[Zwergen-RP Dunkeleisen] Flammenhort

Was macht einen Pyromanten aus?
Ist es „nur“ ein Zauberer, der das Ley hinaufbeschwört und in Form von Feuer zwängt? Nur eine verrückte Seele, die sich am flammenden, qualvollen und langsamen Tod anderer erfreut? War ein Pyromant ein Pyromane? Gekoppelt mit dem Volk eine gewohnt schreckliche Mischung aus dem Schwarzfels. Nicht nur optisch sind Dunkeleisen vom Feuerlord verändert worden, in ihrem ‚Herzen‘ brodelte gewiss auch stets ein Vulkan, der kurz vor der Eruption war…oder?

Letztendlich hat Mjorna ihre ganz eigene Antwort auf die Fragen… und ebenfalls weiterhin die Motivation sich irgendwann selbst als ausgelernte Pyromantin schimpfen zu können. Um diesen Ziel näher zu kommen, bedarf es vor allem in der letzten Zeit unzählig viel Übung und harte Arbeit. Nicht nur indem sie ihr Können verbessert, sondern auch ihren Geist stählt. Selbst als ach so böses Mitglied des Dunkeleisenclans.

Nach einem leisen Seufzer beginnt der Fokus des lodernden Blicks umherzuwandern und die umliegende Umgebung zu fixieren. Sie war inmitten des für sie mittlerweile einer der sichersten Orte Azeroths, in Eisenschmiede. Ihrer kleinen (mittlerweile heileren) Welt, weit weg vom Schwarzfels. Genauer war sie wie üblich im Militärviertel, wo man sich über die Feuerwerfenden Pyromanten auf den großen Steinflächen weniger aufregt als anderswo. Langsam beginnt die Dunkeleisen die Kerzen in einem Abstand von einer Armlänge um sich herum zu platzieren. Sechs an der Zahl, drei im Blickfeld, drei außerhalb des Blickfeldes. Obwohl sie bereits in den vielen Jahren der Lehre einige verheerende Zauber erlernt und angewandt hat, hat sie ihre ganze „Art“ zu zaubern kurz vor der großen Prüfung abgeändert. Für die zweite Prüfung sollte die Nutzung der Emotionen … etwas anders werden. Zumindest für einen Zauber, wobei Mjorna es aber nun für alle anderen versuchen möchte. Gewiss könnte man weiterhin dauernd innerlich einen Vulkanausbruch herbeirufen, um möglichst verheerende Flammen zu kreieren, dennoch würde jede Seele darunter irgendwann eingehen. Irgendwann.

Kurz schweift der Blick zur Mauer hinauf, an dem sie ihren Familiar spürt, welcher unnachgiebig auf ihre sogenannte ‚Meisterin‘ hinabstarrt und ihre Zauberversuche geradezu mit festem Blick analysiert und beobachtet.

Mjorna nickt ihr lediglich sachte zu, ehe sie noch einmal den Abstand der Kerzen überprüft. Eine Armlänge… genau eine Armlänge von sich aus in jede Richtung. Genauestens wandert der feurige Blick umher, fixiert alle Kerzen, ehe sie die vorderen betrachtet und konzentriert inne hält.

Mittlerweile war der Zugriff auf das Ley etwas gänzlich normales. So normal, wie das Ziehen einer Waffe. Früher mit Müh und Arbeit verwoben, so ist es heute wiederum eine Normalität geworden… nach vielen Jahren des Übens, des Leidens und des stetigem Verbesserns der eigenen Künste.

Langsam fühlt sie die Magie, die zu ihr hinaufwandert und in ihren Fingerkuppen zu kribbeln beginnt, gewiss ein Gefühl, welches das Herz schneller zum Pochen brachte. Langsam, entspannt und dennoch konzentriert beginnt die Dunkeleisen das Gefäß des Feuers zu werden, welches aus dem Ley geformt wird. Langsam… ehe sie nach der sachten Gestikulation einen schnellen Wink mit beiden Händen macht und leise etwas murmelt. Sogleich entzünden sich die drei Kerzen in ihrem Blickfeld. Das magisch herbeigeführte Feuer lässt die Luft um die Kerzendochte aufflirren und mit einem zischendem Laut beginnen alle Kerzen schon zu brennen. Sobald etwas in ihrem Sichtfeld war, war es viel leichter das Feuer zu führen… und dennoch bedarf der große neue Zauber vor der zweiten Prüfung genau das… in anders. Sie darf nicht nur Feuer im Sichtfeld führen, sondern auch in ihrem Rücken.

Kurz schluckt die Dunkeleisen und hält wieder länger inne. Langsam versucht sie ein weiteres Mal das Ley zu beschwören und damit auch die hinteren Kerzen anzuzünden… und genau dieser Versuch misslingt ihr noch gänzlich. Vor allem, wenn bei der eigenen Übung die helfenden und, zumindest für Mjorna, weisen Worte ihrer Lehrmeisterin neben sich fehlen. Immer wieder führt sie das kribbelnde Gefühl in den Fingerkuppen herbei und immer wieder formt sie die Magie nach üblicher und gewohnten Art und Weise „um“… und dennoch geschieht nicht das, was ihr Verstand möchte. Stetig zischt es auf und stetig trifft sie die Kerzen im Rücken nicht. Ein leiser Fluch verlässt nach einiger Zeit die Kehle der Dunklen, die das Resultat hinter sich betrachtet. Keine der Kerzen brannte. Umso enttäuschter und dennoch unnachgiebig verbleibt die Dunkeleisen jedoch genau hier im Militärviertel und versucht, so lange es ihre Kräfte noch erlaubten, das Feuer auf die neue Art und Weise führen zu lernen. Konzentriert, besonnen und mit einem klaren Geist… und weniger als kleiner brodelnder Vulkan.

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Menschen hatten lange Gliedmaßen. Diese Beobachtung hatte Franclorn schon vor einiger Zeit gemacht, aber erst jetzt kannte er auch das dazugehörige Wort, welches seinem Ekel und Ungemach Ausdruck verleihte: Absurd. Es waren absurde Gliedmaße. Drahtig und lang. Als wollten Menschen vom Boden unter ihren Füßen entfliehen und zum Himmel wachsen, wie Bohnen. Im Grunde ähnelten sie Zwergen, aber es gab feine Unterschiede, die jene Absurdität in Lächerlichkeit zogen. Die beiden Exemplare des menschlichen Volkes, die in seinem Zuhause schliefen, bildeten keine Ausnahme. Der blonde Jüngling schnarchelte selig auf dem Heusack und hatte alle Gliedmaßen breit ausgestreckt, sodass sie unter dem großen Bärenfell hervorlugten. Er lud Sedrim praktisch ein, um als Springsack herzuhalten. Zu mehr taugte er ohnehin nicht. Außer vielleicht als Ogerzelt. Franclorn linste zu seiner rechten Seite, wo sein älterer Bruder schon breit grinsend sich die Hände rieb und gehässig giggelte. Sie hatten sich leise die Treppe nach unten geschlichen und steckten noch in den langen Nachthemden, aber die Gäste waren ihnen nicht entgangen. Wie auch? Das Haus war klein und diese - hässlich langen! - Beine der Menschen ragten neben dem Esszimmertisch hervor. Das junge Dunkeleisenkind kräuselte angewidert die Nase und kuschte sich hinter Sedrim. Nicht, weil er hinter ihm Schutz suchte, sondern um ihn etwas mehr Schwung mitzugeben, wenn er auf Lancelyn losstürmte: Es sollte dem Menschen richtig weh tun, wenn sich Sedrims Knie in seinen Wanst bohrten!
Hoffentlich wurde es ihm richtig ungemütlich, sodass der Knappe weinend das Weite suchte! Er hatte es diesem Hogger bis heute nicht verziehen, dass er ihn beim letzten Besuch umarmt hatte. UMARMT! Für eine gefühlte Ewigkeit. Die glutroten Augen des Kindes glühten erzürnter auf. Seine kleine Faust ballte sich fester um die kurze Angelrute - nicht mehr als ein gebogener Zweig. Sobald Sedrim den Angriff gestartet hatte, würde er Lancelyn damit blenden und die Augen ausstechen.
Ob es wie ein Unfall aussehen würde? Hoffentlich.
Noch während Franclorn an seinem Plan feilte, rannte Sedrim mit einem heiseren Giggeln unvermittelt los und sprang dann aufjauchzend auf den Knappenlappen. Erschrocken glotzte der jüngste Bruder wie angewurzelt hinterher…

Cadmir stöhnte genervt, als das Geschrei im Wohnraum unter ihm losging. Müde schob er die Decke beiseite, gähnte herzhaft und rieb sich über die verkrusteten Augen, bevor sich seine Beine zuerst aus der Pritsche schwangen. Der Morgenmantel war flott umgeworfen und die kleine Nachtlampe wurde mit einem Schnipsen der Finger entzündet. Träge schlurfte der junge Alchemist die Treppenstufen nach unten und beäugte mit hochgezogener Braue, was seine jüngeren Brüder mit den Gästen des Hauses anstellten. Sedrim kebbelte sich unter Lachen oder Gekreische mit Lancelyn, während Franclorn mit der Angel unbeholfen durch die Luft fuchelte, aber dabei dreinschaute, als wüsste er nicht, ob er sich vor Angst in die Hose machen oder von Wut getrieben den nächsten Ragnaros beschwören sollte.
Cadmir rollte ächzend die Augen und schlurfte weiter zur Kochnische, als könnte es ihn nicht weniger tangieren. Wenn der Tag schon so anfing, brauchte es einen starken Kräuteraufguss, um den Rest zu überstehen…

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Es war ein kurzer Abschied in der unnatürlichen Kälte einer ersten echten Morgenröte von Thirwacht. Rachnel hatte ihre Enttäuschung kaum verbergen können, das wusste sie selbst. Sie verstand Luzula und trotzdem hatte sie gehofft, die Zwergin würde anders entscheiden. Dabei musste sie zugeben, für Luzulas Mann nicht einen Finger krumm gemacht zu haben, wäre der Fall umgekehrt. Und keinen anderen Dunklen hätte sie je um diese Hilfe gebeten.
So also ging sie in die Knie, Luzula fest zum Abschied zu umarmen und die guten Wünsche mitzunehmen, die sie bekam. So viel blieb in der Eile in der sie sich sah ungesagt. So viel hätte sie gerne endlich wieder aufgeholt.

„Wenn das alles im Guten vorbei ist, komme ich endlich nach Eisenschmiede.“ sprach sie über Luzulas Schulter. „Versprochen.“

C’est la Püsh.
Für mehr ic im Forum.

