Weibliche Spieler und WoW

Ganz ehrlich irgendwie ist das doch wie im Real Live, wenn dich einer im Spiel dumm anmachen will dann tut er das. Ich habe schon in Gruppenchats oder im Handelschat so einigen Mist lesen müssen. Da bekommt ne Frau genauso viel dumme " Geh an den Herd" - Sprüche gedrückt wie Andere beleidigt werden wegen angeblichen Dingen wie Übergewicht, H4, Muttersprüche, keine Freunde, Jungfrau ach und weiß der Geier was. Die Leute wissen Nichts von ihrem Gegenüber und hauen dann irgenwelche Floskeln raus in der Hoffnung die Beleidigung würde passen. Dahingehend bekommt Jeder irgendwie mal sein Fett weg egal welchen Geschlechts.

Allerdings muss ich sagen das oft Frauen beim gemeinsamen Zocken doch wesentlich anders behandelt werden als Männer.

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Kann ich nicht bestaetigen.
Weder in Gruppen, noch zu frueheren Zeiten als ich progress geraidet habe auf Hordenseiten.
Da wurde ich und die anderen Frauen genauso wie alle anderen behandelt.
Und das war prima so und darauf lege ich an sich Wert.
Ich kann nicht dazu lernen, wenn man mir nicht Fehler aufzeigt, kann auch im eifer des Gefechts ein rauherer Ton sein, aber bloß keine Spezial Behandlung.
Vielleicht hatte ich da immer Glueck.

Der Frauenanteil im Gamingbereich lag 2017 bei 47 % von 34,1 Millionen Gamern. (entsprechende Quellen sind dafür sehr schnell über Google zu finden). Man darf also davon ausgehen, dass dieser Anteil in den letzten beiden Jahren auch noch weiter angestiegen ist. Diese Minderheit, von der du da also sprichst, existiert überhaupt nicht mehr.
Das hat auch wenig mit dem Lustigmachen über Minderheiten zu tun, sondern mit einem veralteten Rollenverständnis, fehlernder Aufklärung, Nichtverstehen und Angst und ist kein Phänomen im Gamingbereich, sondern allgegenwärtig (vgl. Kommentator eines Spiels einer Frauenfußballmannschaft, der traurig darüber ist, dass es nach dem Spiel kein Trikottausch gibt). Der Mann denkt eben in vielen Fällen immernoch, er würde die Frau besitzen, bzw. ihre Aufgabe ist es lediglich, den Mann toll zu finden, zu bedienen und Lustobjekt zu sein.
Mit einer „per default“-Haltung relativierst du derartige Aussagen und gibst ihnen Tür und Tor. Sicher sagen Kommunikationsexperten, dass jeder auf Basis eigener Bedürfnisse handelt und nicht gegen andere - das zu wissen hilft, um seinen Selbstwert nicht zu verlieren. Dennoch muss man Kommentatoren entsprechend ins Gewissen reden, dass ihre gewählte Strategie nicht gut ist, wenn zur Bedürfnisserfüllung das Wohl anderer Schaden nimmt. Auf gut Deutsch: Du bist für deine Handlungen (und nur für deine) verantwortlich und solltest auch entsprechend eins auf den Deckel - in Entenhausen würde man sagen, den Schnabel mit Seife auswaschen - bekommen, anstatt ein abwinkendes „ach, das is halt ein unreifer Teenie“. Damit nämlich verstärkt man nur ein solches Verhalten. Also bloß nicht ignorieren und weitermachen! Ignorieren ist nie die beste Wahl. Auch einen Teenie kannst du dazu bringen, sein Verhalten zu ändern - nur setzt das voraus, dass du dich in die Weltsicht des Teenies versetzen kannst, die meist egozentrisch geprägt ist (und eines vielleicht pluralistisch). Wenn du ihm mit einer pluralistischen Aussage kommst, wird er dich nicht verstehen und sich über dich lustig machen. Haust du ihm aber ne egozentrische Ansage rein, ist meistens direkt Ruhe, weil er sich sonst bei zukünftigen Äußerungen selbst ins Lächerliche ziehen würde (z.B.) Und hier liegt dann eher das Problem. Dieses Hineinversetzen in die andere Weltsicht, setzt integrales Denken voraus - die erste Ebene, in der Menschen nicht aus eigenem Antrieb heraus handeln und die haben aktuell max. 10 % aller Weltenbürger (vgl. hierzu: Sprial Dynamics Forschung).

