche Unterteilung wäre mir in WoW nicht bekannt, wirkt allerdings auch nicht ganz abwegig.
Haarwild und Federwild
Die Begriffe Haarwild und Federwild sprechen im Grunde genommen für sich. Haarwild umfasst all jenes Wild, das Haar im Sinne eines Fells trägt. Dies sind üblicherweise Säugetiere. Federwild meint hingegen jene Tiere, die ein Federkleid tragen und meist auch zum Fliegen fähig sind. Dies sind üblicherweise Vögel.
Beide Kategorien teilen Gemeinsamkeiten, die für die Jagd relevant sind, wie beispielsweise ein innenliegendes Skelett (Endoskelett).
Haarwild
Hirsche
Hirsche gehören zum Schalenwild. Schalen bezeichnet dabei die „Hufe“ dieser Tiere. Viele Hirsche sehen kein Rot; Blau ist für sie eine Signalfarbe. Daher sind auch diese Reflektoren, die man manchmal an den Leitpfosten von Landstraßen sieht, blau. Sie sollen im Dunkeln das Licht der Autos in blauer Farbe reflektieren und so ein Warnsignal an das Wild senden. Die Effektivität ist allerdings umstritten.
Streng genommen unterscheidet man zwischen den Echten Hirschen und Trughirschen. Zu den echten Hirschen gehören plakative Vertreter wie Rotwild und Damwild, während zu den Trughirschen unter anderem Reh und Elch zählen. In vielen Gebieten in ganz Azeroth treffen wir Spieler auf (nicht näher benannte) Hirsche und Hirschkühe, wobei die männlichen Tiere meist ein Geweih tragen.
Rotwild und Sikawild
Rot- und Sikawild sind Hirsche, deren männliche Vertreter ein Geweih tragen, wie man es vielleicht aus Büchern oder Opas Trophäenzimmer kennt. Es handelt sich dabei um Knochensubstanz, die aus den sogenannte Rosenstöcken, als welche man die zwei Auswuchsstellen am Haupt des Tieres bezeichnet, geschoben werden. Die beiden Geweihstangen, die zusammen das Geweih ergeben, sind schlank und bilden meistens weitere kleinere Auswüchse, die als Sprossen bezeichnet werden. Der Wuchs des Geweihs kann bei widrigen Bedingungen wie hohem Konkurrenzdruck oder geringem Nahrungsangebot ausbleiben oder nur kümmerlich stattfinden. Jungtiere, die ihre ersten Geweihe schieben, werden oft als Spießer bezeichnet, da die ersten Geweihe häufig wie schlanke Spieße anmuten. Neben einer ganzen Reihe weiterer Abstufungen sollte man sich die Bezeichnung für einen Hirsch mit einem gesunden Geweih mit vielen Sprossen merken: Kronenhirsch. Dies sind die Tiere, die den Adel auf seiner Hochwildjagd besonders faszinieren. Dazwischen gibt es allerlei Abstufungen für unterschiedliche Stadien und Varianten des Geweihwuchses, wie Sechser, Gabel-Achter oder Eissprossen-Zehner.
Das Geweih wird meist im Frühling geschoben (ausgebildet), wenn das Nahrungsangebot üppig ist und das Tier viele Nährstoffe in das Geweih investieren kann. Dabei ist es von einer Schicht Haut bedeckt, dem sogenannten Bast. Dieser wird, sobald das Geweih fertig ausgebildet ist, gefegt (entfernt). Meist geschieht das, indem der Hirsch sein Geweih mit den Ästen, Blättern und Rinden diverser Bäume bekannt macht. Bei hier entstehenden Schäden spricht man von Fegeschäden. Es dient der Verteidigung gegen Angreifer, sowie dem Konkurrenzkampf während der Paarungszeit (Brunft).
Rot- und Sikawild sind Hochwild. Sikawild stammt IRL eigentlich aus Ostasien, ist aber schon länger auch in Europa vorhanden. Besonders Rotwild ist eigentlich ein Bewohner von lichten Wäldern, Wiesen und Auen, wurde aber durch die Besiedlung und Landwirtschaft des Menschen immer weiter in Wälder zurückgedrängt. In Teilen ist dieser Prozess wohl auch in Azeroth gut denkbar. Rotwild und Sikawild hören und riechen sehr gut, sehen aber nur bewegliche Objekte gut. Lauernde Jäger werden rein optisch eher weniger erkannt, können sich aber durch Laute und Geruch verraten.
Ausgewachsenes Rotwild wiegt aufgebrochen, also ohne innere Organe, zwischen 90 kg (weibl.) und 160 kg (männl.). Nichts also, was man mal eben mühelos aus dem Wald zerrt. Sikawild ist da mit 55 kg (männl.) und 35 kg (weibl.) aufgebrochen bei einer Widerristhöhe von bis zu 100 cm schon wesentlich handlicher. Bedenkt, dass viele in der Engine darstellten Hirsche wesentlich größer, und damit auch wesentlich schwerer, als das sind!
Damwild
Beim Damwild bilden ebenfalls die männlichen Tiere ein Geweih aus, welches allerdings eher wie eine Schaufel anmutet. Daher kommt auch der Begriff Damschaufler für Hirsche mit ausgeprägtem Geweih. Träger kleinerer Geweihe dieser Art werden u.a. als Löffler oder Halbschaufler bezeichnet, je nach Grad der Ausbildung. Auch wenn es naheliegt, Tiere wie Schaufelhauer in Nordend besonders den Elchen nahe zu sehen, wären auch Ähnlichkeiten mit Damwild möglich. Das Schieben des Geweihs ist dem Schieben bei Rot- und Sikawild sehr ähnlich.
Damwild bevorzugt parkähnliche Landschaften mit offenen Flächen, aber auch Rückzugsmöglichkeiten in Wald und Hain. Damwild wiegt aufgebrochen zwischen 45 kg (weibl.) und 90 kg (männl.). Damwild sieht besser als Rot- und Sikawild und riecht und hört ebenfalls sehr gut.
Elchwild
Elche sind IRL die größten Vertreter der Hirsche, dürften in WoW allerdings von zum Beispiel Schaufelhauern in den Schatten gestellt werden. Die Widerristhöhe erreicht bis zu 200 cm. Elchbullen wiegen bis zu 500 kg, Elchkühe erreichen 350 kg. In der Regel schiebt der Elchbulle ebenfalls schaufelförmige Geweihe, unter widrigen Umständen bleibt es hingegen bei schmaleren, stangenförmigen Geweihen. Trotz ihrer enormen Körpergröße sind sie in ihrer Nahrungsaufnahme sehr wählerisch und äsen (fressen) nur frische, möglichst junge, aber nährstoffreiche Triebe und Blätter. Man bezeichnet sie daher Konzentratselektierer. Elche sind Hochwild.
Elchwild riecht und hört sehr gut, sieht aber eher mäßig.
Rehwild
Rehwild ist in WoW nur als Critter anzutreffen und kann mit einem schiefen Blick aus dem Leben gehaucht werden. Tatsächlich handelt es sich bei Rehen um die kleinsten Vertreter der Hirsche. Böcke wiegen bis zu 30 kg, Ricken bis zu 25 kg. Rehwild wird als Schlüpfertyp bezeichnet. Es ist extrem gut darin, sich in Unterholz zu verstecken und harrt bei Anwesenheit (vermeintlicher) Gefahr oft extrem lange aus, ehe es flieht. Es ist nicht ungewöhnlich, dass Rehe keine fünf Meter neben einem Jäger aufstehen und das Weite suchen.
Fliehendes Rehwild kann, mit etwas Glück, durch einen Pfiff zum Verhoffen (innehalten während der Flucht) und Sichern (Neueinschätzen der Umgebung und der Gefahr) gebracht werden. Da es dabei meist starr steht, ist dies der ideale Zeitpunkt für die Schussabgabe. Die Geweihe haben verschiedene Bezeichnungen, von Knopfböcken (Böcke, deren Geweih nur wenige Centimeter ausgebildet ist), über Spießer oder Jährlingsspießer (bei einjährigen Böcken) bis hin zum „Starken Sechser“, der drei Sprossen inkl. Geweihspitze auf jeder Seite trägt. Diese sind als Trophäen begehrt, aber seltenst anzutreffen.
IRL ist Rehwild in Europa sehr weit verbreitet, was ich persönlich nur sehr bedingt auf Azeroth anwenden würde. Auf Rehwild kann durch das sogenannte Blatten hervorragend die Lockjagd ausgeübt werden. Dabei werden, mithilfe eines Laubblattes als „Instrument“ oder alternativ eines Holzinstruments, die Fieplaute von Ricken oder Kitzen nachgeahmt.
IRL ist der Grundsatz „Auf fliehendes Rehwild schießt man nicht“ bekannt, da Rehwild durch seinen kleinen Körper und flinke Bewegungen in der Bewegung sehr schwer zu treffen ist, ohne schlechte Schüsse abzugeben. Rehwild ist Niederwild. Rehwild riecht hervorragend, hört sehr gut, sieht aber nur bewegliche Objekte gut.