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Ein Schuss knallte mit Wucht durch die Luft. Sie fühlte den kurzen Druck des Lärms auf ihrer Haut und öffnete nach dem sekundenschnellen Blinzeln wieder die Augenlider. Die brennenden Augen der Dunkeleisenzwergin richteten sich prüfend zur Seite. Neben ihr lagen dicht auf dem Boden gepresst die beiden hellgrauen Zwergenkinder: Hände auf die Ohren gepresst, die lodernden Blicke mit Staunen und Begeisterung nach vorne starrend - die Aufmerksamkeit auf das Ziel gerichtet. Nicht unweit von ihnen standen in einer kümmerlichen Reihe mehrere willkürlich zusammengestellte Objekte… ein einsamer Stiefel war nun getroffen umgefallen. Die hagere Zauberin lehnte sich mit einem Schmunzeln zur Seite ihren Kindern entgegen: „Hatte wohl doch Unrecht.“
„Sag’ doch, ich treffe.“, brummte von der anderen Seite ein weiterer Dunkeleisenzwerg, der seinen Kopf vom Visier des Gewehrs anhob. „Meistens.“ Der einäugige Mann zog kurz die Nase kraus und hob einen Mundwinkel höher an, ehe sich ihre Blicke trafen. Die Sonne brannte am heutigen Tag wieder gnadenlos auf die Sengende Schlucht nieder und ließ den rötlichen Grund vor Hitze brüten. Sie hatten sich hingegen in den Schatten eines Felsen verborgen, lagen bauchlings auf dem steinigen Grund und waren von Kopf bis Fuß in verbrannter Asche und Staub gehüllt. Der Dreck mochte aber ihrer Tarnung wohltuend zuvorkommen. Ihren Geruch hingegen… eher nicht. Der Gestank von Schwefeldämpfen, Schweiß und Verbrannten hing an Kleidung und Haaren. Mit einem amüsierten Schnauben stemmte Luzula eine Hand gegen ihre einst ausrasierte Kopfseite. Die pechschwarzen Haare waren dort in den letzten Monaten zu einem kurzen Gestrüpp nachgewachsen, in das sich nun ihre dürren Finger vergruben. „Ein blindes Huhn findet auch mal ein Korn, Thelgrom.“, gab sie mit vergnügten Tonfall zurück, während der andere Dunkeleisenzwerg unter wachsamen Augen der Kinder die Waffe geduldsam nachludt.
„Du verwechselst Können mit Glück.“ Der Einäugige grunzte belustigt, bevor sich seine Miene wieder festigte und die Augenklappe über den wulstigen Narben im Gesicht zurecht gerückt wurde. Anschließend musterte der Schütze mit nachdenklicher Miene Sedrim und Franclorn. Während sich ihr älterer Nachwuchs auf das nächste Ziel ihrer kleinen Schießübungen konzentrierte - ein altes, löchriges Tongefäß, das seine besten Tage längst hinter sich gelassen hatte - gaffte der jüngere Rotschopf fasziniert auf das Gewehr. Selten hatte die Zauberin so viel Begeisterung und Freude auf Franclorns Gesicht entdecken dürfen, aber heute wurde ein Nerv getroffen. Still beobachtete Luzula, wie der kleine Junge zaghaft auf die Schusswaffe deutete als Thelgrom sie nach kurzen, fragenden Blickkontakt mit der Mutter anreichte. „Willst auch?“
Es verging nicht einmal ein ganzer Herzschlag, da nickte der Bursche bereits und entblößte bei einem breiten Grinsen die klaffende Zahnlücke. Er brachte zwar keinen Ton heraus, aber das war nicht notwendig - schon gar nicht bei dem anderen, eher wortkargen Zwerg, der nun zum Knirps aufrückte und ihm half das Gewehr ordentlich anzulegen. Die Schulterstütze passte zwar kaum zum Kinderkörper, aber Thelgrom ließ die Waffe nicht los, sondern blieb etwas unbequem aber stabil halb über den Jungen gebeugt. Lorn imitierte längst den Schützen und reckte etwas den Hals, um durch das Zielfernrohr zu linsen. Es war bei aller Liebe nicht die beste Schusswaffe, aber es reichte, um seinen Zweck zu erfüllen. Aufmerksam lauschte Luzula dem Gebrummel des Zwergen, der dem Knaben Anweisungen zunuschelte: „Genau zielen. Lauf ausrichten… ja, genau. Ruhig sein. Einatmen, ausatmen. Einatmen, und beim Ausatmen - abdrücken. Klar?“
Sie konnte sich nicht gegen ein warmherziges Lächeln erwehren, während das konzentrierte Gesicht des Sprosses in Augenschein genommen wurde. Die Sorge um die Zukunft ihrer Kinder saß immer im Nacken, ganz gleich irgendeiner Waffenstille, die sowieso nur darauf wartete gebrochen zu werden. Früher oder später gäbe es wieder Krieg und Luzula sollte verdammt sein, wenn ihre Söhne nicht darauf vorbereitet wären. Für Sedrim und Lorn mochten es Spiele sein, aber die Pyromantin sah darin einen ersten Schritt auf dem richtigen und langen Weg. Gerade ihr jüngster Sohn war ein zartes Kind. Empfindlich, um nicht zu sagen… sensibel. Andere mochten an „problematisch“ zuerst denken, aber es war ersichtlich, dass das Kind seinen Brüdern hinterher hinkte. Im direkten Vergleich mit Sedrim, der zwar ein Jahr älter war, erschien ihr Lorn zu schwächlich. Zu zerbrechlich. Sedrim war nicht nur größer als sein Bruder, sondern auch kräftiger. Ein strammer, verspielter Bursche mit reichlich Ausdauer und Mut im Gepäck. Der Winzling hingegen sammelte jede Erkältung ein, die er finden konnte und das bereitete ihr Sorgen. Wie sollte er sich später in einer Welt zurecht finden, die ihn verschlingen wollte? Wie könnte sich Lorn behaupten? Ein weiterer Schuss riss die Zauberin aus der Gedankenwelt und ließ sie zusammenzucken. Sedrims Jauchzen stimmte in das Klingeln in ihren Ohren ein, bevor der Bursche enttäuscht ausstöhnte: „Daneben, Lorn!“
„Der Nächste sitzt.“, maulte der Rotschopf unweigerlich zurück. Eine Welle der Erleichterung durchflutete aber umgehend die Zwergin: Diese Entschlossenheit war alles, das sie im Moment brauchte, um Zuversicht für ihr Sorgenkind zu schöpfen… eine Perspektive!

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Cadmir seufzte tief und selig durch. Die Luft in der beengten Badekammer war stickig und warm, nahm aber langsam den Duft seines Bartöls an, das sich der junge Dunkeleisenzwerg sorgfältig einmassierte. Nebenan tobte hingegen das Chaos. Durch die abgeschlossene Tür hörte er seine beiden halbstarken Brüder kreischen, lachen und laut schnattern. Lorn übernahm wie sooft das Kreischen, wohingegen Sedrims gute Laune dem zwar in Nichts nachstand, aber dennoch für Erleichterung im Alchemisten sorgte, weil er sich nicht darum kümmern musste. Lorn wollte irgendwem ein Auge ausstechen - wohlgemerkt zunächst nur eines, damit er den weiteren Horror auch sehen konnte, der ihm blühte, wenn er sich nur endlich herabbeugen würde. Cadmir rollte wiederum in seiner räumlichen Abgeschiedenheit mit den eigenen Augen, als das Gemecker und Gemaule über widerlich lange Gliedmaßen von Menschen im Nebenzimmer wieder zum hysterischen Fauchen anschwoll. Vermutlich war sein jüngster Bruder nun so rot, wie sein flammendes Haar. Diese kleine Kröte könnte Cadmir die nächsten Tage höchstens mit einer Kneifzange anfassen.
Kurz beäugte der Dunkeleisenzwerg abwägend die kleine Bartzange auf dem Beistelltisch. Damit könnte er Lorn zwar nicht vom Boden aufsammeln, aber ihm später drohen die ersten Barthaare in ein paar Jahren vom Kinn zu zupfen, wenn er weiterhin Mordgelüste an Gästen hegte. Dann verwarf Cadmir den Gedanken aber auch ebenso schnell, wie er ihm gekommen war, schnappte sich trotzdem das handliche Werkzeug und zupfte sich damit störrische Haare von der Wange, die es wagten aus der wohlgepflegten Bartlinie zu wachsen. Es mochte ein wenig Fingerspitzengefühl, Konzentration und Übung verlangen, aber mit etwas Ruhe…
„LASS MICH RUNTER, ICH STECH DIR…“ Das plötzliche Aufbrüllen im Nebenzimmer ließ Cadmir zusammenfahren und erboster aufschnauben: „Verflucht nochmal! Kann sich ein Zwerg nicht einmal mehr in Frieden um den eigenen Bart kümmern!? Ich werfe euch gleich alle den Fischen im See zum Fraß vor!“
Der Dunkeleisenzwerg schürzte zerknittert die Unterlippe und richtete den erzürnten Blick von der Tür auf die Bartzange mit gleich drei vor Schreck herausgerupften Haaren, die nun langsam zu Boden fielen. Barbier - das nächste Mal suchte er endlich einen vernünftigen Barbier! Gab’s da nicht wen…? Er musste sich wieder dringend umhören. Andernfalls müsste ihn die Wache von Eisenschmiede bald in Sicherheitsverwahrung nehmen…

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„Kinder, ich bin wieder zu…“ Luzula hatte bis zu dem Zeitpunkt geglaubt, wo sie Eisenschmiede den Rücken gekehrt hatte, um die Magiermesse zu besuchen, dass die anstrengenden Tage vor ihr lagen. Fast bis zur letzten Stunde hatte sie über den eigenen Vortrag gebrütet, Sätze geändert, Floskeln gestrichen und den Hirnschmalz bemüht ein rundes Gesamtbild zu erschaffen. Mehrere Tage in hohe Gesellschaft zu verweilen und unter den wachsamen Augen studierter Magier zu stehen, war nicht unbedingt stressfrei. Immerhin war sie die Pyromantin, eine emotionale Zauberin, die trotzallem nicht das falsche Bild ihrer eigenen Zunft vermitteln wollte - auch wenn es die eine oder andere berechtigte Sorge gab. Das Zaubern mit Emotionen hatte nunmal seinen… eigenwilligen Ruf. Nicht zu unrecht, doch die Gedanken wischte Luzula beiseite. Der Stress war ihr erst von den Schultern gefallen, als der Vortrag überstanden war und scheinbar auch gut aufgenommen wurde. Jetzt musste sie nur noch Magus von der Quell einen Brief schreiben, um noch eines der magischen Objekte zu erstehen, die zum Tausch standen, und mit etwas Glück bekam sie das auch noch in die Finger!
Mit diesem beflügelnden Gefühl, den erfolgreichen Tagen im Rücken und einem krönenden, wundervollen Tanzball zum Abschluss einer ereignisreichen Messe, der noch ein wenig dröhnend in ihrem Kopf nachhallte, hatte die hagere Dunkeleisenzwergin nun die Haustür aufgedrückt und starrte auf, „… zu Hause.“
Der Kristallstab fiel ihr aus der Hand und schepperte gen Boden. Wenigstens nahm die kristalline Spitze dabei keinen Schaden, denn eine Barrikade aus Kissen und Stühlen dämpften den Sturz. Ihr kleiner Wohnraum war ein Schlachtfeld. Die Windspiele, welche von der Decke hingen, hatten Gesellschaft bekommen. Aufgerollte Wollverbände baumelten herab und hingen wie Lianen im Dschungel im Zimmer. Der wuchtige Esszimmertisch war zur Seite umgekippt worden und dahinter befand sich nun ein kleines Zelt. Anstatt das Stövchen in der Kochnische zu benutzen, wo sich schmutziges Geschirr stapelte, hatte sich wer offenbar gedacht, dass der geflieste Steinboden auch ein echtes Lagerfeuer aushalten könnte. Nun glotzte die Zauberin entsetzt auf die erloschene Glut, eine verdreckte Pfanne mit Speckresten und ein paar Stahlspieße, wo irgendeine klebrige, verbrannte Masse dranklebte und mit dem Boden scheinbar eine Einheit bilden wollte. Es roch nach Karamell…
… und dann war da noch das Schlachtfeld an sich. Mehrere Spielfiguren und das eine oder andere Stofftier lagen ‚erschlagen‘ am Boden. Kochutensilien säumten ebenfalls den Grund, wie auch zwei aufgeplatzte Kissen, deren federweiche Füllung sich explosionshaft im ganzen Raum verteilt hatte. Die Wände waren bis zu ihrer Brusthöhe vollgeschmiert mit mehr oder weniger abstrakten Zeichnungen von Bäumen - einem sumpfigen Urwald nahekommend. Bücherstapel hielten wiederum einen Holzpfahl aufrecht, auf welchem der blanke Trollschädel thronte und Luzula ausdruckslos anglotzte.
„Nein.“
Die Dunkeleisenzwergin beugte sich weit über die Barrikade, schob einfach ein paar Bücher im Regal beiseite und zerrte dahinter eine Flasche Sulfuronwasser hervor mit welcher sie schnurstraks zurück auf ihre kleine Veranda stapfte. Die Tür fiel hinter Luzula krachend zurück ins Schloss, bevor sich die Zauberin auf einen knarzenden Hocker setzte und die Flasche entkorkte. „Nein! Keine Chance.“
Offensichtlich war ihre Brut aktuell nicht im Haus, denn diese verdächtige Stille war bezeichnend, aber früher oder später kämen die Jungs wieder…
Und sie hatte verdammt nochmal Geduld. Und genügend Sulfuronwasser, um den Frust zu ertränken. Wahlweise betrat sie das Haus erst in einer Woche, nachdem sie an einer kleinen Meditation über Frust teilgenommen hatte… Wer wusste das schon so genau. Im Moment war der Zauberin nur eines klar: Sie würde dieses Chaos nicht aufräumen.

