Das war nicht die Frage. 
Auch das beantwortet die Frage irgendwie nicht.
Das ist wahr. Aber gerade für Leute, die sich z.B. durch Streams anlocken lassen, kann das Spiel eine herbe Enttäuschung sein. Sei es Event-Streams von Blizzard oder normale Streamer, was heutzutage ja (auch wenn manche Boomer das Konzept strikt ablehnen und verteufeln) sehr ausschlaggebend ist als Werbung und neugierige Kundschaft anlockt.
Die Leute sehen spannende Arena-Matches und anspruchsvolle Plays in M±Keys oder Raids… sie wollen einsteigen und das auch erleben. Dann kommen sie ins Spiel und müssen erstmal leveln. Schön und gut, can’t argue with that. Wenn sie dann Maxlevel sind, bemerken sie, dass sie erstmal ordentliches Gear brauchen. Erstmal Google oder die Foren bemühen, wo man das herbekommt. Dabei wird man darauf hingewiesen, dass der eigens zusammengebastelte Talentbaum und wie man das Spielen beim Leveln gelernt hat, der letzte Crap ist und man wird zu Icyveins oder WoWhead geschickt, um sich erstmal Builds anzuschauen und seine Rota zu lernen, wobei man unter Umständen immer noch schlechter dabei performt als der durchschnittliche erfahrene Spieler.
Man bemerkt das aber noch nicht, sondern wird auf dem Weg von anderen Spielern auf den schlechten Damage angesprochen, vielleicht sogar eher unfreundlich. Dadurch wird man darauf aufmerksam, dass man sich weitere Tools holen muss, um für anspruchsvolleren Content die Spielweise zu optimieren und ein Auge darauf haben zu können, ob man überhaupt Schaden macht - aka Addons.
Irgendwann ist dieser Spieler theoretisch irgendwie bereit, nach viel Arbeit und Informationsfluss M+ oder Raids zu laufen. Das will er mal eben machen und stellt fest, dass alle Gruppen ihn wortlos ablehnen, nachdem er sich hingesetzt und auf YouTube weitere Guides angeschaut hat. Dann sitzt er da eine halbe Stunde und grübelt, bis er auf den Trichter kommt, dass er keine XP hat und erstmal von unten anfangen muss im einfachen Anfängercontent und auch dort kann er sich nicht einfach mal so anmelden, abgesehen vom z.B. LFR. Er wollte eigentlich nur mal eben eine Stunde gemütlich zocken, aber sitzt bereits seit 20 Minuten in der Queue als DD und verbringt seine Spielzeit mit Warten. Und auch dann realisiert er später, dass ein bisschen LFR-XP ihn irgendwie nicht weiterbringt.
Andere Spieler und Foren raten ihm, dass er sich doch lieber eine Gilde oder Stammgruppe suchen sollte, weil dieses spontane Play ihn langfristig so nicht weiterbringt. Oder er soll doch, so relativ unerfahren wie er ist, einfach selbst eine Gruppe aufmachen und leiten! Er wollte nur locker und ungezwungen spielen und wird nun damit konfrontiert, dass er quasi einem kleinen Verein mit Verpflichtungen beitreten muss, um das Spiel mehr auskosten zu können ohne zuviel Ärger.
Vielleicht tritt er sogar einer festen Raidgruppe bei, die dann einen signifakten Teil des Raidabends damit verbringt, nutzlose Trashmobs zu kloppen.
An den Punkt kommen solche Spieler womöglich nicht mal, weil sie vorher bereits ausgestiegen sind. Spieler, die einfach bissel daddeln, die Welt erkunden, questen und Stuff sammeln wollen, betrifft so etwas weniger. Aber gerade Spieler, die etwas Action haben und zeitgleich in dieses Spiel nicht so extrem viel Zeitaufwand und Commitment reinlegen wollen, sind da einfach raus.
Als langjähriger Spieler kann man es sich natürlich einfach machen und sagen „Ajo, ich spiel auch nur 5 Stunden die Woche und hab KSM und ein paar Mythic-Bosse gelegt“. Aber wieviel Zeit und Jahre hat man vorher bereits verballert, um sich Netzwerke aufzubauen, viel Spielverständnis zu erlangen, sich mit Addons vertraut zu machen, die eigene Klasse zu lernen und herauszufinden, wie die Community tickt?
Es geht nicht darum, WoW komplett umzukrempeln oder es darauf herunterzubrechen, dass man einen equipmentlosen Charakter mit 4 Tasten hat, den man einfach ins Getümmel schmeißt. Es geht nur darum, zu erklären, warum WoW und MMOs allgemein seit 13 Jahren auf so einem absteigenden Ast sind und die jüngere Gamer-Generation auf den Quark keine Lust hat.