Bei der Sache mit der Diskriminierung stimme ich dir zu. Ein aktuelles Beispiel wäre hier das Gendern in der Sprache. Wenn du nicht Genders, wird dir schnell vorgeworfen, dass dir die Diskriminierung der Frau in der Sprache egal ist. Dir wird hier also schnell ideoligisch eine bestimmte Art der Kommunikation aufgedrückt und nicht mehr die Wahl der Sprache gelassen, die die Gender-Befürworter sich für sich herausnehmen (und dabei gegen alle Vernunftsregeln und -grammatikregeln handeln, unwissenschaftlich arbeiten und ihr Argument auf einer Lüge aufbauen).

Und ja, wir leben im 21. Jahrhundert und haben in all der Zeit noch immer nicht gelernt, dass Neid und Gier Hass und Angst, Krieg und Tod hervorbringt. Traurig, dass der Mensch dennoch als das einzige vernunfsbegabte Lebewesen, je nach Definiton sogar als das einzige denkende Lebewesen gilt.

Einen aktuellen Artikel zum Thema „Frauen im Gaming“ gibt es übrigens hier, der doch sehr gut zeigt, dass es tatsächlich ein nicht gerade geringes Problem zu geben scheint: htt.ps://www.zeit.de/gesellschaft/2019-08/videospiele-computer-rollenbilder-frauen-umfrage

@Mijukris:
Sicherlich stimmt es, dass neben Frauen auch andere Gruppen von Menschen in Videospielen ihr Fett wegbekommen. Dabei handelt es sich aber in 99 % der Fälle um Zustände, die sich ändern lassen. Eine Frau bist du oder eben nicht. Ein „geh zurück an den Herd“-Spruch ist sehr viel härter zu ertragen, wie ein „dich kann man doch rollen, ey“-Spruch. Denn wenn du darunter leidest und nicht zu den wenigen Prozent gehörst, die tatsächlich nichts dagegen tun können, weil krank etc., kannst du dein Lebensgefühl entsprechend mit Sport ändern, wenn du merkst, dass die Gesellschaft sich nicht ändert. Als Frau gehst du aber nicht hin und lässt dich halt ma eben schnell umoperieren - zumal dann die Anfeindungen nicht aufhören würden.
Willst du einen Vergleich anstellen, dann vergleiche Frauensprüche mit Männersprüchen - inGame oder in RL. Wie oft kommt es denn zB vor, dass ein Kerl von einer Frau im Club angetanzt oder ihm auf den Po oder die Brust gelangt wird? Wie oft passiert es, dass Frauen aus einem Auto heraus nem Kerl nachpfeifen oder „geiles Stück!“ hinterher rufen? Wie oft wirst du als Mann als „Standgebläse“ bezeichnet, wenn du nicht gerade groß gebaut bist? Wahrscheinlich nie. Ebenso verhält es sich online. Als Mann wirst du in Chats wahrscheinlich nie von einer Frau mal einfach so gefragt, was du an hast, wenn du ein Pferd hast, ob du auch sonst gut reitest usw. Das passiert einfach nicht. Das schlimmste, was man sich als Kerl im Gaming anhören muss, ist, dass man ein kacknoob ist, der ja wohl echt keinen Plan davon hat, wie man diese Klasse spielt - und das kommt dann eigentlich immer von anderen Kerlen. Ich hab in 20 Jahren Gaming noch nie auch nur im Ansatz einen sexistischen Spruch von einer Frau gedrückt bekommen á la „Halt mal den Rand. Von Mitgefühl hast du als Typ doch keine Ahnung!“ oder ähnliches. Nicht ein einziges Mal.
Dieses hier herrschende Ungleichgewicht ist massiv. Nur stellt es - vor allem für viele Männer - den Normalzustand dar, weswegen sie überhaupt nicht merken, was dort eigentlich passiert. Dabei bessert sich die Situation je nach Altersschnitt der Spieler. Während du unter Gruppen mit Jugendlichen sehr schnell als Frau deine Federn lässt, passiert das in Erwachsenengruppen deutlich seltener.

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Ich bin irritiert.
In all meinen Jahren in WoW aber auch anderen Spielen wurde ich nie derart angemacht.
Ja mal ein Spruch:

darueber kann ich lachen.

Herdsprueche hoerte ich nie, aber selbst wenn, faende ich die nicht arg.
Ich haette mehr das Bild vor Augen, weil ich nicht kochen kann, wie derjenige das verbrannte Zeug runterwuergt mit Traenen in den Augen.

Es ist immer noch ein Spiel.
Und dazu ein gut geschuetztes. Ginge jemand wirklich zu weit, Meldung an GM und derjenige haette eine saftige Strafe.

Auch real, ich erlebe eher Zuvorkommenheit.
Mann haelt mir Tuer auf, oder bietet mir Hilfe beim Tragen an,
wenn ich was schweres schleppe.

Betrifft zwar nur mich, aber ich werde nicht der Einzelfall sein.
Ich vermute hier wird eher zu sehr pauschalisiert.