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Beschaulich hob sich die Sonne am Morgen über die Weiden und Wälder des Lochs, welche die Wasseroberfläche des Sees in ein glitzerndes Meer aus Rottönen verwandelte. Mit der sommerlichen Wärme kroch auch etwas Morgennebel auf, der von vier kurzen Zwergenbeinen gewaltsam durchtrennt wurde. Scheppernd und klappernd mit Gräberhüten der Forscherliga ausgestattet, hetzten die beiden Kinder der Ordenshüterin über die Straßen von Thelsamar. Dies war kein normaler Morgen - oh, nein. Kein normaler Ausflug um Kühlung an den Ufern des Lochs zu finden. Nein, nein. Mit Spaten und Schaufel, Hacke und Eimern, Rucksäcken, Lupen, Sieben und Netzen ausgerüstet, schienen Lorn und Sedrim die Fähigkeit von Ameisen das doppelte ihres Körpergewichts tragen zu können absorbiert zu haben. Ihre Beine durchschnitten nicht nur den wallenden Tiefnebel der Straßen, hinaus in die Weite des Waldes sondern entwickelten sich zu rotierenden Scheiben. Dies war der Tag auf den sie so lange gewartet haben, gelechzt und sich danach gesehnt. Dieser Morgen markierte den Anfang von bahnbrechenden Funden und ihrem rasanten Aufstieg in der Forscherliga! Die gute Laune und Aufregung machte sich aber nicht nur in ihrer Geschwindkeitkeit bemerkbar, sondern auch mit Aufforderungsrufen an die drei Halbwüchsigen die ihnen mit weit weniger Motivation hinterher schlichen.

Gemeinhin war es nicht als Beförderung anzusehen auf die Netherlinge aufzupassen. Was auch immer Cadmir, Bathos und Lancelyn fürchterliches taten um dieses Schicksal am frühsten Morgen ohne Kaffee und Kräutertee zu verdienen… vermutlich gab es einen triftigen Grund. Vielleicht handelte es sich auch nur um einen präventiven Anfall von Selbstbestrafung. Im leisen Gespräch miteinander schlichen sie den voranstürmenden Zwergenkindern mit der Eleganz von Nacktschnecken nach. Die Aufforderungsrufe prallten an ihnen und ihrer fast gehässigen Gemütlichkeit ab. Zumindest für einen der Jungen, Lorn, stand der Grund dafür fest: Es war der verderbende Einfluss der Langbeine und ihres Titanen der sicherlich auch über absurd lange Gliedmaßen verfügte. Mit der Zeit verhallten die Rufe im Wald, so wie die Silhouetten der drei Aufpasser. Es war kein kurzer Weg über die Hochebenen, wenn man es bis nach Uldaman und rechtzeitig wieder zurück schaffen wollte. Insbesondere da sich das Tempo der erwachseneren Mitglieder dieser Expedition nicht hob.

Erst unter der brennenden Mittagssonne erreichten die Fünf die staubigen Ebenen des Ödlands. Den Einen mochte der hohe Sonnenstand den Schweiß in die Augen treiben, den Anderen jedoch kindliche Faszination als man in den Schatten der hohen Säulen der Titanenruine trat. Dies war nicht nur die Geburtsstätte der Zwerge, wie man munkelt, sondern auch die von weltweiter Anerkennung als begnadete Forscher die sogar Bran Bronzebart alt und verschrumpelt aussehen lassen würden. Während bei den Halbwüchsigen die Hämmer und Körper träge auf den Boden fielen um sich an den Rationen, Alkohol- und Tabakprodukten zu vergehen, trafen nur wenige Meter weiter von langer Hand geplant Spaten und Hacken den staubigen Boden. Kinderhände steckten mit Stricken und Stöcken die bedeutende Ausgrabungsstätte ab. Wichtige Fundstücke die dem ungeübten Beobachter wie Steine erscheinen mochten, mit nummerierten Zetteln versehen, gepinselt und der Boden belupt. Der wissenschaftliche Austausch von Lorn und Sedrim nahm konzentrierte Züge an, während die Halbwüchsigen sich einen angenehmen Tag im Schatten eines großen Felsen machten. Wie eine Sonnenuhr wanderte der Feuerball am Himmel über das gigantische Titanenfresko im Bergrücken… bis laute Aufschreie hallten. Die Forscher buddelten nicht etwa Troggs aus, nein. Keine Steine, nein. Sie erzielten einen kritischen Durchbruch bei ihrer Buddelei. Etwas goldenes. Etwas bedeutendes.

Ist das ein Pinkeltopf?, hörte man derweil in der lümmelnden Ecke der Jugendlichen den mit den absurden Gliedmaßen fragen.
"Jep. Das ist ein Pinkeltopf.", entgegneten Cadmir und Bathos gleichzeitig mit trägen Augen das Schauspiel der ekstatisch jubelnden Zwergenkinder betrachtend.

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Die Luft in dieser Umgebung raubt einem den Atem. Trotz „normaler“ Temperaturen, vor allem für zwei Dunkeleisenzwerge. Selbstredend ist es in einer Wüste heiß…aber die Kombination aus peitschendem Wind mit Sand der gegen das Gesicht schlägt, ist unschön. Ihre Füße schmerzten unfassbar sehr, der ewige Fußmarsch hinterließ auf alle Fälle Spuren…Fakt ist: Mjorna hat abgenommen. Die sonst eher rundliche Zwergendame ist aufgrund der langen Reise auf alle Fälle drahtiger geworden.

Mit einer gewissen Wehmut senkt sich ihr lodernder Blick hinunter in Richtung ihrer Notizen, die mittlerweile seit der Reise fließend in ein Tagebuch übergegangen sind. In dem letzten Jahr stand eine Forschungsreise durch Azeroth an. Hierfür stand auf Mjornas ‚Lehrplan‘ Leylinien in ganz Azeroth versuchen zu nutzen, wofür sie mit der Wissenshüterin Eisenkern reiste. Mjorna konnte bisher mit jedem einzelnen Wissenshüter des Flammenhorts etwas anfangen, selbst mit griesgrämigen wie Meister Siedefaust…Aber mit Meisterin Eisenkern wurde sie niemals warm. Egal wie freundlich, schlau oder bedacht Mjorna sich präsentierte, es klappte einfach nicht. Sonst kam Mjorna aufgrund ihrer Art mit fast jedem auf irgendeine Art und Weise klar… Warum klappte es nicht hier? Die Reise ging mittlerweile bereits ziemlich lange und trotz allem hat sie es mit aller Mühe nicht geschafft auf einen gemeinsamen Nenner zu kommen. Der kühle Blick der Golemmeisterin wirkte hier und da umso kälter, je mehr Mjorna sich anstrengte. Mjorna hasste das. Sie hasste es, da ihre Art dafür bekannt war bei einigen Personen positiv in Erinnerung zu bleiben, was für sie widerum den Vorteil hatte, dass sie dadurch diverse vorteilhafte Möglichkeiten bekommen hatte, oder an wesentlich mehr Wissen für ihre Lehre zur ausgelernten Pyromantin kam.

Der lodernde Blick des Flammenhortlehrlings haftet sich an den Rücken der muskulösen und kräftigen Dunkeleisen, die mit verschränkten Armen da saß und den Blick über Silithus und damit dem massiven Schwert, oder was auch immer das war und größer als diverse Berge in der Umgebung emporragte, schweifen ließ. Jertha Tharline Eisenkern lehnte locker an ihrem aktuell größten Konstrukt, dem ‚menschengroßen‘ Thurath an. Links von ihr war das kleine und schmächtigere Konstrukt, Quimnir. Beide Konstrukte leuchteten schwach in ihrem jeweiligen Farbton und …wirkten so unlebendig. Trotz der Reise wurde Mjorna auch nicht mit diesen warm. Sie verstand selbstverständlich die Stärke und Vorteile von Konstrukten ihres Clans, aber statt auf einen unbelebten Steinklotz zu vertrauen, wirkte sie lieber selbst verheerende Zauber zum Schutz von sich selbst.

Man kann sich schon auf andere Personen kaum verlassen, warum dann noch sich selbst ein Bein stellen, indem man noch von etwas Unlebendigem abhängig ist?

Ein fast lautloser Seufzer ertönte, ehe sie ihren Rucksack vor sich zog. Aus dem Rucksack selbst schaute die Feuerblüte heraus, die mit einer abenteuerlichen Konstruktion in Marke Eigenbau als ‚Extrafach‘ am Rucksack montiert wurde. Der Vorteil hiervon war, dass ihr Familiar und ihre andere Motte dort problemlos verweilen konnten, und dementsprechend versorgt waren, trotz langen Fußmarsch. Langsam senkt sich ihr Blick erneut auf ihr Tagebuch, wobei der Blick eine gewisse Traurigkeit annahm. Langsam blätterte sie durch, ehe sie auf die Seiten vom Anfang der Reise kam. Zu Beginn der Reise hatte sie Nougathorn verkauft, da sie sich den Widder einfach kaum mehr leisten konnte. Mjorna hatte keine Zeit mehr in der Taverne mitzuhelfen, des Weiteren hatte sie umso weniger Zeit sich um ihr eigenes Geschäft, die flammende Kuchenmagie, zu kümmern, weshalb diese auf unbestimmte Zeit eingestellt und eingestampft wurde. Infolgedessen fehlte es ihr schlicht an ausreichend Münzen, um sich alles wie früher erlauben zu können.

