Als die ersten Classic Server angekündigt wurden wollte Blizzard gar keine deutschsprachigen Server rausbringen und nur nach großer Kritik der deutschen Community gab es dann 2 deutsche Server. Inzwischen gibt es 9 Server wovon gestern Abend 4 auf voll und 4 auf hoch standen und der neuste Server füllt sich auch immer weiter.
Wenn man jetzt noch bedenkt, dass ursprünglich 9k Spieler gleichzeitig auf einem Server spielen konnten und es jetzt auf 15k angehoben wurde, dann frage ich mich was Blizzard sich dabei gedacht hat. Das ergibt schon etwa 130k die jeden Abend gleichzeitig online sind (ohne die Leute die in der Warteschlange sitzen) und Blizzard dachte man könnte das mit zwei 9k Servern halten?
Ganz offensichtlich wurde der deutsche Markt komplett unterschätzt und ich frage mich wie das einer Firma wie Blizzard passieren konnte, die doch eigentlich über professionelle Analysten, detaillierte Statistiken usw. verfügen. Stand dahinter vielleicht doch eine Strategie oder hat Blizzard in dieser Hinsicht einfach versagt?
Das fällt sicher einfach unter das Motto „Wie Du es machst, machst Du es falsch!“ - Nehmen wir mal an, es hätte keinen so großen Ansturm gegeben, aber man hätte 10 Server pro Region zur Auswahl gehabt. Dann wäre das Geheule groß, dass die Server zu leer und die Fraktionen zu unausgeglichen sind.
Andersrum haben sie halt einfach zu wenig Server gehabt und können das Problem im Grunde ja recht einfach abfedern. Jetzt sind ja genügend Server da und zur Not schieben sie halt noch welche nach.
Am Ende haben sie das Eingangsproblem aber auch nur nach hinten verschoben. Wenn der Hype abflaut, haben sie genau das Problem, was sie sonst gehabt hätten, wenn sie von vorneherein viele Server eröffnet hätten - Leere Server und Fraktionsungleichgewicht.
„Wie Du es machst, machst Du es falsch!“
Am Ende bleibt abwarten und zur Not die Abschaltung einiger Server und kostenlose Transfers für die Chars dieser Server. Den Fehler mit Zusammenlegungen begehen sie hoffentlich nie wieder.
Dies widerspricht übrigens Deiner Überschrift. Hätte Blizz Deutschland nicht auf dem Schirm, hätten sie von dieser Kritik ja gar nichts mitbekommen
Der deutsche Markt wird irgendwie immer unterschätzt. Weiß auch gar nicht wo die Mär herkommt, wie in D als Spieler hätten keinen Einfluß.
Deustchland ist der 5 größte Spielermarkt mit einem Umsatz von 4Milliarden Euro.
Die Publisher sehen das irgendwie anders.
Da ist auch was dran. So viel falsch gemacht hat Blizzard diesbezüglich nicht. Kritikwürdig ist in meinen Augen, dass sie
überhaupt angenommen hatten, ohne deutschsprachige Server auskommen zu können,
auf den Ansturm bereits während der Namensregistrierungsphase in den zwei Wochen vor Start viel zu träge reagiert haben. Die zusätzlichen Server hätten viel schneller kommen müssen, um die derzeitigen Überfüllungen von Lucifron oder Everlook von Anfang an zu bändigen. Wenn man erst Ausweichmöglichkeiten bereitstellt, wenn das bereitgestellte schon zu 200 Prozent ausgelastet ist, ist es auf jeden Fall zu spät.
Schön sehen kann man das derzeit an Heartstriker. Ich bin sicher, dass das Potential für diesen zuletzt zugefügten PvP-Server durchaus vorhanden ist. Dass auch Heartstriker locker ein Niveau im Bereich von „hoch“ bis „voll“ erreichen könnte. Wenn… ja, wenn Blizzard den früher bereitgestellt hätte, und nicht erst, wenn sich auf den anderen Servern bereits eingeschworene Communities gebildet haben und vor allem nicht erst, wenn bereits ein gewisser Teil derjenigen, die gerne Classic gespielt hätte, entnervt wieder abgesprungen ist, weil sie keinen Bock auf 2-stündige (oder noch längere) Warteschlangen hatten.
