Zustand der Lore und Ihrer Präsentation

Darum geht’s auch gar nicht, sondern um Charakterentwicklung. Maiev hat immernoch keine Quitting für die Morde an den Nachtelfmagiern bekommen und selbst Illidan wurde zum Helden umstilisiert. Es geht nicht um Buße, sondern darum, ob und wie sie sich verändern wird. Die ganzen Sylvanas Simps wie Erevien oder Accolonn rechtfertigen alles irgendwie und meinen, dass sich das schon irgendwie ausgleichen wird.

Letztlich ist es aber doch eine Frage der Perspektive. Sagen wir mal, Sylvanas wird am Ende als Opfer dargestellt, das nicht anders konnte, dann könnte Anführer A und B sie rational von ihrer Schuld freisprechen, während Anführer C und D emotional sagen, dass ihnen das nicht reicht und sie Genugtuung fordern. Anführer E könnte argumentieren, dass sie in dieser und jener Situation ja anders hätte handeln können, es hätte ja noch eine Alternative gegeben.

Eine objektive Vergebung oder Wiedergutmachtung wird es ohnehin nicht geben.

Da stellt sich ohnehin die Frage, ob es dabei um die Seelenopfer, eine Provokation für Elune, eine bleibende Wunde oder gar darum ging, dass der Weltenbaum für das „System“ eine besondere Funktion inne hatte.

Das ohnehin nicht. Aber ich habe schlichtweg die Hoffnung, dass nicht 9/10 Charakteren dann nachher mit den Schultern zucken und das, was geschehen ist, mit einem kleinen Absatz Dialog in die Vergessenheit geschubst wird, oder es am Ende heißt „Jaja, sie hat schlimme Dinge getan, aber das müssen wir jetzt einfach mal beiseite schieben, denn es geht um viel wichtigere Dinge!“ und hinterher spricht niemand mehr darüber.

Die Spekulationen darüber halten sich ja nun schon seit fast genau 3 Jahren und so, wie Sylvanas damit umgeht, denke ich, dass da kein Plottwist kommen wird und es einfach ein undurchdachtes Kriegsverbrechen war, das sie gerne begangen hat oder es einfach nur dem Zweck diente, soviele Seelen wie möglich auf einen Haufen zu „befreien“.
Vielleicht erfahren wir im Buch, das irgendwann nächtes Jahr kommen soll, endlich ein bisschen mehr darüber.

Das Problem bei Blizzard und ihren Erzählungsarten ist: sie sind sehr gut darin Mysterien um eine Geschichte herum aufzubauen. Das schürt dann einen Hype, den sie unmöglich gerecht werden können.

Ein zweites Problem ist, sie müssen die Pro- und Antagonisten sich so extrem dumm anstellen lassen damit die Story trotzdem irgendwo einen Sinn ergibt. Ich glaube, sie wollen der Story eine Tiefe verleihen und mittendrin merken sie, dass sie sich verrannt haben.

Beides ist leider recht schade.

Grüße

Nennt man das nicht auch einen Idiotenplot?

Aber ja, das stört mich an der Art wie in WoW Geschichten erzählt werden auch oft genug. Vor allem da in unzähligen Beispiel die Spielerfigur involviert ist. Aber die etwas paddelige Darstellung von Azeroths größtem Helden ist eh ein eigenes Thema wert. In den Chroniken hatte ich das aber auch schon oft genug, dass ich mir dachte „Warum zum Henker macht ihr denn jetzt das?“ Odyns Masterplan zum Beispiel, oder Doomhammers Fortsetzung der Hordeinvasion, nachdem Gul’dan schon gefangen war und sein dämonischer Pakt offensichtlich wurde.

Und man eben einfach so sein Geschichte geretcont hat.
Man einen random npc aus classic der tot sein sollte.
Für den es sogar eine Raid (!!!) Quest Allianz exklusiv gab das ma den Umhaute…
…zu cata wiederkommen, warum auch immer, aber damals nur als popliger Lehrer…
…der plötzlich zu Legion eine eigene Kurzgeschichten samt eigenes einzigartiges Charakter Model bekommen hat und plötzlich super badass ist und mit zwei Fraktionsführern mithalten konnte wovon eine sogar nen Götter buff hatte.
Und dann zu bfa der nervig , chronische schlecht gelaunte Sprüche Klopfer ist…
…der sylvanas trees, speichelleckendes schoßhündchen ist…
Und in anlehnen auf den classic encounter man ihn da stellt wo er eigentlich bereits zu classic sein Ende fand, als gäbe es den Vorfall damals nicht

Solche Retcons gibt es immer wieder. Baron Rivendare wird in Classic auch vernichtet. Da liefert man seinen Kopf in der Kapelle des Lichts ab. Und in WotLK ist er quickuntot wieder in Naxxramas als einer der vier Reiter. Ist halt so.

Grüße

Ja…Naxxramas, das hat man 1:1 aus classic on wotlk übernommen mit den original Bossen was null sinn ergibt, selbst Flickwerk wurde sogar 2 mal besiegt, classic und im DK Stadtgebiet Finale in Archerus.