Wird ja zum Glueck auch nicht jeder wohlgenaehrte Mensch dauernd angemacht,
genauso wenig wie wir , bzw. ich kann nur fuer mich reden, ich als Frau.

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Ich stricke und häkle mit absoluter Begeisterung und meine Gildenkollegen freuen sich über warme Wintersocken.

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… sollte sich diese schleunigst reinigen, denn das ist widerlich!

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Zu dem Artikel.
Auch ich moechte starke Frauen spielen.
Man kann ja in vielen Spielen auch auswaehlen welches Geschlecht man spielt.

Aber bei manchen Spielen wie Duke Nukem verstehe ich die Aufregung nicht.
Die platin blonde gut gebaute Frau, gehoert dazu.
Da fuehle ich mich nicht angegriffen, verletzt.

Im Gegenteil waere es sehr seltsam wuerde man ihn ummolden
und auf einmal waeren da nur dominante Frauen.
Wuerde gar nicht passen.
Es ist ein ueberzeichnetes Spiel, es gehoert dazu.

Genauso wie die Figuren bei boderlands, inklusive der witzigen girlfriends Figur.
Moechte nicht wissen, wie man sich darueber aufregt.
Aber hey, es sind absurde lustige Spiele, die rein gar nichts mit der Realitaet zu tun haben.
Ich spiels gerne (wenn auch nicht unbedingt die girlfriend Figur).

Verwechsle keinen Airbag mit einem Krankenwagen. Einen Jugendschutz hast du dort, wo Äußerungen erst gar nicht beim Empfänger ankommen. Was du in WoW hast, ist ein Meldesystem. Die Äußerung kommt beim Empfänger an und eine Konsequenz gibt es nur dann, wenn das Opfer den Täter auch meldet (vorausgesetzt überhaupt weiß, wie das geht, die Funktion ist ja leider nicht im Supportsystem integriert und dieses wiederum ist mehr ein Dark Pattern als dass es den Anschein erweckt, als wäre man hier mit seinem Problem gut aufgehoben. Darüber hinaus fehlt eine FAQ/Hilfeseite, die potentielle Opfer darüber aufklärt, wie sie sich schützen können, wie sie mit Spielern, die sie angehen umgehen können und wie eine Spielermeldung am besten auszusehen hat, komplett.

Die Zahlen sagen etwas anderes. Schau dich doch in den wissenschaftlichen Studien um. Es würde nicht regelmäßig den Weg in die Massenmedien finden, wenn es hier kein Problem gäbe. Wenn du diese Erfahrungen noch nicht machen musstest, kannst du dich glücklich schätzen - und es liegt wahrscheinlich auch mit an deinem Charakter.

Es bleibst nur solange ein Spiel, wie es in der virtuellen Welt bleibt. Das Problem ist hier schon der Ansatz: Das Spiel bedient sich der Rollenbilder aus der realen Welt. Oder haben wir in WoW auch nur einen männlichen bzw. weiblichen Charakter mit Bauch oder sonsigen Macken - Untote mal abgesehen? Ist es also noch ein Spiel, wenn der (junge) Mensch überall in seiner Freizeit ein bestimmtes Bild von Frau bzw. Mann präsentiert bekommt und ist er im Stande, das zu trennen, um, nach dem Ausschalten des PCs/TVs zu sagen, dass das ja nicht real war und in der wirklichen Welt auch all die Menschen (zB) schön sind, die nicht von der Unterhaltungsindustrie oder Werbung aufgegriffen werden?
Ich glaube, du machst es dir hier zu einfach, wenn du sagst, dass alles nur ein Spiel ist.
Ich weiß nicht, beschäftigst du dich mit Kindern und Jugendlichen? Wenn ja, vielleicht ist die aufgefallen, dass in den letzten Jahren die Zahl derer mit psychischen Problemen massiv gestiegen ist und der deutlich größere Teil davon sind Mädchen/junge Frauen, was u.a. darauf zurückzuführen ist, dass sie sich selbst „hässlich“ fühlen, weil sie nicht ins aktuelle Frauenbild der Gesellschaft passen, welches ihnen in den Medien immer wieder suggeriert wird. Ein Spiel ist das für diese junge Menschen schon sehr lange nicht mehr. Man sollte das Ganze also wirklich ernst nehmen und nicht von der eigenen Normalität darauf schließen, dass diese Normalität auch für alle als gut empfunden wird :wink:

Edith wollte noch sagen, dass ja z.B. auch Kino für Männer gemacht ist. Die Rolle der Frau ist hier in den meisten Fällen die des kleinen Dummchens, die vom Mann gerettet werden muss oder aber jene, die Objekt der Begierde ist. In den meisten Streifen besteht die Rolle der Frau außerdem darum, einen Kerl zu bekommen oder einem Kerl zu gefallen. Das war bei Hitchcock so und ist bei Marvel immernoch so.