Ich bin ehrlich gesagt öfter mal erstaunt darüber, wie falsch Blizzard Dinge einschätzt. Man denkt immer: eine so große Firma, da sitzen Spezialisten für alles, die ihr Handwerk verstehen. Im Endeffekt wird es aber wie in jeder anderen Firma auch aussehen, da sitzen Menschen, die auch nur mit Wasser kochen. Man kann bei solchen Einschätzungen natürlich auch falsch liegen, das ist kein Problem. Man kann im voraus aber auch seine Möglichkeiten zur Konkretisierung solcher Schätzungen nutzen. Und da ist für mich besonders ein Punkt kritikwürdig:
Man hätte den Stresstest nicht hinter einem Abo verstecken dürfen. Dann hätte man zum einen eine echte Belastungsgrenze erreicht (dazu ist so ein Test eigentlich auch da) und hätte das Problem mit den abstürzenden Layern vermutlich schon vor Release erkannt und gefixt. Auch hätte man mit belastbareren Zahlen einschätzen können wie viel Interesse wirklich vorhanden ist und dementsprechend von vorn herein mehr Realms zur Verfügung gestellt.
Und damit das jetzt nicht falsch verstanden wird: ich bin durchaus der Meinung, dass es vernünftig ist auch eine langfristig gesunde Realmbevölkerung im Hinterkopf zu haben… aber dann verstehe ich auch wieder nicht das so verspätet nochmal ein neuer Realm gestartet wurde. In meinen Augen ist der Zug dafür schon abgefahren.
Dass kostenlose Servertransfers nicht wirklich eine Lösung für solche Probleme sind, sollte eigentlich aus der Erfahrung von damals noch bekannt sein. Da wurde auch hier im Forum von einigen Leuten schon vor Release drauf hingewiesen.
Die Serverknappheit zu Release eines MMOs ist gängige Praxis, weil es deutlich einfacher ist neue Server zu stellen als sie später zu mergen. Mal abgesehen von der öffentlicher Wahrnehmung wenn du damit gratis Werbung bekommst wenn alle Seiten berichten du musst x neue Server stellen wegen dem Andrang.
Wenn die berichten du schaltest nach 2 Wochen die ersten Server ab hast du dein eigenes Grab geschaufelt.
Das Anfangs internationale Server kommen sollten hängt wohl eher mit der Kosten zusammen als mit der Befürchtung nationale werden nicht voll.
Für jeden Sprachtyp brauchst du auch einen entsprechenden Ingamesupport. Also neues Personal oder vorhandenes schulen und mehr belasten.
Dann gehe ich mal stark von aus das die Server regional stehen, auf einem Internationalen Server nimmt man einen suboptimalen Ping noch hin aber auf einen deutschen Server will man einen deutschen Ping. Also mehrere Serverstandorte mit erhöhtem Wartungsaufwand.
Ist das echt so? Joa, muss ich mal googlen. Dennoch, ich könnte mir vorstellen, dass das damit zusammenhängt, dass keine “weltwirtschaftlich relevante Spieleherstellfirma” in DE sitzt…
Und naja, was hat DE schon außer der Gamescom? Sorry, aber da kann ich sämtliche Spielefirmen tatsächlich verstehen, irgendwie, dass man da klein DE mal übersieht
Allerdings sollte das dann lt. dieser Milliarden-Zahl trotzdem nicht passieren… Hmmm…
Weil gut 90% der Amerikaner Deutschland nicht auf der Landkarte finden würden Da wird gedacht wir deutschen laufen alle in Lederhosen herum und melken den ganzen Tag Kühe auf der Alm. Von daher unterschätzt man DE gerne.
Es war schon mit der Ankündigung der Internationalen Server klar, dass der Support trotzdem mehrsprachig sein wird. Das dürfte also keine Rolle spielen.