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Gamswild, Steinwild, Muffelwild
Gams-, Stein- und Muffelwild werden in WoW, so mein Eindruck, gerne allesamt in den Begriff Ziege oder Bergziege gequetscht. Tatsächlich sind diese Tiere aber sehr unterschiedlich.
Gamswild
Gamswild lebt meist in hohe Hügel-, Berg- Gebirgsregionen und ist ein begabter Kletterer. Diese Tiere haben ein sehr starkes Herz, das bis zu 200 mal in der Minute schlagen kann. Böcke sind nur wenig größer, aber deutlich schwerer als Geißen (50 kg männl. gegenüber 40 kg weibl. unaufgebrochen).
Das „Gehörn“ wird als Krucke bezeichnet und von Tieren beiderlei Geschlechts getragen. Die Krucken der Böcke sind meist stärker und breiter ausgeprägt, dabei aber manchmal sogar kürzer, als die der Geiß. Gamswild riecht sehr gut, hört gut, sieht aber nur mäßig.
Kitze dieser Tiere werden gelegentlich von Steinadlern gegriffen (erbeutet). Bei diesen Azeroth-Adlern, die wie eine Kreuzung aus A380 und F18 Kampfjet anmuten, sei die Spekulation gestattet, dass auch ausgewachsene Tiere die Augen öfter mal nach oben richten sollten.
Steinwild
Steinwild bevorzugt ebenfalls Hochgebirge als seinen Lebensraum, zwischen Waldgrenze (Grenze, über der kein Wald mehr gedeiht) und dem ewigen Schnee. Steinwild äst selbst dröge und nährstoffarme Nahrung wie Alpenmatten und Grasbänder in Felswänden und wird daher als Raufutterfresser bezeichnet. Der Bezoarkugel (Magenstein) und dem Herzkreuz (kreuzförmiger Knochen im bindegewebigen Trennbereich zwischen Herzvor- und Herzhauptkammern nahe der abgehenden Aorta) wurden früher heilsame Kräfte zugeschrieben. Im Falle der Bezoarkugel war dies der Schutz vor Giften, ein Aberglaube, der teils heute noch existiert und sicher auch in Azeroth nicht besonders abwegig ist. Insbesondere, wenn diese Tiere regelmäßig bestimmte Kräuter äsen, könnte in Azeroth sogar etwas dran sein!
Steinbock und Steingeiß gleichermaßen tragen eindrucksvolle, nach hinten gebogene Hörner. Während sie bei der Geiß 30 cm erreichen können, trumpfen Böcke mit bis zu 105 cm auf. Manchmal kommt es also doch auf die Größe an. Besonders die Böcke verwenden, wenn sie ihr Haupt senken, diese Hörner als Waffe, um Feinde auf Abstand halten zu können. Steinwild sieht, hört und riecht sehr gut.
Muffelwild
Muffelwild ist die einzige „Ziege“, die die Wärme und die Wälder bevorzugt, wobei es sich während seiner Aktivität gern in lichten Laubwäldern und auf Lichtungen aufhält und zum Ruhen in dichten Nadelwäldern Deckung sucht. Muffelwidder erreichen 45 – 55 kg, Muffelschafe hingegen nur 40 kg. Widder schieben ein Gehörn, dessen Wuchs mit den Jahren die Windung eines Schneckenhauses annimmt. Dabei kann das Gehörn eine volle Drehung und mehr erreichen. Bei genauem Hinsehen lässt sich erkennen, dass das Gehörn in verschiedenen Intervallen unterschiedlich stark geschoben wurde. Dies geben die Rillen des Gehörns zu erkennen und lassen dadurch Rückschlüsse auf das Alter des Tieres zu. Die Geschwindigkeit des Wachstums des Gehörns lässt Rückschlüsse auf die Nahrungsverfügbarkeit und den Druck innerhalb der Art im jeweiligen Jahr zu.
Muffelwild sieht, hört und riecht sehr gut.
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Schwarzwild
IRL vermehren sich Sauen (Schwarzwild, Wildschweine) mindestens so effektiv, wie der durchschnittliche Rudelworgen in Goldshire und sind dabei so unkaputtbar, wie Stahlbeton oder Johannes Heesters. Schwarzwild ist IRL das einzige jagdbare Wild, das in ganz Deutschland lebt und das inkludiert auch die Inseln der Nord- und Ostsee. Das liegt insbesondere daran, dass dem Schwarzwild die natürlichen Feinde fehlen. Gleichzeitig ist Schwarzwild sehr anpassungsfähig und, grade die älteren Tiere, sehr intelligent.
Die Lebensgemeinschaften des Schwarzwilds (Rotten) werden von einer Leitbache angeführt; meist ein altes Tier mit viel Erfahrung. Das Erlegen einer Leitbache sollte unbedingt vermieden werden, da dies die noch halbwegs kontrollierte Fortpflanzung innerhalb der Rotte völlig aus dem Ruder laufen lässt.
Rauschige Keiler und führende Bachen, also Bachen mit (jungem) Nachwuchs, können extrem territorial reagieren. Die Anwesenheit rauschiger Keiler offenbart sich in der Regel durch den sehr penetranten Geruch, der sich besonders gut mit Maggi vergleichen lässt (kein Scherz, kein product placement!).
Sauen sind Allesfresser. Sie können sich von Pflanzenteilen ebenso ernähren, wie von Engerlingen (nach denen sie mit Vorliebe wühlen, man spricht von Brechen), Mais und Kadavern anderer Tiere. Dies macht sie zu einem potentiellen Reservoir für Krankheiten und Parasiten. IRL sind dies insbesondere die Afrikanische Schweinepest und Trichinen (siehe Wildkrankheiten). In Azeroth wird dieses Thema wenig thematisiert, doch eine besondere Portion Vorsicht oder eine besondere Form der Zubereitung dieses Wildbrets, gegebenenfalls auch durch Magie, wären sicher ratsam. Sauen hören und riechen sehr gut, sehen aber schlecht. Sie lassen sich besonders mit Mais, Hackfrüchten und Getreide kirren (anlocken).
Die Eckzähne des Schwarzwildes sind überproportional entwickelt. Die „Hauer“ im Oberkiefer des Keilers werden als Haderer bezeichnet, die im Unterkiefer als Gewehre. Gemeinsam bilden sie das Gewaff. Bei Bachen wird es stattdessen als Haken bezeichnet. Das, oft nach außen hin schon sehr beeindruckende, Gewaff ist zu zwei Dritteln im Oberkiefer verankert, was Gewaff und Haken zu äußerst stabilen Abwehrmitteln macht. Bei annehmenden (angreifenden) Sauen müssen Jäger sehr große Vorsicht walten lassen. Schlägt ein Keiler eines seiner Gewehre in das Bein eines Menschen und erwischt dabei eine Arterie, dann endet dies sehr schnell mit dem Tod durch Blutverlust. Angriffe auf Jagdhunde sind ebenfalls nicht selten und enden ebenso häufig mit dem Tod des Vierbeiners. Meiner Interpretation nach müssen selbst von Haus kräftige Rassen wie Worgen oder Orcs hier sehr vorsichtig sein. Bei sehr großen Sauen wie Prinzessin im Elwynn potenziert sich die Gefahr entsprechend.
Erfahrungsgemäß sind Sauen sehr widerstandsfähige Tiere, die selbst mit Herztreffern noch mehrere hundert Meter machen können. Ein wirklich starker Basse (starker, intelligenter, alter Keiler) wäre vielleicht sogar als Low Power – Plotboss geeignet.
Abzugrenzen sind Stachelschweine und Weitere, für die dieser Eintrag keine Gültigkeit hat.
Hasenartige
Hasen(artige) sollten jedem ein Begriff sein, daher schauen wir uns hier lediglich zwei Dinge im Besonderen an: Die Hasenapotheke und die Abgrenzung zwischen Hasen und Kaninchen.
Hasen wurden immer wieder dabei beobachtet, bestimmte Kräuter zu fressen. Daraus leitete sich, als Sammelbegriff für diese Kräuter, später der Begriff Hasenapotheke ab. Typische Vertreter sind unter anderem Gelb-, Rot- und Weißklee, Löwenzahn, Glockenblume und Dill. In Azeroth könnte ich mir gut vorstellen, dass diese Hasenapotheke Kräuter umfasst, die noch wesentlich stärkere, heilsame oder sonst wie förderliche Wirkung haben, wie zum Beispiel Silberblatt und Friedensblume.
Hasen unterscheiden sich von Kaninchen durch folgende Merkmale:
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Ausgewachsene Hasen sind größer, als ausgewachsene Kaninchen
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Die Grundfarbe des Fells des Hasen ist eher bräunlich, die des Fells des Kaninchens eher grau
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Löffelspitzen (Löffel = Ohren) des Hasen haben schwarzen Rand und überragen beim nach vorn klappen die Nasenspitze.