Der Fokus ist schlichtweg auf die Beendung ihrer Lehre gerückt. Mittlerweile sind viele Jahre unter der Obhut im Flammenhort vergangen und Mjorna hat sich innerhalb dieser Jahre gänzlich verändert. Sie kam auf die Ordenshüterin als Zwergin in geflickter, zerrissener Kleidung zu, die als Lebensinhalt lediglich Kisten für Tavernen schleppen hatte, um sich ein rattenverseuchtes Zimmer leisten zu können. Sie hatte im Laufe der Jahre unzählige Erinnerungen und Erfahrungen bereits machen dürfen und ihr Charakter hat sich gänzlich verändert. Die Lehre ist nicht nur wesentlicher Bestandteil vom Erlangen von Wissen…nein. Die Lehre veränderte auch, wer sie ist. Erinnerungen prägten sie, mit manchen kam sie besser klar, als mit anderen. Aber alles gemeinsam ermöglichte Wandel und heute blickt sie mit erhobenen Mundwinkeln darauf zurück.

Was jedoch auch einen gewissen Stich in ihrem Herz hinterlassen hatte, war, dass sie Tamva freigelassen hat. Trotz aller Mühe ist sie als angehende Zauberin in keiner Position einem Tier dieser Art gerecht zu werden, vor allem da Tamva mittlerweile ausgewachsen war, außerdem war sie ohnehin ein Tier aus der Wildnis. Man musste Prioritäten im Leben setzen, egal wie sehr es schmerzt. Es freut sie, dass sie dies in Zusammenarbeit mit Gebirgsjägern der Region unternommen hatte, wodurch das Tier langsam an die Wildnis gewöhnt wurde und nun in der Lage war selbstständig klar zu kommen.

Langsam blätterte die Dunkle weiter, wobei sie sich die weiteren Notizen zum Anknüpfen an die Leylinien ansah. Es gab tatsächlich Orte auf Azeroth, an denen es wesentlich leichter ist anzuknüpfen, als andere. Trotz ihrer Art war die Lehrmeisterin nicht allzu schlecht im Vermitteln von Wissen, das musste Mjorna ihr lassen und letztendlich ist sie lieber mit jemanden unterwegs, der bedacht und ruhig ist, anstatt mit jemanden, der die Gruppe stetig in Gefahr bringt. Wie auch immer… Mjorna klappt ihr Buch zu und streckt sich, woraufhin ihr Familiar, der auf ihrer Schulter saß, ein fürchterlich entsetztes Zirpen von sich ließ. „Ich weiß, Puder. Rein theoretisch habe ich bei der Forschungsreise erfahren was ich wollte. Mal sehen…was ich nun mache.“, sacht hebt sie die Mundwinkel und blickt noch einmal zu Jertha, die unverändert die Landschaft auf sich wirken ließ. Die Dunkeleisen war von oben bis unten mit Runenzeichnungen bedeckt, was ihrer Optik umso mehr eine gewisse Härte verlieh, als sowieso schon. Mit einer gewissen Frustration bläht Mjorna ihre Wangen auf. Irgendwann kriegt sie auch Meisterin Eisenkern geknackt. Auf alle Fälle steht eins fest: sie vermisst ihre eigentliche Familie, die, die sie sich ausgesucht hat…und diese Familie ist nicht im Schwarzfels, sondern hat ihr Ordenshaus in Eisenschmiede in der dunklen Gasse.

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Mit langsamen Schritten geht die Dunkeleisenzwergin vom schwarzen Brett der Stadt zurück in das Ordenshaus. Nachdenklich wird die Miene verzogen, ehe sie schlussendlich das Tempo anhebt und rasch das Mystikerviertel durchquert, bis sie die dunkle Gasse erreicht hat. Ihr Zuhause. Hier inmitten der Stadt unter dem Berg haben die Dunkeleisenzwerge des Flammenhorts ihr Zuhause - und dies mittlerweile seit vielen Jahren. Sie hebt den Blick und betrachtet das Äußere des Ordenshauses, woraufhin ein warmes Lächeln sich den Weg in ihr Gesicht bahnt. Wenn man ihr vor zehn Jahren erzählt hätte, dass sie heute in Eisenschmiede wohnen würde…hätte sie es gewiss nicht geglaubt - und doch ist das hier nun mehr ein Zuhause, als es der Schwarzfels jemals war.

Von einer dunklen Ecke am Ordenshaus geht eine für Mjorna angenehmes Gefühl aus, woraufhin sie geradewegs dorthin starrt: „Na…Komm’ schon her.“, spricht sie in Richtung der dunklen Ecke, in der sich eine schneeweiße Motte versteckt hatte und die nun geradewegs zu ihrer Meisterin fliegt und sich auf ihrer Schulter setzt. Mjorna führt die Hand zum Familiar und streicht einmal über den pelzigen Korpus, ehe sie schließlich die Treppen zum Ordenshaus hinaufgeht und die Tür aufschließt.

Als Dunkeleisenzwerg kann die Ausbildung zur Zauberin durchaus länger als bei den kurzlebigeren Völkern dauern. So auch bei ihr und dennoch neigt sich alles langsam zu einem greifbareren Ende zu. Eine gewisse Wehmut führt der Gedanke herbei, und dennoch auch Hoffnung. Sie würde nun umso mehr für ihre Ausbildung tun. Wirklich viel mehr und an den Attrappen der Stadt wird man sie ab jetzt auch öfter sehen ~

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40 nDP – Elfter Eintrag
Ich habe das Tagebuch etwas vernachlässigt.
Lorn schreibt zum Glück mit
Mir ist langweilig!

Der Gänsekiel kratzte über das Pergament, bevor er mit einem missmutigen Schnauben in das Tintenfass gestopft wurde. Als wäre das Schreibwerkzeug am Übel seiner schlechten Laune schuld, rührte der junge Dunkeleisenzwerg in der schwarzen Tinte, um die geschärfte Spitze darin regelrecht zu ertränken. Die lodernden Augen des Burschen huschten allerdings neugierig zu seinem Sitznachbarn, nachdem der Unmut heruntergeschluckt wurde. Franclorn hatte seinen Kopf auf einer Hand abgestützt und knetete mit den Fingerspitzen unerlässlich seine Schläfe. Die Konzentration stand in seine ernste, kindliche Miene geschrieben, während er über seinen eigenen Notizen brütete und die Umwelt vollkommen auszublenden schien. In der großen Bibliothek von Eisenschmiede hatten sich die beiden Brüder an einen kleinen Tisch gesetzt und wirkten von außen betrachtet hochbeschäftigt – außer jemand würde hinter die aufgetürmten Bücherstapel blicken. Sedrim hatte nämlich seine Gräberqualitäten entdeckt und bohrte mit dem Zeigefinger tief in der Nase, derweil sein Blick gelangweilt an einem hohen Bücherregal hängen blieb.
„Meinst du, ob wir das nächste Mal mitgenommen werden?“, sinnierte der Junge im Flüstertonfall nach und vernahm neben sich ein Seufzen. „Ich meine, wie viele Sachen sollen wir noch abschreiben? Meister Kieselbruch wird…“
„… immer was Neues finden.“, kommentierte Franclorn leise von der Seite.
„Ja! Bücher und Schriften herumschleppen, ihm nachtragen oder Botengänge erledigen. Dafür gibt’s Boten!“ Sedrim schmierte den Popel unter dem Tisch ab und dötzte anschließend mit einem geschafften Seufzen die Stirn auf seiner eigenen Mitschrift ab. Im echauffierten Tonfall meckerte der junge Zwerg weiter: „Ich will raus! Auf einer Ausgrabung könnte er uns auch herumscheuchen, aber dann verstauben wir wenigstens nicht mehr hier in der Halle… und können ihm beweisen, dass wir’s draufhaben! Nicht mehr solche Kinderkacke…“
Frustriert raufte sich Sedrim durch die schwarzen Locken und schielte mit geplätteter Nase aus den Augenwinkeln zu seinem jüngeren Bruder. Franclorn verzog nicht einmal eine Miene, sondern glotzte ihm ausdruckslos entgegen, abwartend, urteilend und mindestens so gelangweilt, wie sich Sedrim fühlte. Ein weiteres, müdes Schnauben erklang und der ältere Bruder rollte mit den Augen, bevor das bartlose Kinn nun auf der Tischplatte beim Nuscheln schubberte. „Das ist unfair.“
„Mhm.“
„Verflixt gemein!“
Wieder ein zustimmendes Brummen von Franclorn, der sich nun wieder seiner Schrift widmete.
„Wir sollten was unternehmen, Lorn!“
„Mhm…“
„Wenn wir ihm jetzt schon beweisen können, dass wir was können, dann hat er keine andere Wahl, als uns endlich mal mitzuschicken!“, maulte Sedrim genervt, auch wenn seine Stimme weiterhin im Flüstertonfall fispelte. Dann hellte sich sein graues Gesicht auf: „Ich habe eine Idee! Wir gehen nach Loch Modan und überreden Ma für ein paar Tage in Thelsamar zu bleiben. Wir sagen einfach, dass wir dort bei Eisenband aushelfen sollen und uns Meister Kieselbruch geschickt hat, um zu assistieren! Dann machen wir das so gut, helfen dabei neue Relikte auszugraben und dann kann er nichts mehr sagen! Was meinst du…?“
Mit großen Augen blickte er nun gespannt zum Rotschopf. Sein jüngerer Brüder hatte aufgehört zu schreiben und neigte den Kopf wieder langsam zu ihm. Schweigsam glotzten sich die beiden Zwerge mehrere Sekunden an, bis Sedrim die Unterlippe schürzte: „Schon gut. Hast ja recht, ist dumm.“ Er hatte sich den Weg zum Forscher anders vorgestellt. Spannender, aufregender. Aber die Arbeit eines (Lehrlings eines) Historikers war… mühsam. Träge, staubig und viel – viel, viel, viel – zu ruhig.

