Waidmannsheil! 🌿 Ein Guide zum Thema Jagd

Vorwort


Horrido, ihr lieben Goldigen! Nachdem es vor einiger Zeit mal um einen Guide zum Thema Jagd ging, habe ich mich hingesetzt und einen solchen geschrieben. Insbesondere in Anbetracht der Tatsache, dass es eine Engine-Klasse mit dem gleichen Namen gibt, deren Low-Power Auslegungen (bspw. Trapper oder Jäger in einem Lehen) dem ganz gewöhnlichen Waidmann der echten Welt nicht völlig fremd sind, erscheint mir so ein Guide durchaus hilfreich. Gleichzeitig stolpert man iC hin und wieder über eher fragwürdige Aussagen eigentlich fachkundiger Personen, denen ich hiermit etwas unter die Arme greifen möchte. Leider fokussieren sich die meisten Darstellung von Jägern, bzw. der Jagd in Azeroth darauf, wie geil es doch ist, möglichst viele Tiere über den Haufen zu schießen (looking at you, Nesingwary). Dass zu dem Thema aber noch wesentlich mehr gehört, möchte ich im Folgenden erläutern.

Sehr viele Inhalte dieses Guides basieren auf meinem Wissen und meinen jagdlichen Erfahrungen im Real Life, sowie meinem geliebten Ratgeber „Vor und nach der Jägerprüfung“ (siehe Quellen unten).

Nach Referenzen und Pendants, von zum Beispiel Wildtieren in Azeroth, habe ich aktiv gesucht. Ich bin allerdings keine Person, die extrem gut in der WoW-Lore bewandert ist. Viele von euch Lesern werden, verschiedene Themen betreffend, wesentlich mehr Ahnung haben. Daher an dieser Stelle der ausdrückliche Aufruf: Wenn DU ein Detail kennst, das diesen Guide ergänzen könnte, dann kontaktiere mich bitte unter Angabe der Quelle, via Discord an Fang from the Nunakin#0001.

Weiterhin muss erwähnt werden, dass viele Dinge in diesem Guide wohl am ehesten auf die Jagd und Jagdausübung in den menschlichen Kulturen schließen lassen. Das liegt vor allem daran, dass Flora und Fauna in den Menschenreichen am ehesten mit unserer RL-Umwelt vergleichbar sind (Königreich Sturmwind, Kul Tiras, Alterac etc.). Natürlich steht es auch Spielern anderer Rassen frei, sich geeignet erscheinender Inhalte dieses Guides zu bedienen.

Um nicht in Konflikt mit den Forenregeln zu geraten, werde ich gewisse Themen wie Fortpflanzung und die Nennung einiger Körperregionen aussparen, auch wenn diese, im Hinblick auf Wildbiologie und -krankheiten, natürlich eigentlich sehr wichtig sind. Den letzten Teil dieses Guides werde ich für Fragen reservieren, die möglicherweise in weiteren Posts dieses Threads gestellt werden.

Eines ist dabei mir ganz wichtig: Ich liefere hier ein Angebot an euch, Dinge in euer Rollenspiel einzubinden. Was ihr davon tatsächlich umsetzt, ist natürlich absolut eure Sache. Wenn ihr etwas anders bespielen wollt, sei es aufgrund der allgemeinen Andersartigkeit Azeroths gegenüber unserer Welt, weil es nicht zu eurer (Plot-)Narrative passt oder schlicht „Weil Magie“, dann ist das natürlich vollkommen legitim. Viele der Inhalte hier werden im allgemeinen Rollenspiel kaum einen Platz finden. Vielleicht gibt es aber doch dann und wann Momente, in denen ihr auch auf eher spezielle Inhalte dieses Guides zurückgreifen möchtet oder sie eignen sich, um den Hintergrund eures Charakters oder den Aufbau und die Organisation eures Lehens o.ä. etwas mehr auszuschmücken.

Ich behalte mir vor, diesen Guide zwischendurch zu editieren; also Dinge hinzuzufügen, zu entfernen oder umzuformulieren. Ferner erhebe ich keinen Anspruch auf Vollständigkeit und behalte mir ebenso vor, irgendwo auch mal Flüchtigkeitsfehler untergebracht zu haben.

Und wenn mir Jemand sagen kann, warum die Abstände zwischen den einzelnen Aufklapptexten manchmal unterschiedlich groß sind, wäre ich für Hilfe sehr dankebar >:(

Ah, und: 99.000 Zeichen sind das Maximum für einen Beitrag im neuen Forum. Daher aufgeteilt auf mehrere Posts.



Allgemeines


Was ist eigentlich Jagd?

Auch wenn die spontane Antwort auf diese Frage in vielen Fällen wohl „Tiere erlegen“ lautet, ist dies noch recht vage gefasst. Im deutschen Recht wird Jagd als das Aufspüren, Verfolgen, Fangen und Erlegen von Wild durch Jäger bezeichnet. Die Jagd umfasst also nicht nur das Erlegen, sondern auch das Beobachten von Wild und das Nachstellen dessen. Das lässt sich auf WoW sicherlich nur sehr bedingt übertragen, würden doch besonders naturnahe Völker wie Kaldorei oder Tauren einen friedvollen Umgang mit wilden Tieren in freier Natur kaum als Jagd bezeichnen.

Gleichzeitig gilt: „Mit dem Recht zur Jagd geht die Pflicht zur Hege einher“. Hierzu mehr im Kapitel „Hege“.

Weiterhin muss die Jagd von anderen Handwerken unterschieden werden. Einige Tätigkeiten, wie das Zerwirken (Zerlegen) erlegter Tiere und das Einschießen von Waffen, lassen sich mehreren Berufen (hier: Schlachter und Jäger, respektive Büchsenmacher und Jäger) zuordnen.

Völkern wie Worgen liegt die Jagd wortwörtlich „im Blut“, wobei auch diese animalisch getriebene Jagd wiederum von der regulierten Jagd abzugrenzen ist.


Zwecke der Jagd

In diesem Segment werden wir uns mit den ganz pragmatischen Zwecken der Jagd befassen. Ergänzungen zur kulturellen Bedeutung bei verschiedenen Rassen sind gern gesehen!

Jagd im archaischen Sinne ist ein ureigenes Phänomen der Natur. Räuber-Beute-Beziehungen sind eine der ältesten Interaktion zwischen Lebewesen und dienen seit jeher dem Nahrungserwerb und damit dem Überleben. Auch zum gegenwärtigen Zeitpunkt in Azeroth ist die Jagd häufig ein, mal mehr, mal weniger stark ausgeprägter Pfeiler der Nahrungsversorgung einer Gesellschaft oder von Einzelpersonen. Gleichzeitig liefert eine halbwegs vernünftig erlegte Beute weitere Ressourcen wie Leder und Felle, Knochen, Federn oder Horn, die wiederum für handwerkliche oder spirituelle Zwecke verwendet werden können.

Besonders durch die Kultivierung der Natur ist die Bestandregulierung ein wichtiger Sinn der Jagd geworden. So idyllisch der Anblick einiger Rehe, die durch den Wald und über die Weiden hüpfen, auch ist, möchten sich genau diese Tiere auch von irgendetwas ernähren. Grade Industrielle und Lehnsherren, die viel Holzanbau oder Ackerbau betreiben (lassen), ist in der Regel sehr daran gelegen, dass Wild keine Jungpflanzen verbeißt oder die Felder ausdünnt.

Die Jagd als Freizeitbeschäftigung ist vor allem aus dem BfA-Gebiet Tiragardesund in Kul Tiras bekannt. In der Nähe des Norwinsen-Anwesens sind eine Vielzahl von Jägern hoch zu Ross zu finden.


Wildtierkunde


Vorwort Wildtierkunde

Detaillierte Wildtierkunde könnte einen kompletten, eigenen Beitrag füllen. Stattdessen werden wir uns Wild hier nur grob anschauen und den Fokus auf die wichtigsten Eckdaten legen, die iC aufkommen könnten. Ich möchte dabei niemanden drängen, diese Tiere exakt genauso zu bespielen, wie sie IRL existieren. Viel mehr möchte ich euch grundlegendes Wissen über diese Tiere vermitteln, um dieses auf eine euch vorliegende Situation anwenden zu können.

Beispiele:

  • Wer hat in einem Wolfsrudel wirklich das Sagen?

  • Wie entsteht ein Geweih?

  • Warum solltet ihr an einem Kadaver eher Milane und Geier, als Habichte und Adler emoten?

Wichtig ist hierbei, dass wir uns auf solche Tiere beschränken, die sowohl eine Entsprechung in WoW, als auch IRL haben.


Hoch- und Niederwild

Aus mittelalterlichen Zeiten sind die Bezeichnungen Hochwild und Niederwild entsprungen. Diese dienten dazu, zu unterscheiden, welche Tiere vom gemeinen Volk bejagt werden durften (Niederwild) und welche dem Adel oder sonstigen Herrschern vorbehalten waren (Hochwild). Eine solche Unterteilung wäre mir in WoW nicht bekannt, wirkt allerdings auch nicht ganz abwegig.

Haarwild und Federwild

Die Begriffe Haarwild und Federwild sprechen im Grunde genommen für sich. Haarwild umfasst all jenes Wild, das Haar im Sinne eines Fells trägt. Dies sind üblicherweise Säugetiere. Federwild meint hingegen jene Tiere, die ein Federkleid tragen und meist auch zum Fliegen fähig sind. Dies sind üblicherweise Vögel.

Beide Kategorien teilen Gemeinsamkeiten, die für die Jagd relevant sind, wie beispielsweise ein innenliegendes Skelett (Endoskelett).


Haarwild


Hirsche

Hirsche gehören zum Schalenwild. Schalen bezeichnet dabei die „Hufe“ dieser Tiere. Viele Hirsche sehen kein Rot; Blau ist für sie eine Signalfarbe. Daher sind auch diese Reflektoren, die man manchmal an den Leitpfosten von Landstraßen sieht, blau. Sie sollen im Dunkeln das Licht der Autos in blauer Farbe reflektieren und so ein Warnsignal an das Wild senden. Die Effektivität ist allerdings umstritten.

Streng genommen unterscheidet man zwischen den Echten Hirschen und Trughirschen. Zu den echten Hirschen gehören plakative Vertreter wie Rotwild und Damwild, während zu den Trughirschen unter anderem Reh und Elch zählen. In vielen Gebieten in ganz Azeroth treffen wir Spieler auf (nicht näher benannte) Hirsche und Hirschkühe, wobei die männlichen Tiere meist ein Geweih tragen.

Rotwild und Sikawild

Rot- und Sikawild sind Hirsche, deren männliche Vertreter ein Geweih tragen, wie man es vielleicht aus Büchern oder Opas Trophäenzimmer kennt. Es handelt sich dabei um Knochensubstanz, die aus den sogenannte Rosenstöcken, als welche man die zwei Auswuchsstellen am Haupt des Tieres bezeichnet, geschoben werden. Die beiden Geweihstangen, die zusammen das Geweih ergeben, sind schlank und bilden meistens weitere kleinere Auswüchse, die als Sprossen bezeichnet werden. Der Wuchs des Geweihs kann bei widrigen Bedingungen wie hohem Konkurrenzdruck oder geringem Nahrungsangebot ausbleiben oder nur kümmerlich stattfinden. Jungtiere, die ihre ersten Geweihe schieben, werden oft als Spießer bezeichnet, da die ersten Geweihe häufig wie schlanke Spieße anmuten. Neben einer ganzen Reihe weiterer Abstufungen sollte man sich die Bezeichnung für einen Hirsch mit einem gesunden Geweih mit vielen Sprossen merken: Kronenhirsch. Dies sind die Tiere, die den Adel auf seiner Hochwildjagd besonders faszinieren. Dazwischen gibt es allerlei Abstufungen für unterschiedliche Stadien und Varianten des Geweihwuchses, wie Sechser, Gabel-Achter oder Eissprossen-Zehner.

Das Geweih wird meist im Frühling geschoben (ausgebildet), wenn das Nahrungsangebot üppig ist und das Tier viele Nährstoffe in das Geweih investieren kann. Dabei ist es von einer Schicht Haut bedeckt, dem sogenannten Bast. Dieser wird, sobald das Geweih fertig ausgebildet ist, gefegt (entfernt). Meist geschieht das, indem der Hirsch sein Geweih mit den Ästen, Blättern und Rinden diverser Bäume bekannt macht. Bei hier entstehenden Schäden spricht man von Fegeschäden. Es dient der Verteidigung gegen Angreifer, sowie dem Konkurrenzkampf während der Paarungszeit (Brunft).

Rot- und Sikawild sind Hochwild. Sikawild stammt IRL eigentlich aus Ostasien, ist aber schon länger auch in Europa vorhanden. Besonders Rotwild ist eigentlich ein Bewohner von lichten Wäldern, Wiesen und Auen, wurde aber durch die Besiedlung und Landwirtschaft des Menschen immer weiter in Wälder zurückgedrängt. In Teilen ist dieser Prozess wohl auch in Azeroth gut denkbar. Rotwild und Sikawild hören und riechen sehr gut, sehen aber nur bewegliche Objekte gut. Lauernde Jäger werden rein optisch eher weniger erkannt, können sich aber durch Laute und Geruch verraten.

Ausgewachsenes Rotwild wiegt aufgebrochen, also ohne innere Organe, zwischen 90 kg (weibl.) und 160 kg (männl.). Nichts also, was man mal eben mühelos aus dem Wald zerrt. Sikawild ist da mit 55 kg (männl.) und 35 kg (weibl.) aufgebrochen bei einer Widerristhöhe von bis zu 100 cm schon wesentlich handlicher. Bedenkt, dass viele in der Engine darstellten Hirsche wesentlich größer, und damit auch wesentlich schwerer, als das sind!


Damwild

Beim Damwild bilden ebenfalls die männlichen Tiere ein Geweih aus, welches allerdings eher wie eine Schaufel anmutet. Daher kommt auch der Begriff Damschaufler für Hirsche mit ausgeprägtem Geweih. Träger kleinerer Geweihe dieser Art werden u.a. als Löffler oder Halbschaufler bezeichnet, je nach Grad der Ausbildung. Auch wenn es naheliegt, Tiere wie Schaufelhauer in Nordend besonders den Elchen nahe zu sehen, wären auch Ähnlichkeiten mit Damwild möglich. Das Schieben des Geweihs ist dem Schieben bei Rot- und Sikawild sehr ähnlich.

Damwild bevorzugt parkähnliche Landschaften mit offenen Flächen, aber auch Rückzugsmöglichkeiten in Wald und Hain. Damwild wiegt aufgebrochen zwischen 45 kg (weibl.) und 90 kg (männl.). Damwild sieht besser als Rot- und Sikawild und riecht und hört ebenfalls sehr gut.


Elchwild

Elche sind IRL die größten Vertreter der Hirsche, dürften in WoW allerdings von zum Beispiel Schaufelhauern in den Schatten gestellt werden. Die Widerristhöhe erreicht bis zu 200 cm. Elchbullen wiegen bis zu 500 kg, Elchkühe erreichen 350 kg. In der Regel schiebt der Elchbulle ebenfalls schaufelförmige Geweihe, unter widrigen Umständen bleibt es hingegen bei schmaleren, stangenförmigen Geweihen. Trotz ihrer enormen Körpergröße sind sie in ihrer Nahrungsaufnahme sehr wählerisch und äsen (fressen) nur frische, möglichst junge, aber nährstoffreiche Triebe und Blätter. Man bezeichnet sie daher Konzentratselektierer. Elche sind Hochwild.

Elchwild riecht und hört sehr gut, sieht aber eher mäßig.


Rehwild

Rehwild ist in WoW nur als Critter anzutreffen und kann mit einem schiefen Blick aus dem Leben gehaucht werden. Tatsächlich handelt es sich bei Rehen um die kleinsten Vertreter der Hirsche. Böcke wiegen bis zu 30 kg, Ricken bis zu 25 kg. Rehwild wird als Schlüpfertyp bezeichnet. Es ist extrem gut darin, sich in Unterholz zu verstecken und harrt bei Anwesenheit (vermeintlicher) Gefahr oft extrem lange aus, ehe es flieht. Es ist nicht ungewöhnlich, dass Rehe keine fünf Meter neben einem Jäger aufstehen und das Weite suchen.

Fliehendes Rehwild kann, mit etwas Glück, durch einen Pfiff zum Verhoffen (innehalten während der Flucht) und Sichern (Neueinschätzen der Umgebung und der Gefahr) gebracht werden. Da es dabei meist starr steht, ist dies der ideale Zeitpunkt für die Schussabgabe. Die Geweihe haben verschiedene Bezeichnungen, von Knopfböcken (Böcke, deren Geweih nur wenige Centimeter ausgebildet ist), über Spießer oder Jährlingsspießer (bei einjährigen Böcken) bis hin zum „Starken Sechser“, der drei Sprossen inkl. Geweihspitze auf jeder Seite trägt. Diese sind als Trophäen begehrt, aber seltenst anzutreffen.

IRL ist Rehwild in Europa sehr weit verbreitet, was ich persönlich nur sehr bedingt auf Azeroth anwenden würde. Auf Rehwild kann durch das sogenannte Blatten hervorragend die Lockjagd ausgeübt werden. Dabei werden, mithilfe eines Laubblattes als „Instrument“ oder alternativ eines Holzinstruments, die Fieplaute von Ricken oder Kitzen nachgeahmt.

IRL ist der Grundsatz „Auf fliehendes Rehwild schießt man nicht“ bekannt, da Rehwild durch seinen kleinen Körper und flinke Bewegungen in der Bewegung sehr schwer zu treffen ist, ohne schlechte Schüsse abzugeben. Rehwild ist Niederwild. Rehwild riecht hervorragend, hört sehr gut, sieht aber nur bewegliche Objekte gut.

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Gamswild, Steinwild, Muffelwild

Gams-, Stein- und Muffelwild werden in WoW, so mein Eindruck, gerne allesamt in den Begriff Ziege oder Bergziege gequetscht. Tatsächlich sind diese Tiere aber sehr unterschiedlich.

Gamswild

Gamswild lebt meist in hohe Hügel-, Berg- Gebirgsregionen und ist ein begabter Kletterer. Diese Tiere haben ein sehr starkes Herz, das bis zu 200 mal in der Minute schlagen kann. Böcke sind nur wenig größer, aber deutlich schwerer als Geißen (50 kg männl. gegenüber 40 kg weibl. unaufgebrochen).

Das „Gehörn“ wird als Krucke bezeichnet und von Tieren beiderlei Geschlechts getragen. Die Krucken der Böcke sind meist stärker und breiter ausgeprägt, dabei aber manchmal sogar kürzer, als die der Geiß. Gamswild riecht sehr gut, hört gut, sieht aber nur mäßig.

Kitze dieser Tiere werden gelegentlich von Steinadlern gegriffen (erbeutet). Bei diesen Azeroth-Adlern, die wie eine Kreuzung aus A380 und F18 Kampfjet anmuten, sei die Spekulation gestattet, dass auch ausgewachsene Tiere die Augen öfter mal nach oben richten sollten.


Steinwild

Steinwild bevorzugt ebenfalls Hochgebirge als seinen Lebensraum, zwischen Waldgrenze (Grenze, über der kein Wald mehr gedeiht) und dem ewigen Schnee. Steinwild äst selbst dröge und nährstoffarme Nahrung wie Alpenmatten und Grasbänder in Felswänden und wird daher als Raufutterfresser bezeichnet. Der Bezoarkugel (Magenstein) und dem Herzkreuz (kreuzförmiger Knochen im bindegewebigen Trennbereich zwischen Herzvor- und Herzhauptkammern nahe der abgehenden Aorta) wurden früher heilsame Kräfte zugeschrieben. Im Falle der Bezoarkugel war dies der Schutz vor Giften, ein Aberglaube, der teils heute noch existiert und sicher auch in Azeroth nicht besonders abwegig ist. Insbesondere, wenn diese Tiere regelmäßig bestimmte Kräuter äsen, könnte in Azeroth sogar etwas dran sein!

Steinbock und Steingeiß gleichermaßen tragen eindrucksvolle, nach hinten gebogene Hörner. Während sie bei der Geiß 30 cm erreichen können, trumpfen Böcke mit bis zu 105 cm auf. Manchmal kommt es also doch auf die Größe an. Besonders die Böcke verwenden, wenn sie ihr Haupt senken, diese Hörner als Waffe, um Feinde auf Abstand halten zu können. Steinwild sieht, hört und riecht sehr gut.


Muffelwild

Muffelwild ist die einzige „Ziege“, die die Wärme und die Wälder bevorzugt, wobei es sich während seiner Aktivität gern in lichten Laubwäldern und auf Lichtungen aufhält und zum Ruhen in dichten Nadelwäldern Deckung sucht. Muffelwidder erreichen 45 – 55 kg, Muffelschafe hingegen nur 40 kg. Widder schieben ein Gehörn, dessen Wuchs mit den Jahren die Windung eines Schneckenhauses annimmt. Dabei kann das Gehörn eine volle Drehung und mehr erreichen. Bei genauem Hinsehen lässt sich erkennen, dass das Gehörn in verschiedenen Intervallen unterschiedlich stark geschoben wurde. Dies geben die Rillen des Gehörns zu erkennen und lassen dadurch Rückschlüsse auf das Alter des Tieres zu. Die Geschwindigkeit des Wachstums des Gehörns lässt Rückschlüsse auf die Nahrungsverfügbarkeit und den Druck innerhalb der Art im jeweiligen Jahr zu.

Muffelwild sieht, hört und riecht sehr gut.


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Schwarzwild

IRL vermehren sich Sauen (Schwarzwild, Wildschweine) mindestens so effektiv, wie der durchschnittliche Rudelworgen in Goldshire und sind dabei so unkaputtbar, wie Stahlbeton oder Johannes Heesters. Schwarzwild ist IRL das einzige jagdbare Wild, das in ganz Deutschland lebt und das inkludiert auch die Inseln der Nord- und Ostsee. Das liegt insbesondere daran, dass dem Schwarzwild die natürlichen Feinde fehlen. Gleichzeitig ist Schwarzwild sehr anpassungsfähig und, grade die älteren Tiere, sehr intelligent.

Die Lebensgemeinschaften des Schwarzwilds (Rotten) werden von einer Leitbache angeführt; meist ein altes Tier mit viel Erfahrung. Das Erlegen einer Leitbache sollte unbedingt vermieden werden, da dies die noch halbwegs kontrollierte Fortpflanzung innerhalb der Rotte völlig aus dem Ruder laufen lässt.

Rauschige Keiler und führende Bachen, also Bachen mit (jungem) Nachwuchs, können extrem territorial reagieren. Die Anwesenheit rauschiger Keiler offenbart sich in der Regel durch den sehr penetranten Geruch, der sich besonders gut mit Maggi vergleichen lässt (kein Scherz, kein product placement!).

Sauen sind Allesfresser. Sie können sich von Pflanzenteilen ebenso ernähren, wie von Engerlingen (nach denen sie mit Vorliebe wühlen, man spricht von Brechen), Mais und Kadavern anderer Tiere. Dies macht sie zu einem potentiellen Reservoir für Krankheiten und Parasiten. IRL sind dies insbesondere die Afrikanische Schweinepest und Trichinen (siehe Wildkrankheiten). In Azeroth wird dieses Thema wenig thematisiert, doch eine besondere Portion Vorsicht oder eine besondere Form der Zubereitung dieses Wildbrets, gegebenenfalls auch durch Magie, wären sicher ratsam. Sauen hören und riechen sehr gut, sehen aber schlecht. Sie lassen sich besonders mit Mais, Hackfrüchten und Getreide kirren (anlocken).

Die Eckzähne des Schwarzwildes sind überproportional entwickelt. Die „Hauer“ im Oberkiefer des Keilers werden als Haderer bezeichnet, die im Unterkiefer als Gewehre. Gemeinsam bilden sie das Gewaff. Bei Bachen wird es stattdessen als Haken bezeichnet. Das, oft nach außen hin schon sehr beeindruckende, Gewaff ist zu zwei Dritteln im Oberkiefer verankert, was Gewaff und Haken zu äußerst stabilen Abwehrmitteln macht. Bei annehmenden (angreifenden) Sauen müssen Jäger sehr große Vorsicht walten lassen. Schlägt ein Keiler eines seiner Gewehre in das Bein eines Menschen und erwischt dabei eine Arterie, dann endet dies sehr schnell mit dem Tod durch Blutverlust. Angriffe auf Jagdhunde sind ebenfalls nicht selten und enden ebenso häufig mit dem Tod des Vierbeiners. Meiner Interpretation nach müssen selbst von Haus kräftige Rassen wie Worgen oder Orcs hier sehr vorsichtig sein. Bei sehr großen Sauen wie Prinzessin im Elwynn potenziert sich die Gefahr entsprechend.

Erfahrungsgemäß sind Sauen sehr widerstandsfähige Tiere, die selbst mit Herztreffern noch mehrere hundert Meter machen können. Ein wirklich starker Basse (starker, intelligenter, alter Keiler) wäre vielleicht sogar als Low Power – Plotboss geeignet.

Abzugrenzen sind Stachelschweine und Weitere, für die dieser Eintrag keine Gültigkeit hat.


Hasenartige

Hasen(artige) sollten jedem ein Begriff sein, daher schauen wir uns hier lediglich zwei Dinge im Besonderen an: Die Hasenapotheke und die Abgrenzung zwischen Hasen und Kaninchen.

Hasen wurden immer wieder dabei beobachtet, bestimmte Kräuter zu fressen. Daraus leitete sich, als Sammelbegriff für diese Kräuter, später der Begriff Hasenapotheke ab. Typische Vertreter sind unter anderem Gelb-, Rot- und Weißklee, Löwenzahn, Glockenblume und Dill. In Azeroth könnte ich mir gut vorstellen, dass diese Hasenapotheke Kräuter umfasst, die noch wesentlich stärkere, heilsame oder sonst wie förderliche Wirkung haben, wie zum Beispiel Silberblatt und Friedensblume.

Hasen unterscheiden sich von Kaninchen durch folgende Merkmale:

  • Ausgewachsene Hasen sind größer, als ausgewachsene Kaninchen

  • Die Grundfarbe des Fells des Hasen ist eher bräunlich, die des Fells des Kaninchens eher grau

  • Löffelspitzen (Löffel = Ohren) des Hasen haben schwarzen Rand und überragen beim nach vorn klappen die Nasenspitze.

  • Löffel des Kaninchens sind maximal auf Kopflänge umklappbar

  • Hasen ziehen sich nicht in Höhlen / Baue zurück. Kaninchen hingegen schon.

  • Tier unterirdisch ruhend aufgefunden, vielleicht sogar in einer Wurfhöhle mit seinen Jungtieren? Es ist ein Kaninchen.

  • Tier oberirdisch ruhend aufgefunden, vielleicht sogar in einem Bett aus Pflanzen mit seinen Jungtieren (sogenannte Wurfkessel)? Es ist ein Hase.

Hasen bevorzugen offene Feld- und Wiesenflächen mit Hecken als Rückzugsorte (die IRL leider immer mehr entfernt werden). Hasen sehen und hören sehr gut und riechen gut. Hasen nehmen durch ihre Vibrissen („Schnurrhaare“) außerdem Erschütterungen sehr gut wahr.

Kaninchen ziehen sich bei Bedarf in einen unterirdischen Bau zurück oder verstecken sich, allerdings nur zeitweilig, in Feldgehölzen oder Gras. Sie hören und sehen Bewegungen sehr gut und riechen gut.

Zur Bejagung von Kaninchen bitte auch die Sektion zum Beschuss von Wild mit Schrot lesen.


Wolf

Wohl um kein anderes Tier dieser Welt ranken sich so viele Mythen und Legenden wie um den Wolf und wenig Tiere werden so zwiespältig betrachtet. Einer hält den Wolf für gefährlich für Mensch, Wild oder / und Schafszucht, der Nächste will ihn in Deutschland auf Teufel komm raus wieder ansiedeln und der Dritte hätte am liebsten einen als Haustier (please don’t). Und, Himmel die Berge, mit „Wolf“ gewinnt man beim Banner-Bingo auf jeden Fall.

Back to Topic.

Wölfe gehören zum Haarraubwild und sind das erste Raubwild in dieser Liste. Sie sind in Azeroth weit verbreitet und haben diverse Unterarten ausgebildet. Auf dieser Liste hier sind Worgs unbedingt von Wölfen abzugrenzen, da diese wesentlich größer und noch mal viel intelligenter sind, als ihre IRL existierenden Cousins.

Wölfe leben in Rudeln mit einem führenden Tier, der Leitwölfin. Dieses Rudel besitzt eine Hierarchie, die allerdings durch Rangkämpfe angefochten werden kann. Wölfe jagen in der Regel im Rudel, wobei sie zunächst ihre Beute einschüchtern und zur Flucht drängen. Bei der anschließenden Hetze wird das Tier immer wieder angegangen, in der Regel durch Bisse in die Hinterläufe, bis Erschöpfung und Verletzungen die Beute in die Knie zwingen. Die Chance auf eine erfolgreiche Jagd nimmt rapide ab, wenn ein Wolf allein unterwegs ist. Die wichtigste Krankheit bei Wölfen ist die Tollwut, die auch für den Menschen gefährlich ist. Gegen Krankheiten resistente Rassen wie Worgen dürften weniger bis gar nicht gefährdet sein.

Wölfe sind sehr intelligent und in begrenztem Maße zur Lösung mechanischer Probleme in der Lage. Das meint zum Beispiel Umstoßen von Eimern, unter denen Futter steckt. Gleichzeitig selektieren Wölfe ihre Beute sehr genau und ziehen meist eine einfache Beute, wie eine kranke Hirschkuh, einer schwierigen Beute, wie einer Rotte bis an die Zähne bewaffneter Sauen, vor. IRL greifen Wölfe nur in den seltensten Fällen Menschen an, sondern suchen normalerweise die Distanz zu ihnen. Ausnahmen können bei extremem Nahrungsmangel oder gesteigerter Vertrautheit zur menschlichen Zivilisation, zum Beispiel durch Anfüttern oder frei zugängliche Haushaltsabfälle mit Nahrungsmittelresten, auftreten. IRL ist der Wolf durch Regularien auf EU- und Bundesebene geschützt; das dürfte sich wohl kaum nach Azeroth übertragen lassen.

Rüden erreichen bis zu 50 kg Lebendmasse, Wölfinnen bis zu 40 kg. Wölfe sehen gut und hören und riechen sehr gut.



Fuchs

Füchse gehören zur Familie der Hundeartigen und reihen sich dabei am körperlich kleineren Ende ein. Ihre Fellfarbe kann, je nach Jahreszeit, zwischen kräftigem Orangerot im Sommer und fahlem Orangegrau im Winter variieren. Der Bauch und die Spitze der Lunte (Schweif) ist oft weiß, während die Lunte, zwischen dem rötlichen Fell und der weißen Spitze, häufig einen Ring aus schwarzem Fell trägt. Die Lunte des Fuchses wird als Trophäe verwendet.

Das Auftreten von Füchsen ist regional kaum begrenzt. Sie graben Fuchsbaue, in denen die Fähe die Jungtiere zur Welt bringt, säugt und aufzieht, bis diese halbwegs selbstständig laufen können. Während dieser Zeit sammeln die Elterntiere Nahrung, ohne den realen Bedarf ihrer Jungtiere zu berücksichtigen. Häufig kommt es zu exzessivem Sammeln. Es wurden Fuchsbaue ausgehoben, in denen nur noch ein Welpe am Leben war, aber trotzdem Nahrung für vier oder fünf Jungtiere gesammelt wurde, welche sich allmählich stapelte und verrottete. Füchse sind dämmerungsaktiv. Selten kommt es vor, dass Fuchs und Dachs in ein und dem selben Bau leben. Der Fuchs ist dabei der Obermieter.

Wenn Füchse auf der Pirsch eine Maus erlegen, stürzen sie sich von oben mit den Vorderpfoten auf diese nieder, um sie festzusetzen. Im Moment vor diesem Sprung verharren sie, daher ist dieser Augenblick ideal zur Schussabgabe geeignet. Die wichtigste Krankheit bei Füchsen ist die Tollwut, die auch für den Menschen gefährlich ist. Gegen Krankheiten resistente Rassen wie Worgen dürften weniger bis gar nicht gefährdet sein. Sie können vor allem durch Ansitzjagd, Treiben und durch Sprengen des Baus bejagt werden. Siehe Jagdarten weiter unten.

Füchse sehen gut und hören und riechen sehr gut.

Und ja, Füchse können keckern und bellen. Kekedi kek kek.