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Löffel des Kaninchens sind maximal auf Kopflänge umklappbar
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Hasen ziehen sich nicht in Höhlen / Baue zurück. Kaninchen hingegen schon.
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Tier unterirdisch ruhend aufgefunden, vielleicht sogar in einer Wurfhöhle mit seinen Jungtieren? Es ist ein Kaninchen.
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Tier oberirdisch ruhend aufgefunden, vielleicht sogar in einem Bett aus Pflanzen mit seinen Jungtieren (sogenannte Wurfkessel)? Es ist ein Hase.
Hasen bevorzugen offene Feld- und Wiesenflächen mit Hecken als Rückzugsorte (die IRL leider immer mehr entfernt werden). Hasen sehen und hören sehr gut und riechen gut. Hasen nehmen durch ihre Vibrissen („Schnurrhaare“) außerdem Erschütterungen sehr gut wahr.
Kaninchen ziehen sich bei Bedarf in einen unterirdischen Bau zurück oder verstecken sich, allerdings nur zeitweilig, in Feldgehölzen oder Gras. Sie hören und sehen Bewegungen sehr gut und riechen gut.
Zur Bejagung von Kaninchen bitte auch die Sektion zum Beschuss von Wild mit Schrot lesen.
Wolf
Wohl um kein anderes Tier dieser Welt ranken sich so viele Mythen und Legenden wie um den Wolf und wenig Tiere werden so zwiespältig betrachtet. Einer hält den Wolf für gefährlich für Mensch, Wild oder / und Schafszucht, der Nächste will ihn in Deutschland auf Teufel komm raus wieder ansiedeln und der Dritte hätte am liebsten einen als Haustier (please don’t). Und, Himmel die Berge, mit „Wolf“ gewinnt man beim Banner-Bingo auf jeden Fall.
Back to Topic.
Wölfe gehören zum Haarraubwild und sind das erste Raubwild in dieser Liste. Sie sind in Azeroth weit verbreitet und haben diverse Unterarten ausgebildet. Auf dieser Liste hier sind Worgs unbedingt von Wölfen abzugrenzen, da diese wesentlich größer und noch mal viel intelligenter sind, als ihre IRL existierenden Cousins.
Wölfe leben in Rudeln mit einem führenden Tier, der Leitwölfin. Dieses Rudel besitzt eine Hierarchie, die allerdings durch Rangkämpfe angefochten werden kann. Wölfe jagen in der Regel im Rudel, wobei sie zunächst ihre Beute einschüchtern und zur Flucht drängen. Bei der anschließenden Hetze wird das Tier immer wieder angegangen, in der Regel durch Bisse in die Hinterläufe, bis Erschöpfung und Verletzungen die Beute in die Knie zwingen. Die Chance auf eine erfolgreiche Jagd nimmt rapide ab, wenn ein Wolf allein unterwegs ist. Die wichtigste Krankheit bei Wölfen ist die Tollwut, die auch für den Menschen gefährlich ist. Gegen Krankheiten resistente Rassen wie Worgen dürften weniger bis gar nicht gefährdet sein.
Wölfe sind sehr intelligent und in begrenztem Maße zur Lösung mechanischer Probleme in der Lage. Das meint zum Beispiel Umstoßen von Eimern, unter denen Futter steckt. Gleichzeitig selektieren Wölfe ihre Beute sehr genau und ziehen meist eine einfache Beute, wie eine kranke Hirschkuh, einer schwierigen Beute, wie einer Rotte bis an die Zähne bewaffneter Sauen, vor. IRL greifen Wölfe nur in den seltensten Fällen Menschen an, sondern suchen normalerweise die Distanz zu ihnen. Ausnahmen können bei extremem Nahrungsmangel oder gesteigerter Vertrautheit zur menschlichen Zivilisation, zum Beispiel durch Anfüttern oder frei zugängliche Haushaltsabfälle mit Nahrungsmittelresten, auftreten. IRL ist der Wolf durch Regularien auf EU- und Bundesebene geschützt; das dürfte sich wohl kaum nach Azeroth übertragen lassen.
Rüden erreichen bis zu 50 kg Lebendmasse, Wölfinnen bis zu 40 kg. Wölfe sehen gut und hören und riechen sehr gut.
Fuchs
Füchse gehören zur Familie der Hundeartigen und reihen sich dabei am körperlich kleineren Ende ein. Ihre Fellfarbe kann, je nach Jahreszeit, zwischen kräftigem Orangerot im Sommer und fahlem Orangegrau im Winter variieren. Der Bauch und die Spitze der Lunte (Schweif) ist oft weiß, während die Lunte, zwischen dem rötlichen Fell und der weißen Spitze, häufig einen Ring aus schwarzem Fell trägt. Die Lunte des Fuchses wird als Trophäe verwendet.
Das Auftreten von Füchsen ist regional kaum begrenzt. Sie graben Fuchsbaue, in denen die Fähe die Jungtiere zur Welt bringt, säugt und aufzieht, bis diese halbwegs selbstständig laufen können. Während dieser Zeit sammeln die Elterntiere Nahrung, ohne den realen Bedarf ihrer Jungtiere zu berücksichtigen. Häufig kommt es zu exzessivem Sammeln. Es wurden Fuchsbaue ausgehoben, in denen nur noch ein Welpe am Leben war, aber trotzdem Nahrung für vier oder fünf Jungtiere gesammelt wurde, welche sich allmählich stapelte und verrottete. Füchse sind dämmerungsaktiv. Selten kommt es vor, dass Fuchs und Dachs in ein und dem selben Bau leben. Der Fuchs ist dabei der Obermieter.
Wenn Füchse auf der Pirsch eine Maus erlegen, stürzen sie sich von oben mit den Vorderpfoten auf diese nieder, um sie festzusetzen. Im Moment vor diesem Sprung verharren sie, daher ist dieser Augenblick ideal zur Schussabgabe geeignet. Die wichtigste Krankheit bei Füchsen ist die Tollwut, die auch für den Menschen gefährlich ist. Gegen Krankheiten resistente Rassen wie Worgen dürften weniger bis gar nicht gefährdet sein. Sie können vor allem durch Ansitzjagd, Treiben und durch Sprengen des Baus bejagt werden. Siehe Jagdarten weiter unten.
Füchse sehen gut und hören und riechen sehr gut.
Und ja, Füchse können keckern und bellen. Kekedi kek kek.
Braunbär
Bären sind Allesfresser und IRL meist die Spitzenprädatoren in ihrem Lebensraum. Sie ernähren sich von gerissener Beute und Kadavern ebenso, wie von Fisch und Obst. Sie halten von Dezember bis Mai Winterruhe, keinen Winterschlaf, wofür sie sich zuvor möglichst große Feistreserven (Fettreserven) anfressen. Im Gegensatz zum sehr territorialen Grizzly, reagieren andere Bären wie der Braunbär auf Menschen meist ausweichend. Wichtig ist, den Bären nicht zu überraschen, weshalb in Bärengebieten zum Tragen von Glöckchen und sonstigen Lärm verursachenden Maßnahmen geraten wird. In Begleitung ihres Nachwuchses können Bären allerdings sehr schnell feindselig reagieren.
Im Fall eines Bärenangriffs wird von Wegrennen oder Einschüchterungsversuchen abgeraten. Stattdessen sollte man sich auf den Bauch legen, möglichst einen Rucksack oder ähnliches über den Hinterkopf ziehen und sich totstellen. Ein tobender Bär gehört zu den tödlichsten Dingen, die einem Jäger auf einer normalen Jagd begegnen können.
Männliche Braunbären erreichen eine Länge von bis zu 210 cm, eine Schulterhöhe von 115 cm und wiegen dabei bis zu 250 kg. Der Engine nach sind Bären dieser Größe oder noch größer keine Seltenheit. Sie sehen gut und hören und riechen sehr gut.
Luchs
Während in Azeroth Luchse oft die Größe von Großkatzen und co. erreichen, werden die realen Luchs lediglich bis zu 130 cm lang, 70 cm an der Schulter hoch und erreichen bis zu 30 kg. Luchs haben hinten längere Läufe als vorne. Ihre Pfotenunterseiten und Gehöre (Ohren) sind sehr behaart. Luchse können sehr einfach auf Schneedecken laufen, was ihnen auf der Pirsch sehr zugute kommt. Der Ruf eines Luchses kann mit dem Schrei einer Frau verwechselt werden (erneut, kein Scherz! Sucht mal auf YouTube danach. Ich kann es leider nicht verlinken.)
Luchse sehen und hören sehr gut, riechen aber nur mäßig. Sie besitzen Vibrissen zur Wahrnehmung von Erschütterungen.
