Serverforum, seid mir gegrüßt, ich bin der Spalter der Elfen und begrüße euch in meinem wunderbaren kleinen Thread im Herzen der temporären Aufmerksamkeit - und schaut mal, was ich euch mitgebracht habe;
… eine Frage, die erstmal ziemlich sinnfrei erscheinen könnte. Um das eingangs direkt klarzustellen, ich will hiermit keine der üblichen Diskussionen über Toleranz, Trennung von IC- und OOC-Verhalten und erwachsenes Benehmen ohne Anschuldigungen und Schmutzwäsche starten.
Nein, mir geht es hier in erster Linie darum, was IHR als aktive Rollenspieler in eurem Umfeld vermisst. Ganz egal, ob es sich um Charakterkonzepte, bestimmte Handwerkerarten, IC-Gilden und so weiter handelt.
Warum? Ich dachte hierbei an eine Möglichkeit für Neuzugänge im Rollenspiel, eine Nische zu finden, die diese mit ihren Charakteren belegen können - oder eben auch alte Hasen, denen die Übersicht fehlt und die sich an einem neuen Charakter versuchen wollen. Vier Augen sehen bekanntlich mehr als zwei, also kann man sich die Ergebnisse vorstellen, wenn es nicht nur vier, sondern eine beliebige höhere Augenzahl wird.
Was also fehlt euch? Gibt es vielleicht zu wenige IC-Bäcker oder Spielzeugmacher in Sturmwind? Wo stecken überhaupt die ganzen Taurenschamanen? Und hat jemand in letzter Zeit anspruchsvolles Gnomen-RP gesehen? Gibt’s überhaupt noch volksübergreifende Söldnertruppen ohne 90% Blutelfen? Was ist mit brauchbarem Untergrund-RP auf Horden- und Allianzseite? Plot-Gegenspieler? Neutrale Charaktere an neutralen Orten?
Ich gestehe freimütig, ich habe nicht das komplette Forum durchforstet um herauszufinden, ob es einen ähnlichen Thread schon einmal gab - wenn ja, Schande über mein Haupt. Wenn nein, lasst mal hören, was ihr vermisst und was euch freuen würde, wenn ihr IC darauf stoßt - und natürlich auch, was der Rest der Community darüber denkt.
Und damit genug der Vorrede: Ring frei für die ersten Teilnehmer der Unterhaltung!
Die bisherige, mehr oder weniger akkurate Zusammenfassung der ersten ~100 Posts besagt, dass es an folgendem im RP mangelt;
- Mehr Vielfalt im RP. Viele Kneipen mögen nett sein, aber irgendwann geht der Reiz flöten. Neuerungen sind gern gesehen - auch abseits des „social RPs“! Außerdem auch ruhig etwas Neues wagen und abseits der bekannten Hotspots spielen, die Welt ist groß!
- Mehr Eigeninitiative und Aktivität statt „Berieselnlassen“ - Das kennt jeder sicherlich nur zu gut, aber RP lebt von Aktivität, die nicht immer nur vom anderen ausgeht. Immerhin gibt’s kaum eine bessere Möglichkeit als Interessen der eigenen Charaktere im RP vertreten zu sehen als selber etwas anzustoßen - außerdem freut sich jeder darüber, der daran teilnehmen kann.
- Mehr völkerbezogene Klischees und Stereotypen statt „Mischkonzepte“ - jedes Volk hat seine Eigenheiten, die im RP für richtige Stimmung sorgen können. Traut euch, von der Norm abzuweichen und keinen Menschen in Grün, mit Pelz, Hörnern, Hufen oder im Miniaturformat auszuspielen!
- Mehr Themengilden, durchaus auch Volksspezifisch - reine Draenei- oder Orcgilden, Klan-Rollenspiel, gnomische Bastelgruppen und so weiter!
- Mehr allgemeine Horden-RP-Aktivität! (Das kann ich nur unterstreichen, ich wünsche mir die Zeiten eines bevölkerten Orgrimmars zurück - selbst wenn es wieder „nur“ das Tal der Ehre wäre.) Traut euch, Allianzler, probiert es mal - es macht Laune. Nirgends gibt’s unterschiedlichere Völker als bei der Horde. Spiel, Spaß und Spannung, man weiß nie, wen man treffen könnte!
- Mehr Abenteuer-RP - das fällt teilweise auch unter „mehr RP abseits der Hotspots“, aber es sollte extra betont werden, wenn es nach mir geht. RP ist so viel mehr als nur soziales Miteinander, da gibt’s so viele Möglichkeiten für spannende Mini-Plots und Events außer (neutralen) Märkten, es wäre sicherlich ein Traum, derartiges umgesetzt zu sehen - auch außerhalb von Gilden!