Braunbär

Bären sind Allesfresser und IRL meist die Spitzenprädatoren in ihrem Lebensraum. Sie ernähren sich von gerissener Beute und Kadavern ebenso, wie von Fisch und Obst. Sie halten von Dezember bis Mai Winterruhe, keinen Winterschlaf, wofür sie sich zuvor möglichst große Feistreserven (Fettreserven) anfressen. Im Gegensatz zum sehr territorialen Grizzly, reagieren andere Bären wie der Braunbär auf Menschen meist ausweichend. Wichtig ist, den Bären nicht zu überraschen, weshalb in Bärengebieten zum Tragen von Glöckchen und sonstigen Lärm verursachenden Maßnahmen geraten wird. In Begleitung ihres Nachwuchses können Bären allerdings sehr schnell feindselig reagieren.

Im Fall eines Bärenangriffs wird von Wegrennen oder Einschüchterungsversuchen abgeraten. Stattdessen sollte man sich auf den Bauch legen, möglichst einen Rucksack oder ähnliches über den Hinterkopf ziehen und sich totstellen. Ein tobender Bär gehört zu den tödlichsten Dingen, die einem Jäger auf einer normalen Jagd begegnen können.

Männliche Braunbären erreichen eine Länge von bis zu 210 cm, eine Schulterhöhe von 115 cm und wiegen dabei bis zu 250 kg. Der Engine nach sind Bären dieser Größe oder noch größer keine Seltenheit. Sie sehen gut und hören und riechen sehr gut.


Luchs

Während in Azeroth Luchse oft die Größe von Großkatzen und co. erreichen, werden die realen Luchs lediglich bis zu 130 cm lang, 70 cm an der Schulter hoch und erreichen bis zu 30 kg. Luchs haben hinten längere Läufe als vorne. Ihre Pfotenunterseiten und Gehöre (Ohren) sind sehr behaart. Luchse können sehr einfach auf Schneedecken laufen, was ihnen auf der Pirsch sehr zugute kommt. Der Ruf eines Luchses kann mit dem Schrei einer Frau verwechselt werden (erneut, kein Scherz! Sucht mal auf YouTube danach. Ich kann es leider nicht verlinken.)

Luchse sehen und hören sehr gut, riechen aber nur mäßig. Sie besitzen Vibrissen zur Wahrnehmung von Erschütterungen.


Federwild


Wichtige Begriffe

Hosen = Federkleid oberhalb der meist (nicht immer!) unbefiederten Ständer

Ständer = Beine

Stoß = Schwanzfedern eines Vogels

Terzel = Männlicher Taggreifvogel (mit Ausnahmen)



Ein paar Worte zu Greifvögeln

Bei den Greifvögeln werde ich mir Mühe geben, das Aussehen deutlich zu beschreiben. Die wenigsten werden wohl aus dem Kopf wissen, was optisch einen jungen Wanderfalken oder einen ausgewachsenen Habicht ausmacht.

Greifvögel speien von Zeit zu Zeit das sogenannte Gewölle aus – eine Ballung aus unverdaulichen Resten ihrer Beute, wie Haare und Federn. Bei Eulen sind auch Knochen enthalten, die bei anderen Greifvögeln verdaut werden.

Trivia: Greifvögel sind niemals als Raubtiere zu bezeichnen, da Raubtiere als eine Ordnung der Klasse der Säugetiere definiert sind.


Enten

Quäck. Sie werden mit Dragonflight wohl endlich ihren Weg ins Spiel finden, wodurch Blizzard einen der sprichwörtlichen Black Swans von WoW entfernt, wodurch sie aber auch einen Platz in dieser Liste gewinnen.

Ihre Federn sind sehr gut für Pfeile geeignet. Wir unterscheiden zwischen Schwimm- und Tauchenten. Innerhalb ihres Habitats sind Enten quasi Allesfresser. Die unterschiedlichen Enten sehen viel zu verschieden aus, um sie alle zu beschreiben. Ich kann aber bestätigen, dass man sie mit einem Memorie-Spiel ganz gut lernen kann.

Schwimmenten gründeln, tauchen also den vorderen Teil ihres Körpers unter Wasser und suchen mit dem Schnabel nach Nahrung am Grund flacher Gewässer oder nehmen Nahrung von der Wasseroberfläche auf. Sie liegen höher im Wasser, als Tauchenten. Schwimmenten können zwar tauchen, tun dies aber in der Regel nicht zum Zweck der Jagd, sondern auf der Flucht während der Mauser, wenn sie flugunfähig sind. Schwimmenten, vor allem die Stockente, suchen auch an Land nach Nahrung. Stockerpel sind die mit dem grünen Kopf, die jeder kennt, während ihr weiblicher Gegenpart immer dieses mehrtönige Braun trägt. Spieß-, Krick-, Stock-, Pfeif-, Schnatter-, Löffel-, Knäck- und Brandente sind Schwimmenten.

Tauchenten hingegen stürzen sich aus der Luft ins Wasser und versuchen bei diesem, teils ziemlich tiefen, Tauchgang, ihre Beute zu greifen. In größeren Scharen können sie sogar auf tieferem Wasser überwintern. Sie liegen tiefer im Wasser, als Schwimmenten. Auch sie können an Land gehen, sind dabei aber unbeholfener als Schwimmenten und verblieben direkt am Ufer. Tafel-, Schell-, Samt-, Reiher-, Trauer-, Moor-, Eis-, Berg-, Eider- und Kolbenente sind Tauchenten.

Enten sind abzugrenzen von Tauchern, Sägern und Hühnern.


Habicht

Habichte sind die ersten Raubvögel dieser Liste. Sie sind Grifftöter, das heißt, sie nutzen ihre kräftigen Füße, um ihrer gefangenen Beute das Genick zu brechen. Sie jagen über kurze Strecken in deckungsreichem Gelände und schlagen ihre Beute in Überraschungsangriffen. Wie auch bei vielen anderen Greifvögeln, sind die Weibchen hier deutlich größer, als die Terzel. Beim Habicht ist das Weibchen etwa ein Drittel größer und damit etwa so groß, wie ein Mäusebussard. Geschlechtsspezifische Abweichungen werden als Geschlechtsdimorphismus bezeichnet. Altvögel sind oberseits graubraun und unterseits weißlich mit typischer dunkler Querbänderung (man sagt auch „gesperbert“). Jungvögel sind kaffeebraun, mit gelbbrauner Unterseite, die dunkelbraune, tropfenförmige Flecken aufweist. Ihren Horst bauen Habichte in der Regel in Altholzbeständen ( = alte, hohe Bäume ).

Der Terzel erbeutet Vögel wie Drosseln, Eichelhäher und Ringeltauben. Das größere und stärkere Weibchen schlägt auch Wildkaninchen, Junghasen, Krähen, Bussarde und Fasane. Auch Haustauben und -hühner fallen, wenn vorhanden, in ihr Beutespektrum.


Bussard

Mittelgroße Greifvögel mit gedrungenem Körperbau und breiten Schwingen. Weniger wendig, als bspw. Habichte, aber gute Segelflieger. Jagt oft sitzend und abwartend auf der Feldflur. Gefieder zeigt sich braun mit verschiedenen farblichen Abwandlungen. Fänge eher schwach, Bisstöter.

Feinde sind Habicht, Uhu und Marder als Nesträuber, sowie in WoW alles, was Azeroth ihnen je nach Region so entgegenwirft. Da in der Engine Bussarde zum Beispiel in Loch Modan als feindliche NPCs auftauchen, gehe ich davon aus, dass wesentlich größere Varianten des Bussards existieren, auf die diese Beschreibung hier nicht passt. Sie sind abzugrenzen.

Bekannten Arten des Bussards sind unter anderem Mäusebussard, Raufußbussard und Felsenbussard.


Adler

Existieren in WoW ebenfalls in äußerst überdimensionierter Form, die von den hier beschriebenen Tieren abzugrenzen sind.

Große Raubvögel, Grifftöter. Nutzen ihre großen Schwingen zum Segelflug. In Deutschland heimisch sind Stein-, See- und Fischadler.

Steinadler

Steinadler sind einfarbig braun und mit einer Flügelspannweite von bis zu 230 cm sehr groß. Das bis zum fünften Lebensjahr getragene Jugendkleid besitzt helle Flecken an den Schwingen und einen hellen Stoß mit dunkler Endbinde. Die im Segelflug gespreizten Handschwingen sind ein Erkennungsmerkmal. Hauptbeute sind Murmeltiere, Hasen, Füchse, Gams- und Rehwild (Kitze und kümmerliche Stücke), Hühnervögel und, besonders im Winter, Aas. Ein Brutpaar beansprucht bis zu 100 km² als Revier. Man sollte also nicht allzu viele Steinadler auf einem Fleck erwarten.

Seeadler

Seeadler sind, mit einer Flügelspannweite von bis zu 250 cm, noch größer als Steinadler und damit die größten Greifvögel Europas. Der Seeadler ist außerdem der deutsche Wappenvogel. Seeadler sind hellbraun mit kurzem, keilförmigen, weißen Stoß, welcher im Jugendkleid noch braun ist. Sie besitzen einen sehr kräftigen Schnabel, der bei Jungvögeln grau ist und zur Adoleszenz gelb wird. Sie schlagen Wasservögel, an der Oberfläche schwimmende Fische, mittelgroße Säugetiere bis zu Hasen und Rehkitzen (meist in Gewässernähe) und nehmen Aas an.

Fischadler

Fischadler sind etwa so groß wie ein Bussard und besitzen eine völlig weiße Unterseite. Sie sind damit von unten gegen den Himmel schlechter zu erkennen. Schnabel und Ständer blaugrau. Oberseite dunkelbraun mit weißer Kopfhaube und charakteristischem, schwarzen Augenstreifen. Sie jagen als Stoßtaucher und mithilfe ihrer Wendezehe, nach Fischen. Eine Wendezehen bezeichnet eine Zehe, die nach hinten gewendet werden kann.

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Falken

Falken sind tendenziell kleinere Vögel (keine Raubvögel, sondern Falkenartige!), die sich durch Besonderheiten im Körperbau und Verhalten von den Greifvögeln unterscheiden. Ihr Kopf ist rundlich und stark gewölbt, weist große schwarze Augen und im Oberschnabel den typischen Falkenzahn auf, der dem Vogel das Töten via Biss erleichtert. Ein schwarzer Backenstreifen ist bei Alttieren deutlich zu sehen, während er bei Jungtieren nur angedeutet erscheint.

Falken bauen keine eigenen Horste (Brutstätten), sondern übernehmen Nester anderer Vögel oder brüten in Felsnischen. Die Mauser des Falkenweibchens findet während der Brut statt, also in einer Zeit, in der das Tier den Horst ohnehin nicht verlassen darf. Der kleinere Terzel versorgt in dieser Zeit das Weib. Falken besitzen hervorragende Augen, können mindestens ultraviolettes Licht sehen (weitere Wellenlängen werden von Wissenschaftlern untersucht) und erkennen bis zu doppelt so viele Bilder in der Sekunde, wie Menschen (Wanderfalke).

Wir befassen uns mit dem Baumfalken, dem Wanderfalken und dem Turmfalken.

Baumfalke

Der Baumfalke erreicht etwa die Größe einer Taube. Seine Oberseite ist schwarzgrau, die Unterseite hell mit dunkler Fleckung und die Hosen rostrot. Die Jungvögel des Baumfalken sind bräunlich, ihre Unterseite dunkel längsgefleckt. Baumfalken brüten vorzugsweise in Bäumen, nicht an Felsen. Sie greifen vorrangig Kleinvögel wie Lerchen und Schwalben und fliegende Großinsekten wie Käfer und Libellen, die für gewöhnlich im Flug gekröpft (gefressen) werden.

Wanderfalke

Wanderfalken sind die größten heimischen Falken und werden etwa so groß, wie Krähen. Optisch sind sie dem Baumfalken sehr ähnlich: Oberseite schwarzgrau, Unterseite hell mit schwarzer Bänderung. Die Jungvögel sind bräunlich, ihre Unterseite dunkel längsgefleckt. Sie brüten in Felsnischen, an hohen Gebäuden und, im Flachland, auch in von anderen Vögeln verlassenen Baumhorsten. Natürliche Feinde sind Habicht, Uhu und Steinmarder (am Horst). Wanderfalken halten in hohem Flug nach Beute Ausschau und stoßen dann im Sturzflug auf diese herab, um sie im rasanten Vorbeisturz mit ihren Füßen zu treffen und so auszuschalten. Ein getroffenes Beutetier taumelt oder stürzt in der Regel zu Boden und wird dort gekröpft. Der Wanderfalke ist, in seinem jagdlichen Sturzflug, das schnellste Tier der Welt. Da der Sturzflug vorrangig durch Gravitation und Luftwiderstand beeinflusst wird, könnte der Wanderfalke selbst in Azeroth eines der schnellsten, wenn nicht das schnellste Tier sein.

Turmfalke

In Deutschland am häufigsten zu beobachten ist der rostrot gefiederte, etwa taubengroße Turmfalke. Weibchen zeigen dunklere Fleckung, Terzel tragen einen aschgrauen Kopf und Stoß, sowie (teils undeutliche) Backenstreifen. Sie brüten in Felsnischen und Höhlen, oft auch in Gebäuden (Türme, Fabriken), sowie in Baumhöhlen und alten Krähennestern. Turmfalken schlagen vorwiegend Mäuse (ca. 90%) und größere Insekten, weniger Kleinvögel. Jagd vom Ansitz auf einer hohen Position oder aus dem Rüttelflug, der dem Tier seinen Spitznamen „Rüttelfalke“ gibt. Beim Rüttelflug „steht“ der Falke über einer Position in der Luft und hält mit seiner ultravioletten Sicht nach Mäuseurin Ausschau, die seine Beute verraten kann. Beim Rüttelflug schlägt der Falke, aufgrund der mangelnden Möglichkeit zum Gleitflug, stetig mit den Flügeln, was zur Bezeichnung führte.

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Geier (hier: Altweltgeier)

Geier sind spezialisierte Aasfresser, was auch daran liegt, dass sie zum Greifen von Beute nicht in der Lage sind. Sie sind dadurch per Definition keine Greifvögel (anders als Milane, die zwar keine talentierten Jäger sind, unter Ermangelung von Aas aber die Jagd ausüben könnten). IRL finden Geier in der Nähe von Bergweiden (und verunglückenden Tieren) optimale Lebensräume, wobei die Kadaver dieser Tiere aber meist durch den Menschen beseitigt werden. In Azeroth, wo sowohl Berge, als auch Kadaver ohnehin an der Tagesordnung sind, wäre eine weite Verbreitung in ihrer Nähe nicht verwunderlich.

Kranichvögel

Am ehesten in Pandaria anzutreffen, steht der Kranich Modell für die Lehren des Himmlischen Erhabenen Chi-Ji. IRL verwandte Arten wie Rallen und Wasserhühner werden wir uns nicht en detail ansehen.

Kraniche besitzen sehr lange Hälse und Beine. Tatsächlich ist der Kranich mit anderen, ähnlich proportionierten Vögeln wie Storchen und Reihern nicht näher verwandt, sondern stehen den Rallen näher. Kraniche bewohnen ungestörte Moore und Bruchwälder (ein permanent nasser, örtlich überstauter, langfristig gefluteter, sumpfiger Wald - wusste ich natürlich aus dem Kopf). Sie ernähren sich sowohl von Pflanzen, als auch von Kleintieren. Jungtiere vertilgen Insekten, Würmer und Schnecken. Kraniche werden bis zu 120 cm hoch und wiegen bis zu 5 kg, was sie zu den schwereren flugfähigen Vögeln sortiert.

Als besonderes Exemplar dürfte Dolchschnabel in der Krasarangwildnis auffallen, den man in der Quest Kranichbeherrschung: Dolchschnabel töten muss. Laut Questsgeberin Daggle Sprengschreiter hat dieser einem Tiger mit seinem Schnabel das Gesicht durchbohrt hat.

Trivia am Rande: Die schwersten, flugfähigen Vögel sind die Großtrappen, die auch in Deutschland leben. Der Trapphahn wird bis zu 15 kg (!) schwer und ist etwa doppelt so groß, wie das Weibchen. Beide können nur nach Anlauf schwerfällig abheben und sind ansonsten Laufvögel. In Azeroth dürfte das kaum bemerkenswert sein, bietet aber einen ganz netten Vergleich, was etwa die Grenze zur Flugfähigkeit, im Vergleich zur Kraft und Größe der Schwingen, ist. Streng genommen würde daraus folgen, dass Greifen, Protodrachen und die ganzen größeren Vögel in Azeroth entweder einen (extrem) optimierten Körperbau besitzen oder Magie im Spiel ist.

Möwen

Möwen sind dreiste Mistfinken, die mir an der Ostsee immer das Fischbrötchen klauen wollen.

Wie, das reicht euch nicht als Beschreibung?

Na gut. Möwen sind schlanke Vögel mit weißem, partiell grauen oder dunklen, Gefieder und roten oder gelben Schnäbeln und Ständern. Sie liegen hoch im Wasser und können problemlos aus dem Wasser aufsteigen. Sie sind Allesfresser und nehmen ihre Nahrung vor allem von der Wasseroberfläche auf, aber auch, in Küsten- und Ufernähe, vom Land. Einige Möwen sind Nesträuber. Bevorzugt sind dabei Insekten, Würmer, Mäuse, selten Jungfische und Laich. Einige von ihnen, zum Beispiel die Lachmöwe, brüten auch im Binnenland

Ähnlich wie Tauben, sind einige Möwenarten ausgesprochene Kulturfolger. Grade in Hafenstädten bedienen sie sich nicht nur an den Überresten der Bewohner, sondern werden oft auch von Touristen bereitwillig gefüttert, was aufdringliches Verhalten bestärkt.

Lasst das. Ich will mein Fischbrötchen in Ruhe essen >:(

Albatrosse

In der Engine können Albatrosse in Gebäuden fliegen. Erfahrt nachstehend, warum das Blödsinn ist.

Es handelt sich um sehr große Vögel mit schmalen Flügeln, die (je nach Art) eine Spannweite über 350 cm erreichen können. Diese Exemplare sind damit die größten Vögel der Welt. Dies könnte einer der ganz wenigen Fälle sein, in denen das Real Life Tier größer ist, als sein WoW-Gegenstück. Ferner können sie bis zu 12 kg Körpergewicht erreichen und gehören damit zu den schwersten flugfähigen Vögeln der Welt. Die Schnäbel zeigen sich gelb oder rosa und sind groß, spitz und kräftig gebaut. Über zwei Röhrchen auf dem Schnabel wird aufgenommenes Meersalz ausgeschieden. Albatrosse können auch bei starkem Wellengang sicher im Wasser liegen.

Albatrosse sind für ihren äußerst ausdauernden Segelflug bekannt. Hierbei lassen sie sich abwechselnd von Winden immer in die Höhe tragen und wieder absinken. Fällt die Windgeschwindigkeit dabei unter 12 km/h, können Albatrosse nicht mehr abheben. In Stürmen hingegen bleibt ihre Manövrierfähigkeit erhalten. Der Aufstieg zum Flug und die Landung gestalten sich oft schwierig. Starten können diese Tiere erst nach einem umständlichen, langen Anlauf. Bei der Landung können zu hohe Geschwindigkeiten zum Überschlag und zu gebrochenen Flügeln oder Beinen führen, was üblicherweise mittelfristig tödlich endet. Gelangen Albatrosse jedoch erfolgreich in ihren Gleitflug, können sie enorme Distanzen zurücklegen, ohne viel Energie zu verbrauchen. Da ihre Schwingen auf das Gleiten ausgerichtet sind, ist das Schlagen mit ihnen kräftezehrend und vergleichsweise wenig produktiv. Ein Albatros, der ohne Aufwind und flügelschlagend in einem Gebäude rumfliegt, wäre dementsprechend sehr schnell zurück auf dem Boden der Tatsachen.

Albatrosse ernähren sich vor alle von Tintenfischen, die nachts aus der Tiefsee in Oberflächennähe aufsteigen, sowie von kleinen Fischen, Krebsen und, seltener, Quallen und Aas.

Eulen

Die geflügelten Freunde der Kaldorei werden in Azeroth nicht besonders fein differenziert. Aus Platzgründen werden wir dies hier ähnlich halten, aber Kauze und den Uhu etwas abgrenzen.

Da, im Gegensatz zu Habicht und Wanderfalke, wohl jeder weiß, wie die typischen Eulen aussehen, beginnen wir mit den interessanten Eigenschaften dieser Tiere. Die großen Augen erlauben weites räumliches Sehen, in der Dämmerung ebenso, wie am Tag. Das Federkleid im Gesicht („Schleier“) besitzt einen speziellen Aufbau, der eingehenden Schall zu den sensiblen Ohren leitet. Das Gefieder der Eulen verhindert Verwirbelungen am Rand ihrer Flügel, sodass ihr Flug geräuschlos ist. Hohe Beweglichkeit zwischen dem Schädel und den ersten beiden Wirbeln erlaubt eine Rotation des Kopfes von insgesamt 270°, ohne weitere Bewegung des Körpers. Die Ständer von Eulen sind, anders als bei vielen anderen Greifvögeln, befiedert. Manche Eulen, wie Uhu, Wald- und Sumpfohreule besitzen Federohren, die allerdings mit dem Hörorgan nichts zu tun haben, sondern reine Zierde sind. Bei der Schleiereule und dem Waldkauz kommen schwarze Augen vor. Die Augen der in Azeroth vorkommenden Schleiereulen im Dämmerwald sind hingegen gelb.

Eulen bauen keine Nester, sondern sind Höhlenbrüter (zum Beispiel Käuze) oder nutzen alte Nester anderer Vogelarten. Hauptbeute sind Kleinsäuger (besonders Mäuse), zum Teil auch Kleinvögel, darunter auch andere Greifvögel. Kleine Eulenarten wie Stein- und Sperlingskauz (die kleinste Eulenart), erbeuten auch Insekten. Einzig der Uhu greift auch Kaninchen, Hasen, Krähen, Wasservögel und andere. Den Tag verbringen Eulen gern ruhend in Deckung auf einem Ast, wo sie sich von der Sonne bescheinen lassen.

Käuzchen sind, im Gegensatz zu Eulen wesentlich kleiner und besitzen keine Federohren. Sie schlagen kleinere Beute als Eulen und nutzen andere Brutmöglichkeiten.

Der Uhu ist die größte in Deutschland heimische Eule und dabei fast so groß, wie der Steinadler (siehe oben). Er besitzt Federohren und orangegelbe Augen. Er nimmt außerdem als einzige Eule Aas an.

Rabenvögel

Jeder kennt sie und Jäger können sie sogar als Talent auf Feinde hetzen. Zu den Rabenvögeln gehören die namensgebenden Kolkraben, aber auch mehrere Krähen, Elstern, Eichel- und Tannenhäher und Dohlen. Rabenvögel gelten als intelligent und lernfähig – und das mit Recht. Einige von ihnen sind Nesträuber, viele ernähren sich auch von Junghasen, sowie Hühner- und Entenküken. Da grade Rabenkrähen und Kolkraben ausgesprochene Kulturfolger sind, ernähren sich diese auch von Abfällen. Sie sind allerdings längst nicht so vertraut mit der Zivilisation, wie beispielsweise Tauben. Auch ihre häufig in Medien dargestellte Anwesenheit an Leichen oder auf Schlachtfeldern ist kein Zufall. Die meisten Rabenvögel sind Nahrungsgeneralisten. Sie fressen also, was ihnen zur Verfügung steht (Abfälle, Insekten und Würmer, Kleinsäuger wie Mäuse, vegetarische Nahrung etc.).

Kolkraben und Rabenkrähen sehen einander sehr ähnlich, jedoch sind Kolkraben fast doppelt so groß, wie Rabenkrähen (und damit die größten Singvögel Europas). Leichte Verwechselungsgefahr besteht auch zwischen der Nebelkrähe und der Dohle, da beide einen großen gräulichen Bereich auf Brust und Kopf tragen. Die Nebelkrähe ist dabei aber deutlich heller, als die Dohle.

Trivia: In Deutschland wird die Elbe als grobe Grenze zwischen Vorkommen der Aaskrähe (westlich des Flusses) und Nebelkrähe (östlich) angesehen.



Wildkrankheiten


Vorwort zu Wildkrankheiten

Dieses Kapitel könnten viele als etwas eklig empfinden, weshalb der ausklappbare Spoiler hier nicht nur der Übersichtlichkeit des gesamten Posts, sondern auch der Selektion der Inhalte dient. Ich werde keine cineastischen Beschreibungen abliefern, sondern lediglich Fakten nennen. Fieser, als Maldraxxus oder die Pestländer wird es hier im Grunde auch nicht. Grade Todesritter-Spieler können sich hier aber vielleicht ein wenig Inspiration für ihre schaurigen Machenschaften abholen. Gleichzeitig können Spielleiter sich vielleicht etwas besonders Fieses für ihre Heiler-Spieler im nächsten Plot überlegen. Viele dieser Krankheiten sind Zoonosen – also vom Tier auf den Menschen übertragbar!

Auch hier noch mal der Aufruf – ich ergänze diesen Guide gern um Lore-Inhalte.

Krankheiten können IRL jedes Lebewesen befallen, was magiebedingt nicht 1 zu 1 auf Azeroth übertragbar ist. Wir unterscheiden zwischen belebten und unbelebten Krankheiten. Belebte Krankheiten werden beispielsweise durch Bakterien, Viren oder Parasiten ausgelöst (und ja, ich weiß, dass bei Viren die Grenze verschwimmt). Hinter unbelebten Krankheiten stehen unter anderem Gifte, Witterungseinflüsse und mechanische Verletzungen.

Die Sichtung einer Krankheit sollte in einem Jäger immer für besonders erhöhte Aufmerksamkeit sorgen. Ist die Krankheit gefährlich, und vielleicht sogar noch übertragbar, ist das Wild in der Regel zu entnehmen und, je nach Krankheit, das Auftreten anzuzeigen. Dies wäre auch in Lehen etc. sehr sinnig, um Wildseuchen frühzeitig eindämmen zu können und Häufungen, zum Beispiel durch nekrotische Magie, frühzeitig zu bemerken.

Gleichzeitig muss der Jäger beurteilen, ob das betroffene Tier unter der Krankheit unverhältnismäßig leidet. Ein simpler Parasitenbefall wie Rachendasseln (siehe unten) rechtfertigt kaum einen Hegeabschuss (Abschuss zur Beendigung der Leiden des Tieres). Räudekrankes Wild oder solches mit offensichtlichen, schweren Verletzungen kann einen Hegeabschuss hingegen rechtfertigen. Bei der Urteilsfindung ist auch und besonders das Gesamtauftreten des Tieres wichtig. Zeigt es zwar eine Verletzung, handelt aber ganz gewöhnlich und humpelt vielleicht nur ein wenig, liegt nahe, dass das Tier sich von der Verletzung erholen und gesunden wird; wenn auch vielleicht nicht mehr vollständig. Eine Entnahme wäre dadurch kaum gerechtfertigt.

Vorweg möchte ich außerdem schicken, dass dies hier keine medizinische Beratung darstellt. Wenn ihr gesundheitliche Auffälligkeiten erlebt, sucht bitte euren Arzt auf. Ich erlaube mir aber, darauf hinzuweisen, wenn für eine Krankheit beispielsweise Impfungen für den Menschen verfügbar sind. Viele Krankheiten weisen ein enorm breites Spektrum an Symptomen auf, das ich zusammenzufassen versucht habe, so gut es ging.

Wichtige Begriffe

Inkubationszeit = Zeit zwischen Infektion mit einem Erreger und dem Beginn der Erkrankung

Reservoir = Art, in der die Krankheit fortbesteht

Zoonose = Vom Tier auf den Menschen übertragbare Krankheit


Belebte Krankheiten


Tollwut

Virenkrankheit, Zoonose. IRL wurde die Krankheit lange intensiv bekämpft und tritt inzwischen in Deutschland nur noch selten auf. Ein Reservoir für die Krankheit sind Fledermäuse. Beim Menschen endet Tollwut ohne frühestmögliche Behandlung so gut wie immer tödlich und die wenigen Überlebenden verbleiben mit schwersten Hirnschäden. Bei Tieren endet die Krankheit immer tödlich.

Die Übertragung findet meistens durch einen Biss statt. Der Erreger wird in großen Mengen über den Speichel ausgeschieden, was einen Biss im besonderen Maße infektiös macht, und befällt das Hirn des Wirts. Sowohl in Fleisch, als auch im Boden, kann der Erreger über Monate (!) infektiös bleiben.

Die Symptome können stark variieren. Die medientypische Darstellung von gesteigerter Aggressivität kann zutreffen, muss aber nicht. Die Inkubationszeit beträgt zwischen 14 Tagen und 10 Monaten. Anschließende Veränderungen des Verhaltens können den Verlust der Scheu (vor dem Menschen) und Aggressivität, sowie im Extremfall Raserei, aber auch gesteigerte Scheu umfassen. Später treten gesteigerter Speichelfluss, Lähmungen des Unterkiefers und der Atemmuskulatur auf. Der Speichel kann dadurch nicht mehr abgeschluckt werden, was zur Bildung von Schaum führt. Die Tiere werden zu dieser Zeit extrem sensibel, sodass selbst Licht, Luftzüge oder der Anblick von Wasser (Hydrophobie, Angst vor Wasser, aufgrund der Unfähigkeit zu schlucken) Panik oder Raserei auslösen können. Durch den fortschreitenden Verlust der körperlichen Koordination kommt es sehr oft zu Verletzungen durch Stöße und Schürfungen. Das Wildbret ist genussuntauglich.

Die Darstellung eines tollwütigen Tiers muss also nicht immer der rasende Berserker sein, sondern kann, in fortgeschrittenem Zustand, auch sehr bemitleidenswert ausfallen. Tollwütige Tiere sollten sofort erlöst werden. Tollwutvorfälle sollte in Lehen etc. in jedem Fall dokumentiert werden.

An dieser Stelle sei der Hinweis erlaubt, dass Tollwut-Impfungen für Mensch und Hund existieren. Diese sind in Deutschland normalerweise nicht dringend nötig, sollten aber eine Überlegung wert sein, wenn ihr euch in gefährdeteren Gebieten bewegt. Ich persönlich habe mich für meine Reise zum Wandern nach Kanada impfen lassen. Ist nicht teuer und man kann beruhigt schlafen.

Maul- und Klauenseuche

Virenkrankheit, selten Zoonose. MKS kann jedes Schalenwild (bspw. Rotwild, Rehwild, Gamswild) befallen. Dabei bilden sich Blasen an der Schleimhaut von Zahnfleisch und Zunge, sowie an den Schalen. Je nach betroffener Tierart liegt die Inkubationszeit meist irgendwo zwischen einem und 14 Tagen. Die sich bildenden Blasen platzen auf, wobei sich in besonderem Maß infektiöser Speichel und Wundflüssigkeit verteilen und unter Umständen weitere Tiere anstecken. Allerdings setzt zu diesem Zeitpunkt auch der Heilungs- und Genesungsprozess ein. Bei gutartigen Seuchenvarianten ist ein tödlicher Verlauf selten, bei bösartigen Varianten sehr häufig. Auch bei milden Verläufen können Herzmuskelschäden verbleiben, die innerhalb eines Tages zum Tod führen. Begleiterscheinungen sind Fieber und stark verringerte oder ganz ausbleibende Milchabgabe bei Nutztieren. Das Wildbret ist genussuntauglich.

Myxomatose

Viruserkrankung, keine Zoonose. Betroffen sind Kaninchen, sehr selten und mit milderem Verlauf Hasen. Die Übertragung findet durch direkten Kontakt oder stechende Insekten statt. Die Krankheit verursacht angeschwollene Schleimhäute, durch welche das Haupt des Tieres auch als Löwenkopf bezeichnet wird. Die Tiere sind geschwächt, suchen ihren Bau nicht mehr auf und verenden nach maximal 14 Tagen. Eine scharfe Bejagung kann, bei Auftreten, die Ausbreitung der Krankheit verhindern. Das Wildbret ist genussuntauglich.

Borreliose

Bakterienerkrankung, Zoonose. Von der Borreliose hat bestimmt jeder schon mal gehört. Sie löst zunächst Rötungen, dann schwere Gelenkentzündungen und Herzmuskelschwäche aus und kann zu bleibenden oder wiederkehrenden Lähmungen führen. Übertragung durch Zecken (Holzbock), wesentlich seltener auch durch Stechmücken oder Bremsen. Das Wildbret ist genussuntauglich.