Federwild
Wichtige Begriffe
Hosen = Federkleid oberhalb der meist (nicht immer!) unbefiederten Ständer
Ständer = Beine
Stoß = Schwanzfedern eines Vogels
Terzel = Männlicher Taggreifvogel (mit Ausnahmen)
Ein paar Worte zu Greifvögeln
Bei den Greifvögeln werde ich mir Mühe geben, das Aussehen deutlich zu beschreiben. Die wenigsten werden wohl aus dem Kopf wissen, was optisch einen jungen Wanderfalken oder einen ausgewachsenen Habicht ausmacht.
Greifvögel speien von Zeit zu Zeit das sogenannte Gewölle aus – eine Ballung aus unverdaulichen Resten ihrer Beute, wie Haare und Federn. Bei Eulen sind auch Knochen enthalten, die bei anderen Greifvögeln verdaut werden.
Trivia: Greifvögel sind niemals als Raubtiere zu bezeichnen, da Raubtiere als eine Ordnung der Klasse der Säugetiere definiert sind.
Enten
Quäck. Sie werden mit Dragonflight wohl endlich ihren Weg ins Spiel finden, wodurch Blizzard einen der sprichwörtlichen Black Swans von WoW entfernt, wodurch sie aber auch einen Platz in dieser Liste gewinnen.
Ihre Federn sind sehr gut für Pfeile geeignet. Wir unterscheiden zwischen Schwimm- und Tauchenten. Innerhalb ihres Habitats sind Enten quasi Allesfresser. Die unterschiedlichen Enten sehen viel zu verschieden aus, um sie alle zu beschreiben. Ich kann aber bestätigen, dass man sie mit einem Memorie-Spiel ganz gut lernen kann.
Schwimmenten gründeln, tauchen also den vorderen Teil ihres Körpers unter Wasser und suchen mit dem Schnabel nach Nahrung am Grund flacher Gewässer oder nehmen Nahrung von der Wasseroberfläche auf. Sie liegen höher im Wasser, als Tauchenten. Schwimmenten können zwar tauchen, tun dies aber in der Regel nicht zum Zweck der Jagd, sondern auf der Flucht während der Mauser, wenn sie flugunfähig sind. Schwimmenten, vor allem die Stockente, suchen auch an Land nach Nahrung. Stockerpel sind die mit dem grünen Kopf, die jeder kennt, während ihr weiblicher Gegenpart immer dieses mehrtönige Braun trägt. Spieß-, Krick-, Stock-, Pfeif-, Schnatter-, Löffel-, Knäck- und Brandente sind Schwimmenten.
Tauchenten hingegen stürzen sich aus der Luft ins Wasser und versuchen bei diesem, teils ziemlich tiefen, Tauchgang, ihre Beute zu greifen. In größeren Scharen können sie sogar auf tieferem Wasser überwintern. Sie liegen tiefer im Wasser, als Schwimmenten. Auch sie können an Land gehen, sind dabei aber unbeholfener als Schwimmenten und verblieben direkt am Ufer. Tafel-, Schell-, Samt-, Reiher-, Trauer-, Moor-, Eis-, Berg-, Eider- und Kolbenente sind Tauchenten.
Enten sind abzugrenzen von Tauchern, Sägern und Hühnern.
Habicht
Habichte sind die ersten Raubvögel dieser Liste. Sie sind Grifftöter, das heißt, sie nutzen ihre kräftigen Füße, um ihrer gefangenen Beute das Genick zu brechen. Sie jagen über kurze Strecken in deckungsreichem Gelände und schlagen ihre Beute in Überraschungsangriffen. Wie auch bei vielen anderen Greifvögeln, sind die Weibchen hier deutlich größer, als die Terzel. Beim Habicht ist das Weibchen etwa ein Drittel größer und damit etwa so groß, wie ein Mäusebussard. Geschlechtsspezifische Abweichungen werden als Geschlechtsdimorphismus bezeichnet. Altvögel sind oberseits graubraun und unterseits weißlich mit typischer dunkler Querbänderung (man sagt auch „gesperbert“). Jungvögel sind kaffeebraun, mit gelbbrauner Unterseite, die dunkelbraune, tropfenförmige Flecken aufweist. Ihren Horst bauen Habichte in der Regel in Altholzbeständen ( = alte, hohe Bäume ).
Der Terzel erbeutet Vögel wie Drosseln, Eichelhäher und Ringeltauben. Das größere und stärkere Weibchen schlägt auch Wildkaninchen, Junghasen, Krähen, Bussarde und Fasane. Auch Haustauben und -hühner fallen, wenn vorhanden, in ihr Beutespektrum.
Bussard
Mittelgroße Greifvögel mit gedrungenem Körperbau und breiten Schwingen. Weniger wendig, als bspw. Habichte, aber gute Segelflieger. Jagt oft sitzend und abwartend auf der Feldflur. Gefieder zeigt sich braun mit verschiedenen farblichen Abwandlungen. Fänge eher schwach, Bisstöter.
Feinde sind Habicht, Uhu und Marder als Nesträuber, sowie in WoW alles, was Azeroth ihnen je nach Region so entgegenwirft. Da in der Engine Bussarde zum Beispiel in Loch Modan als feindliche NPCs auftauchen, gehe ich davon aus, dass wesentlich größere Varianten des Bussards existieren, auf die diese Beschreibung hier nicht passt. Sie sind abzugrenzen.
Bekannten Arten des Bussards sind unter anderem Mäusebussard, Raufußbussard und Felsenbussard.
Adler
Existieren in WoW ebenfalls in äußerst überdimensionierter Form, die von den hier beschriebenen Tieren abzugrenzen sind.
Große Raubvögel, Grifftöter. Nutzen ihre großen Schwingen zum Segelflug. In Deutschland heimisch sind Stein-, See- und Fischadler.
Steinadler
Steinadler sind einfarbig braun und mit einer Flügelspannweite von bis zu 230 cm sehr groß. Das bis zum fünften Lebensjahr getragene Jugendkleid besitzt helle Flecken an den Schwingen und einen hellen Stoß mit dunkler Endbinde. Die im Segelflug gespreizten Handschwingen sind ein Erkennungsmerkmal. Hauptbeute sind Murmeltiere, Hasen, Füchse, Gams- und Rehwild (Kitze und kümmerliche Stücke), Hühnervögel und, besonders im Winter, Aas. Ein Brutpaar beansprucht bis zu 100 km² als Revier. Man sollte also nicht allzu viele Steinadler auf einem Fleck erwarten.
Seeadler
Seeadler sind, mit einer Flügelspannweite von bis zu 250 cm, noch größer als Steinadler und damit die größten Greifvögel Europas. Der Seeadler ist außerdem der deutsche Wappenvogel. Seeadler sind hellbraun mit kurzem, keilförmigen, weißen Stoß, welcher im Jugendkleid noch braun ist. Sie besitzen einen sehr kräftigen Schnabel, der bei Jungvögeln grau ist und zur Adoleszenz gelb wird. Sie schlagen Wasservögel, an der Oberfläche schwimmende Fische, mittelgroße Säugetiere bis zu Hasen und Rehkitzen (meist in Gewässernähe) und nehmen Aas an.
Fischadler
Fischadler sind etwa so groß wie ein Bussard und besitzen eine völlig weiße Unterseite. Sie sind damit von unten gegen den Himmel schlechter zu erkennen. Schnabel und Ständer blaugrau. Oberseite dunkelbraun mit weißer Kopfhaube und charakteristischem, schwarzen Augenstreifen. Sie jagen als Stoßtaucher und mithilfe ihrer Wendezehe, nach Fischen. Eine Wendezehen bezeichnet eine Zehe, die nach hinten gewendet werden kann.
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Falken
Falken sind tendenziell kleinere Vögel (keine Raubvögel, sondern Falkenartige!), die sich durch Besonderheiten im Körperbau und Verhalten von den Greifvögeln unterscheiden. Ihr Kopf ist rundlich und stark gewölbt, weist große schwarze Augen und im Oberschnabel den typischen Falkenzahn auf, der dem Vogel das Töten via Biss erleichtert. Ein schwarzer Backenstreifen ist bei Alttieren deutlich zu sehen, während er bei Jungtieren nur angedeutet erscheint.
Falken bauen keine eigenen Horste (Brutstätten), sondern übernehmen Nester anderer Vögel oder brüten in Felsnischen. Die Mauser des Falkenweibchens findet während der Brut statt, also in einer Zeit, in der das Tier den Horst ohnehin nicht verlassen darf. Der kleinere Terzel versorgt in dieser Zeit das Weib. Falken besitzen hervorragende Augen, können mindestens ultraviolettes Licht sehen (weitere Wellenlängen werden von Wissenschaftlern untersucht) und erkennen bis zu doppelt so viele Bilder in der Sekunde, wie Menschen (Wanderfalke).
Wir befassen uns mit dem Baumfalken, dem Wanderfalken und dem Turmfalken.