Wo die Server genau stehen, weiß ich ehrlich gesagt nicht. Ich gehe aber davon aus, dass es da tatsächlich keinen Unterschied zwischen Servern für Frankreich oder England oder Deutschland gibt. Ich vermute, die stehen alle am selben Standort in Europa. Aber selbst wenn das nicht so wäre, dann hätte Blizzard soweiso schon Rechenzentren in allen Ländern. Da frage ich mich dann auch, was das für einen Unterschied machen würde.
Ich gehe davon aus, dass Blizzard sehr wohl davon ausgegangen ist, dass die entsprechenden Länder ihre eigenen Server nicht voll kriegen würden. Das zeigt schon das absolute Minimum, was wir an Servern zur Namensreservierung zuerst bekommen hatten.
Wir haben Crytek, Egosoft, Bluebyte … ein paar Namen gibt es da schon. So relevant wie Blizzard sind da vielleicht die wenigsten, aber da geht es vermutlich eh eher darum, wieviele Kunden hier sitzen, nicht wieviele Anbieter es sind.
Die waren aber auch alle mal „größer“ und selbstständiger und nicht von anderen Firmen abhängig, wie sie es heute sind. Edit: Ich denke, du weißt, was ich meine.
Klar gibt es die deutschen Firmen noch, aber es gab mal mehr, sie werden von DE an sich nicht gefördert (so wie in anderen Ländern bspw.) und dadurch könnte ich mir halt vorstellen, dass man die gerne mal übersieht…
ich finds schön das Heartstriker so low pop is, macht vieles Entspannter. 18:00 heimkommen, 4H Warteschlange vor dem Spiel und 1H “Warteschlange” im Redridge für die 2 Elite Quests ist einfach bissel zu viel Warten gewesen auf Venoxis.
Also Crytek ging es vor nicht allzu langer Zeit wirtschaftlich nicht allzu gut.
Grundsätzlich tun sich US-Firmen leichter mit Investoren und Risikokapital.
Deutsche Investoren sind anscheinend eher risikoscheu und investieren nur, wenn es gute Aussichten auf Erfolg, sprich Gewinn, gibt.
In der Gaming-Branche stehen ja erst mal Investitionen an, die sich, wenn es gut läuft, erst nach mehreren Jahren amortisieren. Wenn es schlecht läuft, dann floppt das neue Spiel nach mehreren Jahren Entwicklungszeit einfach. Für kleinere Firmen oder Entwicklungsstudios kann es dann finanziell schnell eng werden. Man denke nur mal an die Pleite der deutschen Publisher Jowood (Gothic 1-3) oder Ascaron (Sacred 1-2, Anstoß-Serie).
Ja, das hast du leider Recht. Ich hab aber irgendwann mal aufgeschnappt, dass es mittlerweile „Gamedesigner“ wohl als anerkannten Ausbildungsberuf gibt oder so. Leider viel zu spät für mich
Offensichtlich. Mein Post war halt darauf aus, dass das eher die Frage sein sollte wenn es darum geht, ob Blizzard uns hier ignoriert oder nicht. Da sollte eigentlich weniger von Interesse sein, wie viel andere große Entwickler es hier gibt
Blizzard hat am Anfang keine deutschen Server angekündigt weil sie dachten dass kaum welche classic spielen.
Es jammern immer alle hier über die deutschen Server… Wobei sie eh immer neue bringen…
Für englisch sprachige server ( für ganz Europa) haben sie anfangs auch NUR mit 2 pvp servern geplant.
Das sagt doch schon alles
Auch dir muss ich da leider Recht geben. Ich muss zugeben, dass ich das ganze Thema speziell mit Blick auf Deutschland schon lange nicht mehr verfolge, weil ich mittlerweile seit einigen Jahren meine Ausbildung eh fertig habe und eigentlich zufrieden bin. Ich meine aber aufgeschnappt zu haben, dass es zumindest langsam in eine Richtung geht, wo Spieleentwicklung auch anerkannte Berufsbilder hervorbringt und Spiele auch als förderungswürdiges Kulturgut gelten. Wie gesagt: leider viel zu spät für mich persönlich aber, falls ich da nichts falsches aufgeschnappt habe, ist es ja zumindest mal endlich die richtige Richtung