Hunde können gegen Borreliose geimpft werden, Menschen nicht. Daher die Warnung an dieser Stelle: Solltet ihr in der warmen Jahreszeit eine kreisrunde Rötung auf eurer Haut entdecken, die mit der Zeit wandert, sucht sofort euren Arzt auf. Borreliose kann mit Antibiotika behandelt werden. Zu späte Behandlung führt zu schwersten körperlichen Schäden oder zum Tod.

Gamsblindheit

Bakterienkrankheit, möglicherweise Zoonose. Gamsblindheit befällt Gams- und Steinwild, selten auch Rehwild. Die Übertragung erfolgt durch stechende Insekten. Gamsblindheit verursacht tränende Augen, hervorgerufen durch eine Horn- und Bindehautentzündung. Betroffene Tiere erblinden und magern ab. Durch diese Krankheit verendetes Gams- und Steinwild wird u.a. von Geiern als Aas angenommen (siehe auch: Geier). Das Wildbret ist genussuntauglich.

Tularämie

Bakterienkrankheit, Zoonose. Befällt Hasen und Nagetiere. Infektion meist über direkten Kontakt, aber auch durch Parasiten oder Wasser. Symptome beim Tier sind Schwäche und Apathie inklusive ausbleibenden Fluchtverhaltens, Fieber und erhöhte Atemfrequenz. Lymphknoten und Milz vergrößert (dies wären für einen Jäger beim Aufbrechen deutliche Signale für die Krankheit), Tod innerhalb von vier bis 13 Tagen, bei chronischem Verlauf nach spätestens 60 Tagen. Menschen infizieren sich meist durch direkten Kontakt zu infiziertem Wild, besonders Jäger. Inkubationszeit ein bis zehn Tage. Mögliche Symptome: Geschwüre an der Eintrittsstelle, Fieber. Bei Verzehr infizierten und nicht ausreichen erhitzten Fleisches Rachenentzündung, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall und Bauchschmerzen. Bei Aufnahme des Erregers in die Lunge: Lungenentzündung, Husten mit Auswurf, Luftnot, Schmerzen im Brustkorb. Ohne Behandlung verlaufen rund ein Dritter der Fällt tödlich. Das Wildbret ist genussuntauglich.

Tuberkulose

Bakterienkrankheit, Zoonose. Tuberkulose kann alle Tiere und den Menschen befallen. Infektion vorrangig über Tröpfcheninfektion. Drei bis sechs Wochen nach der Infektion bilden sich in der Lunge kleine Entzündungen und, durch die folgende Immunabwehr, Knötchen. Diese sogenannte Primärtuberkulose ist in dieser Form separiert vom Rest des Körpers und nicht infektiös, kann aber Jahre in diesem Zustand überdauern. Kann der Körper den Erreger nicht eindämmen, kommt es zum Ausbruch der Krankheit und damit zu Müdigkeit, Schwäche, Appetitlosigkeit, geschwollenen Lymphknoten, leichtem Fieber, Nachtschweiß und Hüsteln ohne Auswurf. Bei ansonsten sehr gesunden Infizierten können die Symptome auch ganz ausbleiben. Schwere Verläufe beinhalten blutigen Auswurf, starke Blutarmut und Untergewicht. Bei ohnehin geschwächten Infizierten können auch Luftnot und Hirnhautentzündungen auftreten. Spätere Symptome können Kopfschmerzen, Nackensteifheit, Halluzinationen, Bewusstseinsstörungen, Krampfanfälle und Fieber, sowie schwere Beeinträchtigungen des Allgemeinzustandes sein, unbehandelt folgen darauf Koma oder Tod.

Entwickelt sich die Krankheit zur sogenannte Sekundärtuberkulose – es finden vorher also keine Heilung und kein Tod statt – können wochenlanger Husten mit gelb-grünem Schleim als Auswurf, Abgeschlagenheit, Müdigkeit, erhöhte Temperatur und Nachtschweiß auftreten. Später sind Schwellungen an den Gelenken oder der Wirbelsäule möglich. Diese Sekundärtuberkulose tritt in etwa einem von zehn Fällen auf. Abseits der Lunge, können auch andere Körperregionen betroffen sein und Symptome zeigen, deren Beschreibung den Rahmen sprengen würde. Das Wildbret ist genussuntauglich.

Tierartspezifische Krankheiten wie Schweinepest

Um nicht alle möglichen, nur artbezogen auftretenden Krankheiten anzureißen, fasse ich hier kurz ein bisschen was zusammen. Solche Krankheiten sind in der Regel keine Zoonosen, für die jeweilige Tierart aber dennoch eine große Gefahr. Das aktuellste Beispiel in Deutschland ist die Afrikanische Schweinepest. Durch solche Krankheiten können massenhaft Nutzvieh wie eben Schweine, oder auch Kühe, Hühner etc. verenden und so zu Nahrungsmittelknappheit und Hungernot führen. Gleichzeitig könnten finstere Gesellen wie Todesritter durch eine solche Krankheit sicherlich viel Schaden anrichten, ohne direkt erkannt zu werden.

Endoparasiten

Endoparasiten, sind Parasiten im Innern des Körpers. Beispiele sind Würmer, die sich in so ziemlich jedem Teil des Körpers einnisten können. Im Verdauungstrakt kommen sie, je nach Tierart, besonders häufig vor. Wir unterscheiden zwischen dem Befall eines Zwischenwirts, dem Zielwirt und einem Fehlwirt. Nehmen wir als Beispiel den Fuchsbandwurm, bei dem die Maus ein Zwischenwirt wäre. Sie wird zum Beispiel über Ausscheidungen des Fuchses aufgenommen. Wird die Maus von einem Fuchs gefressen, gelangt der Fuchsbandwurm in seinen Endwirt. Dort nistet er sich im Verdauungstrakt ein und schmarotzt Nährstoffe, ohne dabei aber den Fuchs allzu sehr zu beeinträchtigen. Gelangt der Fuchsbandwurm hingegen einen Fehlwirt, zum Beispiel den Menschen, endet dies durch Schwächung des Wirts oft tödlich.>

Magen- und Darmwürmer

Diese Würmer setzen sich im Magen oder Darm ihres Wirts fest und ernähren sich von der vom Wirt aufgenommenen Nahrung. Typische Beispiele wären Fuchsbandwurm und Waschbärbandwurm. Ein Wirt kann mehrere, teilweise dutzende solcher Würmer in sich tragen, die in ihrer Masse früher oder später einen signifikant negativen Effekt auf die Vitalität und den Ernährungszustand ihres Wirts haben. Befallene Tiere scheiden Wurmeier oder -finnen aus, die, bei Aufnahme durch andere Tiere, neuen Befall auslösen. Die Verwendbarkeit des Wildbrets muss im Einzelfall beurteilt werden.

Lungenwürmer

Der große und kleine Lungenwurm kann bei allen Tieren vorkommen. Die Eier gelangen über die Bronchien, bzw. das Lungengewebe und folgendes Abschlucken in die Ausscheidungen. Beim kleinen Lungenwurm sind Schnecken oder Regenwürmer der Zwischenwirt notwendig, wobei der Regenwurm hauptsächlich von Schwarzwild wieder aufgenommen wird. Starker Befall führt zu Lungenentzündungen, Husten und Kümmern. Die Verwendbarkeit des Wildbrets muss im Einzelfall beurteilt werden.

Trichinen

Diese Würmer können bei Fleisch- und Allesfressern vorkommen und auch den Menschen infizieren. Sie infizieren die Muskulatur ihres Wirts. Möchte man erlegte, potentielle Wirte weiter verwerten (zum Beispiel Schwarzwild oder Nutria), ist IRL eine vorherige Trichinenbeschau zwingend vorgeschrieben. Dabei wird aus einem vorgeschriebenen Bereich (Wadenmuskulatur, Zunge, Zwerchfellpfeiler) gut durchblutetes und daher von Trichinen bevorzugtes Muskelgewebe entnommen und im Labor untersucht. Ein positiver bescheid ist selten, macht das Wildbret aber genussuntauglich. Fortschreitender Befall eines Muskels verursacht nach einigen Wochen heftige Muskelschmerzen, Bewegungsstörungen und teils sogar Lähmungen, sowie im Fall des Herzens Herzschwäche. Letztere beide können tödlich enden. Werden Larven mit der Nahrung aufgenommen, entwickeln diese sich im Magen zu geschlechtsreifen Würmern, die dort neue Larven produzieren. Dies verursacht in den ersten bis zu drei Wochen heftige Darmkoliken. Diese neuen Würmer gelangen dann über den Blutkreislauf in die Muskulatur und nisten sich dort ein. Das Wildbret ist genussuntauglich.

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Ektoparasiten

Diese Parasiten befallen den Körper von außen, wobei dies auch die oberen Atemwege inkludiert. Im Gegensatz zu Endoparasiten ist ihr Auftreten meistens vom Wetter, insbesondere der Temperatur, abhängig.

Zecken

Fiese kleine Biester, die ganz gemeine Krankheiten übertragen können. Sie werden meistens von Grashalmen oder niedrigen Büschen aufgenommen und suchen sich dann eine warme Körperstelle, um dort Blut zu sagen und angesammelte Giftstoffe und Krankheitserreger abzugeben. Dazu gehören Borreliose (s.o.), Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) und Tularämie (s.o.). Dass Zecken in WoW existieren, wissen wir spätestens von dem Item Vollgesogene Zecke.

Beim Entfernen einer Zecke, die bereits gebissen hat, muss darauf geachtet werden, den Kopf mit herauszuziehen, da dieser noch Giftstoffe in den Körper abgeben kann.

Tipp: Gegen FSME gibt es Impfungen für den Menschen. Die Krankheit war früher nur in Süddeutschland verbreitet, befällt mittlerweile aber auch immer mehr Gebiete Norddeutschlands – ein Trend, der sich fortsetzen wird. Lasst euch einfach dagegen impfen, dann habt ihr eine Sorge weniger.

Milben

Milben an sich sind nichts ungewöhnliches, doch einige von ihnen können tödliche Krankheiten auslösen. Dazu gehört beispielsweise die Räudemilbe, die die Krankheit Räude (beim Menschen Krätze genannt) auslösen kann. Die Milbe bohrt Gänge unter die Haut, die zu starkem Juckreiz, Hautentzündungen, Haarausfall und borkiger Haut führen. Optisch charakteristisch ist das Fehlen großer Bereiche des Fells und Verschorfung der Haut darunter. Tiere im späteren Verlauf der Räude verlieren ihr natürliches Fluchtverhalten und verfallen der Apathie. Wildtiere verenden in der Regel an Verdursten oder Nahrungsmangel.

Räude kann mit unterschiedlichen Mitteln behandelt werden, beispielsweise in Form von Cremes, die die Milben abtöten. Beim Umgang mit den Tieren und auch den Kadavern sollte auf den Eigenschutz durch Handschuhe und lange Ärmel geachtet werden. Die Kleidung sollte danach entweder intensivst gewaschen oder entsorgt (in Azeroth gegebenenfalls verbrannt) werden. Ersteres hat für mich bei meinem bisher einzigen Räudefuchs gut funktioniert.

Flöhe, Läuse, Lausfliegen

Können bei allen Wildarten vorkommen, sind ziemlich gewöhnlich. Bei Nutztieren behandeln, da sie Infektionskrankheiten übertragen können.

Haut- und Rachendasseln

Haut- und Rachendasseln kommen bei allen wiederkäuenden Schalenwildarten vor. Die Eier der Hautdassel werden in den Flanken der Tiere abgelegt. Die Larven wandern anschließend unter der Haut zum Rücken und verlassen den Wirt schließlich über die Atemwege. Nach Verpuppung im Boden schlüpft die Dasselfliege. Bei starkem Befall werden Wirtstiere geschwächt, ihr Rücken kann sich entzünden. Besonders starker Befall macht das Wildbret genussuntauglich und mindert die Qualität des Leders (betrifft damit Lederverarbeiter!).

Die Eier der Rachendasseln werden vom Muttertier in die Nase des Wirts gespritzt. Die Larven wandern in den Nasen- und Rachenraum, wo sie anwachsen und bei starkem Befall Niesen und Husten verursachen. Die Larven werden im Frühjahr ausgeniest und verpuppen sich im Boden. Das Wildbret bleibt genusstauglich, da nicht befallen.

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Unbelebte Krankheiten


Vergiftungen

Kommen IRL vergleichsweise selten vor und sollten auch in Azeroth eher die Ausnahme sein. Tiere erkennen giftige Pflanzen und Beutetiere normalerweise und ansonsten sollten Gifte in freier Wildbahn relativ selten auftreten. Denkbar sind natürlich gezielte Vergiftungen und Magie. Nennenswert wären Mytoxikosen (Vergiftungen durch Pilze wie Schimmelpilz) und Botulismus (Vergiftung durch Bakterien; IRL und in Reinform eines der potentesten Gifte der Welt). In beiden Fällen ist das Wildbret genussuntauglich.

Verletzungen

Es gibt eine große Bandbreite von Verletzungen mit Folgeschäden, die wir nicht im Detail durchgehen werden. Sie können aus Konkurrenz- und Revierkämpfen, der Abwehr von Raubtieren, ungünstiger Umgebung (zum Beispiel Huffäule durch feuchten Untergrund) und vielen weiteren Quellen stammen.

Missbildungen, Mutationen und Farbabweichungen

Diese Dinge sind oft angeboren, können aber auch durch die Verletzung bestimmter Körperteile verursacht werden. Inkludiert sind hier unter anderem Doppel- und Mehrfachbildungen von zum Beispiel Zähnen oder Gliedmaßen, das Fehlen oder verkümmerte Ausbilden dieser und Zwitterbildung.



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Jagdbegleiter


Vorwort Jagdbegleiter

Die Überschrift dieses Kapitels ist bewusst vage gehalten und nicht auf die typischen Vertreter, Hunde und Vögel, beschränkt. Daher noch einmal der Aufruf: Wenn ihr weitere Lore zu Jagdbegleitern habt, kontaktiert mich gerne unter Angabe eurer Quelle und ich ergänze hier!

Wirklich etwas sagen kann ich allerdings nur zu den klassischen Jagdbegleitern, namentlich Hunde und Vögel.


Hunde


Vorwort zu Hunden

Die ellenlange Geschichte über die Entwicklung von Jagdhunden von vor 12.000 Jahre bis heute, sowie die Nennung der meisten Rassen, sparen wir uns. Den Ungarisch-Kurzhaar oder den Deutschen Schäferhund wird es unter diesem Namen kaum Azeroth geben – es sei denn, die nächste Expansion heißt Mists of Ungarn oder Battle for Deutschland. Stattdessen werden wir uns die unterschiedlichen Aufgaben von Jagdhunden ansehen und diesen die Jagdhunde zuordnen, die ich ad hoc in World of Warcraft finden konnte oder einige Beispiele aus dem Real Life nennen.

Hunde, die für die Jagd eingesetzt werden, sollten einige Anlagen mitbringen (wahlweise, je nach Einsatzzweck und Rasse). Dazu gehören Spur- und Fährtenwille (das Verfolgen von Spur und Fährte), Wildschärfe, Hetzwille, Stöberwille, Vorsuche und Vorstehen, sowie Spur- und Fährtenlaut. Hunde, die bis auf Brackieren und Bauarbeit, alle Aufgaben beherrscht, nennt man Vollgebrauchshund. Bauarbeit nennt man die Arbeit in einem Erdbau (Kunstbaue werden in Azeroth eher weniger existieren).

Trivia: Problemhunde kommen fast nie, außer bei schweren Defekten, als solche auf die Welt. Das Problem eines Problemhundes hat fast immer zwei Beine und schlägt sich zum Beispiel über Vernachlässigung und mangelnde Sozialisierung eines Hundes nieder. Und nein, ein Hund, der besonders naturnah in der hinterletzten Ecke des Waldes mit Herrn oder Frau Waldschrat aufgewachsen ist, ist nicht notwendigerweise ein toller Hund. Grade hier ist mangelnde Sozialisation naheliegend.

Bracken

Sie werden auch als Laufhunde oder jagende Hunde bezeichnet. Sie jagen das Wild aktiv in der Bewegung. Diese Aufgabe können sie nicht nur allein, sondern auch in einer Meute ausführen. Sie müssen dabei fährtenlaut sein, also beim Verfolgen einer Fährte fortwährend ihre Position durch Laute zu erkennen geben, um eine Verfolgung zu ermöglichen. Spurwille und Ausdauer sind dabei ebenfalls entscheidend. Haben sie das Wild aufgespürt, treiben sie es laut jagend vor sich her, in Richtung der Schützen oder (früher) zuvor aufgespannter Netze. Diese Jagdform wird Brackieren genannt und ist von der Hetzjagd abzugrenzen, welche in Deutschland verboten ist. Für die Brackenjagd ist in Deutschland eine Mindestfläche von 1.000 Hektar vorgeschrieben. In Azeroth dürfte diese Jagdart durchaus verbreitet sein. Sie setzt außerdem einen hervorragenden Geruchssinn voraus und ist dadurch für andere Tierarten wohl nur sehr bedingt umzusetzen. Explizit als Bracken bezeichnete Hunde konnte ich in WoW nicht finden. IRL-Beispiel wären die Deutsche Bracke, die Dachsbracke und der Beagle.

Schweißhunde

Schweiß ist der waidmännische Ausdruck für Wildblut, das den Körper verlassen hat (ähnlich wie die Unterscheidung zwischen Magma (unterhalb der Erde) und Lava (über der Erde)). Schweißhunde gehen auf Bracken zurück, haben ihren Fokus aber klar auf der Schweißarbeit. Schweißarbeit meint das Verfolgen einer Schweißfährte (Fährte aus Blutstropfen) von krankem (verletzten) Wild. In Deutschland muss in einem Revier ein zur Schweißarbeit geeigneter Hund zur Verfügung stehen, um überhaupt Wild erlegen zu dürfen. Andernfalls wäre die Nachsuche von krankgeschossenem Wild nicht möglich, was zu unnötigem Leiden des beschossenen Stücks führen würde. Ein ähnlicher Ethik-Kodex wäre in Azeroth in Gesellschaften denkbar, die sich diesen „Luxus“ leisten können.

Vom Schweißhund werden neben allgemeinem Gehorsam die Vorsuche, Riemenarbeit (Arbeit an langer Leine), Hetzen und Stellen, sowie eventuell Niederziehen von Wild verlangt. Diese Hunde müssen außerdem Fährtenlaut sein, damit der Hundeführer eine Hatz ohne Sichtkontakt verfolgen kann. Hat ein Schweißhund ein krankes Stück Wild gestellt, wird dieses in der Regel mit der Blankwaffe (Klingenwaffe, Abfangen genannt) oder der Schusswaffe (Fangschuss) erlöst. Die Klingenwaffe wird vorgezogen, wenn der Schuss den Hund gefährden könnte. Die Arbeit mehrerer Schweißhunde auf einer Fährte wird eher nicht praktiziert.

An dieser Stelle empfehle ich auch das Kapitel dieses Guides zum Beschuss von Wild und zur Nachsuche, um zu erfahren, warum Wild nicht immer sofort an Ort und Stelle zu Boden geht – auch bei einem guten Schuss. Beispiele in Azeroth sind mit nicht bekannt. Wichtige RL-Beispiele sind der Hannoversche Schweißhund und der Bayerische Gebirgsschweißhund.

Stöberhunde

Eher kleinere Hunde, die ursprünglich gezüchtet wurden, um Niederwild in seiner Deckung aufzustöbern. Hierzu müssen sie, auch in Dornen und Schilf, ausdauernd selbstständig suchen, hartnäckig und wasserfreudig sein, spurlaut jagen und sich trotzdem gehorsam lenken lassen. Die Reaktion auf die Anweisungen des Hundeführer mitten in der Jagd setzt eine ausgeprägte Disziplin voraus. Diese Voraussetzungen befähigen sie, neben der Stöberarbeit und Wasserarbeit, auch zum Buschieren, sowie nach dem Schuss zum Verlorenbringen von Niederwild (Apportieren und Heranbringen geschossenen Wildes, das außerhalb der Sicht des Jägers verendet) und zur Schweißarbeit auf Schalenwild.

Viele Hunde, die eigentlich hauptsächlich anderen Aufgaben zugeordnet werden, sind nebendran auch zum Stöbern geeignet. Ein Beispiel wären Terrier, der in erster Linie aber ein Bauhund ist. Als dedizierter Stöberhund ist in Deutschland vor allem der Deutsche Wachtelhund bekannt, sowie Cockerspaniel und Springerspaniel.

Bauhunde (Erdhunde)

Wie der Name schon vermuten lässt: Bauhunde arbeiten im Bau. Und damit meine ich keinen Knast, sondern den Bau von beispielsweise Fuchs und Dachs. Dementsprechend müssen diese Hunde möglichst klein sein, was sich durch sehr kurze Läufe darstellt. Zuzuordnen sind Dachshunde (Dackel) und Terrier, keine Entsprechungen in Azeroth. Diese können auch andere Aufgaben erfüllen, wobei besonders Terrier in der Wasserarbeit aufgehen (erbliche veranlagte Freude an dieser Arbeit), aber aufgrund ihrer geringen Größe recht schnell an ihre Grenzen stoßen. Die besonders kleine Rasse Zwergteckel (Zwergdackel) kann sogar in den kleineren Kaninchenbauen arbeiten.

Bauhunde halte ich in Azeroth für sehr nützlich. Da in WoW alles immer nur größer und stärker als IRL, passt umso weniger davon tatsächlich in einen Bau hinein. Die einzige Option für große Jagdbegleiter wäre, den Bau komplett aufzubuddeln. Dann doch lieber ganz simpel einen Dackel reinschicken.

Vorstehhunde

Vorstehen bezeichnet das Anzeigen von in Deckung liegendem Wild. Im Gegensatz zu Stöberhunden und Bracken treibt der Vorstehhund das Wild nicht sofort aus der Deckung, sondern erst nach Anweisung des Hundeführers. Das Anzeigen geschieht beispielsweise durch das Anheben einer Vorderpfote und dabei häufig das Suchen des Blickkontakts mit dem Hundeführer. Dieser Moment erlaubt dem Jäger nicht nur das Vorbereiten des Schusses, sondern im Falle der Beizjagd auch das Vorbereiten des Greifvogels (Abnehmen der Haube und Losmachen).

Vertreter der Vorstehhunde sind unter anderem Weimaraner, Pointer und Pudelpointer, Münsterländer, Griffon, Setter und Vizsla.

Apportierhunde

Diese Hunde sind speziell für das Verlorenbringen von Niederwild (Apportieren und Heranbringen geschossenen Wildes, das außerhalb der Sicht des Jägers verendet) gezüchtet. Sie sind mittelgroß, stämmig und kräftig, um das Wild über längere Distanzen und in schwierigem Gelände, sowie im Wasser im Fang (Maul) transportieren zu können. Sie müssen ein ruhiges Temperament und eine gute Nase besitzen, ausdauernd und wasserfreudig sein. Typische Apportierhunde sind Labrador-Retriever, Flat-Coated Retriever und Golden Retriever. Auch Pudel können als Retriever eingesetzt werden (Ja, das sind Jagdhunde!). Nicht näher bezeichnete Retriever finden wir in Kul Tiras.

Eine ganz spezielle Form der Apportierhunde ist der Nova Scotia Duck Tolling Retriever. Der DTR tollt am Ufer eines Gewässers umher und verschwindet dabei zwischendurch immer wieder in der Ufervegetation. Dieses Verhalten erregt die Aufmerksamkeit von Enten und lockt sie an. Die Enten können daraufhin vom Jäger geschossen und vom Retriever apportiert und gebracht werden. Klingt bescheuert? Das Konzept ist bescheuert. Aber es funktioniert.


Haltung und Ausbildung von Jagdhunden

Dieses Thema ist eigentlich extrem komplex, aber ich versuche, es auf ein paar Sätze runter zu brechen. Die Haltung und insbesondere die Ausbildung von Jagdhunden sind sehr zeit- und arbeitsintensiv. Die Hunde müssen nicht nur den Grundgehorsam lernen, sondern auch spielerisch an ihr angedachtes Aufgabengebiet herangeführt werden. Solange ihr einen nicht magischen, normalen Hund spielt, ist das nichts, was innerhalb von zwei Wochen erledigt ist. Die Ausbildung eines Jagdhundes zur vollständigen Beherrschung seiner Aufgaben kann Jahre dauern und wird in vielen Fällen, auch bei intensivem Training, nicht komplett erreicht. Am Ende des Tages ist der Hund ein lebendiges, denkendes Wesen mit eigenen Instinkten, Wesenszügen, Macken, Stärken und Schwächen. Er mag als Werkzeug betrachtet und ausgebildet werden, kann aber nicht einfach wie ein Hammer oder eine Säge geführt werden. Im Gegenzug ist die erfolgreiche Arbeit mit einem Hund sehr belohnend und baut eine starke Bindung zwischen Ausbilder und Hund auf. Der Ausbilder muss sich allerdings voll und ganz darüber im Klaren sein, dass dem Hund auf jeder Jagd Dinge zustoßen können, die den weiteren Einsatz als Jagdhund unmöglich machen oder den Hund sogar das Leben kosten.

Zur Ausbildung eines Jagdhundes können viele unterschiedliche Hilfsmittel eingesetzt werden. Schweißarbeit kann mit echtem Schweiß trainiert werden, das Apportieren mit entsprechend schweren Spielzeugen (Apportierbock), Wasserarbeit mit Dressurangeln und Fährtenarbeit mit einem Fährtenschuh. In einen Fährtenschuh wird die Schale eines Stücks Rot- oder Schwarzwild eingeklemmt und anschließend die zu legende Fährte abgelaufen, die der Hund anschließend verfolgen muss.

Haltung des Jagdhundes im Freien

Dieses Thema ist in Deutschland sehr stark durchreguliert, was ich hier nicht besprechen werde, da es auf Azeroth kaum übertragbar sein dürfte. Die Haltung eines Jagdhundes im Freien wird immer wieder mit Abhärtung des Tieres gegen Witterungseinflüsse in Verbindung gebracht und ist, nach dieser Überlegung, keine Vernachlässigung und nicht als negativ zu betrachten.

Die Anbindehaltung oder Zwingerhaltung kann, je nach iC-Umständen, eine valide Option sein, sollte aber die Bedürfnisse des Hundes berücksichtigen. Ein Nichterfüllen dessen kann zur Beeinträchtigung der Entwicklung und des Charakters des Hundes, sowie zur Verweigerung der Arbeit führen.

Kupieren

Das Kupieren bezeichnet das kürzen der Rute des Hundes und ist in Deutschland streng reglementiert, aber nicht grundsätzlich verboten. Der jagdliche Zweck im Kupieren besteht darin, Verletzungen durch heftiges Schlagen der Rute im Jagdfieber gegen Bäume, Steine etc. zu vermeiden – ein Verhalten, das der Hund nicht manuell abstellen wird.

Abstammung und Vererbung

Bei Jagdhunden wird häufig viel Wert auf die Abstammung und die damit konnotierten Charaktereigenschaften (Wildschärfe, Disziplin etc.) gelegt. Bei Züchtern ist es daher üblich, beim Verkauf von (in der Regel) Welpen Abstammungsurkunden bereitzustellen. Dies kann ich mir, grade in adeligen Kreisen, auch in Azeroth sehr gut vorstellen.

Wie gut ist eigentlich die Nase eines Jagdhundes?

Bei der Fährten- oder Schweißarbeit ist tatsächlich seltener die Nase des Hundes der schwierige Punkt, sondern der Fährten- oder Spurwille. Eine 24 Stunden alte Fährte unter fünf Centimetern Neuschnee oder Niederschlag kann von vielen Hunden recht problemlos verfolgt werden. Kritisch hingegen sind extreme Hitze oder Frost.

Welche typischen Kommandos gibt es?

„Halt!“ und „Down!“ zum Innehalten und Erwarten neuer Anweisungen.

„Such verloren!“ zum Aufspüren außer Sicht geratenen, geschossenen Wildes.

„Such verloren apport!“ zum Aufspüren und bringen außer Sicht geratenen, geschossenen Wildes.


Hundekrankheiten

Auch hier nur ein Abriss der Wichtigsten und Bekanntesten.

Tollwut

Siehe Wildkrankheiten. Tödlich.

Aujezkysche Krankheit (Pseudowut)

Viruskrankheit, geringes Potential zur Zoonose. Tödlich für alle Säugetiere, mit genereller (aber nicht absoluter!) Ausnahme bei Primaten und Menschen. Beim Hund Gehirn- und Rückenmarkszersetzung, Juckreiz und Tod innerhalb von ein bis drei Tagen. Während dieses Prozesses wird das Virus nicht ausgeschieden, daher ziemlich geringe Infektionsgefahr, außer bei direktem Kontakt.

Staupe

Je nach Infektionsort treten Durchfall, Niesen, Husten, Atemnot, Bindehautentzündung und Anzeichen von Gehirnerkrankung auf. Spätfolge kann eine Enzephalitis sein, also eine Entzündung des Hirns. Potentiell tödlich. Keine Zoonose.

Borelliose

Siehe Wildkrankheiten. Tödlich.

Wurm- und Flohbefall

Siehe Wildkrankheiten. Kann behandelt werden – sicher gibt’s da auch in Azeroth Möglichkeiten wie Kräutermedizin oder Magie.

Fehlbildungen und Abnutzungen

Häufig bedingt durch für das Wohlbefinden des Tiers ungünstige Züchtung (siehe IRL zum Beispiel Hüftdysplasie beim Deutschen Schäferhund oder die enorme Körpergröße beim Irischen Wolfshund). Inwiefern dies ein Faktor in Azeroth ist, kann sicher viel diskutiert werden. Generell gilt bei Hunden: Je größer das Tier, desto weniger lange lebt es. Mischlinge sind oft robuster und leben länger als reinrassige Hunde.


Vögel


Vögel

Für die Beizjagd werden vor allem Habicht und Sperber, Wanderfalke und Steinadler verwendet. Diese Tiere wurden früher als Nestlinge oder Wildfänge der Natur entnommen, was heute nicht mehr erlaubt ist (Ausnahme beim Habicht). Stattdessen entstammen die meisten dieser Vögel heute der Zucht. Man unterscheidet zwischen Vögeln vom Hohen Flug (Falken, Jagd im Sturzflug aus großer Höhe) und Vögeln von Niedrigem Flug (Sperber, Habicht, Adler).

Wenn ein Falke hoch über dem Jäger und dessen Hund steht und darauf wartet, dass der Hund Wild hochmacht, wird er als Anwarter bezeichnet. Hauben tragen vornehmlich Falken, da diese ansonsten ständig in die Ferne schauen und zum Jagdflug starten wollen. Während der Falke fast ausschließlich fliegende Beute schlägt, ist der Habicht ein universell einsetzbarer, wendiger Beizvogel. Der Steinadler wird zur Jagd auf Feldhasen und Fuchs eingesetzt.

Ein paar weitere Hintergründe und ingame-Referenzen unter Jagdpraxis, Beizjagd.



Hege


Vorwort Hege

Oha, Hege? Das klingt langweilig.

Mag sein, aber die Hege ist eine der wichtigsten Aufgaben eines Jägers und wenn ein Charakter nicht grade verzweifelt nach jedem bisschen Wildbret jagt, das er kriegen kann, dann ist es in seinem eigenen Interesse, hier eine gewisse Verantwortung zu übernehmen. IRL kennt man den Satz: „Mit dem Recht zur Jagd geht die Pflicht zur Hege einher“, was sich natürlich nur bedingt ins IC übertragen lässt. Hege wird kaum explizit ausgespielt werden, ist aber prima dazu geeignet, den Charakterhintergrund etwas zu unterfüttern und die Frage „Was hast du heute so gemacht?“ mit etwas Sinnhaften und Naheliegenden zu unterfüttern.

Hege bezeichnet alle Maßnahmen, die dazu geeignet sind, eine gesunde ökologische Vielfalt in Fauna und Flora zu erhalten. Ökologische Vielfalt ist ein wichtiger Teil jedes gesunden Ökosystems. Die Zusammenhänge innerhalb einzelner Teilnehmer dieses Systems (Tiere, Pflanzen, Boden, Gewässer…) sind dabei so zahlreich, dass eine ausführliche Beschreibung in diesem Guide ausgeschlossen ist.