Baumfalke
Der Baumfalke erreicht etwa die Größe einer Taube. Seine Oberseite ist schwarzgrau, die Unterseite hell mit dunkler Fleckung und die Hosen rostrot. Die Jungvögel des Baumfalken sind bräunlich, ihre Unterseite dunkel längsgefleckt. Baumfalken brüten vorzugsweise in Bäumen, nicht an Felsen. Sie greifen vorrangig Kleinvögel wie Lerchen und Schwalben und fliegende Großinsekten wie Käfer und Libellen, die für gewöhnlich im Flug gekröpft (gefressen) werden.
Wanderfalke
Wanderfalken sind die größten heimischen Falken und werden etwa so groß, wie Krähen. Optisch sind sie dem Baumfalken sehr ähnlich: Oberseite schwarzgrau, Unterseite hell mit schwarzer Bänderung. Die Jungvögel sind bräunlich, ihre Unterseite dunkel längsgefleckt. Sie brüten in Felsnischen, an hohen Gebäuden und, im Flachland, auch in von anderen Vögeln verlassenen Baumhorsten. Natürliche Feinde sind Habicht, Uhu und Steinmarder (am Horst). Wanderfalken halten in hohem Flug nach Beute Ausschau und stoßen dann im Sturzflug auf diese herab, um sie im rasanten Vorbeisturz mit ihren Füßen zu treffen und so auszuschalten. Ein getroffenes Beutetier taumelt oder stürzt in der Regel zu Boden und wird dort gekröpft. Der Wanderfalke ist, in seinem jagdlichen Sturzflug, das schnellste Tier der Welt. Da der Sturzflug vorrangig durch Gravitation und Luftwiderstand beeinflusst wird, könnte der Wanderfalke selbst in Azeroth eines der schnellsten, wenn nicht das schnellste Tier sein.
Turmfalke
In Deutschland am häufigsten zu beobachten ist der rostrot gefiederte, etwa taubengroße Turmfalke. Weibchen zeigen dunklere Fleckung, Terzel tragen einen aschgrauen Kopf und Stoß, sowie (teils undeutliche) Backenstreifen. Sie brüten in Felsnischen und Höhlen, oft auch in Gebäuden (Türme, Fabriken), sowie in Baumhöhlen und alten Krähennestern. Turmfalken schlagen vorwiegend Mäuse (ca. 90%) und größere Insekten, weniger Kleinvögel. Jagd vom Ansitz auf einer hohen Position oder aus dem Rüttelflug, der dem Tier seinen Spitznamen „Rüttelfalke“ gibt. Beim Rüttelflug „steht“ der Falke über einer Position in der Luft und hält mit seiner ultravioletten Sicht nach Mäuseurin Ausschau, die seine Beute verraten kann. Beim Rüttelflug schlägt der Falke, aufgrund der mangelnden Möglichkeit zum Gleitflug, stetig mit den Flügeln, was zur Bezeichnung führte.
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Geier (hier: Altweltgeier)
Geier sind spezialisierte Aasfresser, was auch daran liegt, dass sie zum Greifen von Beute nicht in der Lage sind. Sie sind dadurch per Definition keine Greifvögel (anders als Milane, die zwar keine talentierten Jäger sind, unter Ermangelung von Aas aber die Jagd ausüben könnten). IRL finden Geier in der Nähe von Bergweiden (und verunglückenden Tieren) optimale Lebensräume, wobei die Kadaver dieser Tiere aber meist durch den Menschen beseitigt werden. In Azeroth, wo sowohl Berge, als auch Kadaver ohnehin an der Tagesordnung sind, wäre eine weite Verbreitung in ihrer Nähe nicht verwunderlich.
Kranichvögel
Am ehesten in Pandaria anzutreffen, steht der Kranich Modell für die Lehren des Himmlischen Erhabenen Chi-Ji. IRL verwandte Arten wie Rallen und Wasserhühner werden wir uns nicht en detail ansehen.
Kraniche besitzen sehr lange Hälse und Beine. Tatsächlich ist der Kranich mit anderen, ähnlich proportionierten Vögeln wie Storchen und Reihern nicht näher verwandt, sondern stehen den Rallen näher. Kraniche bewohnen ungestörte Moore und Bruchwälder (ein permanent nasser, örtlich überstauter, langfristig gefluteter, sumpfiger Wald - wusste ich natürlich aus dem Kopf). Sie ernähren sich sowohl von Pflanzen, als auch von Kleintieren. Jungtiere vertilgen Insekten, Würmer und Schnecken. Kraniche werden bis zu 120 cm hoch und wiegen bis zu 5 kg, was sie zu den schwereren flugfähigen Vögeln sortiert.
Als besonderes Exemplar dürfte Dolchschnabel in der Krasarangwildnis auffallen, den man in der Quest Kranichbeherrschung: Dolchschnabel töten muss. Laut Questsgeberin Daggle Sprengschreiter hat dieser einem Tiger mit seinem Schnabel das Gesicht durchbohrt hat.
Trivia am Rande: Die schwersten, flugfähigen Vögel sind die Großtrappen, die auch in Deutschland leben. Der Trapphahn wird bis zu 15 kg (!) schwer und ist etwa doppelt so groß, wie das Weibchen. Beide können nur nach Anlauf schwerfällig abheben und sind ansonsten Laufvögel. In Azeroth dürfte das kaum bemerkenswert sein, bietet aber einen ganz netten Vergleich, was etwa die Grenze zur Flugfähigkeit, im Vergleich zur Kraft und Größe der Schwingen, ist. Streng genommen würde daraus folgen, dass Greifen, Protodrachen und die ganzen größeren Vögel in Azeroth entweder einen (extrem) optimierten Körperbau besitzen oder Magie im Spiel ist.
Möwen
Möwen sind dreiste Mistfinken, die mir an der Ostsee immer das Fischbrötchen klauen wollen.
Wie, das reicht euch nicht als Beschreibung?
Na gut. Möwen sind schlanke Vögel mit weißem, partiell grauen oder dunklen, Gefieder und roten oder gelben Schnäbeln und Ständern. Sie liegen hoch im Wasser und können problemlos aus dem Wasser aufsteigen. Sie sind Allesfresser und nehmen ihre Nahrung vor allem von der Wasseroberfläche auf, aber auch, in Küsten- und Ufernähe, vom Land. Einige Möwen sind Nesträuber. Bevorzugt sind dabei Insekten, Würmer, Mäuse, selten Jungfische und Laich. Einige von ihnen, zum Beispiel die Lachmöwe, brüten auch im Binnenland
Ähnlich wie Tauben, sind einige Möwenarten ausgesprochene Kulturfolger. Grade in Hafenstädten bedienen sie sich nicht nur an den Überresten der Bewohner, sondern werden oft auch von Touristen bereitwillig gefüttert, was aufdringliches Verhalten bestärkt.
Lasst das. Ich will mein Fischbrötchen in Ruhe essen >:(
Albatrosse
In der Engine können Albatrosse in Gebäuden fliegen. Erfahrt nachstehend, warum das Blödsinn ist.
Es handelt sich um sehr große Vögel mit schmalen Flügeln, die (je nach Art) eine Spannweite über 350 cm erreichen können. Diese Exemplare sind damit die größten Vögel der Welt. Dies könnte einer der ganz wenigen Fälle sein, in denen das Real Life Tier größer ist, als sein WoW-Gegenstück. Ferner können sie bis zu 12 kg Körpergewicht erreichen und gehören damit zu den schwersten flugfähigen Vögeln der Welt. Die Schnäbel zeigen sich gelb oder rosa und sind groß, spitz und kräftig gebaut. Über zwei Röhrchen auf dem Schnabel wird aufgenommenes Meersalz ausgeschieden. Albatrosse können auch bei starkem Wellengang sicher im Wasser liegen.
Albatrosse sind für ihren äußerst ausdauernden Segelflug bekannt. Hierbei lassen sie sich abwechselnd von Winden immer in die Höhe tragen und wieder absinken. Fällt die Windgeschwindigkeit dabei unter 12 km/h, können Albatrosse nicht mehr abheben. In Stürmen hingegen bleibt ihre Manövrierfähigkeit erhalten. Der Aufstieg zum Flug und die Landung gestalten sich oft schwierig. Starten können diese Tiere erst nach einem umständlichen, langen Anlauf. Bei der Landung können zu hohe Geschwindigkeiten zum Überschlag und zu gebrochenen Flügeln oder Beinen führen, was üblicherweise mittelfristig tödlich endet. Gelangen Albatrosse jedoch erfolgreich in ihren Gleitflug, können sie enorme Distanzen zurücklegen, ohne viel Energie zu verbrauchen. Da ihre Schwingen auf das Gleiten ausgerichtet sind, ist das Schlagen mit ihnen kräftezehrend und vergleichsweise wenig produktiv. Ein Albatros, der ohne Aufwind und flügelschlagend in einem Gebäude rumfliegt, wäre dementsprechend sehr schnell zurück auf dem Boden der Tatsachen.