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Mag ja sein, aber du bist mit diesem ‚können‘ in einer Minderheit, und das weißt du auch.

Kommt drauf an wie alt der Dreck ist.
War irgendwann mal 4 Wochen auf einem Mittelaltermakrt und habe dort Gewänder verkauft. Geschlafen hat man Auf einer Bank im Eigenen Markt Zelt, die Sanitärräume waren dürftig und die Dusche hatte nur kaltes Wasser zu bieten.
Da achtet man dann nicht mehr unbedingt drauf, ob die Fingernägel penibel reinlich sind, da reicht einem auch die ‚not Hygiene‘ :wink: - Einmal in der Woche gings dann mit der ganzen Trippe ins Schwimmbad und lässt den dreck dort … höhöhö

In der Gärtnerei ist es auch nicht immer möglich penibel saubere Fingernägel zu haben.

Finde daher mal dreckige Fingernähel irgendwie erträglicher als diese ganze aufgeklebte Plaste grütze die sich die Damen auf die Hönde kleben und dann nichteinmal eine Flasche önnen können ohne das der Nagel im weg ist.
Sehe ich so oft bei Kassiererin … Die Tippen auf ihrem Display rum und man denkt wie lange noch das die Klaue es kaputt gerissen hat.

In Spielen duerften die Figuren immer ansprechend aussehen, sei es maennlich oder weiblich, weil es die meisten Menschen am ehsten ansprechen duerfte.
Es ist eine Fantasiewelt, in die man eintaucht um die Realitaet einmal fuer eine gewisse Weile auszublenden. Hier kann/will man Held sein, mit all den Atrributen die man ihm /ihr zuschreibt.
Zugleich bietet aber WoW etwa, durch die Pandaren/Zwerge auch Figuren an, die nicht einem Ideal Bild entsprechen.
Die eher wie Menschen breiter, behaarter (die Maenner mit Baerten) sind.
Mich wuerde interessieren wie viele diese Figuren spielen im Vergleich zu den anderen, ich vermute es sind eher weniger, eben weil man sich fuer die Fantasie etwas sucht was “perfekt” fuer einen ist und nicht seine vermeintlichen Schwaechen auch dort vorgefuehrt bekommen will.

Das Frauenbild, da gebe ich dir Recht bedarf allgemein noch der Verbesserung, aber das beginnt bei der Erziehung und endet mit der Gesellschaft.
Hier kann ein Spiel unterstuetzen, aber nicht die Bahn brechen.
Im gegenteil wuerde es vermutlich nicht angenommen wuerde man den normalen Menschen sehen.

Dazu noch, jeder Mensch hat sein eigenes Schoenheitsempfinden, ganz ab von der gesellschaft. Auch dazu gibt es Studien.
Was man anziehend findet, vom Gesicht angefangen bis zum Koerper.

Hier kann sich keiner ausnehmen. Auch ich nicht.
Es waere also verlogen zu sagen: Man wuerde jeden Menschen attraktiv finden, gaebe es die Gesellschaft nicht.
Auch dann haette man sehr wohl im Kopf was man selber anziehend findet und wo es aufhoert.

Dabei geht es nicht um Ideale/Modelle - die realitaetsfremd sind -
die durch Schoenheit ihr Geld verdienen, sondern um das eigene Empfinden, bei dem man selber in Bruchteilen von Sekunden jemanden aeußerlich einschaetzt.

Ich denke, auch du wirst dich davon nicht ausnehmen koennen.

Also das mit m/w/d hab ich zum ersten mal bei einer Firma aus Sachsen gelesen. Da dachte ich , was für Rassisten. Männlich,weiß, deutsch.

Aber zu Thema Wow und Geschlechter. Nicht auf das teile und herrsche Thema reinfallen und sich irre machen lassen. Männchen oder Weibchen hinter dem PC spielt beim zocken keine Rolle. Wie man sich verhält,schon.

Eins noch.
Ich habe kein sonniges Gemuet bei der Betrachtungsweise, im Gegenteil.
Ich bin keine rein Deutsche, meine Nachbarn sind Rassisten , die mich hart angehen, auch wegen meines Aussehens.
Anzeige wegen Stalking bringt 0. Wie mir die nette Polizei sagte, die Haende sind gebunden bis sie uebergriffig werden.
Also ziehe ich um.

Ich weiß also sehr wohl auch wie es sich anfuehlt, wenn man als “minderer Mensch, der nicht lebenswert” ist bezeichnet wird und wie sich das psychisch auswirkt.

Aber ich differenziere, Spiel = virtuelle Welt bei der man sich bewusst etwas aussucht was ideal ist.