Die Notwendigkeit zur Hege entsteht durch die Inbesitznahme von einst natürlicher Landschaft und Veränderung dieser zur Kulturlandschaft. Ein naturbelassener Wald, vielleicht sogar Urwald (Primärwald, definiert sich durch das, auch in der Vergangenheit, gänzliche Ausbleiben menschlichen Einflusses) benötigt keinerlei Hege, sondern ist ganz automatisch ein Ökosystem für sich. Kommt es zu einer Veränderung innerhalb eines solchen Ökosystems (zum Beispiel Waldbrand, Erdrutsch, Einfall eines Schädlings), folgt automatisch eine Anpassung aller betroffenen Teilnehmer des Ökosystems an dieser Veränderung. Ein veränderter Flusslauf mag Marschen in einer Region austrockenen, was die dort ansässigen Bäume ihrer Lebensgrundlage entzieht und diese absterben oder weniger konkurrenzfähig werden lässt. Gleichzeitig könnte auf dem nun zunehmend trockenen Grund andere Vegetation gedeihen und anderen Tieren als zuvor Lebensraum bieten. Parallel könnte anderenorts neues Marschland entstehen oder auch schlichtweg ein neuer Flusslauf, der seinerseits Tiere vertreibt und Pflanzen ertränkt oder fortspült, aber auf der anderen Seite wiederum Fischen, Insekten etc. Lebensraum schafft. Ein Blick auf die extremen Regionen unserer Welt zeigt, dass Leben auch unter extremen Bedingungen (ganzjährige extreme Hitze oder Kälte, Trockenheit, Tiefsee unter hohem Druck, sogar unter Abwesenheit von Sauerstoff) existieren kann. Dies lässt sich offensichtlich auf Azeroth übertragen, das von extremen Gebieten (nach unserem menschlichen Maßstab) ziemlich übersät ist.

Kritisch wird es hingegen beim Eingriff durch intelligente Kulturen (hier: die Völker Azeroths). Manche Völker mühen sich aktiv, „mit der Natur, statt auf ihre Kosten zu leben“, was an sich schon eine Form von Hege voraussetzt – auch wenn diese von der jeweiligen Kultur vielleicht gar nicht als solche empfunden wird. In Azeroth kommen natürlich noch allerlei magische Einflüsse hinzu, die die ganze Thematik noch mal komplizierter machen und pauschale Aussagen noch weniger zulassen.

Im Beispiel eines menschlichen Lehens hat der vom Lehensnehmer eingesetzt Jäger eine Vielzahl an Möglichkeiten, die ökologische Vielfalt und somit auch die Stabilität des ihm überlassenen Ökosystems zu fördern. Beispiele besprechen wir im Folgenden.


Die heilige Dreihegigkeit

Wild braucht drei Dinge, um in einer Region nicht nur heimisch zu werden, sondern sich dort auch zu mehren: Äsung, Deckung und Ruhe.

Äsung

Unter Äsung fassen wir nicht nur Futter, sondern auch Wasser zusammen, welches meist, aber nicht immer über die Nahrung aufgenommen wird. Wild kann dabei aktiv und passiv unterstützt werden. Aktives Anbieten von Äsung wäre beispielsweise das Zufüttern in harten Wintern oder Bereitstellen von Wasser in Hitzeperioden. Passiv wird das Wild unterstützt durch das Ansiedeln von Mastpflanzen, wie Streuobstbäume, Eiche, Buche, Kastanie, Heidelbeere, Brombeere, Gräsern, Kräutern und Wurzeln. Die tatsächliche Auswahl an Mastpflanzen sollte dabei von den im Revier auftretenden Wildarten abhängig gemacht werden.

Deckung

Deckung bezeichnet Rückzugsmöglichkeiten für das Wild. Das kann dichtes Gebüsch und Hecken für Rehwild ebenso sein, wie hoher Altbestand (hohe, alte Bäume) für Vögel. Grade letztere verschwinden IRL aus unserer Umwelt immer mehr, besonders von Feldrändern, was Niederwild wie Hasen nicht nur ihre Rückzugsdeckung nimmt, sondern auch die Möglichkeit, sich in der Deckung zwischen den weit offenen und damit gefährlicheren Feldern zu bewegen. Kann Wild sich nicht verstecken, hat es keine Chance, zur Ruhe zu kommen und wird vielleicht sogar als Beute geschlagen.

Ruhe

Ruhe letztlich meint geringen Druck auf das­ Wild und setzt geeignete Deckung zwingend voraus, beschränkt sich aber nicht darauf. Ruhe meint auch, dass das Wild sich nicht ständig in Gefahr wähnt, also beispielsweise in seiner natürlichen Umgebung Nahrung aufnehmen kann, ohne mehr als die übliche Vorsicht aufbringen zu müssen. Wenn das Wild nur in seiner Deckung Ruhe finden kann, wird es die Region über Kurz oder Lang verlassen und meiden. Gleichzeitig problematisch sind Störungen durch den Menschen, also beispielsweise die Nähe zu Wegen. Daher ist es wichtig, dass ein Revier möglichst nicht von Wegen ‚zerschnitten‘ ist. Auch zählt hierzu der von Jägern aufgebaute Jagddruck. Wird in einer Region die Jagd nicht ausgeübt, ist kein (vom Menschen ausgehender) Jagddruck vorhanden. Natürliche Feinde bleiben natürlich ein Faktor, der sich aber normalerweise von allein ausbalanciert. Um möglichst wenig Jagddruck auf ein Revier zu bringen, sollten bestimmte Jagdarten wie die Pirsch vermieden oder auf ein Minimum reduziert werden. Schonend sind beispielweise Ansitz und Anstand, sowie die Fallenjagd, deren Ausübungsort und -zeit häufig variiert. Außerdem sollte die Jagd zu besonders harten Zeiten (tiefster Winter, Hitzeperioden) ausgesetzt werden.

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Beispiele von Hegemaßnahmen

Wie umfangreich (und ob überhaupt) Hege in einem Revier in Azeroth ausgeübt werden kann, ist sicherlich von vielen Faktoren abhängig. Um aber eine Auswahl möglicher Maßnahmen zu erlauben, bietet dieser Guide nachstehende Liste an.

  • Anlage von Hecken und Feldgehölzen als Deckung, Einstand, Äsung, Windschutz oder Trittsteine

  • Trittsteine bezeichnen eine „sichere Zuflucht“ zwischen unterschiedlichen Biotopen. Stellt euch zwei Waldränder vor, die zwischen denen sich drei Kilometer Wiese erstrecken. Das Überqueren dieser offenen Fläche wäre für vieles Niederwild gefährlich. Durch vereinzelte Hecken und Feldgehölze zwischendurch bieten sich unterwegs sichere Zufluchten.

  • Anlage von Benjeshecken aus Grünschnitt und Verjüngung bestehender Hecken

  • Benjeshecken sind Anhäufungen von Grünschnitt in Form einer Hecke, in deren Schutz neue, lebendige Hecken und Sträucher aufwachen können.

  • Anlage von Wildäckern als Äsung für Niederwild, zur Entlastung des Waldes vom Äsungsdruck, gegebenenfalls als Bejagungshilfe

  • Zwischenfruchtanbau (beispielsweise Lupine, Ölrettich, Raps, Senf oder Klee) als Äsung und Deckung für Niederwild

  • Schaffung unbewirtschafteter Randstreifen an beispielsweise Gräben oder Hecken (sogenannte Saumzonen), was neben Deckung für einige Arten auch Brutmöglichkeiten bietet

  • Anlage von Schüttsteinhaufen für Amphibien (Deckung, Sonne, Erbeuten von Insekten)

  • Aufstellung von Salzlecken

  • Aufstellung von Fütterungen und Bewirtschaftung dieser in extremen Witterungsperioden, sowie regelmäßige Säuberung dieser

  • Da Fütterungen ein Sammelpunkt für viele Tiere sind, können sich Wildkrankheiten durch Ausscheidungen etc. hier relativ leicht verbreiten. Regelmäßige Säuberung gehört daher zum Aufstellen einer Fütterung dazu.

  • Anlage von Wildäckern im Wald, in erster Linie als Äsung für Schalenwild und im besten Fall winteraktiv, um eben im Winter Äsung anzubieten

  • Anlage von Wildwiesen im Wald, als Äsung für Schalenwild und Hasen, sowie zur Gewinnung von Winterfutter (Heu und Silage)

  • Unterschied Wildacker und Wildwiese: Ein Wildacker wird nur temporär angelegt und regelmäßig mit beispielsweise Pflug, Egge oder Fräse neu bearbeitet; wie ein Acker eben. Wildwiesen werden für eine längerfristige Nutzung angelegt.

  • Pflege (Kürzung des Wuchses oder Düngung) von Abteilungslinien, Schneisen und Rückegassen, falls Forstwirtschaft vorhanden. Schafft Äsung für Schalenwild und Hasen.

  • Schwellstufen für Restwasser in (eigentlich trockenen) Gräben als Wasserangebot für u.a. Fasan und Enten

  • Anlage von Fasanenschütten

  • Anlage von Suhlen

  • Uferbepflanzung an Gräben und Bachläufen als Brutmöglichkeit und Ruhezone für vorrangig Wasservögel

  • Wo möglich und nötig, Fällung von Ufergehölz als Deckungsmöglichkeit, zur Verjüngung der Ufervegetation und um mehr Sonne einfallen zu lassen

  • Neubau von Kleingewässern (könnten z.B. alte Steinbrüche sein, die gezielt geflutet werden) als vielfältig nutzbares Angebot für Wasservögel

  • Zonierung von größeren Gewässern, vor allem durch Bereitstellung geregelter Zugänge zur Nutzung und dadurch ortsweise Bündelung von Unruhe und Ruhe

  • Bejagung von Überbestand oder zur Vermeidung drohenden Überbestands mit Vorrang bei kranken oder kümmernden Tieren („Hege mit der Büchse“)

  • Der Wildbestand muss sich am gegebenen Lebensraum orientieren, nicht andersrum

  • Vor dem Mutterwild wird immer das Jungwild erlegt!

In Azeroth besonders wichtig dürfte außerdem die Ausschau nach und Bekämpfung von Wilderei sein.


Rund um die Waffe


Vorwort Waffenkunde

Wir werden uns hier nicht mit Steinschlosswaffen beschäftigen. Diese spielen bei der Jagd IRL keine Rolle und ich habe zu wenig Ahnung davon, um viel dazu zu sagen. Auch wird es hier nicht um irgendwelche abgespaceten Gewehre gehen, die Laser, Weltraumkristalle oder Zombiebären verschießen.

Kipplauf- was? Wichtige Begriffe

Die Beschäftigung mit Waffen geht mit einer ganzen Reihe an Begrifflichkeiten einher, die nicht notwendigerweise jedem bekannt sind. Daher beginnen wir hier mit einigen Bezeichnungen und ihren Bedeutungen.

Kugel: Meint ein einteiliges Geschoss für gezogene Läufe, also bspw. keine Flintenpatrone (Schrot oder FLG)

FLG: Flintenlaufgeschoss. Wird aus einem Flintenlauf verschossen, ist aber ein einziges Projektil, anstelle vieler kleiner Schrote. Im Vergleich zu anderen Geschossen sehr schwer, für Flintenmunition sehr kraftvoll und ziemlich unpräzise auf lange Distanzen.

Verschluss: Auch oft Kammer genannt. Hier wird die Patrone gezündet, das Projektil beim Schuss in den Lauf getrieben und die leere Hülse ausgeworfen.

Büchse: Langwaffe (Gewehr), das einzelne Kugeln verschießt. Kann eine Kipplaufwaffe oder Repetierer sein. Abzugrenzen von Kurzwaffen und Flinten. Büchsen besitzen im Lauf Züge und Felder, also ein Profil, das dem Geschoss eine Rotation verleiht, um seine Flugbahn zu stabilisieren. Büchsen mit kurzem Lauf nennt man Stutzen.

Flinte: Langwaffe (Gewehr), das Schrote oder Flintenlaufgeschosse verschießt. Kann eine Kipplaufwaffe oder Pump-Flinte sein. Letztere brechen in WoW wohl eher die Immersion, weshalb man meist auf Kipplaufwaffen treffen wird. Abzugrenzen von Büchsen und Kurzwaffen.

Pistole: Meist halbautomatische Kurzwaffe, die einzelne Kugeln verschießt. Eine Pistole besitzt ein Magazin, das aus der Waffe entnommen werden kann. Abzugrenzen von Langwaffen und Revolvern. Habe ich in WoW noch nie gesehen und würde ich mit meinen Charakteren auch weniger verwenden.

Revolver: Kurzwaffe, die einzelne Kugeln verschießt. Revolver besitzen eine Trommel, anstatt eines Magazins, die zwar ausgeklappt, aber während der Verwendung nicht entnommen werden kann. Bei der Pflege der Waffe ist dies natürlich möglich – im Eifer des Gefechts aber nicht. Revolver werden eingeteilt in Single Action und Double Action Varianten. Single Action meint, dass der Hahn vor der Schussabgabe von Hand gespannt werden muss. Der Abzug löst den Hahn nur noch aus. Double Action beschreibt die Möglichkeit, den Hahn entweder von Hand zu spannen (wie bei der Single Action Variante) oder den Hahn durch das Betätigen des Abzugs zu spannen. Dies führt zu einem höheren Abzugsgewicht und setzt daher einen größeren Kraftaufwand voraus.

Kipplaufwaffe: Eine Waffe ohne Magazin, bei der die Patronen direkt in den Lauf eingelegt werden. Üblich bei Flinten, seltener bei Büchsen und noch seltener bei Pistolen. Setzt Patronen mit Rand voraus, damit diese nicht in den Lauf hineinrutschen.

Repetierer: Langwaffen, die durch das Repetieren anhand eines Hebels die leere Patronenhülse aus der Kammer auswerfen und die nächste Patrone aus dem Magazin in die Kammer ziehen. Dieser Hebel kann dabei entweder feststehen, sodass es zum Repetieren einfach nur nach hinten gezogen wird (Gradezugrepetierer) oder er muss hierzu erst hochgeklappt und am Ende des Repetierens wieder in eine ruhende Position runtergeklappt werden. Dies sind die klassischen und medial beliebten Darstellungen von Jagdgewehren.

Zwilling: Eine Waffe mit zwei Läufen. Dies können zwei Büchsläufe, zwei Flintenläufe oder je ein Büchs- und ein Flintenlauf sein. Bei Flinten nennt sich dies Doppelflinte, bei Büchsen Doppelbüchse. Sind die Läufe übereinander angebracht, spricht man von Bockdoppelflinte oder Bockdoppelbüchse; die Läufe sind aufeinander „aufgebockt“. Bei gemischten Läufen spricht man von einer Büchsflinte; sind die Läufe übereinander angebracht, von einer Bockbüchsflinte. Zwillinge sind Kipplaufwaffen.

Drilling: Eine Waffe mit drei Läufen. Hier sind alle möglichen Kombinationen denkbar. Üblich sind zwei Flinten- und ein Büchslauf oder umgekehrt. Besonders gern verbaut werden ein Flintenlauf, ein Büchslauf mit größerem Jagdkaliber (z.B. 8 x 57, .308 oder .30-06) und ein kleinerer Büchslauf für kleineres Wild, wie .22 . Drillinge sind Kipplaufwaffen.

Vierling und sonstige Monstrositäten: Eine Waffe mit 4 oder mehr Läufen. Immer Kipplaufwaffen und sehr schwer.

Zwillinge, Drillinge und co. werden meist verwendet, wenn das Revier und die Schonzeiten die Jagd auf unterschiedliche Wildarten erlauben, die mit Kugel oder Schrot beschossen werden und der Jäger nicht zwei oder mehr unterschiedliche Waffen mit sich tragen möchte. Der große Vorteil dieser Waffen ist, schnell auf unterschiedliche Projektile und Kaliber zugreifen zu können. In der Regel reicht es, einen Hebel zu verschieben, der den vom Abzug auszulösenden Lauf auswählt. Nachteilig wird es, sollte ein Nachschuss auf das Wild erforderlich sein. Hier muss die Kipplaufwaffe erst geöffnet und nachgeladen werden, was Zeit in Anspruch nimmt und dem Wild Zeit zur verwundeten Flucht gibt. Dies kann eine längere Nachsuche erforderlich machen.

Einige Worte, bevor es losgeht

In diesem Kapitel werden wir uns vor allem mit Jagdgewehren, also mit Schusswaffen beschäftigen. Die Bogenjagd ist in Deutschland, bis auf extrem wenige Ausnahmen, verboten. Mit den gerne mal im Bezug auf WoW beschriebenen Vorderladern werden wir uns ebenfalls nicht beschäftigen (und nein, auch nicht mit den manchmal sarkastisch angebrachten Maschinengewehren). Der Fokus soll hier mehr auf Praxis und den daraus erwachsenden Implikationen für das Rollenspiel liegen. Gleichzeitig wird dies hier kein Lehrgang in der Unfallverhütungsvorschrift oder anderen IRL existenten Gesetzen. Nennen werde ich vor allem die Dinge, bei denen ich erwarten würde, sie auch in Azeroth in ähnlicher Form zu finden.

Viele Aussagen in den folgenden Zeilen lassen sich nur auf bestimmte Schusswaffen anwenden. Revolver beispielsweise können nicht gesichert werden. Sie besitzen kein solches Bauteil. Nichtsdestotrotz ist das Sichern einer Waffe ein wichtiger Teil der Herstellung von Sicherheit an einer Waffe und wird dementsprechend genannt.

Grundsätzlich gelten beim Umgang mit Schusswaffen – das dürfte auch in Azeroth nicht wesentlich anders sein – einige sicherheitsrelevante Grundsätze, die IRL in erster Linie aus der Unfallverhütungsvorschrift (UVV) erwachsen. Diese besagen im Wesentlichen, dass eine Waffe niemals auf einen Menschen (o.ä.) zu richten ist und in Situationen, in denen sie nicht unmittelbar verwendet wird, so zu führen ist, dass ein unkontrolliertes Auslösen ausgeschlossen ist. In der Regel wird dieser Zustand auch nach außen angezeigt, indem der Verschluss der Waffe geöffnet und die Waffe vollständig entladen wird. Auch beim Bewegen im Gelände ist Vorsicht geboten. Vieles davon dürfte übrigens auch im militärischen Rahmen, teils abgewandelt, Anwendung finden.

Herstellen von Sicherheit

Schusswaffen kann außerdem von außen angesehen werden, ob diese gespannt sind. In diesem Fall ist besondere Vorsicht geboten, selbst wenn kein Magazin einsteckt ist, da sich immer noch eine Patrone in der Kammer befinden kann. Bei Gewehren kann dieser Zustand durch die Stellung von Hähnen, Spannschiebern (Handspanner) oder Signalstiften am Verschluss oder durch die Stellung des Schlosses oder eine Spannanzeige erkannt werden. Bei Revolvern gibt die Stellung des Hahns Aufschluss. Wird eine gespannte Waffe aufgefunden und nicht direkt zum Schuss benötigt werden, sollte diese gesichert und der Verschluss geöffnet werden. Dies ist in den meisten Fällen einfach, nur bei Revolvern ist, beim Entspannen des Hahns etwas Fingerspitzengefühl gefragt. Bei einem Revolver mit gespanntem Hahn kann die Trommel nicht geöffnet werden. Der Hahn muss hier vorsichtig nach vorne gelassen werden, was einen durchgezogenen Abzug und das gleichzeitige Festhalten des Hahns erfordert.

Wird die Waffe entladen und geöffnet abgelegt, die Mündung in eine ungefährliche Richtung weisend, ist Sicherheit herstellt.

Ballistik

Wir unterscheiden zwischen Innen-, Mündungs-, Außen- und Zielballistik.

Die Innenballistik bezeichnet alles, was bei der Schussabgabe in der Waffe geschieht. Dazu gehören der aufgebaute Gasdruck und die Geschossgeschwindigkeit vom Patronenlager bis zur Mündung. Bei Büchsen wird in der Innenballistik außerdem die Rotation betrachtet, die der Kugel durch die rotierend im Lauf angebrachten Züge und Felder gegeben wird. Felder sind dabei Vertiefungen, während Züge den normalen Laufdurchmesser darstellen und direkten Kontakt zum Geschoss haben.

In der Mündungsballistik wird vor allem die Geschwindigkeit thematisiert, die ein Geschoss an der Mündung besitzt. Man spricht auch von V0 (Velocity / Geschwindigkeit auf Distanz 0 Meter). Eine gewöhnliche Patrone im Kaliber .308 (7,62 x 51 mm) hat zum Beispiel eine V0 von 850 bis 900 Meter pro Sekunde. Diese Geschwindigkeit ist auch für die Verwendung von möglichst geräuschlosen Schusswaffen wichtig (siehe Schalldämpfer weiter unten).

Die Außenballistik meint im Wesentlichen den Weg von der Waffe zum Ziel. Dabei sind Spin des Geschosses, Luftwiderstand, Gewicht und Erdanziehungskraft besonders wichtig. Siehe auch Thema Flugbahn weiter unten.

Die Zielballistik beschreibt das Verhalten des Geschosses beim Auftreffen auf das Ziel. Unterschiedliche Munitionstypen (Vollmantel, Teilmantel, Hohlmantel etc.) können massiv voneinander abweichende Wirkung auf ihr getroffenes Ziel haben.

Einige wichtige Phänomene und Eigenschaften rund um die Ballistik besprechen wir im Folgenden.

Luftwiderstand

Die Atmosphäre bietet jedem Geschoss einen Widerstand. Die Geschossform hat dabei einen wesentlichen Einfluss darauf, wie groß dieser ausfällt. Stumpfe Geschosse wie Schrote oder Flintenlaufgeschosse werden deutlich stärker beeinflusst, als aerodynamisch geformte Büchsengeschosse. Dies ist ein wichtiger Grund dafür, dass die meisten Schrotpatronen nur auf einige hundert Meter gefährlich sind, die Gefährdungsdistanz bei Büchsenpatronen und einem Abschusswinkel von 30° bis 33° aber fünf bis sechs Kilometer erreichen kann. Der Luftwiderstand wirkt sich auf die Geschwindigkeit des Geschosses aus und damit auch auf seine mitgeführte Energie. Ein Geschoss, das einen weiteren Weg zurücklegt als ein zweites, baugleiches Geschoss aus einer gleichen Waffe, wird beim Auftreffen auf das Ziel langsamer sein und weniger Energie eintragen. Gemessen wird dies auf 0, 100, 200, etc. Meter, dann jeweils als V0, V100, V200 etc.

Flugbahn und günstigste Einschießentfernung

Hier soll es in erster Linie um die Flugbahn von Büchsengeschossen gehen. Zwar folgen die Geschosse aus Kurzwaffen und Schrote, sowie Flintenlaufgeschosse ganz ähnlichen Prinzipien, doch ist bei ihnen die Präzision auf lange Distanz längst nicht so relevant, wie bei Büchsengeschossen.

Ein Irrglaube, der mir persönlich häufig begegnet ist, ist die Annahme, ein Büchsengeschoss würde den Lauf auf einer Linie verlassen, die parallel zur Sichtlinie durch die Zielvorrichtung verläuft. Zwar kann man prinzipiell eine Waffe so einschießen, doch gibt es weitaus sinnvollere Methoden, dies zu tun.

Üblicherweise werden Waffen so eingeschossen, dass die Kugel auf eine bestimmte Entfernung genau im Fadenkreuz landen. Diese, in der Praxis für den Jäger und sein Revier optimale Entfernung nennen wir Günstigste Einschießentfernung (GEE). Häufig werden hier zwischen 100 und 200 Meter verwendet, im Gebirge gerne auch mal deutlich mehr. Dies wäre bei oben genannter Annahme nicht der Fall, da die Erdanziehungskraft das Geschoss nach unten zieht. Man hätte dann auf 100 Meter schnell mal einen Schuss, der vier oder fünf Centimeter zu tief einschlägt (Tiefschuss).

Gehen wir davon aus, eine Büchse im Kaliber .300 Winchester Magnum ist auf 150 Meter fleckeingeschossen. Das Geschoss soll also bei einer Distanz von 150 Metern genau mittig im Fadenkreuz landen. Nach dem Abschuss verlässt das Geschoss den Lauf und steigt dann über die Visierlinie hinauf. Etwa bei 100 Metern wird der Höhepunkt der Flugkurve erreicht, wobei das auch von der Geschwindigkeit und dem Gewicht des Geschosses abhängt. Anschließend fällt das Geschoss ab – und das deutlich schneller, als es zuvor gestiegen ist. Dies liegt vor allem daran, dass der Luftwiderstand es verlangsamt und die Erdanziehungskraft dadurch deutlicher zum Tragen kommt – obgleich sie natürlich die ganze Zeit über auf das Geschoss einwirkte. Mit einer Waffe, die auf 150 Meter fleckeingeschossen ist, plötzlich auf 600 Meter präzise zu schießen, ist meistens unmöglich, da die Kugel außerhalb des im Zielfernrohr sichtbaren Bereichs ankommen wird.

In einem Beispiel aus einem etwas anderen Blickwinkel betrachten wir ein Geschoss im Kaliber 9,3 x 62. Dieses ist mit ca. 19 Gramm sehr schwer, aber mit einer Mündungsgeschwindigkeit von V0 = 740 m/s auch sehr langsam unterwegs. Durch sein hohes Gewicht bringt das Geschoss dennoch sehr viel Energie mit. Direkt an der Mündung sind das stattliche 5.200 Joule. Zum Vergleich, handelsübliche 9 mm Patron bringt an der Mündung maximal 750 Joule mit. Nehmen wir an, die Waffe ist fleckeingeschossen auf 100 Meter Distanz. Bei lediglich 50 Metern liegt das Geschoss 1,5 cm über dem anvisierten Punkt. An diesem Punkt steigt das Geschoss noch! Hingegen bei 150 Meter, wenn es schon viel Geschwindigkeit verloren hat, würden wir einen Tiefschuss von 7,0 cm (!) unter dem anvisierten Punkt feststellen.

Schuss bergauf und bergab

Grade im Gebirge, aber auch in hügeligen Gegenden, kommt es oft vor, dass Wild deutlich über oder unter dem Schützen steht. Der Schuss auf solches Wild mag im ersten Moment wenig intuitiv wirken. Hilfreich ist aber der Merkspruch: „Bergauf und bergrunter, halte immer drunter!“

Warum ist das so? In beiden Fällen verläuft die Flugbahn der Kugel deutlich abweichend zu einem horizontalen Schuss. Beim Schuss bergab sorgt dies dafür, dass sich die Kugel in Richtung der Erdanziehungskraft bewegt, anstatt bloß parallel zu dieser. Beim Steigen (relativ zur Sichtlinie, die ja unser Bezug ist) streckt die Gravitation also die Flugbahn der Kugel, sodass diese am Ende höher einschlägt, als bei einem horizontalen Schuss. Beim Schuss bergauf wirkt die Gravitation zwar bremsend auf die Kugel, korrigiert aber ihre Flugbahn ebenfalls nicht, wie beim horizontalen Schuss, unter die Sichtlinie.

Schalldämpfer

Die scherzhaft auch als Flüstertüten bezeichneten Schalldämpfer sind nicht nur IRL in der deutschen Rechtslandschaft ein viel diskutiertes Thema, sondern auch in WoW wohl eher zweifelshaft konnotiert. Ich habe sie schon ausgespielt gesehen, kenne aber selbst keine Lore-Belege für ihre Existenz.

In Shootern sorgen Schalldämpfer meist für eine leichte Reduktion des Schadens, den eine Waffe anrichtet. Das ist per se falsch. Ein Schalldämpfer fungiert wie eine Laufverlängerung, sodass die Detonation der Treibladung in der Patrone das Geschoss über einen längeren Weg (die Lauflänge) beschleunigen kann, ehe das Projektil aus der Mündung austritt und der Gasdruck im Lauf abbricht. Wiederum richtig wird diese Darstellung dadurch, dass nicht jede Munition für Schalldämpfer geeignet ist.

Um dies zu verstehen, muss man zuerst verstehen, was in einer Waffe eigentlich knallt. Wenn ein Schuss abgefeuert wird, nehmen wir einen lauten Knall wahr. Dieser laute Knall sind aber eigentlich zwei Knalls. Der erste stammt von der Detonation der Treibladung in der Patrone und kann durch einen Schalldämpfer gedämpft werden. Den zweiten Knall erzeugt das Projektil, wenn es aus der Mündung austritt und dabei die Schallmauer durchbricht.

Zum Vergleich: Die Schallgeschwindigkeit sind ca. 343 Meter pro Sekunde. Ein Geschoss im Kaliber .308 hat eine Mündungsgeschwindigkeit V0 von luftigen 850 bis 900 Meter pro Sekunde. Solange ein Schütze keine Unterschallmunition verwendet, kann er sich also auch die Verwendung eines Schalldämpfers schenken.

Weiterhin gilt, sich zu merken, dass ein Schalldämpfer das Geräusch eines Schusses nicht gänzlich negiert. Bei kleineren Kalibern wie .22 LfB (Lang für Büchse) bleibt nicht viel mehr als ein Geräusch in Gesprächslautstärke, während größere Kaliber immerhin so weit reduziert werden, dass auf einen Gehörschutz verzichtet werden kann. Der Laut des Schusses wird nicht einfach so komplett abgeschaltet.

Aufbau von Schusswaffen

Als Schaft bezeichnet man das, oft aus Holz oder Kunststoff, produzierte Element, das die weiteren Bauteile der Waffe (Lauf, Verschluss etc.) zusammenhält. In Azeroth wird sicherlich nur Holz als Baumaterial verbreitet sein, bei einigen richtig töften Völkern vielleicht sogar Metall. In diesen Schaft wird meist eine Fischhaut eingearbeitet. Dies meint eine Anrauung der Grifffläche, um besseren Halt zu bieten. Der unter dem Lauf liegende Teil des Schafts wird als Vorderschaft bezeichnet, der Rest als Hinterschaft.

Manche Schäfte besitzen eine Backe, also eine Auswölbung dort, wo der Schütze sein Gesicht beim Zielen an die Waffe legt. Schäfte können auf Links- oder auf Rechtshänder ausgelegt sein. Dies bestimmt zum Beispiel, auf welcher Seite die Backe zu finden ist, aber auch, in welche Richtung eine mögliche Schränkung weist. Schränkung meint eine seitliche Abweichung des Hinterschafts von der restlichen Achse des Schafts. Manche Schützen kommen mit geschränkten Schäften besser zurecht oder können dadurch sogar körperliche Einschränkungen ausgleichen.

Der Lauf einer Büchse ist, je nach Gewehrtyp, meist zwischen 51 cm und 65 cm lang. In Extremfällen werden Längen von 45 cm und 72 cm erreicht. Bedenkt, dass sich dies auf Waffen für Menschen bezieht. Patronen mit starker Pulverladung benötigen zur optimalen Gasdruckentwicklung längere Läufe. Und, um die Lanze einmal zu brechen: Ein langer Lauf ist nicht gleichbedeutend mit hoher Präzision. Tatsächlich erreicht man oft die höchste Präzision mit kürzeren, aber dafür dicken Läufen, die dem Geschoss eine möglichst stabile Flugbahn mitgeben.

An der Mündung von Schrotläufen kann man eine Choke- oder Würgebohrung (umgangssprachlich „Choke“) anbringen. Dies sind Verengungen, die für ein verändertes Streubild der Schrote sorgen. So kann die Schrotgarben im Durchmesser verringert oder in die Länge gezogen werden. Dabei bewegen wir uns in recht kleinen Größenordnungen. Bei einem Vollchoke ist die Mündung gegenüber dem Rest des Laufs um bis zu 1 mm verengt, bei einem Viertelchoke sogar nur um ¼ mm.

Grade bei miteinander verlöteten Läufen (beispielsweise bei Drillingen) ist die Hitzeentwicklung bei mehreren konsekutiven Schüssen ein wichtiger Faktor. Bei Hitze dehnt sich der verwendete Lauf leicht aus und verändert somit die Treffpunktlage. Dies kann im Extremfall eine dauerhafte Veränderung sein. Grade bei kampflastigen Plotabenden sollte man dies durchaus mal bedenken!

Die meisten Waffen lassen sich in irgendeiner Form sichern. Eine klassische Ausnahme sind Revolver, deren Bauweise eine Sicherung nicht vorsieht. Sicherungen können an verschiedenen Stellen zwischen dem Abzug und dem Schlagbolzen, der auf das Zündhütchen der Patrone schlägt, eingreifen. Die sicherste Sicherung ist jene, die direkt den Schlagbolzen blockiert, da dieser letztlich den Impuls zum Schuss auslöst. Eine Abzugssicherung verhindert zwar das Ziehen des Abzugs, doch durch starke Erschütterungen der Waffe kann der Schlagbolzen dennoch ausgelöst werden.

Grundsätzlich gilt: Sicherungen bieten keinen 100%igen Schutz. Absolut sicher ist nur die entladene Waffe.