Albatrosse ernähren sich vor alle von Tintenfischen, die nachts aus der Tiefsee in Oberflächennähe aufsteigen, sowie von kleinen Fischen, Krebsen und, seltener, Quallen und Aas.
Eulen
Die geflügelten Freunde der Kaldorei werden in Azeroth nicht besonders fein differenziert. Aus Platzgründen werden wir dies hier ähnlich halten, aber Kauze und den Uhu etwas abgrenzen.
Da, im Gegensatz zu Habicht und Wanderfalke, wohl jeder weiß, wie die typischen Eulen aussehen, beginnen wir mit den interessanten Eigenschaften dieser Tiere. Die großen Augen erlauben weites räumliches Sehen, in der Dämmerung ebenso, wie am Tag. Das Federkleid im Gesicht („Schleier“) besitzt einen speziellen Aufbau, der eingehenden Schall zu den sensiblen Ohren leitet. Das Gefieder der Eulen verhindert Verwirbelungen am Rand ihrer Flügel, sodass ihr Flug geräuschlos ist. Hohe Beweglichkeit zwischen dem Schädel und den ersten beiden Wirbeln erlaubt eine Rotation des Kopfes von insgesamt 270°, ohne weitere Bewegung des Körpers. Die Ständer von Eulen sind, anders als bei vielen anderen Greifvögeln, befiedert. Manche Eulen, wie Uhu, Wald- und Sumpfohreule besitzen Federohren, die allerdings mit dem Hörorgan nichts zu tun haben, sondern reine Zierde sind. Bei der Schleiereule und dem Waldkauz kommen schwarze Augen vor. Die Augen der in Azeroth vorkommenden Schleiereulen im Dämmerwald sind hingegen gelb.
Eulen bauen keine Nester, sondern sind Höhlenbrüter (zum Beispiel Käuze) oder nutzen alte Nester anderer Vogelarten. Hauptbeute sind Kleinsäuger (besonders Mäuse), zum Teil auch Kleinvögel, darunter auch andere Greifvögel. Kleine Eulenarten wie Stein- und Sperlingskauz (die kleinste Eulenart), erbeuten auch Insekten. Einzig der Uhu greift auch Kaninchen, Hasen, Krähen, Wasservögel und andere. Den Tag verbringen Eulen gern ruhend in Deckung auf einem Ast, wo sie sich von der Sonne bescheinen lassen.
Käuzchen sind, im Gegensatz zu Eulen wesentlich kleiner und besitzen keine Federohren. Sie schlagen kleinere Beute als Eulen und nutzen andere Brutmöglichkeiten.
Der Uhu ist die größte in Deutschland heimische Eule und dabei fast so groß, wie der Steinadler (siehe oben). Er besitzt Federohren und orangegelbe Augen. Er nimmt außerdem als einzige Eule Aas an.
Rabenvögel
Jeder kennt sie und Jäger können sie sogar als Talent auf Feinde hetzen. Zu den Rabenvögeln gehören die namensgebenden Kolkraben, aber auch mehrere Krähen, Elstern, Eichel- und Tannenhäher und Dohlen. Rabenvögel gelten als intelligent und lernfähig – und das mit Recht. Einige von ihnen sind Nesträuber, viele ernähren sich auch von Junghasen, sowie Hühner- und Entenküken. Da grade Rabenkrähen und Kolkraben ausgesprochene Kulturfolger sind, ernähren sich diese auch von Abfällen. Sie sind allerdings längst nicht so vertraut mit der Zivilisation, wie beispielsweise Tauben. Auch ihre häufig in Medien dargestellte Anwesenheit an Leichen oder auf Schlachtfeldern ist kein Zufall. Die meisten Rabenvögel sind Nahrungsgeneralisten. Sie fressen also, was ihnen zur Verfügung steht (Abfälle, Insekten und Würmer, Kleinsäuger wie Mäuse, vegetarische Nahrung etc.).
Kolkraben und Rabenkrähen sehen einander sehr ähnlich, jedoch sind Kolkraben fast doppelt so groß, wie Rabenkrähen (und damit die größten Singvögel Europas). Leichte Verwechselungsgefahr besteht auch zwischen der Nebelkrähe und der Dohle, da beide einen großen gräulichen Bereich auf Brust und Kopf tragen. Die Nebelkrähe ist dabei aber deutlich heller, als die Dohle.
Trivia: In Deutschland wird die Elbe als grobe Grenze zwischen Vorkommen der Aaskrähe (westlich des Flusses) und Nebelkrähe (östlich) angesehen.
Wildkrankheiten
Vorwort zu Wildkrankheiten
Dieses Kapitel könnten viele als etwas eklig empfinden, weshalb der ausklappbare Spoiler hier nicht nur der Übersichtlichkeit des gesamten Posts, sondern auch der Selektion der Inhalte dient. Ich werde keine cineastischen Beschreibungen abliefern, sondern lediglich Fakten nennen. Fieser, als Maldraxxus oder die Pestländer wird es hier im Grunde auch nicht. Grade Todesritter-Spieler können sich hier aber vielleicht ein wenig Inspiration für ihre schaurigen Machenschaften abholen. Gleichzeitig können Spielleiter sich vielleicht etwas besonders Fieses für ihre Heiler-Spieler im nächsten Plot überlegen. Viele dieser Krankheiten sind Zoonosen – also vom Tier auf den Menschen übertragbar!
Auch hier noch mal der Aufruf – ich ergänze diesen Guide gern um Lore-Inhalte.
Krankheiten können IRL jedes Lebewesen befallen, was magiebedingt nicht 1 zu 1 auf Azeroth übertragbar ist. Wir unterscheiden zwischen belebten und unbelebten Krankheiten. Belebte Krankheiten werden beispielsweise durch Bakterien, Viren oder Parasiten ausgelöst (und ja, ich weiß, dass bei Viren die Grenze verschwimmt). Hinter unbelebten Krankheiten stehen unter anderem Gifte, Witterungseinflüsse und mechanische Verletzungen.
Die Sichtung einer Krankheit sollte in einem Jäger immer für besonders erhöhte Aufmerksamkeit sorgen. Ist die Krankheit gefährlich, und vielleicht sogar noch übertragbar, ist das Wild in der Regel zu entnehmen und, je nach Krankheit, das Auftreten anzuzeigen. Dies wäre auch in Lehen etc. sehr sinnig, um Wildseuchen frühzeitig eindämmen zu können und Häufungen, zum Beispiel durch nekrotische Magie, frühzeitig zu bemerken.
Gleichzeitig muss der Jäger beurteilen, ob das betroffene Tier unter der Krankheit unverhältnismäßig leidet. Ein simpler Parasitenbefall wie Rachendasseln (siehe unten) rechtfertigt kaum einen Hegeabschuss (Abschuss zur Beendigung der Leiden des Tieres). Räudekrankes Wild oder solches mit offensichtlichen, schweren Verletzungen kann einen Hegeabschuss hingegen rechtfertigen. Bei der Urteilsfindung ist auch und besonders das Gesamtauftreten des Tieres wichtig. Zeigt es zwar eine Verletzung, handelt aber ganz gewöhnlich und humpelt vielleicht nur ein wenig, liegt nahe, dass das Tier sich von der Verletzung erholen und gesunden wird; wenn auch vielleicht nicht mehr vollständig. Eine Entnahme wäre dadurch kaum gerechtfertigt.
Vorweg möchte ich außerdem schicken, dass dies hier keine medizinische Beratung darstellt. Wenn ihr gesundheitliche Auffälligkeiten erlebt, sucht bitte euren Arzt auf. Ich erlaube mir aber, darauf hinzuweisen, wenn für eine Krankheit beispielsweise Impfungen für den Menschen verfügbar sind. Viele Krankheiten weisen ein enorm breites Spektrum an Symptomen auf, das ich zusammenzufassen versucht habe, so gut es ging.
Wichtige Begriffe
Inkubationszeit = Zeit zwischen Infektion mit einem Erreger und dem Beginn der Erkrankung
Reservoir = Art, in der die Krankheit fortbesteht
Zoonose = Vom Tier auf den Menschen übertragbare Krankheit
Belebte Krankheiten
Tollwut
Virenkrankheit, Zoonose. IRL wurde die Krankheit lange intensiv bekämpft und tritt inzwischen in Deutschland nur noch selten auf. Ein Reservoir für die Krankheit sind Fledermäuse. Beim Menschen endet Tollwut ohne frühestmögliche Behandlung so gut wie immer tödlich und die wenigen Überlebenden verbleiben mit schwersten Hirnschäden. Bei Tieren endet die Krankheit immer tödlich.
Die Übertragung findet meistens durch einen Biss statt. Der Erreger wird in großen Mengen über den Speichel ausgeschieden, was einen Biss im besonderen Maße infektiös macht, und befällt das Hirn des Wirts. Sowohl in Fleisch, als auch im Boden, kann der Erreger über Monate (!) infektiös bleiben.