Der einzige wo es WIRKLICH Sinn ergeben hat war Kel Thuzad wegen dem Seelen Gefäß ( ich werde es garnicht erst versuchen daß zu schreiben das zu schreiben weil komische Bezeichnung)

Für mich erinnert die Lore aktuell an WWE: ein paar Bekannte Gesichter hauen sich auf immer absurdere Weise die Schnauze ein und liefern sich dabei Platte Wortgefechte.

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Also der Satz ist nicht gut gealtert xDDDDDD

Was mich persönlich sehr an der Entwicklung stört die WoW gerade durchläuft ist der Loretechnische Powercreep. In einem Addon die Legion zerschlagen und Sargeras besiegt. Azshara und Nzoth in einzelnen Patches abgefrühstückt. Nicht nur das Powerscaling steigt immer weiter, auch das Tempo mit dem das geschieht.
Azshara hätte Problemlos ein eigenes Addon sein können. Nzoth ebenfalls. Der Argusteil von Legion hätte auch ohne weiteres ein eigenes Addon sein können. Das wir die Homebase der Legion in einem einzigen Patch leergefegt haben ist eigentlich nur noch lächerlich.
Jetzt vermöbeln wir noch gewaltigere Kräfte deren Powerscale wir nichtmal wirklich verstehen. Und das ist meiner Einschätzung nach in einem Spiel wie WoW Storytechnisch ein Problem. Der Spieler hatte noch ne ungefähre Vorstellung wo das Powerlevel eines Arthas, eines Illidan, eines Kael’thas oder sogar von Todesschwinge liegt. Das selbe können wir heute nicht mehr wirklich behaupten, weil der Powercreep so extrem geworden ist.

Und mark my words => Nächstes oder übernächstes Addon liefern wir uns Faustkämpfe mit den Voidlords.

Was ich persönlich für eine richtig tolle Abwechslung halten würde ist ein Addon indem die Spieler, die Fraktionen und die Helden trotz aller Anstrengung und Verluste verlieren um dann im darauffolgenden Addon die Scherben einzusammeln. Ein Plot der sich Sinnvoll über mehrere Addons erstreckt und nicht so episodisch wirkt wie was auch immer wir gerade tun. Vor allem wäre es mal was neues.

tbh => Nathanos war meiner Meinung nach noch das einzige was Storytechnisch auf Hordenseite in BfA halbwegs erträglich war

Ich glaube die WoW Story hat auch sehr stark davon gelebt, dass so viele Dinge ungewiss und unbekannt waren. Manche Fragen sollte man Storytechnisch einfach Wage lassen damit der Spieler sie mit seiner eigenen Vorstellung ausfüllen kann.

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Ohje. Ich habe praktisch einen 2. Thread erstellt über das gleiche Thema. Ja ich finde es einfach zu Extrem in WoW. WoW sollte wieder so wie früher werden. Das es nicht all zu übertrieben ist. Ich finde das sowas wie Arthas der Gipfel hätte bleiben sollen. Und nicht überschreiten hätte dürfen. Die haben so tolle Möglichkeiten eingebaut die nicht genutzt werden. Was ist mit den Schalachroten Kreuzug? Die verkünden das sie angeblich Celinas Tochter haben. (Ich vermute immer noch das es Tealia ist. ) Was ist mit den ganzen gebieten. Eine neue Heimat für die Nachtelfen und den verlassenen.

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Das ist richtig. Aber man muss auch hier Maß und Mitte finden. Und leider ist das Ganze massiv in Richtung Unbestimmtheit, „wir erklären fast nichts“ und offene Enden gekippt. Blizzard hat zu viele Fässer aufgemacht. Und jetzt ist es egal in welche Richtung sie gehen. Nach spätestens 3 Schritten treten sie auf eine Tretmine, die sie da selbst vergraben haben und vergessen haben, dass da eine ist. Und da müssen sie sich dann mit irgendwelchen Retcons, Zeitreisen und/oder total dämlich agierenden Pro-/Antagonisten behelfen damit das mit ach und krach einen Sinn ergibt. Und der Spieler sollte da auch noch mindestens 2 Promille intus haben um es nicht ganz genau zu nehmen.

Leider werden sie wohl nicht daraus lernen.

Grüße

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Naja intressant war der Charakter schon zu wotk. Sie kam um bei der Verteidigung ihres Vokes, wurde dann zur Banshee, dann zur Anführerin der Verlassenen. Der Charakter hatte schon viel Potential. Blizzard hats halt ab Bfa komplett in die Tonne getreten. Wurde sie früher als kluge Taktikerin beschrieben, kommt sie jetzt nur mehr als durchgeknallte Irre mit schizophrenen Zügen rüber.
Ich als Frau intressier mich ja für diese gewissen Fanart Pornosachen nicht. Blizzard verstehts nur einfach seichtes Storytelling zu bringen und nebenbei intressante Charaktere an die Wand zu fahren.

https://www.vanion.eu/news/loreschnipsel-die-neue-kosmologiekarte-im-grimoire-der-schattenlande-24568