Filme sind voller Klischees.
Leider.
Hier sind gute rar gesaet. Ich guck schon lange kein Fernsehen mehr, weil es mir zu doof ist, sondern suche mir bei Netflix etwas aus.
Hier gibt es tolle Serien mit starken Frauen.

Jungen Maedchen hilft leider immer noch am besten wenn man das Selbstwertgefuehl staerkt, gerade wenn es um unerreichbare Ideale geht.
Hier ist die Familie gefragt.
Die Gesellschaft wird man nicht einfach aendern koennen, das wird dauern, zumal eben ein gewisses Bild ueber Aesthaetik auch in einem selbst verankert ist.

Aber das ist doch schon exakt das Problem. „Ansprechend“. Was ist denn ansprechend? Wer legt fest, was ansprechend, was „perfekt“ ist, wie du sagst?
Alltagsflucht tätigst du dann, wenn du unglücklich bist - meistens, mit dir selbst bzw. deinem Alltag und dieses Unglück entsteht in den meisten Fällen dadurch, dass du dich mit anderen vergleichst. Unter anderem, was das Aussehen angeht.
In der Fantasy suchst du dir, wenn du Alltagsflüchtling bist, einen Charakter aus, der die Dinge besitzt, die du gerne hättest. Wenn du Rollenspieler bist, suchst du dir aber in der Regel Charaktere aus, die alles andere als perfekt sind. Wohne doch mal einer Pen&Paper-Runde bei. Die Leute, die in diesen Bereichen unterwegs sind hassen perfekte Charaktere, weil du mit denen auch keine richtige Geschichte entwickeln kannst. Die spielen solche Spiele wie WoW aber auch nicht, um aus dem Alltag zu flüchten oder weil sie sich mit dem Aussehen ihrer Spielfigur identifizieren müssen, um sich besser zu fühlen. Die jenigen, die das aber tun, werden durch „du bist nicht ansprechend, weil es deinen Körperbau in all diesen Spielen nicht gibt“ noch weiter in die Virtualität flüchten und noch viel mehr mit dem eigenen Selbstwert kämpfen, sofern sie keinen starken Charakter haben. Was die Zwerge und Pandaren angeht: Das sind jetzt keine Beispiele dafür, korpulente Charaktere abseits des Ideals zu haben. Im Gegenteil. Beide - dicke Zwerge und runde Pandaren - entstechen genau der gelebten Norm/Vorstellung unserer Zeit. Pandaren sind nun einmal dicklich und Zwerge in der Fantasy seit Tolkien ebenso. In beiden Fällen hast du aber auch hier „ansprechende“ Charaktere, die keinerlei Makel vorweisen können. Bei den Zwergen wäre der Makel wohl der, einen Zwerg zu haben, der nichts auf den Rippen hat. Das wäre der typische Außenseite in der Zwergenwelt.

Was das Schönheitsempfinden angeht: Das ist evolutionär bedingt, folgt man dem Konsens der aktuellen Wissenschaft. Die Gesellschaft verstärkt dieses Bild lediglich noch. Bis auf einige wenige Naturvölker hat ein attraktiver Mensch bestimmte Eigenschaften, die auch der großteil der Menschen als attraktiv einstufen würde. Mutter Natur würfelt nicht, sie zeigt dir die Personen als potentielle Partner an, bei denen deine Gene am besten aufgehoben sind.
Darüber hinaus funktioniert deine Erkenntnis über deine Wahrnehmung und die wiederum ist gesellschaftlich geprägt.
Beispiel gefällig? Dann denk doch jetzt mal an einen Terroristen.
Und? Was für ein Bild hattest du im Kopf? Einen Araber, einen Chinesen oder einen Schweden?
Und jetzt denk mal an einen Piraten.
Was hattest du jetzt im Kopf? Einen dreckigen Charakter mit Augenklappe oder einen Mann in Anzug und Kravatte?

Auch wenn dir das wahrscheinlich nicht hilft. Menschen bezeichnen sehr schnell die Dinge als unnormal, dumm oder feindlich, die sie nicht verstehen oder haben einfach Angst.

Siehst du und ich sage, dass du dir bewusst überhaupt nichts aussuchen kannst. Sobald du rational denkst, reflektierst du dein Verhalten. Die Entscheidungen dagegen triffst du aus dem Bauch heraus. In der Gehirnforschung spricht man vom Sonnenkind/Schattenkind und vom rationalen Erwachsenen. Hinzu kommt, dass du keinen freien Willen hast - siehe Denken in Bildern. Selbst wenn du Kindern, die mit Terroristen nichts anfangen können sagst, sie sollen einen Baum zeichnen, bekommst du von den meisten einen Laubbaum gezeichnet und von einer Minderheit einen Nadelbaum. Kein Kind wird dir eine Latschenkiefer zeichnen, deren Äste horizontal zum Boden gewachsen sind.