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Sie konnte es nicht verhindern oder aufhalten. Gerüchte begannen in kleinen Kreisen zu sprießen: Es fing recht harmlos an. Die Hüterin des Flammenhorts sei krank geworden. Ihre körperliche Gesundheit wäre ohnehin nie die Beste gewesen. Die zurückliegenden Kriegsfronten würden nun ihre Spuren zeigen. Luzula tat das, was sie für richtig hielt… leiser auftreten, weniger in der Öffentlichkeit ihr Gesicht zeigen und scheinbar abwarten. Die Erklärung, dass ihre Zeit nunmal kostbar sei und die vertiefte Lehre im Orden Vorrang hätte, konnte jedoch nicht über alles hinwegtäuschen. Die Hüterin grüßte auf der Straße nicht mehr jedes ihr eigentlich bekannte Gesicht, nahm vereinbarte Termine nur noch unregelmäßig wahr, vergaß versprochene Briefe zu entsenden und entschuldigte sich im nächsten Schreiben die Zeit aus dem Auge verloren zu haben. Sie stand manchmal wie verloren auf den Straßen Eisenschmiedes, ins Nichts starrend, bis sie angesprochen wurde und desöfteren wollten ihr ganze Wörter oder Dinge in einem Gespräch nicht mehr in den Sinn kommen. Dies blieb nicht unbemerkt oder unkommentiert: Bücher hätten ihren Kopf verdreht, womöglich sogar ein magisches Artefakt. Es stünde um ihre Gesundheit wesentlich schlechter, als es den Anschein hätte. Ihr Verstand würde dahinschwinden…
Luzula vermochte die Gerüchte ebenso wenig aufzuhalten, wie die Anzeichen des eigenen Zerfalls. Der Versuch des Ignorierens behob rein gar nichts. Was ihr hingegen blieb, war etwas mehr Zurückgezogenheit und der schwache Trost, dass dieser Zustand über die letzten drei Jahre wenigstens nicht schlimmer wurde… obgleich es sich nicht mehr anständig verbergen ließ.
„Gehst du Ende des Monats zum Rat oder soll ich wieder einspringen?“ Cadmirs Stimme riss die Zauberin aus den eigenen Gedanken. Abwesend hatte sie bis eben noch aus ihrem Fenster auf die leere Straße im Düsteren Viertel gestarrt, nun richteten sich die schwach flackernden Augen auf ihren ältesten Sohn, welcher mit einem Seufzen die Brauen zusammenzog: „Ich fragte, ob ich einspringen soll. Wie fühlst du dich?“
„Gut.“
Dass er ihr nicht glaubte, unterstrich Cadmir unmittelbar mit einem skeptischen Ausdruck auf seiner Miene. „Vielleicht sollten wir doch für ein paar Tage nach Loch Modan, was meinst du? Ich muss dort sowieso hin, ein paar Kräuter sammeln und die beiden Kurzen scheinen auch ganz heiß darauf zu sein mitzuhelfen. Tut uns allen also ganz gut mal aus der Stadt zu kommen! Und bis zum Rat sind wir längst wieder da.“
„Ich sagte: Es geht mir gut, Cadmir.“, mahnte Luzula bedächtig.
„Und ich sagte doch nichts Gegenteiliges!“, erwiderte der junge Alchemist mit erhobenen Händen zur Abwehr, bevor sein verschmitztes Lächeln die Mundwinkel anhob, „ich machte lediglich einen Vorschlag. Sedrim und Lorn sind genervt, weil Kieselbruch ein vernunftbegabter Zwerg ist, der zwei Halbstarke nicht auf Ausgrabungen haben will. Die müssen mal wieder raus und sich austoben!“
„Ihr Drei könnt auch ohne mich gehen.“
„Wir Drei sind allerdings auch nicht vernunftbegabt, Mutter.“, grinste Cadmir versonnener zurück und hob forschend die Brauen an. „Nur ein paar Tage… wir können auch schon zu Sedrims Geburtstag wieder in Eisenschmiede sein.“ Der junge Dunkeleisenzwerg beäugte die Pyromantin genaustens, bis ihm das Lächeln langsam aus dem Gesicht verschwand. Das Flackern in ihren glutroten Augen wurde unruhiger, wie Kerzenlichter im Windzug, ihre Stirn kräuselte sich für den Bruchteil einer Sekunde in… Ahnungslosigkeit… und Verwirrung, bis sich ihre Miene umgehend glättete und rasch ein Nicken folgte. Für diesen Moment war Cadmir das Herz stehen geblieben, aber seine Schnute präsentierte wieder das sorgenfreie Grinsen. „Prächtig! Ich sag’s den Netherlingen, sobald sie zuhause sind.“
„Gut, meinetwegen. Aber nur für ein paar Tage! Mjorna und ich müssen noch… mh.“ Die hagere Dunkeleisenzwergin seufzte schwer aus und kniff die Augen zusammen, während sie sich über das Gesicht wischte. „Mh, du weißt schon, Cadmir, die… mh, die…“
Ihre andere Hand begann wortsuchend in der Luft zu schwenken und bekam doch nichts zu fassen. Der junge Alchemist stand für wenige Sekunden schweigend daneben, bis Luzula den Arm geschlagen auf der Fensterbank ablegte und sich ihr Kopf dem trüben Glas zuneigte, um entweder das eigene fahle Spiegelbild oder wieder die Straße zu betrachten. Erst nach einem frustrierten und resignierten Schnauben aus der Nase der Pyromantin, legte Cadmir eine Hand behutsam auf ihrer Schulter ab. „Ich packe mal ein paar Sachen zusammen und sag’ Mjorna bescheid. He, vielleicht will sie ja auch mit und schließt sich an!“
Sie konnte nicht alles verhindern oder aufhalten, Akzeptanz war ein erster Schritt… in welche Richtung auch immer, aber auf jeden Fall ins Ungewisse.


Für den eiligen Leser - ein flotter Überblick zu den vergangenen drei Jahren:

  • Luzula hat sich weitgehend aus der Öffentlichkeit eher zurückgezogen und keine neuen Kontakte geknüpft.
  • Vorhandene Kontakte wurden spärlicher wahrgenommen, aber bemüht aufrecht erhalten. (Im Zweifelsfall einfach nachfragen! ;))
  • Hauptaugenmerk lag von der Hüterin auf interne Angelegenheiten im Flammenhort, wie der Lehre.
  • Mögliche Gerüchte über ihren gesundheitlichen Zustand belächelt Luzula und werden von ihr bestritten, trotz mancher Indizien, die auf einen wahren Kern hindeuten.
  • Sedrim und Franclorn sind zwar noch bartlos, aber allmählich alt genug, dass ihre Lehre zu Historikern/Archäologen begonnen hat.
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37nDP


Langsam wandert Mjorna hinter Luzula her, die Erschöpfung zerrt an ihr. Sie musste viel zaubern für die Prüfung und dennoch trotz aller Konzentration und notwendiger Zauberei, hat Mjorna nicht das Gefühl, als wäre sie am Ende ihrer Kräfte. Stattdessen pocht ihr Herz immer noch vor Aufregung und vor allem Freude. Sie hat die Prüfung bestanden. Sie hat es geschafft.

Ein riesiger Schritt wurde erfolgreich gegangen und nun geht sie auf die aller letzte Etappe ihrer Ausbildung zu. Nun zählt auch sie zu einer Zauberin, die ihre Lehre weiterführen möchte um sich später als Meisterin der Pyromantie bezeichnen zu dürfen. Ihrem selbst gesetzten Ziel war sie zwar näher…aber noch nicht angekommen.
Langsam wandert ihr Blick zu ihrer Schulter, auf der ihr Familiar ruhte. Sie spürte, dass dieser ebenfalls erschöpft war und sich dementsprechend Ruhe gönnte. Ohne sie wäre die Prüfung keinesfalls so verlaufen. Mjorna und Puder waren ein eingespieltes Team und unterstützen einander mithilfe ihrer gegenseitigen Stärken und Kommunikation miteinander. Sie war dankbar dafür sie zu haben. Es war zwar eine unfassbar anstrengende Angelegenheit einen Familiar zu binden und schließlich das Leben mit diesem zu teilen, und dennoch… nach einiger Zeit und Gewöhnung aneinander waren alle Schwierigkeiten es wert gewesen.
Mjorna lächelt sachte und hebt ihre linke Hand hoch, um über den vom Ruß und Dreck der sengenden Schlucht gezeichneten pelzigen Korpus der Motte anzufassen und sacht sauber zu streichen. Mit ihren von Verbänden umwickelten Händen.

Die Prüfung war tatsächlich mit einigen Gefahren ausgestattet. Mjorna hätte einige Male in eine direkte Konfrontation geraten können. Allein der Golem und die Glasnetzspinnen waren unfassbar mächtige Gegner. Trotz allem war es der jungen Dunkeleisen gelungen Lösungen zu finden und dies ermöglichte ihr ohne einen einzigen Kratzer die Gefahren hinter sich zu lassen. Sie war zufrieden. Zufrieden mit ihrem Stand und schlichtweg zufrieden mit sich selbst. Etwas, was unfassbar selten vorkommt. Mjorna neigt stets dazu noch an irgendetwas zu feilen, um näher an Perfektion zu kommen. Zufriedenheit ist ihrer Meinung nach oft ein Problem, was gerne dazu führen kann fauler zu werden. Stehen zu bleiben. Doch heute gönnt sie sich schlichtweg auch einmal zufrieden mit sich selbst zu sein…und den Moment zu genießen.

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Ein amüsiertes Schmunzeln ziert die Züge der Dunkeleisen. Ihr Blick erfasst die lodernde und knarzende Attrappe, welche halbiert wurde. Irgendwie hing eine Hälfte noch eher schlecht als recht herum, während die zweite schlicht am Steinboden lichterloh brannte und das restliche Holz dementsprechend in Asche und Rauch verwandelt wurde.
Sie ist stärker geworden.
In den letzten drei Jahren ging Mjorna gemeinsam mit ihrer Lehrmeisterin die Verfeinerung von Mjornas Zauberkunst an. Sie war auf dem Weg um endlich die letzte Strecke ihrer Ausbildung anzugehen.
Generell scheint Mjorna sich den Umständen entsprechend etwas verändert zu haben. Sie scheint erwachsener zu sein, des Weiteren sieht man sie öfter ohne die Verbände und Handschuhe, welche die vernarbten Hände stets versteckt hatten. Mjorna scherrt sich weniger um eine dauerhaft freundlich wirkende Erscheinung für die Allgemeinheit und scheint schlichtweg den Fokus bei dem zu halten, was ihr am Wichtigsten war. Ihrem Orden und ihrer Lehre. Selbst die Blutsverwandtschaft wird gänzlich ignoriert und Beziehungen wurden im Kern erstickt, so heißt es, dass sie nun auch nicht mehr ihren alten Familiennamen weiterführt, sondern sich einen eigenen gegeben hat nach ihrer damaligen bestandenen Prüfung zur Zauberin.
Dementsprechend sah man auch in den letzten Jahren keine Veränderung in Bezug auf Mjornas damaliger Backkunst, oder dem dazugehörigen Laden. Dieser wird weiterhin nicht weitergeführt und weiterhin wird nicht mehr wirklich gebacken, bis auf wenige Ausnahmen.

Sie war mittlerweile einfach nur eine angehende Pyromantin, die sich von wenig einschüchtern oder ablenken ließ und ihre Ziele klar gesetzt hat… und für diese ununterbrochen kämpft.

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Entnervt besieht Mjorna den Bronzebartzwergen, der vor ihr steht. Ihre Augen flackern kräftig und unruhig, als wären diese stärker entzündet worden. Die Miene ist jedoch fest unter Kontrolle, bis auf das wütend lodernde Augenlicht wirkt sie ruhig und gefasst. Noch.

Seine ordentlich und penibel gewartete Rüstung glänzte, die Erscheinung war ganz die eines typischen Bronzebartzwerges. Er hat einen fein geflochtenen Bart, diverse Bartöle ließen diesen herb nach den Wäldern Dun Moroghs duften…Selbst auf Distanz, was Mjornas und Puderzuckers negative Haltung ihm gegenüber nur verstärkte. Die Motte thronte prachtvoll - wie eh und je - auf Mjornas Schulter und machte sich größer, war sie doch eigentlich nur von der Größe her wie ein kleiner Steinkauz. Sie fuchtelte unruhig mit ihren bepelzten Füßen umher und es bedarf einiges an Überzeugungsarbeit und festen Ton der Meisterin, nonverbal, um den Familiar brav an Ort und Stelle zu halten. Größe hat absolut keinen Einfluss auf Selbstbewusstsein und Selbstverliebtheit. Ein lebendes Beispiel dafür: Die schneeweiße Motte, die durch die Familiarbindung mit etwas zu viel Verstand gesegnet wurde, als ihr gut tat.

"Mir ist es egal, dass euer Clan die anderen unter den Finger gewickelt hat! Ich trau euch Kohlefratzen immer noch nicht über den Weg."
„Das ist bedauerlich und tut mir -furchtbar- leid für Euch.“, Mjorna zog angestrengt die Mundwinkel hinauf. Sie hatte keine Lust und keine Zeit sich vor diesen Zwergen zu erklären. Sie wollte nur Ruhe und ihre Zauber üben.