Einsteckläufe

Ein Einstecklauf ist meist von sehr kleinem Kaliber und wird in einen Lauf deutlich größeren Kalibers eingeschoben. Er erlaubt das Verschießen kleinerer Geschosse aus Waffen mit zu diesem Zweck eigentlich zu großen Kaliber. Dies kann zum Beispiel sinnvoll sein, um Büchsenpatronen aus Schrotläufen zu verschießen, Fangschüsse in kleinem Kaliber aus größeren Waffen abzugeben oder aus einer größeren Waffe auf kleines Wild zu schießen. Ähnliches funktioniert auch für Pistolenkaliber aus Flintenläufen. Der Einstecklauf muss regelmäßig gereinigt werden. Dabei sollte er hin und wieder auch ausgebaut und der umgebende Lauf mitgereinigt werden.

Reinigung und Wartung

Grade Büchsen sind Präzisionswerkzeuge, doch diese Präzision geht schnell flöten, wenn diese Werkzeuge nicht gepflegt werden. Zum Säubern des Laufs wird eine sogenannte Bore Snake (auch Boresnake) verwendet. Diese, oft partiell mit weichen Drahtbürsten besetzten und speziell auf das Waffenkaliber abgestimmten Schnüre werden durch den Lauf der Waffe gezogen, wobei Verunreinigungen mit ausgetragen werden. Üblicherweise wird von der Kammer zur Mündung hin durchgezogen, um eventuellen Schmutz nicht zum empfindlichsten Teil der Waffe hin zu transportieren. Die Waffe selbst sollte regelmäßig und nach jeder Verwendung äußerlich gereinigt und nach Möglichkeit geölt werden. Dazu reicht eine mit Öl benetzte Socke oder ein Handtuch völlig aus. Kleiner Tipp: Lagert man dieses Stück Stoff danach zusammen mit den Waffen, kann das Öl mit der Zeit ausdünsten und verteilt sich noch mal nachhaltig auf den Waffen.

Zum Thema Kurzwaffen

Man unterscheidet zwischen Pistolen, Revolvern und Kipplaufpistolen. Letztere sind dabei immer einschüssig. Kurzwaffen werden für den Fangschuss, sowie bei der Fallen- und Baujagd verwendet. Je nach Anwendungszweck können andere Modelle und Kaliber sinnvoll sein. Ich werde hier nur von Revolvern ausgehen, da ich Pistolen mit Magazin für nicht so ganz nach Azeroth gehörig halte und Kipplaufpistolen vermutlich auch dort wenig in Nutzung sind, wenn überhaupt. Bei der Jagd auf Raubwild, grade in der Falle, sollte ein kleines Kaliber wie .22 für den Fangschuss ausreichen. Mit einem größeren Kaliber könnten Querschläger ein echtes Problem werden und man sich gleichzeitig die Falle, in welcher das Wild gefangen ist, kaputtschießen. Verwendet man die Kurzwaffe hingegen als Treiber auf einer Drückjagd und es ist mit Sauen zu rechnen, darf das Kaliber auch ruhig groß und mit hoher Stoppwirkung versehen sein. Der große Vorteil eines Revolvers für einen Treiber gegenüber einer Langwaffe, ist seine Handlichkeit. Grade, wenn man durch dichtes Unterholz wie Brombeerbüsche drückt und man weiß, dass in der Nähe ein krankgeschossenes Stück Schwarzwild liegt, ist man froh über jeden Moment, den man schneller reagieren kann.

Ein paar Worte zum Thema Scharfschützen im Rollenspiel

Einfach, weil ich sie ständig sehe und sie einander irgendwie immer an Reichweite und Lauflänge ihrer Boomsticks überbieten. Zu einem weiten Schuss gehört wesentlich, wesentlich mehr, als ein dickes Gewehr. Ich würde es sehr begrüßen, wenn der durchschnittliche Scharfschütze des Aldor’schen Rollenspiels sich, bevor er seine Lone-Wolf-Stiefel anzieht und das drei Meter lange Gewehr schultert, mit der Materie etwas ausführlicher befassen würde. Um das zu fördern, nachstehend ein kleiner Fragenkatalog, den ich mir auszudenken erlaubt habe. Anmerkungen und Ergänzungen gern gesehen.

  • Wie schwer ist mein Scharfschützengewehr?

  • Wie groß ist mein Scharfschützengewehr?

  • Wie sehr behindert es meinen Charakter in der Bewegung und wo fällt das besonders auf?

  • Wie schützt mein Charakter das Gewehr vor Feuchtigkeit?

  • Welche weiteren Werkzeuge hat mein Charakter zur Bedienung und zur Wartung im Feld dabei und wie transportiert er sie?

  • Kann man es freihändig oder angestrichen schießen oder braucht es eine Auflage und gegebenenfalls ein Zweibein?

  • Wie ist das Zielfernrohr montiert (siehe unten Optik, Monatge)? Wie stoßempfindlich ist die Montage?

  • Welche Vergrößerungen stehen meinem Charakter zu Verfügung?

  • Was für Patronen verwendet mein Charakter? Hier geht es nicht um ein konkretes Kaliber (wie gesagt, das direkt zu übertragen halte ich für schwierig), sondern um die zuvor beschriebenen Begleiterscheinungen der Munition, wie Geschwindigkeit und Gewicht.

  • Wie transportiert mein Charakter die Munition und wie viel Lärm macht diese bei Bewegung?

  • Auf welche Distanz ist die Waffe eingeschossen? Welche Abweichungen (näher und weiter) kann er über die Zielvorrichtung noch ausgleichen?

  • Was tut mein Charakter gegen Spiegelungen im Zielfernrohr oder im Metall der Waffe, die seine Position verraten könnten?

  • Wie heißt mein Spotter? Ich habe noch NIE einen ausgespielten Scharfschützen MIT Spotter gesehen.


Munition


Aufbau Munition

Wir werden hier nur Patronenmunition besprechen. Eine Patrone besteht aus vier, bzw. bei Schrotpatronen fünf wesentlichen Elementen.

  • Die Hülse, in der sich die weiteren Komponenten befinden.

  • Im Boden der Hülse lagert die Zündmasse. Die Zündmasse kann entweder am Rand des Bodens (Randfeuerpatrone) oder als Zündhütchen im Zentrum (Zentralfeuerpatrone) eingebracht sein.

  • Vor der Zündmasse lagert das Treibladungsmittel („Pulver“), welches beim Schuss durch die Zündmasse angesteckt wird und detoniert.

  • Vor der Treibladung lagert die Geschossvorlage, also der Teil der Patrone, der tatsächlich verschossen wird. Diese schaut vorne aus der Hülse raus und kann von unterschiedlicher Beschaffenheit sein (siehe Munitionsarten).

  • Nur bei Schrotpatrone: Ein Zwischenmittel zwischen Treibladung und den Schroten, welches für optimale Energieverteilung auf alle Schrote sorgt. Anstatt dessen kann auch ein Schrotbecher verwendet werden, in dem die Schrote gelagert sind.

Neben der scharfen Munition gibt es auch sogenannte Pufferpatronen. Waffen werden üblicherweise entspannt und geschlossen gelagert. Das bedeutet, dass der Hahn oder der Schlagbolzen nicht gespannt sind. Bei vielen Waffen spannt sich die Waffe allerdings automatisch, wenn sie geschlossen wird. Betätigt man nun den Abzug, um die Waffe zu entspannen, schlagen Hahn oder Schlagbolzen ins Leere, was auf die Dauer zu Schäden führen kann. Um diesen Leerschlag abzufangen, legt man zuvor Pufferpatronen ein. Diese sind nicht geladen, bieten beim Abziehen aber Widerstand.

Große Patrone = besser?

Oft sind große Geschosse schwer und damit langsam unterwegs, tragen aber viel Energie mit sich, die beim Einschlag Schaden am Ziel anrichtet. Diese mitgeführte Kraft wird üblicherweise in Joule angegeben und setzt sich aus der Masse des Geschosses und seiner Geschwindigkeit zusammen. Es gibt sehr schwere Geschosse, wie die 9,3 x 62, die mit 19,0 Gramm eine ziemlich hohe Masse haben, die auch bei starker Treibladung höhere Geschwindigkeiten verhindert. Das Geschoss ist daher langsam unterwegs (740 m/s) und gleicht eher einem Bulldozer. Wenn es trifft mit, verursacht es eine ganze Menge Schaden. Die langsame Kugel muss beim Zielen vom Schützen beachtet und bei einem beweglichen Ziel durch Vorhalten ausgeglichen werden. Schauen wir uns hingegen die, mit 7,1 Gramm Geschossgewicht, viel kleinere .30-06 Springfield Teilmantel an, kommen wir auf eine V0 von 1.030 m/s. Die bringt an der Mündung allerdings auch nur 3.780 Joule auf, während die oben genannte 9,3 x 62 auf 5.200 Joule kommt. Das Treffen ist, grade bei beweglichen Ziele, mit dem leichteren und schnelleren Geschoss einfacher, wenn man das Vorhalten mit langsamer Munition nicht gewohnt ist. Gleichzeitig fliegt die leichtere und schnellere .30-06 Springfield Teilmantel deutlich weiter, als ihr schwerer Cousin.

Abgesehen von diesen Geschosseigenschaften sollte man immer darauf achten, dass das Geschoss für das zu beschießende Wild geeignet ist.

Mit einer .223 auf ein Kitz schießen? Das funktioniert problemlos.

Mit einer 9.3 x 62 auf ein Kitz schießen? Kann gut sein, dass das Geschoss durch das Tier schlägt, ohne sich zu verformen und dadurch keinen tödlichen Schaden am Wildkörper anrichtet. Man spricht von Overpenetration.

Mit einer .22 Hornet auf Schwarzwild schießen? Vermutlich wird das Schweinchen sich einmal fragen, was da grade so gepiekt hat und einfach weitergehen.

Mit .22 Hornet auf einen Fuchs schießen? Optimal. Der Balg bleibt erhalten und der Fuchs sollte schnell verenden, bei einigermaßen brauchbarem Treffersitz.

Mit einer 9,3 x 62 auf einen Fuchs schießen? Entweder kommt es zur Overpenetration oder der Fuchs explodiert quasi.


Schrotpatronen


Das Innenleben einer Schrotpatrone

Eine sehr kleine Patrone mit großen Schroten enthält derer circa 70 Stück. Bei feinem Schrot und einer großen Patrone hingegen können es schon mal knapp 400 sein. In Schrotpatronen wird schnellbrennendes Pulver verwendet. Der Gasdruck einer Schrotpatrone ist relativ gering (verglichen mit einer Büchsenpatrone) und entfaltet sich nach der Zündung schnell vollständig.

Schockwirkung von Schroten

Oft wird angenommen, die Schrote würden tief in den Wildkörper eindringen und einem später beim Festtagsessen die Füllungen knacken, wenn man draufbeißt. Das kann zwar passieren, doch normalerweise dringen Schrote nicht besonders tief in das Ziel ein. Tödlich wirkt hierbei der Schock, der durch den gleichzeitigen Aufprall der vielen Schrote ausgelöst wird. Oft wird beim Schrotschuss zu grobes Schrot verwendet, welches dann im schlechtesten Fall die beschriebene Schockwirkung nicht oder nicht ausreichend auslöst, da zu wenige Schrote tatsächlich das beschossene Ziel treffen.

Welches Schrot für welches Wild?

2,5 mm für Tauben, Rebhühner und Schnepfen, sowie im Ausnahmefall Kaninchen

2,7 mm universell für alles zwischen Taube und Fuchs

3,0 mm für Kaninchen, Ente, Fasan und Hase

3,5 mm für weiter entfernte Hasen und Füchse, allerdings nur bei schwerer Ladung und engem Choke

4 mm nur ausnahmsweise mit schwerer Ladung und engem Choke auf den besonders weit entfernten Fuchs

Auf Gesellschaftjagden sollte, aus Sicherheitsgründen, kein stärkeres Schrot als 3 mm verwendet werden.

Effektive Reichweite

Ein Schuss mit Schrotmunition sollte nicht auf Wild über 40 Meter, optimalerweise auch nicht über 35 Meter Entfernung abgegeben werden. Alles darüber wird als nicht waidgerecht bezeichnet.

Gefährdungsreichweite

Als grobe Faustregel kann man sich merken: Schrotgröße in mm * 100 = Gefährdungsdistanz in Metern. Allerdings können im schlimmsten Fall schon dicke Lederjacken geeignet sein, um einen Schrotschuss in Gefährdungsdistanz deutlich abzuschwächen.

Probiert das bitte nicht zuhause.

Flintenlaufgeschosse

Die FLG werden aus glatten, neumodern aber sogar auch gezogenen Läufen, verschossen. FLG besitzen außen zwar leicht schräg verlaufende Rillen. Diese sind allerdings nicht dazu da, das Geschoss in Rotation zu versetzen, wie es bei Büchsengeschossen der Fall ist, sondern damit sich das Geschoss leicht verformen und durch Choke-Bohrungen zwängen kann. Die V0 beträgt ca. 410 bis 470 m/s. Die Energie auf 25 Meter (E25) liegt zwischen 1.500 und 2.000 Joule und verringert sich bei E50 um (!) 1.000 bis 1.500 Joule. Die Dinger sind eben nicht sehr aerodynamisch. Ein treffsicherer Schuss, einen fähigen Schützen vorausgesetzt, ist auf normale Schrotentfernung (35 bis maximal 40 Meter) möglich. Bei speziell auf FLG eingeschossenen Waffen sind bis zu 50 Meter möglich. FLG werden hauptsächlich auf Schwarzwild angewandt. Diese Geschosse wiegen in der Regel zwischen 24 und 39 Gramm.


Büchsenpatronen


Vorwort Büchsenpatronen

Büchsenpatronen werden meist entweder nach ihrem Kaliber oder ihrer Wirkungsweise unterschieden. Während Kaliberangaben zur Darstellung bestimmter Faktoren wie Geschwindigkeit des Geschosses, mitgeführter Energie und Flugkurven noch hilfreich sind, lassen sie sich doch sicherlich nur bedingt 1 zu 1 nach Azeroth übertragen. Daher werden wir uns von hier an weniger mit Kalibern beschäftigen, sondern eher mit ihrer Wirkungsweise. Die Angabe von Kalibern dient hier vor allem zur Referenzierung.

Aufbau Büchsenpatronen

Bei Büchsenpatronen werden Geschosse in Deformationsgeschosse, Splittergeschosse (Zerlegungsgeschosse) und Massivgeschosse unterteilt. Beim Zerlegungsgeschoss zerlegt sich, beim Einschlag, der vordere Teil des Geschosses, während der hintere, massivere Teil für Tiefen- und Durchschlagswirkung sorgt. Deformationsgeschosse zerlegen hingegen kaum, sondern entfalten ihre Wirkung beim Einschlag durch ein Aufpilzen des vorderen Teils. Sie vergrößern damit ihre Wirkungsfläche und gewährleisten die Übertragung der mitgeführten Energie in den Wildkörper.

Voll- und Vollmantelgeschosse (Massivgeschosse) sollen nichts von den oben genannten Dingen tun. Sie werden entweder sehr kleinkalibrig auf Tiere angewandt, deren Pelz möglichst wenig beschädigt werden soll (der Ausschuss bleibt klein, da sich das Geschoss nicht wesentlich verformt) oder beim Schuss auf Dickhäuter. In Azeroth könnte man den Begriff Dickhäuter sicherlich weiter fassen und auch Schuppenträger wie Basilisken oder „gepanzerte“ Tiere darunter fassen.

In Büchsenpatronen wird relativ langsam verbrennendes Pulver verwendet. Dies erlaubt dem Gasdruck sich über einen etwas längeren Zeitraum aufzubauen, als beispielsweise bei einer Schrotpatrone, und so das volle Potential der Treibladung zu entfalten. Der Gasdruck ist hier wesentlich höher, als bei Schrotpatronen. Die Bezeichnung „länger“ mag etwas irreführend sein, denn es geht hier natürlich nur um Bruchteile von Sekunden.

Teilmantelgeschosse und ihre Köpfe

Teilmantelgeschosse gibt es in viele verschiedenen Ausführungen und Geschmacksrichtungen. Die wichtigsten davon sind Teilmantel-Rundkopf und Teilmantel-Spitz, Teilmantel-Hohlspitz und Teilmantel-Flachkopf. Alle diese Geschosse verformen sich beim Einschlag an der Spitze und übertragen so ihre mitgeführte Energie zu einem möglichst großen Anteil, während sie zugleich viel Schaden am Körper anrichten und Stoppwirkung zeigen. Optimalerweise splittert die Spitze dabei ab, während der Rest des Geschosses den Wildkörper durchdringt, einen Schusskanal bildet und weitere Gewebezerstörung verursacht, sowie einen Ausschuss erzeugt, der zur Deutung der Anschusszeichen wichtig ist, sollte das Stück nicht im Knall liegen, also vor Ort verenden (was nicht selten ist). Diese Wirkung ist zum Beispiel das Ziel des H-Mantel-Geschosses.

Ein Gefühl für die Größe bekommen

In meiner norddeutschen Heimat kommt man mit Kalibern wie .223 Remington, .308 Winchester, .30-06 Springfield, 7 x 57 und 8 x 57 gut zurecht. Schaut euch ruhig diese Patronen mal an und ihr wisst so ungefähr, was beispielsweise zum Jagen im Elwynn oder Dun Morogh völlig ausreichen sollte. Denkt dran, dass zu große Geschosse gerne mal zu Overpenetration oder explodierenden Wildtieren führen.

Wessen Charakter primär in Regionen mit größerem Wild unterwegs ist, kann sich 9,3 x 62, .375 Holland & Holland Magnum, .404 Jeffery und ja, auch das populäre 12,7 x 99 mm (.50 Browning Machine Gun) Kaliber anschauen, um einen Eindruck zu bekommen.

Wenn Jemand hingegen besonders auf kleineres Wild wie Hase, Fuchs und Waschbär geht, können .22 Winchester Magnum, .22 Hornet und .222 Remington interessante Vorlagen für die eigene Munition sein.

.22 Winchester Magnum kann man beispielsweise zum Schuss in die Falle auch ohne Gehörschutz verwenden. Glaubt mir, ich habe es selbst ausprobiert und mein Tinnitus ist nicht lauter geworden, als er ohnehin schon ist. <Hier Hide the Pain – Harold einfügen>


Kurzwaffenpatronen


Allgemeines zu Kurzwaffenpatronen

Die aus Kurzwaffen verschossenen Patronen unterscheiden sich prinzipiell wenig von Büchsenpatronen, sie bringen allerdings meist weniger Leistung mit. Wir schauen uns hier nur Revolver-Munition an.

Die stärksten, jagdlich regelmäßig verwendeten Patronen, die mir bekannt sind, sind stramm geladene .44er mit einer Mündungsenergie von E0 = ca. 1.800 Joule. Bei diesen Dingern tut zwar nach einigen Schuss das Handgelenk weh, aber die Stoppwirkung ist nicht zu verachten und bei einem anstürmenden Keiler sollte ohnehin dringend schon der erste Schuss jede weitere Diskussion erübrigen. Noch mal zum Vergleich: eine handelsübliche 9 x 19 mm Patrone kommt auf bis zu 750 Joule.

Ansonsten gängig sind außerdem die Kaliber .38 Spezial und .357 . Das Schöne an den beiden ist, dass ein Revolver, der .357 laden kann, auch für .38 Spezial geeignet ist. Diese sind lediglich etwas kürzer, ansonsten der .357er Patrone aber sehr ähnlich. Da .38 Spezial deutlich günstiger sind, wird mit denen meist geübt, während die .357er (oder eben auch .38 Spec.) in der jagdlichen Praxis eingesetzt werden.

Im Gegensatz zu Pistolenmunition, hat Revolvermunition in der Regel einen Rand, der dafür sorgt, dass die Patrone nicht durch die Trommel durchrutscht.


Ein Fazit zum Thema Schusswaffen


Ein Fazit zum Thema Schusswaffen

Merkt euch folgendes Mantra: „Eine Waffe ist nur so gut, wie die Hand, die sie führt“.

Diesen Satz könnte man eigentlich genau so stehenlassen, erinnert er doch immer wieder daran, dass regelmäßiges Training nicht nur (in Azeroth) zur eigenen Sicherheit beiträgt, sondern auch zu waidgerechten, also präzisen und schnell tödlichen Schüssen. Der Trainingsaufwand dabei ist nicht mal riesig groß. Ich persönlich habe zuletzt meine Büchse, die eigentlich auf Teilmantelmunition eingeschossen ist, im Training mit (günstigerer) Vollmantelmunition geschossen. Die ist leichter, landet also höher und geht dabei ein Stück nach rechts, was nichts Ungewöhnliches ist. Ich brauchte beim ersten Training circa zehn Schuss und beim zweiten Training noch fünf Schuss, bis die Neunen und Zehnen gepurzelt sind - während ich ganz woanders hinzielen musste.

Nebenbei sei erwähnt, dass ich zuvor aus privaten Gründen länger nicht mehr auf dem Stand (und auf der Jagd) war. Das sage ich nicht, um mich als toll hinzustellen, sondern um zu zeigen, dass das alles kein Hexenwerk ist. Wenn ihr euch also fragt, was euer Charakter in seiner Freizeit tut, dann sollte regelmäßiges Training ganz weit oben stehen.

Außerdem wichtig ist eine gesunde Einschätzung des eigenen Könnens. Ich persönlich habe beim Schuss auf Wild noch nie verfehlt und würde mich nicht weiß Gott nicht als überdurchschnittlichen Schützen bezeichnen.


Optik


Vorwort zu Optiken

Dieser Begriff bezeichnet alle Sichthilfen, die bei der Jagd angewendet werden und nicht die eigene Brille auf der Nase sind. Meist unterscheiden wir zwischen Jagdgläsern (Ferngläser) und Zieloptik (Zielfernrohr). Die Leistung dieser Geräte wird meist anhand von zwei Werten angegeben: Der Vergrößerung und dem Objektivdurchmesser. Das Objektiv ist die dem betrachteten Objekt zugewandte Linse. Hat ein Fernglas also eine bis zu achtfache Vergrößerung und einen Objektivdurchmesser von 56 mm, so beziffert man diese Kennzahlen kurz mit 8 x 56.

Wie gut man mit einem Fernglas oder Zielfernrohr bei schlechtem Licht sehen kann, hängt primär von der Vergrößerung und dem Objektivdurchmesser ab. Man spricht hier von der Dämmerungsleistung. Achtung ist jedoch geboten, denn je leistungsstärker ein Glas (meint sowohl Fernglas, als auch Zielfernrohr) ist, desto schwerer ist es in der Regel auch, was präzisen Schüssen ohne Auflage nicht unbedingt zugutekommt.

Ferner ist für ein hochwertiges Glas die möglichst präzise Bearbeitung der beiden Linsen Objektiv (auf das betrachtete Objekt gerichtete Linse) und Okular (dem Auge naheliegende Linse) natürlich von essentieller Bedeutung. Mittlerweile bieten die meisten Zielfernrohre die Möglichkeit, die Vergrößerung stufenlos anhand einer drehbaren Einstellung (auch Turm genannt) einzustellen. Wie weit man dies in WoW abbilden möchte, kann sicherlich diskutiert werden. Ein sehr hochwertiges Glas kann schnell den Wert der Waffe, auf der es verwendet wird, übersteigen.

Während leistungsstarke Gläser mit hoher Dämmerungsleistung in Azeroth durch sehr präzise Handwerkskunst sicher noch mundan herzustellen wären, sind die mir bekannten Fälle von Nachtsicht (looking at you, Kaldorei) magischer Natur. Dies ist sicher auf unterschiedliche Arten eine valide Option, auch in dunkler Nacht sehen zu können. Durch Ingenieurskunst und dergleichen ist es vermutlich auch denkbar, eine Art Restlichtverstärker zu konstruieren. Ich möchte hier allerdings darauf hinweisen, dass diese Dinger in unserer echten Welt gar nicht mal so simpel zu bauen sind und ein paar sehr aufwendige Bauteile benötigen. Besonders spannend dürfte das werden, wenn so ein Gerät in einer Zielvorrichtung verbaut werden soll, die auf keinen Fall zu schwer werden darf (siehe letzter Absatz).

Was allerdings tatsächlich durch Quests belegt ist, ist die Existenz von Wärmesichtgeräten (hier in Form von Brillen). Die Quest ‚Infrarot = Infratot‘ auf den Verlorenen Inseln lässt den Spieler durch eine Infrarotbrille Assassinen der Allianz aufspüren. Auch in der Quest ‚Sie sind da draußen!‘ im Eschental wird eine (allerdings nicht näher definierte) Brille verwendet, um - hier - Nachtelfen ausfindig zu machen. Für jagdliche Zwecke wäre dies natürlich interessant, denn natürliche Camouflage ist kein Joke.

Für bewegungsintensive Jagd, wie die Pirsch, sind leichte Gläser mit geringer Vergrößerung eher zu empfehlen, während auf Ansitz auch schwere Gläser problemlos genutzt werden können. Lediglich Personen mit nachlassender Sehkraft haben mit besonders großen Objektiven nicht mehr verwenden, da ihre Augen das dargestellte Bild nur teilweise verarbeiten können.

Absehen

Im Gegensatz zu einem Fernglas, dient ein Zielfernrohr nicht nur dazu, Wild aus der Entfernung erkennen und ansprechen zu können (Ansprechen meint identifizieren, siehe auch Jagdpraxis weiter unten), sondern auch dem Positionieren des Schusses. Zu diesem Zweck bieten Zielgläser Orientierungshilfen, die mindestens die Mitte des erblickten Bildes markieren. Dies geschieht in simpleren Gläsern über einen Punkt oder einen Zielstachel (vom unteren ins Bild hinaufzeigender Stachel, dessen Spitze die Mitte des Bildes anzeigt). Andere Gläser zeigen eines von mehreren sogenannten Absehen. Diese können wie folgt aussehen.

Absehen 1: Drei Zielstachel, die von unten und von den Seiten zur Mitte des Bildes verlaufen. Anhand der Lücke zwischen dem von unten kommenden und den von den Seiten kommenden Zielstacheln rechts und links lässt sich grob die Entfernung bestimmten Wildes abschätzen.

Absehen 4: Zielstachel von oben und den Seiten sind vorhanden und werden um ein viel schlankeres Fadenkreuz ergänzt, das über das Ziel im Zentrum gelegt wird und sich zudem zum oberen Rand des Bildes erstreckt.

Absehen 6: Ein gewöhnliches, schlankes Fadenkreuz.

Absehen 40 und 44: Siehe Absehen vier, allerdings mit kürzeren Zielstacheln, sodass das Zentrum weniger verdeckt wird und vom schlankeren Fadenkreuz mehr zu sehen ist.

Absehen 80 und 88: Siehe Absehen 4, allerdings ergänzt um einen Zielstachel von oben. Das Fadenkreuz ist nur noch in der Mitte zu sehen. Die Zielstachel sind kürzer, als bei Absehen 40 und 44.

IRL können Absehen beleuchtet sein (Leuchtpunkt im Zentrum).

Montagen

Das Zielfernrohr muss irgendwie auf dem Gewehr befestigt sein und dazu unterscheiden wir zwei verschiedene, wichtige Formen der Montage.

Die eine fixiert das Glas direkt an der Schiene, die oben auf dem Gewehr entlangläuft. Diese Montagen sind günstiger, allerdings muss das Gewehr nach jedem Abnehmen des Glases kontrollgeschossen werden. Denkt dran, es handelt sich um ein Präzisionswerkzeug.

Die zweite Form der Montage sind Schwenk- oder Aufschubmontagen. Bei diesen wird eine Basis fest an der Schiene des Gewehrs angebracht, in die dann das eigentliche Glas eingesetzt wird. Hier kann das Glas entfernt werden, ohne die Waffe danach erneut einschießen zu müssen (wobei das sicherlich nicht schadet).

Offene Visierung

Kimme und Korn, sowie Lochvisiere (Diopter) bezeichnet man als offene Visierung. Grade bei Flinten sind diese sehr verbreitet, aber auch bei Büchsen verwendbar. Sie besitzen natürlich keine Vergrößerung und erfordern daher etwas Eingewöhnung und Übung. Klingt aber wohl schlimmer, als es ist. Ich persönlich konnte, ohne viel Vorerfahrung, zwei Mal meine Keilernadel mit offener Visierung schießen (5 Schuss auf eine linear bewegliche Sauenscheibe in 50 m Entfernung, mindestens drei Treffer „im Leben“, also im tödlichen Bereich). Offene Visierung wird nicht selten auf Drückjagden von Treibern mit Waffe (siehe unten „Durchgehschützen“) geführt.

Drückjagdvisierung

In manchen Situationen ist die Vergrößerung der Feind des Schützen. Das ist immer dann der Fall, wenn ein Ziel auf kurze Distanz erwartet wird, aber die Visierung der geführten Waffe für längere Distanzen ausgelegt ist. Daher werden, zum Beispiel auf Drückjagden, oft entweder gar keine vergrößernde Visierung oder nur sehr geringe Vergrößerungen, wie 1,5-fache Visierung, geführt. Mal abgesehen davon, dass auf Drückjagden als Treiber auch die Kurzwaffe eine sehr brauchbare Option ist, solange sie über genug Stoppwirkung verfügt. Für Drückjagden siehe Jagdpraxis weiter unten.


Blanke Waffen


Allgemeines zu Blankwaffen

Um am Ende des Waffen-Kapitels noch einmal von den Schusswaffen wegzurücken, werfen wir nun noch einen Blick auf die Blankwaffe, auch kalte Waffe genannt. Es handelt sich dabei um Klingen unterschiedlicher Größen und Führigkeit. Während diese Waffen IRL weitgehend obsolet geworden sind, dürften sie in Azeroth eine wesentliche Bedeutung haben, insbesondere beim Abfangen (Erlösen) von zuvor beschossenem Wild. Wir kennen:

  • Jagdnicker: Das gewöhnliche Messer, das auch zum Aufbrechen (siehe Jagdpraxis) verwendet werden kann. Geeignet außerdem zum Abnicken (Auftrennen von Halswirbeln zum Erlösen von meistens Rehwild) und Abfangen von kleineren Tieren.

  • Waidblatt: Eine größere Klinge von bis zu 30 cm Länge. Mit ihr können größere Tiere abgefangen werden. Oft an der Spitze beidseitig geschärft.

  • Hirschfänger: Größeres Waidblatt mit einer Klingenlänge von 30 bis 40 cm.

  • Saufeder: Eine Art Jagdspieß mit zweiseitig geschärfter Klinge, der bei wehrhaftem Wild (besonders Sauen und sicherlich allerlei Azeroth’schen Tieren) zum Einsatz kommt.


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Jagdpraxis


Vorwort Jagdpraxis

Nachdem wir nun alle möglichen Grundlagen über Wildtiere, Krankheiten, Hege, Waffen und so weiter gelernt haben, soll in diesem Kapitel darum gehen, wie all dies in der Praxis zusammenspielt. Viele Dinge hier sind genereller Konsens oder schlichtweg erwiesene Fakten, während andere teils von Jäger zu Jäger oder von Revier zu Revier unterschiedlich gehandhabt werden. Das betrifft Themen, bei denen sich auch nach Jahrhunderten des Waidwerks und der Erfahrungen kein Konsens ergeben hat, weil es keine eindeutige oder ‚richtige‘ Antwort gibt.

Jagdstrategien

In einem Revier, in dem die Jagd nicht rein der Nahrungsmittelgewinnung dient, sondern ebenfalls ein Schwerpunkt auf den Erhalt eines ausgeglichenen Ökosystems gelegt wird (wo der Jäger oder die Jäger also auch regulierende Funktionen annehmen), können wir zwei generelle Jagdstrategien unterscheiden.

Schwerpunktjagd

Die Schwerpunktjagd wird in der Regel räumlich und zeitlich begrenzt ausgeführt und hat zum Ziel, den Bestand einer (oder mehrerer) bestimmten Wildart(en) herunterzufahren. Dies geschieht oft mit dem erweiterten Ziel, die Population einer oder mehrerer anderer Arten zu fördern oder gesunden zu lassen. Ein typisches Beispiel wäre das Kurzhalten (schwerpunktmäßige Bejagen) von Raubwild, nachdem die Population einer Beutetierart durch eine Wildseuche oder ähnliches reduziert wurde. Gleichzeitig wird durch den hohen, aufgebauten Jagddruck eine Neuzuwanderung des bejagten Wildes behindert.

Intervalljagd

Um Größenordnungen geringer ist der Jagddruck hingegen bei der Intervalljagd. Hier wird die Jagd auf möglichst großer Fläche und nur in Intervallen ausgeübt, während zwischen diesen Intervallen Jagdruhe gilt. Je länger die Ruheperioden zwischen den Bejagungen sind, desto effizienter sind in der Regel die stattfindenden Jagden, da das Wild weniger scheu ist, bei sich nähernden Jägern länger sichert, später mit der Flucht beginnt und früher verhofft (die Flucht beendet, um die Gefahr erneut einzuschätzen). Besonders Rotwild und Schwarzwild reagieren positiv auf die Ruheperioden.