Die gesamte Gesellschaft ist voller Klischees. Schon alleine das Wort „reiner Deutscher“ ist was, wo sich mir die Fußnägel hochziehen :wink:
Wobei ich mich halt auch echt viel mit solchen Sachen beschäftige, dank Studium und Hobbys.

@Melendy:
Interessanterweise wird mir in regelmäßigen Abständen mein Geschlecht bescheinigt, was man anhand meiner Art zu Schreiben sehr einfach erkennen würde, weil das andere Geschlecht einfach „so nicht schreibt“ - und damit ist eine der meisten Fragen, die ich im Spiel gestellt bekomme die, ob ich Männlein oder Weiblein bin. Dafür, dass das also keine Rolle spielt, scheint das doch erstaunlich viele zu interessieren. Und wehe du wagst es, auf so eine Frage nicht zu antworten. Dann bist du immer automatisch ne Frau. Weil die sin halt einfach so zickig drauf.
Btw. fällt mir da noch was ein, was sich Frau immer mal gerne anhören darf, wenn sie mal nicht gut drauf ist. Mann spricht dann gerne davon, dass Frau „unterv*gelt“ zu sein scheint - auf gut deutsch augenscheinlich ohne die Beherrschung eines Mannes nicht im Stand zu sein scheint, eine angemessen gute Laune an den Tag zu legen. Na, welcher Typ fühlt sich gerade ertappt? xP

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Ansprechend ist durchaus ein Idealbild und sicher wird dieses von der Gesellschaft mit gepraegt.
Aber man hat dazu auch seine eigenen Vorstellungen, die einfließen.
(Ich wuenschte, es gaebe im Spiel beispielsweise Narben.)

Fuer mich gesprochen, muss jemand Ecken und Kanten haben um attraktiv zu sein, nicht das oberflaechlich schoene Bild, aber ich verstehe warum die Mehrheit dieses vorzieht.

Eintauchen um dem Alltag zu entfliehen, ja sicherlich will man sich damit etwas entziehen. Das muss aber nicht eigene Unterlegenheit sein, es kann angefangen von Streß bis Montonie , Einsamkeit, eine Menge dahinter stecken.

Ich habe leider selber nie Pen/Paper Spiele kennengelernt, aber ich war Rp lerin (mittlerweile ist es zu rar zu finden) und habe auch hier nie eine Heldin verkoerpert, ist langweilig.
Interessant sind die grauen Figuren, die Anti Helden, fuer mich, nicht die gebuegelten Charaktere.

Finde es immer amuesant, wenn ich mal ueber einen Artikel ueber Rueckfuehrung stolper und jeder war Prinzessin/Adel aber keiner eine Magd.
Viele wollen einfach ein ideales Bild vorgegaukelt bekommen.

Nicht beim rp, wobei ich auch hier manches sah was mich fassungslos machte, besonders wenn eine Spielerin anfing virtuell und real nicht mehr zu unterscheiden. Gab manch Situation bei der ich mich fremdschaemte.

Ich finde Zwerge/ Pandaren sind gute Beispiele fuer eine Abweichung von der Norm Schoenheit.
Natuerlich stellt man sie sich innerlich so vor, aber darum geht es nicht, sondern die Leute die sich dafuer entscheiden lieber so eine Figur zu spielen die nicht das tolle Model ist (wie es in den Medien gezeigt wird), und etwa durch Blutelfen (magersuechtig) verkoerpert wird.
Man hat hier quasi die Wahl: Spiele ich Barbie oder eine derbere Figur.

Genauso wie die Gnome. Entsprechen auch keinem Ideal.
Ich finde sie putzig!
Was meinst wieviele ausgeleierte Gnomenwitze ich hoere? Das nervt.
Weiß nicht, ob die Spieler glauben wenn man zum 10.000 Mal den gleichen Witz hoert, das waere noch spaßig.

Schoenheitsempfinden ist sicher auch evolutionaer bedingt.
Ist es nicht „erheiternd“, dass in manch anderem Land dicke Menschen als bevorzugtes Ideal gelten? Weil man mit ihnen verknuepft satt zu sein und dass sie fuer den anderen sorgen koennen.

Gilt nicht fuer die westlichen laender, hier gibt es alles im Ueberfluss,
nicht fuer Japan, hier laufen im Gegenteil Aktionen den schwangeren zu sagen; Esst etwas, ihr schadet den ungeborenen, weil sie Angst haben zuzunehmen.
Nicht fuer Korea, hier legen sich maenner wie Frauen unters Messer um ueberhaupt einen guten Job/Partner zu finden.
Es gibt coaches dort, die einem fuer teuer Geld sagen, was man operieren lassen muss, sind meist Kinn, Nase und natuerlich große Augen.