Zwar hatte sie sich unter Kontrolle, wie meistens, aber es war mehr als deutlich, dass ihr Tonfall durchaus etwas verschmähend war. Vor einigen Jahren hätte Mjorna die Situation anders gelöst. Sie wäre unfassbar freundlich geblieben und hätte alles dafür getan, dass man sie mochte. Heute hat sie keine Lust darauf, wenn es nicht wichtig war. Man blieb nach außen hin so, dass einem nichts angekreidet werden kann…aber sie biegt sich nicht mehr jeder Situation entsprechend. Dafür ist sie zu stolz geworden und ihren eigenen Fähigkeiten bewusst. Sie lässt Ablehnung öfter spüren.

Er atmet tief durch, als koste es ihn unglaublich viel Willenskraft die Dunkeleisen nur mit Worten zu bekämpfen. „Nun verzieh dich, ich hab’ keinen Nerv an den Attrappen zu kämpfen, wenn neben mir dauernd irgendwas explodiert und knackt. Die verfluchten Funken waren fast in meinem Bart!“ Mjorna blinzelt nicht, anstelle dessen starrt sie den Zwergen länger an. Sie war eine der Bewohner Eisenschmiedes, die durchaus fast täglich im Militärviertel ihr Können verbessert, dies beinhaltet - als Pyromantenlehrling - selbstverständlich verheerende Feuerzauber und Lavalanzen. So auch heute, ihr war der Bronzebart egal, sie wusste welchen Abstand sie zu Verbündeten brauchte und dementsprechend machte sie sich keine weiteren Gedanken und wirkte eine Säule aus versengenden Flammen, gefolgt von einer zischenden Lanze aus purer Lava. Sie hatte jene Zauber oft genug in Kämpfen benutzt und wusste genauestens, dass sie den Sicherheitsabstand zum Zwergen einhielt, der notwendig war.

„Das ist tragisch, der Grund weshalb ich hier stehe und übe ist eigentlich, um Verbündete wie Euch zu schützen.“, Mjorna lässt einen sachten Seufzer von sich, der zwar zur Mimik passt, jedoch keineswegs zum verschmähendem Tonfall und wütend loderndem Augenlicht. Sie vollführt eine ausschweifende Geste: „Dann genießt Eure Übung. Macht Euch aber darauf gefasst, dass Ihr euch an uns gewöhnen müsst, spätestens in gemeinsamen Kämpfen. Unser Clan gehört ebenfalls zu Eisenschmiede, somit auch zu den Verteidigern Khaz Modans.“, kurz hüpfen die Mundwinkel in die Höh’, ehe sie sich gespielt theatralisch verneigt und abwendet. Der Bronzebartzwerg lässt einen angestrengten Schnaufer von sich, auch er hatte eine Wut in sich. Letztendlich kann man es ihm auch nicht verübeln, der Wechsel von jahrelangen Feinden zu Verbündeten…braucht bei manchen einfach länger.

Mjorna atmet tief durch, sobald sie außer Reichweite des Zwerges war.
„Du hättest ihm eine Lektion erteilen sollen.“, hört sie in ihrem Kopf den Familiar nörgeln, eine Antwort bleibt jedoch für einige Augenblicke aus, ehe Mjorna ihr die Antwort ebenfalls nonverbal mitteilt: „Ich mache mir mein Leben nicht unnötig schwer und meine Hände nicht unnötig schmutzig, Puder. Ich kann nicht jedem von der Nützlichkeit geeinter Zwerge überzeugen.“, die zuckte sacht mit den Schultern, ehe sie sich auf den Weg macht und die Kapuze über den Kopf zieht, sobald sie an den Toren Eisenschmiedes steht. Es ist kälter als üblich geworden, stark peitscht der Wind die Kälte regelrecht ins Gesicht: „Frohes Winterhauchfest, Herr unbekannter Bronzebart. Wir sind weiterhin ein Geschenk und dementsprechend…hier.“, wispert sie leise und sogleich sind beide Mundwinkel amüsiert in der Höh’. Offenbar war dies selbst der inoffiziellen Königin, also der Motte, genehm, so verblieb sie still und teilte ihre Zustimmung lediglich mithilfe eines lauten Zirpens mit. Doch lange saß die Mottigkeit nicht mehr auf den Schultern…Sie war zwar die (bestimmt) schönste Kreatur Azeroths und jeder sollte dies sehen…aber die Kälte Dun Moroghs hält sie lieber aus der Sicherheit von Mjornas weiten Kapuze aus, in welcher sie sich nun verkriecht.

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Behutsam streicht Mjorna über ihr neues Kleidungsstück, ein nachtelfischer Hanbok (in ihrer Größe!), neben welches ein großer geflochtener Strohhut liegt. Sie hebt das seidige Kleidungsstück hinauf und faltet es behutsam zusammen, sodass keine unschönen Falten es heimsuchen. Rasch schleicht sich auch schon ein sanftes Lächeln auf ihre blassgrauen Züge, da aktuell eine ihrer mittlerweile liebsten Zeiten im Jahr war. Ihr Zimmer war relativ dunkel, die einzige Lichtquelle kämpft wahrhaftig um das Überleben. Die kleine Kerze ist beinahe vollständig verglüht und der Docht wird immer kürzer, das Wachs ist fast vollständig verschwunden.

Ihr kleines Zimmer im Ordenshaus fiel durch die Menge an Notizen und gestapelten Büchern auf, an den sonderbaren Pflanzen, die eigentlich nur in der Vulkanregion um den Schwarzfels wuchsen und die zwei weiteren Bewohner, die am Rande des Steinbettes nahe einer der Feuerblütentöpfe saßen. Die rotweiße und die schneeweiße Motte. Die Schneeweiße hielt den Fokus pausenlos auf Mjorna gerichtet, während die Rotweiße sich den Blumennektar einverleibt.

Mjorna erhebt sich von ihrem Holzstuhl und sogleich fliegt die Schneeweiße auf ihre Schulter. Die junge Dunkeleisen, deren Haar mittlerweile seit vielen Jahren eine Mischung aus rötlich und schneeweiß war, wispert sachte Worte in Richtung der magischen Kreatur, ehe sie gemeinsam das Zimmer verlassen. Im Gehen verbessert die Dunkeleisen den Sitz ihres dünnen, circa ein Finger breitem Lederbandes, welches in ihr Haar schmuckvoll eingeflochten wurde und als Verzierung einige getrocknete und kleine Feuerblüten zeigt, auch so wird rasch und gekonnt die Mähne in Form gebracht und unschöne Zöpfe wahrlich meisterlich nachgeflochten. Mjorna war durchaus sehr penibel, wenn es um ihr Erscheinungsbild ging, vor allem auch um die Haare. Wer Zwergen kennt, weiß zumindest wie liebevoll die meisten Männer sich um ihre Bärte kümmerten, ähnlich ging die Zwergenfrau mit ihrem Haar um.

Nachdem alles war, wie es der Zauberin am Besten gefiel, verlässt sie das Ordenshaus, um sich an der dunklen Gasse wiederzufinden. Trotz der Pracht Eisenschmiedes, kam die dunkle Gasse von ihrer Optik durchaus an diverse dunkle Straßen der Schattenschmiede heran, die Ähnlichkeiten waren durchaus vorhanden. Ein tiefer Atemzug folgt, der ebenfalls dabei helfen soll Kraft für die nächste Aufgabe zu finden. Mjorna macht sich auf, um Zutaten in Eisenschmiede zu finden und zu erwerben, um den Kuchen, der mittlerweile seit bestimmt vier Jahren nicht mehr gebacken wurde, endlich wieder zu versuchen. Der Winterhauchkuchen ihres damaligen Ladens.
Es war immerhin diese Zeit im Jahr und zumindest für ihre Ordensbrüder und -Schwestern versucht sie sich wieder daran.

Kurz zieht die Dunkeleisenzwergin die Brauen zusammen, während sie den Blick auf den vom Feuer gezeichneten Händen hält und sieht zu ihrem Familiar, ehe ein Seufzen aus der Kehle der Dunklen ertönt. Ein Kopfschütteln folgt, ehe sie ihre Kraft sammelt und sich nun endlich auf den Weg macht. Es gibt immerhin selten eine passendere Zeit, um über den eigenen Schatten zu springen, nur um der Familie etwas Gutes zu tun.


[OOC]
All unseren Mitspielern weiterhin noch wunderschöne Tage und bald auch einen guten Rutsch ins neue Jahr!
Lasst es euch gut gehen und auf weitere schöne Rollenspielstunden im nächsten Jahr. :slight_smile:

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Dunkelheit.

Die einzige Lichtquelle ist eine kleine, beinahe gänzlich verglühte Kerze, die das kleine Schlafzimmer der Taverne minimal erhellt. Doch dies ist einem Dunkeleisenzwerg relativ gleich. Mjornas Augen waren an die teilweise pechschwarze Dunkelheit des Schwarzfelses gewöhnt, sofern man sich in einem der Gänge fern der Magmaströme befindet, so auch hier. Es ist elendig heiß, so heiß, dass die Hitze sich wie eine unangenehme Umarmung über den ganzen Körper erstreckt. Gewiss ist Mjorna Aschehand hier geboren, und dennoch ist es nichts, wonach sie sich zurücksehnt. Vor allem, wenn man mittlerweile Eisenschmiede als Heimat bezeichnet.

Langsam lässt die Dunkeleisen das feurige Augenlicht mithilfe von etwas Augenreiben klarer werden, ein leiser Seufzer folgt nach einem Gähnen. Sie befindet sich inmitten des Zimmers, welches Madame Glittercog den Ordensmitgliedern großzügigerweise spendierte. Doch alte Marotten lassen sich schwerlich ablegen.
Die weißhaarige Dunkeleisen schnaubt amüsiert und schüttelt mit dem Kopf, als sie ihr Werk des Vortags betrachtet. Der Türgriff und damit der Eingang wurde mit einem Stuhl erfolgreich barrikadiert. Behäbig schlüpft die Dunkeleisen aus dem Bett, ergreift ihre wenigen Sachen und macht sich für den Tag und damit auch für die Weiterreise bereit.

Sie verlässt das Zimmer, vorher wird die Kapuze tief in das Gesicht gezogen, ebenfalls ist die Motte ruhiger als üblich, welche sich inmitten der Weite der Kapuze versteckt. Die Bindung zwischen Meister und Familiar war eine auf emotionaler Ebene, das magische Tier war demnach in der Lage Mjornas doch dezent angespannte Stimmung zu erfühlen. Dennoch wollte Mjorna draußen vor den Zimmern auf die anderen Ordensmitglieder warten. Im ruhigen und recht stolz wirkendem Gang - Stärke war im Schwarzfels alles - macht sie sich auf den Weg. Draußen angekommen folgt ein tiefer Luftzug, während die entsetzliche Hitze sich den Weg in ihre Lungen bahnt und dort festkrallt. Es hat seinen Grund, dass kaum jemand die mittlerweile freieren Gänge des Schwarzfelses als Zuhause auserkort. Allein das tägliche Überleben war ein Kampf, wenige, bis auf die Dunkeleisen, halten es hier überhaupt aus. Mjorna lässt den Blick durch die Schattenschmiede wandern…

Unzählige Bauten im Stil des Dunkeleisenclans ragen hier im Inneren des Vulkans an den Wänden entlang. Die Optik war eine bedrohliche, auch wenn sie an die Bauart der Bronzebärte und Wildhammer entfernt erinnert. Alles war dunkel, grau, schwarz und aggressiver. Das vom Vulkan gespendete Licht war tiefrot. Magmaströme fließen von oben nach unten in das massive und gigantische Lavabecken, welches unheilvoll vor sich her brodelt. Ausgehend von diesen wird eine noch entsetzlichere Hitze ausgestrahlt. Jeder notwendige Atemzug füllt die Lungen mit der brennenden Luft, gemischt mit trockenen Aschepartikeln, die sich hartnäckig im Hals verkleben.

