Hauptsache, man verlässt sich nicht auf den Kundendienst. Die haben auch keine Ahnung und versuchen vor allem, eine Schuld seitens Blizzard abzuweisen.
Eigentlich hatte ich diese Erkenntnis als langjähriger Spieler bereits vor Jahren. Aber man hofft ja, dass es sich geändert haben könnte. Damals, vielleicht 2012, erlebte ich mit, wie der Kundendienst einer naiven Ahnungslosen zwei Tage Arbeit mit dem eigenen PC bescherrrte (erst alles Mögliche schecken, ggf. abändern, dann am nächsten Tag die so bewirkten Veränderungen am PC und Windows wieder rückgängig machen, damit Anderes wieder funktionierte), um am Schluss die Standardantwort zu erteilen, da würde wohl nur Neuinstallation helfen.
So war es nun auch bei mir, nur dass ich früher stoppte. Ich meine, wer traut denn einem Kerl, der als erstes auf die Hinweisliste durch den Fehlercode verweist, die vier Punkte aufzählt, von denen zwei bei mir nicht gegeben sind, bezüglich einem die Antwort ignoriert wird und als vierten tatsächlich das Ausführen von Scan&Repair anführt, obwohl genau das den Fehler und Hänger verursachte! 99 % aller Probleme würden so behoben - also haben die Leute, die hier im Forum von ihren Problemen berichten, einfach Pech, zu den 1 Prozent zu gehören, die es irgend wie laut Blizzard selbst schuld sind.
Ich musste alles deinstallieren. Und selbst das ging nicht einfach. WoWclassic weigerte sich, weil es ja ewig im Scan steckte. WoWretail wurde zwar laut battlenet-Anzeige ausgeführt, war aber tatsächlich komplett als Dateien, Verzeichnisse und Verknüpfungen noch vorhanden. Battlenet deinstalliert, was nur über Windows geht. Erst einmal lange gesucht, wie man jetzt an die Dateien neu kommt (danke Blizzard für das Verstecken!). Installiert und als erstes bemerkt: alles frisch. Kein einziger von mir eingestellter Wert war mehr da. Diablo und WoWretail wurde mir als Neuinstallation angeboten. Jetzt wollte ich aber nur WoWClassic. UND DAS GING NICHT! Statt installieren stand da tatsächlich „Aktualisieren“ und die Fortschrittsanzeige stand beim Scan da, wo zuvor.
Damit war bestätigt, was ich zuvor schon ein paar Mal sagte, auch dem Gamemaster. Irgend wo ist noch eine versteckte Datei, eine Art Schlüssel, von Blizzard erzeugt und dann vergessen.
Immerhin, ich hatte Glück. Denn durch die Neuinstallation von Battlenet scheinen auch andere Parameter zurückgesetzt worden zu sein. Übrigens fehlte unter Optionen sowohl Installieren, als auch Deinstallieren. Ich konnte also den Scan-Vorgang (von was auch immer) abbrechen. Vorsichtshalber den Blizzard Update Agent gestoppt. Den hatte ich einige Stunden zuvor im Taskmanager unter Hintergrundprozesse bemerkt, der nicht nur da, sondern auch aktiv war, obwohl Battlenet geschlossen war. Nach Stoppen dieses Prozesses erschien unter Optionen ein Deinstallieren. Drauf geklickt und dieses Mal wurde WoWClassic binnen zwei Sekunden tatsächlich deinstalliert. Und damit konnte ich es anschließend neu installieren.
Und es funktionierte. Also nichts am PC oder der Internetverbindung geändert, nur Blizzards eigenes Programm gezwungen, neu anzufangen. Naja, ein paar Sachen bleiben verwunderlich, etwa dass ich mich total neu einloggen musste, aber danach (obwohl uraltes, anderes Konto mit anderer mail-Adresse) mir Battlenet alternativ den zweiten Zugang (früherer Testaccount) anzeigte. Da werden also noch mehr Daten irgend wo versteckt. Auch meine beständige Verblüffung, dass sämtliche Parameter von Battlenet oder auch WoW-Grafik/Sound zurückgesetzt sind, aber sämtliche Chars mit ihren Aktionsleisten da sind, wurde ein weiteres Mal bedient (Service wäre, wenn auch diese Einstellungen eines Nutzers abgespeichert würden).
Zwei Tage Chaos und absurde Hilfen. Übrigens bekam ich weder im Browser, wo ich das Ticket notgedrungen eröffnet hatte, noch per mail eine Abschlusserklärung des Kundendienstes. Die, wie die übliche Zufriedenheitsumfrage (die ebenfalls total schwachsinnig ist, weil es immer nur um das Personal bei der Bewertung geht, nicht aber um die eigentliche Krux Blizzard und sein Angebot eines Servics), fand sich dann als ingame-Beantwortung meines Tickets. Ungemein sinnvoll. Über Browser oder mail hätte ich es lesen können, ingame nur, wenn das Problem gelöst wäre. Naja, passt aber. Die Spieler, die es nicht durch Eigeninitiative schaffen, es wieder zum Laufen zu bringen, können so am Schluss keine Stimme mehr abgeben, wie „zufrieden“ sie mit dem „Kundendienst“ waren.