Zufallsjagd

Die Zufallsjagd hingegen orientiert sich vorrangig an den Kapazitäten des Jägers. Ihre Effizienz bei der Erhaltung eines gesunden Ökosystems kann eher schwach ausfallen und kann unter Umständen einen hohen Jagddruck verursachen, wenn die Jagd unangepasst ausgeübt wird.


IRL werden oft Mischformen dieser Strategien verwendet. Während im Winter oft in wenigen Intervallen, in Form von Gesellschaftsjagden, vorrangig Schalenwild bejagt wird und dazwischen Jagdruhe herrscht, praktizieren viele Reviere im Rest des Jahres eher die Zufallsjagd, bei Notwendigkeit kombiniert mit Schwerpunktjagd auf Rehwild im Frühjahr und Herbst, sowie potentiell ganzjährig auf Schwarzwild. Wird die Zufallsjagd dabei schlecht umgesetzt und ein zu hoher Jagddruck erzeugt, wandert das Wild in Nachbarreviere ab, was als deutliches Warnzeichen wahrgenommen und dringend, auch aus Eigeninteresse, korrigiert werden muss.

Wird in Azeroth ein Revier nur zur Nahrungsgewinnung bejagt, wird, meist wohl unbewusst, die Zufallsjagd durchgeführt. Auch hier kann ein zu hoher Jagddruck negative Konsequenzen hinsichtlich der Wildpopulation und damit auch der Nahrungsmittelertrags verursachen.

Jagderlaubnis

Wer in Deutschland eigentlich die Jagd in einem Revier ausüben darf, ist nicht ganz einfach zusammengefasst und sicherlich nichts, was für diesen Guide interessant wäre. Was allerdings, grade bei Angestellten Jägern in Lehen und ähnlichem, interessant sein dürfte, ist ein Ausweisdokument, das die Jagdausübung dieser Person in dem jeweiligen Revier oder Lehen legitimiert. Grade, wenn Wilderei als reales Problem im Rollenspiel thematisiert wird, sollte ein legaler Jäger sich als solcher identifizieren können.

Unterscheidung von Einzeljagd und Gesellschaftsjagd

Beide Begriffe vereinen eine Vielzahl von Jagdarten unter sich. Um diese klar voneinander abgrenzen zu können, gibt es eine eindeutige Definition, wo die Einzeljagd aufhört und die Gesellschaftsjagd beginnt. Jede Form von Jagd, an der drei oder weniger Jäger beteiligt sind, ist immer eine Einzeljagd. Eine Jagd, bei der vier oder mehr Jäger beteiligt sind, ist dann eine Gesellschaftsjagd, wenn diese Jäger auch tatsächlich zusammen jagen. Stellen wir uns beispielhaft zwei Jäger vor, die im Wald aufgestellt sind und zwei Jäger, die durch den Wald gehen und ihren beiden Kollegen das Wild zutreiben, so handelt es sich um eine Gesellschaftsjagd, da eine Kooperation zwischen den Jägern besteht. Blicken wir hingegen auf vier Jäger, die verteilt in einem Revier auf ihrem Hochsitz oder ihrer Kanzel sitzen und auf Anblick warten, besteht keinerlei aktive Kooperation zwischen ihnen, sodass alle Vier Einzeljagden ausüben.

Wetter

Das Wetter hat oft einen großen Einfluss auf die Jagdausübung. So wird Wild bei starkem Regen eher in seine Einstände einfahren (sich in seiner Ruhezone verstecken) und Frost hilft dem Jäger nicht eben dabei, sich geräuscharm durch das Revier zu bewegen. Es gibt IRL verschiedene Indikatoren zu Wetterentwicklungen. So sagt man zum Beispiel, dass Morgenrot baldigen Regen ankündigt und fransige Wolken einen Wetterwechsel ankündigen. Dies nach Azeroth zu übertragen, finde ich persönlich schwierig. Azeroth ist ein Flickenteppich aus zufällig zusammengewürfelten Klimazonen, weshalb die Annahme naheliegt, dass das Wetter hier anders funktioniert.

Wenn ihr dies so bespielen möchtet, dann merkt euch folgende Indikatoren:

  • Morgenrot: Anrückendes Tiefdruckgebiet mit baldigem Regen, oft schon in den nächsten Stunden. Abendrot kündigt hingegen keinen Regen an, schließt ihn aber auch nicht aus.

  • Auftürmende Haufenwolken: Baldiges Gewitter

  • Fransige Wolken: Hohe Luftfeuchtigkeit, Wetter wird umschlagen

  • Taufreie Wiesen am Morgen: Möglicherweise Gewitter, wahrscheinlich zumindest Regen

  • Morgens aufziehendes Kaltfrontgewitter: Anhaltendes schlechtes Wetter

Generell gilt, dass Wild nach längerem schlechtem Wetter, besonders starker Regen und Gewitter, zum Äsen ausziehen wird. Nach mondhellen Nächten wird es früh die Einstände aufsuchen, da es zuvor ausreichend äsen konnte. Bei schwülem Wetter, Gewittern und raschen Wechseln von Hoch- auf Tiefdrucklage zieht Wild meist spät oder gar nicht aus den Einständen. Im Umkehrschluss bedeutet dies auch, dass sonnige Vormittage nach langen, kalten Nächten optimal zur Jagd auf (Schalen-)wild geeignet sind.

Im Gebirge gilt es zu beachten, dass Wind bei Nacht oder in kühlen Schattenlagen talwärts streicht, während warme Sonneneinstrahlung diese Richtung umkehren kann. Der Wind kann rasch während eines Ansitzes oder einer Pirsch umschlagen.

Grade bei der Jagd mit der Flinte sollte beachtet werden, dass Regen die Garbe negativ beeinflussen kann. Unnötig, zu erwähnen, dass mit starkem Wind fliegendes Federwild hohe Geschwindigkeiten erreichen und dadurch wesentlich schwerer zu treffen sein kann.

Sollte Schnee liegen, ist davon auszugehen, dass vor allem wiederkäuendes Schalenwild seine Bewegungsaktivität mit zunehmender Höhe der Schneedecke reduziert, um Energie zu sparen.

Wildbestand und -nutzung

Um herauszufinden, in welchem Ausmaß bestimmte Wildarten in einem Revier genutzt werden können, ist zuvor ein Überblick über den Bestand derselben notwendig. Diese lassen sich bei einigen Arten durch Beobachtung der im Revier vorhandenen Tiere feststellen. Hingegen gelten Rehwild und Schwarzwild als unzählbar, während anderes Schalenwild maximal grob geschätzt werden kann. Hinweise gibt der Zustand der Vegetation, also in erster Linie die gezeigten Verbissschäden. Ein ungewöhnlich hoher Verbiss deutet auf einen zu hohen Bestand mindestens einer Art hin. Treten in deutlicher Überzahl männliche Tiere auf, liegt ebenfalls eine Nahrungsknappheit, gegebenenfalls durch Überpopulation, nahe. Den Grund dafür werde ich nicht im Forum posten, da ich fürchte, damit gegen die Richtlinien zu verstoßen. Schreibt mich bei Interesse gern an.

Für andere Arten, grade Niederwild, gibt es unterschiedliche Zählmethoden. Ein Beispiel wäre hier die Scheinwerfertaxation, mithilfe welcher Hasenbestände festgestellt werden. Der Jäger fährt dazu nachts, wenn der Hase aktiv ist und zum Äsen auf die Felder kommt, langsam durch das Feldrevier und zählt im Licht von Fahrzeug- und Handscheinwerfern die Tiere. Dies ließe sich, wenn man denn möchte, sicherlich halbwegs brauchbar nach Azeroth übertragen – und sei es zu Fuß und mit Richtlampen.

Alle Zählmethoden lassen eine Dunkelziffer offen. Die Scheinwerfertaxation auf Hasen ist noch relativ genau. Auf beispielsweise Rotwild ist sie nicht mehr als ein Indiz zum tatsächlichen Bestand.

Abschusspläne

Grade in artenreichen Revieren oder solchen mit allgemein günstigen Bedingungen für das Wild und insbesondere dort, wo diese Reviere wirtschaftlich genutzt werden (Lehen, Dörfer…), mag ein jährlicher oder dreijährlicher Abschussplan Sinn machen. Dieser sollte vom fachkundigen Personal und der Obrigkeit gemeinsam erstellt werden. IRL geschieht dies, indem der Jagdpächter oder Eigenjagdbesitzer einen Abschussplan an die untere Jagdbehörde vorschlägt und diesen entweder bestätigt oder verändert an den Jäger zurückgibt.

IRL wird generell für Schalenwild ein Abschussplan erstellt. Dieser gilt für ein Jahr. Ausnahme: Rehwild. Hier sind die Pläne für drei Jahre am Stück aufgestellt. Für Schwarzwild wird kein Abschussplan erstellt, da die Zuwachsraten zu stark schwanken. Dies könnte man sicherlich für die ein oder andere Region und Tierart auch nach Azeroth übernehmen, wenn man sich denn um sowas Gedanken machen möchte.

Wird ein Bestand als zu gering beziffert, wird der Abschuss dieser Art eingeschränkt oder ganz eingestellt und nur kranke Tiere geschossen (Hegeabschuss). Parallel dazu kann die Bejagung von Fressfeinden intensiviert werden. Ein als optimal eingestufter Bestand soll als solcher erhalten werden und maximal auf andere Veränderungen im Revier (und auch darüber hinaus) verändert werden. Hier wird in erster Linie der jährliche Zuwachs abgeschöpft. Bei zu hohen Beständen reicht es nicht mehr aus, diesen Zuwachs zu eliminieren. Nicht selten wird hier auf die Schwerpunktjagd zurückgegriffen. Das beste IRL-Beispiel sind die Schwarzwildbestände, die in den meisten Revieren Deutschlands (teils deutlich) zu hoch sind. Diese werden unter anderem begünstigt durch milde Winter und Mais-Monokulturen auf den Feldern, die den Rotten Deckung und Äsung im Überfluss bieten.

Generell spielt die Witterung eine wichtige Rolle bei der Bestandsreduktion und -gefährdung. Beim Hasen fallen beispielsweise bis zu 80% der Junghasen eines Jahrgangs allein der Witterung zum Opfer.

Obgleich möglichst ein Geschlechterverhältnis von 1 zu 1 angestrebt wird, halten sich die jagdlichen Einflussmöglichkeiten auf Reh- und Schwarzwild dahingehend in Grenzen. Gleichzeitig muss streng darauf geachtet werden, bei der Jagd keine führenden Stücke (Jungtiere aufziehende Muttertiere) zu erlegen. Erst wenn diese nicht mehr auf ihr Muttertier angewiesen sind, können auch diese weiblichen Stücke erlegt werden. Ferner ist, noch viel zwingender, darauf zu achten, keine Leittiere einer Lebensgemeinschaft (Schwarzwildrotte, Rehsprung etc.) zu schießen, da dies zur unkontrollierten Vermehrung und ebenso unkontrollierten Schäden, sowie dem Kümmern und Verenden der folgenden Tiere (und IRL vermehrt zu Verkehrsunfällen) führen kann. Leittiere haben also Plotarmor!

Jagdliche Einrichtungen und Kugelfang

Hochsitzen, Leitern, Kanzeln und co. galten IRL lange aus unwaidmännisch und wurden wenig bis gar nicht genutzt. Dies hat sich erst nach dem Ende des zweiten Weltkriegs langsam geändert – und das aus guten Gründen. Solche jagdlichen Einrichtungen bieten, aufgrund ihrer Höhe, nicht nur eine bessere Übersicht, sondern erheben den Jäger auch meist über das anvisierte Wild. Dies ist wichtig, da so der dahinterliegende Boden das Geschoss, welches meistens den Wildkörper durchschlägt (und durchschlagen soll!), stoppt. Dies wird als Kugelfang bezeichnet. Ein Kugelfang ist nur und ausschließlich der gewachsene Boden. Baumstämme, Äste, Gebüsch und auch Gewässer, sowie blanker Stein sind, für den Büchsenschuss, kein Kugelfang. Bei Letzteren beiden besteht die hohe Gefahr von Abprallern und Querschlägern. Wir erinnern uns an dieser Stelle, dass Büchsengeschosse einen Gefährdungsradius von mehreren Kilometer haben und demnach auch Querschläger noch gut Meter machen und Oma Erna im nächsten Dorf aus den Latschen hauen können!

Jagdliche Einrichtungen werden oft aus vor Ort vorhandenem Material gebaut. Erinnert ihr euch Friederike, das Orkantief von 2018? Dieser Sturm entwurzelte damals bei uns im Revier reihenweise Fichten. Kein Wunder, denn Fichten sind, wie viele Nadelbäume, Flachwurzler und damit windwurfgefärdet. Aber, nichts ist so schlecht, dass es nicht für irgendwas gut ist und so hatten wir Material für die Reparatur unserer Kanzel.

Aber nicht nur aus Baumaterialien errichtete Konstruktionen zählen zu den jagdlichen Einrichtungen, sondern auch im Revier angelegte Begebenheiten, wie Pirschsteige. Dabei handelt es sich um speziell gepflegte Wege durch das Revier. Ziel ist es, möglichst viele, jagdlich interessante Orte im Revier erreichen zu können, ohne dabei Lärm zu verursachen oder anderweitig Wild zu verschrecken. Dazu werden Pirschwege so angelegt, dass sie möglichst über stabilen Grund verlaufen, witterungsunempfindlich sind, möglichst wenig Laub auf sie fällt (Nadelstreu verursacht, im Gegensatz zu Laub, beim Drüberlaufen keinen Lärm, sondern dämpft sogar noch das Schrittgeräusch!) und keine Hindernisse im Weg sind. Diese Wege müssen regelmäßig von Ästen, Blättern etc. befreit werden, um auf der tatsächlichen Jagd auch ein Auge für das Wild haben zu können und nicht ständig auf den Weg achten zu müssen. Pirschsteige werden in aller Regel fernab der Feld- und Waldwege angelegt, da die häufige Nutzung dieser durch Land- und Forstwirtschaft, sowie Erholungssuchende auf Wild eher abschreckend wirkt (Ja, Wild gewöhnt sich an Verkehrswege, aber es wird sich ihnen nicht unnötig annähern).

IRL gelten für die Anlage aller jagdlichen Einrichtungen (neben anderen Gesetzen) unterschiedliche Unfallverhütungsvorschriften. In Azeroth kann man sicherlich sagen, dass die „Unfallverhütungsvorschrift: Gesunder Menschenverstand“ ausreicht.

Selbstverständlichen müssen Leitern und ähnliche stabil genug gebaut werden, um auch schwerer Belastung standhalten zu können. Eine dauerhafte Befestigung an einem Baum (festnageln, verschrauben) ist nicht selten. Die Leitersprossen werden oft aus gespaltenen Ästen gefertigt, die mit der Spaltseite nach oben als Trittfläche angebracht werden. Generell ist die Farben Blau bei jagdlichen Einrichtungen zu vermeiden, da vor allem Schalenwild dies als Signalfarbe wahrnimmt (rotblind).

Beim Errichten von jagdlichen Einrichtungen spielt die dominante Windrichtung und Windführung eine wichtige Rolle. Schneisen im Wald sind optimal geeignet, um zwischen den Waldrändern wechselndes Wild zu beobachten und zu schießen, fungieren aber oft auch als eine Art Windkanal, der den Geruch des Jägers zum Wild hin (oder, optimalerweise, vom Wild weg) weht. Der Jäger muss, vor Anlage dieser Einrichtung, also nicht nur den Wind studieren, sondern auch die Bewegungsmuster des Wildes in der Schneise.

Auch an Waldrändern vor offenen Flächen wie Wiesen und Feldern ist zu beachten, dass der Wind den Geruch des Jägers beispielsweise in den Wald hinter ihm eintragen und so Wildtiere vergrämen kann. Kommt dieser Wind dabei über die Spitzen des Waldes heran und weht am Waldrand wieder zurück unter die Bäume, spricht man von umkippendem Wind. Günstig ist auch ein Ansitz im Schatten, der auf Flächen hinausblickt, die am Morgen vor dem Sitz selbst von der Sonne erfasst werden. Zum einen ist der Jäger optisch durch den Schatten etwas besser verborgen und hat einen guten Ausblick auf früh aus den Einständen fahrendes Wild. Zum anderen lässt die Wärme der Sonne die bodennahe Luft aufsteigen, wodurch ein temporärer Aufwind entsteht. Ist der Aufenthaltsort des Jägers dabei nicht betroffen, da noch nicht erwärmt, verteilt sich sein Geruch kaum.


Die Einzeljagd


Vorwort zur Einzeljagd

Bevor ich euch weiter mit Fakten bewerfe, ein paar persönliche Worte zur Einzeljagd. Ich praktiziere die Einzeljagd größtenteils als Ansitzjagd und nehme außerdem im Winter an ein paar Drückjagden teil. Ich sitze also auf einer Leiter oder in der Kanzel unseres Reviers und warte auf das Wild. Von außen mag das stundenlange regungslose Ausharren, teils in klirrender Kälte, wenig erfüllend, langweilig oder anderweitig unangenehm wirken, doch tatsächlich ist das Gegenteil der Fall. Die Ansitz gibt mir persönlich die Möglichkeit, meinen Gedanken freien Lauf zu lassen und den Alltag für eine Weile beiseite zu schieben. Man nähert sich der Natur an und bekommt Dinge mit, die man ansonsten automatisch ausblendet. Gleichzeitig kann man recht schnell das Zeitgefühl verlieren.

Vorsicht ist während der dunklen Momente der Dämmerung geboten. Besteigt man den Hochsitz früh morgens, tut man dies im Dunkeln und verlässt man ihn abends, ist es meist ebenfalls dunkel. Im schwachen Restlicht kann es schnell geschehen, dass Äste, Grasbüschel und selbst Maulwurfshügel im bloßen Auge oder im Visier merkwürdig lebendig und tierförmig wirken. Das Auge spielt einem hier gern einen Streich, besonders, da man ja nach Bewegungen sucht. Es ist ein Umstand, an den man sich leicht gewöhnen kann, aber über den man vorher einmal aufgeklärt werden sollte.

Ansitz, Anstand, Pirsch

Um diese drei Begriffe einmal eindeutig zu erklären:

Ansitz

Ansitz bezeichnet das Warten auf Wild auf einer Sitzgelegenheit und meist mit einer Auflage für die Waffe, die beim Schuss genutzt wird. Das kann eine Kanzel oder Leiter ebenso meinen, wie Sitzstock oder eine natürliche Sitzgelegenheit. Wird meist mit der Büchse (und gegebenenfalls ergänzend mit Flinte) ausgeübt.

Anstand

Anstand meint das Warten auf Wild ohne Sitzgelegenheit und ohne Auflage. Wird eher mit der Flinte ausgeübt, besonders an Gewässer, wo der Schütze ohnehin im Schuss öfters weitere Bewegungen durchführen muss, also dem Wild mit der Waffe folgen, um den Schuss abzugeben. Sitzend wäre dies schlicht schwieriger, als stehend. Eine Auflage ist zum Schuss entsprechend nicht notwendig.

Pirsch

Pirsch ist die aktive Suche nach Wild, oft auf Pirschwegen. Die Pirsch setzt eine gewisse Fitness und hervorragende Revierkenntnis voraus. Aus irgendeinem Grund wird die Jagdausübung in Medien gern in Form der Pirsch dargestellt. Tatsächlich übt die Pirsch aber einen hohen Jagddruck auf das Wild aus, es fühlt sich nirgends mehr sicher. Die Pirsch sollte daher möglichst selten verwendet werden. In unserem Revier wird beispielsweise gar nicht gepirscht. Auf der Pirsch kann ein gut abgerichteter Hund den Jäger auf Wild aufmerksam machen, ehe dieser es erblicken kann.

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Lockjagd

Nein, das meint nicht die Jagd auf Warlocks. Bei der Lockjagd werden, mithilfe ganz unterschiedlicher Instrumente, verschiedene Töne nachgeahmt, auf die bestimmtes Wild anspringt. Meist werden männliche Tiere mit den Lauten konkurrierender Männchen (zum Beispiel Tritonmuschel oder Ochsenhorn) oder von weiblichen Tieren gelockt (zum Beispiel Rickenfiep), während weibliche Tiere oft gut auf die typischen Laute des Nachwuchses anspringen (Kitzfiep). Auch die Laute eines Beutetiers eignen sich gut, zum Beispiel das Mauspfeifchen auf den Fuchs. Wenn also ein Jägersmann im Rollenspiel abends möglichst cool am Feuer sitzen und etwas schnitzen möchte, warum dann nicht ein solches Lockinstrument?

Fiese Randnotiz: Auch Schwarzwild springt teilweise auf den Kitzfiep an. Die wollen dem Kitz allerdings weniger aus der Misere helfen, als vielmehr in ihren Magen.

Auch die optische Lockjagd ist möglich, beispielsweise durch Locktauben oder Krähen. Grade Krähen sind allerdings extrem gut darin, Lockvögel zu erkennen, weshalb diese wirklich authentisch erscheinen und angeordnet müssen, um tatsächlich Krähen in ihre Gesellschaft zu locken. Auch dann werden diese intelligenten Tiere sehr schnell merken, dass sie einer Finte aufgesessen sind und wieder verschwinden.

Ein weiteres, naheliegendes Mittel zum Locken ist Futter oder genauer gesagt Kirrung. Während das Kirren IRL reglementiert ist, dürfte es in Azeroth eines der beliebtesten Mittel zum Anlocken von Wild sein, weil es verdammt effektiv ist. Nachstehend eine Liste besonders geeigneter Kirrungen für unterschiedliche Arten. Beachtet, dass Kirrungen in Zeiten, in denen ohnehin viel Nahrung verfügbar ist, weniger bis gar nicht effektiv sind.

  • Rehwild: Hauptsächlich Apfeltrester, aber auch Äpfel und Mais

  • Rotwild: Rüben, Kartoffeln, Trester, Äpfel

  • Schwarzwild: Hauptsächlich Körnermais

  • Fuchs: Früher tote Tiere oder Teile dieser (der Fachbegriff wird vom Forum gesperrt…), heute oft mit Hundefutter (merkt euch fürs RP einfach tote Tiere…)

  • Dachs: Fallobst wie Zwetschgen, Mais

  • Stockenten und Fasane: Getreide

Fangjagd
Gängige Fallen

Das Aufstellen von Fallen ist eine bewährte und teils dringend nötige Ergänzung zu anderen Jagdarten. Grundsätzlich unterscheiden wir zwischen Lebendfallen und Totschlagfallen.

IRL ist vorgeschrieben, dass Lebendfallen die Beute unversehrt fangen müssen. Das beinhaltet nicht nur, dass die Falle groß genug für das Tier sein muss, sodass beispielsweise eine zufallende Klappe nicht den Schweif eines Tieres einklemmt, sondern auch, dass diese abgedunkelt sein müssen. Ist dies nicht der Fall, wird die Beute versuchen, aus der Falle zu entkommen und kann sich entweder dabei verletzen oder, bei einsetzender Panik, durch Herzversagen verenden. IRL werden hier im besten Fall Betonrohrfallen verwendet, die in der Regel sehr gut gegen Licht abgedichtet sind. Dies wird in Azeroth kaum vorgeschrieben sein, doch verantwortungsbewusste Waidgesellen sollten sich dessen bewusst sein. Grade Lebendfallen können sehr gut an sogenannten Zwangspässen aufgestellt werden, also an Orten, die Wild auf jeden Fall passieren muss, um zum Beispiel einen Fluss zu überqueren. Das Wild läuft dabei in einen länglichen Kasten, oft gelockt durch einen Köder oder Licht am anderen Ende, welches einen Durchgang suggeriert. Dabei betritt es eine Kippfläche am Boden, welche die Zugänge zufallen lässt und verriegelt. Beim beidseitigen Zugang sollten beide Zugänge lichtdicht schließen. Gefangenes Wild wird durch simples Öffnen der Falle in einen davor platzierten Abfangkasten überführt oder direkt in der Falle mit kleinem Kaliber erlegt.

Außerdem recht beliebt, wenn auch aufwändig aufzustellen, sind Kofferfallen. Diese bestehen aus einem großen, niedrigen Kasten (meist aus Holz), auf die beim Auslösen ein zuvor weiter oben festgebundener Deckel fällt. Nachteilig sind natürlich die hohen Materialkosten und der größere Aufwand beim Aufbau. Der große Vorteil ist jedoch das sicher unversehrte Fangen (wenn die Falle groß genug ist und sich keine Lunten etc. einklemmen können), die problemlose Wiederverwendbarkeit und der Umstand, dass sogar mehrere Tiere gefangen werden können. Eine aufschiebbare Luke an einer Seite wird verwendet, um das Wild, das sich dem plötzlichen Licht nähernd wird, in einen Abfangkasten zu überführen, wo es erlegt wird.

Was man in Azeroth (leider) meistens sieht

Zu den in Azeroth sehr oft dargestellten Fallen gehören auch die, im Volksmund gerne als Bärenfallen bezeichneten, Tellereisen. Diese sind IRL komplett verboten (insbesondere mit Zahnung an den Fangbügeln, die dem Tier zusätzliches Leid zufügen), da sie auf Druck auslösen. Bei den hier beschriebenen Tellereisen handelt es sich demnach um Lebendfallen. Sie könnten aber gegen kleinere Tiere als auch Totschlagfallen fungieren. Das wird ingame nicht genau genug gezeigt. Erlaubt hingegen sind die sogenannten Abzugseisen, die erst auslösen, wenn ein Köder von dem in der Mitte angebrachten Teller angehoben wird (Auslösen auf Zug). Dabei handelt es sich immer um Totschlagfallen. Der springende Punkt hier ist, dass ein Tellereisen von allen möglichen Tieren auslöst werden könnte, sobald diese darauf treten. Die Falle fängt also kein Stück selektiv, was höchstens durch einen Fangbunker teilweise verbessert werden könnte. Ein Abzugseisen hingegen kann, durch den verwendeten Köder, relativ genau auf eine Tierart ausgelegt sein (zum Beispiel Ei für Marder).

Erlegen im Abfangkasten

Beim Erlegen des Wilds im Abfangkasten mit einer Schusswaffe sollte dringend darauf geachtet werden, dass sich das Tier im Kasten zuerst beruhigt, da ansonsten unsaubere Schüsse und vermeidbares Leid die Folge sind. Mir ist dahingehend alles Mögliche bekannt – von Tieren, die sich im Kasten einfach zum pennen hinlegen, bis hin zu Waschbären, die den eingeschobenen Gewehrlauf angreifen.

Totschlagfallen

Totschlagfallen lassen sich in der Regel nur auf kleine Tiere wenden, da schon bei diesen sehr viel Kraft aufgebracht werden muss, um sie sofort sicher zu töten. Hierzu werden bei größeren Tieren wie Füchsen der Schwanenhals mit einer Bügelweite von 56 – 70 cm und bei kleineren Tieren das Mardereisen mit einer Bügelweite von etwa 37 cm verwendet. Diese Fallen dürfen, wie oben schon beschrieben, nur auf Abzug auslösen. IRL werden Totschlagfallen in Fangbunkern aufgestellt. Dies sind meist bis zu hüfthohe Konstruktionen, deren Einlassgröße reguliert, Tiere welcher Größe ihn überhaupt betreten können. Der Einlass führt nicht direkt zur innenliegenden Falle, sondern vollführt eine Vierteldrehung am Gehäuse entlang, damit keine Arme (tierische oder menschliche) im Inneren herumtasten und die Falle auslösen können.

Damit kein falscher Eindruck aufkommt...

Nur, damit keine falschen Eindrücke aufkommen: Einen Schwanenhals oder ein Mardereisen auszulegen, ein Ei draufzulegen und auf Erfolg am nächsten Morgen zu hoffen, ist närrisch. Grade Marder sind intelligente Tiere, die die fremden Objekte (Fangbunker, Abzugseisen) erst einmal ausgiebig untersuchen. Der Jäger platziert also das Fangeisen im Bunker und beködert dieses auch, damit die Beute sich mit der Falle vertraut macht. Der Jäger stellt das Eisen aber nicht scharf. Wenn der Marder dieses noch vorsichtig untersucht, könnte es schnell passieren, dass das Eisen falsch auslöst und den Marder entweder auf lange Zeit verschreckt oder ihn falsch und sehr schmerzvoll fängt, also beispielsweise nur einen Lauf einklemmt und bricht. In den ersten Tagen gewöhnt man das Beutetier daher an die Falle, bis ein Gewöhnungseffekt einsetzt. Wenn das Tier den Köder regelmäßig annimmt, ist davon auszugehen, dass „nur eben schnell“ aus der Falle geholt wird, ehe das Tier seinen Streifzug fortsetzt. Dies impliziert, dass das Tier den Köder von der vorgesehenen Seite und auf die vorgesehene Art tut, also das Haupt in die Falle streckt, um den Köder mit den Zähnen aufzunehmen. Löst nun das Eisen aus, wird der Genick des Tieres gebrochen, ohne dass es langem Leid ausgesetzt ist.

Und, täuscht euch nicht, so ein Schwanenhals bringt wahnsinnig viel Energie auf. Das Spannen ist nur mit einem Hilfswerkzeug praktikabel und muss selbst dann mit äußerster Vorsicht durchgeführt werden, um eigene Verletzungen zu vermeiden. Wir haben in unserem Fangjagdlehrgang einen Schwanenhals auf Steinboden ausgelöst. Dieser hat dabei erstmal einen locker flockigen Satz von einem Meter Höhe gemacht. Das könnte einen menschlichen Arm oder ein Bein ohne Weiteres brechen.

Weitere mögliche, allerdings IRL verbotene, Fallen wären die Scherenfalle, die Rasenfalle und der (Marder-)Schlagbaum. Alle diese Fallen fangen unselektiv und töten in den wenigsten Fällen sofort, wären aber in Azeroth wohl eine Option, wenn einen das nicht stört.

Beizjagd

Die Beizjagd bezeichnet die Jagd mithilfe von Raubvögeln oder Falken (Wir erinnern uns: Falken sind keine Raubvögel, sondern stellen als Falkenartige eine eigene Ordnung dar, parallel zu den Raubvögeln). Die Beizjagd stammt vermutlich aus dem Orient, was sich wohl nicht nach Azeroth übertragen lässt. Die einzige wirklich umfangreiche Nennung von Beizjagd findet man in Drustvar, mit Fähnrich / Inquisitor Yorrick und der Falknerei von Korlach. Wer also einen Falkner oder ähnliches spielen möchte, könnte diesen Ort sicherlich in die Hintergrundgeschichte oder als aktive Beziehung mit einbauen. Nachdem der Drust-Einfluss in BfA aus Drustvar vertrieben wurde, dürfte die Falknerei wieder in Betrieb genommen sein.

Die Beizvögel werden in Vögel vom Hohen Flug (Falken, jagen im Sturzflug) und Vögel vom Niedrigen Flug (Sperber, Habicht und Adler) eingeteilt. Ein Falke, der hoch über dem Jäger, und meist auch dessen Hund, in der Luft steht, wird als Anwarter bezeichnet. Sobald für ihn jagdbares Federwild aufsteigt, wird er zur aktiven Jagd übergehen.

Hat ein Beizvogel ein Beutetier in seinen Fängen, in der Luft oder am Boden, gefangen und hält dieses fest, spricht man vom ‚Binden‘ der Beute.

Möchtet ihr auf weiter Flur auf Hasen und Füchse jagen, ist der Steinadler euer Beizvogel der Wahl. Dieser große Vogel ist in der Lage, diese, für einen Vogel verhältnismäßig sehr großen Beutetiere, zu greifen und zu binden oder direkt zu töten.

Wollt ihr einen universell einsetzbaren Beizvogel bespielen, nehmt am besten einen Habicht. Diese sind schnell und extrem wendig, schlägt seine Beute in der Luft und am Boden und kann in deckungsreichem Gelände (zum Beispiel im Wald) jagen.


