Ich möchte hier kurz meine Geschichte erzählen und euch auf “Die Aldor” um Rat bitten.
Kein Spiel hat mich jemals so fasziniert wie WoW. Ich erinnere mich noch gut daran, als ich 2005 die ersten Schritte mit einem Zwerg Krieger machte und zum ersten mal Ironforge erblickte.
Mir ist fast der Atem stehen geblieben. WoW hat sich so lebendig angefühlt. Es war fast, als würde man in eine eigene Welt eintauchen. Überall sind Abenteurer ausgeschwärmt um die Welt zu erkunden und es war großartig. Als würde man in einer Gruppe von 5000 Leuten Pen n Paper spielen. Unschlagbar!
Ich war damals kein DD! Ich war ein Zwergkrieger aus den Gebirgen vor Ironforge, versoffen und abenteuerlustig. Sicher, auch ich wollte die Todesminen erkunden. Aber damals ging es nicht um “BiS-Loot” für meine “Main-Hand”.
Von den Todesminen hatte ich in einer Taverne gehört. Dort ging das Gerüchte um, dass nicht weit von Stormwind entfernt ein alter Minenschacht von Piraten in Beschlag genommen worden sei. Die Piraten hätten wohl Unmengen an Schätzen gebunkert, erzählt mir ein anderer Zwerg (nennen wir ihn Frank) über einen Humpen Bier. Aber wie man dort hinkomme, das wisse er selbst nicht so genau.
Stormwind sagte mir jedenfalls nichts. Frank und ich waren jedoch neugierig und einigten uns schnell darauf, nach Ironforge zu gehen. Dort würde man sicher etwas über diese “Todesminen” in Erfahrung bringen können.
Nach einem weiteren Humpen Bier stützte ich mich auf meine Axt, stand auf und verkündete großspurig, den Piraten der Todesminen meine Axt zu zeigen.
“AUF NACH IRONFORGE”
Frank und ich verließen die Taverne. Besonders weit kamen wir allerdings nicht. Der Alkohol setzt auch dem stärksten Zwerg irgendwann zu. Wir entschlossen uns nur wenige hundert Meter von der Taverne dazu, zunächst an einem Lagerfeuer etwas Rast zu machen um etwas zu essen. Frank stimmte zu.
Gesagt getan. Rasch brannte ein prasselnde Feuerchen. “Piraten!” Frank lachte schallend, gestikulierte wild mit seinem hölzernen Hammer und demonstrierte noch vom Alkohol beseelt, wie er einen nach dem anderen verprügeln würde. Die würden uns nichts entgegenzusetzen haben. Während Frank schon davon erzählte, wie er seine neuen Reichtümer aus den Todesminen verkaufen würde, briet ich etwas Fleisch über dem Feuer. Anschließend wurde gegessen.
Einige Stunden später erreichten wir auch tatsächlich Ironforge. In guter Zwergenmanier erkundigten wir uns in der nächsten Taverne nach diesen Todesminen und wie man dort am besten hinkäme. Da war von einer U-Bahn die Rede, von gefährlichen und kampferprobten Piraten und dass zwei Zwerge alleine keine Hoffnung hätten, die Minen alleine zu stürmen. Zumindest wenn es nach diesem arroganten Elfen ging.
“Was weiß ein Elf schon vom Kämpfen, die können nichtmal richtig Saufen”. Wir verspotteten den Elfen, der alsbald sichtlich erbost die Taverne verließ und sich beim Herausgehen über “dumme Zwerge und deren unsägliche Gier” ärgerte.
Wieviele Humpen Frank und ich an diesem Abend genau tranken, kann ich nicht mehr sagen. Es war schon spät als wir uns dazu entschieden, noch in der Nacht Nägel mit Köpfen zu machen. Die U-Bahn war in der Tat beeindruckend. Ein Zeichen zwergischer Handwerkskunst und Willenskraft.
“Die Menschen können froh sein, unter dem Schutz der Zwerge zu stehen” sinnierte Frank. Als wir in Stormwind ankamen, mussten wir uns durchfragen bis wir endlich jemanden fanden, der bereit war, uns zu den Todesminen zu führen.
Ulf war ein netter Zeitgenosse (für einen Menschen). Würde er doch bloß aufhören zu reden. Seit wir Stormwind verlassen hatten, warnte er uns, die Todesminen auf keinen Fall alleine zu erkunden. Ulf war wohl ein Schwächling. Ein Priester. So jemanden konnten wir nicht gebrauchen. Nichtmal ein Schwert hatte Ulf dabei. Frank schüttelte den Kopf.
Nach einigen Stunden kamen wir endlich an den Todesminen an und verabschiedeten uns zunächst von Ulf, der nur stehen blieb. Frank packte seinen schweren Zweihandhammer aus. Ich hob meine Axt. Wir stürmten in die Todesminen und haben die Piraten höchst wahrscheinlich mit Leichtigkeit besiegt.
So genau wissen wir das allerdings nicht. Frank und ich sind irgendwann auf einer Wiese wach geworden und hatten höllische Schmerzen. Ulf stand über uns und nuschelte etwas in seinen Bart. Später würde er uns erzählen, die Piraten hätten uns fast umgebracht. Ich bin mir bis heute sicher, dass Ulf einer von der Sorte ist, die bei jeder Kleinigkeit maßlos übertreibt.
Die Todesminen haben wir jedenfalls einige Tage später dann erforscht. Ulf hatte noch ein paar Freunde dabei, die sich ohne ohne zwei Zwerge wohl garantiert verlaufen hätten. Also taten wir ihnen den Gefallen und nahmen sie mit. Immerhin soll kein Mensch sagen können, Zwerge seien nicht hilfsbereit!
-----Ende-----
Die beschriebene Geschichte ist nicht ausgedacht sondern hat sich 2005 incl. aller RP-Elemente genau so zugetragen. WoW war zu dieser Zeit lebendig! Seit TBC hat sich dann einiges geändert und Server-Communities sind zerfallen. Ich möchte hier nicht die Nachteile von Retail-WoW aufzählen aber aber Fakt ist, dass ich nach Vanilla nie mehr solche Geschichten erlebt habe, wie die gerade erzählte. Das hängt viel damit zusammen, dass Frank und ich das Spiel nicht kannten und ernsthaft glaubten, die Todesminen alleine zu erkunden. Viel hängt aber auch mit der Spielphilosphie zusammen, die sich über die Jahre dramatisch geändert hat. Das größte Pen n Paper Gathering der Welt hat sich irgendwie aufgelöst. Jeder Abenteurer ist der Retter der Welt und in Besitz von mindestens 200 Reittieren, viele davon Drachen etc …
Nun frage ich euch: Ist es nach all den Jahren auf “Die Aldor” noch möglich, Abenteuer zu erleben? Wird RP hier auf dem Server von allen Spielern gelebt oder ist das eine Illusion von mir? Ich möchte einen Druiden leveln (Horde oder Allianz ist mir relativ egal).
Dieses Unterfangen werde ich allerdings nur angehen, wenn ich vorher weiß, dass ich unterwegs auch auf andere Abenteuerer treffen werde.
Was denkt ihr?