Die Symptome können stark variieren. Die medientypische Darstellung von gesteigerter Aggressivität kann zutreffen, muss aber nicht. Die Inkubationszeit beträgt zwischen 14 Tagen und 10 Monaten. Anschließende Veränderungen des Verhaltens können den Verlust der Scheu (vor dem Menschen) und Aggressivität, sowie im Extremfall Raserei, aber auch gesteigerte Scheu umfassen. Später treten gesteigerter Speichelfluss, Lähmungen des Unterkiefers und der Atemmuskulatur auf. Der Speichel kann dadurch nicht mehr abgeschluckt werden, was zur Bildung von Schaum führt. Die Tiere werden zu dieser Zeit extrem sensibel, sodass selbst Licht, Luftzüge oder der Anblick von Wasser (Hydrophobie, Angst vor Wasser, aufgrund der Unfähigkeit zu schlucken) Panik oder Raserei auslösen können. Durch den fortschreitenden Verlust der körperlichen Koordination kommt es sehr oft zu Verletzungen durch Stöße und Schürfungen. Das Wildbret ist genussuntauglich.
Die Darstellung eines tollwütigen Tiers muss also nicht immer der rasende Berserker sein, sondern kann, in fortgeschrittenem Zustand, auch sehr bemitleidenswert ausfallen. Tollwütige Tiere sollten sofort erlöst werden. Tollwutvorfälle sollte in Lehen etc. in jedem Fall dokumentiert werden.
An dieser Stelle sei der Hinweis erlaubt, dass Tollwut-Impfungen für Mensch und Hund existieren. Diese sind in Deutschland normalerweise nicht dringend nötig, sollten aber eine Überlegung wert sein, wenn ihr euch in gefährdeteren Gebieten bewegt. Ich persönlich habe mich für meine Reise zum Wandern nach Kanada impfen lassen. Ist nicht teuer und man kann beruhigt schlafen.
Maul- und Klauenseuche
Virenkrankheit, selten Zoonose. MKS kann jedes Schalenwild (bspw. Rotwild, Rehwild, Gamswild) befallen. Dabei bilden sich Blasen an der Schleimhaut von Zahnfleisch und Zunge, sowie an den Schalen. Je nach betroffener Tierart liegt die Inkubationszeit meist irgendwo zwischen einem und 14 Tagen. Die sich bildenden Blasen platzen auf, wobei sich in besonderem Maß infektiöser Speichel und Wundflüssigkeit verteilen und unter Umständen weitere Tiere anstecken. Allerdings setzt zu diesem Zeitpunkt auch der Heilungs- und Genesungsprozess ein. Bei gutartigen Seuchenvarianten ist ein tödlicher Verlauf selten, bei bösartigen Varianten sehr häufig. Auch bei milden Verläufen können Herzmuskelschäden verbleiben, die innerhalb eines Tages zum Tod führen. Begleiterscheinungen sind Fieber und stark verringerte oder ganz ausbleibende Milchabgabe bei Nutztieren. Das Wildbret ist genussuntauglich.
Myxomatose
Viruserkrankung, keine Zoonose. Betroffen sind Kaninchen, sehr selten und mit milderem Verlauf Hasen. Die Übertragung findet durch direkten Kontakt oder stechende Insekten statt. Die Krankheit verursacht angeschwollene Schleimhäute, durch welche das Haupt des Tieres auch als Löwenkopf bezeichnet wird. Die Tiere sind geschwächt, suchen ihren Bau nicht mehr auf und verenden nach maximal 14 Tagen. Eine scharfe Bejagung kann, bei Auftreten, die Ausbreitung der Krankheit verhindern. Das Wildbret ist genussuntauglich.
Borreliose
Bakterienerkrankung, Zoonose. Von der Borreliose hat bestimmt jeder schon mal gehört. Sie löst zunächst Rötungen, dann schwere Gelenkentzündungen und Herzmuskelschwäche aus und kann zu bleibenden oder wiederkehrenden Lähmungen führen. Übertragung durch Zecken (Holzbock), wesentlich seltener auch durch Stechmücken oder Bremsen. Das Wildbret ist genussuntauglich.
Hunde können gegen Borreliose geimpft werden, Menschen nicht. Daher die Warnung an dieser Stelle: Solltet ihr in der warmen Jahreszeit eine kreisrunde Rötung auf eurer Haut entdecken, die mit der Zeit wandert, sucht sofort euren Arzt auf. Borreliose kann mit Antibiotika behandelt werden. Zu späte Behandlung führt zu schwersten körperlichen Schäden oder zum Tod.
Gamsblindheit
Bakterienkrankheit, möglicherweise Zoonose. Gamsblindheit befällt Gams- und Steinwild, selten auch Rehwild. Die Übertragung erfolgt durch stechende Insekten. Gamsblindheit verursacht tränende Augen, hervorgerufen durch eine Horn- und Bindehautentzündung. Betroffene Tiere erblinden und magern ab. Durch diese Krankheit verendetes Gams- und Steinwild wird u.a. von Geiern als Aas angenommen (siehe auch: Geier). Das Wildbret ist genussuntauglich.
Tularämie
Bakterienkrankheit, Zoonose. Befällt Hasen und Nagetiere. Infektion meist über direkten Kontakt, aber auch durch Parasiten oder Wasser. Symptome beim Tier sind Schwäche und Apathie inklusive ausbleibenden Fluchtverhaltens, Fieber und erhöhte Atemfrequenz. Lymphknoten und Milz vergrößert (dies wären für einen Jäger beim Aufbrechen deutliche Signale für die Krankheit), Tod innerhalb von vier bis 13 Tagen, bei chronischem Verlauf nach spätestens 60 Tagen. Menschen infizieren sich meist durch direkten Kontakt zu infiziertem Wild, besonders Jäger. Inkubationszeit ein bis zehn Tage. Mögliche Symptome: Geschwüre an der Eintrittsstelle, Fieber. Bei Verzehr infizierten und nicht ausreichen erhitzten Fleisches Rachenentzündung, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall und Bauchschmerzen. Bei Aufnahme des Erregers in die Lunge: Lungenentzündung, Husten mit Auswurf, Luftnot, Schmerzen im Brustkorb. Ohne Behandlung verlaufen rund ein Dritter der Fällt tödlich. Das Wildbret ist genussuntauglich.
Tuberkulose
Bakterienkrankheit, Zoonose. Tuberkulose kann alle Tiere und den Menschen befallen. Infektion vorrangig über Tröpfcheninfektion. Drei bis sechs Wochen nach der Infektion bilden sich in der Lunge kleine Entzündungen und, durch die folgende Immunabwehr, Knötchen. Diese sogenannte Primärtuberkulose ist in dieser Form separiert vom Rest des Körpers und nicht infektiös, kann aber Jahre in diesem Zustand überdauern. Kann der Körper den Erreger nicht eindämmen, kommt es zum Ausbruch der Krankheit und damit zu Müdigkeit, Schwäche, Appetitlosigkeit, geschwollenen Lymphknoten, leichtem Fieber, Nachtschweiß und Hüsteln ohne Auswurf. Bei ansonsten sehr gesunden Infizierten können die Symptome auch ganz ausbleiben. Schwere Verläufe beinhalten blutigen Auswurf, starke Blutarmut und Untergewicht. Bei ohnehin geschwächten Infizierten können auch Luftnot und Hirnhautentzündungen auftreten. Spätere Symptome können Kopfschmerzen, Nackensteifheit, Halluzinationen, Bewusstseinsstörungen, Krampfanfälle und Fieber, sowie schwere Beeinträchtigungen des Allgemeinzustandes sein, unbehandelt folgen darauf Koma oder Tod.
Entwickelt sich die Krankheit zur sogenannte Sekundärtuberkulose – es finden vorher also keine Heilung und kein Tod statt – können wochenlanger Husten mit gelb-grünem Schleim als Auswurf, Abgeschlagenheit, Müdigkeit, erhöhte Temperatur und Nachtschweiß auftreten. Später sind Schwellungen an den Gelenken oder der Wirbelsäule möglich. Diese Sekundärtuberkulose tritt in etwa einem von zehn Fällen auf. Abseits der Lunge, können auch andere Körperregionen betroffen sein und Symptome zeigen, deren Beschreibung den Rahmen sprengen würde. Das Wildbret ist genussuntauglich.
Tierartspezifische Krankheiten wie Schweinepest
Um nicht alle möglichen, nur artbezogen auftretenden Krankheiten anzureißen, fasse ich hier kurz ein bisschen was zusammen. Solche Krankheiten sind in der Regel keine Zoonosen, für die jeweilige Tierart aber dennoch eine große Gefahr. Das aktuellste Beispiel in Deutschland ist die Afrikanische Schweinepest. Durch solche Krankheiten können massenhaft Nutzvieh wie eben Schweine, oder auch Kühe, Hühner etc. verenden und so zu Nahrungsmittelknappheit und Hungernot führen. Gleichzeitig könnten finstere Gesellen wie Todesritter durch eine solche Krankheit sicherlich viel Schaden anrichten, ohne direkt erkannt zu werden.