Hat jemand das mitbekommen oder hat es einen eigenen Thread verdient? Ist das zuviel Retcon oder findet ihr die Idee gut, dass der Mittler eine andere Karte aufzeigt, vor allem mit einer anderen Reihenfolge der Kräfte (andere Verbindungen)

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Mich nervt das langsam, dass alle naselang irgendwelche Bücher rausgerotzt werden, deren Lore einfach schlichtweg nicht mehr verlässlich ist. Unter solchen Umständen bin ich schon fast soweit zu sagen, dass es teilweise keine Lore gibt, sondern nur irgendwelche persönlichen Ansichten und Recherchen von irgendwelchen Charakteren. Es ist verwirrend, es wird langsam zuviel zusätzliche externe Literatur, während die Lore im Spiel schlichtweg fehlt oder nur halb erzählt wird und es gibt nicht wirklich Wissen, welches man faktisch verwenden kann.
Es hieß bei der alten Kosmologiekarte in Chronicles ja schon, dass alles, was in dem Buch steht, aus der Sicht der Titanen verfasst ist und das da nun aus der Sicht der Mittler - aber ich finde es einfach vermessen, dass wir keine tatsächlichen Lorebücher haben sondern quasi nur subjektive Annahmen von irgendwelchen Charakteren. Das lässt viel zu viel Spielraum für mehr Retcons und drölfzigtausend weitere nichtssagende Bücher, deren Inhalt sowieso nichts festes ist. Ich hab mir die Bücher gern gekauft sonst, aber seit einer Weile wird mir das zuviel und ist mir ehrlich gesagt zu unsicher als Quellen.

Die Karte bringt mich auch zu der Befürchtung, dass wir unseren kosmischen Krieg zwischen Licht und Leere nicht mehr sehen, sondern das jetzt reduziert wird auf Leben und Tod.

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Als ich erfuhr, dass diese bedauerliche Fehlkalkulation eines Diagramms durch die Hände der von Titanen geschmiedeten Rassen ihrer Welt weitergegeben wurden, sagte es mir alles, was ich wissen musste, um diesen Wälzer als Absurdität zu identifizieren. Jedes Wort darin wurde gewählt, um die Titanen wohlwollend zu betrachten, als ob das Pantheon der Ordnung die Architekten eines makellosen Kosmos sind! Wie typisch für ihre Art, Lob für das zu beanspruchen, was sie nicht gebaut, sondern geerbt haben.

Auf der alten Karte sieht man ganz klar, dass sich die Titanen selbst ein Niveau niedriger als die Ordnung stellen. Den Vorwurf an die Titanen, sie würden sich selbst beweihräuchern, kann ich nicht nachvollziehen.

In der neuen Karte sehe ich auch kein Retcon. Erstmal zeigt sie ja nur die Sicht von einer anderen Partei. Also ebenfalls zugunsten eigenen Vorstellungen. Propaganda halt.
Außerdem soviel anders ist sie nicht. Insgesammt einfach nur detailarmer.
Tod und Leben wurden statt Licht und Schatten in den Mittelpunkt gestellt.
Ist wie zu sagen, die Chinesische Weltkarte ist eine Retcon des Planeten, weil sie sich selbst in die Mitte setzen.

Mir gefällt die neue (ist sie überhaupt echt?) Karte aber auch besser. So Dinge wie Wild Gods oder die Burning Crusade sind kosmologisch einfach nicht erwähnenswert genug.

Die Brennende Legion nicht erwähnenswert genug? Also bei dem was Sargeras and Friends im Kosmos angerichtet haben definitiv erwähnenswert.

hm stimmt.
eigentlich hätte ich schreiben/Fragen sollen ist das Retcon und nicht schreiben sollen: ist das zu viel Retcon. Bin trotzdem nicht Fan davon immer alles neu zu erlernen/verstehen was vorher anders war, dies ist aber nur ne Meinung.

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Die BL ist erstmal eine Armee aus gewöhnlichen Dämonen, die quasi nur rekrutiert wurden; und dann noch nicht mal alle, sondern vermutlich die wenisgtens Dämonen im Kosmos waren wohl Teil der BL. Wenn sie auch eine ziemlich große Armee war. Sie ist nicht gleich der Nether oder gar die Disorder. Sie besteht auch erst seit ca. 25k Jahren. Kosmologisch also gerade erst entstanden und sofort wieder vergangen.
Und sowieso. Eine kosmische Macht die Raumschiffe benötigt kann ich nicht ernst nehmen.

Vielleicht ist Denathrius ja der eigentliche Herrscher der Unordnung. Zovaal des Todes und Elune des Lebens.

Ist sowieso alles huschipfuschi.
Tod, Leben, Licht, Leere. Alles besteht aus einer Ordnung. Also warum ist die Order ein eigener Bereich?

In der Mitte steht nun der Große Kreislauf. Das trifft auf die Naaru zu. Aber auf die Sterblichen? Wir sterben, kommen in die SL, und langweilien uns bis in alle Ewigkeiten. Ich sehe da keinen Kreislauf.
Vielleicht ist das der Frevel, den Zovaal wieder korregieren will. Auch wenn sein letzter Auftritt etwas dagegen spricht.