- Mut zur Lücke - wagt auch mal extravagantere Konzepte. Es muss nicht gleich der Schwarzdrache in menschlicher Gestalt sein, manchmal reicht auch schon ein weniger abgefahrenes und trotzdem in der Lore begründetes Charakterkonzept für Spannung.
Passend dazu: Traut euch auch einmal, anzuecken. Weniger glattgespült, dafür mehr IC-Konfliktpotential mit Konsequenzen für euch und die anderen. - Dungeon-Crawling Marke WoW! Kleine Gruppen, im Pen-and-Paper-Stil, die ausziehen und vergessene Reichtümer bergen - klassisch High Fantasy mit Monsterverdreschen und üblen Bedrohungen!
- Mehr RP an neutralen Orten wie Beutebucht und Dalaran abseits von Events, möglicherweise sogar Fraktionsübergreifend!
- Weniger Einheitsbrei und Neutralität der Charaktere - es wurde kürzlich erst ein Krieg beendet, da liegt man nicht den Gegnern des Vorjahres schluchzend in den Armen und tauscht Blumensträuße!
- Weniger RL im RP - Eure Charaktere sollten im Bestfall nur wenig von euch selber mit sich tragen. Atheismus, Religionskritik, Militärverachtung passen nicht ins Warcraft-Universum, wenn man an jeder Ecke darüber stolpert, was derartige Abneigungen mit sich bringen (und warum sie Unfug sind) - und diese Ergebnisse will nun wirklich niemand in seinem Vorgarten herumglitschen haben.
- Weniger OOC-Konflikte, die auf IC-Handlungen fußen, und allgemein weniger OOC-Drama. Man kann es nicht oft genug sagen, auch wenn es jeder mittlerweile wissen sollte - Der Spieler ist NICHT der Charakter!
- Mehr Einfluss der Lore auf die ausgespielten Begebenheiten im RP UND die Charakterkonzepte, sofern vorhanden. Sicher, es gibt nicht für jede Situation DIE Lore-Antwort schlechthin, aber das sollte nicht davon abhalten, sie innerhalb der Möglichkeiten logisch zu erweitern!
- Mehr Rollenspieler! Wir wissen alle, dass die Anzahl stark nachgelassen hat und das zweifellos auch mit den gesunkenen Abonnentenzahlen zusammenhängt - dennoch gibt es allein hier im Realmforum zahlreiche Mitleser, die zwar noch ein Interesse haben, aber nicht mehr aktiv spielen. Traut euch, kommt zu mir, Altsch- 'tschuldigung, aber im Ernst - versucht es einfach mal wieder und kommt ein weiteres Mal IC.
- Eine Spur weniger Ernsthaftigkeit und durchaus auch mal Anmerkungen, die eher mit einem Augenzwinkern als Bierernsthaftigkeit aufzufassen sind. Natürlich - alles im Rahmen des gewohnten RPs. Auch ein ernster Charakter kann ernsthaft wirken, mit einem Emote, das nur für den Spieler hinter dem Bildschirm als kleine Anspielung aufgefasst werden kann.
- Mehr Bodenständigkeit. Es muss nicht gleich der Kriegsrufer oder Großmarschall sein, wenn es ein einfacher Leutnantsrang auch tut. Versucht, nicht mehr abzubeißen als ihr kauen könnt. Davon abgesehen; Mit solchen Konzepten verbaut ihr eurem Charakter die Wachstumsmöglichkeiten. Über Mönchsmeistern gäbe es nur noch Großmeister, und ab einem gewissen militärischen Rang wird es einfach absurd - es kommt nicht mehr Befehlsgewalt, wenn die Truppe nur aus 10 Leuten besteht. Da ist es egal ob Oberleutnant oder General.
- Auch mal verlieren können! Nicht jeder kann ohne Verletzung aus jedem Kampf hervorgehen, und wo gehobelt wird, da fallen nunmal auch Späne. Irgendwann trifft jeder auf jemanden, der einem überlegen ist - sowas bedeutet ebenfalls Charakterentwicklung, und wenn es nur darauf hinausläuft, diesen einen Mistkerl zu übertrumpfen, der einen damals besiegt hat.
- Weniger Ich-bin-hier-gebt-mir-was-ich-will. Kleine Brötchen backen und sich auch mal trauen, das untere Ende der Nahrungskette auszuspielen. Niemand erwartet eine dreijährige RP-Ausbildung, bevor ihr einen bestimmten Posten bekleiden könnt, aber trotzdem - ein wenig mehr IC-Wartezeit als der Ladescreen kann durchaus auch schönes RP bedeuten!