Endoparasiten
Endoparasiten, sind Parasiten im Innern des Körpers. Beispiele sind Würmer, die sich in so ziemlich jedem Teil des Körpers einnisten können. Im Verdauungstrakt kommen sie, je nach Tierart, besonders häufig vor. Wir unterscheiden zwischen dem Befall eines Zwischenwirts, dem Zielwirt und einem Fehlwirt. Nehmen wir als Beispiel den Fuchsbandwurm, bei dem die Maus ein Zwischenwirt wäre. Sie wird zum Beispiel über Ausscheidungen des Fuchses aufgenommen. Wird die Maus von einem Fuchs gefressen, gelangt der Fuchsbandwurm in seinen Endwirt. Dort nistet er sich im Verdauungstrakt ein und schmarotzt Nährstoffe, ohne dabei aber den Fuchs allzu sehr zu beeinträchtigen. Gelangt der Fuchsbandwurm hingegen einen Fehlwirt, zum Beispiel den Menschen, endet dies durch Schwächung des Wirts oft tödlich.>
Magen- und Darmwürmer
Diese Würmer setzen sich im Magen oder Darm ihres Wirts fest und ernähren sich von der vom Wirt aufgenommenen Nahrung. Typische Beispiele wären Fuchsbandwurm und Waschbärbandwurm. Ein Wirt kann mehrere, teilweise dutzende solcher Würmer in sich tragen, die in ihrer Masse früher oder später einen signifikant negativen Effekt auf die Vitalität und den Ernährungszustand ihres Wirts haben. Befallene Tiere scheiden Wurmeier oder -finnen aus, die, bei Aufnahme durch andere Tiere, neuen Befall auslösen. Die Verwendbarkeit des Wildbrets muss im Einzelfall beurteilt werden.
Lungenwürmer
Der große und kleine Lungenwurm kann bei allen Tieren vorkommen. Die Eier gelangen über die Bronchien, bzw. das Lungengewebe und folgendes Abschlucken in die Ausscheidungen. Beim kleinen Lungenwurm sind Schnecken oder Regenwürmer der Zwischenwirt notwendig, wobei der Regenwurm hauptsächlich von Schwarzwild wieder aufgenommen wird. Starker Befall führt zu Lungenentzündungen, Husten und Kümmern. Die Verwendbarkeit des Wildbrets muss im Einzelfall beurteilt werden.
Trichinen
Diese Würmer können bei Fleisch- und Allesfressern vorkommen und auch den Menschen infizieren. Sie infizieren die Muskulatur ihres Wirts. Möchte man erlegte, potentielle Wirte weiter verwerten (zum Beispiel Schwarzwild oder Nutria), ist IRL eine vorherige Trichinenbeschau zwingend vorgeschrieben. Dabei wird aus einem vorgeschriebenen Bereich (Wadenmuskulatur, Zunge, Zwerchfellpfeiler) gut durchblutetes und daher von Trichinen bevorzugtes Muskelgewebe entnommen und im Labor untersucht. Ein positiver bescheid ist selten, macht das Wildbret aber genussuntauglich. Fortschreitender Befall eines Muskels verursacht nach einigen Wochen heftige Muskelschmerzen, Bewegungsstörungen und teils sogar Lähmungen, sowie im Fall des Herzens Herzschwäche. Letztere beide können tödlich enden. Werden Larven mit der Nahrung aufgenommen, entwickeln diese sich im Magen zu geschlechtsreifen Würmern, die dort neue Larven produzieren. Dies verursacht in den ersten bis zu drei Wochen heftige Darmkoliken. Diese neuen Würmer gelangen dann über den Blutkreislauf in die Muskulatur und nisten sich dort ein. Das Wildbret ist genussuntauglich.
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Ektoparasiten
Diese Parasiten befallen den Körper von außen, wobei dies auch die oberen Atemwege inkludiert. Im Gegensatz zu Endoparasiten ist ihr Auftreten meistens vom Wetter, insbesondere der Temperatur, abhängig.
Zecken
Fiese kleine Biester, die ganz gemeine Krankheiten übertragen können. Sie werden meistens von Grashalmen oder niedrigen Büschen aufgenommen und suchen sich dann eine warme Körperstelle, um dort Blut zu sagen und angesammelte Giftstoffe und Krankheitserreger abzugeben. Dazu gehören Borreliose (s.o.), Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) und Tularämie (s.o.). Dass Zecken in WoW existieren, wissen wir spätestens von dem Item Vollgesogene Zecke.
Beim Entfernen einer Zecke, die bereits gebissen hat, muss darauf geachtet werden, den Kopf mit herauszuziehen, da dieser noch Giftstoffe in den Körper abgeben kann.
Tipp: Gegen FSME gibt es Impfungen für den Menschen. Die Krankheit war früher nur in Süddeutschland verbreitet, befällt mittlerweile aber auch immer mehr Gebiete Norddeutschlands – ein Trend, der sich fortsetzen wird. Lasst euch einfach dagegen impfen, dann habt ihr eine Sorge weniger.
Milben
Milben an sich sind nichts ungewöhnliches, doch einige von ihnen können tödliche Krankheiten auslösen. Dazu gehört beispielsweise die Räudemilbe, die die Krankheit Räude (beim Menschen Krätze genannt) auslösen kann. Die Milbe bohrt Gänge unter die Haut, die zu starkem Juckreiz, Hautentzündungen, Haarausfall und borkiger Haut führen. Optisch charakteristisch ist das Fehlen großer Bereiche des Fells und Verschorfung der Haut darunter. Tiere im späteren Verlauf der Räude verlieren ihr natürliches Fluchtverhalten und verfallen der Apathie. Wildtiere verenden in der Regel an Verdursten oder Nahrungsmangel.
Räude kann mit unterschiedlichen Mitteln behandelt werden, beispielsweise in Form von Cremes, die die Milben abtöten. Beim Umgang mit den Tieren und auch den Kadavern sollte auf den Eigenschutz durch Handschuhe und lange Ärmel geachtet werden. Die Kleidung sollte danach entweder intensivst gewaschen oder entsorgt (in Azeroth gegebenenfalls verbrannt) werden. Ersteres hat für mich bei meinem bisher einzigen Räudefuchs gut funktioniert.
Flöhe, Läuse, Lausfliegen
Können bei allen Wildarten vorkommen, sind ziemlich gewöhnlich. Bei Nutztieren behandeln, da sie Infektionskrankheiten übertragen können.
Haut- und Rachendasseln
Haut- und Rachendasseln kommen bei allen wiederkäuenden Schalenwildarten vor. Die Eier der Hautdassel werden in den Flanken der Tiere abgelegt. Die Larven wandern anschließend unter der Haut zum Rücken und verlassen den Wirt schließlich über die Atemwege. Nach Verpuppung im Boden schlüpft die Dasselfliege. Bei starkem Befall werden Wirtstiere geschwächt, ihr Rücken kann sich entzünden. Besonders starker Befall macht das Wildbret genussuntauglich und mindert die Qualität des Leders (betrifft damit Lederverarbeiter!).
Die Eier der Rachendasseln werden vom Muttertier in die Nase des Wirts gespritzt. Die Larven wandern in den Nasen- und Rachenraum, wo sie anwachsen und bei starkem Befall Niesen und Husten verursachen. Die Larven werden im Frühjahr ausgeniest und verpuppen sich im Boden. Das Wildbret bleibt genusstauglich, da nicht befallen.
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Unbelebte Krankheiten
Vergiftungen
Kommen IRL vergleichsweise selten vor und sollten auch in Azeroth eher die Ausnahme sein. Tiere erkennen giftige Pflanzen und Beutetiere normalerweise und ansonsten sollten Gifte in freier Wildbahn relativ selten auftreten. Denkbar sind natürlich gezielte Vergiftungen und Magie. Nennenswert wären Mytoxikosen (Vergiftungen durch Pilze wie Schimmelpilz) und Botulismus (Vergiftung durch Bakterien; IRL und in Reinform eines der potentesten Gifte der Welt). In beiden Fällen ist das Wildbret genussuntauglich.
Verletzungen
Es gibt eine große Bandbreite von Verletzungen mit Folgeschäden, die wir nicht im Detail durchgehen werden. Sie können aus Konkurrenz- und Revierkämpfen, der Abwehr von Raubtieren, ungünstiger Umgebung (zum Beispiel Huffäule durch feuchten Untergrund) und vielen weiteren Quellen stammen.
Missbildungen, Mutationen und Farbabweichungen
Diese Dinge sind oft angeboren, können aber auch durch die Verletzung bestimmter Körperteile verursacht werden. Inkludiert sind hier unter anderem Doppel- und Mehrfachbildungen von zum Beispiel Zähnen oder Gliedmaßen, das Fehlen oder verkümmerte Ausbilden dieser und Zwitterbildung.