Was Anziehung angeht, ja natuerlich ist es genauso auch evolutionaer bedingt, Junge, schoene Menschen versprechen gesunden Nachwuchs.
Aber es ist genauso psychisch gepraegt, oft suchen sich Frauen Maenner nach dem Vorbild des Vaters aus, nicht mal dessen Aussehen, sondern seiner Art.
Hier haben Psychologen viel zu tun, wenn es unglueckliche Beziehungen sind, den Frauen zu helfen sich davon zu loesen und eine andere „Art“ Mann zu suchen.
Sprich es sind einige Faktoren die in die Partnerwahl mit einfliessen.

Bei der Wahrnehmung spielt neben Gesellschaft auch eigene Erfahrungen eine Rolle, oder das Reflektieren ueber sich/ die Welt.
Bei einem Terroristen etwa denke ich zuerst an einen Anzugmenschen mit Aktentasche.
Genauso wie ich bei Serienmoerdern zuerst an unauffaellige Menschen denke.

Richtig! Stimme ich voll und ganz zu.

Reiner Deutsche, tja ich merke, ich uebernehme schon die Art der Nachbarn.
Die sprechen von reinen deutschen Frauen, die nur Kleider und Roecke tragen -
waehrend ich als stinkende Auslaenderin in Hosen! (welch verbrechen) herumlaufe.
Nicht dass die Anzeigen wegen Beleidigung was brachten.
Mit denen koennte ich meine baldige neue Wohnung tapezieren. Hehe.

Aber das gehoert nicht zum Thema.

Vielleicht, ich stelle mal eine These in den Raum, braucht Mensch Klischees, um sich sicher zu fuehlen in einer Welt die sich schneller aendert als er mitkommt.

Als Rollenspieler versetzt man sich in verschiedene Charaktere mit verschiedensten Eigenschaften. Sei es mal, dass man als Frau einen männlichen Charakter spielt oder einen weiblichen. So versucht man sich jeweils auch mal in das Geschlecht des anderen rein zu versetzen und vielleicht zu verstehen.

In Ark, wo ich sagen würde, dass es ein Spiel ist, das hauptsächlich für die Männerwelt geschaffen wurde, da es Shooterelemente und Dinos hat, erstellt man sich einen weiblichen Charakter, kann man sogar die Brustgröße sich aussuchen, ob man eine kleine will oder eine große. Ebenso ab man groß oder klein sein will, dick oder dünn, mehr oder weniger hübsch. Alles Einstellungen, die man in WoW nicht hat, da es auch an der Altersfreigabe mit liegt.

Zu der These würde ich auch sagen, dass der Mensch manchmal die Klischees in den Filmen braucht.

Aber um ehrlich zu sein, man bekommt so finde ich in der Gesellschaft zum Teil falsche Ideale vorgelebt, wie eine Frau muss schlank sein, immer geschminkt und hübsch und mindestens 1,65/1,70 groß nit Modelmaßen. Sieht man sich die Männermodels an, das sind alles muskulöse Männer mit „Astralkörper“.

Da muss ich sagen, finde ich es gut, wenn man mal von der vorgelebten Norm abweicht und man mal aus diesem Idealismus ausbricht. Auch wenn es der Gesellschaft an sich nicht passt, sich selbst ausleben und eigenes Selbstbewusstsein aufbauen. Ich hab mein Selbstbewusstsein erst dadurch richtig bekommen, dass ich die Erfahrung als Mutter machen durfte und ich muss sagen, sowas kann einen verändern.

Da ist man mal ein paar Tage nicht hier… ^^
Finds spannend, was so für Gespräche hier entstehen - und ehrlich, ich bin begeistert, dass hier nach wie vor so ein zivilisierter Ton herrscht!

Ich muss mal gestückelt zu ein paar Dingen meinen Senf dazuwerfen, hoffe ich schweife nicht ab…

