Hallo liebe WoW Gemeinde,
ich hatte mit einigen Freunden ein interessantes Thema. Meine These war, dass WoW mittlerweile mehr Pay 2 Win ist, als viele mobile Games oder vergleichbare Spiele. Und alle 4 haben mir zuerst widersprochen. Als wir allerdings weiter diskutierten wurde mir von allen 4 gesagt: „Mensch, das hab ich nie gesehen. Das war mir gar nicht bewusst“.
„Warum sollte World of Warcraft Pay 2 Win sein?“
Pay 2 Win beschreibt den Zustand im Spiel, wenn man sich Vorteile gegenüber anderen Spielern mit Echtgeld erkaufen kann. Im Mittelpunkt des Ganzen steht die Wow Marke.
Jeder Dienst im Spiel, den man für Gold kaufen kann, kann man folglich auch durch Echtgeld erwerben. Es zählt also nicht mehr der Aspekt vom Gold verdienen (durch Berufe, Boe’s farmen etc.) und dieses im Spiel erwirtschaftete Kapital zu verwenden, sondern die Kreditkarte zu benutzen.
Gerade wenn die Bezahlmethode wesentlich effektiver wird als das Erwirtschaften im Spiel, wird den Leuten der Kauf besonders schmackhaft gemacht.
Ein Gildenmitglied beklagte sich mal nebenbei im Discord über die hohen Auktionspreise. Ich schlug ihm vor Pflanzen zu farmen und diese zu verkaufen. Zurück kam ein „ich bin doch nicht blöd und geh 5 Stunden Kräuter farmen, da kauf ich mir eine Marke und gut ist.“
„Ach, mit Echtgeld kann man doch eigentlich nichts Wichtiges kaufen.“
Nur um mal ein paar Beispiele zu nennen:
- 15 M+ Key pro Woche
- Gibt ein Item der nahezu höchsten Gegenstandstufe
- Alle M+ Key’s auf 15
- Gibt das Season Mount
- Alle M+ Key’s auf 20
- Ein Teleport zu jedem 20+ gelaufenen Dungeon
- Raidclear
- Gibt Items mit der höchsten Gegenstandstufe
- Gibt das Endboss mytisch Mount
- PvP
- Gladiatoren Titel
- Gladiatoren Mount
- Items mit der höchsten Gegenstandstufe im PvP
Natürlich gibt es noch viele andere Sachen wie Boe’s oder den 5 Millionen Gold Longboy. Diesen habe ich versucht zu erfarmen, habe aber bei 3 Millionen Gold gemerkt, dass ich es nicht schaffe ihn zu erfarmen, bis er aus dem Spiel genommen wird.
Besagtes Gildenmitglied, dass sich für Materialien aus dem Auktionshaus eine Marke geholt hat, kaufte sich ebenfalls den Longboy mit Marken. Hat er sich zum Geburtstag „gegönnt.“
„Das interessiert mich nicht, ich selber kaufe ja nicht.“
Es ist richtig, dass man nicht dazu gezwungen wird Gold zu kaufen. Aber man wird zwangsläufig beeinflusst, wenn man ein MMO mit anderen Spielern spielt, die diesen Dienst nutzen.
Die Wertigkeit von Items und Errungenschaften im Spiel leiden darunter erheblich. Auf sozialer Ebene gibt es deutlich weniger Bewunderung für einen Spieler, der das Mount eines mytischen Endbosskills bekommen hat. Schließlich kann man es ja einfach kaufen. Wahrscheinlich hat dieser Spieler es ja auch nur gekauft. Gleichzeitig geht die Motivation verloren, bestimmte Dinge zu erreichen. Dinge die uns früher angetrieben haben wie" Oh, die Rüstung sieht so cool aus, die möchte ich auch haben". Gibt es kaum noch. Natürlich könnte ich nun Monate meiner Zeit investieren und ein herausragender Spieler werden, der den Endboss in mytisch legt. Oder ich benutze einfach das Geld von Omi.
Gleichzeitig beraubt sich ein Spieler auf persönlicher Ebene, wenn er sich etwas für Echtgeld kauft. Der Spieler fühlt sich zwar kurzzeitig belohnt, weil er ein neues Item hat, allerdings verbindet er durch den Kauf auch nichts mit dem Item. Wie lange er dafür farmen musste. Was er während der Zeit erlebt hat. Solche Erinnerungen sind extrem wichtig, um dem Spiel langfristig einen Sinn zu geben. Ein Spieler, der sich alles erfarmt hat, hat durch seine Erinnerungen einen ganz anderen Bezug zum Spiel. So ein Spieler wird eher die Welt beleben, als jemand der kaum persönliche Erinnerungen im Spiel erlebt. Und am Ende ist jedes Item und jeder Erfolg irrelevant, wenn niemand mehr das Spiel spielt.
Dazu kommt man sich irgendwann wirklich blöd vor, wenn man 8 Stunden etwas im Spiel erfarmt, während es sich ein anderer einfach kauft. Man hätte ja auch selber 1 Stunde arbeiten können und es sich auch kaufen können. Das Gefühl 7 Stunden verschwendet zu haben kommt auf. Man kommt sich blöd vor.
„Blizzard wird schon aufpassen, dass dem Spiel durch die Käufe nicht geschadet wird, schließlich verdienen sie mit einem guten Spiel mehr Geld“
Die Spielerzahlen gehen immer weiter runter, aber die Einnahmen steigen. Warum sollte Blizzard sich den überhaupt Mühe für Ihr Spiel geben, wenn man ein Addon 2 Jahre lang entwickelt und es für 40€verkauft, dann aber mit einer WoW Marke 50 % des Geldes verdient, ohne etwas dafür zu tun. Natürlich braucht man das Addon, um Spieler zu haben, die die Marke kaufen. Das Addon muss dafür aber nicht gut sein.
Dadurch entstehen dann Systeme wie die legendären Gegenstände, die für gigantische Summen gekauft werden müssen, die den Kauf von WoW Marken weiter ankurbelt. Die Gegenstände alle für sich selbst herzustellen ist aufgrund der Systemgestaltung für einen normalen Spieler ausgeschlossen. Vor allem, wenn sich die Rüstungsplätze durch Patches jederzeit ändern können.
Ich habe überhaupt kein Problem damit, wenn sich ein Spieler etwas wie einen Raidclear oder dergleichen mit seinem im Spiel erworbenen Gold kauft. Dieser hat eine Menge Spielzeit dann dafür investiert, in anderen Bereichen einen Vorteil zu bekommen. Spätestens wenn es aber um Echtgeld geht, wird jeglicher Ingamewert herrabgesetzt.
Was sind eure Meinungen zu diesem Thema?
Vielleicht habe ich ja was Wichtiges vergessen oder übersehen. Das könnt ihr natürlich gerne ergänzen oder auch versuchen, mich vom Gegenteil zu überzeugen.
Beste Grüße