Es gab freundliche Orte auf Azeroth…
…und der Schwarzfels war definitiv nicht einer von ihnen.

[OOC]
Allen Mitspielern (…recht verspätet, aber besser als nie!) ein frohes neues Jahr! :fire:

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Liebe Flammenhortler und lieber Mitspielende,

üblicherweise ziehe ich IC-Beiträge mehr vor, aber ich brüte nun schon seit Wochen und bin doch mit keinem zufrieden gewesen, der zum Anlass dieses Postings passen mag:

Über zehn Jahre gemeinsames Rollenspiel!
Am 30. Oktober 2012 wurde die Gilde offiziell gegründet und hat seither verschiedene Charaktere und Spielende beherbergt. Manche sind weitergezogen, andere sind geblieben, aber jede und jeder von euch hat nachhaltig die Gilde mitgeformt, um sich an manchen Abenden hinter den Bildschirm zu setzen und gemeinsam im Gildenchat zu albern, sich den Kopf über Lore zu zerbrechen und insbesondere unserer gemeinsamen Leidenschaft dem Rollenspiel nachzugehen. Ich möchte euch allen aufrichtig vom Herzen danken!
Der Flammenhort wäre heute nicht mehr vorhanden oder das, was er ist, wenn es nicht soviel Freude machen würde, die Zeit mit euch zu teilen. Wie alles Gute im Leben hat es seine Höhen und Tiefen, und auch irgendwann ein Ende, aber das sehe ich noch (lange) nicht, sondern ich blicke vorallem auf die vielfältigen Möglichkeiten und unterhaltsamen, emotionalen und spannenden Rollenspielabende, die sich anbahnen, geplant sind oder noch ersonnen werden.

In dem Sinne: Den Moment genießen, weiter Spaß haben und ein Stückchen Kuchen naschen…

Luzulas Kirschkuchenrezept

~ Zutaten ~
600 g Kirschen (Sauer- oder Süßkirschen, aus dem Glas)
400 g Mehl
240 g Zucker
1 Päckchen Vanillinzucker (oder den Inhalt einer halben Vanilleschote, wer es besonders festlich haben möchte)
300 g Butter und etwas Butter für die Form
2 Eigelb (mittlere Größe)

Springform (Durchmesser 26 cm)

~ Zubereitung ~

  1. Zuerst die Kirschen waschen und gegebenenfalls entsteinen. Der Ofen wird inzwischen auch auf 200°C vorgeheizt (bei Umluft nur 180°C).
  2. Für die Streusel werden nun das Mehl, Zucker, Vanillinzucker, Butter und Eigelb miteinander verknetet.
  3. Springform nun mit etwas Butter einfetten, sowie den Boden mit einer Hälfte der Streusel bedecken.
  4. Jetzt die Kirschen darauf verteilen und die übrigen Streusel darüber verteilen.
  5. Der Kuchen muss nun im Ofen für ca. 30 Minuten backen! Fertig!
    Optional: Auf Wunsch kann das Kirschwasser aus dem Glas auch noch zusätzlich über den frisch gebackenen Kuchen vorsichtig gegossen werden. Ggf. kann man das Kirschwasser auch mit etwas Zucker einkochen und als Soße dazugeben.

Liebe Grüße
Luzula

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Die Aussicht war spektakulär. Zwischen dem hellblauen Himmel, worauf weiße, bauschige Wolken vom Wind fortgetragen wurden, und der immergrünen Flora erhoben sich die rötlichen Felsen wie massive Türme in der Landschaft. Knorrige Bäume schienen der Schwerkraft zu trotzen und kletterten an dem Gestein mit in die Höhe und vereinzelt saßen zerfallene Ruinen wie Zeugen weit vergangener Zeiten auf den Bergkuppen. In der Ferne hallte ein bestialisches Kreischen, bevor Luzula aus den Augenwinkeln noch einen riesigen Schatten durch die Lüfte gleiten sah. Der Protodrache entzog sich jedoch rasch ihrem Blick, als seine ledrigen Schwingen die Kreatur hinter eine andere Erhöhung führten… Die hagere Dunkeleisenzwergin kam um ein flüchtiges Lächeln nicht umhin. Mit einem Buch auf dem Schoß hatte sie sich zum Rand des kleinen Plateaus zurückgezogen und genoss die frische Meeresbrise, die warmen Sonnenstrahlen im Gesicht und die Ruhe. Eigentlich hätte sie sich um die Buchführung kümmern müssen, die Reisekasse aktuell halten, aber für den Moment wanderten die glutroten Augen einfach über die herrliche Landschaft, die sich vor ihr erstreckte. Ob sich daran jemals wer sattsehen konnte? Eine Weile betrachtete sie die hellblauen und weißen Glockenblumen, an denen sich die Bienen tummelten und fleißig Nektar sammelten, dann wurden die schuppigen Geschöpfe beobachtet, die sich auf eine der tiefergelegenen Wiesen aufhielten und grasten.
Die Küste des Erwachens hatte einige Überraschungen bereit gehalten und die Zauberin zweifelte keine Sekunde daran, dass es nicht noch einige mehr gab. Wenn es noch viel zu entdecken gab, dann an einem Ort wie diesem. Aber gerade? Luzula streckte sich ausgiebig und legte mit einem herzhaften Gähnen das Buch vom Schoß, um sich der Länge nach ins hohe Gras zu legen. Gerade wollte sie einfach bloß von den Reisen ruhen, den Himmel beobachten, vielleicht ganz kurz die Augen schließen, dem emsigen Tun und Werkeln im Lager direkt nebenan zuhören und die wärmende Sonne genießen. Forschen konnten sie auch noch morgen! Die Zeit war auf ihrer Seite.


OoC: Feurige Grüße!

Der Flammenhort ist schon seit einem Monat mit Freunden und neuen Verbündeten aufgebrochen, um die Dracheninsel zu bereisen!
Mit einem Auftrag im Nacken und Zeit an den Händen wird man unsere Zwerge und Gnome damit zwar noch eine Weile - wir reden hier von einer nicht näher definierten Anzahl von Monaten - nicht mehr in Eisenschmiede und Umgebung antreffen können, aber vielleicht läuft man sich auf dem anderen Kontinent über den Weg.

Cheers!

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Langsam und gemächlich lässt eine Windbrise die Baumkronen und die hohen Gräser des Waldes im Takt der Natur tänzeln und schwingen. Langsam sieht man die Sonne weit hinten am Horizont, die sich ihren Weg hinauf kämpft und die Schwere und Dunkelheit der tiefblauen Nacht austauschen will. Noch thronte über dem Nachthimmel der Sternenteppich förmlich ausgerollt, als sich Bewegung langsam im Zelt der Expedition breitmacht. Noch konnte man auch den Mond erblicken, der sich zum Rand des Horizonts bewegte und Platz auf der Bühne für die Sonne lassen würde, noch umgarnte das sanfte Mondlicht die Lichtverhältnisse des klaren Morgengrauens und schien somit auf die Landschaft herab.

Es war kühl, sehr kühl, so wie es immer gefühlt kälter ist, wenn der Himmel besonders klar ist und keine bauchigen Wolken umherwandern. Eine junge Dunkeleisen zieht die Zeltplane zur Seite und verlässt schließlich das Warme des Zelts. Tief atmet sie ein, ehe sie den Blick umherschweifen lässt, ein Blick, der vom Feuer gezeichnet und erfüllt war. Besonders blass-weißlich und mit minimalen Grauton ist die Haut. Blass und aschweiß, unterbrochen durch flammendrote Strähnen, wie auch teilweise Haaransatz von flammenrot spricht, ist die Haarpracht, die aktuell noch lose und zopflos hinab hängt und ungebändigt zu sein scheint.

Mjorna Aschehand streckt sich ausgiebig, ehe sie sich wieder um ihre übliche Körperhaltung kümmert. Rasch wird sich um ein Nachstraffen der gesamten Haltung gekümmert, wodurch sie vornehm und würdevoll in ihrer gesamten Erscheinung wirkt. Zwar war sie dezent unter dem Größendurchschnitt einer üblichen Zwergenfrau, doch merkt man es ihr nicht so recht an, wenig erweckt den Anschein, dass sie ‚klein‘ wirkt. Der Rücken ist gerade, das Haupt stolz und leicht erhoben, die Schultern geöffnet und nach unten gedrückt. Die Hände werden rasch ineinander gefaltet und ordentlich vor dem Schoß platziert, ehe sie sich in Bewegung setzt, um sich an den Rand des Zeltlagers zu bewegen.

Jeder Atemzug füllt die Lungen mit eisiger Luft, ungewohnt zur Wärme, die es in Eisenschmiede stets gab und dennoch… war es angenehm, auch wenn sie es erstmal nicht wahrhaben wollte. Langsam beginnen einige Sonnenstrahlen sich über das Lager zu legen, während die Sonne am Horizont die Landschaft mit einem hellen und wohligen Leuchten erfüllt. Mjorna hebt minimal die Mundwinkel empor, ehe sie zur Umhängetasche greift und sich ihren Holzkamm hervorholt. Rasch kämmt man sich durch das weißrote Haar, und rasch führt sie auch die Hand ein weiteres Mal in die Umhängetasche, um sich ihre Lederbänder und Haarklammern zu klauben. Nach und nach werden alle Zöpfe penibel und ordentlich geflochten, selbstverständlich achtet sie auch wie üblich darauf, dass das dünne Lederband mit den kleinen Feuerblüten in die Zöpfe miteingeflochten wird. Jeder Griff sitzt, die Routine war bemerkbar und zufrieden mit sich selbst und der getanen Arbeit, wird der Blick wieder zur Stadt der Tuskarr geführt.

Iskaara.

Sonderbar war ihre gesamte Landschaft, langsam macht sich träges Treiben breit und sonderbar wirkt die Stadt auf den großen Eisplatten. Alles ist gebaut aus großen Knochen von Tieren, die Mjorna nicht kannte, Lederplanen und etwas Holz erzeugt eine rustikale Optik, die aber zur generellen Erscheinung dieser Tuskarr irgendwie… passt. Die junge Dunkeleisen war definitiv froh um die gesamten neuen Erfahrungen, die eine solche Expedition bringt, einiges hat sie definitiv nicht erwartet, bedenkt man, dass diese sonderbare Insel für Jahrtausende vor den Augen aller verborgen blieb.

Auch die Expeditionsgruppe mit all ihren unterschiedlichen Personen war durchaus interessant, bedenkt man, dass sich viele vor dieser Expedition nicht kannten, oder lediglich flüchtig und doch reiste man nun seit Monaten gemeinsam über die Dracheninseln und lernte sich langsam kennen. Bedächtig hüpft ein Mundwinkel der Dunklen in die Höh’, ehe sie in Gedanken weiterhin Iskaara aus der Ferne beobachtet. Jener Mundwinkel findet aber nach einer Weile den Weg nach unten: Erfahrungen, Erinnerungen werden hier geschaffen, jedoch ist das verfolgende ‚Problem‘ der Expeditionsgruppe ist definitiv etwas, was die Laune hinabsausen lässt. Kopfschüttelnd lässt die Dunkeleisenzwergin ein Seufzen erklingen, ehe sie einmal in ihre Tasche linst, behutsam verschließt.