Da muss man differenzieren, finde ich - die absoluten Topmodels sind nach wie vor (und zwar meist bei beiden Geschlechtern) deutlich zu mager, gerade bei Frauen fällt auf, dass sie nicht weiblich aussehen, sondern eher wie Mädchen vor der Pubertät - keine Brüste, kein Hintern, sehr schmale Beine und eine sehr gerade Silhoutte. Das ist nicht gesund, und mMn auch nicht schön (was zum Glück viele so sehen). Ein schlanker Mensch mit gesunder Bemuskelung zeigt hingegen primär eins - Gesundheit. Deshalb auch rote Lippen als Schönheitsideal bei Frauen - es zeigt einen guten Gesundheitsstand an und ist daher evolutionär bedingt vorteilhaft. Wenn man 20-50 kg zu viel auf den Rippen hat, ist es nicht gesund (Herz-Kreislauf, Diabetes etc.), zudem stehen hier nicht regelmäßig Hungersnöte an (was bei manchen Völkern der Grund war, das füllige Menschen bevorzugt wurden), also ist „dick sein“ hier kein Schönheitsideal (mehr). Früher galt blasse Haut als schön, weil die Menschen zeigten, dass sie nicht auf harte Arbeit angewiesen waren, dann galt gebräunte Haut plötzlich als Ideal, weil man sich teuren Urlaub im Süden leisten konnte (und mittlerweile kippt das wieder ein bißchen, weil viele Menschen um die Gefahren von zu viel UV-Strahlung wissen). Diese Ideale, so seltsam sie auch manchmal sind, hängen also nicht im luftleeren Raum, sondern haben sogar teilweise eine gewisse Berechtigung. Und es spricht meiner Meinung nach auch absolut nichts dagegen, sich gut zu pflegen - Frauen die sich nicht mehr „hübsch machen“, weil sie emanzipiert sind, schießen für mich auch etwas am Ziel vorbei.
Genauso die Klischees - ja, sie machen das Leben einfacher. Sie basieren auf Erfahrungen (eigenen oder „gehörten“), sind massive Verallgemeinerungen, dienen aber dazu einen Gegenüber „mal eben schnell“ einzuschätzen. Was eben nur wichtig wäre, ist die Bereitschaft, diese Klischees zu korrigieren wenn man merkt, dass sie nicht mehr passen. Aber hey, viele davon stimmen eben auch häufig, sonst gäbe es sie so nicht mehr.

Ja schon - aber damit entsprichst du doch trotzdem deinem eigenen Idealismus, oder? Ich habe auch ein Idealbild von mir, und versuche dem möglichst nahe zu kommen (mich bremst gelegentlich die Faulheit aus…^^) - das ist sicher nicht das Idealbild, was „die“ Gesellschaft von „der“ Frau hat, aber es ist dennoch eins.

Und zur Gender-Diskussion…
Hm. Ich bin mit vielen schwulen Freunden aufgewachsen, und habe mich mit ihnen gefreut, als immer mehr Dinge möglich wurden, immer mehr akzeptiert wurde. Ich habe mitbekommen, was für ein K( r)ampf das teilweise war, und wie übel es war, dass sie nicht einfach sein konnten wer sie sein wollten.
Genauso finde ich es großartig, dass es die Möglichkeit der Geschlechtsumwandlung gibt (nebenbei, irgendwie nervt es mich, dass dann - selbst Jahre später - immer noch von Trans.sexuellen die Rede ist… kann man dann nicht einfach mal sagen, das ist halt jetzt ne Frau oder ein Mann, und gut?) - es ist möglich damit Menschen sehr glücklich zu machen, und es spricht mMn nichts dagegen.
Schwierig finde ich Menschen, die sagen dass sie sich „phasenweise“ als anderes Geschlecht wahrnehmen (aber eben nicht „dahin wechseln“ wollen). Was bedeutet das? Ich habe Tage, da hab ich total Bock auf einen Wellnesstag, mit Gesichtsmaske, Haare aufdrehen, Makeup, wasauchimmer. Bin ich da „besonders“ Frau? Und wenn ich einen Tag im Garten arbeite, Muskelkater wie blöd bekomme, meine Fingernägel opfere und „im Dreck wühle“, bin ich dann „mehr“ Mann? Sind das nicht schon wieder irgendwelche Klischeevorstellungen? Und damit möchte ich wirklich keinem ans Bein… - ich verstehe es einfach noch nicht so ganz. Und ich finds ein bißchen schwierig, mit solchen Menschen zu reden, weil dann oft direkt ein so offensiv-kämpferischer Ton angeschlagen wird, dass ich mich wiederum angegriffen fühle. Hey, ich bin ja auch nicht „für das Patriarchat“, aber in meinen Augen herrscht das hierzulande auch einfach nicht mehr. Dann fragt mal was eure (Groß-)Mütter in den 50ern so für ein Leben hatten und vergleicht das mit heute…

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Einer 12. jährigen sagt man " Geh wieder an den Herd zurück" ?..So einen Schwachsinn habe ich ja noch nie gehört. :smiley:

Es fragt dich ja keiner, welches körperliches bzw. geistiges Alter du hast. Macht auf der Straße auch niemand, bevor er dich beschimpft. Ne 12-jährige sollte noch gar nich WoW spielen oO

Aber die 12jährige dürfte zumindest, ganz unrealistisch ist das nicht. Kenne auch einige, die ihre Kinder mal rumfliegen und erkunden lassen z.B. :slight_smile:
Koraya

Ich finde gut das dort noch unterschieden wird und das sollte es meiner Meinung nach auch immer.
Man ist nicht einfach durch ein paar Hormone und eine OP ein Mann oder eine Frau. Einfach Nein!

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