Die Gesellschaftsjagd


Vorwort für die besonders Schlauen

Ein Wort zum rechtlichen Verständnis an dieser Stelle. Die Begriffe Drückjagd und Treibjagd werden, in Bezug auf Schalenwild, in verschiedenen Bundesländern unterschiedlich aufgefasst, definiert und reguliert. Die Treibjagd auf Schalenwild ist in manchen Ländern verboten oder genehmigungspflichtig. Was allerdings vom jeweiligen Gesetz als Drückjagd und was als Treibjagd aufgefasst wird, kann variieren, beziehungsweise in Grauzonen fallen. Wir werden hier den Begriff Drückjagd für die bewegte Gesellschaftsjagd auf Schalenwild und den Begriff Treibjagd oder Treiben für die bewegte Gesellschaftsjagd auf Niederwild (Hase, Fuchs, Kaninchen etc.) nutzen. Auch diese Definition wird vielen Definitionen, die man im Netz und anderweitig findet, nicht hundertprozentig entsprechen. Sie dient eher dazu, ein klareres Bild zu zeichnen und diesen Guide möglichst verständlich zu halten.

Bewegt meint hier im Kontext, dass Treiber involviert sind, die das Wild hochmachen, bewegen, und unter Umständen auch in eine bestimmte Richtung drücken. Die allgemeine Jagdgesetzgebund (Bundesjagdgesetz BJagdG ist Sache des Bundes und kann durch die Jagdgesetzgebung der Bundesländer genauer definiert werden.

Da ich damit hoffentlich allen suchmaschinenaffinen Haidern und veganen Peta-Aktivisten die Möglichkeit zum Reingrätschen und zum „Aber Google sagt…!“ Plärren genommen habe, geht’s nun weiter mit dem eigentlichen Thema.

Vorwort Gesellschaftsjagd

Gesellschaftsjagden eigenen sich, wenn sie überlegt, gut geplant und in einem gesunden Maß betrieben werden, hervorragend dazu, die notwendigen Abschüsse auf die bejagten Arten zu erzielen, dabei gleichzeitig wenig Jagddruck auszuüben und ganz nebenbei ein erinnerungswürdiges Jagderlebnis für alle Beteiligten zu schaffen.

Eine Gesellschaftsjagd benötigt immer einen Jagdleiter. Sehr oft ist dies entweder der Pächter oder der Eigenjagdbesitzer. Dieser teilt die Schützen ihren Ständen zu, teilt Treiberwehren (Gruppen aus Treibern) ein, nennt das zu jagende und das zu schonende Wild, gibt die Sicherheitsunterweisung und ist Ansprechpartner für alle Beteiligten. Meiner Erfahrung nach ist die Jagdleitung meistens Teil einer der Treiberwehren, um mitten im Geschehen zu sein. Alle weiteren Treiberwehren erhalten in der Regel einen eigenen Gruppenführer, der das Revier ebenfalls sehr gut kennt und jagderfahren ist.

Treiber müssen keine Jäger sein. Es ist absolut nicht unüblich, dass Interessierte oder Jagdscheinanwärter als Treiber an Gesellschaftsjagden teilnehmen, um jagdliche Erfahrung zu sammeln und gegebenenfalls abschätzen zu können, ob sie selbst den Jagdschein machen möchten. Dabei erleben sie nicht nur die Jagd selbst, sondern können später zum Beispiel auch beim Aufbrechen des Wildes zusehen oder selbst Hand anlegen. Denn, und auch das muss einem Jungjäger oder Interessierten klar sein, die Jagd beinhaltet auch, bis zu den Unterarmen in Blut und Innereien zu stecken und lebloses Wild aus der hinterletzten Böschung bis zum nächsten Waldweg zu schleppen.

Wichtig ist vorab außerdem, dass Gesellschaftsjagden immer ein erhöhtes Risiko beinhalten.

Treiber

Die gesamte Treiberwehr sollte während der Jagd auffällige Kleidung tragen, um sich klar von der Vegetation und etwaigem Wild abzuheben. Gleiches gilt für Hunde. Grade diese könnten schnell mit Wild verwechselt und im schlechtesten Fall beschossen werden. Üblicherweise wird Orange als Warnfarbe verwendet. Den Treibern kommt auf der Gesellschaftsjagd noch die wenigste Verantwortung zu. Oft sind Treiber selbst Jungjäger oder gar keine Jäger, sondern Leute die vor allem zum Lernen und zum Sammeln von Erfahrung an der Jagd teilnehmen. Wichtig ist, dass die Treiber beim Treiben eine Linie halten und niemand vorausläuft oder zurückbleibt. Dies setzt Sichtkontakt oder zumindest Lautkommunikation voraus.

Durchgehschützen

Bewaffnete Treiber werden auch als Durchgehschützen bezeichnet. Dieser Begriff ist irreführend, verbietet doch die UVV, dass diese Jäger tatsächlich als Schützen an der Jagd teilnehmen. Sie dürfen nicht auf gesundes Wild schießen. Was sie aber dürfen, ist Fangschüsse auf krankes oder von Hunden gestelltes Wild anzubringen. In letzterem Fall ist besondere Achtsamkeit geboten, da die meisten Hundeführer es gar nicht gerne sehen, wenn auch nur in die grobe Richtung ihres Hundes geschossen wird und sie diese Aufgabe und Verantwortung üblicherweise selbst übernehmen. Außerdem ist natürlich der Schuss zur Selbstverteidigung erlaubt, was auf Drückjagden nie komplett auszuschließen ist.

Ein Durchgehschütze muss dabei auch besonders auf seine eigene Sicherheit achten. Ich selbst habe bereits die Situation erlebt, dass ein Standschütze unserer Treiberwehr zurief „In den Brombeeren liegt ein krankes Stück Schwarzwild!“. Problem: Brombeeren wachsen sehr dicht und krankgeschossene Sauen sind richtig gefährlich. Was tut man also? Der Jagdleiter, der hangaufwärts neben mir ging, hat sich dem Brombeergebüsch langsam und vorsichtig genähert. Ich konnte dann von unten eine Bewegung ausmachen und ihn darauf hinweisen, woraufhin er wiederum den Fangschuss antragen konnte.

Ähnlich problematisch ist krankes Wild, das in Maisfelder flüchtet. Die sind sehr dicht, oft übermannshoch und zum Nachsuchen eine absolute Katastrophe. Erinnert ihr euch an diese Szene in Jurassic Park, wo die Protagonisten in dieses Feld laufen, während dort auch Velociraptoren unterwegs sind? Ungefähr so muss das Gefühl sein, dort eine Nachsuche durchzuführen – nur dass es kein Film ist und die Raptoren etwas kleiner, aber kaum weniger gefährlich sind. Erinnert euch – ein gut gezielter Stoß mit dem Gewaff reicht aus, um einen Hund zu töten und die Oberschenkelarterie eines Menschen zu öffnen (und diesen, sollte die Arterie weiter aufreißen, damit ebenfalls sicher zu töten).

Schützen

Die Schützen auf einer Gesellschaftsjagd sollten erfahrene, disziplinierte Jäger und sehr gut im Umgang mit der Waffe sein. Der Schuss auf bewegtes, oft fliehendes Wild (außer Rehwild, auf fliehendes Rehwild schießt man nicht!) ist anspruchsvoll und die Entscheidung, ob geschossen werden kann oder nicht, muss oft in wenigen Sekunden getroffen werden. Das beinhaltet das Ansprechen des Wildes, Einschätzen der Sicherheit (besonders hinsichtlich dem Wild folgender Hunde) und das Zielen. IRL kann dieser Schuss mit dem Üben am Laufenden Keiler geübt werden. Das ist eine Keilerscheibe in 50 Metern Entfernung, die auf Kommando von rechts nach links fährt und beschossen werden muss. Dabei gibt moderne Elektronik das Trefferfeedback an den Schützen, ohne dass die Scheibe aus der Nähe betrachtet werden muss.

Jagdarten der Gesellschaftsjagd

Nachstehend eine Übersicht der wichtigsten Gesellschaftsjagdarten. Grundsätzlich gilt, dass die Jagdart und -durchführung nicht nur dem Gelände, dem Wildbestand und der Anzahl verfügbarer Teilnehmer Rechnung tragen muss, sondern auch Wind und Wetter und natürlich gesetzlichen Regularien, wobei das in Azeroth weniger streng sein dürfte, als IRL, wenn überhaupt reglementiert.

Niederwildtreibjagd

Wird üblicherweise mit zehn oder mehr Schützen und, im Idealfall, doppelt so vielen Treibern wie Schützen, ausgeübt. Die konkrete Größe der Jagdgesellschaft ist abhängig vom Gelände. Bejagt wird vorrangig Niederwild, kann aber auch Schwarzwild betreffen, wenn dieses mit aufsteht. Hunde werden bei mobilen Jagden, bei denen sich die ganze Jagdgesellschaft bewegt (zum Beispiel Streife) nur zum Bergen eingesetzt, beim Standtreiben auch zum Stöbern (Stöberjagd).

- Streife

Treiber, Hundeführer und Schützen gehen nebeneinander über die zu bejagende Fläche (Felder, Wiesen) und machen dadurch das Wild hoch. Bei einer besonderen Form, der Böhmischen Streife, werden die äußeren Enden vorgezogen und bilden so ein U. Dies verhindert ein ausbrechen des hochgemachten Wildes zu den Seiten. Wichtig ist, dass Sichtkontakt über das gesamte, bejagte Gelände möglich ist.

- Standtreiben

Schützen umringen eine zu bejagende, meist unübersichtliche, Fläche. Treiber und Hundeführer dringen aus einer Richtung in diese Fläche ein und treiben das Wild durch die Schützenreihe nach außen. Die Schützen blicken nach innen, um nahendes Wild zu erkennen, drehen sich mit diesem nach außen und schießen, wenn möglich. Der Schuss nach innen ist natürlich strengstens verboten.

- Kesseltreiben

Schützen, Hundeführer und Treiber umstellen in abwechselnder Reihenfolge eine, meist runde, zu bejagende, meist ebene Fläche. Die Treiber und Hundeführer dringen auf das Signal „Treiber in den Kessel“ in diese Fläche vor und treiben das Wild durch die Schützenlinie nach außen. Die Schützen blicken nach innen, um nahendes Wild zu erkennen, drehen sich mit diesem nach außen und schießen, wenn möglich. Der Schuss nach innen ist natürlich strengstens verboten. Ist die Kesselmitte durch die Treiber erreicht, folgt das Signal „Hahn in Ruh‘“, woraufhin die Waffen zu entladen sind (Sicherheit ist herzustellen).

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Stöberjagd

Hier: Stöberjagd im Sinne einer Gesellschaftsjagd, da dies auch eine Einzeljagd mit dem Stöberhund sein kann. Praktiziert mit vier oder mehr stationären Schützen. Bei der Jagd auf Rot- und Schwarzwild eher ab 50 Schützen, da sehr große Flächen bejagt werden. Als „Treiber“ sind hier nur die Hunde unterwegs, wobei einzelne Hundeführer mit durchgehen können, um Fangschüsse anzubringen. Diese Jagd wird auf Niederwild und Schalenwild ausgeübt.

Drückjagd

Die mir persönlich vertrauteste Art der Gesellschaftsjagd. Ausgeübt mit vier oder mehr Schützen und mindestens ebenso vielen, besser mehr, Treibern. Die Treiberwehren gehen nebeneinander durch durchzudrückendes Gelände und machen so das Wild hoch, das von den abgestellten, stationären Schützen beschossen werden kann. Ausgeübt auf Fuchs und Schalenwild. Interessanterweise hatten wir bisher fast immer den „obligatorischen, einen Fuchs“ mit auf der Strecke, neben variierenden Mengen an Reh- und Schwarzwild. Und das sogar in unterschiedlichen Revieren mit unterschiedlichen Jagdgesellschaften.

Ansitzdrückjagd

Die Schützen sitzen an, während einer oder wenige Treiber das Wild ein wenig in Unruhe bringen, sodass es in Bewegung kommt. Der Druck ist hier geringer, als bei der normalen Drückjagd. Bejagt werden ebenfalls Schalenwild und Fuchs.

Riegeljagd

Eine eher lokal begrenzte Form der Drückjagd, die in aus dem Gelände gebildeten Kesseln ausgeführt wird. Zu Beginn werden alle Wege, die aus dem (Tal-)Kessel hinausführen, mit Schützen abgestellt, also abgeriegelt. Die Treiber bringen dann das Wild innerhalb des abgeriegelten Bereichs auf die Läufe, das die ihm bekannten, aber mit Schützen besetzten, Routen zum Verlassen des Bereichs ansteuern wird.

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Organisation

Oft werden bei Gesellschaftsjagden Uhrzeiten vorgegeben, ab welchen und bis zu welchen geschossen werden darf. Alternativ kann die Kommunikation über Jagdhornsignale (Beginn des Treibens, Hahn in Ruh‘, etc.) stattfinden. Grade bei Regen ist es nicht unüblich, die Mündung der eigenen Waffe abzukleben, damit keine Feuchtigkeit eindringt. Dieser Klebestreifen wird Einnahme des Standes oder ab dem Moment, in dem geschossen werden darf, entfernt.

Im Voraus kann (und sollte) der Jagdleiter an Feld- und Waldwegen Warntafeln aufstellen, die auf Gesellschaftsjagd hinweisen und gegebenenfalls auch die Polizei in Kenntnis setzen, wenn Straßen durch das bejagte Revier führen. Auch hier kann und sollte gewarnt werden, um die Gefahr von Wildunfällen zu mindern. Wie weit man das nach Azeroth überträgt, muss jeder für sich selbst und die vorliegende Situation entscheiden. Bei größeren Verkehrswegen im Revier ist es sicher nicht verkehrt, darauf hinzuweisen, dass plötzlich eine Rotte die Vorfahrt an sich reißen könnte.

Verhalten von Wild bei Gesellschaftsjagden

Man kann bejagtem Wild einige allgemeine Eigenschaften zuschreiben, die es hinsichtlich seiner Flucht zeigt.

  • Rehwild: Duckt sich bei nahender Gefahr eher, als zu fliehen. Erst, wenn Hund oder Treiber quasi auf das Tier drauftreten, wird es in jedem Fall fliehen. Auch dann wird es bestrebt sein, bogenförmig zu seinem Einstand zurückzukehren. Achtung, auf fliehendes Rehwild wird nicht geschossen! Vorher anpfeifen und auf Verhoffen hoffen.

  • Rotwild: Flieht möglichst im Rudel und sucht helle Bereiche (Altholzbestände) auf.

  • Schwarzwild: Zeigt sich äußerst dickfällig. Teils lässt sich eine Rotte im Kessel von Hunden verbellen, ohne aufzustehen. Wird eine Rotte hochgebracht, flieht sie meist in dunklen Bereichen.

  • Gamswild: Bei der Riegeljagd flieht Gamswild vorzugsweise in felsige Bereiche, wo Treiber und Hunde nicht folgen können. Die Kitze bleiben bei ihren Geißen. Größere Rudel können sich aufteilen. Ähnlich wie beim Rehwild, duckt sich Gamswild teils sehr lange.

Jagd mit Hunden

Auf die verschiedenen Aufgaben von Jagdhunden, die mit diesen Aufgaben am ehesten assoziierten Hunderassen und die benötigten Stärken, sowie Beschreibungen der jeweiligen Jagdart bin ich im Kapitel Jagdhunde schon umfangreich eingegangen. Um das Thema nicht ein zweites Mal auszubreiten, verweise ich mal ganz frech auf dieses Kapitel und werde hier nur eine übersichtliche Aufstellung liefern, wie auch schon bei den anderen Jagdarten.

Brackieren

Einsatz von Bracken, sowie anderen Hunde, die spurlaut, spurwillig und spursicher äußerst eigenständig jagen. Bejagt werden Hase (Feldhase, Schneehase) und Fuchs, in anderen Ländern auch Schalenwild. Im Alpenraum wurde früher auch Rotwild brackiert, wogegen in Azeroth per se erstmal nichts spricht. Hasen kommen hier häufiger zur Strecke, als Füchse, da der gejagte Fuchs oft einen Bau annimmt, also unter der Erde verschwindet. Wie wir im Abschnitt über Hasen gelernt haben, leben Hasen nicht unterirdisch (Kaninchen aber schon). Brackieren kann ein einzelner Jäger oder, was seltener vorkommt, mehrere Jäger durchführen. Hier nähert man sich der Stöberjagd an.

Der Hetzlaut der jagenden Bracke wird als Geläut bezeichnet.

Stöbern

Stöberhunde, wie der Wachtelhund aber auch Individuen anderer Rassen, die in ihren Eigenschaften zum Stöbern geeignet sind (vor allem spurlaut sein und Selbstständigkeit). Bejagt werden Niederwild und Schalenwild. Kann mit einem Jäger und einem Hund ausgeübt werden und zu Gesellschaftsjagden mit über einhundert Jägerin hochskaliert werden.

Der Hund jagt beim Stöbern meist selbstständig und ohne Sichtkontakt zum Hundeführer. Er macht das Wild sofort hoch und wartet nicht ab, wie bei der Suchjagd. Dabei gibt er Laut, um dem anstehenden Schützen ein akustisches Signal über sich näherndes Wild zu geben.

Buschieren

Vorsehhunde, Stöberhunde, seltener auch Apportierhunde mit guten Anlagen. Gejagt wird auf Niederwild, bevorzugt Hase, Kaninchen, Fasan und Schnepfe. Jäger und Hund allein oder kleinere Gruppen beider.

Der Hund sucht hier unter der Flinte, also in direktem Kontakt mit dem Jäger. Dieser muss aufstehendes Wild in einer akzeptablen Entfernung schießen können, woraus folgt, dass der Hund sich maximal 20 Meter vom Jäger entfernen darf. Verwendet werden in der Regel Schrote bis höchstens 3 mm, da auf weiches Wild und auf kurze Entfernung geschossen wird.

Suche

Im Feld mit Vorstehhunden, beispielsweise bei der Hühnersuche, am Wasser auch mit Stöber- und Apportierhunden, wie den Golden Retriever, Flat Coated Retriever oder Curly Coated Retriever (Googlet die mal, die sehen lustig aus :D)

Das Gelände muss übersichtlich sein, sodass der Jäger den Hund sehen kann. Der Hund sucht stumm nach dem Wild und steht vor, wenn er Wild in einer Deckung entdeckt hat. Vorstehen meint dabei, dass er vor der Deckung innehält und, dies ist die häufigste Geste, eine Pfote anhebt. Diese unnatürliche Gestik lässt sich mit keiner anderen, natürlichen Bewegung verwechseln und zeigt eindeutig den Fund von Wild in der Deckung an.

Anschließend tritt entweder der Hund oder der Jäger selbst in die Deckung und macht das Wild so hoch.

Baujagd

Nur mit Bauhunden, da alle anderen Rassen zu groß sind. Genannt seien beim Terrier der Deutsche Jagdterrier, Foxterrier und Jack Russel Terrier. Bei den Teckeln (Dackel) kennen wir vorrangig Kurzhaarteckel, Rauhaarteckel und Langhaarteckel – oder wie ich sie gerne nenne: Militärfrisur, Pfeifenreiniger und Drei Wetter Taft. Bejagt wird in erster Linie der Fuchs, peripher auch Dachs, Marderhund und Waschbär. Zwergteckel können sogar im Kaninchenbau jagen. Der Hund fährt in den Bau ein und stellt das Wild darin. Wenn das Wild fluchtartig den Bau verlässt, kann der Jäger den Schuss antragen. Wichtigst dabei ist, dass ausreichend Abstand zwischen Wild und Hund besteht.

Die Jagd auf den Fuchs ist dabei von November bis Ende Februar (Ende der Ranzzeit / Paarungszeit). Danach steckt fast nur noch die Fähe im Bau. Aufgrund seiner Schonzeit fällt der Dachs weniger in die klassische Baujagdsaison mi Spätherbst und Winter. Das lässt sich natürlich nicht zwingend nach Azeroth übertragen.

Besondere Vorsicht ist bei Bauen mit Spuren des einfahrenden Dachses geboten. Dachse können den Hund im Bau einschließen, das meint Eingraben. Da hilft dann nur noch der Spaten oder gleich der Bagger (oder ein neuer Hund). Man spricht auch von Verklüften. Besonders Felsenbaue sind hier gefährlich, da sie kaum oder nicht gegraben werden können.

Der Hund wird lediglich vor den Bau gestellt. Die befahrene Röhre, in die er einschlieft, sucht er sich selbst. Schlieft er nicht ein, suchen wir einen anderen Bau.

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Vor und nach dem Schuss


Vorwort Vor und nach dem Schuss

Auf dieses Kapitel habe ich mich gefreut. Und das nicht etwa, weil ich hier en Detail beschreiben kann, wie cool und fetzig man doch auf Tiere schießen kann, sondern weil ich exakt hierzu schon viel Unsinn im Rollenspiel gesehen habe, der oft auch am gesunden Menschenverstand meilenweit vorbei ging und die Gelegenheit nutzen möchte, eine ganze Menge gradezurücken.

Wenn ihr einem angehenden Jäger-Rollenspieler nur ein einziges Kapitel dieses Guides empfehlt, dann lasst es bitte dieses hier sein.

Üben, Üben, Üben

Allem voran noch einmal das Mantra, da sich schon beim Thema Schusswaffen erwähnte: „Eine Waffe ist nur so gut, wie die Hand, die sie führt“. Zu einem sauberen Schuss auf ein Wildtier gehört regelmäßige Übung und eine gesunde Selbsteinschätzung.

Mit der Flinte wird auf Tontauben und Kipphasen (aufspringende Scheiben) oder Rollhasen (rollende Tontauben) geübt. Mit der Büchse wird auf verschiedene Wildscheiben und auf den Laufenden Keiler geübt, sowie, wenn verfügbar, im Schießkino. Dort werden, von einem Projektor, Videos von Wild an eine spezielle Leinwand geworfen, auf die dann geschossen wird. Anders als beim Laufenden Keiler, wo ein separater Monitor den Treffer anzeigt, wird der Treffer hier, in einer Pause des Videos, direkt auf der Leinwand angezeigt. Natürlich ließe sich das mit Technik in Azeroth kaum darstellen, aber in meinem Kopf feiere ich grade die Idee eines Magiers, der genau sowas als Illusion oder ähnliches anbietet…

Back to topic.

Warum ein guter Schuss so wertvoll ist

Wild wird nicht immer sofort im Knall liegen, also nach dem Schuss sofort an Ort und Stelle umfallen und verenden. Das wäre für Wild und Jäger gleichermaßen wünschenswert, ist aber als Annahme unrealistisch. Nichtsdestotrotz sollte der Jäger sich nach all seinen Möglichkeiten um einen solchen Treffer bemühen.

Für das Wild liegt der Vorteil im kurzen Leiden. Und nein, ein Treffer mitten ins Herz ist nicht in der Sekunde tödlich und auf den Kopf schießt man bei gesundem Wild nicht.

Für den Jäger liegt der Vorteil darin, dass er keine Nachsuche (die Suche nach dem krankgeschossenen Stück) durchführen muss und das Wild nicht über eine so weite Distanz bergen muss, wie es nach einer Flucht möglicherweise der Fall wäre.

Folgende Voraussetzungen zum Schuss muss sich jeder Waidgeselle zu Herzen nehmen:

  • Die Waffe ist in einwandfreiem Zustand

  • Die Optik ist in einwandfreiem Zustand

  • Das Wild wurde erfolgreich uns zweifelsfrei angesprochen (siehe unten)

  • Der Schuss ist ohne Gefährdung anderer Menschen oder Tiere möglich


Wild Ansprechen

„Ah, ein Reh, da schieß’ ich mal drauf!“

Ganz so leicht ist es dann doch nicht. Bevor wir ein Tier tatsächlich beschießen können, müssen wir es ansprechen. Ansprechen bedeutet dabei nicht, sich vorzustellen und etwas Smalltalk zu betreiben, sondern das erblickte Stück zu identifizieren.

  • Um welche Tierart handelt es sich?

  • Welches Geschlecht hat dieses Tier und wie alt ist es? Weibliche Tiere könnten Jungtiere führen!

  • Darf ich diese Tierart dieses Geschlechts und Alters überhaupt bejagen? *

  • Falls weiblich: Führt dieses Tier ein oder mehrere Jungtiere? Ausgiebig beobachten (20 Minuten oder mehr, kann bei ziehenden Stücken unter Umständen verkürzt werden)!

  • Falls als Muttertier führend, die Jungtiere ansprechen und zuerst diese schießen, wenn Bejagung möglich!

  • Ist das Tier Teil einer Gruppe?

  • Falls ja, führt es diese Gruppe an? Leittiere niemals erlegen!

  • Ist das Tier krank? Krank meint meint sowohl Anzeichen von Wildseuchen, als auch Verletzungen!

  • Falls krank, ist die Krankheit oder Verletzung so schwerwiegend, dass ein Hegeabschuss zu rechtfertigen ist? (Erlösung vom Leiden)

(*) Tiere, die nicht dem Jagdrecht unterliegen und Tiere in der Schonzeit dürfen nicht bejagt werden. Schonzeiten können nach Geschlecht und Alter variieren. (Das Thema Jagdrecht dürfte in Azeroth weniger interessant sein, wohl aber Schonzeiten, da diese meist mit der Aufzucht von Jungtieren zusammenhängen, die mit einem Abschuss gefährdet würden.) Außerdem könnte ein Abschussplan die Bejagung verbieten, da eine Übererfüllung dieses Plans kontraproduktiv wäre.

Während dieser Zeit findet bereits der erste von zwei Teilen der Fleischbeschau statt. Der Jäger achtet auf das Verhalten des Tieres und dessen Aussehen. Oben ist dies unter „Ist das Tier krank?“ genannt.

Zeigt ein Tier beispielsweise einen Mangel an natürlicher Scheu und Vorsicht, kann eine Wildkrankheit ein Grund dafür sein. Ist es abgekommen (mager, von ungesundem Aussehen), kann dies ebenfalls mit einer Krankheit zusammenhängen. Gleiches gilt für Missbildungen, zum Beispiel am Geweih oder fehlende Behaarung. Zeigt ein Stück eines oder mehrere Anzeichen von unnormalem Verhalten, sollte bei der späteren Verwertung besondere Vorsicht ausgeübt werden und gegebenenfalls von der Verwertung komplett abgesehen werden. Siehe auch Kapitel Wildkrankheiten.

Sicherheit

Auf das Thema Sicherheit wurde schon bei Jagdliche Einrichtungen und Kugelfang teilweise eingegangen. Kurzgesagt ist wichtig, dass die Kugel sowohl bei Fehlschüssen, als auch nach dem Durchschlagen des Wildkörpers im gewachsenen Boden gestoppt wird. Wasser und steiniger Untergrund gelten nicht als gewachsener Boden und sind kein sicherer Kugelfang. Außerdem darf beim Schuss niemand sonst gefährdet werden. Bei Gesellschaftjagden mit bewegtem Wild sind die freien Schussfelder vorab zu bestimmen, damit die Entscheidung möglichst rasch getroffen werden kann. Nichtsdestotrotz ist dies einer der Punkte, in denen sich Erfahrung auszahlt, aber diese niemals eine gesunde Vorsicht ersetzen kann und darf!

Schusswinkel und Trefferzonen

Hat man eindeutig festgestellt, dass das Erlegen des Tieres vertretbar ist, geht es an die praktische Umsetzung. Man richtet die Waffe auf das Tier, schaut durch das Zielfernrohr und… was dann?

Wir gehen hier davon aus, dass das Wild in einer Distanz steht, in der sich der Jäger den Schuss zutraut. Es ist keinerlei Schande, einen zu weiten Schuss nicht zu wagen. Schlimm wäre hingegen, einen solchen Schuss aus Übermut oder einer übersteigerten Erwartungshaltung an sich selbst zu versuchen und das Wild dabei krankzuschießen, eine möglicherweise sehr lange Nachsuche zu verursachen und eine ganze Menge unnötiges Leid über das Tier zu bringen.

Schrotschuss

Beim Schrotschuss wird die maximale Schussentfernung vor allem durch die Eigenheit der Schrotmunition bestimmt. Als waidgerecht gilt ein Schrotschuss auf 35, maximal 40 Meter Entfernung. Im Optimalfall bewegt sich das zu beschießende Wild dabei auf den Jäger zu, sodass ein zweiter Schuss bei Bedarf nachgesetzt werden kann, ohne dass das Wild die optimale Reichweite des Schusses verlässt. Bei in der Bewegung befindlichem Wild muss entsprechend vorgehalten werden, was mit ausreichend Übung kein Problem sein sollte. Das Ziel ist dabei, das Wild möglichst zentral im Körper zu treffen, sodass möglichst viele Schrote zur Schockwirkung beitragen. Schüsse, bei denen dies nicht möglich ist, sollten in der Regel vermieden werden.

Fun Fact: Beim Schrotschuss, grade auf fliegendes Wild, wird nicht bewusst gezielt. Der Moment des aktiven Zielens würde zu viel Zeit in Anspruch nehmen, in welcher das Wild sich möglicherweise zu weit vom Jäger entfernt. Stattdessen wird intuitiv gezielt. Während der Jäger das Wild (oder die Tontaube auf dem Stand) mit den Augen verfolgt, hebt er die Waffe an die Schulter, legt an, folgt dem Wild, hält vor und schießt. Die Hand-Auge-Koordination ist hier essentiell. Damit diese Bewegung nicht nur reibungslos und wie automatisch abläuft, sondern auch noch einen Treffer produziert, ist wiederum Übung nötig (ich weiß, ich wiederhole mich). Hat man hingegen einen stöbernden Fuchs oder sich ähnlich langsam bewegendes vor, spricht natürlich nichts gegen ein ausgiebiges Anvisieren.

Büchsenschuss

Beim Büchsenschuss hingegen wird, auch beim Schuss auf bewegliches oder fliehendes Wild, immer aktiv gezielt. Fliehendes Wild wird, mit der Büchse, vor allem bei Drückjagden beschossen, wobei hier die Ausnahme gilt, dass fliehendes Rehwild nicht beschossen wird. Aufgrund des schmalen, sich bei der Flucht viel bewegenden Körpers, können Schüsse hier zu leicht fehlgehen. Stattdessen kann man versuchen, das Rehwild durch einen Pfiff zum Verhoffen zu bringen. Verhoffen bedeutet, dass das Rehwild in seiner Flucht innehält und die Umgebung sichert, wobei es stillsteht.

Im besten Fall steht Wild beim Büchsenschuss breit, also in einem Winkel von 90 Grad zum Jäger, oder zumindest annähernd in ähnlicher Position. Der Schuss von vorne oder hinten, auch in zu spitzen Winkeln, gilt als unwaidmännisch, da zu risikoreich. Hierbei können die Lungen, die nur von der Seite eine größere Fläche bieten, aber sich von vorn eher schmal darstellen, schnell verfehlt werden. Außerdem kann das Geschoss den Verdauungstrakt des Tieres zerstören, was allein kein schnelles Verenden herbeiführt und außerdem das Wildbret entwertet.

Angestrebt wird der Blattschuss, auch präziser als Kammerschuss bezeichnet. Anders, als der Name Blattschuss vermuten lässt, wird nicht auf das Schulterblatt gezielt, sondern sich lediglich daran orientiert. Der tatsächliche Zielbereich liegt direkt dahinter: der Brustkorb mit Herz und Lunge. Beim Zielen möchte man den Schuss also immer knapp hinter den (senkrecht stehenden) Vorderlauf des Tieres setzen und dabei nicht zu hoch kommen, da sonst Herz und Lunge verfehlt werden und im schlechtesten Fall der Rücken getroffen wird. Trifft das Geschoss eher hoch in die Kammer, auch hochblatt genannt, kommt es in der Regel zum Kollaps der Lunge und zur Zerstörung zentraler Blutgefäße, die direkt zu Herz und Lunge führen. Trifft das Geschoss hingegen tief in die Kammer, wird direkt das Herz getroffen, sowie in der Regel ebenso die Lunge zerstört. Ein direkter Herztreffer, so schwierig er auch ist, lässt das Wild am schnellsten verenden und wird niemals eine nennenswerte Flucht mit sich bringen.

Wichtigst ist, dass der Jäger sich im Moment vor dem Schuss die Körperhaltung und den Standort des Stückes einprägt, um die Anschusszeichen zu finden und korrekt einordnen zu können. Hier helfen Geländemarken wie Bäume, Steine, Blumen oder Bäche. Auch den eigenen Ort der Schussabgabe muss sich der Jäger merken, um den Ort des Anschusses triangulieren zu können. Entfällt beim Schuss von Hochsitz oder Kanzel, diese sind offensichtlich zu erkennen.

Der Moment des Schusses und Jagdfieber

Dieser Teil ist weniger mit Fakten gefüllt, als mit eigenen Erlebnissen. Der Moment der Schussabgabe ist aus genau einem Grund wirklich fordernd: Jagdfieber. Ich selbst jage erst ein paar Jahre, doch auch erfahrene Jäger, die seit dreißig und mehr Jahren aktiv sind, erleben dieses Phänomen noch immer.