Es mussten noch einige Erledigungen gemacht werden, bevor die Weiterreise erfolgt. Noch einmal hält die Dunkeleisen inne, atmet tief die kühle Luft ein und lässt den Blick über das Zeltlager schweifen. Nur um dann auf leisen Sohlen sich nach Iskaara zu stehlen, sobald wesentlich mehr in der Stadt der Tuskarr erwacht ist und auch einige Händler sich bereits in der Küstenstadt tummeln. Was die Dracheninseln noch für die Expeditionsgruppe brachte, wird die Zeit zeigen…

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Nach vielen beschwerlichen Monaten, fühlte es sich unwirklich an wieder die Sicherheit des Berges um sich herum zu spüren. Eisenschmiede war ganz anders als die Bauten, die sie während der Reise sehen konnten. Inmitten des düsteren Viertels in Eisenschmiede konnte man die Tage die erschöpften Reisenden des Flammenhorts erblicken, die offenbar die monatelange Expedition in den Dracheninseln hinter sich gebracht hatten. Die Kleidung war mitgenommen, die Lastziegen erschöpft und noch mit einigen Gütern ausgestattet, die von drei der Dunkeleisen entladen wurden und inmitten des Hauses der Ordenshüterin Schwarzgrund gebracht wurden.

Mjorna Aschehand lässt ihren Blick einmal über die dunklen Gassen des Viertels schweifen und hebt bedächtig ihre Mundwinkel empor. Sie erblickt die düstere Atmosphäre, die für einige wenig einladend wirken könnte, und lässt diese gänzlich auf sich einwirken. Ebenfalls ist es definitiv so, als würde alles inmitten dieses Viertels danach schreien, dass hier zwielichtigere Geschäfte laufen, bedenkt man wie wenig die Wachen dieses Viertel patrouillieren. Wenige Kohlepfannen spenden gerade genug Licht, dass man die Konturen der Steinhäuser erblicken konnte, wie auch den Weg vor sich sehen durfte. Das Wasserbecken inmitten des dunklen Viertels wirkt unverändert, verziert somit weiterhin die Landschaft auf sonderbare und skurrile Art und Weise.

Doch genau hier war nun seit einigen Jahren ihr Zuhause, wie auch das Zuhause des Flammenhorts. Mit einem wohligen Gefühl im Bauch tritt Mjorna die steinerne Treppe hinauf, um inmitten des Ordenshauses zu entschwinden und vor allem: Die Waschkammer des Hauses für sich zu beanspruchen - bedenkt man wie viele Monate die Expedition unterwegs war und wie rar in Schneegebieten und sonstigen Landschaften die Möglichkeit für ein richtiges Bad war… ist das Beanspruchen der Waschkammer dringlich notwendig und erwünscht.


Der Flammenhort ist wieder in Eisenschmiede zurückgekehrt und kümmert sich zunächst um eine wohlverdiente Verschnaufpause nach den vielen aufregenden, aber auch anstrengenden Erlebnissen auf den Dracheninseln. Aber man kann unseren Zwergen und Quotengnom(en) nun wieder in der Hauptstadt der Zwerge über den Weg laufen!

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Bedächtig schweift der vom Feuer gezeichnete Blick über das Innere des Ordenshauses, während sie noch einmal ihren Reagenzienbeutel überprüft, der an ihrem Gürtelbund baumelt. Mjorna war in ihrer üblichen bequemen Kleidung, welche einen Hauch zu streng und fein wirkt, so war aber alles, was die Dunkeleisen besaß. Die Körperhaltung war straff, vornehm und komplett bedacht, nichts wurde dem Zufall überlassen - so scheint es zumindest immer bei ihr. Der Gemeinschaftsraum, in welchem sie sich gerade befindet, ist mit nur wenigen Öllampen erhellt worden, was dem gesamten Raum einen gewissen düsteren Eindruck vermittelt. Ansonsten streift der Blick die beladenen Waffen- und Rüstungsständer, die wuchtigen Holztische mit Stühlen der gleichen Machart, die sich auf schmucklosen Teppichen befinden. Doch bleibt es nicht dabei, so ist die Einrichtung durch sechs Feuerblütentöpfe aufgelockert, welche prächtig gedeihen. Bei Feuerblüten handelt es sich um die Blumenart, die man an dem dünnen Lederband der Dunkeleisenzwergin Mjorna stets entdecken konnte, bedenkt man, dass sie sich seit Jahren täglich darum kümmert dieses Feuerblütenband behutsam in die Zöpfe mit einzuflechten. Ein sachtes Schmunzeln ziert ihre Züge beim Anblick der außergewöhnlichen Pflanzen, die durch ihren rot-orange - beinahe glühenden Farbton - direkt ins Auge stechen, ehe die Hand weiterhin nach dem Beutel mit dem Eisenstaub fischt. Zufrieden nickt die Dunkle, als sie diesen zu fassen bekommt, öffnet den ihn sogleich, um den Inhalt zu überprüfen. Tatsächlich neigt sich das Reagenz den vielen Übungsstunden geschuldet zu neige, was bedeutet, dass sich baldig um Nachschub gekümmert werden müsste.

Noch einmal linst Mjorna zu den weiteren Türen und düsteren Ecken des Hauses, die den Eindruck vermitteln, dass sich hier mehr Räumlichkeiten, als nur der große Gemeinschaftsraum befinden. Doch nun war die Dunkeleisenzwergin bereit, um sich auf den Weg zu machen. Langsam tritt sie die Treppenstufen empor, die zum Ausgang des Ordenshauses führen, öffnet die Türe, verschließt jene behutsam hinter sich, ehe die weiteren Treppenstufen hinabgegangen werden. Nicht nur das Innere des Ordenshauses ist einen Hauch dunkler als die üblichen ehrenvollen Gebäude und Hallen Eisenschmiedes, nein… Auch die dunkle Gasse wurde ihrem Namen gerecht. Wenige Kohlenpfannen erhellen das etwas heruntergekommen wirkende Viertel Eisenschmiedes, doch störte dies eine Dunkeleisenzwergin nicht, die in solchen Verhältnissen regelrecht groß geworden ist. Mjorna atmet tief durch, während sie sich in Richtung der Halle der Forscher begibt. Es war früh am Morgen, noch wirkte die Stadt verschlafen, die meisten Zwerge befanden sich noch in ihren eigenen vier Wänden. Dies war Mjornas liebste Zeit. Ruhe… Man konnte auch an den Attrappen in aller Ruhe üben, ohne dass man stetig hasserfüllte Blicke ernten musste, oder diverse stichelnde Kommentare über sich ergehen lassen musste.

Nicht nur Mjornas Verhalten wirkte vornehm, auch beim Fortbewegen vermittelt die angehende Pyromantin den Eindruck, dass zwergische Entschlossenheit und Stolz ihr absolut nicht fremd waren. Der Kopf war erhoben, ohne arrogant zu wirken, der Rücken kerzengerade, die Schultern geöffnet und die Hände ordentlich ineinander gefaltet. Kurz hüpft der Fokus des lodernden Augenlichts in Richtung der Bibliothek - im Laufe des Tages müsste sie auch dort noch hin, um ihrer täglichen Aushilfsarbeit nachzugehen und zumindest einige Münzen zu erhalten. Doch das war ein Problem für später, nun war es an der Zeit ihren liebsten Zauber zu üben: Den Funkenflug. Rasch erhöht sie ihr Tempo, huscht nun regelrecht durch die große Schmiede, zielstrebig in Richtung des Ganges zwischen den inneren Ring und des Militärviertels, wo sich die vielen Übungsattrappen befinden. Dort angekommen huscht ein forschender Blick von links nach rechts, man möchte sich vergewissern, dass man wahrlich Ruhe hatte und dies bestätigt der Kontrollblick.

Rasch stellt sich Mjorna einer Attrappe gegenüber, mit etwas Abstand. Sie schiebt ihren rechten Fuß etwas nach hinten, dreht den Körper leicht zur Seite und geht ein wenig in die Knie, um einen festen Stand zu sichern. Ein Griff in den Beutel mit dem Eisenstaub folgte, Mjorna benetzt ihre rechte Handfläche etwas mit dem Eisenstaub. Daraufhin werden die Hände beschwörend erhoben, während der Fokus des rotglühenden Augenlichts auf der Attrappe haftet. Tief atmet sie durch, wie sie es immer vor den Übungen tut, um sich gedanklich vorzubereiten. Als angehender Pyromant des Dunkeleisenclans war man ein Zauberer, der sich seiner Emotionen bedient. Man verwehrt sie nicht, was es jedoch notwendig macht, dass somit auch Emotionen wie ein zusätzliches Reagenz behandelt werden. Man greift sich etwas davon, verwebt es mit in den Zauber hinein und dies musste bedacht angewandt werden. Wer sich überwältigen lässt, verbrennt sich selbst und Verbündete - dies galt es zu vermeiden. Noch einen tiefen Atemzug gönnt sie sich, füllt ihre Lunge mit Luft auf…und greift zum Ley gemeinsam mit dem dazugehörigen Ausatmen. Mittlerweile war es für die Zauberin, die sich als solche bereits seit ihrer bestandenen zweiten Prüfung, die vor drei Jahren war, schimpfen durfte, kein Problem den Zugang zu finden. Kribbelnd beginnen die kleinen Leyfunken sich anzubahnen und an ihren Händen zu sammeln, woraufhin sie ihre zunächst locker geballten Fäuste löst. Hörbar und knisternd verschlingt die Magie das Reagenz, ehe die Zauberin einen Finger abspreizt - den Zeigefinger. Daraufhin formt sich eine größer werdende Flamme, die von ihrer Fingerkuppe hervorgeht und zischend an ihrer Hand faucht und brennt. Mit einem Handwink wird der geformte Funken auf Wanderschaft geschickt, als sich Daumen und Zeigefinger zu einem Ring schließen. Die geformte Flamme beginnt ihre Kreise um Mjorna zu ziehen, wobei es förmlich umrundend aussieht, als wäre die Zauberin Azeroth und die kleine Flamme ein Mond, der diese umkreist. Locker löst sie sogar die Geste. Nachdem der Funke umherwandert, lässt Mjorna ihre Schultern einmal kreisen, ehe sie sich etwas von der Attrappe wegbewegt, diese aber nicht aus den Augen verliert. Etwas seitlich stellt sich die Dunkle nun hin, mit üblichen Zaubern hätte sie nun keinerlei gute Schussbahn - doch dies war die Stärke dieses Zaubers.

Rasch führt sie schließlich Daumen und Zeigefinger zusammen, woraufhin der Funke aus puren gleißenden Flammen wieder hörbar ‚faucht‘ und knistert. Mjorna sieht zur Attrappe: „[Zwergisch] Versenge im Sturm!“ wird gesprochen, als auch schon auf die Attrappe gedeutet wird mit dem Zeigefinger, der sich nun vom Daumen löst. Rasch löst sich somit auch der umherwandernde Funke aus seiner Umlaufbahn und rast zischend davon. Regelrecht grazil bewegt sich der Funke an der anderen Attrappe vorbei, um jene dahinter als sein Ziel zu erfassen. Zerschellend trifft der Funke auf das ausgewählte Ziel, peitscht ihm regelrecht entgegen, brennt sich knarzend hinein, was die Zauberin bedächtig die Mundwinkeln empor wandern lässt.

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