Zitat von meinem Jagdpraxis-Ausbilder Uwe, circa 70 Jahre alt und seit über 40 Jahren Jäger: „Wenn ich kein Jagdfieber mehr habe, dann hänge ich das Gewehr an den Nagel und kaufe mir ein Aquarium.“

Meiner Erfahrung nach setzt sich Jagdfieber aus zwei Dingen zusammen: Dem Verlangen an sich selbst, einen sauberen Schuss abzuliefern, also dem Tier möglichst wenig Leid zuzufügen, und dem Wissen darum, gleich ein Leben zu nehmen. Während Ersteres eine sehr gesunde Einstellung ist, ist Letzteres eine moralische Frage. Als Jäger sind wir mit uns selbst übereingekommen, dass wir bereit sind, einem Tier sein Leben zu nehmen. Wir tun das aus guten, wenn auch nicht immer denselben Gründen. Natürlich können wir unser Handeln nach innen und nach außen vertreten und sehen uns als Jäger auf der rechten, moralisch vertretbaren und ökologisch korrekt handelnden Seite - eine Ansicht, die längst nicht jeder teilt. Das ändert aber alles nichts daran, dass das Töten das Überwinden einer Hemmschwelle voraussetzt, die aus sehr gutem Grund existiert.

Ich möchte an dieser Stelle nicht zu weit in philosophische Diskussionen und emotionale Schilderungen abdriften, daher zurück zur Schussabgabe an sich. Das Jagdfieber ist der Schussabgabe grundsätzlich nicht zuträglich. Bei meinem ersten Schuss auf ein Wildtier, als das Jagdfieber noch ganz besonders stark war und ich nicht erfahren darin, damit umzugehen, habe ich gezittert wie Espenlaub und das lag ganz sicher nicht an den sommerlichen Temperaturen. Natürlich gibt es aber Mittel und Wege, das Jagdfieber zu zügeln und dennoch einen sauberen Schuss abzugeben.

Das mit großem Abstand wichtigste Werkzeug ist Geduld. Frei nach dem Motto „Schießt du heut‘ nicht, schießt du morgen“ zwingt einen niemand dazu, den sich anbietenden Schuss tatsächlich abzugeben. Dieser Gedanke war bisher immer stark genug, mich ausreichend zu beruhigen.

Ebenso hilft es, im Kopf noch einmal die Dinge durchzugehen, über die man sich zuvor Gedanken gemacht hat. „Ja, es ist ein Fuchsrüde und er hat grade keine Schonzeit. Nein, er versorgt auch sicher keinen Nachwuchs mehr. Ja, auf diese Entfernung habe ich schon oft geschossen und sauber getroffen (und sei es nur auf Scheiben).“ … Und so weiter. So sehr ich auch beschwören möchte, sich nicht zu überschätzen, so sollte man sich auch auf die Dinge besinnen können, für die man gearbeitet hat und auf die man sich verlassen kann, also das Ansprechen des Tieres, der sichere Umgang mit der Waffe, die eigenen Leistungen im Training etc.

Nach dem Schuss

Zwei Dinge sind nach dem Schuss ganz wichtig: Das Vorbereiten eines zweiten Schusses, um nötigenfalls nachschießen zu können und das genaue Beobachten der Anschussstelle, beziehungsweise des beschossenen Tieres, wenn es nicht im Knall liegt.

Worauf wir nun achten, ist die Reaktion des Wildes. Diese ist auch als Zeichnen bekannt. Wie erwähnt, wird es nicht immer vorkommen, dass das Wild sofort umfällt, noch ein paar Mal mit den Läufen schlägelt und verendet. In diesem Fall warten wir etwa fünf Minuten ab (die sprichwörtliche „Zigarettenlänge nach dem Schuss“), um dem Tier die Möglichkeit zu geben, in Ruhe zu verenden.

Zeichnen von Rehwild

Nachfolgend findet ihr eine Aufstellung von möglichen Reaktionen beschossenen Rehwildes und welche Implikationen sie geben.

  • Das Stück macht einen Satz in die Luft und flieht dann rasch

  • Streifschuss unter dem Körper, die Flucht wird wahrscheinlich erfolgreich sein

  • Das Stück fällt auf den Rücken und kommt nicht mehr hoch, die Läufe schauen angewinkelt regungslos empor

  • Krellschuss, also zerstörtes Rückgrat. Das Tier wird daran nicht verenden und muss erlöst werden. Entweder sofort nachschießen oder, wenn zum Beispiel in eine Senke gerutscht, das Tier aufsuchen und aus der Nähe erlösen.

  • Das Stück hüpft mit den Hinterläufen leicht empor und humpelt bei der anschließenden Flucht mit diesen

  • Hinterlaufschuss. Meist nicht tödlich. Wenn möglich nachschießen, ansonsten steht eine lange Nachsuche an.

  • Das Stück humpelt bei der Flucht mit den Vorderläufen

  • Vorderlaufschuss. Meist nicht tödlich. Wenn möglich nachschießen, ansonsten steht eine lange Nachsuche an.

  • Das Stück hält das Haupt gesenkt und taumelt bei seiner eher langsamen Flucht

  • Streifschuss am Haupt. Das Tier wird vermutlich erfolgreich fliehen, wenn kein erfolgreicher Nachschuss abgegeben wird.

  • Das Stück krümmt sich stark zusammen, flieht aber anschließend

  • Treffer in der Bauchhöhle. Auf lange Sicht meist tödlich, aber mit Leiden verbunden. Nachsuche kann erforderlich werden und kann sich sehr lange ziehen.

  • Das Stück flieht in „gestrecktem Galopp“

  • Entweder wurde es verfehlt und ist gesund oder es handelt sich um einen Lungenschuss. In letzterem Fall wird die Flucht sehr kurz. Zur Unterscheidung den Anschuss untersuchen (siehe unten)

  • Das Stück überschlägt sich

  • Treffer Hochblatt (Lungen und Gefäße). Sollte es überhaupt noch mal hochkommen, wird die Flucht sehr kurz.

  • Das Stück bäumt sich vorn auf

  • Treffer Hochblatt (Herzkranzgefäße). Sollte eine Flucht folgen, wird diese sehr kurz. Andernfalls geht das Stück direkt nieder.

  • Das Stück flieht in einigen sehr flachen Sätzen

  • Treffer Tiefblatt (Herz). Könnt ihr euch sicher selber denken.

  • Das Stück bleibt einen Moment mit gespreizten Läufen und vorgestrecktem Haupt stehen, ehe es flieht

  • Möglicherweise Äserschuss (Schuss in den Kiefer). Das Stück war in dem Fall wahrscheinlich vom Treffer zuerst benommen. Nachsuche zwingend erforderlich, aber mit sehr schlechten Erfolgsaussichten besetzt. Im schlechtesten Fall verendet das Stück, indem es qualvoll verhungert. Um die Deutsche Jagdzeitung zu zitieren: „Gebrechschüsse sind ein Albtraum“.


Zeichnen von Schwarzwild

Und hier das gleiche noch mal für Schwarzwild.

  • Der Keiler hiebt mit dem Gewaff mehrmals in die Luft

  • Er ist getroffen, liegt aber offenbar nicht im Knall. Das Stück kann sehr plötzlich zusammenbrechen oder zu einer langen Flucht ansetzen. Weiter genau beobachten, wenn möglich und nötig nachschießen.

  • Das Stück flieht mit tiefem Körper

  • Treffer in Herz oder Lunge. Während die Flucht hier bei Rehwild stets sehr kurz ist, kann Schwarzwild selbst mit einem Herztreffer noch einige hundert Meter machen. Dies geschieht, wenn das Herz nur peripher getroffen wurde (zum Beispiel durch einen Splitter), weiter schlägt und die Wunde durch die Laufbewegung immer wieder zugedrückt wird. Oft ist hier der weitere Schaden im Wildkörper zuerst tödlich oder es verblutet innerlich, wenn es zur Ruhe kommt (Wundbett).

  • Das Stück krümmt sich stehend

  • Weidwundschuss (Treffer im Darm). Auch damit kann Schwarzwild noch unangenehm weit kommen. Wir reden hier über Distanzen von 12 Kilometern und mehr. Wenn möglich nachschießen.

  • Das Stück zieht einen Lauf an oder belastet ihn deutlich nicht

  • Laufschuss, nachschießen

  • Das Stück verbleibt sitzend an Ort und Stelle und kann nicht aufstehen

  • Lendenwirbel oder Beckenknochen getroffen, nachschießen

  • Stück überschlägt sich in der Flucht

  • Treffer Hochblatt. Beim Hochblatt bewegt sich im Laufen weniger und es werden eher Lunge und Gefäße zerstört, was durch zufälliges Zudrücken in der Bewegung nicht kompensiert wird. Kurze Flucht.

  • Stück klappt den Pürzel (Schweif) ab

  • Ein allgemeines Zeichen, dass das Schwarzwild getroffen wurde. Ein fliehendes Stück Schwarzwild mit aufgestelltem Pürzel ist meist gesund und wird höchstwahrscheinlich erfolgreich entkommen.


Untersuchen des Anschusses & Pirschzeichen

Wenn das Wild flieht und nicht im Sichtbereich des Jägers zum Liegen kommt, ist es nötig, den Anschuss zu untersuchen. Hier findet man in der Regel einige sehr eindeutige Zeichen, wenn der Schuss mehr als einen Streiftreffer geliefert hat. Nachstehend eine Liste der möglichen Funde (Pirschzeichen) und wie sie zu deuten sind.

  • Hellroter, fast oranger, blasiger Schweiß (Blut)

  • Sauerstoffreicher Schweiß, Lungentreffer. Die Flucht wird kurz.

  • Himbeerroter, blasiger Schweiß, manchmal Herz- oder Lungenteile

  • Kammertreffer, die Flucht wird kurz.

  • Relativ heller Schweiß mit vielen Gewebeteilen

  • Möglicherweise Wildbretschuss, also Muskeltreffer. Nicht mit Kammerschuss verwechseln. Muss nachgesucht werden, hat aber schlechte Erfolgsaussichten.

  • Grünlicher Schweiß, möglicherweise mit Stücken

  • Schweiß, gemischt mit Pansen- / Mageninhalt. Weicher Treffer, als Treffer im Verdauungstrakt. Kann eine längere Flucht werden, muss aber nicht. Nachsuche kann erforderlich sein und sich bei schlechtem Treffer auch länger ziehen.

  • Bräunlicher, grießiger Schweiß, möglicherweise mit Stücken darin

  • Leberschuss oder Treffer der Leber durch einen Geschosssplitter. Lebertreffer können erstaunlich lange überlebt werden, grade durch Schwarzwild, daher lange Flucht möglich, wenn auch nicht wahrscheinlich (auch nicht bei Schwarzwild).

  • Sehr dunkler, fast schwarzer Schweiß, möglicherweise mit Milzstücken

  • Milztreffer. Die Milz ist schwarzgrau, sodass sich Stücke auch im Anschuss gut erkennen lassen. Meist werden andere Organe mitgetroffen und die Flucht bleibt kurz.

  • Knochensplitter

  • Treffer eines oder mehrerer Knochen. Nie gut. Handelt es sich um hohle Knochen oder solche, die einen röhrenförmigen Hohlraum andeuten, liegt ein Laufschuss nahe. Auch Sehnen können gefunden werden. Schweiß bei Laufschuss kann hell oder dunkel sein und ist oft viel. Nicht mit Kammerschuss verwechseln! Flucht kann lang werden, Nachsuche unbedingt erforderlich. Laufschüsse sind dem Stück bei der Flucht in der Regel durch einen angezogenen Lauf deutlich anzusehen.

  • Schnitthaare und Hautfetzen

  • Vermutlich ein Streifschuss, hier gibt das Fluchtverhalten mehr Aufschluss. Mutet das Stück bei seiner Flucht gesund an, ist eine erfolgreiche Flucht sehr wahrscheinlich.

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Nachsuche: Wundbett und Abfangen

In einer Nachsuche gestelltes Wild kann entweder auf der Flucht sein oder sich niedergelegt haben. In letzterem Fall sprechen wir von einem Rückzug ins Wundbett. Um ein Tier nicht aus dem Wundbett wieder aufstehen zu lassen und eine Fortsetzung der Nachsuche zu provozieren, sollte diese möglichst still durchgeführt werden. Der Hund ist bei der Nachsuche stets am Riemen zu führen.

Aufgefundenes Schalenwild wird in der Regel durch den Fangschuss getötet und nur im Notfall durch die Blankwaffe. Federwild wird durch einen harten Schlag auf den Hinterkopf und Hasen mit einem kräftigen Handkantenschlag ins Genick erlöst, gegebenenfalls unter Zuhilfenahme eines Stocks. Beides gilt als tierschutzgerecht, da das Tier bei korrekter Ausführung, welche nicht besonders kompliziert ist, sofort erlöst wird. Manch einer kennt Ähnliches vielleicht vom Angeln.

Bergen

Ist das Stück aufgefunden und verendet, geht es daran, das Tier zu verwerten. Eines gleich vorweg: Wild, das verendet aufgefunden wird, wird im absoluten Regelfall nicht mehr zum Verzehr verwertet, sondern höchstens zur Gewinnung von Leder und dergleichen. Sind die Umstände des Todes von außen nicht zu erkennen, wie es bei einem Riss durch ein Raubtier der Fall wäre, muss vor Ort von gefährlichen Umständen, wie Wildkrankheiten, möglicherweise sogar Zoonosen, ausgegangen werden.

Wurde das Wild hingegen just erlegt, ist es eine Quelle für ein hervorragendes, reichhaltiges Lebensmittel und, man werfe einen Blick auf die Berufe Kürschnerei und Lederverarbeitung, auch für massig Handwerksmaterialien.

Oft kommt beschossenes Wild, nach kurzer oder längerer Flucht, in einer Dickung (Unterholz) zum Liegen. Hier kann das Stück meist nicht weiter versorgt werden, sondern muss erst herausgezogen werden, sodass der Jäger ausreichend Bewegungsfreiheit und uneingeschränkte Sicht auf das Stück hat. Das ist bei kleineren Tieren problemlos möglich, doch spätestens bei Überläufern des Schwarzwilds (einjähriges Schwarzwild) hört der Spaß auf. Wie schwer doch 30 Kilogramm sind, merkt man erst, wenn diese beim Bergen nicht mithelfen.

Hilfreich ist hier Werkzeug zum Bergen. Ich habe mir von einem Schlosser zwei S-förmige Haken zurechtmachen lassen, die an einem Ende angespitzt und am anderen Ende mit einer Öse versehen sind. Durch die Öse habe ich einen gewöhnlichen Spanngurt gezogen, den ich mir beim Bergen um den Oberkörper schlingen kann, um möglichst viel Kraft, auch durch mein Eigengewicht, aufbringen zu können. Der Haken wird im Unterkiefer des Tieres befestigt (klingt martialisch, aber dieser Teil ist sehr stabil!). Weiterer Vorteil hierbei: man zieht das Stück mit der Wuchsrichtung des Fells. Zöge man entgegen dieser Richtung, würde sich immer mehr Zeug am Tier ansammeln, was das Bergen unnötig erschwert. Die gleiche Methode kann verwendet werden, um aufgebrochenes Wild zum Weg hin zu ziehen und dort auf einen Anhänger oder, in Azeroth passender, einen Karren zu laden.

Aufbrechen

Kleiner Disclaimer: Der folgende Teil beschreibt den Umgang mit den Innereien etc. explizit. Wer sich davor ekelt, ist hoffentlich Vegetarier und hält sich von Maldraxxus, Naxxramas und so weiter fern :wink:

Ist das Wild zugänglich gemacht, kann mit dem Aufbrechen begonnen werden. Dies bezeichnet das Öffnen des Tieres und die Entnahme der inneren Organe. Hierzu benötigt die arbeitende Person geschickte Finger, ein wirklich gutes Messer und, nach Möglichkeit, Einmalhandschuhe oder Handschuhe, die danach rückstandslos gesäubert werden können (also keine Stoffhandschuhe, sondern, in Azeroth, am besten flexibles Leder). Dies dient dem Infektionsschutz – es geht aber natürlich auch ohne.

Während des Aufbrechens sollte außerdem darauf geachtet werden, die Organe auf Anzeichen von Krankheiten zu untersuchen. Dies meint zum Beispiel, das Herz anzuschneiden, um Würmer darin feststellen zu können oder Leber und Milz auf Veränderungen der Größe und ebenfalls nach Grabkanälen von Würmern zu untersuchen. Dies ist der zweite Teil der Fleischbeschau.

Das Aufbrechen ist notwendig, um die Gesundheit des Wilds vor Ort beurteilen zu können, um es leichter bergen zu können und da nach etwa einer halben Stunde die Darmbarriere bricht und sich Bakterien im gesamten Wildkörper ausbreiten können. Die inneren Organe stellen etwa ein Drittel des Gesamtgewichtes des Tieres dar.

Es gibt zwei allgemein akzeptierte Varianten, ein Stück Schalenwild aufzubrechen, die in Deutschland als „Herkömmliche Methode“ und als „Skandinavisch-Osteuropäische Methode“ bezeichnet werden. Ich persönlich habe eine Methode erlernt, die Teile von beiden in sich vereint und werde hier vorrangig auf diese eingehen. Die Skandinavisch-Osteuropäische Methode kann auch im Hängen durchgeführt werden.

Das Tier wird zum Aufbrechen auf den Rücken gedreht und zunächst die Haut vom Brustbein bis zum Becken geöffnet. Dies muss, im Bauchraum, vorsichtig geschehen, um besonders die Verdauungsorgane nicht zu beschädigen, was wiederum zur Verunreinigung des Wildbrets führen könnte. Hilfreich ist es, im Bauchraum zwei Finger unter die zu öffnende Haut zu schieben und diese so etwas anzuheben, während das Messer in die Handfläche und den Handballen gelegt und von unten gegen die Bauchdecke geführt wird. So lässt sich die Gefahr unabsichtlicher Schäden minimieren. Allergrößte Vorsicht ist, aus naheliegenden Gründen, auch im Bereich der Blase geboten.

Ist das Tier soweit geöffnet, wird das Brustbein aufgetrennt. Ich selbst benutze dafür eine ganz normale Rosenschere, die bei Rehwild und Schwarzwild hinreichend funktioniert. Es gibt eine Technik, bei der man die Messerklinge auf dem Brustbein ansetzt und dieses mit gezieltem Druck auftrennen kann, aber weder beherrsche ich diese, noch kenne ich Jemanden, der das tut. Ist keine Schere zur Hand, tut es auch die Messerklinge, die mit Kraft durch den Knochen getrieben wird. Dies tut dem Messer allerdings nicht besonders gut und sollte in diesem Fall möglichst spät im Prozess gemacht werden, um vorher die nicht abgestumpfte Klinge für die Feinarbeiten verwenden zu können.

Weiter geht es damit, den Beckenknochen (Schloss) zu öffnen. Auch hier hilft eine stabile Schere oder, wenn nicht anders möglich, ein sehr vorsichtig geführtes Messer. Danach wird der hintere Teil des Darms ausgelöst und dessen Ende außerhalb des Tierkörpers abgelegt. Dieser Teil ist eigentlich der schwierigste beim Aufbrechen, aber ich kann ihn hier, aufgrund der Forenregeln, nicht näher beschreiben. Googlet einfach mal nach dem Begriff Ringeln, im Zusammenhang mit Jagd.

Anschließend wird das Zwerchfell gelöst und alle Gewebeverbindungen, die die Organe mit dem restlichen Wildkörper verbinden, gelöst. Dies braucht durchaus etwas Zeit. Man arbeitet sich dabei von oben nach unten vor und sollte sich nicht davor scheuen, die Organe bei Bedarf auch mal hin und her zu schieben, um das nahe am Rücken liegende Gewebe zu erreichen. Sind die Organe weitgehend abgelöst, öffnet man, vom bereits geöffneten Brustbein aus, den ganzen Weg bis zum Kehlkopf hinauf und löst anschließend Luft- und Speiseröhre ab. Bei der herkömmlichen Methode ist dies der erste Schritt, gefolgt vom Verknoten der Speiseröhre bei Wiederkäuern. Dies soll verhindern, dass während der Arbeit Nahrungsreste aufsteigen. Ich mache dies nicht so und hatte noch nie Probleme damit.

Der letzte Teil ist noch mal ein Kraftakt. Man schnappt sich Luft- und Speiseröhre und beginnt, diese, sowie alles, was daran hängt (also alle inneren Organe), herauszuziehen. Dabei steht man am selbst besten an den Hinterläufen. Die Gewebeverbindungen, die man bisher übersehen hat (und man übersieht immer welche…) lassen sich mit etwas Kraft lösen, wenn es nicht zu viele sind. Anschließend können noch Leber und Herz, so man denn möchte, zum Verzehr herausgeschnitten und eingepackt werden. Ich persönlich bin kein Fan von Leber, aber mein Schlachter mag Leberwurst, daher kriegt er die immer geschenkt. Wichtig ist dabei, die Gallenblase mit größtmöglicher Vorsicht von der Leber abzuziehen. Reißt diese an, ist die Leber nicht mehr genießbar. Die restlichen inneren Organe sind zu vergraben.

Andere Tiere verlangen eine etwas andere Form der Erstversorgung. Bei Hasen und Kaninchen muss als allererste Aktion die Blase ausgedrückt werden, ehe er ausgenommen wird. Bei der Ringeltaube und Hühnervögeln hingegen muss unbedingt zuerst der Kropf entfernt werden, da der Inhalt sehr schnell säuert und sich hier Bakterien vermehren und von hier aus verbreiten können.

Bei Fleisch- und Allesfressern wird IRL zudem eine Trichinenbeschau durchgeführt (siehe Wildkrankheiten). Inwiefern man das ins Rollenspiel in WoW einbauen möchte, kann sicher jeder für sich selbst entscheiden. Ich kann mir durchaus vorstellen, dass ein Alchemist einen solchen Test durchführen kann. Generell steckt hinter der ganzen Untersuchung auf Krankheiten eine ganze Menge rechtlicher Voraussetzungen auf Bundes- und EU-Ebene, die einem Jäger eine von mehreren Ebenen von Qualifikation zuspricht. In Azeroth kann man das sicherlich wesentlich einfacher halten, doch sollte ein Jäger iC zumindest ein grundlegendes Maß an Kenntnissen über Fleischbeschau und Krankheiten haben, insbesondere, wenn er mit seiner Arbeit eine Siedlung oder ein Lehen versorgt.

Abhängen und Zerwirken

Wild ist nach dem Erlegen zwar theoretisch sofort genussbereit, wird aber in der Regel über einen bestimmten Zeitraum bei kühlen Temperaturen hängengelassen, um zu reifen und seinen vollen, typischen Geschmack und eine optimale Konsistenz zu entwickeln. Die Zeitdauer reicht von 12 Stunden beim Hasen, bis hin zu 90 Stunden bei Rotwild. Das Herunterkühlen ist wichtig, um die Vermehrung von Bakterien zu verhindern. In Azeroth könnte man eine solche „Kühlkammer“ sicherlich durch einen im Keller gelegenen Raum ohne Lichteinfall oder durch etwas Magie herstellen.

Bevor Wild in die Kühlkammer kommt, wird es aus der Decke geschlagen (bei Schalenwild heißt das Fell Decke), abgebalgt (beim Fuchs heißt das Fell Balg) oder abgeschwartet (beim Dachs und beim Schwarzwild heißt das Fell Schwarte). Der Fuchs wird allerdings nur zur Verwendung des Balgs abgezogen, das Fleisch wird eher nicht verzehrt. Beim Fuchs sollte der Balg unbedingt vorher mit Wasser besprüht werden, da darin Finnen des Fuchsbandwurms hängen könnten, die über die Atemluft aufgenommen werden und zu einer Infektion führen können.

Hierzu wird das Wild an den Hinterläufen aufgehängt und dort begonnen, die Haut abzulösen. Dieser Prozess ist aufwendig, muss aber erledigt werden. Während das Fell sicherlich an den örtlichen Lederverarbeiter oder, falls differenziert, Gerber weitergegeben werden kann, ist das Wild danach bereit für die Kühlkammer. Eine wichtige Ausnahme bildet Schalenwild (außer Rehwild) während der Paarungszeit. Dieses ist entweder gar nicht zum Verzehr geeignet (Schwarzwild) oder erst nach mehrmonatigem Frosten (beispielsweise Brunfthirsch).

Während des Abhängens kommt und geht die Totenstarre. Hierbei wird das in den Muskeln gespeicherte Glykogen (Speicherform von Kohlenhydraten, ähnelt Stärke) in Milchsäure umgewandelt. Sind etwa vier Fünftel dieses Prozesses abgeschlossen, verhärten die Muskeln. Durch weitere, biochemische Prozesse löst sich diese Verhärtung wieder.

Früher hat man hängendes Wild gebeizt, um den strengen Wildgeschmack zu mildern. Außerdem kam es zu Hautgout, einem Fäulnisgeruch, der als edel und typisch verstanden wurde. Beides entsprang unsachgemäßer Lagerung und ungesunder Fäulnis des Wildbrets. In Azeroth wäre es denkbar, dass dieses Fehldenken vorhanden ist.

Nach dem Abhängen kann der Wildkörper zerlegt werden. Je nach Wildart kann dies eine sehr schweißtreibende Arbeit sein, die kräftige Werkzeuge voraussetzt. Meist wird zunächst das Haupt abgetrennt, ehe der weitere Wildkörper in seine Einzelteile zerlegt wird. Beim Rehwild sind dies beispielsweise zwei Keulen, zwei Blätter (Schultern), zwei Wände (Torsohälften), der Träger (Hals), der Rücken und das Haupt. Die besonders interessanten Stücke sind dabei jene, die man auch bei Rewe an der Fleischtheke findet, wie Filets und Keulen. Je nach Situation des Jägers und / oder seines Umfelds sind aber viele weitere Teile des Wilds prinzipiell essbar, wenn auch möglicherweise aufwändiger zu gewinnen.

Trophäen

Als Nebenprodukt der Jagd (oder für Adel und co. vielleicht auch als Hauptprodukt) lassen sich von Wild Trophäen gewinnen. Wenn diese nicht als Prestigeobjekte gezielt gejagt werden, dienen sie in der Regel als Erinnerungsstück an eine erfolgreiche Jagd. Ich persönlich hänge mir durchaus Trophäen an die Wand. Diese sind auf ein Stück Holz aufgesetzt, das in der Rückseite einen Hohlraum für die dazugehörige Patronenhülse und einen Zettel mit der Geschichte des Abschusses hat.

Meist werden Geweih-, Horn- oder Gebisstrophäen (Schwarzwild) ähnlich präpariert. Wenn nötig und möglich, wird der die Trophäe tragende Teil des Schädels abgesägt und dann ausgekocht, sodass die Trophäe selbst leichter zu lösen. Das reicht von ca. 30 Minuten beim Gewaff des Keilers bis hin zu einem Tag bei Geweihen. Täuscht euch nicht, dieser Prozess stinkt mitunter bestialisch! Vom Schädel des Hirsches können dann Wildbret und Sehnen abgezogen werden, ehe der Knochen mit Wasserstoffperoxid gebleicht wird. Beim Keiler lässt sich das Gewaff nach dem Kochen relativ leicht auslösen. Daraufhin wird das Zahnmark entfernt und die Zähne langsam trocknen gelassen. Damit sie nicht reißen, werden sie vor dem Aufsetzen mit einem Zweikomponentenkleber mit Bienenwachs oder Paraffin gefüllt. Das lässt sich bestimmt auch gut in WoW darstellen!

Andere Trophäen sind beispielsweise der Hirschbart (Brunftmähne am Träger), die Federn des Schwarzwilds (Rückenhaare), auch als Saubart bezeichnet, sowie der Gamsbart. Bei Federwild werden auch Federn verwendet, die man oft am Hut des Jägers wiederfindet.

Grade bei exotischeren Tieren in WoW kann man sicher kreativ werden, was die Trophäen angeht. Da ist von Schuppen über Säbelzähne bis hin zu Wespenstacheln sicher einiges möglich, denn in Azeroth müssen wir davon ausgehen, dass auch diese Tiere eine jagdliche Relevanz haben und nötigenfalls in ihrem Bestand reguliert werden müssen.



Quellen

  • „Vor und nach der Jägerprüfung“, 60. Auflage. ISBN: 9 783835 412842

  • „Anschüsse bei Schwarzwild“ aus der Deutschen Jagdzeitung 5/2005

  • Eigene Erfahrung


Fragen und Antworten

  • Hier ist noch nichts los!
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ENDLICH ist er da.
Da ich den Inhalt ja schon kenne, hoffe ich, dass andere Leser genau so begeistert sind, wie ich.
Für mich ist es ein hilfreicher Guide, viel Wissen und viel Arbeit dahinter.

Danke dafür :purple_heart:

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Ich pack hier vorsichtshalber noch mal einen kleinen Platzhalter hin… Man weiß ja nie!

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Love it.
Mehr muss ich nicht sagen.

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Joa, das is mal ein Guide.

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My disappointment is immeasurable and my day has been ruined.

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Ich werde weiterhin Tiere einfach in einem Feuerball verglühen lassen… hat mich aber nicht daran gehindert das im Sticky hier und im Rollenspielforum zu verlinken. :wink:

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Ein sehr guter sehr ausführlicher Guide.

Mir persönlich fehlen wichtige Dinge wie

Jagdkosten. (Im RL Jagdpacht, Ausstattung etc. Pp. Jagen ist im RL ein sehr teueres zeitintensives Hobby. Wie verhält es sich hierzu in wow?)
Jagdausstattung generell, was sollte man dabei haben? Hier könnte ein gnomisches Nachtsichtgeräte o. A. Hilfreich sein.
Wo ist überhaupt die Trefferzone bei den einzelnen Tieren. Das finde ich persönlich noch sehr wichtig🐾

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Danke dir :slight_smile:

Zu den Dingen, die dir fehlen: In einer Welt wie der World of Warcraft, wo schon im Elwynn Gefahren hinter jeder Ecke lauern, glaube ich nicht, dass Waffen und Munition ein herausragend wichtiger Kostenfaktor sind. Das dürften eher Güter des ‚täglichen Bedarfs‘ sein. Ob Pachtgebühren anfallen, hängt natürlich davon ab, in welchem Verhältnis die Jagd ausgeübt wird. Wird ein Jäger für ein Lehen eingestellt, wird der sicherlich nichts zahlen, um einfach nur dort arbeiten zu dürfen. Hingegen zwischen Landsherren und Einwohnern könnte ich mir gut vorstellen, dass eine Abgabe fällig wird. Und, in anderen Völkern läuft das Ganze in vielen Fällen sicher noch mal ganz anders und ggf. liberaler.

Nachtsichtgeräte und -zieloptiken, sowie Trefferzonen beim Wild habe ich mir notiert und ergänze ich die Tage :slight_smile:

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Love it! Tolle Arbeit, danke dafür. :purple_heart:

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Nachdem aus „die Tage“ ein paar mehr Tage geworden sind, habe ich den Guide nun doch noch um die Punkte ergänzt, die sich gewünscht wurden und die meines Erachtens für das Thema relevant sind.

Da es zu den eben von mir bearbeiteten Themen gehört: Ich nehme gerne weitere Beispiele für Möglichkeiten zur Nachtsicht (nebst Kaldorei-sein) entgegen, die für Rollenspielcharaktere relevant sind, um sie im entsprechenden Absatz zu nennen. Besonders interessant wären natürlich mechanische Sichthilfen, bspw. aus Quests.

Edit: Lieben Dank an Zasterpool, die mich auf die Quests ‚Infrarot = Infratot‘ und ‚Sie sind da draußen!‘ aufmerksam gemacht hat.

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Ein sehr ausführlicher Guide, der die meisten fachlichen Themen sehr gut abdeckt. :+1:t2:
Beim Thema waidgerechtigkeit gehen Meinungen oft sehr weit auseinander. Ich empfinde z.B. Nachtsichtgeräte als nicht waidgerecht. Aber ansonsten tolle Arbeit.

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Stimmt, ob eine bestimmte Sache waidgerecht ist oder nicht, sind Debatten, die mit diesem oder jenem Gegenstand immer mal wieder aufkommen und deren Schwerpunkt sich dann und wann verschiebt. Wie ich geschrieben hatte, gab es solche Diskussionen ja auch mal hinsichtlich jagdlicher Einrichtungen wie Leitern oder Zielfernrohren, die heute als selbstverständlich angesehen werden.

Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass Nacht- und Wärmesichttechnik immer mehr an Popularität gewinnen und irgendwann zum Inventar dazugehören. Wärmesicht (an Drohnen) ist bei der Kitzrettung bspw. schon ein sehr wichtiges Tool.